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Morgen» Ausgabe. -»kür r»«p»>a UN» uorvst» »ur«b ansrr« Erg«, „n- Spe-tteur« rmolta»U<d In» kau« gebrockt« moootUck t.sr m., »terteUäbrltck r.7» m. Sri »r, ck»Ickaft»N«U«. ons»r« ZUIaten un» Nu»gob«N»U«n odgebolt: mvnatttcktM »irrtrUadrUckrM. durch unsere auawttrttgrn Ztttolrn in« tzou» gebrockt: monatlich 1.5» M., virrteltäkrlich 4.5» M. t ur» »le Post, tnnerkold deutsch» lanSo un» örr »rutschen stolonieu monatlich 1.5» M, vtrrteliobrllch » 5» M., ausschließlich postdestrllgrl». prrl» »er «inzelnummer I» Pf. :>n Lrlpzig. »ru Nachbarorten un» »rn Drtrn mit eigenen Zilialen wir» öt« vdenüausgabe noch am stdrn» »es erscheinen» ii.o kau» geliefert. hcurdelsFeLkurg ^rrrtsblockt des Rotte» und des potisetnrntes der Stndt Leipzig «eüaktlon un» «eschaftostell», ?odanni»,ast, Nr.«. o Zrra>pr,ch»Nal»luft Nr. 14 »»2. 14»»3 an» >4»»4. ISS. Jahrgang kür stnzrigrn au» leiprig UN» Umgebung »i, /'»ZriAeNpreife. ,spallig»p»t,t,»,t»,5pf..»>»n»klam»'rit»,m.. »»uou-wart»Z» ps., NeNomen i.ism., ltlrln« stn,eigen »irpetitzrtl« nur r»pf.b.wt»»erl>ol.Nod.,fINH«>>-n oon vekor»«n >m amtlichen /eil »irprtit» zeit« 5» Pf. veschosteanzeigen mit planvorschrift m preis» erb-kt. Nadatt nach «orts Veiingen: <vrlomtouU.5M.üa»raus«nü aussckl P»Ngeduhr. flnzrigen-flanabm»! 1ohanni»gasfe». bei >ain«lt»rn "tia.eu »r, Leipziger lagedlattr» un» ollen stnnoncen-ExpeSitionen »e» Zn- un» -iu. lin»«». daotripzigerLogeblatt erscheint werktags rmal.Sonn-u.Zeiertogotmal. vcelinerUcüa^ton:dnüe»Zellen 17, r-i' vrr»» nschiuß: kansa Ur. s»7- Nr. 662 1914 vnnnerslsz, trn 3l. Oczcmlier. Im Vormarsch aus Warschau. Küstenkämpfe im Nordseestm m. — Die Franzosen geben den Verlust des Unterseeboots „Dnrie" zu. Ganz Äidmarokko von den Franzosen geräumt. — Ein holländischer Militärattache im deutschen Hauptquartier. — Der Triumph der „Daily Mail". An -er Jahreswende. ----- Venn das kricgsjahr 191t von der Menschheit scheidet, wird es aus dein werten Erdenrund lein Kulturvolk geben, das nicht vom neuen Jahre das Ende des Krieges und die dauernde Befestigung iriedlichcr Verhältnisse er wartete. Auch Deutschland, dein die Verlogen heit der Feinde den Kriegsausbruch in die Schuhe schieben möchte, weiß sich eins mir solchen Er wartungen. Aber ebenso einhellig ist das deutsche Volk von der Notwendigkeit überzeugt, daß ein vorzeitiger Friede nicht geschlossen werden dars, der Krieg vielmehr fortgesetzt werden muß, bis ein der gebrachten Opfer würdiger Ans gang erkämpft ist. Vie vollständig unsere öster- eelchisch-nnbarischcn Bundesgenossen derselben Meinung sind, veranschaulicht der Viderspruch, den die Führer der ungarischen Opposition, Graf Andrassi) und Gras Avponyi, gegen das Gerücht voll einer österreichisch - ungarischen Friedens sehnsucht erhoben haben. Fortsetzung des Kamp- ses bis zum vollen Siege fordert nach den Wor ten des Grafen Andrassh feder ernste Bürger :n Ungarn, und Graf Apponyi. hat das Aus harren als die höchste Pflicht der Gegenwart mit dem Zusatze bezeichnet: die Friedenssehnsucht müsse heut die Gestalt der kriegerischen Ent schlossenheit annehmen. In solcher Sinnesart kann uns Deutsche die im neuen Jahr bevorstehende hundertjährige Wiederkehr der Tagung des Wiener Kongresses nur bestärken. Dieses geschichtliche Ereignis pre digt mit lauter Stimme die Mahnung, daß uns nicht zum zweitenmal Enttäuschungen beschert werden dürfen, wie der Wiener Kongreß über das Geschlecht der Bcfreiungskämpfer von 1813/1.1 sie verhängt hat. „Ein Diplomatcn-Kongreß", meint Heinrich von Treitschke in seiner „Deut schen Geschichte", „kann niemals schöpferisch wir ken; genug, wenn er die offenbaren Ergebnisse der vorangegangenen kriegerischen. VerwicUun- gen leidlich ordnet und sicherstellt." — 'Lorin der Wiener Kongreß unter diesem Gesichtspunkt versagt hak, braucht hier nicht dargelcgt zu werden; hier nur der Hinweis, daß die Diplo matie d.'S Preußischen St atcs, der zur Befreiung Gesamtdeutschlands unerhörte Opfer gebracht batte, nicht auf der Höhe seiner Fcldherrnknnst stand, daß keiner seiner Staatsmänner den küh nen und sicheren Blick GneisenauS besaß. So blieb es den deutschen Patrioten, mit dem Frei herrn vom Stein an der Spitze, nach dem zweiten Pariser Frieden versagt, die Liegesfreude zu kosten, die nach den Schlachten an oer katzbach, bei Leipzig und Bellcallianee alle Deutschen er hoben hatte. Als mildernder Umstand ist den Diplomaten des Wiener Kongresses die große Ermattung an gerechnet worden, die nach den langen Kämpfen auf den Gemütern lastete. Die mutmaßliche Be fristung des jetzigen Weltkrieges wird sich mit der Dauer der Napoleonischen Kämpfe wohl nicht vergleichen lassen. Jedoch der ungeheure Druck eines Riesenkampfcs, wie ihn in solcher Größe die Welt noch nicht gesehen hat, kann auch binnen kürzerer Zeit die Gemüter ermatten. Deshalb muß die deutsch« Diplomatie von vornherein darauf bedacht sein, mit frischer Kraft in die kommenden FriedenSverhandlungen cinzutrcten. Soweit aber: frisch« Kraft nicht aufgeboten wer den kann, ohne unter den handelnden Personen frische oder auögcruhte Kräfte in Wirksamkeit zu setzen, sollte dafür Sorge getragen werden, daß eS der deutschen Diplomatie nicht an solchen Kräften fehlt. Die 100. Wiederkehr der Tagung des Wiener Kongresses enthält ferner dl« Mahnung, dem deutschen Volke auch in der inneren Politik Ent täuschungen von der Art derjenigen fernzuhalten, die den Befreiungskriegen gefolgt sind. Noch waren die Heerführer aus Frankreich nicht heim gekehrt, als jene in ihrem Schoße selbst be klagten Demagogenverfolgungcn, dl« Einleitung einer traurigen Rcaktionsperiode begannen. Vor der Wiederkehr ähnlicher Erfahrungen hoffen wir bewahrt zu jein. Allein auch der Aufschwung der Geister, den das deutsch« Volk infolge des Welt krieges mit der Wirkung erlebt hat, seine Ent schlossenheit und Opfcrbcrcitschaft auf die höchste Stufe eines einheitlichen nationalen Willens zu erheben, muß vor vermeidbaren Nücksch.ägen be wahrt werden. Daß unsere leitenden Männer sich der Aufgabe bewußt sind, die den Führern der Nation auf diesem Gebiete obliegt, daiür leg» die Kanzlcrrcdc vom 2 De.zembcr d. I. Zeugnis ab. Nachdem der Reichskanzler damals der ein wütigen Erhebung unseres Volkes gedacht hatte, fuhr er wörtlich fort: „Wenn ein g.ückücher Frieden erkämpft sein wird, dann wollen wir diesen Geist Hochhalten als das heiligste Vermächtnis dieser furchtbar ernsten und großen Zeit. Wie vor einer Zauber gewalt sind die Schranken gefallen, die eine öde und dninvfe Zeitlang die Glieder des Volles trennten, die wir gegeneinander aufgerichtet hat ten in Mißverstand, in Mißgunst und in Miß trauen. Eine Befreiung und eine Beglückung ist es, daß nun einmal dieser ganze Wust und Unrat weggesegt ist, daß nur noch der Mann gilt, einer gleich dem andern, einer dem an dern die Hand reichend für ein einiges, heiliges Ziel. Ich wiederhole noch einmal das Work, das beim Ausbruch des Krieges der Kaiser gesprochen hat: Ich kenne keine Parteien mehr, ich kenne nur noch Deutsche. Wenn der Krieg vorüber ist, werden die Parteien wiedcrkehren. Denn ohne Parteien, ohne politischen Kampf kein politisches Leben, auch für das freieste und einigste Volk. Aber kämpfen wollen wir dafür — und ich an meinem Teile verspreche es Ihnen —, kämpicn wollen wir dafür, daß «S in diesem Aampie nur mehr Deutsche geben darf." Also nicht an eine Zeit weichlichen Dahin übens denkt der Reichskanzler. Der Kampf um Ziel und Weg wird wieder beginnen; aber wir hoffen, daß der Krieg noch lange eine Mahnung sein wird, unsere inneren Streitigkeiten in einem Geiste zu führen, der der Größe unseres Volkes würdig ist. Auf -em Wege nach Warschau. X. Immer fester und stärker drängen die Deut schen die Nüssen auf dem westlichen Wcichsclufer auf Warschau zurück. Nach dem jüngsten Tagesbericht der Obersten Heeresleitung wurde der Angriff öst» lich des Bzura-Abschnitts fortgesetzt. Die Gegenstöße der Nüssen sind also mißglückt. Es ist vielmehr den Deutschen gelungen, am rechten Ufer der Bzura Raum zu gewinnen und ihre Linien immer näher an den Festungsber.-ich von Warschau vorzuschreben. Auch am R a w k a - A b s ch n i t t verbessern sich die Aussichten der Deutschen zusehends, schon sind erhebliche Teile der deutschen Truppen auf dem rechten Ufer der Rawka in Gefechte gegen die Russen verwickelt, und zweifellos wird es nicht mehr lange währen, bis auch die letzten Strecken des Rawka-Abschnitts, um die noch gerungen wird, in den Besitz der Deutschen gelangen. Die Be» sctzung oon Lowicz Lurch die Deutschen war in den Heeresberichten bisher nicht ausdrücklich er wähnt worden. Die Kriegslage mußte allerdings ohne weiteres zu der Annahm.' führen, daß Lowicz schon geraume Zeit fest in deutschem Besitz war. Immerhin ist es zweckdienlich, daß diese Tatsache zur Unterbindung abträglick>er Ausstreuungen der Feinde noch besonders bestätigt wird. Ganz ähnlich liegen die Dinge mit Skiernewice. Ohne die Einnahme dieses Ort.'s wäre ein Bortragen des deutschen Angriffs in den gesamten Rawka-Abschnitt undenkbar gewesen; denn Skiernewice liegt 8 Kilo meter westlich vom Rawla-Ufer. Aber der Heeres bericht sagt sogar: Skiernewice liegt weit hinter unserer Front. Daraus ist also der hocherfreuliche Schluß zu Ziehen, daß sich die brutschen Truppen be reits tüchtig an der Bahnlinie nach Warschau ent lang auf Ruda Gusowska und weiter südlich auf Mschtschanow zu Vordringen. Daß auch bei Invwlodz und südwestlich davon die Dinge für die deutschen LVaffcn günstig stehen, vervollständigt das befriedigende Bild, das der gestrige Heeres bericht von den Kämpfen in Nord- und Mittelpolen entwirft. Wer weiß, wie bald die Bewohner von Warschau den Donner der deutschen Geschütze deut licher denn je vernehmen werden. Oer französtjche Schlachtbericht. Die französische Heeresleitung gab am 29. Dezem- ber folgende Berichte heraus: Nachmittags 3 Uhr. In Belgien laben wir Las Dorf St. Georges eingenommen und uns dort nie ergelassen. Auf der Linie von der Lys bis zur Somme be- ichoß der Feind in der Gegend von Schelle St. Aurin, Le Öuesnoy und Bouchoire nordwestlich von Royer unsere Stellungen ziemlich heilig. An der Front zwischen Somme und Argonnen gewannen wir im Gehöl, von Grurie, bei Bolante und Court« Cbauss'-e -in wenig Terrain. Auf den Maashöhen wurden mehrere deutsche Gegenangriffe im Gehölz Le Bouhot, noroöstlich Troyon, zurückgeschlagen. Der Feind, der unsere der Redoute des Bois Br ul-, westlich Apr-mont, benachbarten Gräben ge nommen hatte, wurde nach drei hintereinander folgenden Gegenangriffen daraus verjagt. Im Oberes saß schließen wir infolge eines heiligen Kampfes Stein b ach eng ein. Ferner bemächtigten wir uns der Ruinen des Schlosses nord westlich öoin Dorfe. Nachts U Uhr. Bis zum Abend hat sich tein bemerkenswerter Zwiichenfall ereignet. Seratungüber -en „künftigenKriegsplan* -es dreiverban-es. Hamburg, 30. Dezember. (Eigener Draht bericht.) Wie den „Hamburger Nachrichten" aus Brüssel gemeldet wird, werden sich Lord Kitche- ner, Iofsre, French und ein Vertreter des britischen Generalstabes in den nächsten Tagen in Calais versammeln, um die gegenwärtige Kriegs lage und den künftigen Kriegsplan der Verbündeten zu besprechen. Es heißt, daß auch König Alben an den Beratungen teilnimmt. Küstenkampfe im Nor--eestirrm. Aus Amsterdam wird dem „B. L." gemeldet: Die Störung der Drahtleitungen infolge eines Orkans von unerhörter Gewalt hat während der ganzen Nacht zum Mittwoch in Holland und Flandern angehalten. Man fürchtet den größten Schaden auf Land und See. Oostburg meldet von gestern unaufhörlichen Kanonendonner aus Richtung Ostende —Nieuport. was auf heftigen Kampf mit Teilnahme großer Schiffs geschütze schließen läßt. Frankreich verteidigt feine Flieger. Paris, 30. Dezember. Eine offizielle Note erklärt zu dem deutschen Bericht aus dem Großen Hauptquartier, der die B e s ch i e tz n n g von Nancy als eine Repressalie für die Bombenwürfe französischer Flieger auf die offene Stadt Freiburg darstellt: Die französischen Flieger haben immer nur durch militärische Gründe veranlaßte Kriegsoperationen ausgeführt. Sie haben in Freiburg undMetz nur militärische Dau- werke getroffen. Das französische Luftschiff, das Saarburg überflog, hat den Bahnhof und andere Punkte der Strecke Saarburg-Avricourt bombardiert. Dagegen sind deutsche Bomben in Nancy mitten in die Stadt an eine Stelle gefallen, die von jedem militärischen Bauwert ent fernt liegt und wo keine Truppen versammelt waren. Diese Bomben konnten also nur Privat- Häuser und die Bevölkerung treffen. Vie Zranzosen gestehen -en Verlust -es Unterseeboots „Curie" ein. Paris, 30. Dezember. Amtlich wird gemeldet: Das iranzösische Unterseeboot „Curie", das von der Flotte abgesondert worden war um allein militärische Operationen gegen die vor Pola ankernden österreichisch-ungarischen Kriegsschiffe aus zuführen, ist zur festgesetzten Frist nichtzurFlotte zurückgekehrt. Es kann deshalb den Nachrichten ber ausländischen Presse Glauben bei gemessen werden, denen zufolge das Unterseeboot versenkt und die Besatzung gefangen genommen wurde. Veutschlan- ersucht um flmtsentfehung amerikanischer Konsuln in Selgienl (r.) 's Eravenhage, 30. Dezember. «Eigener Drahtbericht.) Das Reuterbureau läßt sich aus New Pork melden: Die deutsche Regierung ersuchte die amerikanische, gewisse amerikanische Konsuln in Belgien vortäufig ihres Amtes zu entheben und durch andere zu ersetzen. Ein hollän-ijcher Militärattache im -rutschen Hauptquartier. lr.)'s Grauenhage, 30. Dezember. kEiaener Drahtbericht) Das holländische Pressebureau „Hagas" meldet: Der holländische General a D. Prins ist als erster ausländischer Militärattache der deutschen Heeresleitung aus dem westlichen Kriegsschauplatz zugeteilt worden und wird am 2 Januar zur Front aufbrechen. Kitchener versucht es mit einer Sürgerwehr. Brüssel, 39 Dezember. Lord Kitchener ver sendet ein Rundschreiben an alle Bürger Großlondons, die im wehrsähigen Alter stehen, nm eine bewaff nete Bürgerwehr von mindestens 150000Mann zur Abwehr der deutschen Invasion zu bilden. Die Bürgerwehr wird militarisiert und so- mit einen Bestandteil des ordentlichen englischen Heeres bilden. Dio Tuch, und Waffenfabriken arbeiten Tag und Nacht, um die Bürgerwehr recht zeitig eintleiden und bewaffnen zu können. iD. T.1 Bisher herrschte doch — nach englischen Meldungen — e,n geradezu beängstigender Zulauf zu den Rctrutenbüros Kitchencrs. Sollte der etwa nachgelassen haben, daß der Kriegsminister nunmehr zu dem neuen Mittel greift? Warnung an -ie englische Sevölkerung. Rotterdam, 30. Dezember. Wie die „Times" meldet, haben die militärischen Autoritäten in Lon don die Aufmerksamkeit der Bevölkerung auf die Gefahr gelenkt, die in n i c d c r fa l l e n d e n Stücken oon Geschossen und Granaten, die von feindlichen Flugmajchincn und Luftschiffen abgcworfcn werden, liegt. Der bürgerlichen Bevölke rung wird daher geraten, sobald sie Kanonenschüße oder Explosionen höre, sich in die Häuser und in die Keller zu flüchten. Vurchgreisen-e vorstchtsmaßregelu in Scarborough. London, 30. Dezember. Der gestrige „Daily Tele graph" meldet aus S ca rborough vom 28. De- zember: Der Kommandant des Bezirks hat angeordnet, daß zwischen '/-5 Uhr nachmittags und '/.8 Uhr morgens innerhalb 5 Meilen von der Küste zwischen Saltbourn und Spurnhead von keinem Fahrzeuge Azetylen-, elektrische oder andere starke Lampen benutzt werden dürfen. Alle Lichter in den Häusern, die auf See sichtbar sind, sind auszulöfchen oder abz üblen den. Niemand darf ohne Ermächtigung Licht oder Feuer anzünden oder Feuerwerk abbrennen. Wer auf offener Straße auf Anruf nicht stehen bleibt, läuft Gefahr, erschoßen zu werden Eine -reiste Unwahrheit. Die „Nordd. Allg. Ztg." schreibt unter dieser Uebcrschrnt: Di: Londoner ,.M orningpo st" hat sich, wie wir einem rumänischen Blatte entnehmen, von ihrem Mitarbeiter aus Ungarn schreiben laßen, es werde ernstlich daran gearbeitet, den unga rischen Thron dem Prinzen Eitel Fried- r i ch von Preußen zu übertragen. Diese Aus streuung soll hetzerischen Zwecken dienen und in deutschfeindlichem Sinne auf die ungarische, wie auch auf die rumänische Preße wirken. Deshalb stellen wir fest, daß die Behauptung der „Morningpost" eine dreiste Unwahrheit ist. Eine englische Erfin-ung. Lcndon, 30. Dezember. Dem ..Daily Telegraph" wird aus Washington gemeldet: Reichskanzler Dr. non Bethmann Hollweg hat versucht, die Ane r ke N nung Argentiniens zu erlangen, daß Deutschland berechtigt sei, Belgien als Ba sallenstaat zu annektieren. Der Versuch ist vollständig mißglückt. Bei der letzten Konferenz der Diplomaten d-'s laieinischen Amerikas in Wahing- ton, der auch Staatssekretär Biyan beiwohnte, wurde eine, geheime Resolution angenommen, eine solche Anerkennung zu verweigern. Bemerkung des W T. B.: Die Erzählung des „Daily Telegraph?" über die deutschen Bemühungen in Argentinien beruht natürlich auf Erfindung. Eine Unwahrheit -er Vreiverban-spreste. Berlin, 30. Deiember. Aus dem Großen Haupt quartier erfährt das Wolffbureau: Die Prcssenachricht, daß die Belgier in den Kämpfen bei Lombartzyde 2000 Deutsche gefangen genommen hätten, ist vollständig erfunden. In den wohenlanaen Kämpfen in der Gegend von Lombartzyde und Nieuport haben die Deutschen an Toten. Verwundeten und Vermißten überhaupt nur etwa 1200 Mann ver loren. Die Zahl der Vermißten, die allein ge fangen sein könnten, ist dabei vcrichwindeno gering. Auch die in der Preßenachricht geschilderten Reben umstände sind oon Anfang bis Ende unwahr Sanz Sü-marokko von -en Franzosen geräumt. Wien. 30. Dezember. Eine hierher gelangt« Meldung d«r Havasagentur vom 23. Dezember be-