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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 02.12.1914
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1914-12-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19141202021
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1914120202
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1914120202
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
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Jahr
1914
-
Monat
1914-12
- Tag 1914-12-02
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Monat
1914-12
-
Jahr
1914
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Kttlwortl, 2. Dezember lSl< 8 Leipziger Tageblatt. Nr. 6l2. Nbenü-Nusgsbe. Selle 3. hinter ihr die sorgsam hrrgerichteten Unterstände der Serben. Honveds sind an der Arbeit, diese Kampffelder oufzuräumen. Was sie an Gewehren, Patronen, laschen, Tornistern, Schrapnellhiilsen, Patronen fin den, gleichviel ob österreichisch oder serbisch, wird ge sammelt, bei der Holzbaracke zusammengetragen und aufgestapelt, um dann später an da« Etappenkom. mando abgefübrt zu werden. Man spart in diesem Kriege, der Milliarden kostet, mit feder Patronen hülse, die ein paar Heller wert ist. Und sie haben zu tun, die Honveds, denn bis an die Drina hinunter ist hier jeder Fleck Erde mit derlei Spuren crbitter- len Kämpfens übersät. Hat es doch an manchen Stellen der Macva und Parasnica Granaten und Schrapnells geregnet! Ravuji das berühmte Ravuji! lieber seine Hänser und Gärten ging dieser eiserne Todesregen ganz beondcrs verheerend nieder. Gleich vorn an der Lisidrc die serbischen Schützengräben, uneinnehm bar für Infanterie allein. Also mußte die Artillerie hineinhauen, was die Rohre hielten. Ist auch an dem Ostrand lein Haus, das nicht gelitten hat. Zer schossene, niedergebrannte hätten und Scheunen, zer setzte Bäume — grauenhaft mutz das hier einscyla- gende Feuer gewesen rein. Die 1/8 Batterie bei Gorna Zasariva war es, die es herschickte. Und sie verstand zu zielenI Keine zehn Schritt vor der Deckung vier Löcher, Haarschars nebeneinander aus gerichtet, die Explosionstrichter der hier zuerst ein geschlagenen Einschutzgranaten. Aber nachher kre pierte keine mehr vor, sondern alle in oder knapp hinter der Deckung. Ein Offizier erzählte mir später <u Ornabara, daß die Serben sich wie wahnsinnig ge bärdeten, wenn unsere Eskrasitgranaten in ihren Graben explodierten. Heraus sprangen sie auf die Brüstung, rissen sich die Kleider vom Leibe, schrien und tanzten wie besessen herum vor unseren Maschinengewehren, die keine hundert Schritt davor auf der Lauer lagen. Und doch — und doch hielten sie Stand, drei Wochen lang. — Ehre, wem Ehre ge bühret! Wir wandern durch den verwüsteten, zertrampel ten, zerschossenen Obstgarten gleich an der Strotze. Die Bäume geknickt, die Aestc heruntergerissen — statt der Früchte Granatensplittcr, Schrapnellhiilsen. — Und unter den Bäumen in einem Winkel sechs kleine klägliche Hügel mit schiefen, roh gezimmerten Kreuzen darauf, serbische Soldatengräber. — Die wurden von ihren Kameraden begraben — ihre Ka meraden haben drum wir begraben. Es ist halb drei nachmittags. Der Magen trom petet und trompetet. — Auf einem zerfallenen Brunnenrohr sitzen der Hauptmann und ich und teilen unsere schmalen Vorräte — Sardinen, ein Stück Salami, Schokolade — einer der Kollegen locht Tee, und als Dessert spendiert ein Leckermaul in noch nie dagewesener altruistischer Selbstoergessen- heit ein Glas Jam. — Dann weiter. Bor uns liegt noch der interessan teste Teil der Fahrt, Parasnica. Das ist die zwischen Drina und Save sich hineinzwängende Landzunge, die für die Macva dasselbe ist wie die Macva für ganz Serbien — das Einsallstor. Dreimal mutzten wir ansetzcn, ehe wir es aufreitzen konnten, und jeder Zoll Boden der Parasnica ist mit Blut getränkt. Hier lagen wir den Serben wochenlang auf KO, 50, auch >0 Schritt gegenüber, hielten sie an der Gurgel und drückten und drückten und würgten und würgten sie, bis ihre Kraft am 31. Oktober brach. Ernst Klein, Kriegsberichter st atter. was unsere Soldaten schreiben. Di« Kämpfe am Pserkanal. (Abdruck amtlich genehmigt.) Lacheer, 29. Oktober. L. W. u. E.? Wir sind von St. Souplct fort, wo wir mit Ablösung 22 Tage im Schützengraben lagen. Dann sind wir fort, und auf dem Manch nach Lille sind wir die ersten 2 Tage abends K Uhr abmarschiert bis morgens 8 Uhr ohne Halt. Dann sind wir nur 25—30 Kilometer pro Tag marschiert. Als wir 15 Kilometer vor Lille wären, kam der Befehl: „A u f b r e ch « n nachLill e." ' Als wir vor die Stadt kamen, sind wir auf den Bahngleiscn geblieben, und haben dort die Nacht zu gebracht. Den anderen Morgen wollten mir in Lille einmarschiercn, wurden aber mit blauen Bohnen empfangen: den Tag hatten wir immer Feuer, konn ten aber keinen Menschen sehen. Dann sing unsere Artillerie an zu feuern, und wir konnten in Lille Einzug halten, haben da auf unserer Seite wenig Verluste gehabt. Dort machten wir etwa 4500 Ge fangene und wurden dann von der zur Besetzung kom menden Landwehr mit Hurra empfangen. Wir mar schierten dann am Nachmittag weiter bis St. A udre. Dort blieben wir bis morgens 5 Uhr, dann ging cs bis Werlinghem, dort wurden Schanz arbeiten gemacht, weil wir die E n g l ü n d r r zu er warten hatten, aber es ging am anderen Morgen wieder fort, noch 28 Kilometer weiter. Dort wurden wieder Schützengräben ausgehoden, und wir blieben den Tag und die Nacht dort, ohne etwas zu m :rken. Am nächsten Tage ging es auf Patrouille, 1 Unteroffizier, 6 Mann, vor. und zwar an einem Kanal, ungefähr 8-10 Meter breit und sechs Meter tief. Aber mir hatten Glück und fanden eine Fähre. Da haben wir Stricke geholt und auf beiden Seiten angebracht. Jetzt kramten auch schon ein paar Schüsse, aber das störte uns nicht, wir sind übergesetzt und haben alles abgcsucht, nichts zc- runden. Als wir unser Boot festmachten, kam eine Patrouille von dem 22. Pionierbataillon, die wir so- iort herüberholten. ohne einen Verwundeten zu haben. Am Mittag wiederholten wir dasselbe, aber jetzt sollte cs bester werden. Als wir übersetzen wollten, bekommen wir solches Feuer, datz wir uns in Deckung zurückziehen mutzten, und wollten zur Kompanie zu- rückgehcn: da sahen wir ein.' Patrouille von 3 Mann der 8. Komp., die wir sofort holten. Da gab es nun noch Maschinengewehrfeuer, einer von uns bekam einen Schutz durch die Hosen, weiter nichts. Nun ging es die Nacht über den Kanal aber nur dir 7. und 8. Kompanie, ohne datz wir Feuer bekamen. Dort wurden wieder Schützengräben ausgehoben, und wir blieben 2 Tage in der Stellung. Frühmorgens folgte dann derAngriff. bei dem wir sehr schwere Verluste l-atten. 18 Tote und zirka 50 Ver- mundete, nur uns.'re Kompanie! Wir stürmten fünf Schützengräben und nahmen fünf zig Engländer gefangen. Dann hielten wir die Stellung, wobei ein Regiment gegen sieben Divisionen kämpfte: unser Regi. ment hat hier die meisten Toten und Verwundeten gehabt. Von uns tz"'- <",ch einige in Gefangenschaft geraten, aber innere rzompanie hielt aus dis abend», da kam Befehl: Zurück auf 200 Meter. Wir haben uns verschanzt und müssen nun auf Verstärkung warten. Wir liegen jetzt im Schützengraben, es kommen ab und zu mal paar Granaten, aber Gott beschützt uns, er laßt st« all; vor oder hinter dem Graben einschlagen,.., , Thüringen und Provinz Sachsen. * Döllnitz, 2. Dezember. Der hiesige Buchhalter Burkhardt, der als Reservist auf dem westlichen Kriegsschauplätze fürs Vaterland kämpft, wurde durch ein Fünfmarkstück, das er im Portemonnaie in der Tasche trug, vor schwerer Verletzung bewahrt. Ein feindliches Infanteriegeschoß traf die Geldbörse, durchschlug das Fünfmarkstück am oberen Rande glatt und drang, indem es da» Portemonnaie vollständig zerriß, seitwärts in die Kleidung, ohne eine Verwun dung hcrbeizuführen. * Bad Kösen, 2. Dezember. Die in den Saale bergen gelegene, unter dem Namen „Quisisanna" be kannte Villa ist durch Feuer zerstört worden. An irgendeine Rettung war nicht zu denken. Der Besiyer war bei Ausbruch des Feuers verreist. Die Ursache des Brandes, der erheblick>en Schaden verursachte, ist unbekannt. * Leutenberg, 2. Dezember. Auf der Treibjagd wurde am sogen. „Fuchshieb" im Dickicht eine männ liche Leiche ohne Kopf gesunden, die anscheinend schon längere Zeit dort gelegen hat. Wie da« Leuten berger Kreisblatt meldet, handelt es sich um den seit 20. März d. I. vermissten K2jährigcn Landwirt Christ. Leib aus Burglemnitz, aus besten Auffindung seine Angehörigen seinerzeit 50 Mark Belohnung aus gesetzt hatten. vermischtes. Schauspielerinnen als Gemahlinnen von Fürste«. Lins der inte.css.rntesten Kapitel aus dem T^eat-'r- leben bilden di« Verbindungen zwischen Fürsten und berühmten Schauspielerinnen, die zum grossen Test einer gewissen Romantik n cht cntbch en. Wohl dce bekannteste dieser „unelenoü.lägen" Ehen ist d e des jüngst verstorbenen Her ogg Georg von S ch en- Meiningen mit Ellen Franz, einer zu ihrer Zeit hochbedcutenden Bühncner cheinung. Ellen Fr nz, die Tochter eines Berliner Professors, bildete iah c- lana eine Zierde der deutschen Bühne und mutzte, sich durch ihre Anmut, durch Len Reiz ihrer Erschei nung und Lurch einen starken Geist die tiefe Neigung des lünstlerisch hochgesinnten Herpes zu erringen. So wurde Ellcn Franz die kirchlich angetraut« Ge mahlin Herzog Georgs, und die Freifrau v. Hild burg, wie sie ictzl heisst, drückte nicht ,'»letzt dem be rühmten Meininger Hosthcater den Stempel ihrer starken Persönlichkeit auf. Heut interessiert aber mehr die Laufbahn der berühmten Tragödin Karo- line Bauer. Unter Friedrich Wilhelm Ilil. an die Berliner Hofbühne berufen, wurde sie bald der ge feierte LiebÜng des von ihrer Kunst begeisterten Berliner Publikums. Eines Tages sah sie der ver witwete Prinz Leopold von Sach>en-Koburg in eincr ihrer besten Rollen, und entzückt von ihrem geist vollen Spiel und vor allem überrascht durch eine erstaunliche Ähnlichkeit der Künstlerin mit seiner verstorbenen Gemahlin, Hab der Prinz sein Herz ge fangen. Gerade diese Ehe ist von einem Schimmer zarter Romantik umkleidet. Man darr ruh g sagen, datz Prinz Leopold in der schönen Karolinc seine erste verstorbene Gemahlin liebte. Als Gräfin Mont gomery führte das Paar in aller Stille eine glückliche Ehe, über der stets ein gewisses Geheimnis lag. Die Ehe wurde «rst aufgelöst, als Prinz Leopold den Thron von Belgien annahm und aus politischen Gründen die Tochter des franzäsi'chen „Bürgerkönios" Louis Philipp zu seiner Gemahlin machte. Karo-line Bau«r gab alle ihre Würden und Titel wieder auf und kehrte an di« Stätte ihres einstigen Ruhmes zurück, wo sie dann einen polnischen Aristokraten in ihren Bann zu ziehen wußte. Was französische Schulkinder lernen. Zn der „Tal. Rdsch." ist zu lesen: Vor mir liegt ein fran zösisches Schreibheft aus eincr der unseren Klassen einer französi'chcn Volksschule aus dem Jahre 1913. Das Heft hat ein Bekannter, der nach schwerer Erkrankung aus dem Feld zurückkehren mutzte, mit gebracht. Es ist so recht bezeichnend für Len ..chau- vinisti'chen" Geist in d«n französischen Schulen. Die Vorderseite des Heftes zeigt ein buntes Bild: französisches Fußvolk an einer Landstraße, hinter Bäumen versteckt, schießend. Daneben Artikel 12 aus der Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte. Auf der Rückseite ein kleines, nicht farbiges Bildchen: Kampf französischer Kürassiere mit preußi'chem Fuß volk. Daneben Auseinandersetzung über die Pflich ten gegen das Vaterland im allgemeinen und die mili tärischen Pflichten im besonderen. Zur Einprägung dieser Pflichten dient noch eine Reibe von Fragen und fünf Aufgaben. In der linken Ecke ein kleines Schlachtgedicht. Der Inhalt des Schreibheftes besteht aus Rechenaufgaben und Diktaten. Letztere sind meist geschichtlich und politisch. Sic beginnen mit Napoleon I., besten Eroberungskriege zwar verurteilt werden, als deren gute Folge aber die Verbreitung freiheitlicher Ideen in Preußen und dem übrigen Deutschland sowie in Spanien bezeichnet wird. Der Krieg von 1870 wurde natürlich durch di« „Fälschung" der Emser Depesche von selten Bismarcks hervor gerufen. Der Krieg selbst wird sehr kurz behandelt; hervorgehoben wird nur. daß die „Ulanen das Land durchzogen, immer bereit, zu plündern, Häuser in Brand zu stecken und Menschen zu erschießen, sobald einige Freischärler Miene machten, ihnen zu wider stehen". Das nächste Diktat ist überschrieben relovamont cl« In Prnvoo". Hier werden die kolo nialen Erwerbungen und die Bündnisse ciiryehend dargestellt. Neben dem Bündnis mit Rußland wer den „Ententen" mit Italien, Spanien und besonders England erwähnt. Am Schluß wird hcroorgehoben, daß Frankreich seine gegenwärtig« machtvolle Stel lung der Republik verdanke, welche die Fehler Les Kaisertums vermieden habe. In einem geographisch.m Diktat über Frankreich wird hervorgehobrn, daß auch der Rhein einst ein französischer Fluß gewesen, aber 1870 verloren worden sei. Das Diktat schließt mit den Worten: ,^Io suis steuroux st ein? Ist-armais." Eingesan-t. Für Len Inhalt der Liuiendungen unter dieser RuSri? übernimmt die Redaktion außer der prebgeseylicheu keine Verantwortung. Höchstpreise für Kartoffeln: Unter obiger Ucberschrift wurde in der gestrigen Morgenausgabe ein Artikel veröffentlicht, der wegen der herrschenden Unklarheit zur Aufklärung für das Publikum dienen sollte. Es h<eß darin, datz der Bundesrat Höchstpreise sür Spcisckartoffeln festgesetzt hab«, und daß die Preise für die Kartoffel p r o d u zentcn gelten. Danach dürfen die Produzenten ihre Kartoffeln nicht über den festgesetzten Preisen verkaufen, und zwar an — die Händler, die dabei doch zuerst in Frage kommen, da fast nur durch dies« die großen Abschlüsse gemacht werden? An diese und auch an die Wiederverkauf.»r ist wohl bei dem Bundcsratsbcschlustc gar nicht gedacht worden? Die Händler kaufen nach den gestern veröffentlichten Preisen den Zentner beste Sorte für 2.85 « ein und verkaufen dann dieselben für nicht weniger als 4,50 .tt pro Zentner. Zu diesem Preise hab« ick mir dieselben auch noch abg.'holt« War da für Preise verlangt werden, da» wird wohl vom Bundesrat aar Nicht boachkir Es gibt viel« Laut«» di« Ach ein«« großen Vorrat nicht anschaffen können (darunter auch wohl die meisten, die von der Kri.'gvunterstützung ihren Lebensunterhalt bestreiten müssens, und die dann Wucherpreise für di« kleineren Posten zahlen müssen! Selbst die Wiederverkäufe!! bezahlen ost so hohe Preise an die Großhändler, daß sie die Kar toffeln manchmal ohne Gewinn verkaufen müssen. Auf di« Preise der Händler müßte doch der Bundesrat ebenso aufmerksam sein!! Was nutzen überhaupt dem Publikum die Preis: für Produzenten? Es wäre wirklich angebracht, wenn sich die einschlägigen Behörden einmal ernstlich mit dieser Angelegenheit beschäftigten, und zwar so bald als möglich, weil dr« Preise ja immer m.'hr steigen! O. Last. Letzte Nachrichten Eine Spen-e Kaiser Zranz Josephs für -en türkischen halbmon-. (r.) Wie«, 2. Dezember (Eigener Draht bericht.) Der Kaiser hat dem neugegrllndeten Wiener Komitee für den türkischen Roten Halbmond eine Spende von 50000 Kronen aus seiner Prioatschatullc bewilligt. Neue Reife -es Aaren auf -en Kriegsschauplatz. Petersburg, 2. Dezember. Der Zar ist heut« früh nach dem Kriegsschauplatz abgerctst. Ver französische Tagesbe lcht. Paris, 2. Dezember. (Amtlicher Bericht vom 1. Dezember 11 Uhr abends.) Südlich Bix- schoote versuchte deutsche Infanterie vergeblich, aus den Schützengräben hervorzubrechm. Zwischen B«thune und Lens nahmen wir in Verfolg eines heißen Gefechts Schloß und Park Vermal les ein. In den Argonnen rückten wir am Walde Agrurie merklich vor. Auf der übrigen Front nichts Neues. Son-ersrie-en Serbiens mit <vesterreich! (2.) Budapest, 2. Dezember. (Eigener Drahtbericht.) Zahlreich gefangen« serbische Offiziere erzählen, daß sich die serbische Regie» rung ernstlich mit Friedensgedaaken befaßt. Sie sage«, daß der ehemalige Gesandte in Wien. Simitsch, im Auftrag« der Negierung nach Petersburg und ein anderer Diplomat nach Paris gefahren sei, um vom Zaren und den Regie, rungen des Dreiverbandes die Erlaubnis zum 21b- schlußeinesSonderfriedensmitOeste', reich-Ungar« zu erbitten, falls auch die zweite serbische Verteidigungslinie zusammenbrechen sollte, was sehr wahrscheinlich sei. Mit diesem Sonder, frieden will Serbien vor dem völligen Zusammen bruche bewahrt werden. 50-00- Zrank Kriegsbuße für va'enciennes. (2.) Amsterdam, 2. Dezember. (Eig. Draht bericht.) Valencienner, das seit dem 23. August durch die Deutschen besetzt ist, mußte eine Buße von Million Franken zahlen, weil bei dem Bürgermeister deutschfeindliche Flugschriften gefunden wurden. Tpphusepi-emie in -er belgischen flrmee. London, 2. Dezember. Die „Times" veröffentlichen den Brief eines Majors des englischen Sani tätswesens aus Talais. in dem es heißt, daß Calais von einer Typhusepidemie bedroht sei. Die belgische Armee sei von Typhus durchseucht. Menn man die Krankheit sich ausbreiten laste, werde von der belgischen Armee bald nichts mehr übrig sein. Es sei unbedingt notwendig, die Epitaleinrichtungen schnellstens zu vervollkommnen. vle Rusienherrjchaft in Hallzien. (2.) Wie«, 2. Dezember. Der Gouverneur von Lemberg hat, wie die „Reichspost" meldet, eine Bekanntmachung erlassen, datz all» Personen, die gegen die russische Regierung einen Aufruhr vorbrreiten, di« Spionage oder Plünde rung treiben, sofort vor ein Kriegsgericht ge stellt werden. Ferner gibt der Generalgouvrrneur bekannt, das private Eigentum werde von der russi schen Negierung nicht konfisziert werden. Als Aus nahme wird feindliches Benehmen gegen die russische Regierung angesehen. Der Stadthauptmann von Lemberg hat 32 Personen mit 1 bis 2 Monaten Ge fängnis bestraft, weil sie sich weigerten, russische Banknoten anzunehmen. (2.) Wien, 2. Dezember. (Eig. Draht der.) Das „Lemberger russische Militärblatt" veröffentlicht eine Verordnung des Stabes des militärischen Gene ralgouverneurs von Galizien, in der es heißt, daß mit Rücksicht auf die Zensur „private Korre spondenzen nur in russischer, tschechr- scher. polnischer, französischer, eng lischer und deutscher Sprache" den Bestim mungsorten ,zugeführt werden. Daraus ersteht man, datz der Gebrauch der ukrainischen Sprache sogar in der Prioatkorrefponvenz in khalizicn ver boten ist. Varmn -le Nusirn la Ungarn elasielen. (s.) Wien, 2. Dezember. (Eigener Draht» bericht.) Wie aus Lemberg gemeldet wird, herrscht dort Mangel an Lebensmitteln, insbesondere an Salz. Gefangene russische Offiziere erzählen, daß in dem durch den oftmaligen Durchzug von Hccren fast vollständig erschöpften Galizien kein« Lebensmittel mehr aufzubringen seien, und der E i n- faHnachllngarnsei deshalb «rfolgt, «eil man dort L«L«n»mtttrl »«AUirlo,«, wollt«. vle russischen Mütter. (-.) Budapest, 2. Dezember (Eigener Draht» bericht.) Wie eine aus Moskau kommend« ungarische Schauspielerin erzählte, haben dort 600 schwarzgekleidete Mütter den Stadt kommandanten gebeten, beim Zaren um die Einstellung des Krieges zu bitten. Ver türkische Tagesbericht. Konstantinopel, 2. Dezember. Bericht d«s Haupt quartiers: Die Kämpfe an der Grenze von Aser beidschan dauern fort. 34 --- kana-ische Zretwillige in ^egppten gelan-et! Frankfurt a. M., 2. Dezember. Die „Frkst. Ztg.* meldet aus Athen: Aus Alexandrien wird berichtet, daß 31 »00 kan a» dische Freiwillige in Aegypten gelan» d e t waren. (?) Persien protestiert in Englan-. Frankfurt a. M., 2. Dezember. Di« „Frankfurt«! Zeitung" meldet aus Petersburg: Nach Blätter. Meldungen aus Teheran überreichte die per sische Regierung dem englischen Gesandten wegen Verletzung der persischen Neutra, lität eine energische Protestnote. Die Ver- letzung der Neutralität wurde darin gesehen, datz zwei englische Kriegsschiff« in den Flutz Karum ein liefen. Die Negierung erhielt di« Antwort, eine Neutralitätsverleyung werd« nicht mehr Vorkommen. Englische Verluste in Gsia-rtka. tti. Amsterdam, 2 Dezember. Die neu« englische Verlustliste verzeichnet wiederum «in« Anzahl aus Ostafrika: sechs englische Offiziere, die vor her als vermißt angegeben worden waren, werden jetzt als tat gemeldet. Ein siebenter Offizier wird als vermißt gemeldet. Weiter wird angegeben, daß am Persischen Golf zwei englische Offiziere gc fallen sind. Ver japanische Gouverneur von Tsingtau. Tokio, 2. Dezember. (Meld, der „Ng«nce Havas".) Baron Furnakhi ist zum Gouverneur von Tsingtau ernannt worden. San-enunruhen in Maze-onien. tu. Sofia, 2. Dezember. Aus Mazedonien sind Meldungen eingelaufen, daß die Bahnstrecke Vranja — Saloniki an mehreren Stellen durch Sprengungen von Brücken undTunnels unterbrochen ist. Rian nimmt an, daß mazedom'che Banden die Täter gewesen sind. Beim Kauf achte man genau anf den Namen. 2 Mark-Tube, sehr lange ausreichend, in Apo theken und Drogerien als Feldbrief fettig verpackt zn haben. — versand direkt ins Feld durch die Lnqrlapotdekr, Markt; yokapotheke zum weißen Adler, yoinstraße; Maeienapoldeke.tzuhnelamm; Mohren Ipordekr, Lutritzscher Str.; Salomonisopotdeke, Arimniaif-t'- Str. i Aldertapotdeke, LmMenstraße; SchUlerapotheke, Arusterr k-aUische Str.; ^arolaapotdeke, Aoetzstroße; Adlerdroget-e ktipzig-kl. für kindenon, kentzlch nnd Plagwitz. Sstzsnntßssbs sn b/IilllsrsnZsliöfiLs: ! Nach feldärztlichen Berichten ist es jetzt un- bedingt an der Seit, seinen Angehörigen bet der I Truppe Dcrmoiherma zuzusenden, da bei der jetzigen I Witterung sehr über kalte Füße geklagt wird. Beim Felddicnst in Fricdenszeit wurde schon I verrnotherma gegen kalte Füße > I verwendet und als das Schutzmittel I gegen Erfrieren -er Ghren, Finger, Füße D militärärztlich bei so—20 Grad Kälte erprobt. Dcrmotkerma ist das einzige Einreibepräparat, ! I da» auch sonst von den Aerzten schon seit einigen > I Jahren statt anderer Mittel gegen Fnßkälte an- I gewandt wird. (Schützt auch vor Erkältung.) Daker sei überhaupt jedem, der über kalte Füße I klagt, eindringlichst zu vermotberma geraten. Wirkung überaus wohltuend! Itömi8eiier üot Hotel <Ie k«mv LiüntLtrritlLen ION. »eckt, vom ^nbalter Ikrtkoliuk (Lake Iloüe- wallvstrs«-«), 3 Kumten vom I oti-ckamvr l-akabok. 2 mmer von s) jslf an IVnsektvilettv mit Narm« S, FS lll. Lll. uuck Knltrvimser. ZGnilMlkiülM beseitigt, .Konkurse verbütet event. mit Kavtlalbeschafsimo unt-r TiSkieton. auch iür Landwirte. Zuschriften unter N 127110 an Leipzig »ros Verloren. Tamen-Ärlktäichcheu (Porle- inonnaies mit Geld, Schlüsse! uns 2 Ringen (Andenken) verloren. Ter ehrliche Finder wirs nebele», dasselbe geneii nute Belohnung in der Ex- vevitiou les Leipziger Tage blattes abzugebeii. Die vorliegende AnSqabe mnsayt 4 Seiten. Luuptschrislleitcr: Tr. Berat» Urstrndcrger. Derurriutonlichc Lchritzleirer: Pir PnlUil Lr. Nrn» Stknttzer: iür die dand-lszeitung Wattier Schindler: iüv Lkwiiaer und iächliiche Änoelcueuheinn «rnol» gant«; iür »tuns» und Willen- schätz »r. ArirSrich Sebrecht: iür Munk tragen Lesnttz: richt I. -aartel»; sür die Reise-, Bäder- und Berkehräteituna LnSntt« Metzer. — Für den Anzeigenteil 'ne. Vatter. Verlag: krttzttarr vagrülolt. Äescliichait mit beschränkter votzuug. Druck: bischer L Fürsten. Sämtlich in Leipzig Zuichrijieii üus incht vcciöulich adl>iiie;<>. ioud.ru au aeu Verlag, dr« Redaktion oder die BeschäslSsielle deä Leipziger Tageblattes. lpcselUcha'i m l bcichränkter bastuug. zu richten, '.tnoeilaagtea Manuskripte» ist da» Rück- Port» beizusügen. Für «usbewabrung und Rückgabe wird km« Vo»«br Iber»«»«».
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