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/lbenö«/iusgabe. kV» r»ip,ia oo» Vorort« »or<H unser» Lrö-rr UN» Spriittenr« Lmol t»ält» tu« Kan» gedrncht: moaotvck» I.LS M., vt»r1»USi>rUE> Z.7S M. v»t Ser E«s»«f>»N»U». uosera Ziltoi« an» N»»,«d»N»Urn ada»h»lt» mo»»ME>>M..v>»r««uadrUE>rM. Durch unser» »ll»w»rt>s«n Zliialeu In» Hau» gebracht: moaatltch 1-SS M-, »lertrllLhrtlch 4ZS M. t urch »I« p»st taarrhald Deutsch» laa»» an» ür» »rutschen Raloatea moaatltck I^S M., vierteljährlich 4.LS M., auaschtießlich pvftdrfteUgel». prei» »er Einzelnummer >0 Pf. 3« Leipzig, »en Nachbarorten un» »en Orten mlt eigenen Liltolrn wir» üi« Hden»au»gad« noch am Hden» »es Erscheinen« in» Hau» geliefert. Nr. 612. ^rntsblLtt des Rockes und des polr^eüuntes der Stocks Leipzig Ne»aklioo un» S«schüft»N«U», ?obonnl»ga>s« Nr. 5. » Zernsprech.sinschiuS Nr. 14442, I4S4Z ua» i4»44- ISS. Jahrgang »»kE». kdr Mnzeigea au» Leipzig UN» Umgebung »I, /Anzeigenpreise. ispolUg» p»tit,»u»2öp<,»j» Neklamereii,, m.. von au»wärt» ro Pf., Neklamen >2» M., Lirin, ftnzeigea »iep^ltzetl« au» 2»pf.d.wi»»,rhol.Nod.,stnz«igea oon VekSrüea im amtlichenErtl »iepettt» zeit, S» Pf Oeschitftoaazetgen mit piabvorschrtft «m Preis» erhöht. Nabatt nach Laris. Seilogen: OesamtautI.LM.»ao Lausen» au»schl.poftg»dühr. Hnzrtgen.Hanakmr: ^okanniogofse», det sämtlichen t »a.c» »e. Leipziger Lagedlattr» un» allen Hnnoncrn-Erpeüitioncn »«« »n. un» «iuslan»«^ Da» Leipziger Lagedialt erscheint Werktag» Lmal.S snn» u. Z«terlag»lmG^ Veritaee NeSaktion: InSenZelten >7, Zertnprrch»r,nschluh. Hansa Ur. 44?» Mittwoch, üen 2. veremder. 1SG. Die Episode von Lodz. Neues Seegefecht an der belgischen Küste. — Die französische Regierung und der pariser Justiz mord. — Türken und Russen südlich von Batum im Kampfe. — Tiri japanisches Angebot von Frankreich abgelehnt. Tie Oberste Heeresleitung hat in ihrem gestern abend eingelaufenen Berichte vom 1. Dezember sich gegen den russischen Gene ralstabsbericht vom '->9. November gewandt und den Verlauf einer Episode aus den Kämpfen ber Lodz fcstgestellt. Tie Oberste Heeresleitung legte offenbar Wert darauf, die russische Dar stellung beizeiten zu berichtigen. Es handelt sich nm folgende Behauptungen: „Zweifellos ist der deutsche Plan, die russische Front auf dem linken Weichseiufer zu umspannen und einen Teil der russischen Armee einzukreisen, voll ständig gescheitert. Es geht aus den Mit teilungen des Eeneralstabes des Generalissimus her vor, daß die Deutschen gezwungen sind, sich von Azgow und Tuszin über Brzeziny auf slrykow unter sür sie äußerst ungünstigen Bedingungen zurückzu ziehen. Beim Rückzug erlitten die Deutschen unge heure Verluste. Indessen sind die Kämpfe noch nicht vollendet." Die Oberste Heeresleitung stellt demgegen über fest, das; unsere Truppen, die bei Lodz gegen die rechte Flanke der Nüssen vorgegangen waren, vor den überlegenen, den Nucken ernstlich bedrohenden russischen Kräften kehrtmachen muß- len und sich dann in dreitägigen erbitterten Kämpfen „d u rch den von de n N usse n g c - bildetcnNin g" schlugen. Da sie hierbei wei tere 12 000 Gefangene machten und Mitnahmen, dazu 2ö Geschütze, ohne selbst ein eigenes zu vcr- lieren, wird dieser Rückzug mit Recht als „eine der schönsten Waffentaten" bezeichnet. Ehre un fern tapferen Truppen und ihren Führern, die, wenn auch unter starken Verlusten, eine verhäng nisvolle Wendung verhinderten. Ties ist die Evisode, die der russische Heeres bericht, was sehr begreiflich ist, zu einem ent scheidenden Lchlage zu machen suchte. Immerhin bat er schlicstlich die Bemerkung, das; die Kämpfe lortdauern, sür notwendig gehalten, womit ge jagt wird, das; die Entscheidung noch ausste'ht. Tiefe Entscheidung werden erst die nächsten Tage bringen. Es hat deshalb wenig Wert aus Einzell,eiten cinzugehen. Tie Russen haben eine llmsasjung versucht, und sic ist gescheitert, ander seits haben wir mit der Tatsache zu rechnen, bas; der Vorstos; der Unfern auf den rechten Flügel der Russen infolge der von Osten und Tüden herangesührlcn Verstärkungen nicht durch geführt werden konnte. Es hat keinen Zweck, dies zu bestreiten, zumal da der Heeresbericht den Gegenangriff der Russen bereits in dem Be. richte vom 26. November ankündigte und auf die dadurch herbeigeführtc Verzögerung der Ent- icheidung hinwies. Einen endgültigen Erfolg der Ruisen auf der ganzen großen Kampflime be. nirchten wir nm so weniger, als gerade die Kämpfe vom 2>. November an gezeigt haben, dass die russische Uebermacht nur stellenweise zur Geltung kommt und zum Teil durch die unge heuren Verluste au Toten, Verwundeten und Gefangenen ausgeglichen wird. Ueber die Toten und Verwundeten liegen allerdings, wie natürlich auch aus unserer Leite, keine genaueren An gaben vor, wohl aber kennen wir die Zahl der Gefangenen. Unsere Heeresleitung meldete am 26. November 10 000 Gefangene, am 60. Novem ber 1)00, 1. Dezember 0000 und weitere 12 00); also im ganzen 66 000. Dazu kamen die großen Einbußen an Geschützen und Maschinengewehren, Einbußen, die um so schwerer ins Gewicht fallen, als sie für die russische Heerführung keineswegs io leicht zu ersetzen sind, wie etwa Verluste an Mannschaften. Lolche Lchwächungen der Ar tillerie können durch den Einsatz von Menschen bei der hentigen Art der Kriegführung nicht ausgeglichen werden. Gleichwohl halten wir es sür verfrüht, wenn dänische Meldungen bereits wissen wollen, daß die russische Heeresleitung einen allgemeinen Nückzug ans die Wcichsellinie vorbereite. Un« diesen Rückzug zu erzwingen, wird ein großer Lieg auf unserer Leite not wendig sein. Hoffen wir, daß Hindenburg, der so Großes, ja Gewaltiges geleistet, seinen un vergänglichen Ruhm noch mehre und den Tag bald heranfführe, an dem die russische Uebermacht aus den polnischen Lchlackitfeldern zuschanden wird. Ueber den allgemeinen Ltand unserer Lache wird sich heute nachmittag der Reichs kanzler im Reichstage äußern. Wie wir be reits aus Vorbemerkungen wissen, ist seine Zu versicht uncrschüttert. Wir werden keine leeren Worte vernehmen, keine Großsprechereien, die nnS täuschen könnten und sollen; er wird ernst und gewissenhaft, wie es seine Art ist, sein Ur teil aussvrechen, und wir erwerrten, daß es uns mit neuem Vertrauen auf die nächste Zukunft Ueber 8V00V Russen in 3 Wochen Kefangengenornmen. Das Wölfische Büro meldet amtlich: Großes Hauptquartier, 2. Dezember vormittags. Die in der ausländischen Presse verbreitete Nachricht, daß in der von uns gemel deten Zahl von 40 000 russischen Gefangenen die bei Kutno gemachten 23 000 unt- enthalten seien, ist unrichtig. Die Ostnrmee hat in den Kämpfen bei Wloelawec, Kutno, Lodz und Lowicz vom 11. November bis zum 1. Dezember über 80V00 unverwunöete Rufs n gefangenqcnommen. Oberste Heeresleitung. Der Tagesbericht der Obersten Heeresleitung. Das Wölfische Büro meldet amtlich: Großes Hauptquartier, am 2. Dezember, vormittags. Im Westen wurden kleinere Vorstöße des Feindes abgewicscn. Im Arnonner Wald wurde vom Württembergischen Infanterie-Regiment Nr. 120, dem Regiment S. M. des Kaisers, ein starker Stützpunkt genommen. Dabei wurden zwei Offiziere und annähernd 300 Mann zu Gefangenen gemacht. In Ostpreußen nichts Neues. In Nordpo.en nehmen die Kümpfe ihren normalen Fortgang. In Südpolcn wurden feindliche Angriffe zurückgeschlagen. Oberste Heeresleitung. erfüllen wirb. Trc gedankenlosen Leute, die jeden Tag am Liegesglockenstraug zerren, und allen Ernsten im Laube längst widerwärtig. Wir haben wahrhaftig kern leichtes Lpiel. Aber was uns zu Beginn des Wettkampfes als Volt er hob zu großem Vollbringen, die Einmütig keit des Willens zum Liege, ist Gott sei Tank erhalten gebUeben. Diese Tatsaclze wird uns der Reichskanzler freudig bestätigen und die ganze Welt wird cs vernehmen. Neues Küstengefecht in Zlan-ern! Rotterdam, 2. Dezember. Am Montag in der Dämmerung, also zu gleicher Zeit wie in der vorigen Woche, wurde die Bevölkerung van sceländisch- Flandcrn wieder durch starken Kanonen donner aufgeschreckt. Die Häuser zitterten in ihren Grundmauern, und in Oostburg sprangen ver schiedene Haustüren aus. Man glaubt, daß Zec* brüggc von neuem durch die englische Flotte beschossen worden ist. Amsterdam, 2. Dezember. Das „Allgemecn Han delsblad" meldet aus sluis zur Beschießung ber bel gischen Küste durch die englische Flotte: „Bei den aus der Richtung H e y st gehörten De tonationen dürste cs sich vielleicht um an gespülte Minen handeln, drc die Deutschen zur Entzündung brachten. Di« Deutschen scheinen sich jedenfalls gegen neue Ueberra sch ungen, wie die der letzten Beschießung von Zcebrügge. gewappnet zu haben. so seien so wie Zeebrüggc auch alle umliegenden Dörfer geräumt." der ftanzöstsche Schlachtbericht. * Paris, 1. Dezember. Amtlicher Kriegsbericht von lk Uhr nachmittags: In Belgien fand gestern heftige Kanonade statt, doch wird kein deut scher Infantcrieangriff gemeldet. Nördlich Arras zeigte der Feind fortgesetzt ziemlich große Tätig keit. Im Gebiete der Aisne sand eine zeit weilig aussetzende Kanonade auf der ganzen Front statt. In den Argonn « n dauern die Kämpfe an. ohne jedoch die Lage zu verändern. Im Wocvre und in den Vogesen nichts vorgefallen Se-rückte Stimmung in Paris. * Der Genfer Berichterstatter der „Deutschen Tageszeitung" berichtet von Paris, daß dort der ruisische schlachtbericht, der besagt, daß die Kämpfe bei Lodz fortdauern und die Deutschen ihre Offensive bei Czenstochau sorksetzen, liefe Nieder geschlagenheit heroorgerusen habe. - Der „Eclair" schreibt: Paris jubelte drei Tage, als Petersburg die Vernichtung der Hindcnburgschcn Armee berichtete; jetzt ist es aber grabcsstill. Eine neue Kriegsbuße von ganz Selgien Die „Köln. Ztg." meldet: Der ..Maasbotc" ver nimmt aus angeblich bester Quelle, daß außer dem in vielen belgischen Städten erhobenen Kriegsbeitrag eir solcher oon 3 5 Millionen Franken monatlich oon ganz Belgien erhoben wer den soll. Am Frcitagmorgcu habe das deutsche Gou vernement für die Provinz Brabant die leitenden belgischen Barckiers zusammengerufen und ihnen diese Mitteilung gemacht mit dem Zusatz, daß das Geld für den Unterhalt der deutschen Truppen in Belgien mit einem Bestände von 250 000 Mann bestimmt sei. Vie ftanzöstfche Neutralitätsverletzung ua- -ie Schweiz. * Bern, 2. Dezember. In einer Besprechung der Reutralitätsverletzung führt der „Bund" u. a. aus: soviel wir wissen, ist seitens des französischen Botschafters bereits ein freundschaftlicher schritt zur Erledigung des Vorfalles getan worden. Die rasche Erledigung liegt schon deshalb im Interesse aller, weil dadurch die Gerüchte, welche sich an den Flieger Raid knüpfen, ihre peinliche Aktualität ver lieren. Ein Angebot -er Japaner von Frankreich abgelehnt. Dir „Omla Daily News" vom 23. September bringt aus amtlicher Quelle die interessante Nach richt, Japan habe Frankreich den Vor schlag gc in acht, japanisch: Truppen nach Franzöjisch-Indochlna zu senden, „damit Frankreich in Ruhe alle seine dortigen Truppen nach Europa senden könne". Frankreich habe ober dieses „freundliche" Anerbieten a b g c l e h n t. s!) Diese Ablehnung ist um so ausfälliger, als bock) erst kürzlich noch der „T e m p s". dos französische R:- grerunqsoroan, brünstig um di: Hilfe Japans worb Tollte in Bordeaux doch, so etwas wie eine Ahnung über d'e Geister gekommen sein'.' Wirkungen -es „heiligen Krieges" in Nor-ftan?reich. Eine der „Tgl. Rdsch." zur Verfügung gestellte Feldpostkarte aus dem Westen verrät, daß die Ver kündung des „Heiligen Krieges" sogar auf dem Kampflatze in Frankreich im einzelnen ganz un erwartete Fernwirkuilgcn übt. Die Feldpostkarte, die vom einem Kriegsfreiwilligen herrührt, erzählt: „Heute morgen sind 85 Tur kos zu unserer Kompanie übergelausen. Zuerst kamen drei Mann und erkundigt:» sich ob wirklich die Türkei den Russen und Franzosen den Heiligen Krieg erklärt hätte." Vie ftanzöstfche Negierung „informiert"stch s^.j Gens, 2. Dezember. lE'g. Dr ahtmeld.) Der Pariser „Herald" meldet: Die französische Regierung in Bordeaux forderte auf Vorstellung des amerikanischen Botschafters vom Kriegs gericht in Paris die Akten im Prozeß gegen die deutschen Militärärzte und Kranken psleger ein. Gesterreichifche Zlieger über Eetinje. * Rom, 2. Dezember. Eetinje wurde von zwei österreichisch-ungarischen Fliegern be sucht, die jedoch keine Bomben abwarfen. ' sondern rasch daoonflogcn, als Geschützseuer auf sie eröffnet wurde. Das ungewohnte Schauspiel ries eine große Erregung hervor. Auch der König kam aus seinem Palais, um die Flieger zu sehen Tatarennachrichten -er italienischen preste. (2.) Berlin, 2. Dezember. lEig. Drahtbcricht.) Die Bearbeitung d:r italienischen Presse mit dreibundrrcundlichen Kriegsnachrichten hat seit etwa acht Tagen abermals eingesetzt, selbst die drcibundfrcundlichc „Italia" in Rom läßt sich angeblich aus Berlin und Wien s'.') melden, daß der deutsch« Rückzug aus Polen allgemein sei. Die Russen marschierten direkt aus Breslau s!>, Posens!) und Königsberg s!). die Gemeinsamkeit der deutsch österreichischen Operationen sei abgebrochen. Auch die Mailänder Zeitungen bringen wieder Tataren nachrichten über angebliche Riescnsiege der Russen auf dem „Wege nach Berlin". Welche Wahrheitsliebe den rusjilchcn Sieges berichten innemohnt. beleuchtet ber neutrale „Tages anzeigcr" in Zürich, der in seiner Sonntagsnummer seststellt, daß der Bericht der Petersburger Agentur vom 25. November meldet, das ganze 11 deutsche 'Armeekorps sei bei Lodz vernichtet, wirk) rend dieses angeblich vernichtete deutsche 11. Armee korps gar nicht in Polen, sondern immer noch in Frankreich steht. Einfuhr skan-inavifcher Zeitungen in Kußlan- verboten. s^.) Kopenhagen, 2. Dezember. (Eigener Draht bericht.) Für die Dauer der russischen Kamps« in Polen wurde die Einfuhr skandinavischer Zeitungen in Rußland, die bisher mit vor heriger Erenzzensuc erlaubt war, vollständig verboten. Das Bekanntwerdcn der amtlichen deutschen Schlachtbcrichte ist damit in Rußland wieder unmöglich gemacht worden. Vie serbischen Verluste. (/.) Mailand. 2. Dezember. sEigencr Draht bericht.) Rach einer Sofiaer Nachricht beziffert „Univcrsul" auf Grund einer Zufammenrechnung der bisher erschienenen fünf serbischen Berlustsammel listen die Verluste des serbischen Heeres an Toten und Verwundeten auf 98 731 Mann. Lügenhafte Mel-ungen über Sulgarien. * Sofia, 2. Dezember. Meldung der „Agence Bulgare". Aus A thcn und Nisch wird die falsche Nachricht verbreitet, Bulgarien versammle Truppen massen in den Grenzbezirken Strumitza und Küsten- dil. Diese lügenhafte Meldung hat lciider bei Blättern Glauben gesunden, die alle Mittel bc- iitzen, deren Unrichtigkeit bei den amtlichen Kreisen und fremden Hauptstädten fcstz.ustellen, die vollkom men über die Lage Bulgariens auf dem laufenden sind. Vie Stücke von Tammersor». Bei Tammcrforsin Finnland ist. wie wir be reits berichteten, die 50" Meter lange Eisenbahn brücke über den Pnhä Iärvi in die Luft gesprengt worden. Ueber die UrheVcr der Zer