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Mus -en Lüsten herab! Vor kurzem wurde mitgeteUt. dass seitens französischer Flieger gedruckte Auf forderungen adgeworfen worden seien, um deutsch« Soldaten zur Ueberoebung zu ver leiten. Hierzu erhält die „Köln. Volkszta." aus Nordfrankreich unterm 1. Nov. 1014 folgende Mitteilungen: „Beifolgender Zettel wurde in etwa 1000 Stück uder unsere Stellungen geworfen, und zwar von einem französischen Flieger, der uns kurz vorher mit einigen Bomoen beglicht hatte. Wir werden der freundlichen Aufforderung selbstverständlich Holge leisten, nur mit dem Unterschiede, dah wir — für alle Fälle gesichert — Gewehr und Munition mit nehmen werden. Gestern wurde hier durch Privatbries bekannt, dah etwas weiter rechts von uns mehrere einzelne französische Soldaten zu uns herüber kamen, die des „erbärmlichen Lebens überdrüssig" waren und erzählten, dah „sie in fünf Tagen kern Brot inehr erhalten hätten und sie überhaupt viel Hunger leiden mühten." Unsere Soldaten naben daber auch laut gelacht, als ich ihnen soeben, 1 Uhr nachmittags, das Flugblatt vorgelesen habe Ja, wir wollen uns melden! Soweit der Briefjchreiber. ein Offizierstellverireter aus dem Rheinland. Da diese Zeltet von besonderem kriegsgeschichtkichcn Interesse sind, geben wir nach stehend eine genaue, aber verkle nerte Wiedergabe. Das dem genannten Blatte ringe andte Original ist auf gelbem Papier im Format von 18 zu 22 cm ge druckt, wohl in Paris oder Bordeaux. ttlv ttsutsetten Lolclatsn! L8 181 nickt ivan, äss-i iv r, ^ranroseo, sie ckewsedea (ielnuczeovn err-ek cs-cv vuer iniskk mävln. 71/ 6/«LN7 Allere LriezxsK! luvaeu u r.ut tv nu .vlt, uvck beicowwcm aut nu essen uuck?n trinicea. Oionm^vo von cueb, c.io clio-cs erb>imieden l-edevs i>derckrh>äx sinä, l»ünuco 8!od ahne .^ogst cieu Iran^ö- sire en Vorp sten uv>>o»>icknet m lckev. Lie weräeu ckort -xul vwplrrnxea «vrckeu. Letzte Depeschen schossenen brutschen Torpedoboot.'s zu suchen. Die Beschlagnahme dieses Schiffes durch die Engländer stellt sich als Bölkerrechtsbruch schmerller Art dar, zu d.'ssen Begründung verdächti ges Benehmen, das Fehlen eines Arztes, das Vorhandensein einer Funkenstation, das Legen von Minen und schliesslich die nicht erfolgte Anmeldung als Lazarettschiff angeführt wurde. Nachdem alle di.je Beschuldigungen der Reihe nach widerlegt oder als nicht stichhaltig nachgewiesen worden sind, gibt sich jetzt die englische Presse dazu her, zu verbreiten, dah an Bord der „Ophelia" beträchtliche Mengen von Sprengst offen oorgefunden worden seien. Es wird hiermit festaesicllt, dah diese Behaup tung eine neue unerhörte V.rleumdung ist, die sich würdig den inrzähligen anderen anreiht. Eng!an-s Verdächtigungen -er Neutralen. Berlin, 12. November. Die „Norddeutsche Allge meine Zeitung" schreibt: Zu wiederholten Rialen isl daraus hingcwi.'sen worden, dah es der englischen Presse unmöglich ist, einen deutschen Erfolg von ganzem Herzen zuzugeben. Immer wird versucht, die Benutzung irgendwelcher geheim nisvoller Hilfskräfte, und zwar durchweg unerlaubter Arr, durch die Deutschen zur Erklärung der englischen Misserfolg: hcranzuzichen. Ja Deutsch, land Ist man nachgerad: zu dem einzig richtigen Standpunkt gekommen, dah es unter unserer Würde ist, die sich ständig wiederholenden Anwürfe zu be antworten. Anders liegt die Sach: jedoch, wenn die englischen Verdächtigungen auch die Neutralen in Mitleidenschaft ziehen mir dem durchsichtigen Zweck, Mrh 1 rauen gegen Deutschland zu erregen, z. B. dah deutsch: Damvfer unter neutraler Flagge Minen auslegten, Deutichland habe schwedische Dampfer zum Minenlegen gechartert usw. Worauf sich diese Behauptungen gründen, ist unersichtlich. Bis jetzt haben die Engländer nur einen einzigen Dampfer mit deutschen Minen ge troffen, nämlich die „Königin Lu'se", und diese fuhr unter deutscher Kriegsslagge. In englischen Dlät- rern kann man oft genug lesen, dah bekannt sei, wie Minen unter einer dünnen Schicht Kohle auf Han- delsschiff.'n versteckt werden: aber wie Minen aus gelegt werden sollen, wird nicht gejagt, immer nur Worte, aber keine Tatsachen. Auch in den neutralen Ländern wird man allmählich merken, welchem Zweck diese ewigen Klagen di.'nen sollen, und dah sic letzten Endes nichts anderes als A n Zeichen vo n Schwäche sind. und Ferrrsprechmeldungeu. Svea tzeüln bei -er -rutschen Kronprinzessin. D Berlin, 12. November. (Eig. Drahtber) Die Kronprinzessin empfing gestern den berühmten schwedischen Forschungsreisenden Sven Hedin nach seiner Rückkehr aus dem Hauptquartier des Kron prinzen zur Abcndtafel. Er überbrachte der Kron prinzessin Grühe ihres Gemahls und berichtete sehr fesselnde Einzelheiten über seine Erlebnisse auf Aum Untergang -es ^Niger". London. 12. November. Das britische Kanonen boot ..Niger" lag vor Deal vor Anker. Als es an gegriffen wurde, gab der Kapitän den Befehl, die wasserdichten Schotten zu schlichen. Unmittelbar darauf wurde das Schiff von eincin^ Torpedo ge troffen. Die Explosion an Bord des Schiffes wurde an der Küste wahrgenommen. Das Kanonenboot sank biv"en 20 Minuten. 's Eravenhage, 12. November. (Eigener Drahtbericht.) Das Kanonenboot „Niger" wurde nach Londoner Depeschen nur Z Kilometer vom den verschiedenen Kriegsschauplätzen. In der unter Leitung der Kronprinzessin eingerich teten Nähstubc, in der bisher hauptsächlich Material für Lazarettzwecke hergestellt wurde, werden jetzt Wollsachen und Leibwäsche für unsere Truppen im Feld gearbeitet. Um auch den hilfsbedürf tigen Heimarbeiterinnen zu helfen, ist auf Veranlassung der Kronprinzessin an eine grössere Zahl von ihnen Wolle zur Verarbeitung ausgegeben worden, für die ihnen nach Ablieferung der fertigen Stücke der ortsübliche Loh" bezahlt wird. -Ersatz Em-en." Magdeburg, IS. November. Die „Magde burger Zeitung" veröffentlicht einen Aufruf zugunsten einer Nationalspend c zum Er satz der „Emden". Als Grundstock wurden .,00 Mark gezeichnet. Deutscher Protest gegen englische verleum-ungen. Berlin, 12. November. Neuerdings sieht sich die deutsche Regierung gezwungen, auch amt lich Stellungzu den falschen Anschuldigungen Englands über Minenlegen durch Laza rettschiffe und Handelsschiffe zu neh. men. So findet sich in den „Nachrichten für Seefahrer" folgende Veröffentlichung: Die eng lische Regierung hat am 2. November unter dec falschen Anschuldigung, dass Deutschland durch Lazarettschiffe und Handelsschiffe unter neutraler Flagge in der Nordsee Minen gelegt und Re kognoszierungen auögeführt habe, eine Bekannt machung für die Schiffahrt nach und in der Nord see erlassen, wodurch den Schiffen unter Vor spiegelung von Minengcsahr in der nördlichen Nordsee der Weg durch den Englischen Kanal, die Downs und längs der englischen Ostküstc empfoh len, vor dem Wege dura, die nördliche Nordsee um die Orkneh-Inseln und Shetland herum aber gewarnt wird. Demgegenüber wird darauf hin gewiesen, dass die Gewässer der nördlichen Nord see einschließlich der Linien Hebriden—Faroer- Island und die Gewässer an der norwegischen Küste und des SkagerakS durcknveg Wassertiefen haben, auf denen jedes Minenleacn ausgeschlossen ist. Dagegen ist bekannt, daß in der süd lichen Nordsee und ein Englischen Ka nal zahlreiche Minen, und zwar, wie fest gestellt, englischen und französischen Ursprungs, umher treiben, die nicht entschärft sind, und daß an vielen Stellen dcS von England empfohlenen Weges längs der eng- lischen Ostküste Minen gelegt worden sind, von denen in lc.eo Zeit ebenfalls einzelne treibend angetroffen worden sind. Für die Schiffahrt bildet der von England empfohlene Weg durch den Kanal, durch die Downs und längs der englischen Küste daher eine schwere Gefahr, während der Weg durch die nördliche Nordsee mincnfrei und daher gefahrlos ist. Empören-e englische Lüge. «tzettn. IS. November. Ls ist schon wi«d«rholt daraus -ingewtefen worden, mit welch vttwerfltchcn Mitteln man «ngltscherseit» versucht, die deutsch« Krtegsführung vor aller Welt zu verdächtig:» und zu verleumden und dadurch zugleich die eigen:» Üäbarartss« zu »erschlriern. Ein besonder« ttasfer Fall ist dar de« deutsch«» Lazarettfchtif«, »Opsilta", -a« au«g«fchickt «ar, um nach Ueder. «i tzv»ir. D. t* »«Md O», Hafen Deal (nordöstlich Dovers getroffen. Unter dec Bevölkerung am Ufer, di« die Explosinn deutlich wahrnah,n, entstand eine Panit. Unmittel bar nach der Torpedierung stürmten 5 englische Tor pedoboote aufs Meer, um das deutsche Unterseeboot zu suchen: es war aber vergeblich. Bei der überhaste ten Abfahrt erfolgte ein Zusammenstoss zweier Torpedoboote, wodnrch eines am Bug schwer beschädigt wurde. Die Srün-e -er englischen Nekrutierungsmiß erfolge. London, 12. November. Sir Ioj:f Bampfylde Fuller, der srüh:r hohe Stellungen in Indien be kleidete, führt in einem Briefe an die „Times" den Rückgang der Rekrutierung erstens auf Abnahme der Arbeitslosigkeit zurück und zweitens auf den schlechten Einfluss derP resse. Er sagt: „Unsere Journalisten und Politiker sind über zeugt, dass das englische Volk unter den schlechten Nachrichten zujammcnvrechen würde, und sic be mühen sich, unsere Erfolge zu übertreiben, unser: Niederlagen zu verkleinern und die Ueberzrugung wachzurufcn, dass jeder britische Soldat zehn deutsche aufwiege. Sie schmeicheln der Eigenliebe. Das ist aber kün genügender Ansporn in einem langen, mühsamen Kamps. Hi:r kann nur Selbstaufopferung helfen." DZttre Worte an Englan-s A-res)e. London, 12. November. Die „Morningpost" meldet aus Washington vom 10. November: Die „Washingtonpost", die seit Beginn Les Krieges mit der Sache der Verbündeten sympathisierte, greift heute England heftig in einem Leitartikel an, der mit grösseren Lettern gedruckt ist und viel Beachtung fand. Unter dem Titel „Englands Prestigeverlust im gegenwärtigen Kriege" sagt die „Washingtonpost": Die dürftigen Leistnngen, die England im bisherigen Kriege aufwies, trugen dazu bei, die Ver bündeten zu entmutigen und ihm ferne Freunde zu entfremden. Obwohl Millionen tapferer Männer für Heer und Flotte verfügbar waren, ob wohl die Existenz des Reiches auf dem Spiele steht, waren die Regierenden Englands zu schwach und zauderten und entbehrten der Initiative. Dem britischen Volke muss der Atem ausge- gangen sein bei der Beschiessung von Parrnouth und der Vernichtung des Geschwaders des Admirals Craddoc. Was wird aus der britischen Seeherrschaft? Ist der alte Geist tot'.' Die deutsche Flotte ist eine neue Schöp fung. Ihre Kommandanten und Seeleute sind ver hältnismässig Neulinge. Sie vollbrachten dennoch Wunder an Wagemut und Tüchtigkeit, während die an Stärke überwältigende britische Flotte an innerer Fäulnis zu leiden scheint. Wenn die britische Flotte keinen Nelson mehr hat, warum überträgt England das Oberkom mando der verbündeten Flotte nicht Admiral Togo? Die Verminderung des britischen Ansehens wirkt empfindlich gegen die Verbündeten und ent fremdet ihnen di« Sympathien der Welt. Wenn Eng land sich nicht selbst helfen will, kann es nicht er warten, dass andere ihm helfen. Die Welt hat für Verlierende keine Zeit. Wenn eine Nation sich ein mal auf absteigender Linie bewegt sinkt sic bald zu Niederlage und Untergang. Ihr« Vergangenheit be- deutet nichts, wenn sie nicht in der Gegenwart siegen kann oder will. Hellas -ementiert Ktblon. «omstantinopel, 12. November. Die hiesige griechische Gesandtschaft dementiert kategorisch die engiiichcrseits verbreiteren Ge rüchte, daß der griechische Gesandte aleuhfalls in nächster Zett mit dem Personal der -'andtschaft Kvntzantirropel ver lallen werde. Der österreichische Tagesbericht. Wien, 12. November. Amtlich wird unter dem 12 November berichtet: Anher einem siegreichen Reiterkampf bei Kosmin«! gegen ein russische« Kavallerie korps sanden gestern auf dem nordöstlichen Kriegs schauplatz keine grösseren Gefecht« statt. Feind» liche Aufkliirung««dteilu»gen, di« un ser« Bewegungen erkunden wollten, wurden abge wiesen. Bei Durchführung der jetzigen Operation erweist sich neuerding» di« bewährte Tüchtigkeit und Schlagkraft unjerer Truppen. Der Stellvertreter de« Ches» de» Generalstabs von Hoefer, Generalmajor. Vie Kämpfe im belgischen Küstengebiet Amsterdam, 12. November. Aus Sluis an der iiietcrländischen Küflengrenz: wird dem „Telegraaf" b.richtet: Wir hören ister immer neue gemal> iae Explosionen: die Häuser erzittern. Die Deut schen iahren fort, die zahlreichen Brücken über den Leopoldkanal (im Osten von Ostendes zu sprengen zum Schutz gegen mögliche englische Lan dungen im Rücken der deutschen Truppen. Auch di« ormze Eiscnbahnbrückc bei Heyst sckoll vernichtet sein. Berichte, dass Zypern vollständig abgebrannt sei, dürften übertrieben sein. Die Deutschen beschossen die Stadt, Flieger warfen Bomhen hinein, eine An zahl Häuser brennen. Kirche und Rathaus sind ernst lich bZchädiat, doch die Stadt im ganzen brennt nicht Lun der Strecke Ostende Nieuport bürt man noch Kanonendonner. Der Schwerpunkt der Kämpfe Kar sich nach Poern verschoben wo das hügelige Gelände furchtbare Schwierigkeiten bietet. prou-piou ael>t ein Lickt auf. Genf, 12. November. Der ..Petit Prcwenea!" in Bordeaux lass: sich aus Nordirantreich berichten, die deutschen Flieger würfen Flugblätter herab, die auf die französischen Soldaten nicht ohne Eindruck blieben. In diesen Flug blättern würde nämlich den Soldaten gesngt. dass sie nur der Selbstsucht öcr Engländer ausge- ovfert würden, und das wirke aus die französischen Soldaten um so mehr, als unter ibnen ohnehin die l/oberzeugung verkrei'et sei. dass es sick bei den furchtbar blutiocn Kämpsen um Lille und Pvern nur um die Haut Albions handelt. Nunmehr hätte die Oberste Kriegsleitunq eingegrifsen und in einem Taoesbefehl unter Androhuna emviindlickicr Strafen verboten, „sich mit den abscheulichen Lügen der preussischen Barbaren zu beschäfiigen". Sulgarien am Scheidewege l Last«, 12. November. Die offiziöse „Na- rodni Pralva" bespricht die Strömungen unter den Parteien für eiuc der kriegführenden Grup pen, und betont, daß in einem Punkt unter allen Parteien vollste» Einmntigleit herrsche, nämlich, daß die H a u v t b e d i n g u n g für die aktive Parteinahme Bulgariens zu gunsten einer der Gruppen sei, das; die vollste Bürgschaft für Erfüllung der natio nalen Ideale Bulgariens geboten werde. Alle Parteien seren sich darüber einig, daß, wenn nach Erschöpfung aller friedlichen Mittel Bul garien zu einer Aktion gedrängt würde, dies nur im Einvernehmen mit jener Mächtegruppe geschehen könne, dre mit der tatsächlichen Verwirk lichung der nationalen Ideale des bulgarischen Volkes im voraus einverstanden sei. Der türkische Heeresbericht. Konstantinopel, 12. November. Ruch Mit teilungen des Hauptquartiers gelang ver türkischen Armee ihr Angriff, der gestern früh begann, voll kommen. Tie Russe«« tonnten sich in ihrer zweiten Linie kaum anderthalb Tage halten. Tie etngela« jenen Nachrichten lanten wört lich: Ter Aliud wurve mit Gottes Hilfe gezwungen, feine Steilungen zu ränmen. fkr wich auf drr ganzen Arant zurück nnd wirs von alle» Seite» verfolgt. Der heilige Krieg. Konstantinopel» 13. November. Eine Prokla mation VeS Sultans an das Heer verkündet den Heiligen Krieg an alle Muselmanen. Der geeinigte Istam. Konstantinrwel, 12. November. Dem Fetwa des Ul:mas von Nedsches wird grosse Bedeutung zugc- schrteben, d:nn nach diesem Fetwa müssen alle Schiiten, also Perser, und alle übrigen Muselmanen in Asien am Kriege teilnehmen. Hier wird eine Massenversammlung vorbereitrt, an der Ottomanen, Perser und Araber teilnHmen und die Sympathien für Oesterreich-Ungarn und Deutschland bekund:n werden. Erfolge türkistber Motorboote. Konstantinopel, 12. November. „Terdschuman-i- Hakkikat" erfährt: Ein türkisches Motorboot beschädigte beiAbad « n in der Nähe der Mün dung des Schatt-el-Arab ein englisches Kano nenboot und tötete dabei vier Mann der Be satzung. Ein anderes türkisches Motorboot, das vor dem Haute des Scheiks von Kuweit. Mubarek cl Sabach. auf Dcobachtungspostcn stand, hatte mit einem englischen Kanonenboote einen Kampf, in dein dieses ernstlich beschädigt wurde und später sank. Nach ergänzenden authentisch:» Nachrichten über die Einnahme des Forts El Arisch, entfernten Angehörige der eingeborenen Stämme mit eigener Hand die englische Fahne und leisteten drr von den siegreichen Truppen ausgep'lanz- ten ottomanischen Fahne die Ehrenbezeigung, indem sic sich zu Boden warfen. Die Stämme gingen dann nach allen Richtungen auseinander, und riefen: ..Möge Gott unserem Sultan den Sieg verleihen." Festnahme russischer Ltudenten in Cüthen. -ulke, 12. November. (Eigener Draht, bericht.) InLäthen (Anhalt) wurden zahlreiche russische Studenten de« dortigen Polytechni kums, die gegen Bürgschaft und tägliche Meldepflicht auf freiem Fuge befindlich waren, fest genom men und in ein Gefangenenlager bet Hannover ge bracht. Di, Rusten plündern überall. Dien, 12. November. Die Russen plünder ten in der Bukowina auchrnmänisch« Gil- ter. Luch viele rumänische BanirnhSf« wurden ge plündert und etngeäscherl. Keine Notverordnung siir sächsische LandtagoersaPwahlen. Dresden, 12. November. iEig Traht- bericht.! Die Nachrichtenstelle des Mi niste- rin ms des Innern veröffentlicht solgende Mitteilung: „In sächsischen Zeitungen sinder sich mehrfach die Meinung vertreten, die Regierung beabsichtige vor der Einbernfnn g eines außerordentlichen Landtages für die beiden erledigten Plätze der Zweiten Kammer Ersatzwahlen ausznscbrciben, denen dnrch eine Notverordnung die alten bei den Neuwahlen des Jahres 1900 benntzten Wählerlisten zu grunde gelegt werden sollten, nm das lang- wicrige nno nicht ganz einfache Verfahren ^nr Aufstellung neuer Listen zn vermeiden. Diese Nachricht gehl nach beiden Rührungen hin fehl. Zunächst bedarf es nach 8 7 des Wahlgesetzes für die Zweite Kammer einer Neuwahl für ein wäh. rend eines Landtages oder vor dessen Beginn erledigtes Mandat dann nicht, wenn die Be- endignng oes Landtages früher als die Voll endung oer Neuwahl zn erwarten ist. Da diele Voraussetzung im vorliegenden Fall zntrlfsr, wird oie Regierung nberhauvt von der Aus schreibung von Neuwahlen abseheu. Anderseits aber «fr nach K."i dc> Vcrfassnngsurknnoe nn- zn lässig, dnrch Notverordnungen - d. h. dringende, an sich der ständischen Zustimmung bedürfende und ihnen nachträglich zur Geneh migung vvrzulegende iVerordnungen der Krone — irgendwie Abänderungen in der Verfassung und dem Wahlgesetz zn treffen. In letzterem aber ist nur für solche Neuwahlen, die innerhalb die ses Jahres nach den letzten allgemeinen Wahlen slattfindeu, die Benutzung der alten Wühler lisren nachgelassen. Hiernach würde die Regie rung gar nicht in der Lage sein, Ersatzwahlen auf G und der Wählerlisten des Jahres 1909 vornehmen zu lasten." Diese Mitteilung bcstä.igl die vor einigen Tagen oerü fcntlichte Mitteilung uns res Tres denec Mitarbeiters, daß keine Ersatzwahlen statt finden winden. Zum Ableben der tKaitin des Ltaatdmiuisters Dr. Delbrück. Berlin, 12. November. Die Gemahlin des Staatssekretärs des Innern und Vizepräsidenten des preussischen Staarsministeriums Staatsministers Dr. Delbrück ist gestern abend nach langem, schwerem Leiden gestorben. Berlin, 12. November. Die „Norddeutsche All gemeine Zeitung" schreibt: ..Der Stellvertreter des Reichskanzlers, Staatsminister Dr. Delbrück, ha: einen schweren Verlust erlitten. Nach langem Leiden ist gestern abend sinne Gemahlin, Frau Meta Delbrück ged. Liebte, gestorben. Besonders herzlich wird die allgemeine Teilnahme dem hart getroffenen Staatsmann»: gerade jetzt sich zuwenden, wo auf ihm die schwerste Last der Sorge für die innere Wohlfahrt des Reiches ruht. In aufrichtiger Trauer gedenkt «einer vor der Zeit dahingeschiedenen Lebensgefährtin der weite Kreis aller, die der durch hohe Eigenschaften des Herzens und G « i st e s a u s g e z c i ch n e t «n F r a u nahegetreten sind, namentlich aber derer, die iyre hingebende Ar beit in den Werken der sozialen Hilistätigkert ge kannt haben. Wir glauben für alle diese zu sprechen, wenn wir den Wunsch ausdrücke», dass seine un ermüdliche Arbeit für das allgemeine Wehl es dem Staatsminister Dr. Delbrück erleichtern möge, sein persönliches Leid zu tragen." Sturmschäden in Berlin. br. Berlin, 12. November. Ein gewaltiger Sturm, der heute früh in der oierttn Stunde ein setzte u>rd nach einstündigem Toben den Höhepunkt erreichte, richtete in Berlin und Umgebung mehr fach grösseren Schaden an. Im Tiergarten und im Friedrichshain wurden Baumstamm: umge worfen, und besonders im Grünewald stürzten unter der Gewalt des Orkans Hunderte von starken Ki.'fern zu Boden. In der inneren Stadt wurden Tausende von Dachziegeln auf die Strasse gcschl:u- dert, Fensterscheiben zertrümmert und andere Schäden verursacht. Hochflutschaden bei Hambttrg. Hamburg, 12. November. Infolge eines D a m in b r u rh e s, hervotPerufen durch die heu tige Hochflut, ist bei Tiefslak bei Hamburg der Eisenbahndamm ans ungefähr ^!0i) Meter unter- wühlt worden, so daß öic Schienen in der Luft hängen. Der Verkehr ist gestört nnd wird mit Umsteigen anfrechterhaiten. Es ist sofort ein Kommando von llOO Arbeitern abgegangcn, nur die Ausbcsscrnngsarbeitcn vorznnchmen. Die Fernzüge haben erne Versvatung von ungefähr 1l/, Stunden erlitten. Verhaftung eines Mädchenhändler«. Aachen, 12. November. (E i q. D r a h t b c r i ch t.f Hier wurde ein aus Eisenach stammender Mädchen Händler, der mit zwei aus Köln verschleppten Mäd chen nach Antwerpen fahren wollte, verhaftet. Ferner wurde wegen Spionage verdachtes die Kammerzofe einer französischen Gräfin, die sich vor 'urzem hier aushiclt, fest genommen. Julius Llütduor, X»>8vrl. unck liiloltsi. kl«»s-l'l»nosortesab ril» ant riÜKvI IlllÜ ?tLlltv08. Lrüssvl 1910 wck, äem „6rossen Preis" l>elpr!g 1N13 (lnkern. vautaokausstelluug) liSnixl. Weil«. künttMeiü Unser, gestrig« «dendanegabe »«fasst < Setten, di, vorliegend« A»«gaL« 12 Sette». z»f«mm«n Iv weiten. SeuockchritUkUer: Hx. w«rnH. Lcrrntworwckc Schntlle'kkr: »ür Powtk Dr. «rn» G»«»der: siir die Landrttj^innq Walther -«dtabler: sür Ltivtz^r und fl»iisch« Lng»lc««nINiten Arnald llitttt«; sür svnst und Uiss«». ,'chast Lr. Artedvtch He»r««1: iür «unk G»«,« He«»ttz: L-richi Haarkrld; für di« Ansc, und V«>srdr»i7 tun« L»d»i« Metzer. — chn dn, D iar. Natter. Berla,: r«td»l«rr ra»e»lat:. qtrscllidaftmitdefckrtnkler v«fMn«. Drack: Mcher L «rstv