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lich brauchbaren Arbeitskräften immer fühlbarer. Auch die hiesig« Schuhfabrik, die grosse Aufträge an MUitärlieserungen erhielt, hat grossen Bedarf an Arbeitern und Arbeiterinnen. * Pirna, 8. Dezember. Von einem Zug über fahren wurde unweit der Eisenbahnhaltestelle Zehista der ichwerhörige Gutsbesitzer Partzsch, als er hinter seinem Gut über das Gleis gehen wollte. Ein Bein wurde ihm zermalmt, ausserdem erlitt er schwere Kopfverletzungen. * Bautzen, 8. Dezember. Auf der Linie Dresden- Görlitz wollten zwei L a n d st u r m l e u te, die bei Seitschen auf Brückenwache standen, einem Per sonenzug ausweichen. Dabet wurden sie von dem aus Bautzen kommenden Schnellzug überfahren und getötet. Beide sind Familienväter, der eine stammt aus Zittau, der andere aus Birkenroda. Thüringen und Provinz Sachsen. Altenburg, 8. Dezember. Der Stadtrat hat den städtischen Körperschaften den Entwurf eines neuen Ortsgesetze» vorgelegt, das die Quar- tierlast unter Zugrundelegung der Steuereinschätzung verteilt. Bisher erfolgte die Einquartierung nach dem Mietwerte der Wohnungen. * Eisenberg, 8. Dezember. Die hiesige Stadt gemeinde gewährt seit 1. Dezember für die Dauer des Krieges Darunter st utzungen an Ar beitslose * -alle, 8. Dezember. Der fünfjährige Knabe Willi E m mer, Sohn des hiesigen Stadtverordneten Emmer, wurde von einem Wagen der Stadtbahn über ähren und so,ort getönt. — Nicht weniger denn 10 Jaare brauchte, wie di« „Saale-Ztg " meldet, eine Posttarte, um den Weg von Dessau bis Halle zurück zulegen Am 2 d. M. wurde einer hiesigen Familie eine Postkarte zugeitellt, die am 9. Mal 1904 auf Bahnhof Dessau in die Post eines Schnellzuges ein gelegt worden war. Wo sich die Sendung während dreser langen Zelt verborgen gehalten hat, ist nicht zu ergründen gewe en. Der Inhalt betraf eine Herzensangelegenheit zweier Liebenden, die in zwischen schon längst verheiratet sind. Trotzdem hat die Ka te eine freundliche Aufnahme gefunden. -alle (Saale). 8. Dezember. Am Sonnabend verstarb hier nach kurzer Krankheit Kommerzienrat Stadtrat Heinrich Werther. — Am 5. November ist nach einer hierher gelangten Nachricht Pastor Kurt v. Mobile den Tod fürs Vaterland ge storben. Der Verstorbene war namentlich al» Agent und Schriftführer der Eesängnisgesellschaft der Provinz Sachsen sowie des Höllischen Gefängnis vereins fruchtbringend tätig. Letzte Depeschen und Fernsprech Meldungen. Der Kaiser an -as Armeekorps. Breslau, 8. Dezember. Wie in der „Schlesischen Zeitung" von einem in den Argonnen Kämpfen den mitgeteilt wird, hat General von Pritzet- witz am 25. November folgenden Korpsbefeht erlassen: „Bei meiner heutigen Anwesenheit im Aller höchsten Hauptquartier hat mir S. M. der Kaiser und König folgende Botschaft an das 6. Armeekorps mitzugeben geruht: „Bestellen Sie dem 8. Armeekorps meine herzlichsten Grütze. Sagen Sie ihm, datz Ich mit seinem Verhalten während seine« ganzen Feldzuges und mit seiner bei jeder Gelegenheit bewiesenen Tapferkeit be sonders zufrieden gewesen sei." Indem ich von dieser Allerhöchsten Gnadenbot- schoft dem Armeekorps Kenntnis gebe, weih ich mich mit jedem seiner Angehörigen eins in dem heiligen Gelöbnis, auch weiterhin unsere Pflicht und Schuldig keit tun zu wollen. Eez. von Pritzelwitz." Saprische Auszeichnungen. München, 8. Dezember. Das Verordnungsblatt des bayrischen Krieasministeriums meldet: Ver liehen wurde u. a.: das Grotzkreuz des Militärver- dienstordenv mit Schwertern den Generalobersten v. Pl essen und v. Moltke, Thef des General stabes der Armee, ferner dem General der Jnfantene Freiherrn o. Lyncker, Generaladfutant des Kaisers, dem Staatssekretär, Groh-Admiral v. Tirpitz und dem Admiral v. Mueller, Chef des Militärkabi netts: der Militäroerdienstorden 1. Klasse mit Schwertern dem General der Artillerie v. Lauter, Chef der Fuhartillerie, Kricgsminifter v. Falken. Hayn, Generalarzt der Armee Dr. v. S ch i e r n i n g, Admiral v. Pohl. Chef des Admiralstabes der Marine; der Militäroerdienstorden 2. Klasse mit Stern und Schwertern den Generalleutnants o. Gontard, diensttuendem General des Kaisers, und o. Thelius, Generaladfutant des Kaisers, dem sächsischen Generalleutnant Freiherrn Leuckart von Weihdorf. Militärbevollmächtigtem in Ber lin, und dem Württembergischen Generalleutnant o. Graeoenitz, Militärbevollmächtigtem in Ber lin; der Militäroerdienstorden 2. Klasse mit Schwer tern den Generalmajoren Balck, Chef der Feld telegraphie, und v. Schöler, Generalintendant des Feldheeres, dem Obersten Prinzen Heinrich von schönburg-Waldenburg, Flügeladjutant des Kaisers, und dem Generalarzt o. Jlberg, Korpsarzt des Gardekorps. Vie Tätigkeit -er amerikanischen hilfsksmmWoa für Selgien. Amsterdam, 8. Dezember. Die Blätter verösfent- lichen Mitteilungen über die Tätigkeit der amerikanischen Hilfskommission für Belgien und betonen nachdrücklich, dass das Unter st ützungswerk durch die deutschen Behörden in Belgien gefördert, nicht, wie von gegnerischer Seite behauptet wurde, ge hemmt werde. Der Bericht der Hilfskommission sagt, dah die deutsche Verwaltung in Brüssel die Hälfte der gesamten Vorräte an Lebensmitteln, über die die Militärbehörde verfügt«, der Kommission überlassen habe. Die Kommission werde das später ersetzen. Sie spricht ihre Anerkennung für diese Hal tung der deutschen Behörden aus, die dazu nach der Haager Konvention nicht verpflichtet ge wesen seien. Die Kommission widerspricht ferner mit Bestimmtheit den Behauptungen, dah di« brut schen Behörden ihre TLttgfkeU trgrndwte behtnderten oder ihr feindlich gegenüberständen. Die deutschen Behörden hätten kerne Abgaben von der amrrikani- schrn Einfuhr erhoben, sie ohne Verzögerung und Behinderung eingelassen und nicht einmal dir Bahn fracht berechnet. Ebenso widerspricht die Kommission der Behauptung, dah deutsche Soldaten in brlgischen Bürgerquartieren an den amerikanischen Spenden Anteil erhielten. Ueberhaupt s.'ien keine deutschen Soldaten brt Belgiern einquarttert. — Da» .San. delsblad" setzt hinzu, dah dir Kommission offenbar dir Unterstützung der holländischen Presse «ünfche, um solche falschen Berichte zu widerlegen. Sehr interessant, aber — falsch. Basel, 8. Dezember. Bei Besprechung der Kriegs lage stellt die „Nationalzeitung'i fest, datz der Artikel des Generals Lacroix im „Temps" vom 4. De zember zwar sehr interessant sei, aber Irr tümer aufweise. Da» Blatt findet e» auch auf fallend, dah in dem fraglichen Aussätze Lacroix den Vormarsch einer neuen Armee von Ka lisch und den Angriff über Nowo Na- domsk und Petrikau mit keinem Wort erwähnt. Das Blatt bespricht den Abmarsch der früher bei Czenstochau stehenden Armee der Verbün deten, der nicht, wie man den Troqui« der „Times" und des „Figaro", die auf den ersten Blick als Fälschungen erkannt werden, entnehmen mühte, gegen Schlesien, sondern gegen Petrikau ge richtet sei. Das Blatt schlieht, es sei wohl mit der Möglich keit zu rechnen, dah di« Russen den Spieh noch ein mal umkehrten, um, von ihrer Uebermacht Gebrauch machend, den Schaden zu heilen. Von schlimmer Vor bedeutung für die Aussichten einer solchen Reparatur sei aber der Vorfall, der Rennenkampf ins Gefängnis geführt habe und vor ein Kriegs gericht bringen werde, der Umstand nämlich, dah die russische Arme«, laut Bericht des Petersburger Korrespondenten der „Times", schreckliche Entbehrun gen ausgestanden habe und bereit» in einer Verfassung zu sein scheine, die schnelle Märsche und Manöver nicht begünstig'. So imposant di« absolute Alkoholabstineng der russi schen Armee sei, sei damit noch lange nicht alles ge tan. Man dürfe den Soldaten wohl das Trinken abgewöhnen, aber da» Essen nicht. Deutsche Soldaten als Erzleher Englands. Mailand, 8. Dezember. Nach dem „Torrierr della Sera" find englische, von den Deutschen gefangen genommene Soldaten, die im Besitz von beschimpfenden Karikaturen des Deut schen Kaiser» oder des Kronprinzen befun den wurden, häufig misshandelt worden. Da nun bei Gelegenheit des Weihnachtsfestes die Zusen dung einer vergröherten Menge von illustrierten Postkarten an die Soldaten zu erwarten ist, so hat die englische Heeresverwaltung es für nötig erachtet, dah illustrierte Po st karten mit Karika turen de» Deutschen Kaisers oder des Kronprinzen künftighin den Soldaten nicht mehr ausgeliefert werden. Gjfiziersmangel ln -er ftanzössjchen Armee. sr.j Genf, 8. Dezember. sEig. Drahtber.j Der französische Kriegsmtnister Millerand erliess, um dem empfindlichen Mangel an Offizieren abzuhelfen, einen Befehl, demzufolge gut veranlagte Soldaten der jüngsten Jahrgänge nach kurzer Dienst zeit als Unteroffiziere zu Offizieren ernannt werden können. Aum Zusammentritt -es französsjchen Parlaments. Bordeaux, 8. Dezember. Präsident Poincarü und die Minister, mit Ausnahme von Millerand, verliehen heute Bordeaux, um sich nach Paris zu begeben. -Irische Gefahr." Basel, 8. Dezember. Unter der Ueberschrift „Irische Gefahr" bespricht ein Leitartikel des „Baseler Anzeigers" das für England schwierige Problem und faßt sein« Ausführungen dahin zu sammen. „Wie man sieht, zieht sich ein böses Ge witter für England zusammen. Man darf gespannt sein, wie England sich dieses neuen Gegner» erwehrt." Zur Ausdehnung des Kriegszustandes und zur Beschränkung der Wortfreiheit bemerkt das Blatt: „Es muh schongewih weit gekommen lein, wenn gerade England, wo man die Freiheit des Wortes, die Presse, über alles hochhält, einen solchen Schritt unternimmt." Warum Rennenkampf in Ungna-e fiel. (e-j Frankfurt a. M., 8. Dezember. (Eigener Drahtbericht.) Zu der Meldung über den Rück tritt des Generals Rennenkampf wird der „Frankfurter Zeitung" von zuverlässiger Seite noch folgendes mitgeteilt: Die Russen hatten, wie Privatmeldungen aus Ostpreußen von Mitte November erkennen liehen, noch einmal den Versuch gemacht, sich der Feste Lötzen zu bemächtigen. Es wurde auf deutscher Seit« ein Funkspruch des Zaren aufgefangen, wonach Lötzen spätestens am 2 2. Novem ber zu nehmen sei. Doch de» Zaren Befehle sind nicht allmächtig, so wenig wie der Zar selbst. Während etwa am 25. November die Beschiessung der Feste geräuschvoll war, verstummte sie am nächsten Tage fast vollständig. Man fragte sich in Ostpreussen, ob die Russen ein neues Tannenberg befürchteten oder ob sic nach Polen zu Hilfe gerufen wurden. Anscheinend traf diese» zu, und Rennenkamps ist anscheinend in Lätzen zu spät und in Polen zu spät gekommen. Daher Nikolaus' Zorn. Die Mißachtung -er italienischen Neutralität -urch Zrankreich. Turin, 8. Dezember. Laut „Srampa" verhaf teten französische Torpedobootsoffi- zier« auf einem italienischen Dampfe^ zwei Deutsche und «inen österreichischen Hauptmann. Dulgarische preßfeh-e gegen Rumänien. Sofia, 8. Dezember. Die bulgarische Presse pro testierte lebhafterweise gegen das willkürliche Vorgehen der rumänischen Behörden, die gegen jede» Recht die Durchfuhr für Bulgarien bestimmter Waren durch Rumänien hinderten. Da sogar die kriegführenden Mächte d«n Handel -wischen neutralen Mächten achteten, könne sich die bulgarische LX'ffentlichkeit das Ver halten Rumäniens nicht erklären, bas einen Beweis bizarrer Auffassung hinsichtlich der Beobachtung internationaler Verpflichtungen gebe. Amerika gegen -le englische Konterban-enpolitik. London, 8. Dezember. Die „Times" meldet au» Washington: Es sind Anzeickien vorhanden, dah die Kongrehtagung ausserordentlich wichtig sein wird, da ein gewaltiger Angriff au.s die englische Konterbandenpolitik er. wartet wird. Auch beabsichtigt Wilson, ein Gesetz einzubringen, das die amerikanische Regierung ermächtigt, die deutschen Handels schiffe aufzukaufen, die in New Park liegen. Man erwartet scharfe Debatten, da der Plan als ungesund bezeichnet wird. Eine neue Revolution in Mexiko. London, 8. Dezember. Das Reutersche Bureau meldet aus E l P a s o: In M e r i k o hat ein« neue Revolution begonnen. Es wurde ein Aufruf verbreitet, in dem die Generale Salazer und Campe, die während der Herrschaft Huertas lei tend« Stellungen innehatten, Villa und Tarranza an den Pranger stellen. Sie rühmen sich, überall in der Republik Anhänger zu besitzen. Die beiden Generale sollen an der Spitze von Truppen in Chihuahua stehen. Schweres ftutomobilunglück. fr.) Dresden, 8. Dezember. (Etz. Draht bericht.) Ein schweres Automobilunglück hat sich heute abend an der Leipziger Strahe zuge tragen. Dort wurde der Kraftwagen der LuftschisferabteilnnqDresden-Kaditz, der zwischen einem Strassenbahnwagen und einem anderen Wagen hindurchfahren wollte, von beiden zerdrückt. Durch den Anprall wurde der Strassenbahnwagen samt Anhänger aus den Schienen gehoben und siel um. Der Benzin- behälter des Kraftwagens entzündete sich, explodierte, und in einem Augenblick stand Strassenbahn- und Kraftwagen in Hellen Flammen. Die Fahrgäste des Straheu- bahnwagens konnten sich glücklicherweise retten, wäh rend von den Insassen des Automobils Dr. Lipp- manu von der Wetterstation des Flugplatzes ge tötet, der Oberleutnant Forstbeckschwer ver- wundet wurde und ein Unteroffizier und der Kraftwagenfiihrer leichtere Ver letzungen erlitten. Die Staatsanwalt schaft wurde sofort benachrichtigt. Das schwere Un glück erregt in Dresden grosses Aussehen. Sich selbst gestellt. München, 8. Dezember. Bei der hiesigen Polizei direktion stellte sich heute der 34 Jahre alte Ec- meindekassenbuchhalter Albrecht Hötzl von Laurahütte, der am 30. November nach Unter schlagung von über 11 000 . «k geflüchtet war, selbst. Bei dem Defraudanten, der in Hast genommen wurde, wurde der grösste Teil des Geldes noch ge funden. Er scheint den Eindruck eines Geistesgestörten erwecken zu wollen. Literarische Anzeigen. Soeben erscheint al» hochaktuelle Novität: 1- biographische Würdigung und ausführliche Charakterisierung des ttinrlonlini'V arossen Feldmarschalls, bearbeit, von ür Imniclr-Leipzig. Mit authen tischen Photographien! Hindenburgs neueste Original- Porträts. Hindenburg mit seinem Stabe. 32 Seilen 8» auf Kunstdruckpapter! Illustriert! Preis 25 Pfg. Die beste Liebesgabe für unsere Soldaten! Brei» 25 Pfg Au» dem Inhalt: Unser Hindenburg. — Hindenburgs Lebens- und Werdegang — Hindenburg als Mensch. — Der Kaiser an Hindenburg. — Der grosse Schlachten lenker auf der Kriegsakademie. — Hindenburg und sein Stab. — Was Hindenburg von seinen Taten be richtet. — Hindenburgs Urteil über unsere Bundes genossen. — Hindenburg über die Russen. — Hinden burgs Schlachtplan ein Meisterwerk. — Was beginnt Hindenburg nach dem Kriege? — Wie Hindenburg einst im Dienst lachen musste. — Hindenburgs Siege im Bilde der Geschichte. — Was Hindenburg alles für Briefe bekommt. — Hindenburgs Volkstümlichkeit. In allen Buchhandlungen und Kiosken erhältlich — oder direkt gegen 30 Psg. in Marken vom Verlag G. m. b H, Leipzig, Gerberstr. 48/50. ; Verwendet i.IchtMW- s WM" . ansKarten, Briefen re. Unser« gestrig, «bendansgabe umfasst 4 Seiten, die »erliegend« Au»g«b« 12 Seiten, zusammen Itt Zelten. vauvtschrtsNeiter: Tr. Verüb. Wetz«»»«r»er. kcrniilworttichc TchrisileUer: siir Politik Lr. Vro» Vönttzrr: lür die Handkl»,tituna »»«Ober Lchiubler: jiir Lewstqcr und jiichssschr ^nnclettknhriicn Vrnot» Aünke: lür jkuiist unk Äiiicn- ichask Tr. Zrie»rich rebrcchl: iür A.unk Leenitz: ibrrichi 8. Hoorßelb: für die Reise-, Bader- und Bertchr-Ikiiun» Lubwt» Mruer. — gar den «n»eigen«ril -eine. Volker. Berta,: i«ip»t»«r r«»ebl«tt, GeselMalt mit beschränkter daftun« Druck: Fischer L Fürsten. SSmNich in Leiv»««. Zuschriften sind «ächt persönlich ,u adressieren, sand'rn a , den Verlag, die Redaktion oder die «Äeschastrstekle des Leiui'ger Tageblätter, Gesellschaft mit beschränkter Haftung. - > richte«. Unverlangten Manuskripten ist stet» da» Rück- Port» beitus,^. Für Aufbewahrung und Rückgabe wird kein« 14 Nr. 624. Moroen-Nussavr. Sette 3 Mittwoch, 9. Oeremder 1914. r» Leipzig« Tageblatt. urort ök'einZ. 'ob Ul»u»e- lr»ub«l«äer ordneten nir Aki s Leiters Marokko, lü ereotrt ?h Uranse- :rtau8encj n bei eil. isiiabwe- MFebemj e Ein- 916 in 1915 er- iegeuden a Meier efallenen rmann er und rma Dr. che Mcss- «eldentop brause, nt. Ihm cuf. Der > Leipzig )es Mit- Nudolf ekrvibMareu- v». Reserve «r Dol- Zizefeld E wurde t). der aiments »berleut. Brigade ng zum lorsteher ttmeister lnitions er von er-Regi rr Ober- legiment st. Land ¬ is k: Die on gegen net. Die er Lan - ess wird nelle Er- 'i Armee iegierunI i zu ve r- i. m p f, der e, ist, wie Russland hier ent er Armee h die von ld in die en Nord wiederum r für da» nbock ver- :den. In eben und >ssem Hin stehen be- sschlachten Partei gc- dzug eine Iber nichr lkiederlage :it abzu- das Miss- so wichtig «rr Opera- Umstände mmcndem dass grosse der Seite st herrscht, r befindet, n Hand in ssen, wenn össte Feld wenn auch r ihn seine ige leistet, hilft alle chts, wenn die Völker eine ver- :r versucht, die Schuld rüenst renuokl von > äivLeüreid- eiüeo mut>«, els, den sie »it virkliek ere Vraase- <«., I»er- rvirl qlench- ZSdisisÄre Na^ricklrn * Plauen i. B., 8. Dezember. Grosse Züge mit Verwundeten aus den Kämpfen im Osten irafen am Sonntag und in der Nacht zum Montag auf dem hiesigen Hauplbahnhofe ein. Die wackeren Krieger, es handelte sich in der Hauptsache um Leichtverwundete, aber um dicht weniger als etwa 1300, wurden hier verpflegt, dann gingen die Züge über Hof nach München weiter. Auch etwa 2000 ge fangene Russen, darunter 30 Offiziere, kamen Sonntag abend in einem Sonderzuge auf dem oberen Bahnhofe an. Auch sie gingen nach Bayern weiter. - Ein Wohltätigkeitston;ert, das der Kammer sänger Walter Soomer hier zugunsten des >05. und 134. Jnf.-Regts. veranstaltete, brachte den erfreulichen Ueberschüss von annähernd 1300 — Auf Anregung der Vereinigung vogtl. Schriftsteller und Künstler hat sich das Ministerium des Kultus und öffentlichen Unterrichts damit einverstanden er klärt, dass allen Schülern höherer Lehranstalten, ebenso allen Lehrern, die im gegenwärtigen Kriege gefallen sind, Ehrentafeln im Festraun,e der be treffenden Anstalt gewidmet werden. * Döbeln, 8. Dezember. Bei einer im Rittergute Ebersbach wohnhaften Arbeiterin wurde am 4 d. M. cingebrochen und eine Taschenubr sowie ein nicht unbedeutender Geldbetrag gestohlen. Als Täter wurde von der Gendarmerie ein in Ebersbach wohn hafter 13 Jahre alter Schulknabe ermittelt. Die Uhr und en, Teil des Geldes befanden sich noch in seinem Besitz. Zwickau, 8 De cmber. Studienrat Professor Dr- Camillo Kellner, der Gründer und Letter des Goethevereins. feierte heute seinen 75. Geburtstag. Schandau, 8. Dezember. Aus Böhmen wurden auf der Elbe in vielem Herbst 3120.0 Zentner fri sches Obst nach Deutschland eingeführt. Lugau, 8. Dezember. Im nahen Niederölsnitz brannten in vergangener Nacht zwei grössere Guts scheunen mit sämtlichen Erntevorräten total nieder. — Auf den Kohlenwerken wird der Mangel an wirk- l un dem erlittenen Missgeschick zuschoben und die sie I sür die Niederlagen verantwortlich gemacht haben. I So scheint auch jetzt der General von Rennenkampf, der bisher als einer der tüchtigsten und fähigsten Führer des russischen Heeres galt und der sich im Mandschurischen Feldzüge besonders ausgezeichnet batte, das Opftr der bisherigen Niederlagen des russischen Heeres zu werden. Ob er tatsächlich in seiner Führung grobe Fehler begangen hat und ob ihm wirklich eine Schuld beizumessen ist, lässt sich non hier aus noch nicht beurteilen. Dies wird man erst längere Zeit nach dem Kriege tun können, wenn non beiden Parteien zuverlässiges Material über den Verlauf der kriegerischen Ereignisse vorliegt. Schon Friedrich der Grosse hat gesagt, dass zum Feldherrn Glück gehöre, und er könne keinen Führer gebrauchen, dem das Glück auf die Dauer versagt bliebe. Und Moltke hat dies dahin erläutert, dass auf die Dauer Glück eben nur dem Tüchtigen zuf-rlle, und hat damit bezeichnet, dass dasjenige, was man allgemein beim Feldherrn als Glück bezeichnet, nicht die Folge eines blinden, vom Menschen unabhängi gen Verhängnisses ist, sondern in seinen Fähigkeiten und in seinem Charakter begründet liegt. So ist auch zu jeder Zeit bei dem Feldherrn die Persönlichkeit das Entscheidende gewesen. Und wenn man die unglücklichen Feldherrn und ihre Führung genau untersucht, wird man stets finden, dass die Fehler, durch die ihre Schlachten ver loren gingen, auf Mängel ihrer Persönlichkeit zu- rückzuführen sind. Napoleon ist schliesslich daran ge scheitert, dass er sich unermessliche Ziele steckte, sie nicht mehr im Einklang mit den ihm zur Verfügung stehenden Mitteln standen. Er verlor vollkommen die richtige Beurteilung der tatsächlich vorhandenen Verhältnisse und verlangte Unmögliches von seinen Truppen. Diese Eigenschaft findet sich bei ihm aber schon im Anfauge seiner Feldhcrrnlaufbahn, und zeigt sich auch auf dem nichtmilitärischen Gebiet. Aber >e weiter er auf seiner Ruhmeslausbahn vorwärts schritt, desto mehr entwickelte sich dieser Charakter- -rhler, der schliesslich seinen Untergang herbeifuhrte. Friedrich der Grosse hat zwar auch Schlachten ver loren, aber seine Charakterstärke hielt ihn trotz aller Schwierigkeiten der Lage stets aufrecht und bot ihm die Mittel, neue Hilfsmittel aufzufinden, die ihm schliesslich wieder die Möglichkeit zum Siege brachten. Auch Blücher ist verschiedentlich geschlagen worden und hat zurückgehen müssen. Aber seine Widerstands kraft wurde dadurch nicht gebrochen, sondern jeder Rückschlag spornte ihn nur zu neuen Anstrengungen an, um dem verhassten Gegner mit frischer Tatkraft entgegenzutreten. Nicht die einzeln verlorengegan gene schlacht ist es, die den unglücklichen Feldherrn bezeichnet, sondern das Zusammenbrechen unter der Schwere des Missgeschickes und die Unfähigkeit, sich aus der schwierigen Lage wieder emvorzureisscn. Und gerade das sind Eigenschaften, di« nicht vom blinden Glückszufall abhängig sind, sondern die lediglich im Charakter beruhen. Als Bazainr bei Metz das Oberkommando über die Rheinarmee erhielt, war diese gewiss in schwieriger Lage. Aber mit Tatkraft hätte sich wohl ein Ausweg finden lassen. Die französischen Truppen selbst haben sich vorzüglich geschlagen, und es boten sich ihnen mancherlei günstige Umstände dar. Aber ihm fehlte Charaktergrösse, um diese zu l«enutzen, er konnte sich zu keinem grossen Entschlüsse aufraffen und sah tatenlos zu, wie die deutschen Truppen ihn von seinen Rückzugsstrassen abdrängten und ihn schliesslich in die Festung Metz hereinnrarfen. Auch Mac Mahon vermochte es nicht, gegen seine bessere militärische Ueberzeugung die Armee von Chalons nach Paris oder nach dem Süden des Lan des zurückzuführen, sondern in schwächlicher Weise liess er sich von der Regierung in Paris zu dem Zuge nach Metz bestimmen, der ihm schliesslich die Kapitu lation von Sedan einbrachte. Kuropatkin wurde im Mandschurischen Feldzug geMagen, trotzdem ihm eine grosse numerische Ueberlegenhert zur Verfügung stand, weil ihm der Mut der Verantwortung fehlte, er seine Zeit auf unwichtige Nebendinge verwendete und die grossen Gesichtspunkte dabei äusser acht liess. Er war nicht imstande, die vorhandene Ucber- legenheit auf dem entscheidenden Punkte zu ver einigen, und damit einen Erfolg zu erzielen. Auch der General Nennenkampf hat während des ganzen bisherigen Krieges kein „Glück" gehabt. Auch ihm stand die numerische Ucberlegenheit zur Ver fügung, aber sein Vorstoss gegen Ostpreussen scheiterte an dem tapferen Widerstande der deutschen Truppen und der Ucberlegenheit des Feldherrngenies seines Gegners. In der Schlacht an den masurischen Seen wurde er vernichtend geschlagen und auch sein späte res Vorgehen hätte keinen Erfolg. Jetzt ist er mit seiner Armee anscheinend zur Verstärkung der west lich der Weichsel stehenden russischen Kräfte heran gezogen, um auf dem weltpolitischen Kriegsschauplatz die Entscheidung herbeiznfiihren. Ihm ist dieser Er folg nicht beschieden gewesen. Er hat die auf sein Erscheinen gestützten Hoffnungen enttäuscht. Die Ent fernung vom Oberkommando ist die Folge gewesen. Wenn man berücksichtigt, dass er mehrfach hinter einander geschlagen worden ist, trotzdem ihm die überlegene Zähl der Streiter zur Verfügung stand, muss man mindestens.zugebcn, dah ihm das für einen Feldherrn erforderliche „Glück" gefehlt hat.