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'' -I ) solchen Scherzen ZtathauöinanneS «prechstnndeu »e» vkleskaftensnkel»: vormittag» lauster an Sann« und Feiertagen! täglich von U bi« Kl Uhr: nachmittag« nur Montag» und Mittwoch» von L bi» S Uhr. — Schriftlich können «„kragen nur beaniworiet «erben, wenn Rückporto beigelägt tli. Bei den lne Rrtekkast«« erteilte«, «»«Worten anlttlere« wir «ter »t« de»«nsr«grn »elaesügtenBeiräae. Diele lttrstrn nnaekilr»« dem «e- ineinniitztge» Verein -ne Unterftsihnn, »rditrltljer Ferien- linder z«. «ir »sirden es »rgriisirn, wenn «ich «I« Einsender, »I« sich n» «»»knnl« »der Rat an de» vriejkasie» wende«, erinnerten, nei, seh« «tn kl«»»«» Onser I», «tn« In Vtt »ach« «rnesinscht » *** Nichte Dummchen <1LK M.). „Anbet «tu paar Pfennig für Deine Fcrienkinber. Nun denke aber nicht, dasi ich dafür in der HeiratSecke stehen will. Nein, ich frene mich immer, wen» Kinder ans Ferien gehen. Da strahlen ihre «»gen; das erlebe ich immer wieder an meinen jün- geren Geschwistern. Da wir auf dem Lande wohnen und unser eigenes Häuschen mit schönem Garten haben, tun mir die armen Stadtkinder so leid. Biel ist eS ja nicht, denn ich verdiene nicht viel. Aber ich ärgere mich jeden Montag über die, die allerlei blödsinnige Fragen stellen und nicht an Deine Ferienkinder denken!" — Zuerst gtbt'S Du-Tu! „Blödsinnige Fragen" schreibst Du? Bist Du da nicht ein bissel hart? Jedem, der kragt, ist S doch irgendwie Ernst mit seiner Frage. Na, und denen, die sich einen Für mit ihm machen «vollen . . denen gibt s der Onkel schon von alleine. Dann aber . . ., schönen Dank für Deinen Opserwillen. Wer gern gibt, den belohnt sei»« Geschenk! Und recht hast Du .... so richtige Fragekünstler könnten ruhig etwas lebhafter an die Fertenkinder denken . . . *** Neffe W olfgan g. „Man «nag über die moderne Architektur denken wie man will! Das« aber die fürchterlich nüchterne«« Speicherbauten neben dem Fernheizwerk als Nachbargebäude der herrlichen Barvckschöpsnngen geradezu von aufreizender Schensilichkeit sind, werden wohl die meisten zngeben. Man will so „schlichtlinig" sein und wirkt gerade konstrulert! Was soll man aber tun? Abretsien... geht ja leider nicht, obwohl dies eine segensreiche Tat wäre! Ist es aber nicht möglich, dal« «na,, den verlebenden Anblick da durch mildert, das« inan die Gebäude bewachsen läsit? An« besten wäre eS natürlich, man nähme (Isen, der ja meines Wissens auch im Winter grün ist und verdeckt. Aber maS man am besten nimmt, darüber mögen sich die Botaniker den Kops zerbrechen. Die Hauptsache ist das« man «vaS nimmt!" — Das ist wirklich einmal eine glückliche Idee. Zwar werden die Bausachleute sagen: Der Wuchs greift den Putz an. Aber man sollte doch denken, es wäre besser, diese Bauten sähen ISO Fahre lang grün und freundlich aus, als das« sie 200 Fabre lang einen das Stadtbild verschandelnden Eindruck Hervorrufen. *** Dankbarer Nachrichtenleser au» dein Erzgebirge <02 Pf.s. „Wir wenden uns vertrauensvoll an Dich, da wir die Adresse von der Zahlstelle nicht wissen, wo wir die 3 Milliarden einzahlen sollen, die wir seht be zahlen müssen. Da doch die Milliarden aus Deutschland kommen sollen und wir gern aus der Berlegenheit Helsen möchten, schicke«« wir Dir beute 5 Milliarden zur Be gleichung dieser Schuld. DaS Geld ist zwar etwas reichlich, doch vielleicht kommt bis dahin noch etwas dazu. Sollten Dir noch Auslagen dadurch entstehen, so gib es, bitte, in Deinem Briefkasten bekannt." — Da liegt er nun vor mir, der blasililae Fünf-Milliarden-Schein. Ausgestellt in Berlin, ain SO. Oktober 1028. Wetsit Du, wieviel, am heu tigen WäbrnngSwert des Geldes gemessen, Deine 5 Milliar den damals waren? Ganze 17 Mk. 50 Pf. Die Schrift daraus lautet: „Wer Banknoten nachmacbt oder verfälscht oder verfälschte sich verschafft und in Verkehr bringt, wird mit Zuchthaus nicht unter zwei Fahren bestraft." Aber aus die Idee wird wohl niemand gekommen sein: denn bis sich einer nur daS Papier beschafft hatte, war der Fünf-Milliar- den-Schcin doch blosi noch 5 Pf. wert. Mit dem Zahlen der „allerletzten" Tribntrate mit Deinem Papierchen wird'S wohl nicht» werden, denn der Schein ist längst „anfgerufcn" nnd „unter Umtausch gegen andere gesetzliche Zahlungs mittel eingezvgen worden", wie eine andere Inschrift darauf besagt. "* 9k esse A. K. ,,Z' Minka aus dein langen Peter erscheint bei guter Alpenscrusicbt ein «veisieS Zeichen: bet beschränkter ein rotes. Ter stramme Goldmann aus dem NatSturm könnte auch manchmal ein «veisieS Schildcl heraus strecken. Den Hauptvorteil hätten die BerkchrSinsirninente und die sächsischen Schweizer. Mancher würde dann auch unten in« Keller einen BegeisternngSschoppcn nehmen. Wie rvärsch?" — Nee, daS machen wir nicht: zu ' ist das prächtige Kunstwerk des Dresdner zu schade. *" K. B. <60 Ps.s „Darf ich mir alö *»* 8-jährtg« Ntchte Mathtlde. sw Pf.) „Ich möchte gern wissen, mit wieviel Jahren die diamantene und die eiserne Hochzeit gesetert werben?" — Hochersreut, eine so betagte Nichte zu haben, teilt der Onkel gern mit, bab de, Brauch dieser Bezeichnung in Deutschland schwankt. In Mitteldeutschland feiert man die diamantene Hochzeit meist bet der sechzigsten Wiederkehr des Hochzeitstages, die eiserne bet der sünfunbsechztgsten. *"^Ue*r§«bonnentsett 1807. <60 Pf.) „18V7 habe Ich ein Grundstück mit 20 000 Mark gekaust, habe ein Hinter gebäude gebaut, Wasser, GaS nnd elektrische Leitung legen lassen, «vaS auch etwa 5000 Adark gekostet hat. Wenn ich nun nach 35 Jahren das Grundstück mit 38 000 Mark verkausie, wieviel hätte ich da Wertzuwachösteuer zu zahlen?" — Nach- dem Du mehr als 80 Jahre im Besitze des Hause» bist und ein Jahresbetrag von 1k Prozent des ursprünglichen Werte» für jedes Jahr frei bleibt, so dürftest Du überhaupt keine MertznivachSsteuer zu zahlen haben. Trotzdem aber erkundige Dich noch nrit sämtlichen Unterlagen beim zuständigen Steucramt, eS könnte doch sein, dasi in Deinen dem Onkel gemachten Angaben irgend etwas entscheidendes fehlt. "* K. M. <80 Pf.). „Darf ein vereinSseittg geprüs- ter Heilpraktiker bet einer Entbindung selbständig handeln ohne Arzt und Hebamme?" — An sich darf er es. Denn e» besteht keine Bestimmung darüber, dasi zu einer Entbindung ein Arzt oder eine Hebamme zugezogen werden musi. Aber nach dein Gesetz zur Bekämpfung der Geschlechtskrankheiten von 1027 ist jedem Nicht-Approbierten -le Behandlung von Frauenleiden verboten. Treten also bei einer Entbindung irgendwelche Zwischenfälle «in, und der Heilpraktiker tut irgend etwas, nm diese zu beseitige«« <z. B. eine Blutung), so begeht er eine strafbare Handlung. *" Zwei junge Techniker <80 Pf.). Kannst Du uns sagen, wo in US«, die bekannten Fabriken der Original-Gilette-Rasierapparate und der Bethlehem-Steel- Conipagnte ihren Sitz haben? Ein Freund will gelegentlich einer Studienreise nach Amerika versuchen, unter anderen auch diese Fabriken zu besichtigen." — Die Bethlehem-Steel- Eoinpagnie hat ihren Sitz in Bethlehem, Pennsnlvaniei«: sie hat natürlich anderwärts noch Niederlassungen. Ebenso hat die GIlette Safdti, Razor Company viele Zweig fabriken: ihr Sitz ist in Boston, Massachusetts, 1K W. First Street. Neffe Rudolf <50 Pf.). „Was waren am 31. Juli 1922 0000 Mark wert? Wie hoch können sie auf. gewertet werden? Ich habe diesen Betrag einem entfernten Verwandten als Darlehen gegeben." — Nach dem damaligen Dollarstan-e betrug der Wert der 6000 Mark 52,18 Mark. Hat «S sich, «vie es den Anschein hat, um ein reines Ge fälligkeitsdarlehen, das heisit, nm ein Darlehen, an dein lediglich der Schuldner ein Interesse hatte und da» für Dich keine Kapitalsanlage «var, so kannst Du Aufwertung bis zu hundert Prozent verlangen. Mieter für ver lorengegangene Hausschlüssel ohne Wissen des Hausbesitzers neue Schlüssel ansertigen lassen? Kann der Hauswirt beim Verlust von Hausschlüsseln Abänderung des Schlosses for dern? Darf ein Schlosser ohne Genehmigung des Haus besitzers Schlüssel ansertigen?" — Wenn durch Verschulden eines Mieters Hausschlüssel verlorengchen, so tut der Mieter gut, dies sofort dem Hauswirt zn melden. Tenn wen«, mit diesen verlorene«« Schlüsseln ein Schaden angerichtet wird setiva ei«« Diebstahl in« Hause auSgefiihrt wird), so hat der Mieter natürlich für den dadurch entstehenden Schade«« auf- zulvniinen. Ter Hauswirt kann die Abänderung deü Schlosses und damit der sämtlichen Hausschlüssel, die sich in den Händen der Mieter befinden, bestimmen . . . natürlich auf Kosten des Mieters, der die Schlüssel verloren hat. Ein Schlosser darf Hausschlüssel ohne Genehmigung des Haus eigentümers nicht anfertigen: er dürfte aber nicht straffällig sei», wenn er sie auf Bestellung eines Mieters anfertigt, da er bei dessen Bestellung das Einverständnis des HauScigcn- tttmers voranösehen darf. Steh' Dir auch den üblichen Dresdner Mietvertrag an: da steht doch alles ausdrücklich drin. *** Neffe Egon. Sogar der „Fackeltanz aus den Meistersingern" findet eine Aufklärung. ES ist, wie ein anf- mcrksamcr Leser mitteilt, in letzter Zeit ein Konzertstück von einem Komponisten Etlhardt <„Kvmpontst" heisit wört lich „Zusammenseher"!, das sich „Fackeltanz" nach Motiven „Tie Meistersinger von Nürnberg" nennt, also die Ton knetung eines Komponisten, der einen Fackeltanz schrieb, dem aber immer wieder nur ein Stück aus den „Meistersingern" einsiel. Wenn die Fürsten bauen, haben die Kärrner zu tun! *** Neffe Noland, Zittau <25 Pf.). „Ich möchte meine Ferien sehr gern in Sttdböhmen verleben, da ich für diese Gegend ganz besondere liebe Beziehungen hege. Auf keinen Fall aber fahre ich, wenn ich dort mein Ehren zeichen, das Hakenkreuz, nicht tragen darf. Wie ist das, bitte?" — Augenblicklich ist das Tragen des Hakenkreuzes in der Tschechoslowakei nicht gestattet. Und der Onkel, der selbst ei«« nationales Abzeichen trägt, «vtirde eS nicht für richtig finden, im AnSlande ein Abzeichen zu tragen, daS sich auf Partei- oder GesinnungSzugchörigkeit zu einer rein deutschen Angelegenheit bezieht . . ., einfach aus dem Grunde, weil solche Abzeichen im AnSlande von Unkun digen sehr leicht misivcrstanden werden können und so zu Unzuträglichkeiten führen, die der Träger gar nicht beab sichtigt! Aber ... es ist ganz ßnt. "«ileibe im Lande und yils mtt Deinen Fericngräten deutsche Sommerfrtschenhalter Unterstütze». Sa dieser Heira«»le-nsu<hi»«cke will vakel Schnürte nur die Wünsche seiner Nichten and Reisen -um «uü- druck bringen. Dagegen kann er e» nicht übernehmcn, die hieran» eingehende«« Briefe an diese weiterzuleiirn. Wer mtt den HetralSlustigen tn Vrteswechsei zu ireien wünsch«, wird gebeten, sich de« Anzeigenteil« unieic» Blaue» -a bedienen. "* Nichte Treu deut sch <1 Mk.) wünscht ausrichttgen, charaktersesten LebenSkameraöen, vielleicht von der Reichswehr. Lte trägt einen Bubikopf, versteht sich geschmackvoll zu kleiden und ist in häuslichen Lachen nicht unerfahren. Aussteuer und etivas Geld ist vorhanden. — Nichte Herzblatt ISO Pf.s, 2«, blond, kern- gesund, such« Lebenszweck in glücklicher Ehe. Sie ist vielseitig interessiert und Hoss« durch frisches, anpassungsfähige« Wesen und heilere Art, «inen ehrlichen Menschen glücklich zu machen. Sie ver fügt über elegante, moderne Ausstattung, ist nicht unverinSgend und bat eigenen Berus. Erwünscht wäre mittlerer Beamter, doch ist das nicht Bedingung. — Nesse Geschäftstüchtig <2 Mk.s, 27, schlank, Kaufmann, sucht hübsch», tüchtige, wirtschaftliche Dame au» gutem Hause mit vermögen zur Uebernahm« de» väterlichen Landkretscham». — Nichte au« der Sächsischen Schweiz <1 Mk.s, Mitt« 20, angenehme» Aeustrre, sehr wirtschaftlich, mit aufrichtigem Eharaktcr, scbut sich nach eigenem Hausstand und wünscht als Lebensgefährten ehrbare», guten Menschen mit festem Eharakter. Aussteuer vorhanden. — Richte Sonnenschein <1,02 Mk.s, 88, von heiterem, ruhigen Wesen, tief und ideal ver anlagt, milcht« dem Man» ihres Herzens viel Liebe und Güte be reite». Sie ist blond, jugendlich, vornehme Erscheinung, und stainmi aus gut bürgerlicher Bcamtcusamili«. — Nichte LauSbnb <7 Mk.s. 27. blond, schlank, lustig, aus sehr guter Familie, sehr wirtschaftlich und sparsam, mit vielseitigen Interessen, sucht ge bildeten, evangelischen Nefsen in sicherer Position, von 88 bis «2, Akademiker, höheren Staatsbeamten, dem sie «In gemütliches Heim bereiten und eine liebevolle, treue LcbenSkamcradin lein möchte. Gut« Aussteuer vorhanden. — Nichte Schlesierland ll,i>2 Marks, 10, grost, schlank, dunkel, wirtschaftlich tätig, sucht treu deutschen, charaktervollen Lebenskameraden, der «ine Hausfrau, ge bildet und der Zeit entsprechend, aber nach altem, deutschem Muster, möchte. — Nicht« Slkriebe 01 <1 Mk.s, 28, blond, schlank, Konioristin, sehr nürtschastlich und sparsam, keine Zierpuppe. Aus steuer wird sich finden. Sie sucht einen LebcnSkameraden, am liebsten Geschäftsmann bis Ansang 10, mit aufrichtigem Eharakter, der ein Heim und ein praktisches Mädel zu schätzen weist. Er möchte Freud« am Wandern haben. — Nicht« Immerfroh <l!0 Pf.s, 28, mittelblond, blau« Augen, lange» Haar, ein echt deutsches Mädel mit heiterem Sinn und Gemüt, denkt sich da» Leben schöner zu zweien und wünscht sich deshalb einen treuen, braven Vebenskameradcu. — Nichte Nose st Mk.s, 27, sebr wirtschastlicb, dnnkelblond, vollschlank, von angenehmem Neuster«», wünscht aufrichtigen, edeldenkenden Lebenskameraden in gesicherter Position, 28 bi» 8ö, der ein solide» Menschenkind zu schätze» weist. Er müstte muslk- und naturllebend sein. — Nichte Gustl vom Land« <l,ög Mk.s, 82, Halbwaise, dunkel, von freundlichen«, be- scheibenem Wesen, häuslich, sehr naturltevend spielt ein wenig Klavier, mit teilweiser Ausstattung, möchte gern treuem Neffen die Hand zum LebenSbunde reichen, am liebsten Landwirt oder Förster <80 bi« 10), dunkel, mit ernster LebenSausfaffung, auch Witwer mit «in bi» zwei lieben Kindern. 4»Etj »Kl* -Mtt»» chdSjE *** Nichte Marte. <2K Pf.) „Habe ich da so ein 22jährta«S Gür, welche» sich zu einem Kleide von mir da» Geld borgen wollte, und ich ihn« den Bescheid gab, sie sollt« sich erst das Geld zuscnnmensparcn nnd dann kausen, über haupt, da jetzt die Zeiten so unsicher sind tn bezug auf die Stellung. Was meinst Du, was ich da zu hören bekam. Ich solle mir nur andere Mädchen ansehen, wie die aushauen, und wie die ihren Eltern gegenüber auftreten, aus den Knien habe sie nicht nötig, vor uns zn liegen. Da habe ich tn meiner Aufregung daS Mädel angesasit, etwas unzart gerüttelt nnd eine«« Schlag aus ihr loses Mäulchen gegeben. Nun ivar's ganz anö, sie asi nicht mehr mtt am Tisch, grttsite nicht und gab nur schristlich ihr Begehren kund, war schein- bar stumm. Dies ein paar Tage lang, bis sie eine Aus sprache tn Gegenwart meines Mannes wünschte, diesen« gegenüber mich kolossal runterniachte <oh, das tut weh», und behauptete, ich hätte sie als 22jährigeS Mädchen nicht zu schlagen. <Zähne sind nicht geflogen und blaue Flecke fehlen ganz.) Trat auch wieder sehr keck nnd grosimäultg aus, als mein Mann und ich ihr die Tür wiesen und sagten, sie solle sehen, wie sie bei sreinden Leuten wetterkommt. Ist auch ohne ein Wort der Versöhnung ausgezogen, zu angeblich guten Freunden. Adresse unbekannt. Nun sag' mir, lieber Onkel, um alles in der Weit, steht mir denn das Recht nicht zu, so einen« Bvrstwisch wegen einem Kleid den vcr- nünstigcn Standpunkt klarzumachcn lzumal zehn Kleider und paar Blusen mit Stöcken vorhanden sind, also sie nicht nackt gehen braucht), nötigenfalls «nal mtt einem KlapS, anders kann ich eS nicht nennen." — Du wetsit ganz genau, dasi der Onkel nicht befriedigt ist von dem, was man heute vielfach von der Fugend erlebt. Aber hier scheint mir, dasi Ti« mit Deiner hanbgrelsltchen Erziehung bei Deiner Tochter etwas zu spät anfängst. Hättest Du früher festen, erzieherischen Sinn gezeigt, so hättest Du eS sicher nicht nötig, sie heute ein „Gör, und einen „Borstwisch" zn nennen, was dem Onkel gar nicht gefällt. Man gebraucht nicht zu Fremden Schimpfnamen über sein eigenes Kind. Und einen zweinndzivanzigjährigen Menschen schlügt man nicht! Un- kluges Verhalten eines solchen iungen Trotzerö, mtt dem ein unbedachter Mensch sich um das wertvollste seiner Fugend, sein Elternhaus, bringt, müssen Eltern durch kluges Wenden feines Wesens gutmachen und nicht dadurch zu noch Schlimmerem wenden, dasi sic ihm wegen so belanglosen, ungezogenen Verhaltens die Tür weisen. *** M. L. i n R. <30 Pf.) „Hast Tn nicht ein Rezept zn Marmelade aus reisen Stachelbeeren? Oder schmeckt es auch, wenn man die Beeren durch die Fruchtpresse nimmt und mit Zucker verrührt?" — Marmelade: Grobe, reife Stachelbeeren werden gelesen, gewaschen, ans einem Sieb abgetropst, mit etivas Wasser unter Unirühren sehr weich gekocht und durch ein Sieb gerieben. Tann wiegt man den Brei ab. läsit auf K Kilo des Breies 375 Gramm Hutzucker zu einen« dicklichen Sirup läutern, den man mit dem Stachelbeerbrei vermengt und umrührend langsam zu Marmelade einkocht. Vor dem einfache«« Einzuckern «vird gewarnt: die Beeren schlage«« zu leickit nm. Aber vielleicht bringt Dir folgende Vorschrift daS, was Du suchst! Völlig ausgewachsene, aber noch harte Stachel- beeren werden geputzt, in eine Kasserolle mit kochendem Wasser geworfen, behutsam einige Minuten darin gekocht, bis sie sich weich anfühlen, mit dem Schaumlösfel herauS- genonimen und in frischem Wasser abgckühlt. Inzwischen klärt man ans K Kilo Beeren 375 Gramm Zucker, kocht ihn zum Faden und gicsit ihn kalt über die Beeren, die man nrit Papier »««deckt. Nach zwei Tagen schüttet man den Zucker ab, fügt den Saft einer halbe» Zitrone hinzu, läsit die Beeren einmal darin überwallcn, legt sie in die Gläser, dickt den Sirup noch etwas ein und füllt ihn ausgekocht über die Beeren. Ans diese legt man ein tn Ruin eingetauchtcS Papier und bindet di« Gläser mtt Blase zu. g-i» IBS»«' *** Viele Neffen nnd Nichten schreiben einzeln: „In der Beilage „Bilder vom Tage" für Sonntag, den 10. Fult, fand ich das Bild einer blühenden Bnccapalme. Mit dem darunterstehenden Text kann ich mich nicht einver standen erklären. Denn..." So oder so ähnlich schreibt eine ganze Menge. Natürlich: „Man" «veisi, das« das gar keine eigentliche Palme ist. „Man" «veisi, dasi daö Vucca lilainenlttsa heisit, die ans Amerika zu uns gekommen ist. „Man" «veisi, dasi sie tn vielen Eigengärten und hundertmal in den städtischen Anlagen steht und ost mit z«vei und mehr ihrer stolzen Stengel die Passanten erfreut. Von einer gibt'S sogar eine richiige Onkcl-Schnörke-Geschichte: Einmal, nach dem Kriege, vielleicht 1922, ging der Onkel durch die Bürger- wiese. Er kam mit einem in den Anlagen arbeitend«» Gärt ner ins Gespräch. Dieser beschwerte sich über das nächtliche „Gcklaue", das damals an der Ordnung war. „Ja", sagte der Onkel, „sogar den Blütenstengel der Bucca an der Ecke zur Bürgcrwiese haben sie voriges Jahr geklaut." „Ach", meinte der Gärtner, „wenn sie ihn wenigstens abgeschnttten hätten. Aber blosi so niibrrsteigcn und abruppen, das schädigt doch die Pflanze!" „Da will ich Ihnen einen Rat geben, sagte der Onkel. „Vcnn'S wieder so weit ist, dasi der Stengel raus ist, dann bestreichen Sie ihn bis an den Blütenstand mit Wagenschmiere. Wenn da einer drangreist, dann denkt er: Psui Deibel, das klebrige Zeug ... und läßt das Abreisien bleiben." So geschah eS ein paar Jahre, und die Stengel blieben stehen. Tas war die Geschichte. Nun hat aber der Bilderschriftleitcr nicht soviel Zeit, in der Btirgerwicsc spazierenzugchen, und hatte von der Bucca in der Tat noch nichts gesehen und gehört. Und er bekommt aus Berlin Bild nnd Unterschrift. FamoSl Buccavalmel Und da war'S ge- fchchcn! Und Ihr a"«, die Ihr deswegen geschrieben habt, habt doch auch ein bissel Freude gehabt. . . Schadenfreude ist bekanntlich die reinste Freude ... sie kennt keinen Eigennutz. H. M., Stuttgart. <20 Pf.) „Ist es wahr, daß in Dresden schon einmal vor dem Kriege Sechstagerennen ge wesen sind? Wann?" — DaS erste «var vom 1. bis 7. März 1911 aus dein alten Schlachthos, das zweite vom 28. Februar bis zum 5. März 1912, das dritte vom 1. bis 6. Dezember 1912 ... beide in einer an der LennOstrasie erbaut««« Ainter- reunbahn. In allen dreien siegten Lorenz—Saldow. Neffe Gustav alS L e i d e n S g e n o s s e f20 Pf.) schreibt: „Schnarcher sind meist kerngesunde Menschen, die nur die Gewohnheit haben, in Rückenlage mit halbossencm Munde zu schlafen. Sobald sie sich nach Anruf seilwärts legen, hort das Schnarchen auf, nm aber bald wieder zu beginnen. Suggestion sowie eine Ktnnladenbinde können Er- solg haben. Ich wählte ein kürzeres Mittel, packte meine Betten znsainmcn und lagerte mich, nach zweistündiger Ge duldsprobe, auf daS Ruhebett fEhaiselvngue, Diwan, Couch) iin Wohnzimmer nebenan. Was tat die Gute, Opferbereite? Sie erbot sich, fortan selbst dort zu schlafen und sie behauptet, dort ausgezeichuet zu liegen. Des Menschen Wille ist sein Himmelreich, himmlisch ist aber auch ungestörter Schluss — Gewisi ist das ein einfaches Mittel, das zivar nicht gegen das Schnarchen, auf jeden Fall aber gegen die unangenehmen Nebenwirkungen aus den anderen Eheteil hilft! UebrigenS ist die Wirkung einer Suggestion nicht unmöglich, doch müßte das unbedingt et« Nervenarzt auSführe», ? so Stunt Gi« nach Ni stunden SA.-Le einer K der gai volvers, SA.-Lei bei den regten zu der i den st« steckt, Revolv Meng« Klinik HauSsu eine gc Verhaft Jtz auch tn Altona beschoss« die Sch durch e Dl« Ru Mt in Fr«! samme« irgend« im „Fr haben, eröffne Schlisse klagen. SA.-M geltes«, Zahlrel wurde nach B Landes Ruhe «