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1914. Montag, 30. nooemvrr lsl4. Leipziger Tageblatt. Nr. 607. Morgea-Nusgave. Seite 3 der Reserve rnstör ff; Postassistent 1, und Kom wrzeit Füh Kahnert: is-Regimenr npeter Vizc 48 Pau! amtlich aus Eutspächtcc iin Ulanen- aus Borna: r-Abteilunp arlBret- zier im Jn- rchosfsky standes bei Flachoffsti) äter erlittc- ceiw.-Unter- ul Rohr, mnitz (unter >: der Leut- Pötsch kc, , der fahn de! (unter . Sohn des osfizicr der Übeln; der Dr. Hof ier Erich ers Möller, o Schütz- Schiil.kalus iegfried t aus Meu iterie-Regi- cutnant im >hl, Sohn » Pohl aus erve-Jnfan Bezirkskom seit zur (he rnt der Re- zurzeit ver >e stehenden >er Gefreite »efreite der ; Schmiede bei Rruth; erve-Iäger st roh; der kg Geschirr Zerdau; der Richard sätssergeant amer aus j Infanterie siedel; der lieführer ir, rgrat Erd- , reiben, f gt.) Oktober. Im Be,itz ch in der ich kann es wenn man haben schon Ihnen die a. Py. E? ilons. Wir pen ersetzt uruckgeiio.it Front au, besetzt war er an uns , datz^ die Die Fran d Rebel zu anrückendcn er trotzdem ten bei der ndete. Ich kann unsere „geschlossen, kamen wir ur 1 Toten rs Erfolges lich manrln rächten »ns »es Feindes r Brüsseler Vuchminia eigen, und , das; selb«: - ist so viel Riniaturen sfentlichung m größeren Schönheic s die sog. ng he raus- an Minia- hbedauern, > nheit bis- i Archiven en lassen, mg einer t man die ich unserer n zwanzig- ^ig 2ahren e Hennessn. rur gering iten breitet )a ist das von Berry, negaus, die ieglich das es letztere ! Geschichte. kam es an Ilbcrühmte chronischen ttscbe Volk, r für einen l deutschen itel »Ein cend seines n und in »erarbeitet, tc Heft der (Morawe dienen und ichcs Beri ten wirten r tüchtigen durch Lille unter Gchawll und Must? und wehen be reit« nach zwei Tagen auf Engländer und »ranrosen, mutzt-« «n» Schützengrübe« aus heben und aus verteidigen, da wir «richt einmal «in Korps waren, »nd im gange« Mt vier Armee- «orps zu ttm hatte«. E» gelang uns trotzdem, so lange den Feind -» Nmschon. so datz wir letzt stark genug find. Die Entscheidung steht bevor, wenn sie es nicht vorziehen, wieder zu krrerfen. jedenfalls haben sie uns nur einmal auf unserem linken Flügel an gegriffen, wurden aber unter schweren Verlusten zprückgeroorfen. Mr hatten aber auch einen schlech ten Tag. Unsere Kompanie mutzte am 23. Oktober vormittags 10 Uhr 30 Min. angreisen, um eng lische Truppen hinter ein Fort -urnck- zu werfen, mutzten leider den Angriff aus- geben, da wir bereits nach gan-z kurzer Zeit 6 Tote und 23 Verwundete hatten und unter solchen Umständen nicht iveiter vordringen konnten. Viele Verletzungen sind schwer, da die Bande mit Dum- Dum schicht, trotzdem ist uns aber der Mut nicht gesunken, und wenn wir sie erwischen, dann werden wir es ihnen schon gründlich besorgen. Wir sind der festen Ueberzeugunq, datz es uns auch hier gelingen wird, cs sind englische Elitetruppen, bepcr als Franzosen, aber trotzdem werden wir cs sclMfen. denn so leicht lassen wir sie nicht entwischen. Die Erbitterung gegendie Engländer istzu groß, weil sic den Kampf mit so gemeinen Mitteln führen. Wir hoffen auch, wenn hier diese Truppen geschlagen sind, datz dann doch Friese wird, denn eine Wohltat wäre es für die ganze Welt. Ein wahres Glück, datz der Krieg nicht in Deutschland ist, wie es hier aussieht, kann ich Ihnen nicht beschreiben. Ganze Dörfer »rur ein Trümmerhaufen, öde und menschen leer Wenn ein Dorf verschont geblieben fft, salxn wir auf dem Marsche hin und wieder einzelne Be wohner, meist arme Leute. Es ist traurig anzusehen, sonst alles verwüstet, entweder durch unsere oder feindliche Artillerie. Alles zertrümmert, und die vielen Toten! Lange kann es nicht mehr dauern, das kann kein Land der Welt aushalten, und wenn nicht alles trügt, siegen müssen wir doch. Sie sind vielleicht besser zu pause unterrichtet, als wir, denn wir erfahren sonst lehr wenig, nur wenn ein Gefecht vorbei ist, dann bekommen wir manchmal etwas er klärt ..." m Regiment versprengt. . ck amtlich genehmigt.) . . „ Oktober. . .ern! Nach einem Marsche von 25 Kilo- mc n wir nachts um '/«IL Uhr Quartier in ei ,nc bezogen. Wir waren sehr müde und o .. Ader leider hatte ich das Glück, noch als en aufziehen zu müssen. Am anderen Tage hetag sein, da war die Sache nicht so schlimm, kam anders. Friibi.wrgens gegen 7 Uhr er- oas Signal: „Z in Vormarsch gegen den s e. .rd !" Mit dem Rasttage war es vorüber. Nach dem wir uns an einem Fcldbecher mit Kaffee gelabt hatten, brachen wir auf. 25 Kilometer, die wir am Tage vorher zurückgegangen waren, gingen wir wieder vorwärts. Den ganzen Tag zog stch's hin und her. Am Nachmittag regnete es, was uns nicht gerade gefiel. Kegen 7 Uhr abends ging's ins Gefecht. Es war ein heitzes Gefecht, wobei unser Leutnant o. H., den ich so gern hatte, verwundet wurde. Wir hatten zweimal einen Sturmangriff ge macht, mutzten uns aber zurückzichen und bekamen ein schreckliches Feuer aus der Flanke. Jetzt sammelten die einzelnen Kompanien. Ich war so weit vorn, datz ich von meiner Kompanie ab kam. Mitten in: finstern, diistern Walde traf ich noch einen Unter offizier von; . . . Regiment und vier Soldaten vom . . . Regiment. Wir sechs Mann halten uns im Walde verirrt, schlichen uns leise hin und her, die Hand am Obre haltend und auf jedes Geräusch launhcnd. Wir mutzten nicht, ob wir den richtigen Weg hatten, um zu unseren Kompanien zu kommen. Zu unserem Schrecken vernahmen wir von weitem französische Laute, machten deshalb kehrt und irrten noch eine Stunde im Walde umher. Auf einmal hörten wir Len Ruf: „hierher!" Wir gingen Lein Rufe nach, dock» vergebens. Endlich, nach etwa einer weiteren Stunde, hörten wir ein deutsches S a m m e l s i g n a l, konnten nun den richtigen Weg einschlagen und kamen zu der 8. Kom panie des . . . Regiments. Wir rasteten nun ein paar Stunden, brachen dann gegen 4 Uhr früh auf, um den Rückzug anzutreten. Leider konnte ich in folge meines kränk gewordenen rechten Beines schlecht lausen und mutzte aus der Ltratzc liegen bleiben. Nachdem ich einige Stunden gelegen hatte, zog ich langsam meines Weges. Hunger und Durst auälrcn mich, und ich hatte nichts bei mir. Aber ich konnte mir helfen. Ich ging zu einer Kuh, die sich auf der Weide befand und melkte sie. Zwei Feld becher voll Milch hatte ich getrunken, damit war der Durst gestillt. Nun mutzte ich noch etwas zu essen haben. Da fand ich rin Garten eines zerstörten Gutes acht Bienenstöcke, nahm einen Strohwisch, brannte ihn an und den Bienenstock damit aus, um Honig zu bekommen. Auch meinen Feldbecher füllte ich mit Honig und zog meine Stratze weiter. Zu inoincr grössten Freude fand ich auch ein ganz hartes, vertrocknetes Stückchen Brot. Für einen halben Tag war ich versorgt. So lief ich denn mit Schmerzen im Bein ins Blaue hinein und wusste nicht, wohin. Zu meinem grotzen Schrecken erblickte ich jetzt ungefähr eine Schwadron französischer Chasseure, die mich ichon erkannt hatten. Hätte ich geschossen, wäre ich verloren gewesen. Trotz meiner Schmerzen mache ich morsch, marsch und ver kroch mich in einem ausgebrannte,! Hause. Darin blieb ich einige Zeit stecken. Sie haben mich nicht gefunden, und so ging ich denn meinen Weg weiter. Nachdem ich so etwa 30 Kilometer zurückgelegt hatte, !am ich nachmittags gegen 5 Phr in C. an. Dort wurde ich von einer Fuhrparkkolonne unseres Armeekorps ausgenommen. Das waren schr gute Kameraden. Wir fuhren noch ungefähr drei Stunden und machten dann halt, um zu übernachten. Zum Abendbrot wurden Hühner und Täubchen gebraten. Ich bekam zwei Täubchen, die mir sehr gut schmeckten. Um 10 Uhr legten wir uns in einem Vfcrdcstall zur Ruhe. Fünf Uhr morgens am anderen Tage fütterten die Kameraden ihre Pferde: ich konnte noch eine Stunde schlafen. Dann wurde noch ein grotzer Topf Kaffee, Brot und Schweinefleisch verzehrt. Endlich fuhren wir weiter und kamen nachmittags gegen 8 Uhr in ... an, wo wieder für diesen Tag halt gemacht wurde. Hier erklärte mir der Leutnant, datz er mich cm anderen Tage nicht weiter mitnehmen könne, weil sie der deutschen Grenze zuführen und ich Loch wieder nach der Front müsse; sagte mir aber Bescheid, wohin ich mich zu wenden habe . . ." Den Engländern gegenüber. (Abdruck amtlich genehmigt.) Chateau La Prevott, 26. Oktober. „Liebe Eltern und Märtel! HeHlichen Dank für Eure lieben Pakete Schokolade und Zigaretten, sowie sür die Karte- ich habe mich sehr darüber gefreut: es geht mir noch sehr Hut. doch befinden wir uns jetzt momentan in kolonalem englischen Artilleriefeuer. Stört uns jedoch gar nicht. War dieser Tage immer als Meldereiter in furchtbarem Jnfanterie- und Artilleriefeucr und habe mir das Eiserne Kreuz verdient, das ich wohl in allernächster Zeit «halten werd«. Hui Wie da di« Ku«ln pfiffen! da« ist vorLL« Md «gt otno» nicht »«-r «nf. Liebes Märtel, für Schokolade sage ich Dir hierdurch meinen besonderen Dank (Nterci!). Brauchen kann ich sonst weiter nichts, Haven von der Batterie vor etlichen Tagen jeder ein Trikothemd, 1 Unterhose, 1 Kamelhaarleibbinde, 1 Paar Strümpfe und Müffchen erhalten. Habe mich schon alles an, und M>ar den Brustschützer, 3 Leibbinden, 3 Paar Strümpfe und 2 Paar Miifffcknm, kann also aar nicht frieren. Auch ist bas Kltmn hier noch sehr schön, lleberall in den Gärte« sieht man noch Rosen, Chrysanthemen, Stiefmütterchen usw. Mit den Eng ländern fit weniger zu spatzcn, sie werden aber auch immer m«hr uicd mehr zurüctgctrieben. Sie versuchen jeden Abend oder Nacht hier durchzubrechen, werden aber immer wieder unter grotzen Verlusten zurück geschlagen. In den Echützci^räben liegen sie teil weise 3« und tfach übereinander. Hier sieht man ent setzliche Bilder, doch wird man kalt, es karst, einen das nicht mehr stören. . » - Sport und Spiel. * Der Hauvtgautag des Waues 21 Leipzig des Deutschen Radfahrer - Gundes fand am Sonntag im KtistaUpalast zu Leipzig statt, besucht von über 10 Gaudelegiertcn sowie fast allen Vofftandsmit- gliedcrn. Geleitet wuroe die Beriammlung von dem Vorsitzenden Landgerichtssekretär Wüstling. Die Berichte der einzelne» Abteitunoen im Vorstände fiele» infolge der durch den Krieg geschaffenen Verhältnisse kürzer aus, sie fanden aber durch weg die Billigung der Anwesenden. Nach dem Bericht des Gauzahimeisters Schmidt-Leipzig zählt der Gau zurzeit 4ÄL Mitglieder gegen 4153 im vergangenen Jahre und 4105 im Jahre 1902. Das Vermögen des Gaues beträgt 3007,04 .^k, der Kasjendestand am Sckstutz des Geschäfts jahres 1101,39 .« Die Kassenübersicht schliefst auf jeder Seite abzüglich des Postens für den Sonderzug Augsburg mit 28 718.35 Vom Gau 21 Leipzig werden rm neuen Geschäftsjahre mehrere Bezirke abgezweigr, die den selbständigen Gau 21e Chemnitz L. R. B. bilden werden. Aus diesem Grunoe hielt der bisherige Gaufahrwart Türpe-Chemnitz, der dem Gauvorsrano nunmehr 12 Jahre ununterbrochen angehört hat, eine längere Ansprache, in der er di« verschiedenen sportlichen Veranstaltungen vieler Jahre sowie Zusammenkünfte erwähnte und auch fernerhin ein gemeinsames kameradschaftliches Zusammenwirken wünschte. Dem Gauzahlmeister wuroe auf Antrag der Kassenprüser Entlastung erteilt. Hieran schloß sich die Wahl desGauvorstandes, aus dem infolge der erwähnten Abzweigung verschiedene Mitglieder ausschieden. Die ausjchlietzlich durch Zuruf vorge- nommenen Wal,lei» brachten folgende Zusammen setzung des Kauvorstandes für das neue Geschäfts jahr : 1. Vorsitzender Wüstling - Leipzig; 2. Vor sitzender Sommer-Geringswalde; Zahlmeister Schmidt-Leipzig; 1. Schriftführer Wagner. 2. Schriftführer Lehmann, Laufahrwart Schön- herr, Saalfahrwart Dähne, Kraftiahrwart Waage, sämtlich Leipzig. Fahrwart für Wander- fahren und Gaslhauswejen Grundmann- Wurzen; Rechtsschutzvertreter Dr. Wagner-Leipzig. Der Gaubeitrag für 1915 wird in der bisherigen Höhe von 0,50 ,/L erhoben. Dem Voranschlag für das nächste Geschäftsjahr wird zugesttmint, vorbehalt lich der etwa nötig werdenden Aenderungen. Von den vorliegenden Anträgen erledigt sich derjenige auf Erlassung des Jahresbeitrages für die im Felde stehenden Mitglieder von selbst, da dies in den Satzungen bereits vorgesehen ist. Der Antrag des Gauvorjtandes, dem Reservefonds 1000 als Kriegsnotspende sür bedürftige Gaumitglieder zu entnehmen, wird einstimmig angenommen; diese Spende ist durch freiwillige Beiträge ans Vereins und Mitgliederkreisen beretts vergrötzert und ihre Verwendung gleichfalls festgelegt worden. Infolge der Abzweigung des neuen Gaues haben sich einige Satzungsänderungen nötig gemacht, die beichlosjen wurden. Eine Beschlußfassung über Zeit und Ort des Frühjahrsgautages ist dem Gauvorstand überlasten worden, der je nach Lage der Dinge ent scheiden wird. Nach der Besprechung einiger weiterer Kauangelegenheiten richtete der bisherige 2. Gau vorsitzende Schiller- Chemnitz noch einige Aschieds- worte an den alten Gau 21 Leipzig, worauf die Ver sammlung geschlossen wurde. * Im Hockeywettspiel siegte auf dem Leipzig« Sportplatz der Akademische Sportklub über den Leipziger Sportklub mit 3:0; bei Halbzeit zählte der A. S.-K. bereit« mit 1:0. Le,de Mannschaften, besonders die des L. 2.-K., wiesen eine ganze Zahl recht jugendlicher Kräfte auf. * Der 4. FutzonUstädtewettkamps Leipzig—Magde burg, der gcnern in der alten Elbeseste zum Ausirag kam, brachte Leipzig wiederum einen, wenn auch knappen Sieg von 0 : 4. Tas Treffen, zu dem Leipzig nicht seine ursprünglich ausgestellte Mannschaft bringen konnte, stand bei Halbzeit 3:1 für den Sieger. Reife un- Verkehr. Eröffnung der Chur—Arosa-Bahn. Die amtliche Auskunftsstelle der schweizerischen Bundesbahnen im Internationalen öffentlichen Verkehrsbüro, Berlin VV. 8, Unter den Linden 14, teilt uns mit: Die Schweizerische Hochgebirgsbahn Chur — Arosa, die die Hauptstadt Chur mit dein wegen seiner klimatischen Vorteile rühmlichst bekannt gewordenen Hühenluftkurort Arosa verbindet, wurde am 22. November eröffnet und am 23. November dem regelmützigen Betriebe übergeben. Die Fahrzeit auf der 25 Kilometer langen Str.'cke Chur—Acoia, in dec eine Höhendifferenz von nahezu 1200 Meter mit reiner Adhäsionswirkung überwunden wird, beträgt Stunden für die Berg- und Talfahrt. Gegen über der bisherigen beschwerlichen Postfahrt von 0 Stunden ist dies ein hochbedcutsamer Fortschritt, der dem hochalpinen Kurorte Arosa zugute kommr. Die neue elektrische Bahn ist sowohl durch die land ichastlichc Schönkeit dec G.'gend als auch durch sehr bedeutende Kunstbauten bemcrkenswcrr. Eine aus Eisenbeton ausgesührte großartige Bogenbrücke bc Langwies dürfte zurzeit die größte derartige Brückc in Europa jein. D.'r Taliibergaiig von Langwies hat eine Länge von 300 Nieter und liibrt in 70 Meter Höhe über die Schlucht der wildrauschcndcn Plcssur Die Kosten des Baues der Chur—Arosa-Bahn be tragen ungefähr 8 Millionen Franken. Letzte Depeschen und FcrusprechMeldungen. Telegrammwechjel zwischen Kaiser und Reichskanzler. Berlin, 29. November. Seine Majestät der Kaiser und König hat an den Reichskanzler zu dessen heutigem Geburtstag folgendes Telegramm gerichtet: „Ich loi'.mc an der Svitzc Los Deittia^il Reich. heute zu Eurer Exzellenz mit Glückwünschen be sonderer Art! Um das de'ttschc Sraatsschiff durch die Stürme der Zeit glücklich in den Hasen zu struern, dazu gehört Glück und dazu bedient sich die Vorsehung d« Männer, welche fest und un« erschlltterlich, das Wohl des Vaterlandes vor Augen, zu kämpfen wissen, bis das grotze Ziel erreicht ist. Unter diesen nehmen Eure Erzellenz den ersten Platz ei«. Das weist da» brutsche Volk, da» weist ich. Gott segne Ihre Arbeit. Wilhelm, I. ssi." Der Reichskanzler hat mit nachstehendem Tele gramm geantwortet: ..Eure Majestät bitte ich, für die «roste Geburts tagsfreude. die mir durch Eurer Majestät huld volles Telegramm bereitet wurde, au, tiefstem st erzen ebrfurchtvolltten Dank sagen zu dürfen. Meine Eindrücke in Berlin zeigen mir auf, neue, dost das deutsche Volk sich mit seine» Kaiser eins weist im Vertrauen auf unsere Kraft, in der Zuversicht aus den endlichen Sieg unserer gerechten Sache und in dem festen Ent schluß, durchzuhallen, bis dieser Sieg erkämpft ist. Gott wolle meine Bitte erhören, daß ich meinem kaiserlichen Herrn und meiner Nation zu diesem Sieg an meinem Teil kräftig mithelfen darf. Eurer Majestät treu gehorsamer von Bethmann Hollweg." Ehrendoktoren -er Universität Sreslau. Breslau. 29. November. Die Nechts- und Skaatswissenschaftliche Fakultät hatte bisher noch keinen Doktor der Staatsivisjenscliastcu rr- nannt. Jetzt hat sie den G c n e r a l se l d m n r -- schall von Hindenburg au die Spitze ihrer Doktoren gestellt. Gleichzeitig hat sie den, Chef dos Geuerulstabs des Hauptquar tiers im Osten, Generalleutnant Luden vor ff, und dem Chef des preußischen Eisembahn- wesens Minister Breitenbach den Tirel eines Dv k tv r r e r. p o l. h. c. verliehen. Außer dem hat sie dem schwedischen Forscl'er Sven Hedin zum Dr. h. e. ernannt. Zlieyerkämvfe bei Amiens. Paris, 29. November. Eino amtliche Note be spricht die F l ie g e r k ä m p f e am 18. November. Ein Militärflieger bemerkte am Morgen ein in Rich tung auf Amiens fliegendes Aviarikflugzeug. Er verfolgte und erreichte dieses Flugzeug bei Amiens. Er gab ungefähr 100 Maschinengewehr- schüsfeab und beschädigte das Fluggeug leicht, das aber entkam. Der Militärflieger griff hieraus ein Albatrosflugzeug an, das sich umroendete und sich auf den französischen Flieger stürzte und seinen Apparat zum Schwanken brachte, so daß das Maschinengewehr ins Innere des Flugzeuges fiel. Der französische Flieger stellte das Gleich gewicht wieder her, aber das Albatrosflugzeug war inzwischen entschwunden. Ein anderer Flieger bemerkte deutsck)e Flugzeuge über Amiens, verfolgre und holte ein Flugzeug ein und hinderte es zu den deutschen Linien zuruckzukehven. Bei der Verfolgung bis Montdidier wurde das französische Flugzeug von drei Geschossen getroffen, von denen eins einen Be nzi n b ehä l te r d u rchs ch lug. Er mutzte andere Angriffe wegen Munitionsmangel auf- gsben. Ein weiteres Flugzeug griff eine Taube au. Der deutsche Flieger durchschoß die Flügel oer st rebungen, so datz der französische Flieger eilig st landen mutzte. Anleihe -er Sta-t Antwerpen. Antwerpen, 29. November. Di: hiesige Gemeinde verwaltung beschloß in außerordentlicher Sitzung die Ausnahme einer Anleihe zur Deckung der der Stadt auferiegben Kriegskontribution von 50 Millionen und Bestreitung anderer städtischer Bedürfnisse. Keine Franktireurs in Strobrügge. Brüssel, 29. November. Die durch „Nieuwe Rotterdamschen Courant" verbreitete Nachricht, in Strobrügge bei Maldeghem in Westrändern seien Schüsse auf deutsche Soldaten abgegeben und 40 Einwohner von Maldeghcm als Geiseln abgeführt worden, ist falsch. Das zuständige militärische Kommando erklärt ausdrücklich, datz weder Schüße auf deutsche Soldaten, noch Geiseln fest genommen, noch zrvri deutsche Soldaten vermißt werden. öerechtigtes Mißtrauen. Basel, 29. Novrmber. Nach einer Meldung der „Baseler Nachrichten" werden sämtliche Peters burger Meldungen des „Mat in" von hrute ab vom „Eorrierr della Sera" nur unter ausdrücklichem Vorbehalt abgrdruckt. Die hohen Ziffern der deutschen Gefan genen, die nach jenen Angaben den Russen in die Hände gefallen sein sollen, seien von den amt lichen russischen Berichten nicht bestätigt worden. vom serbischen Kriegsschauplatz. Wien, 29. November. Dom südlichen Kriegs schauplatz wird amtlich gemeldet: Gegner leistet in der jetzigen Gesechtssroul ver zweifelten Widerstand und versuchte durch heftige Gegenangriffe, die bis zum Bajonett kampf gediehen, unsere Vorrückung aufzuhaltcn. Die am östlichen Kolubaraufer stehenden eigenen Truppen haben stellenweise wieder Raum gewonnen. Die über Valjevo und südlich vor rückenden Heere haben im allgemeinen die Höhe westlich des Ljigflusses und der Linie Suvobor Ztrastcndreieck bei ll z i c c erreicht. Gestern wurd.-n insgesamt 2 Regimentskomman deure, 19 Oi'izicre und 12G Mann gefangen ge nommen. Konsul Schwimmer wie-er in Freiheit. Messina, 2K November. Der^ au Bord eines Dampfers der Sozieta Maritima Italia am 22. No nember auf der Fahrt von Port Said nach Neapel zwischen Kalabrien und Sizilien von dem j ranzö tische» Kriegsschifs „La Provence" mit seiner Familie a n ge h a l t e u e ü sr e r r e ich i > ch u u go tisch e Konsul in Addis Abeba, ch w i m m e r, ist aus Reklamation der italicnhcheu Regierung heute in Messina wieder in Freiheit geietzt worben. Türkische Stimme gegen -en Zrle-en. Konstantinopel, 29. November. Der „Tanin" dementiert in formeller Weise die Friedens gerächte. Kein Mensch denke an Frieden. Das Blatt führt aus: Seit Beginn des Krieges haben die erlauchten Verbündeten der Türkei gegen eine achte Macht zu lümpfeu, nämlich gegen die Läge. England und Frankreich setzen, indem sie ihre Herr schaft über die Kabel ausuutzen, unaufhörlich falsche Gerächte in die Welt. Nur diesem Umstand ist es zu zuschreiben, datz die Franzosen t« Marokko bleibe« können, falls e« dort überhaupt noch Franzosen gibt, und datz sich die Inder noch nicht erhoben haben. Unsere Verbündeten und wir sind von der gleiche» Zuversicht an den grotzen endgültigen Erfolg erfüllt, wir antworten mit Stegen. Während unsere mächtigen und heroischen Verbündeten mit unerschütterlichem Vertrauen auf den Sieg kämpfen, übernahmen r»ir eine wichtige, aber weniger drückend« Ausgabe Wir schwuren mit unserer mo ralischen Kraft zu kämpfen, hinter der unsere mate rielle Macht zuriickbleibt. Slegesfeft -es bulgarischen Heeres. Sofia, 29. Mvember. Das Siegesfest des bulgarischen Heeres, das einen aus gesprochen militärischen Charakter trägt, wurde heute unter Teilnahme aller Teile der Be völkerung gefeiert. Die Zeitungen veröffentlich ten aus diesem Anlaß Festartikel und rühmten die Cigenscyaslen des Heeres. Das Fest wurde in gleicher Weise in allen größeren Städten des Wmgreicks gefeiert. Ein gesinnungsloser Exarch. Sofia, 29. November. Aus Anlaß dec Cili weihung der hiesigen russischen (hesandtschafls lapcllc richtete der bulgarische Exarch au Kaiser Nitolans ein Telegramm, iic rvel chein er Gottes Schutz für das russische Kaiser reich herabfieht unv den russischen Was sen den Sieg über die Feinde des Slawentums und der Orthodoxie wünscht Hierzu bemerkt die,,Kambana": Hätte der Exarch, als er sich aus persönlichem Ehr geiz, von den Russen als Kirch en fürst anerkannt zu werden, die ''Absendung des T-elegrammS er laubte, dabei auch seiner orthodoxen Herde in Mazedonien gedacht, deren Ernstliche zu Hun derten von schamlosen Griechen und gottlosen Serben verjagt wurden? Wie kann der bul-' garische Exarch süc den Sieg dec Armee beten, deren Oberhaupt der Verbündet« Serbiens und der Freund Ericcheulands ist? Wie kann der bulgarische Exarch für den Sieg der Henker Bulgariens beten? Schämt er srch, zuerst bulgarischer und txnm erst Diener der russischen mit Schande bedeckten Orthodoxie zn sein? Gefechte in Gsiafrika. London, 29. November. Dec skolonicilselcetär veröffentlicht einige Mitteilungen über einige kleine Gefechte in Ostnscika: Am 8. Ok tober griff dec Feind mit ungefähr 500 Cin- geborenen, 30 Europäern und 6 Maschinen gewehren unsere Truppen bei Gazi an. Der Feind wurde z u r ii rk g e s chl n g e n. Am 2. No vember kam es zu einem kleinen Gefecht ober halb Mzima am Tsavosluß. Ferner fand ein Scharmützel mit einer feindlichen Pa trouille östlich Nguruman am Natron see statt. Somalireiter gegen fiegppten. Konstantinopel, 29. November. Nachdem die Muselmanen in Somalcland .Kunde erhalten haben, daß an der Grenze von Aegypten Muselmanen mit Engländern im Kampf stehen, ziehen meh rere Tausend Somalireiter gegen Aegypten. VVottvl'bsobrlokUmTvn in l-viprix. 120 m lilie.r dX. 8>n>- >i>«t« MI t,n- rUm Lolrixr tl» eror rick- toii - rlZUi« 28 9 Mir cze.s -t- ' 8 L8 ksäos, irocksü lrSii / täv ?d4.1 17 SS so 4 29 csik -r- b.7 1, L »hd, iro»c«» i« rr. Kordes, s Udf «.?. -t- 0,8. «i yiz'isrt»,!,,: 0.0. kisites« >x>r! voeksne AliiisWz. i Kauft in den s s Vormittagsstunden! s: Bei den in »iese« Ta«e» beginnenden H WethnachtSetntänfen sei daraus hinge- miesen, datz e- das beste ist, in den Gc- schäften schon in den Vormittags-trin-en ' Sie Emkänfe zu erledigen. Turch den Krieg '» sind namentlich den grötzeren Geschälten viele junge Verkäufer, Sie einbernfen find, '! entzogen, und das nene Personal ist lange !' nicht so geschult, wie -as jahrelang einge- arbeitet« alte Personal. Darum ist auch der Verkauf der Waren jetzt weit schwieriger als in normalen Zetten. Um nnlirbsame Verzöge- rungrn nnd langes Warten in den Läden zn ' l vermeiden, empfiehlt sich der Einkauf in den ' ? i> Vormittagsstunden, wo die Nachfrage noch j! nicht so grotz ist. !j «I In der jetzigen schweren Zett ist es für '' SaS kaufende Publikum auch wichtige Pflicht, '' > Sic durch die Begleiterscheinungen des Kriegs- ! znftandrs ohnehin in ihrem Erwerbe stark beetntrichttgten Geschäftsinhaber nach Möglichkeit ,u unterstützen. Es ist daher ratsam, bei Einkäufen aller Art auch immer in erster Linie die ansässigen '» Geschäftsleute zn berücksichtigen. Die voUiesieude Ausgabe umfaßt 8 Leiteu. Vauplschriitlciter: Lr. Vervl». «Sehrnderarr. Venmuv-'Nlicht C<tztthle>ker: lür Polilil Fr. Ar«o Stüntder: sür die tzandeUztirunz Ualther rchinvlrr: lür Leipziger uns sächsische Angrlegenbrilrn Ar«»w 2ü«te: sslr ttunsi und Lissrn- schast Lr. Arir»r«ch Sedrech«: sür Musik S«««« Sr««ttz: richt kt. Heertrw: ss>r dir Nrisr-. Bäder- lind Brrfehr-'.ritung Mrttrr. — 3lir drn Anzrjgnikeil 7 „r. Balser. Vkiv'.i ^-grdiat«,' . >!sk!-ns! wir l-r' s-r^ llcr sastnng. Truck: szüchrr L Aärstru. «amtlich in Lripjig Auschnslru lind nicht vrrsänlich »u adrtssiereu. sanocril an Ixir Beklag, di« Redaktion oder die OleschLfUilrUe de» Lrch»ig«e räowlatt«» Ä«l«Ulchaft «it bkichv-^ter Setz»» pi richtrn.