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1914. ' Eii^-belsid., 'sl. - «rotz. Früh 9 U. dl thol. Marie»« !t mit Trdeum. l Eilsenstr. 20): «de (Wachter^ iensl: Prediger 7/0. I ): 9 U. io,i«grmei»»k silvestericier. >. u. A.: deri: I. Patt. Planix. tt. Matthäi: ik: Ü U. Pasi B. u. A. out B. u. Ä. IO U. Ps. I> Si: 9 u. B Bethlehe»». ».-Pt.: 6 U. Ls. v. Rüling. r.-M , B. u. 21 Rendtorfs. — r. Lcheibc. — : ders.: 6 l!. Müller, A . A.: ders. — Lrüger, B. ,l. u. A.: der'. : ders.: 6 U. e tL.-Godlir: : ders.: ü II der t. höd. Pr. Lz. Xau- raborkirche * M.: 9 U. (L.-Llndcnau): . Pitschel. — etarke, B. u. lL>Eurrchsch-: sötznig: 9 I! Lgeistl. Voiai. r», K>M. - lichter, B. u. r Lstvreuße» Hel, Motette ierschel: 6 II 'che L.^chl. Büttner. -- :r, B. u A, ). u. A. — >k, B. u. A: — Marie»" lt.-M.; 6 II MO U. P> ausgd.; 6 II . Jünglinge- rn. Tirekio» > au: V-10 I! , B. u. Ä inn, K.-M.: st. Schneider. v. u. A. — Lützschena: Vierling. — ,rs: > .101! naiinng de.- . Schlichtinr inaundori: U. Predigt . — äilein' rf: »:9 II .^Schlichtina. - «autzsch: 9 U. tttl'i'ttt' — Zcbli»: Pt. Voigt, »sch: 8 II terdicnst. — >era iTchitl- «undors: hra 9 II Igoltesdientt Heilanstalt 8 U Pait »u: ''.8 U. - L>rbert- -2 I>. Fe,i - Paun4- tzzschocher- »tzstädtcln: Lange. — 2): Früh d Hochamt: ll. Tauten: tL.<ssoItli». U. Predigt «rienkirche v U. Hoch he zUrche 20>: Friit, »eneandachi Friedrich straße 31. loktesdiensi. I Tr.I: rinde «L bendmalils- i. L.-Lin. mird: 8 II. thndisten- :r Lindner i II Weid Friedrich Friedend- radsir. 84t: »reikirchr immitschau. kine und g«. sie bitte >v» üdersir 3. n. >ren! >. 6. «8. M. len v»n schieden änchlich -»« n« flbenb-Ausgabe. kbr Letp-ta an» Vorort, «arch anf^o Ersaer »Isu» ao-ep,iitln>r«rmo>re>U»tn»tzau»g»dracht« monatlich «. »tert^-adrlt» r.75 M V,l »e» ch»«ch»tz»N,U, ans«» ZlUol«, an» N»»gad»N»Ura ado.tzolt- m»aatUch»M..o»«r<,l»adrUch rM. Lurch a»s«e» a»»»ärt>,,a LMotea >»» Hao» grdrochl: moaatllch l.z« w., »l«t«lsährllch 4^0 M torchöiepost loarrhal» vrotsch. laod» and -« dnrtsch«, llolontea moaatUch l^o M. »l,rt«l>ährttch 4^« M-, »»»schließlich poNdrftrllgel». prel» Ser Oinmaummrr io Pf. 2a Leipzig, den Nachbarorte» und den Orten mit »igeaea liiialra wirt di, hdendaoegad« noch am Ndend de» erscheinen» ii.» hau» geliefert. hmrdelsFeiturrs /stntsblaü des Roles uriddesposiseuurrtes der Stadt Leipzig h«daNl»a ooü cheschüftostell, Zodoaai.gass, Nr«. » ;rrnspr,ch.Nni»iuß Nr l4d»L l4d» aa» t»»a4. ISS. Jahrgang ftuIeigenpreise. »»» ouowSrt» ro Pf., Itetmme» >.2»M.. lllria, sin,eigen diepetitzeli» a« d»p».d.Vi»»«tzol.Nad.,Nn,eigen von vebordea im amtlichen««» diepetit» z*tle»»pf ch,schäst»a»-r>grn mit plohoorschrist m Peets» erhobt. NodaN nach Earls, äeilagenr chelamtouli.1 M.»a»«aasend au»schl.P»>tg«duhr. Mn,»igen-ftaaabm«: ^ohoaniogalse», bei «amtlichen , «aien de» Leipzig« kogrdlatte» und allen ftnaonrro-erpcSNlonen de» »a- and -»u.'lande». dao teipzigerrogedlatt «scheint Werktag» Lina».Sonn- o. Zeirrtag»lmal. verlinerkedaiiioniTnürnZeueatl.rcrn.okech-raschiaS' Kania llr. »»7. Nk. 663. Donnerstag, üen 31. Dezember. 1914. Der kmüluck üer amerikanischen Dore in knglanä. Aussen seil Mille Dovrmbrr gefangen. deutsche Zukunft. Das deutsche Volk lebt des Glaubens, das; nicht Eroberungsabsichten von unserer Seite das große Blutvergießen heraussührten, sondern der Wunsch und Wille unserer Feinde, Deutschland aus seiner Weltmachtstellung zurückzuwerfen und mit tt)M Oesterreich-Ungarn. Wir setzten uns kräftig zur Wehr, und so ist dieser Krieg ein Berteldigungslrieg, bei dem es sich schlechthin um unser Dasein handelt. Es ist nicht gut, wenn in manchen Schriften im Gegensatz zu dieser Auffassung Weltver- reilungspläne aufgetischt werden und so getan wird, als seien wir schon so weit, alles ganz allein nach unserem Belieben regeln zu können. Dos ist ebenso unsinnig wie schädlich, denn wir liefern damit der ;einolia;en Presse nur Fund stücke, die sie als Beweis für unsere Herrjch- uno Gewinnsucht verwertet. Borerst stehen wir noch mitten ,n einem furchtbaren Kriege, dessen Ausgang noch niemand kennt. Wir hoffen alleroings besümmt, datz das Ergebnis in rechtem Verhältnis zu den unsagbaren Opsern unseres Volkes stehen wird. Der Geoanke, es könnte, wie einst im Jahre 1815, ein europäischer Kon greß das Werk des Schwertes durch höfische und diplomatische Politik verderben, ist ui.s uner träglich. Soll uns nun verboten sein, uns überhaupt Gedanken über die Zukunft zu machen? Es ist doch die natürlichste Sache von oer Welt, dag sich jeder fragt, was uns dieser Krieg einbringen soll. Wir wollen ein Ziel sehen. Wir ver gessen dabei nicht, das; schon die Tatsache des Fe .lschlages des Dreiverbandes für uns und unsere Weltstellung wie für unsere Verbündeten außerordentlich viel bedeuten würde. Es wäre nämlich erwie.en, dag die drei ver bündeten Großmächte nicht stark genug waren, die Ueberwältigung Deutschlands und Oesterreich - Ungarns durchzusetzen. Daraus wurde sich für unsere gemeinsamen Feinde eine Lehre ergeben, die, wie wir hoffen dürften, auf eine gute Zeit Vorhalten und uns Auhe ver schaffen wurde. In diesem Sinne spricht sich Pro,. Dr. Salomon in seiner van uns bereits empfohlenen Schrift: „Wie England unser Feino wurde" am Schlüsse über den Zweck des Kruges dahin aus: .Jenseits der Atmosphäre niedriger mensch licher Leidenschaften liegt uns da unser Ziel klar und rein vor Augen, und gerade im Gegen satz gegen England wird es uns am anschau lichsten: Wir senden die „Blüte der Menschheit" aus die Schlachtfelder, um uns ein Gut zu er ringen, das der Mühe der Besten wert ist: Deutschlands Anerkennung und Gleichberech tigung unter den Weltmächten, d. h. Deutsch lands Besugnis, bei der Verteilung der Welt und ihrer Güler zugunsten deutscher Kinder und deutscher Zukunft, deutscher Gesittung und deutscher Kultur sein Gewicht gleich den anderen gelteno machen zu dürfen." Das wäre also das Ziel, das uns vor zuschweben hat. Aber so vortrefflich das gesagt »st, >o schließt cs doa) nicht aus, dag unsere Gedanken weiter eilen Wie sichern wir uns das schöne Ziel? Weil diese Frage be rechtigt ist, erscheint in so vielen Betrachtungen das deutich-öfferreichische Bündnis als die auch für die Zukunft gegebene Sache, und weiter ergibt sich ganz von selbst das Bestreben, darüber hinaus unsere Bündnispolitik sort- zusetzen und zu erweitern. Und wieder ist es sehr natürlich, daß wir uns fragen, wo wir diese Verbündeten suchen und finden können. Lamprecht spricht von einem „mitteleuro päischen Bündnis" als nächstliegendem Plan, andere, wie Franz von Liszt, gehen eben falls von dem festen deutsch-österreichischen Block ans und wünschen ein europäisches Staaten bündnis mit Ausschluß von Frankreich, Spanien und Rußland. Diesem Plan gegenüber er örtert Pros Dr. Apt in seiner bei S. Hirzel in Leipzig erschienenen Schrift über den Krieg und die Weltmachtstellung Deutschlands den Gedanken einer mitteleuropäischen Wirt, j ch a s t s g e m e i n s ch a ft, die er für aussichtsvoller hält als ein politisches Ctaatcnbündnis, die aber doch auch, wie wir meinen, bei dem heutigen engen Zusammenhang zwischen Wirtschaft und Staatenpolitik ganz von selbst zur politischen Interessengemein schaft führen würde. Es ist sehr bemerkenswert, daß hier auch manche Vertreter der Friedensbewegung einsetzen. Man glaube nur nicht, daß diese Be wegung durch diesen Krieg ein für allemal abgetan sei. Graf Albert Apponyi wider sprach dieser vielverbretteten Ansicht erst kürz lich mit einer Abhandlung in „Nord und Süd" sehr entschieden. Der krreg erscheint ihm nicht als eine Bestätigung für die Unentbehrlichkeit des „notwendigen Uevels", sondern als ein Durchgang zu einem Friedenszüsland, der die,em Uebel lrast einer höheren sittlichen Auffassung die Nahrung entziehen wird In der„F rie ve ns- warte" aber nimmt ein Kämpfer das Wort, oer seine im Schützengraben niedergejchrtebenen Ge danken bald mit dem Tode aut französischer Erde besiegelte: Frhr. Marschall v. Biverstein, preußischer Lanorat und Hauptmann der Reserve tm ersten Garderegimenl z. F. Er blelbt dabei: die Menschheit hat den Berus, den Krieg zu über- winden. Das Beste erwartet er vom germa nischen Gerechtigkeitsgefühl und er will, oaß es die Sicherung gegen Krieg und Kriegsgefahr in einem germanisch enStaatenbunoe suche. „Denken wir uns," schreibt er, „ein solches neues politisches Gebilde im Herzen von Europa — im Innern locker gefügt, doch nach außen zu kraftvoller Abwehr geeint, von den Alpen reichend bis zum Norokap, von der Maas und der Schelde bis nach Finnland und zur unteren Donau, wer wollte ihm zum Trotz in Europa einen Krieg ent,achen!" Ein germanischer Staatenbund! Auch Pros. W. Ostwald hat bei seinem vielerörterten Gespräch mit schwedischen Berichterstattern den gleichen Gedanken geäußert, und wir verstehen heute noch nicht recht, wie der Senat der Uni versität Leipzig sich durch diese Aeußerungen zu einer öffentlichen Mißbilligung veranlaßt fühlen konnte, und zwar um so weniger als jener Geoanke längst auch von angesehenen schwedischen Männern ausgesprochen wurde. Er wiro, darüber können wir sicher sein, dort wie bei uns noch sehr oft ausgesprochen werden. Verfehmen w i r ihn, dann auerdings muß der Verdacht bei unseren nordischen Nachbarn ent stehen, daß wir etwas Bö.es zu verbergen Härten, wie deutsche Eroberungs- und Herrsch sucht, während doch in Wahrheit an nichts anderes gedacht ist als an friedliche Verständi gung über gemeinsames Bestreben und gemein samen Schutz. Einerlei wie man sich zu den sonstigen Anschauungen Ogwalds stellen mag — was ein preußischer Lanvrat getrost als Wunsch und Bekenntnis schreibt, darf wohl auch ein Leipziger Professor sagen. Ganz Kluge werden vielleicht ausrufen: O die,e Idealisten! Nun, wir meinen in dieser Zeit hätten wir gelernt, den deutschen Idealismus naa) seiner guten Seite als treibende Kraft zu bewerten. Wir freuen uns, wenn er sich nicht wieder im Himmelblau verliert, sondern festen Boden unter den Füßen behält und nur solche Gedanken erwägt, die wie die Ausdehnung unserer Bündnisse, im Bereich der nächsten Möglichkeiten liegen. In einer begeisterten Sprache schildert Reichstagsaba. Dr. Strebe, manu in einem soeben im Reichsverlag in Berlin erschienenen Vorrrage: „Deutsches Ringen, deutsches Hoffen", diese idealistische, aus unserer Geschichte empor, gediehene Grundstimmung unseres Volkes. Er ist durchaus nicht zaghaft in der Angabe dessen, was wir an realen Werten zu gewinnen trachten, aber seine unerschütterliche Zuversicht auf ein größeres Deutschland geht hervor aus dem Ver trauen auf die innere Tüchtigkeit unseres Volkes, die sich in diesen Tagen glänzend er wiesen hat, allen Mäklern und Zweiflern zum Trotz! So schließt er denn seine von warmem deutschen Gefühl durchwehte, aber an Tat- fachen gebundene Betrachtung mit den Worten: „Der Sieg Deutschlands wird der Welt den Frieden geben. Siegen wir, dann sollen in künftigen Jahren die Glocken zur Weihnachtszeit singen und klingen: „Friede auf Erden", aber auch singen und klingen: „Deutschland, Deutschland über alles." Englands Erregung über die amerikanische Note. (r.s s'E raven Hage, 31. Dezember. lE i g. Drahtnachricht.) Alle englischen Blätter kom mentieren stark die amerikanische Not« a« England. Trotz de« Versuchs, ruhig zu bleiben, ist die Erregung Englands au» den Kommen taren sehr wohl herauszusühlen. Di« „Limes" sagt, datz di« Note zu den »ichtigsten diplomati, schen Dokumenten de» Krieg«, gehöre. Gerade nach dem kürzlichen Erinnerungstag des hundertjährigen Friedens zwischen Amerika und England habe man eine amerikanische Note wenig stens in dieser Schärfe nicht erwartet, obwohl sich die Schärfe wohl mildern werde, wenn der gesamte Text der Note oorläge. Beide Staaten mutzten zu einem Modus vivendi kommen, denn England könne das Recht aus die Prüfung für Rechnung Neu traler verschickter Güter nicht ausgeben. Es hat ziemlich lange gedauert, bis sich die von England schikanierten Amerikaner zu einem Ein spruch gegen oie Duichsuchung der neu.raten Schiffe aufrassien. Schon vor fünf Wochen hatte drüben em Kongreßmitglied seinem Herzen in kräftigen Worten Lust gemacht. In einer öffentlichen Beisammlung in Philadelphia hatte am 2-1. November ein M stcr Lartholdt geklagt: „Ich bin davon angerkelt, wie England erlaubt wird, uns an der Nase zu zupfen, uns ins Gesicht zu schlagen. Englisch Lasiffe patrouillieren an unsein Küsten, England verbietet uns, Schiffe zu kaufen und nach unserem Wunsch mit neutralen Nationen Handel zu treiben, England durchjchneidet das Kabel, das von unjern Gestaden zu einer befreundeten Nation fühlt, und England schreibt unserrm Staatssekretär vor, welche Nach richten er uns amciikanlschen Bürgern, die ihn an stellen und bezahlen, mitteilen soll." Auch von an deren Stellen, besonders von selten der Groß schlächtereien in Chicago waren Beschwerden laut ge worden. Aber trotzdem brauchte Heu W.lson no> lange Wochen Zeit, ehr er sich zu dem längst er warteten energischen Schritt gegen England auf raffte. Dctz seine Note in England tiefen Eindruck gemacht hat, zeigt der Drahlbeiicht unseres hollän dischen Mitarbeiters: Das Inseloolk weiß sehr genau, welche ungeheuren Mittel Amerika besitzff um seine Forderungen durchzudrückcn. Es bedarf keines großen Aufgebots kriegerischer Art, es genügt ein nachdrückliches Verbot der Nahrungsmittclausfuhr nach Eng land. um die Söhne Albions, die fetzt noch eine stolze Sprache zu reden suchen, kleinmütig zu machen und ihnen die Zugeständn.sse abzuzwingen, de Amerika, die auch di« übrigen neutralen Staaten beanspruchen dürfen. Für Englands Selbstgefühl mag es zunächst ganz unerträglich erscheinen, sich d m Willen Wil ons beugen zu muffen. Aber es wird ihm schließlich nichts anderes übrig bleiben, als auf das Recht der Prüfung der für neutrale Rechnung oer chickten Güter zu ver chtcn, wenn es sich n cht vollends der Gefahr der Aushungerung ausgeliefeit sehen will. To geht die weltumspannende Teehcr- schaft Englands Stück um Stück langsam aber sicher in di« Brüche. x. Dichter Nebel in Zlanöern. sr.) Kopenhagen, 31. Dezember. „Bcrlingske Tidende" wird aus Paris gemeldet: Ganz Flau- der» ist in einen beinahe undurchdringlich«» Nebel gehüllt, der alle kriegerischen Operationen unmöglich macht. Die Deutschen setzen ihre Be festigungsarbeiten an der belgischen Küste nördlich O st ende energisch fort. Alle Forts von Antwerpen sind wieder instand ge setzt, und nicht weniger als 2ÜN VM1 Mann sollen in und um Antwerpen konzentriert sein. Alles be kräftige die Annahme, datz die Deutschen Antwerpen zu ihrem Hauptstützpunkt machen wollen. Schwere Verluste öer verbün-eten bei 8pern. (r.) Amsterdam, 31. Dezember. Der Kriegs korrespondent der „Tyd" im belgischen Hauptquartier gibt zu, datz die Verbündeten bei Ypern im Gegensatz zu den englischen Vre^emeldunien nicht nur keine Erfolge, sondern vielmehr schwere Verlust, erlitten. Die Verbündeten, bauvt- sächlich die Engländer, e-mntrn nur mit Mühe den Angriffen der Deutschen standhalten. Bei Hollebeeke, wo die englisch-indischen Truppen schwer gelitten haben, ist die Stellung der Verbün- deten geändert worden. Ein französtjcher Zliegerostizier festgenommen. lr.) Basel, 31. Dezember. Bei Hallingen, eine Stunde von Basel, wurde ein französischer Fliegerhauptmann gefangen. Er ver weigerte jede Auskunft und gab nur an. Ueber- läufer zu sein. Er habe beabsichtigt, auf schwei zerischem Boden zu landen. Bei ihm gefundene Briefe enthalten belastend.' Momente. Bei feiner Verhaftung befand sich der Flieger in fran äffischer M.litaruniform. Einwanüsreie Arbeit -er -eutfchen Militärverwaltung. * Berlin, 31. Dezembcr. Wie dem „L.-A." über Genf berichtet wird, hätten nordfranzösisch« Not adeln bekundet, daß die deutsche Mili tärverwaltung in den ihr unterstehenden Städten vollkommen einwandfrei ar beite. Die Pariser Presse drückt sich um diese be deutsame Erklärung herum. Der Austanü -er kunstüenkmäler im jranzöstschen Operationsgebiet» Geheimrat Lle men in Bonn, der Vorsitzende des Denkmalrates der Rheinprooinz, hat im Auf trage der Obersten Heeresleitung vas Etappengebiet und das Operationsgebiet unserer Armeen an der französischen Front bereift, um den Zu stand der dortigen Kunstdenkmäler feftzustellcn. Er bat hierüber einen ersten Bericht erstattet, den die „Nordd. Allg. Ztg." zum Abdruck bringt. ficht Schiffe Opfer von Minen. London. 30. Dezember. Die „Times" berichten unter dem 2V. Dezember: Gestern sind vier eng lische Schiffe durch Zuiammenstoß mit Minen verloren gezangen, nämlich der Dampfer „Limaria", der tleine Dampfer „Gem" und zwei Fischerdampfer. Seit dem Weihnachtslage sind in der Nordsee acht Schiffe infolge von Minen zu Grunde gegangen. Zünf englische Spione verhaftet. lr > Wien, 31. Dezember. Der Berichterstatter der „N. Fr. Preffe" bei der deut'chcn Westarmce meldet: Es sind fünf englische Spione festgenommen worden, die den Auftrag hatten, die Stellungen der österreichischen Mör,erhaltenen in Flandern aus- zulundschaflen. Die Leut« traten in den verschieden sten Kleidungen auf. Zwischen -en Eisschollen -er Latorcza, (r.) Rotterdam, 31. Dezember. Der „Morning Poft" wird gemeldet: Die Kämpfe in den Kar pathen dauern mit verzweifelter Heft.gleit unter für beide Teile schwierigen Umständen fort. Die Ruffen verstärkten ihre Truppen auf der ganzen Süd front. S.e führen heftige Angriffe aus. um in den Besitz der Befestigungen und besseren Stellungen im La» orcza Tal zu gelangen. Die Schlacht wütet im ganzen schon über zwei Wochen. Am Sonntag war die Latorcza zugefroren. Di« Russen brachen das Eis aus einer Strecke von mehr als sieben Kilo meter auf, um den Ocstcrre'ichern den Uebergang ,zu verhindern. Am folgenden Abend war der Fluß von neuem soweit zugefroren, daß der Uebergang an ver schiedenen Stellen möglich war. An einigen Punkten entstanden auf dem Eise Gefechte von Mann gegen Mann. Das Eis brach ein, und die gegeneinander ringenden Mannschaften verschwanden in dem eis kalten Wasser. Meuterei in einem sibirischen Lan-sturmregimeot. >2.) Budapest, 31. Dezember. Der „Pesti Naplo" melder aus Petersburg: In einem sibirischen Landsturmregiment ist eine Meuterei ausgebrochen. In Tomsk ist der Gouv.'rneur von den Soldaten ermordet worden. Die Zu sammenstöße zwischen Polen und den Landsturm leuten dauern fort. Das zum größ en Teil aus jüdisch-polnischen Mannschaften bestehende Bia- ly starker Regiment ist, da die Behörden ihm nicht trauen, zum Teil nach Tomsk, zum Teil nach Irkutsk versitzt worden. Ver Dank -er Sukowina. * Wien, 30. Dezember. Die „Korrespondenz Herzog" meldet: ^.er RcichSraisavgrordncte Rt- kölas WassiU o sandte ms Obmann des Ver bandes der nicarnlschen Reichsrats, und Land- tagsavgeordnclen der Vulomma an den tirz- Herzog Karl Franz Joseph anläßlich des Besuches des Erzherzogs in der B u k o w i n a ein Telegramm, worin für den Bc,uch des irrz- Herzogs in einer Zeit, wo die B vö.trrnng der Bukowina mit den O.umcn durch die Invasion des l2cb>eindcs auch die bange Sorge um die Zukunft ihrer Heimats,choile, oie sie ei.iz.g und allein als ein V e st a n d t e i l dec habSb u r gi. scheu Monarchie so innig liebe, zu tra en have, und für das erscheinen res ^rqh rzogs bei der so tap,cr kämpfenden Armeegruppe sowie bei den begeistert kämpsendrn Frciwiiligenschar.n der Dank des Verbandes ausgedrückt und betont wird, daß sich diese unvergeßlichen Tage unaus löschlich in die Herzen der allergetreu.sken B^ vülkcriing eingraben werden. - Als Ant- wort darauf traf ein Telegramm des Prinzen Lobkowiy ein, worin dieser namens des Erz.