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Mittwoch, l8. November lSK Leipziger Tageblatt. Nr. 586. Morseu-Kusgsve. Sette 3. land zurückgebliebenen deutschen Reichsangehörtgen vom Deutsch-Russischen Verein le. V.) Berlin veranstaltete Sammlung hat bereit, über 30 000 ergeben. Der Betrag wurde dem Auswärtigen Amt zur Weitergabe nach Ruh land überwiesen. Weiter: Spenden find dringend notig. Sie sind eiuzilzahlen bei der Deutschen Bant. Berlin IV. 8. Behrenftraße 9/13, auf das Konto Deutsch-Russischer Verein (e. V.) für Sammlung der in Rußland zurückgehaltenen Deutschen. * Die Deutsch-Uebcrseeische Bank in Buenos Aires hat dem Stellvertreter des Reichskanzler« 375 vüv Mark als Ergebnis einer Kriegs spende übersandt, die die in Argentinien lebenden Deutschen und Deutschen- freunde zur Unterstützung der .zahlreichen Ver wundeten und notleidenden Familien in Deutschland -esammelt haben. Rußland im Kriege. i. D Berlin, 17. November. Man kann von den vielerlei „Unten", die sich jetzt zur Zeitgeschichte vernehmen lassen, mehrfach Horen, das Rußlaud, mit dem wir und unsere Verbündeten im polnischen Lande zu tnu hätten, sei nicht mehr das alte aus dem japani schen Ztriege. Die letzten zehn Jahre seien doch nicht fruchtlos und ungenützt verstrichen; für die Gelder, die ihnen die Franzosen gezahlt nnd immer wieder gezahlt hätten, sei von den Nassen auch etwas geleistet worden. Wer mit den russischen Arbeitsmethoden einigermaßen vertraut ist, auch mit der Reise route, die öffentliche Gelder dort seit alters zu nehmen Pflegen und in deren Verlauf beträcht liche Summen allemal sich auf Nimmerwieder sehen verkrümeln, hat diese Grinde immer ein wenig zweifelnd ausgenommen. Es schien ihm wider die Natur, daß ecu Volk ohne besonders starkes Erleben sich so von Grund auf wandeln könnte. Denn schließlich hatte von den japani schen Niederlagen die überwiegende Mehrheit der Russen kaum etwas gespürt und was dann nach, her sich abspielte, der gewaltsame Ausbruch des »Volkswillens und seine spätere langsame, aber sichere Niederknüttelung, mochte nur schwer zu sittlicher Erneuerung dienen. Nun haben die letzten Tage mir mehrfach deutsche Flüchtlinge ins Haus geführt — solche, die aus dem Baltiknm und andere, die aus dem eigentlichen inneren Rußland kamen — und was sie erzählten, nebenbei ohne Haß und immer noch bereit, jedes bißchen Schonung anzuerken- nen, hat die Zweifel bestärkt. Ich habe nicht die Absicht, in diesem Zusammenhang über die Lei den der Deutschen in Rußland mich zu verbreiten. Das Thema ist an der Hand von Flüchtlings berichten in den letzten Wochen wiederholt ab gehandelt worden, und im wesentlichen gleichen diese Berichte sich alle. Das Schicksal der ein. zelnen Deutschen ist ganz verschieden gewesen; verschieden wie die Gouverneure, in deren Macht bereich sie just sich befanden. Es war einiger maßen erträglich, wenn der zuständige Gouver neur ein wohlwollender und loyaler Mann war >was nicht ausschließt, daß diese wohlwollende (Besinnung eine gelegentliche Aufmunterung durch eine Spende „zugunsten des Roten Kreu zes", d. h. der Brieftasche Sr. Exzellenz ver trug) und es ist unbeschreiblich hart gewesen, wenn es sich (bei einer wahrheitsgemäßen Schil derung der russischen Bürokratie wird die Trope kaum zu umgehen sein) um eineu ausgemachten Schiveinehund handelte. Wobei die baltischen Provinzen dann noch auf einem besonderen Blatt rangieren. Dort wird, unter dem Voran tritt der panslawistischen Presse als Ueber- wachungsinstanz, ein schonungsloser Vernich tungskrieg gegen alles Deutsche geführt, und die Reichsdeutschen hat man natürlich zuerst ge packt. Es ist bekannt, daß man einen großen Teil von ihren zunächst nach dem Osten, in die Gouvernements an der sibirischen Grenze, ab schob. Von denen sind viele mit den letzten Transporten nach Deutschland zurückgekehrt, nachdem die in diesen Stücken sorgfältig kon trollierende Verwaltung festgestellt hatte, daß sie nicht mehr in Besitz von Barmitteln sich bc. fanden und bei einem längeren Verweilen auf Mütterchen Rußlands heiligem Boden nur un. nütze Kosten verursachen würden. Andere waren in ihren Stellungen geblie ben, zumal da der bisherige Gouverneur von Livland, ein für russische Verhältnisse rechtlich denkender Mann, sic nach Möglichkeit zu schützen suchte. Aber die „Nowoje Wremja" wußte, was sie den „russischen Interessen" schuldig ist. Durch irgendeinen Verrat waren die Mitgliederlisten des „Deutschen Flottenvereins" ansgelicfert wor- den und tver in ihnen vermerkt stand, galt ein fach als der Spionage dringend verdächtig. So hat man ältere Herren, die sich um das Wirt- schaftslebcn Rigas wohlverdi in gemacht hatten, zuerst gezwungen, auf den größten Teil ihrer Wohnungen zu verzichten („weil sie mehr als ein Zimmer in dieser Zeit nicht zu beanspruchen hätten") und hat sie hinterher doch ausgelrieben. Einer von diesen Herren machte von seinem in Riga angelegten Vermögen 10 000 Rubel flüssig, um für sich und die Seinen eine Weile gedeckt zu sein. Aber er brachte die Gelder nur bis Raums. Dort, bei dem Abschied von der russisch-finnischen Erde wurde ihm alles bis auf 1000 Mark abgenommeu. Und ihn traf verhält- niSmäßig noch ein glückliches Los. In der Regel wurden den Machenden nur 200 Mark gelassen. Alles andere hatten sie ohne Quittung heraus- t zugeden. Sic mußten dem kontrollierenden russi schen Gendarmerieobersten lediglich durch ihre ! Unterschrift bescheinigen, daß sie ben oder den Betrag ihm abgeliefert hätten. So einfach voll zieht sich in diesen Zeitläuften russischer Ge schäftsverkehr. . . . Karl Lamprecht über -le -rutsche Kultur -er Zukunft. (Eigener Drahtbericht uns. Berliner Redaktion.) G Berlin, 17. November. Der Zyklus von Vor trägen bedeutender Männer, den die Ge sellschaft „Urania" seit Kriegsbeginn veranstaltet, wurde am heutigen Tage vor Bußtag fortgesetzt durch einen Vortrag von Geheimrat Prof. Dr. Lamprecht« Leipzig über „Die deutsche Kultur der Zu kunft", dem man mit besonderer Spannung ent gegensah. Das Theater war bis auf den letzten Platz besetzt und die Anwesenden folgten mit wachsendem Interesse dem gedankenreichen Dortrage: Die deutsche Kultur ist noch lange nicht ab geschlossen. Sie steht erst in ihren Anfängen. Aber die Aussichten sind für uns überaus gün« st i g. Die Geschichte der letzten 2000 Jahre zeigt, daß die ausschlaggebenden Werte, die Deutschland zur weltgeschichtlichen Entwicklung beigetragen hat, geistige Werte gewesen sind. Wenn wir die Kul tur unseres Luther, unseres Goethe und unseres Kant der Welt gaben, so gaben wir ihr das Schönste, was Deutschland bisher erzeugt hat. Und wenn wir das verknüpfen können mit einem für uns siegreichen Ausgang eines Krieges, so könnten wir eine der glückseligsten Nationen der Gegenwart werden. Aber bis dahin ist noch ein weiter Schritt. Augen blicklich sehen wir nur Angriffe fremder Völ ker auf unkere Kultur, und bei uns selbst sehen wir vielfach eine höchst ungeschickte Verteidi. gung unserer Kultur an einzelnen Stellen. Es handelt sich hier um ungeheuer schwierige Pro bleme. Die L'eitung der auswärtigen Politik in Deutschland seit 1890 war wirklich kein Vergnügen. Sicher ist, daß das Nach richtenwesen verbessert werden muß, wol len wir nicht unser Renommee in der Welt ganz ver lieren. Schon das wird keine Kleinigkeit sein. Noch schwieriger wird der Schutz des Deutschtums im Auslan'de sein. Wir haben nirgends Sym pathien und müßen mit aktivem und paßivem Wider stand rechnen. Für diese große Aufgabe ist das Aus wärtige Amt, das seit Jahrzehnten nicht refor miert ist, nicht ausreichend. Die Hauptsache ist, daß hinter dem Amt eine Nation von großem An sehen steht. Wir sehen den Erfolg fetzt bei den Tür ken. Die sind richtig von uns behandelt worden. Mit der Beurteilung fremder Nationen, die heute bei uns üblich ist, werden wir auch nicht eine edle Seele in der ganzen Welt gewinnen. Bei dem Verkehr mit fremden Nationen müssen die höchsten Eigenschaften des Menschen emporsprießen: Edelmut und Treue. Jetzt bei Beginn dieses Krieges wurde versucht, vie les Problem zu lösen. Es ge chah aber mit ver kehrten Mitteln. Der Erfolg war grausig. Ls wurde nicht nur nichts erreicht, sondern es wurde noch viel verdorben. Dabei hat der beste Wille geherrscht, nur fing man es verkehrt an. So ohne jede Zentralisation und organisatorische Zusammen fassung kann das nicht weitergehcn, es muß für dies« Bestrebungen eine Spitze geschaffen werden, und diese Spitze kann nur das Auswärtige Amt sein. Geheimrat Lamprecht schloß: „Auf diesen Ge bieten, auf der inneren Stärke unseres Volkes und Kulturlebens beruht letzten Endes unser Vertrauen in die Zukunft. Für das deutsche Volk gelten heute die Worte Schillers vor 100 Fahren: „In deiner Brust sind deines Schicksals Sterne." Wir haben nie mand in der Welt, auf den wir uns verlaßen können, deshalb müßen wir uns in einen Stand setzen, daß wir nns auf uns selbst verlassen können. Dazu müssen wir zusammenstehen in dem Bewußt sein, daß es sich bei diesen hoben Zielen um das Höchste handelt, um das Wohl, um die Größe, um die Zukunft unserer Nation." Die Versammlung spendete dem Redner für seine auch in der Form vollendet vorgetragenen Ausfüh rungen stürmischen Beifall. Heizte Depeschen und FernsprechMeldungen. Schneesiurm in Nor-ftankreich. London, 17. November. Die „Times- be richten von der Schlachtfront in Nordfrankreich vom 15. Nooember: Heute morgen fjiel Schnee. Das Wetter war wahrend der letzten Tage bitter kalt mit starkem Wind und viel Regen. Heute weht ein Schnee« sturm, der die Straßen in ein Kotmeer verwandelt und für Autos fast unpassierbar macht. Entwaffnung -es Hilfskreuzers ,Serlin". zv. Christians«, 17. November. Heute wurde mit der Entwaffnung des deutschen Hilfs kreuzers „Berlin" begonnen, der gestern hier eingetroffen war. die erkannten Verbündeten. '»Gravenhage, 17. November. (Eigener Drahtbericht.) Der „Nieuwe Rotterdamsche Tourant" schreibt: „Während die englische Ge sandtschaft im Haag bet dem Rückzug der Deutschen von Warschau der holländischen Presse die Aufnahme von Berichten zumutete, worin fälschlich von 250 000 Toten und 500 000 Verwundeten und Ge fangenen gefabelt wurde, haben die Engländer wie die Russen weder gestern noch heute di« ernste Nieder« läge der Russen, wo Letztere insgesamt 28 000 Ge fangene verloren, irgendwie erwähnt. Auf die Zn« verlässigkeit englischer und russischer Mitteilungen wirft dies ein schlechte» Licht. Erhöhte eaglijche Kriegsanleihe. London, 17. November. Die „Daily News" er fahren, die Regierung beabsichtige, eine Kriegs anleihe in Höhe von 500 Millionen Pfund Sterling herauszubringen, die zu zwei gleichen Teilen nnittiert werden soll. (Das englische Unterhaus hat erst heute 225 Millionen Pfund Kriegsanleihe bewilligt! D. R.) Vas englische Luftschiff ,fisira Torres* vernichtet. 's Gravenhage, 17. November. Nach Londo ner Prioatmeldungen an holländische Blätter ist das englische Luftschiff „Astra Torres" in Nordfrankreich angeblich durch Sturm vernichtet worden. Das Luftschiff „Astra Torres" war 1913 er baut und ein sogenanntes Pralljchlff. Es hatte eine G.öße von 8700 Kubikmeter, eine lheschwindigteit von 82,2 Kilometer in der Stunde und eine Nutzlast von 2700 Kilogramm. Seine Motorstärke betrug 100 Pferdekräfte, seine Länge 77, sein größter Durchmesser 18 Meter. Italienische Anerkennung -es Sieges bei Kutno. Mailand, 17. November. „Lorricre della Sera" oerzeichn.'t mit fetter Ueberschrift die sirg reiche Offensive längs der Weichsel, deren großer Erfolg am besten an der Zahl der Gefan genen und erbeuteten Geschütze zu messen sei. Zm übrigen wird f.'tzt auch von der italienischen Mi- litärkritik bestätigt, daß die deutsche Gegen offensive r.'chts und links der Weichsel den russi schen Aufmarsch stört und vernichtet. Italiens Absichten nur -efensiv. Turin, 17. Nooember. Der römische Mitarbeiter der „Gazetla del Popolo" berichtet aus vorzüglicher Quelle: „Die i t a l i« n i s che P o l i t i k ist nach wie vor nicht aggressiv, sondern ausschließlich de fensiv nnd bereit zum Eingreifen, falls die ita lienische Bevölkerung außerhalb der Landesgrenzen in Gefahr ist, von anderen Staaten absorbiert zu werden. Es ist deshalb völlig unrichtig, daß Sonino bereit sein soll, Italiener zur Unter- stützung Englands nach Aegypten zu führen, roas eine Kriegserklärung der Dreibunds freunde bewirken würde. Italien beabsichtigt nur, seine durch die türkische Agitation bedrohte Kolo nie Libyen zu schützen." Neue -eutsch-fein-liche Zeitung in Italien. Zürich, 17. November. Die „Neue Zürcher Ztg." meldet aus Mailand: Die gestern hier erschienene erste Nummer der neuen Tageszeitung „Popolo Itali a", die der frühere Redakteur des „Avanti", Professor Mussolini, herausgibt, ist ziemlich matt und entspricht nicht den Erwartungen. Sie predigt im Gegensatz zur sozialistischen Partei, die unverbrüchlich an dem Programm der Neutralität Italiens festhält, Krieg gegen Deutschland und Oesterreich-Ungarn. Der persönlich mittellose Mussolini soll über einen Fonds von 500 000 Lire verfügen und seine französischen Nach richten von Tambon erhalten. Aus der ersten Nummer ist nur erwähnenswert, daß England an geblich ein Angebot Japans angenommen habe, Truppen nach Aegypten zu senden. Der Papsi hofft auf Zrke-en. Köln, 17. November. Die „Köln. Volksztg." mel det aus Rom: Papst Benedikt erklärte einem Leiter einer katholischen Florentiner Zeitung, die italienischen Katholiken sollten um jeden Preis das Neutralitätsprinzip im gegen wärtigen Weltkrieg aufrcchterhalten. Er bitte Gott, daß er d'e gegenwärtigen schmerzlichen Tage ab kürze. Alle Katholiken sollten sich mit ihm ver- einigm in dem Wunsche, nach Möglichkeit daraus hinzuwirken, daß den kriegführenden Mächten -er Friede bald wiedergegeben werde. Keine italienische Zeitung, kein wahrer Katholik Italiens sollt« irg«ndw«lch: Bestrebungen zeigen, den Kri.'g gegen die eine oder andere Nation zu befürworten und so dem Heiligen Stuhl und der Staatsgewalt in der gegenwärtigen Stunde Verlegenheiten zu be raten. Erregung über -as Moholoerbot in Nußlan-. Petersburg, 17. November. Die „Times" melden aus Petersburg, daß dort gestern das Verbot des Verkaufs aller Spirituosen in Kraft getreten ist. Das Verbot hat großen Un willen hervorgerufen. Kurz vor seinem Inkraft treten wurden alle Wein- und SpirituosengesilHfte buchstäblich von der Menge gestürmt. Alle ein schlägigen Geschäftszweige richteten heftige Protest eingaben an die Regierung. Die Restaurants in Petersburg drohten mit der Schließung. Eine bulgarische Absage an Serbien. Wie«, 17. November. Einer Meldung der südslawischen Korrespondenz aus Sofia zufolge veröffentlicht das bulgarische Regierungsblatt „Rarodna Prawa" nachstehende Erklärung: „Wir erfahren, daß in Sofia serbische Abgesandte eingetroffen sind, um Verband, lungen über irgendwelche Konzessionen cm Bulgarien auf der Basis der Abtretung des linken Darda.Ufers und der Anerkennung der nationalen nnd kirchlicher. Rechte der Bul. garen in Mazedonien zn pflegen. Wir zweifeln daran, daß diese Abgesandten Glück haben wer. den, weil Bulgarien und die bulgarische Re. gierung mit solcherlei Zugeständnisse» nicht befriedigt werden kann." Kritische Lage in fiegppten. Konstantinopel, 17. November. Da» Blatt „Turan" erfährt: Da die ägyptischen Lite rale» trotz der Maßnahmen der Engländer schon seit langer Zeit alle Vorbereitungen für einen allgemeinen Auf st and getroffen haben, wird Lieser sofort beginnen, sobald die Nach richt von der Verkündigung des Heiligen Krie ges nach Aegypten gelangen wird. Die englischen Truppen in Aegypten reichen nicht hin, einen solchen Aufstand zu unterdrücken. Die Bevölkerung de» Sudans hat sich bereits erhoben und rückt im Norden vor. Die eingeborenen ägyptischen Offi ziere und Truppen, die nach dem Sudan verschickt worden sind, werden sich der Bewegung «»schließen. Anderseits nähern sich die Senufsi der Grenze Aegyptens. Vie arabische Proklamation an -ie flegppter Konstantinopel, 17. November. Die religiöse Zeitschrift „Sabil ur Reichad" veröffentlicht eine Uebersetzung der in Aegypten verbreiteten ara bischen Proklamation, in der die Aegypter aufgefordert werden, den Moment zu benutzen, um sich von der englischen Knechtschaft zu be freien. Die Proklamation führt die dem Islam durch die Tripelentente und Aegypten durch die Eng länder zuqesügten Schädigungen an, di« das frucht bar« Land durch die aus'chließliche Erzeugung von Baumwolle für ihre Industrie heruntergebrocht hät ten. Schließlich logt die Proklamation den Aogyo- tern dar, daß der gegenwärtige Krieg die Schwäche Englands enthüllt hab«, dessen Flotte anaeblick» die stärkste der Welt sei, die aber nichts leiste. Vie Seschießung von Selgra-. V. Budapest, 17. November. Der „Pester Lloyd" meldet: Seit Sonntag dauert die Be. schießung der Belgrader Festung stark an. Unter dem Schuhe des Artilleriefeuers wurde die Ausbesserung der Eis en. bahnbrürke in Angriff genommen. Die serbi schen Geschütze versuchten diese Arbeit zu stöveu, aber vergebens. Einige Monitoren, die bei der in dec Nähe des serbischen Ufers liegenden Zigennerinsel Ausstellung genommen ketten, nnter stützten unser Artillerie feuer. Dieserbische Artillerie, die auf dem 2V6 Meter hohen Bergrücken Benova, 5 Kilometer süd. westlich von Belgrad, ausgestellt ist, erwiderte das Feuer. Das Artillerieduetl dauert fort. Das Ergebnis ist befriedigend. AndereTruppen. teile ziehen von Obrenowaz die Save ent. lang nach Belgrad. Auch an einen, anderen Punkte der Save, 8 Kilometer von Semlin, bei Surcin, überschriren unsere Truppen auf einer Pontonbrücke den Fluß. * Neichstagserftchwahl ln Mannheim. Mannheim, 17. November. Bei der heutigen Reichstagsersatzwahl für den im Feld« ge fallenen Reichstagsabgeoldneten Dr. Ludwig Frank im 11. Badischen Wahlkreis wurde der sozial demokratische Kandidat Redakteur Oskar Geck mit 11571 Stimmen gewählt. Ein (Gegenkandi dat ,var nicht ausgestellt. MrMMWI! gsg-n Schnupfen IBM- Unsere gestrige Abendausgabe umsaßt ll Seiten, die vorliegende Ausgabe 2V Seiten, zusammen 34 weiten. Des Bußtages wegen erscheint die nächste Nummer am Donnerstag sruh. tzauptschristleiter: Er. vernh. Wettenberger. Verantwortliche Schriftleiter: sür Politik Tr. Arno Günther; silr die Landelrzeitung Lsalther Schindler; für Leipziger und sächsische Angelegenheiten Arnold Oiinle; für Kunst und Wilsen- schast Dr. Nriedrich Sebrecht; für Musik «nee» Segnitz: richt I. Haarseld; für die Reise-, Bäder- »nd Berkehrszeitung Ludwig Meyer. — Jstr den Anzeigenteil 7 nr. Balser. Verlag: Leid',ig-'r : «arblatt, Clescklichast mit beschränkter Haftung Druck: Fischer L Kilrsten. Sämtlich in Leipzig. /'n L/t/se/istosse L/e /ekck sc/roa v/e/hascstksbecksk'f/ ?m, /v 5k/-«kkiev vnck k<-ro?, ovke cxekekt« St/sMkev. äkeke/- c-on SV /^eter ^ov »n /Ü5 /</e/c/e55/o/fe