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1. Geschichte des Königs Wenceslaus. König Wenceslaus hielt im ersten Jahre seiner Regierung und noch längere Zeit seine weltlichen und Ordens-Geistlichen sehr in Ehren und erhöhte gerne die Kirchen Gottes und ihre Diener. Im Verlauf der Zeit aber und als sein Vater schon den Weg alles Fleisches gegangen war,>) befahl er die Stadt Prag mit Mauern zu umgeben, 2) und ließ auch andere Markt flecken, welche wir nach unserem Sprachgebrauchs gleichfalls Städte nennen, mit Befestigungen von Holz oder Stein versehen, wobei er die Ordens- und Welt-Geistlichkeit anhielt, bei Herstellung der Thürme und Gräben mitzuwirken. Unter seiner Regierung war mehrere Jahre lang tiefer Frieden. Räuber und Diebe und andere Feinde der Kirche und Böswillige hörten auf, ihnen Verdruß und Beschwerde zu verursachen, und die solches thaten, wurden, wenn ergriffen, mit dem Tode bestraft. Zu seiner Zeit kamen in Böhmen auch die Turniere auf, nämlich im Jahre 1245 und im fünfzehnten oder sechzehnten seiner Regierung. Derselbe König folgte seiner Neigung, indem er ein zurückge zogenes Leben führte und mit Wenigen auf Burgen oder Schlös sern hauste, die zu diesem Zwecke erbaut waren, wobei aber im ganzen Lande Ruhe und Friede herrschten. I) Gestorben den ts. Dec-mb-r I23V. — 2) Ms Böhmen von dm Tataren