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Verlag«»!* Dresden. Nnzelgenpretl«: dl« Ilpalllg« mm breit« gell« b Pit-i Illr gamlllenon zeigen b Psg g!Ir Platzwüniq« können wlr kein, Lewbtzr leiste». « q.»i«m l w»q mq Nummer220 — 33.8u0rg »»aaillcher Bezugspreis durch Irbger «lnschl. » Vig bzw. « Psg. Irbgerlohn 1.70; durch di« Post 1.70 elnschUebUch P»stübeiwe»ungsgebllhi, zuzüglich »g PIg. Post-BesteNgeN». stiuzrinumm«. 10 Psg., L°nn- u. Festiagsnummer -0 Pfg. M^W 'M W W W W WWW eine DD M ^D ^D ^D «izugz^ii Ichriitlich beim Verlag eingegangen linier« M M M WWW W W W W W lrlger kein« AbbesteNunge» W W W W volkssettung ächristleltung: Dresden-A., Pollerstr. 17, Fernrus W711 u. VOli veschästrstell«, Druck und Verlag: Tennania Buchdruckerei ». Verlag LH. ». D. Winkel, Polierstrab« 17, Fernruf Llüir, Postscheck: «r. 1US, Bank: EtadtbarU Dresde» «r. «7«7 Sonnabend, 1». Sepkember ISS« Zm Fall« oon HSHerer Dewatt, Berboi, «inlrelend« Velried» stSrungen hat der Bezieher oder Werbungireibend« kein« kl* spriiche, fall, die Zeitung in beschenktem Unisange, aerspltet oder nicht erscheint Erlüllungsorl ist Dresden. Vor einem kommunistischen Generalangriff in Frankreich? Die Reise Thore;' »ach Moskau Oie Frankreich-Politik -er Komintern Paris, 18. Sept. Der „Figaro" wirst die Frage auf, ob der Generalsekretär der kommunistischen Partei, Thorez, mit neuen An Wei sungen aus Moskau zurUckkommen werde. Der persön liche Fehlschlag Thores mit seiner „französischen Front" und der Gesamtsehlschlag der kommunistisci)«» Partei, die die Auf hebung der Wasfenaussuhrsperre zu Gunsten der Madrider Re gierung gefordert habe, könne nicht ohne gewisse Folgen ge- blieben sein. Die Komintern, der auch Thorez angehöre, könne aus diesen doppelten Fehlschlag hin nicht ruhig verbleiben. Das Blatt glaubt zu wissen, daß bereits auf der letzten Kominterntagung in Moskau End« August beschlossen worden sei, die revolutionäre Agitatlon in Frankreich zuver stärken. Die Kominterntagung habe beschlos. sen, neue strikte Anweisungen nach Paris zu geben und zahlreich Ausländer nach Frankreich zu entsenden. Ausserdem sei die Fühlungnahme der Vertreter der spa nischen „Volksfront" in Paris besonders von diesem Gesichts punkt aus erfolgt. Alles hänge augenblicklich davon ab, wieweit die Sowjets die innerpolitische Zersetzung in Frankreich bereits als zzenügend fortgeschritten erachteten. Ihr Vorhaben sei, das Sowjetsystem in Frankreich einzuführen. Der marxistische Ge- iverkschaftsverband C. G. T. soll nach einer gewissen Reinigung für diese Aufgabe die einzig verantwortliä-e und anssührende Organisation werden. Die Reise von Thorez nach Moskau sei daher oon beson derer Wichtigkeit, denn durch Thorez werde wahrscheinlich diese neu« Moskauer Anordnung, die die Revolutionierung technisch in Gang setzen solle, nach Paris gebracht werden. LiMmg im französischen Textilarbeitersircik Leon Blums Versprechen. Paris, 18. Sept. Die von der Regierung elnaeleiteten Schlichtungsverhand lungen im Arbeitsstrcik in der Liller Textilindustrie haben am Donnerstag zu einem Abschluß geführt. Rach fast 30sliindiger Beratung zwischen den Bertretern der Arbeitgeber und Arbeit nehmer ist schließlich am späten Abend des Donnerstag doch noch eine Einigung zustande gekommen. Es wurde ein gemeinsames Abkommen ausgo- arbcitet, das die Wahl von Vertrauensmännern der verschie denen Betriebszweige eines Werkes vorsieht. Diese Vertrau ensmänner der Belegschaft sollen von der Werkslcitung stets zur Aussprache empfaugen werden und ihre Bezahlung soll dem mittleren Lohne ihrer Arbcitskatcgorien entsprechen. Weiler sieht das Abkommen rückwirkend vom 1. August eine Lohner höhung für alle unter dein Durchschnitt liegenden Löhne vor. Eine weitere allgemeine Lohnerhöhung von ll Prozent soll am 1. Oktober in Kraft treten. Außerdem soll ein ständiger Aus schuß eingesetzt werden mit der Aufgabe, die Löhne den Lebens haltungskosten anzugleichen. Ein Schlichtungsausschnß soll in Zukunft für die sofortige Beilegung aller Arbeitskonflikte ge schaffen werden. Vergeltungsmaßnahmen von der einen oder der anderen Seite dürfen nicht ergrifscn werden. Diese Einigung zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern konnte sedoch erst erzielt werden, nachdem Ministerpräsident Blum im Namen der Regierung den Arbeitgebern noch einmal die unbedingte Versicherung gegeben hatte, daß erneute Fabrik besetzungen und Stillegungen der TerNlwerke im Liller Indu striegebiet nicht geduldet werden würden. Auaenzeuaen berichten Ltnmenschüche Greueltaien -er Roten Priester mit dem Kops nach unten an die Wand genagelt — Sin anderer Geistlicher in Stlicke zersägt „Daily Mail" veröffentlicht zuverlässige Augenzeugenbe- richle über die roten Greueltaten in Spanien. Danach metzelten die Kommunisten in Corial del Rio alle zur Rechten gehörenden Männer und Frauen in alphabetischer Reihenfolge aus Grund der Wahllisten nieder. Die Opfer wurden entweder erschossen oder verbrannt. Insgesamt gab es über 3üv Tote. Der Flieger Francisco Medina wurde von den Kommunisten in Antequera gcsangengcnommen. Nachdem Ihm die Unmenschen die Augen mit einem Messer ausgestochen halten, wurde er mit einer Rasierklinge verstümmelt. Während der Folterung beging sein Mechaniker Selbstmord, um den gleichen Qualen zu entgehen. In einer Ortschaft bei Huelva wurden Dynamltbomben durch die Fenster des überfüllten Gefängnisses geschleudert, bis alle Gefangenen tot waren. In Llerena wurde am 4. August ein «in Priester mit dem Kopf nach unten an eine Wand genagelt. Durch seine beiden Füße wurden große Nägel getrieben. Man ließ den Unglücklichen solange hängen bis er tot war. In Constantina wurden 2« Frauen ihrer Kleider beraubt, verge waltigt, mit Benzin überschüttet und dann angezllndet. In der selben Ortschaft wurden die Leichen der Hingerichteten Männer und Frauen durchgesägt und in Fenstern ausgehängt. In Lazalla del a Sierra wurde ein Prie- st er bei lebendigem Leib« in Stück« gesägt. In Almendralefo wurden 80 Männer, Frauen und Kinder Im Gefängnlshof an die Wand genagelt, mit Benzin übergossen und angezllndet. In den Klöstern Santa Clara und Santa Anna in Almendralefo wurden in der Nacht zum 17. August zahlreich« Gefangene im Schiff der Kirche auf gestellt und von den Kommunisten die sich im Klrchenchor be fanden, unter Feuer genommen. Die lommunMKe Vluiherrschast in Mlaaa Flüchtlinge erzählen. London, 18. Sept. Tie blutige Herrschaft der Kommunisten in Malaga wird in einem Sonderberichl des „Daily Telegraph" aus Gibraltar eingehend geschildert. Der meist sehr zuverlässige Berichterstat ter stützt sich aus die Aussagen von 60 Flüchtlingen, die mit dein Zerstörer „Anthony" in Gibraltar eingetrosfen und zum ersten Mai in der Lage sind, die granenvollen Zustände unter der anar chistisch-kommunistischen Herrschaft in Malaga osscn zu beschrei ben. Der Berichterstatter Sir Percifal Phillips schreibt u. a.: Die Stadt Malaga, die normalerweise die Heimat von 150 000 lebenslustigen Spaniern und ein bevorzugter Aufent haltsort der Fremden ist, lebt jetzt unter der Elendsherschaft von Mordbanden. Die Hinmetzelung der Einwohner, die sich nicht offen zu der „Sache der Arbeiter" s!) bekennen, ist in „kleine Tötungen" und „organisierte Tötungen" eingeteilt wor den. Außerdem erschießen die Kommunisten jeses Mal. wenn Flugzeuge der Nationalisten Bomben ans die Stadt abwersen, 48 Geiseln. Die Tatsache, daß seit 2 Wochen keine Luft angriffe mehr unternommen worden sind, wird auf diese Rache akte zurückgeführt. Die Opfer der „kleinen Tötungen" sind diejenigen, dir von den Mordbanden infolge privater Streitigkeiten oder geringfügiger Vergehen wie der Nichtzah lung von Privatschutden ausgesucht werden. Ein Gläubiger, der das ihm geschuldete Geld nicht erhalten hat, kann mit meh reren bewaffneten Freunden in der Wohnung seines Schuld ners erscheinen, ihn zu einem geeigneten offenen Platz bringen und ihm dort durch den Kopf schießen. Vorübcrkommcnde wa gen es nicht, stehen zu bleiben oder auch nur das geringste Zeichen des Erstaunens oder des Schreckens zu zeigen. Die „organisierten Tötungen" werden von dem einen oder anderen der zahllosen „Sicherheits ausschüsse" durchgesührt, die die Runde durch die Gefängnisse machen, täglich 40 oder 60 Opfer heransholen und sic erschießen — gewöhnlich in der Nähe des Friedhofes, aber manchmal auch im Geschäftsviertel. Die Leichen werden stundenlang liegen ge lassen, bevor sic von den „Vcgräbnislastwagen" zu Gruben nm Rande der Stadt gebracht werden. In der Verwaltung Mala gas herrscht ein vollkommenes Chaos insolgc der mangelnden Zusammenarbeit zwischen den vielen Arbeitcrnusschüssen, die ' sich selbst ernannt haben. Der Völkerdnndskommlssar für Danzig, Lester, Ist nach Eens abgereist, um an der Sitzung des Völkerbundsratcs tcilzunehmen, da aus der Tagesordnung auch Danziger Fragen stehen. Ssldaien und Sansculotten Seit neun Wochen tobt nun der spanische^ Bürger- krieg und noch ist ein Ende nicht abzufehen. ^inmerhin beginnt sich seit dem Fall von Irun und «an Sebastian das Uebergewicht allmählich sichtbarer auf die «eite der Nationalisten zu verlagern. Das strategische Hauptziel dieser Aktion, die Abschneidung der Marxist,,chen Biscaia- Front von den französischen Zufuhren — zur See haben hier die Kriegsschiffe der Nationalisten die Oberhand n ist erreicht, und wenn auch der Weg nach Bilbao noch umst offen liegt und weitere 200 Kilometer Bilbao noch von Har Zcrtcic/ic/te Lebiek au/ c/er Ztae/e ist uoc/i von c/cn Kot^a beretr/. ^§c/ier/-öi/c/e^</ienrt-^/.^ der westlichsten Stellung der Noten, von Oviedo, trennen, so ist es doch nur eine Frage der Zeit, das; Lebensmittel lind Munitionsmaiigel, wenn nicht der Angriff selbst, die Kapitulation erzwingen. Anders an der „Ostfront", die sich von den Pyrenäen über Saragossa mit einer weiten Ausladung nach Ternel in weitem Bogen um Madrid und Toledo östlich von Cordoba und Granada bis in den Kampsbereich der noch von den Roten gehaltenen Hafen stadt Malaga hinzieht. Diese Front, deren Ausdehnung etwa 1500 Kilometer, das ist die Entfernung von Riga nach Basel, beträgt, ist bekanntlich erst geschlossen worden, als es den Nationalisten gelang, mit der Einnahme von Merida und Badajoz die Noten von Portugal abzuschnei den und die Nordarmee unter General Mola mit der Süd armee unter Franco zu vereinigen. Da die Streitkräfte beider Parteien nur schwach sind, so dars man sich diese Front nicht als ein geschlossenes System von Gräben und Befestigungen vorstellen, vielmehr konzentrieren sich die Formationen um einzelne Kampfobjckte und wichtige Ver kehrsknotenpunkte, wie Hnesca, Saragossa, die Pässe der Guadarrama, dio Straße von Talavera nach Toledo und den Bereich des fast allseitig eingeschlossenen Malaga. Bon allen den genannten Punkten sind in den letzten acht Tagen strategische Borteile der Nationalisten gemeldet worden, ohne das; einer von diesen Bedeutung sür die Gesamt entscheidung gewonnen Hütte. Das strategische Hauptziel der Nationalisten an dieser Front ist neben der Ueber« wältigung Malagas die Ausrottung der roten Front vor Madrid, denn der Besitz der Hauptstadt würde für den Ausgang des Bürgerkrieges militärisch wie politisch und moralisch entscheidend sein.Durch einen zweifachen Keil,der im Tal des Tajo auf Toledo und nördlich davon in der Sierra de Credos auf Madrid angesetzt ist, soll die rote Front vor Madrid in die Zange genommen und aufgerollt wer den, nachdem der Frontalangriff von den Höhen des Gua darrama nicht über Teilerfolge hinausgckommen ist. Am ruhigsten ist es gegenwärtig an der katalanischen Front. Die Stellung der Roten, die von den katalanischen Auto« nomistci, gestützt werden, ist hier so stark, daß zunächst nicht an Erfolge zn denken ist. Es ist noch nicht lange her, als man über die Ans- sic' en der Nationalisten zu wenig günstigen Urteilen ge- langte. Die Roten befanden und befinden sich im Besitze des volkreichsten und wirtschaftlich wichtigsten Teile, des Landes, in dem von ihnen beherrschten Gebiet wohnen zwei