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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 31.12.1914
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1914-12-31
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19141231017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1914123101
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1914123101
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-12
- Tag 1914-12-31
-
Monat
1914-12
-
Jahr
1914
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r ISIS. r. vellsyr. vonnersmg, 3,. vrremdrr ISIS. Leipziger Tageblatt. itz des Kreis« aui Mittwoch iptmannschajt usjes statt, alt der Bor« tngsobjchlüsse nds und des owie init den l Mittweida, eusorge und >rj auf das zahl innerer erichterstatter rich tätig, um 12 Uhr im gleichen er teil Amts» eister Heqde- ke-Krievstein, auf Polenz, Thalmann. »rerFrühauf- hra, Amts- , Oekonomie- in Lunzenau, rf, Bürger- der Armen- Santtäts- mrgermeiiter lr als Ver- inner« Geh. Dresden er- tmann von rr wiederum iior Eintritt sitzende den des Innern rrsammlung, rcn Amts- Graf zu dsverjamm- dnung zur eisters i. R. rlemann in er für 1914 irgermeistcr Fürsorge- Rechnungs- a für 1913 rbands für 'n die Vor- weida, für ;e und für lf das Jahr n eine An- »Seiten er- canstaitct voin IO Uhr, im statt. P'arrer am Miisiono- werd'«» An- des Krieges bicicn da.» D re»»n « r larl Trani Ter Eintritt Neujahrs- weit diese eranstaliet eiangsauf- :er Alberl- tttwirkung f c n lM. d. hen wird, err Paul Vortrags and bietet iröhtichc ht in den besuchen ersitzenden etersstein- m großen s unseres igartigen hat, der tcn Fach- teln und düng zur ir-wissen- uschauers gemein ter Feder rania - ag. den cs statr- ,Urania " und ist »ornstein- zung der >er Aus- er d. I. l junger lng bat, ttos sei n Onkel : Mann er nach rstützung enschein« bt, der i waren. «Hörden iar, so gelang ce alten dessen ^gestellt iter im h seinen telgroh, oUte er > wolle rend zu schwer t große )O bi, utschen ! Pro- h die ce und n sehr ast sich Kur- n mit . Die *, der r» bei Gemeinschaftliche Sitzung -es Rates «n- -erSta-tveror-neten. Leipzig, 31. Dezember. Unter Vorsitz des Oberbürgermttsters Dr. Dtttrich fand gestern eine gemeinschaftliche Sitzung des Rates und der Stadtverordneten statt. Den einzigen Gegenstand den Tagrsorvnung bildete die Wahl -es polizei-lrektors, die nach den Bestimmungen der Revidierten Städte» ordnung (ebenso wie die Wahl des Oberbürger meisters) von den Mitgliedern des Rates und von den Stadtverordneten gemeinsam zu erfolgen hat. Bei der oorgenommenrn Wahl trat insofern ein Zwischenfall ein, als 78 Stimmzettel abgegeben wurden, während nur 77 MitgliHer beider Kollegien in die Anwesenheitsliste eingetragen waren. Von den abgegebenen Stimmzetteln lauteten >1 64 auf den jetzigen Polizeidirektor Dr. Wagler, tz während 14 unbeschrieben waren. Als man zur nochmaligen Vornahme der Wahl schreiten wollte, stellte sich heraus, daß der Stadtv. Hinrichs«« bei Beginn der Wahlhandlung schon im Saale war, sich jedoch in die Anwesenheitsliste nicht hatte eintragen lassen. Die Wahl war also in Ordnung. Oberbürgermeister Dr. Dittrich verkündete darauf, daß der bisherige Polizeidirektor Dr. N Magier auf Lebenszeit zum Polizei- direktor der Stadt Leipzig gewählt sei. Er hoffe, daß die Wahl der Stadt zum Segen ge reichen werde. Nach Verlesung des Protokolls wurde die Sitzung geschlossen. Sitzung -er Sta-tveror-neten. Den Vorsitz führt der Vorsteher Justizrat Dr. Rothe. Anwesend Oberbürgermeister Dr. Dittrich, Bürgermeister Roth und Dr. Weber sowie eine größere Zahl von Stadträten. Der Rat teilte in einem Schreiben mit, daß er . st sich mit einer früheren Eingabe des Zentralverban- Les der Handlungsgehilfen auf Errichtung eines öffentlichen Stellennachweises beschäftigt habe. All« hierzu gehörten Körperschaften mit Ausnahme des Deurschnationalen Handlungs gehilfen-Verbandes haben sich hierzu ablehnend aus gesprochen und erklärt, daß sie ihre Stellennachweise weiter beinhalten würden. Bei dieser Sachlage ' würde die Errichtung eines öffentlichen Stellennach weises nur zu einer weiteren Zersplitterung führen. Es hab« sich übrigens ergeben, daß trotz solcher Nach weise die Stellengesuche in den Zeitungen nicht be einträchtigt werden. Der Rat habe aus allen diesen Gründen beschlossen, von der Errichtung eines öffentlichen Stellennachweises abzusehen. Ferner ist eingegangen ein« Eingabe des Ver eins für Mutterschutz sowie des Vereins für Kinderschutz, in der darum gebeten wird, die Kriegsunterstützung für Familien mit einer größeren Kinderzahl anderweit zu regeln und zwar dahin, daß die Höchstunterstützung nicht bei einer ?ahk von 3 Kindern abschließt. son dern bei dem Vorhandensein von mehr Kindern weiter gestaffelt wird. Stadtv. Heinze machte die Eingabe zur seinigen. Eingegangen 'st ein Do nt sch reiben des Stadtrats Dr. Koehler für seine Wiederwahl. Der Rat teilt mit, daß e* in Gemäßheit eines I Gesuches des Stadtbaurats Scharenberg dessen I Pensionierung zum 1. April 1918 beschloßen habe. Die Stelle wird ausgeschrieben. Weiter teilt der Rat mit, daß der Oekonomie- Inspektor Eckstei n am 1. Januar 1915 nach ^jähri ger Dienstzeit in den Ruhestand treten wird. Die Kassenrevisionen haben zum Jah resschluß in der üblichen Weise stattgefunden. Sie gaben zu erheblichen Ausstellungen keinen Anlaß. Der Vorsteher gibt bekannt, daß die erste Sitzung im neuen Jahre am 4. Januar statt- sindrn werde zur Vornahme der erforderlichen Wahlen. Die nächste Sitzung folge dann am 13. Januar. Vom Kollegium wurde darauf das Fortbe stehen der inneren Ausschüsse in der jetzigen Zusammensetzung im Jahre 1915 beschlossen. Der Vorsteher gab hierbei der Freude darüber Ausdruck, daß Stadtv. Dr. Conrad Junck nach seiner Wiederherstellung in der Mitte des Kol legiums weile. Er werde seine bisherigen Sitze in den Ausschüssen einnchmen. Die Verlängerung der Mahlzeit der in ge mischte Ausschüsse usw. aus dem Kreise der Stadtverordneten oder aus der Bürgerschaft ge wählten Mitglieder u-m 1 Jahr wurde ebenfalls be schlossen. Die Bestellung der Gemeindewaisenräte und ihrer Ersatzmänner auf die Jahre 1915 bis 1917 erfolgte in GemWheit der Vorschlagsliste des Rates. In den Ausschuß zur Leitung der Wahl für den katholischen Schulausschuß wurden ge wählt Stadtv. Dr. Bennewitz, sowie aus der Zahl der katholischen Hausväter Kaufmann Ende- pols, Kaufmann Nietsche und Rechnungsrat Schmitt. Als Nusschußpcrson für die Staatsgrundsteuer einschätzung in den Ortsteilen L.-Probstheida und L.-Stötteritz wurde (unter Genehmigung des Ent lassungsgesuchs des Schlosserin risters Paulherr) Bauunternehmer Otto Nitzschke gewählt. Zu der Ratsvorlag« wegen Hinausschiebung des Verkaufs des Polizeigebäudes bis 2. Januar ISIS beantragte der Ausschuß Zustimmung. Der Berichterstatter Stadtv. Käppler teilte hierzu mit, daß sich diese Hinausschiebung notwendig macl,e, weil sich der Dau eines neuen Polizei gebäudes infolge des Kriegszustandes nicht durch führen lasse. Der Ausschußantrag fand einstimmige An nahme. Das Ortsgcsetz über die Verteilung von Bau abgaben auf das Gebiet des Bebauungsplanes L.-Sellerhausen —Nord wurde genehmigt; desgleichen fanden Zustimmung die neuen Bestim mungen über die gesetzlich« Vormundschaft in der Stadt Leipzig. Zu dem Betrag von 19 000 ^tt, der an die Handelskammer als Beihilfe zur Veran staltung einer wirtschaftsgeschicht lichen Gruppe der Internationalen Ausstellung für Buchgewerbe und Graphik nusgezahlt wurde, wurden 2912.25 nachbewilligt. Leipzigs hln-enburg-Spen-e. Die Bewilligung eines Beitrags von ISS SSO an die Hindenburgspende deutscher Städte erfolgte einstimmig. (Bravo im Kollegium.) Zu der Eingabe betr. die Besteuerung der fremd sprachlichen Firmenschilder und Anpreisung von Maren usw. in öffentlichen Straßen oder Schau- fenstern beantragte der Finanzausschuß: dia Eingabe aus sich beruhen zu lassen. Der Berichterstatter Stadtv. Meiner teilte mit, daß der Ausschußantrag einstimmig beschloßen wurde. Man habe zwar nicht verkannt, daß in der Eingabe ein guter Kern stecke, aber dir Durchführung der Besteuerung sei nicht möglich. Stadtv. Dr. Bennewitz ersuchte unter Hin weis auf den auch im Ausschüße anerkannten guten Kern der Eingabe um Annahme d«s folgenden An trages: „Das Kollegium bittet den Rat, zu er wägen, ob die gegenwärtige Zeit und Volkssttm- mun« nicht dazu geeignet sri, der Bürgerschaft, ins besondere Len Geschäftsinhabern und Kaufleuten, in einem Aufrufe ans Herz zu legen, daß sie in Schrift und Rede, namentlich aber aus ihren Schildern und Inschriften an Häusern oder Schau enstern, in ihren Ceschäftsanzeigen und --anprei- ungen, bei ihnen Warenbezeichnungen und so fort icheines reinen und richtigen Deutsch iiefleißigrn." Der Ausschußantrag und der Antrag Bennewitz fanden einstimmige Annah m e. Es wurde darauf in die Fortsetzung der Be- ratung des Haushaltplans für eingetreten. Beim Konto Feuerlöschwesen" wurden 17 300 für Neubeschaffuna eines Benzin arbeitskraftwagens gestrichen, die Aus gaben für Pferdebespannung von 4470 auf 8070 erhöht und im übrigen das Konto mit geringen Ab strichen genehmigt. Beim Konto „Bäder" wurden unter der An nahme. daß das neue Stadtbad erst am 1. Juli 1915 eröffnet wird, entsprechende Abstriche bei den Einnahmen und Ausgaben vorgenommen. Die Konten „Wohlfahrtspolizsri" und „Gesundheitsamt^ fanden mit einigen Ab änderungen Genehmigung. Zu erwähnen ist, daß die Positionen „Einrichtung der Fernzündung für die öffentliche Gasbeleuchtung, 60 000 (dritte Rate) abgelehnt wurde. Stadtv. Klemm reyte eine beßere Beleuchtung des an der Pleiße hin führenden Dammwrges im Connewitzer Holze an. Die Beiträge aa milde Anstalten usw. Die Ausschüße (Berichterstatter Stadtverordneter Meiner) beantragten die Ablehnung verschiedener außerordentlicher Positionen im Gesamt- betrage von 49 900 ^t, sowie die Aussetzung der Be schlußfassung über ordentliche Positronen im Gesamtvetrage von 114 454 Genehmigt werden sollen u. a. 10 000 als außerordentlicher Beitrag an die Hochschule für Frauen, deren ver dienstvolle und nutzbringende Tätiakett in den Aus schüssen einstimmige Anerkennung fand. Gegen diese Bewilligung wendete sich Vizevor steher Schnauß, da ein Bedürfnis hierfür nicht vor liege. Oberbürgermeister Dr. Dittrich wie» daraus hin, daß der Rat mit verschiedenen Wiederher- stellungen gestrichener Positionen noch an das Kolle gium herantreten werde, so u. a. wahrscheinlich mit der Bewilligung von 20 000 «it für di« kulturwißen- schaftlichen Forschungsinstitute, di« ihre Tätigkeit schon ausgenommen haben. Auch Stadtv. Dr. Junck gab dem Wunsche nach der Wiederherstellung verschiedener Positionen Aus druck. Die Abstimmung ergab di« Annahme sämt licher Ausschußanträge. Die Bewilligung für die Frauenhochschule erfolgte gegen 5 Stimmen. In Gemäßheit der gestellten Ausschußanträge wurden genehmigt die Sonderhaushaltpläne Leih haus, Sparkasse, Bezirksvermögen, Johannishospital, Beckersche, Vienersche und Mendesche Stiftungen für Blinde, die Konten Städtische Krankenhäuser zu St. Jakob und St. Georg, Städtische Arbeitsanstalt, Gebäude, Reinigung und Unterhal tung der Straßen, Straßenneubefesti- gungen, Park-, Garten- und Baum anlagen sowie Waldungen, Jagden und Fischerei. Aus dem Gange der Verhandlungen ist folgendes zu erwähnen: Hinsichtlich der Desinfektionsanstalt wünschte Stadtv. Pollender, daß die erforderlichen Des infektionen von den hiermit beauftragten Beamten in weniger auffälliger Form vorgenommen werden. Die Betroffenen würden oft gesellschaftlich gemieden, hätten auch wirtschaftlichen Schaden durch Kündi gung der Wohnung usw. Eine Eingabe sei bereits an den Rat gerichtet. Beim Konto „Anlagen" gab Vizevorsteher Tobias dem Wunsche Ausdruck, daß an der Posi tion „Anlagen, Bewachung, Arbeitslöhne 309 000 erheblich gespart werden möge. Oberbürgermeister Dr. Dittrich bemerkte hier- zu, daß vom Rate schon entsprechende Anweisung ge geben worden sei. Soweit Beschäftigung von Arbeits losen nötig werde, müsse man allerdings Arbeiten vornehmen lassen. Der Berichterstatter Stadtv. Knoll wendete sich gegen das Sparen an Arbeitslöhnen; dagegen könnte an Pflanzungen manchmal gespart werden. Beim Konto „Waldungen" wurde der Rats beschluß: „die städtischen Forstbeamten, die aus dienstlichen Gründen außerhalb der Stadt Leipzig wohnen müßen, hinsichtlich der Gewährung des Wohnungsgeldzuschusscs so zu behandeln wie die Beamten, die an auswärtigen Anstalten der Stadt Leipzig tätig sind", abgelehnt. Im ganzen wurden bei der Brrotung der ge nannten Konten etwa 2 Millionen Mark gestrichen. So z. B. wurden beim Konto „Straßenbefcsti- gungen" vorläufig nur bewilligt 184 600 .tt. Be- triebszuschuß zu den Kosten des Hauptbahn- h o f s v o r p l a tz e s, 10 766 .St für Verbreiterung der Fahrbahn desGeorgiringes und 100 000 Zahlungen wegen einer Untergrundbahn (alles fällige Raten), dagegen rund 1 400 000 ,cc für Straßenneuhcrstellungcn abgelehnt. Das alles ist jedoch nicht endgiiltta, und der Rat wird über die unbedingt nötigen Ausgaben noch Vorlagcn an die Stadtverordneten bringen. Es folgte ein: nichtöffentliche Sitzung. Vie Erscheinungen -es Sternhimmels im Januar. Die Sonne steigt seit dem 22. Dezember, Winters anfang, wieder aufwärts und hat bei Eintritt in da» neue Jahr schon eine Höhenzunahme um nahe einen Sonnendurchmesser erreicht. Eine Zunahme der Tageslängen schreitet fort. Eie ist bis Ende des Monats auf 1 Stunde 9 Minuten angewachsen. Sonnenaufgang tritt in Leipzig am 1. Januar 8 Uhr 11 Min., am 31. Januar 7 Uhr 47 Min., Sonnen untergang entsprechend 4 Uhr 6 Min. und 4 Uhr 51 Min. ein. Wenn die Sonne im Mittage Len höchsten Punkt ihre» Tagbogens überschreitet, steht sie am 1. Januar 15 Grad 35,4 Min. und am 31. Januar 21 Grad 3,8 Min. üb«r dem Horizont. Der Zeitpunkt der Ueberschreitung dieses Kulmi nationspunktes gibt den wahren Mittag an. Er fallt nicht mit unserem Mittag« mitteleuropäischer Zeit zusammen, sondern um 14—24 Minuten später. Den veränderlichen Zeitunterschied bestimmt die Zeit gleichung» die im Januar von 3 Minuten 19 Sekun den auf 13 Min. 30 Sek. anwächst und unseren Mit tag mitteleuropäischer Zeit am 1. Januar um 13 Min. 45 Sek., am 15. Januar um 19 Min. 43 Sek. Md am 31. Januar um 23 Min. 56 Sek. zurück- veklegt. Durch diesen Unterschied erklärt sich auch die scheinbare Unglnchheit der Dauer des Vor- und Nachmittags. Ebenso verursacht die Zeitgleichung, daß di« Sonn« nach der Wintersonnenwende noch bis Ende Dezember immer später aufgeht, obwohl die Dauer des Tages schon zunimmt. Die Dauer der bürgerlichen Dämmerung beträgt anfangs 4S Minuten, zu Monatsende 41 Min. und die der astronomischen am 1. Januar 2 Stunden 4 Minuten, die im Laufe des Monats auf 1 Stunde 57 Minuten zurllckgeht. Die Erde erreicht am 2. Januar ihre größte An näherung an die Sonne mit 146 992 000 Kilometer und befindet sich jetzt um 5 Millionen Ktlomtter näher als zur Zeit des weitesten Abstandes am 5. Juli. Bis 31. Januar hat sie sich auf 147 294 000 Kilometer entfernt. Der Mond steht am 12. Januar in kürzestem und am 24. in größtem Abstande von der Erde. Voll mond fällt mit dem Neujahrstage zusammen. Letzte» Viertel auf den 8. Januar abends 10 Uhr 13 Min., Neumond auf den 15. Januar nachmittags 3 Uhr 42 Min. und Erste» Viertel auf den 23. Januar früh 6 Uhr 82 Min. Von neuem ist Vollmond am 31. Januar früh 5 Uhr 41 Min. Den tiefsten Stand am Himmel hat der Mond am 13. und den höchsten am 27. Januar. Am 7. Januar kreuzt er südwärts und am 20. Januar nordwärts den Aeguator. Bedeckt vom Monde wird am 27. Januar der Stern 4,7. Größe Nr. 136 im Stier abends von 8 Uhr 6 Min. Vi» 9 Uhr 24 Min. Die Hellen Sterne, di« in der Näh« des Mondes austreten, !stnd am 12. die Helle Venus die nah« der schmalen Mondsichel einen feßelnden Anblick bietet, am 17. Januar der Planet Jupiter und am 27. der Saturn. Von den großen Planet«« ist Venus die hellste Erscheinung. Sie ist Movgeicstern und steht am 1. Januar in ihrem größten Glanze. Sie geht an diesem Tag« früh 4 Uhr 42 Min„ am 16. schon 4 Uhr 27 Min. aus und leuchtet auffällig bi» in die Mor gendämmerung hinein. Im Fernrohr erscheint sie nur zu drei Zehnteln ihres Durchmessers beleuchtet. Am 7. Januar früh 8 Uhr überschreitet sie in ihrer Wanderung um die Sonne das Perihel. den der Sonne am nächsten gelegenen Ort. Ain 29. Januar befindet sie sich am höchsten über der Ebene der Erdbahn. Merkur ist den größten Teil des Monats hindurch unsichtbar. Erst in den letzten Tagen tritt er auf ziemlich V» Stunde über dem südwestlichen Gesichts kreise hervor. Mar» entzieht sich auf di« ganze Dauer des Mo nats unseren Blicken. Jupiter verringert seine Sichtbarkeitsdauer jetzt sehr wesentlich. Er bleibt zunächst im Bilde des Steinbocks und tritt in Fortsetzung seiner recht läufigen Bewegung am 12. Januar in den Wasser mann über. Am 1. Januar geht er abends 7 Uhr 52 Min., Ende des Monats schon 6 Uhr 32 Min. unter. Wer die wechselnden Erscheinungen der Jupiter- trabanten verfolgt, findet abends 7 Uhr cm um kehrenden Fernrohr von den vier als Lichtpunkte erscheinenden Monden am 1. Januar den 1. Mond allein links, die übrigen rechts beisammen, am 2. Januar sieht er sie paarweise verteilt, am 3. Januar rechts den vierten allein, links in genauer Rcil)enfolge die übrigen, am 4. Januar den 3. Mond links für sich, die übrigen auf der anderen Seite, am 5. Januar ist wieder paarweise Verteilung eingc- treten, am 6. Januar steht links der 2. (kleinste) Mond allein, der 1., 3., 4. rechts, am 7. Januar sind nur deren zwei, der 4. und 3., sichtbar, die übrigen sind verfinstert, am 8. Januar ist wieder paarweise Verteilung, om 9. Januar ist rechts der 1. Mond allein, und am 10. Januar find sämtliche in geordneter Reihenfolge links beisammen usw. Von Verfinsterungen oder Bedeckungen sind zu beobachten am 7. Januar nachmittags 5 Uhr 48 Min. ein Eintritt des 1. Mondes und 5 Uhr 56 Min. ein Eintritt des 2. Mondes in die Bedeckung, om 14. Januar 7 Uhr 50 Min. ein Eintritt des 1. Mon des in die Bedeckung und am 16. Januar 5 Uhr 18 Min. ein Austritt des 1. Mondes aus der Ver finsterung. Saturn kulminiert am 1. Januar nachts 11 Uhr 15 Min., am 31. Januar abends 9 Uhr 9 Min. und bleibt deshalb anfangs die ganze Nacht hindurch, am Ende des Monats bis früh 5 Uhr 15 Min. über dem Horizont. Sein Helles Licht ist sehr auffällig. Es leuchtet aus dem Bilde des Stiers, und zwar nahe der Mitte zwischen dem rötlichen Aldebaran, dem Hauptstern im Stier, und dem bekannten Zwillings paar Kastor und Pollux. Seine Bewegung ist rück läufig gegen Aldebaran. Umgeben ist der Planet von einem weiten Kranz hellster Stern«. Das Ringsystem des Saturn ist bei der vorteil- haften Planetenstellung in voller Schönheit zu be trachten. Die Südseite des breiten Silberbandes ist der Erde zugewendet, und die Planetenkugel ragt in voller Beleuchtung zu mehr als zwei Drittel aus ihm plastisch hervor. Das Achsenverhältnis des Außen ringes ist 2,8 zu 1. Uranus befindet sich im Steinbock, rechts von Jupiter. Er geht anfangs abends 6 Uhr 36 Min., Ende des Monats schon 4 Uhr 46 Min. unter. Seinen Ort wechselt er in Rektaszension von 20 Uhr 50 Min. auf 20 Uhr 57 Min. und in südlicher Deklination von 18 Grad 23 Min. auf 17 Grad 55 Min. Eternschnnppen fallen reichlich in der Nacht vom 2. zum 3. Januar. Ihr Ausgangspunkt liegr links von der Deichsel des großen Himmelswagens. Die fallenden Funken hinterlassen häufig strichsörmige Lichtspuren. m. 662. Moroen-kussave. Seltt 9. Der Aixsternhi««el entfaltet sich jetzt in seiner ganzen Erhabenheit. Au der Ostseite steigt abends 7 Uhr 31 Nttn., Ende des Monats schon 5 Uhr 33 Min. der hellste Fixstern, der Sirius, mit seinem un vergleichlichen Farbenspiel den Horizont herauf. Ihm voran zieht das hocl»gestreckte Viereck des herrlichen Orion, aus dessen Mitte schräg und dicht aneinander gestellt die drei GUrtelsterne, der Jakobstab, hervor treten. Der hellste an der unteren Ecke der sanduhr ähnlichen Figur ist Rigel, links oben der orange farbige Beteigeuze und rechts daneben Bellatrix. Die sieben Sternchen rechts davon in flachem Bogen gehören noch zum Orion und sollen nach der älteren griechischen Mythe den Schild des Jägers vorstellen. Ueber den oberen der drei Gürtelsterne, Delta, schneidet die Aequatorlinie. Die über die Drei ge legte Gerade abwärts verlängert führt auf Sirius und aufwärts zum Bilde des Stieres und dem Sieben gestirn, bas ihm vorauszicht. Nahe unter dem Gürtel fällt ein kometenartigcr Lichtschein lebhaft in die Augen. Er löst sich in drei einzelne, sich fast berührende Sterne auf. Der unterste, Jota, ist der hellste von 3. Größe, der obere ist um 2 Größenklassen schwächer, und der mittlere, Theta, ist der sechsfache Stern, den der berühmte große Orionnebel umschließt. Die vier hellsten Sternchen dieses sechsfachen Systems, das sogen. Oriontrapez, sind in kleinen Fernröhren wohl zu erkennen. Die kleinen Bilder unter dem großen Orion sind der Hase und tiefer die Taube. Die lange Sterncnkette, di« sich rechts von Rigcl seitwärts wendet, im Vogen umkchrt und niederwärts zieht, ist der Eridansluß. Ihm schließt sich rechts der Walfisch an, der oberhalb bis nahe an den Stier heranreicht. Links über Sirius im Großen Hund fällt der Stern 1. Größe Procyon im Kleinen Hund auf. Das breite Band der Milchstraße streckt sich zwischen beiden hindurch. Ueber Procyon erkennt man ohne weiteres das Zwillingspaar Kastor und Pollux. Der untere Pollux ist der hellere. Von beiden zieht rechts eine Sternenreihe in die Milch straße. Der auffällig Helle Stern zwischen dem Stier und den Zwillingen ist kein Fixstern, sondern der Helle Planet Saturn. Um ihn schart sich ein reicher Kranz hellster Fixsterne. Der über ihm, rechts von den Zwillingen, ist die Kapella im Fuhrmann mit fünf weiteren Sternen, die sich links und rechts in die Milchstraße erstrecken. Das schildförmig ge bogene Bild rechts aufwärts in der Milchstraße ist -er Perseus, von dessen zwei hellsten Sternen der rechts gelegene den berühmten Algol, den Lichtver- ündcrlichen, angibt. Die Kavella hat jetzt ihren böchsten Stand erreicht, sie überschreitet am 1. Ja- nuar 10 Uhr 39 Min. di« Mrridianlinie. Das von ihr ausgehende Licht braucht 29 Jahre, ehe es die Erde erreicht. Niederwärts vom Perseus im Zuge der Milchstraße trifft man auf die Kassiopeja, auf den Cepheus und näher an den nordwestlichen Ge sichtskreis den Schwan mit dem Hellen Deneb. Der hellste Stern in West ist der Planet Jupiter. Er geht Ende des Monats 7 Ubr schon unter. Das Bild, in dem er steht, ist der Wassermann. Rechts über ihm fällt das große Viereck des Pegasus, da» jetzt auf den Ecken steht, in die Augen. Eine Reihe von Sternen zieht sich niederwärts bis zum Hori zont, der hell: zuunterst ist Enif, die Nase. Dicht über dem großen Viereck steigt doppelreihig die Andromeda auf, die bis nahe an den Perseus her anreicht. Nahe der linken Reihe sieht man das klein« Dreieck und wenig tiefer die drei unterein ander hängenden Sterne -es Widders. Unter beiden ziehen die beiden Sternenäste der nördl. Fische. Sie verknoten sich nahe über den« Walfisch und spreizen sich links bis gegen die Andromeda, rechts unter Pegasus ans. Unter bei« beiden Zwillings sternen steigt der Krebs mit dem Sternhaufen der Präscpc, rechts darunter die Hydra und links der hell« Regulus, der Stern 1. Größe im Großen Löwen über dem östlichen Gesichtskreise aufwärts. Regulus geht am 1. Januar 8 Uhr 22 Min., am 31. Januar 6 Uhr 24 Min. auf. Das bekannte große Bild in Nordost erkennt jeder als den Großen Bären oder Kroßen Himmelswagen. Er zeigt jetzt mit der Deichsel tief niederwärts. Links vom Vier eck, genau in Nord, steht vereinsamt als Stern 2. Größe drr Polarstern im Kleinen Bären. Zwi schen beiden zieht sich in weitem Bogen die Kette des Drachen, die aufwärts bis an den Cepheus am Saume der Milchstraße und im steilen Abfall auf di« Helle Wega in der Leier, einen unserer hellsten Fixsterne, hinführt. Sie leuchtet tief am nördlichen Horizonte und kommt am 1. Januar genau um Mitternacht, am 31. Januar 10 Uhr 2 Min. in untere Kulmination. Ltst. kunftkalen-er. Theater. Ltäviisair Thrr-ter. Im Neuen Theater heute Donnerstag (außer Abonnement, neu einstudiert, unter musika lischer Leitung von Overndirekwr Otto Lohse, in Overribesetzung) „Die Fledermaus". Beginn tt Uhr. Ermäßigte Preise. Freitag (Neujahr) „Minna von Barnhclm". Sonnabend (in der Neu einstudierung »um ersten Mal« wiederholt, unter musikalischer Leitung von Overndirekwr Otto Lohse) „Die lustigen Weiber von Windsor". — Im Allen Theater heute Donnerstag, nachmittags 3 Uhr, „Den König drückt der Schuh"; abends 7 Uhr „Wie ernst im Mai". Freitag, nachmittags 3 Uhr, „Den König drückt der Schuh": abends 7>/, Uhr „Wie einst im Mai". Sonnabend, nachmittags 3 Uhr, „Den König drückt der Schuh"; abends 8 Uhr (»u halben Preisen) „Komtesse Guckerl". Im Operettentheater beute Donnerstag „lfttrablätter". Beginn 7 Uhr Am Freitag, nachmittags 3 Uhr „Polenblut" «bei »oikslümlichen Preisen): abend» 7'^ Uhr „Gold gab ich für Eisen". Sonnabend „Extrablätter". LchanspielhanS. Leut« Donnerstag, nachm - Uhr „Wie der Wald in die Stadt kam" oder „Die Mäusekömgin" ch» Einheitspreisen A. Abends 7 Uhr „Knritz-Pvritz". — Freitag, Sonnabend, Sonntag, Montag die Boss« „Ktzritz-Pyrih. Da», beliebte Weihnachtsmärchen „Wie der Wald in die Stadt kam" oder „Tie Mäusekönigin" wird täglich nachm. 3'ch Uhr »U Einheitspreisen A gegeben. Bestellungen werden jederzeit schrift lich und mündlich entgegen genommen. , . Konzerte. Heute vormittag 10'Z, Uhr unter Leitung von Pros. NikisA Hauptprobe »um 11. <Lewandhau»-Kvn,ert mit iolgendem Programm: Ouvertüre ,u .Lphigenie in Aulis" von Muck, Arie au» „Jepbtha" von Händel, Eine kleine Nachtmusik von Mrwrt, Deutsche Volkslieder mit Klavierbegleitung von Brahm», Sinsonie (S-Tur) von Schubert. Gelang: Eva Katha rina Ltssmann.
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