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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 13.11.1914
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1914-11-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19141113017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1914111301
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1914111301
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-11
- Tag 1914-11-13
-
Monat
1914-11
-
Jahr
1914
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der Nückzug -er Serben. * Wien, 12 November. Vom südlichen Kriegs, jchuuplatz wird unterm 12. November amtlich g,. meldet: Unter fortwährenden Grsechlen mit feindlichen, in vorbereiteten Stellungen eingenisteten Nachhuten wurde gestern die Verfolgung auf der ganzen Front fortgesetzt und im allgemeinen die Höhe,» östlich Asctschina Nakutschani Novo-Sals an der Save erreicht. Gegner in vollem Rückzug gegen Aoseljewa und Valjewo, wo nach Meldungen unserer Flieger viele Taufende von Trainsubrwerkcn alle Kommuni- kationen verlegen Außer der gestern gemeldeten Kriegsbeute wurden neuerdings 4 Geschütze, 11 Munitionowagcn, eine Munitionslolonne, mehrere Munitions- und Verpstegedepots, Trains, Zelte und sonstiges Kriegsmaterial erbeutet. Ebenso zahlreiche befangene, deren Anzahl noch nicht be kannt ist. Die Truppenoerfchiebungen in Mittrt- galizien. Wien, 12. November. Die Blätter stellen über einstimmend fest, das; unsere Truppen Ver schiebungen i it Galizien vollkommen kampflos und ohne Druck des Gegners lediglich aus strategischen Rücksichten erfolgt sind. Sie bedeuten wohl die überlegte Einleitung eines neuen Operationsabschnittes Unsere Truppen, so betont das „Fremdenblatt". sind in vorzüg licher Verfassung. Die Kämpfe der letzten Wochen, in denen sie dein Ansturm der feindlichen Uebermacht nicht nur erfolgreichen Widerstand boten, sondern vielmehr den Gegner überall zurückwarfen, gaben ihnen einerseits das mora lische Uebergewicht, andererseits wurde dem Gegner bedeutender Abbruch getan. Was die Ein- schließung PrzemysIs anbclangt, so sind die Blätter der festen Uebcrzeugung. dasz dieses Boll werk Mittelgalizicns dant seiner Anlage und dank seiner tapferen Besatzung seine Aufgabe in der gleichet» Weise erfüllen wird, wie bei der ersten Einschlieszung. kitchener will mit -er allgemeinen Wehrpflicht Ernfl machen. Kopenhagen, 12. November. Pariser Telegramme aus London lvsagen, dasz Kitchener entschlossen sei. in nacktster Zeit einen Gesetzentwurf über die Einführung der allgemeinen Wehr, pflicht cinzubringcn, um auf diese Weise ein Niesenhccr gegen Deutschland aufzubringen. Zn Frankreich werde diese Nachricht überall mit groszcr Freude ausgenommen. Nach einer anderen Meldung haben sich angeblich gestern in London 2060 neue Ne trnten cinschreiben lassen, und man nimmt an, daß diese Ziffer sich bald verdoppeln wird. Zn New castle sind im Lause der letzten kl Wochen sieben Bataillone gebildet worden. Am letzten Freitag wurde ein Aufruf zur Bildung eines 3. schotti schen Bataillons erlassen, für das bereits am Mon tag darauf die Mannschaft beisammen war. Nur nebenbei eine Frage: Hat Lord Kitchener auch genügend Offiziere zur Ausbildung und Führung? Vas zuversichtliche englische Unterhaus. London, 11. November. Nach formeller Eröffnung des Parlaments durch den König wurden in beiden Kammern Adressen auf die Thronrede cinge- bracht. Bonar Law betonte im Unterhaus das vollkommene Verschwinden der Partei- politik und sagte, Deutschlands einzige Aussicht auf Sieg sei geschwunden. Die Bundesgenossen nähmen eine bessere Stellung ein als lei Ausbruch des Krieges. Asquith sagte, der Krieg habe die Solidarität aller Parteien, beispiellose Sympathie- ulndgebungcn in allen Teilen des Reiches, unter allen Himmelsstrichen und bei den Angehörigen aller Religionen herbcigeführl. Die Truppen der Ver bündeten batten das erste Ziel des Kaisers vollständig vereitelt. (?) Das Briti'che Reich sei auf die Probe gestellt worden. Die Er fahrung der letzten drei Monate flöge die »verficht- liche Hoffnung ein, dasz je länger England die Prü fung als Kämpfer für sein Recht bestehe, cs u m so mehr als Sieger her vergehen werde. Asquith kündigte an. Lloyd George werbe dem Hause am 16. November einen Finanzvorschlag ein- ichliefzlich der Frage der Kriegsanleihe vor logen. Der Premierminister schlug für den 17. No vember ein groszcs Kreditvotum und ein Ergänzungs votum für die Verstärkung des Heeres vor. Bisher seien nur 1186 000 Mann für die reguläre Armee bewilligt: die Armee zähle bereits 1 086000 Mann. «Beifall.1 Asquith erkennt die aktive Mitwirkung der Opposition an der schweren Ausgabe der Regie rung an. — Hierauf wurde die Debatte vertagt. Wieder eine russische Gemeinheit gegen Deutsche. Konstantinopel, IS. November. Tie den ticke Kolonie In TabriS, die fick ans dem Wege nach Teheran befand, iit von russischen Ltreitkrättrn angegriffen nnv mit Aranrn und Kindern anf- gehoben worden, nm nach Nus, land in G c - sangen schäft verschleppt zu werde». Ver suche von deutscher Leite, die persische Negierung zur Befreiung der Gefangenen zu veranlassen, sind durch die Furcht der Perser vor den Russe« ver eitelt worden. Tie Hilfe, die vom Emir von Sendfan erbeten wurde, traf ; n spät ein. Bei der persischen Negierung nnd dem amerikanischen Gesandten in Teheran wurde energischer Pro- t c st gegen den dnrch die Verschleppung der Frauen nnd Kinder begangenen erneuten Bruch des Völker rechts etngelegt. Ter deutsche Konsul wurde mit seinem Archiv durch da» rechtzeitig* Eingreifen Ser gwerikanischen Geiandttchaft vor de« Nufien ge rettet Mißhandlungen rusiijcher Juden durch russisches Militär. Einer Prioatmeldung aus Russisch-Polen entneh men wir folgendes: .T>er Kommandeur de» rufst,chen Militär» in Linz un rief am IS. Oktober den dortigen Rab biner zu sich und fragte ihn. weshalb die Juden nicht kür das Kriegsglück des Zaren beten, woraus der Rabbiner antwortete, dasz die Zuden als russische Untertanen dies tun. wie «» ihnen ihre Religion gebletet, und das, die Behauptung des Gegenteil« falsch sei. Der Rabbiner wurde hierauf entlassen. Am folgenden Tage, einem Sabbat, wurde der R a b bin er wiederum nach der Wohnung des Komman deurs beschieden Kaum hatte er diese betreten, io wurde er eine Hilde Stunde lang auf das grau samste geschlagen, kam ohnmächtig in sein Haus zurück und liegt nun sckwerkrant danieder. An demselben sowie am folgenden Tage schleppte man eine Anzahl der angesehensten Zuden der Stadt ins Gefängnis und auf Befehl des Kommandeurs muhten alle jüdischen Männer, auch Kinder von 10 Fahren an. ihre Wohnung ver lassen. Es wurde ihnen angcdrobt. dasz andernsalls die Männer im Gesängnis getötet würden. Auf De fehl des Kommandeurs wurden nunmehr die jüdi schcn Männer durch Kavallerie unter unbarmherzigen Mißhandlungen aus der Stadt in ein etwa 10 Kilo Meter von der Stadt entferntes Dors getrieben, dort in eine Scheune cingefperrt und ohne jede Nahrung gelassen. Das Hab und Gut der Ver triebenen wurde den Soldaten zur Plünderung überlassen. Das Militär raubte und schändete die jüdischen Frauen und Mädchen. Viel.' Frauen stürzten sich in das Wasser, um der Schande zu ent gehen. Ein Haus eines Zuden zündeten die Soldaten an und verhinderten dessen Rettung. Erst durch die i» der Nacht zum 19. Oktober eingcrückten deutschen Soldaten sind die jüdischen Einwohner von Diezun gerettet worden." ' -rufgebrachter Dampfer. Düsseldorf, 12. November. Die ...Kölnische Ztg." meldet aus Ehristiania: Der norwegische Dampfer „Daggrn", der von New York nach Schweden unterwegs war und Petroleum und Ben zin sührte, wurde von den Engländern aus gebracht Der Kapitän erhob Einjpruch. da er eine Erklärung des Generalkonsulates rn New Port an Boro hatte, wonach die Ladung für Schweden bestimmt war. Württembergische Auszeichnungen. Stuttgart, 12. November. Der König überreichte bei feiner Anwesenheit auf dem Kriegsschauplatz dem Kaiser, dem Kronprinzen und dem Herzog A lbrecht von Württemberg das Großkrcuz des M i l i t ä r v e r d i e n st o r d e n s. Ausserdem wur den s ü n f h u n d c r t O s f i z i e r e und 2500 M a n n- ichaften mit Auszeichnungen bedacht; soweit sie Znlxibcr des Eisernen Kreuzes 1. Klaßc sind, mit dem Militärverdicnstorden b,w. der Goldenen Mili- tärverdienstmedaille. Eiserne Kreuze. Das Eis.'rne Kreuz haben ferner verliehen er halten: der Leutnant und Adjutant im Train-Ba taillon 19 Fritz Reinhardt, Sohn des Ober lehrers Reinhardt in Freiberg, der Vizefttdwebel im Neserve-Züger-Bataillon 12 Fritz Jacob, der Oberjäger im Zäger-BataiNon 12 Willy Veit, sämtlich aus Freiberg, der Oberleutnant und Adju tant im Infanterie-Regiment 102 C l. H ü b I e r, Sohn des verstorbenen Privatus Hübler in Frei berg, der Hauptmann der Landwehr im Reserve- Zäger Bataillon 25 Baumeister Eöpfert in Frei-, berg, der Leutnant der Reserve im Infanterie-Regi ment 103 Friedrich A v e - L a l l e m a n t, Sohn des Zollinspektors Avc-Lallemant in Freiberg, der Oberleutnant und Kompanieführer in einem Znfan- terieiRcgiment Walde ma.r pon U c b e l, ein ehemaliger Wer, aus Berlin-Steglitz (sein Vater, Oberstleutnant a. D. v. Uebel-Zeitz, erhielt 1870 die gleiche Auszeichnung, während der Großvater Major v. Ucbel und sein Urgroßvater Amtsrat v. llcbcl sich das Eiserne Kreuz 1813 erwarben), der Lffizierstcll- vertreter Fritz Nother aus Gera, der Soldat im Infanterie - Regiment 107 Lukas Birn stein, der Gefreite im Feldartillerie-Rcgiment 77 Bruno Bi rastet», Söhne des Tuchhändlers Birnstein in Crimmitschau, der Feldwebel im Re- scrve-Znsantcric-Negiment 101 Artur Richter aus Lomnitz, der Sergeant im Infanterie-Regiment Nr. 132 B.'nno Eise «traut, Sohn des Tape» zicrcrmeisters Eisenkraut in Pirna, der Leutnant der Reserve im Feldartillerie-Regiment 28 Ritterguts pächter Klaus auf Niedcrrcinsbcrg sunter gleich zeitiger Befind,'run-g zum Oberleutnant), der Inge nieur Hans Rockstroh im Feldartittcrie-Regi- inent 6-1, Sohn des Fabrikbesitzers Rockstroh in Klein- sedlitz, der Ersatz-Reservist Paul Häntg, Sohn des Tischlermeist.-rs Franz Häntg in Greiz, der Ulan im Ulancn-Regiment 11 Hermann Keller aus Golbitz, der Leutnant im Dragoner-Regiment 21 Kurt Hörning, der Leutnant im Dragoner-Re giment 21, kommandiert zum 8. Reserve-Dragoner- Rcgiment Hans Hörning (erhielt gleichzeitig den badischen Orden vom Zäbring.'r Löwen, sein Bruder, Vizewachtmcister im 2. schweren Reserve-Reiter-Re- gimcnt, wurde zum Leutnant befördert, somit ge hören jetzt sechs Söhne des Oekonomieratv Hörning- Volkstedt dem Heere als Leutnants an, von denen drei bereits mit dein Eisernen Kreuz ausgezeichnet wurden), der Einj.-Fr.'iw.-Oberjäger im 1. Iäger- Bataillon F r i e d r i ch K e i 1, sohn des Bank prokuristen Friedrich Keil. Hatte, der Leutnant der Reserve im Feldartilleric-Regimcnt <83 Regierungs assessor Dr. Osterloh. Sohn des Generaldirektors der „Zduna" Osterloh in Halle, der Hauptmann nnd Brigadeadjutant der t. FeldartiNerie-Brigade 40 Hans Fiedler, Sohn des in Chemnitz ver storbenen Amtsgerichtsrats Iustizrats Dr. Fiedler src erhielt zu dem kürzlich verliehenen Eisernen Kreuz 2. Klasse die 1. Klasse und das Ritterkreuz l Klasse des Akbrechtsordcns mit Schwertern), der Stabsarzt der Reserve im Regiment ..Königsiügcr" zu Pferde Dr. Paul Mitte, sein Bruder Ober leutnant der Reserve im Reserve-Regiment 01 Lud wig Witt: (ein dritter, inzwischen verstorbener Bruder. Major im Znfanterie-Rcgimcnt 51 Johan- ncs W i ttc, ist ebenfalls mit dem Eisernen Kreuz ausgezeichnet gewesen), der Fähnrich im Infantcrie- Rcgiment 83 Roland Soetbecr. ein Sohn des Generalsekretärs des Deutschen Handelstagcs, der Assistenzarzt der R.serve in einem Feldlazarett Dr. R i cha r d Ha m b u r q e r. Assistent an der Uni- nersitätskindcrtlinit zu Berlin, Grheimrat His. Leiter der ersten medizinischen Klinik der Charite zu Berlin. Zürs Vaterland gefallen. Wie au« den Familiennachrickten der vorliegen den Ausgabe unseres Blattes criichtlich ist, starben den Heldentod fürs Vaterland: der Kriegsfreiwillige in einem Reserve Insantcric-Regimcnt Stud. ling. rcc. Otto Fritzich:, der Landwehr-Ilnterofiizicr in einem Rcservc.Znsanterte-Regimcnr Paul Voigt, der Unteroffizier der Reserve in einem Re- serve-Infanlerte-Regiment Dautechniker Arno Kutzicher, der G:sreite der Landwehr in einem Reservc-Infanterie-Rootment Max Rost. Mit- inhaber dar Deutschen Lrmaiurenfabrik Leipzig Richard und Mar Rost Ihm widmet auch der Neue Leipziger Mannergesangverein einen Nachruf. Der U. Z. B. zu St. Pauli gibt bekannt, daß sein Alter Herr, Offizier-Stellvertr:ter in einem Infan terie Regiment Ludwig Seltsam. Verfiche- runqobsaiiiter und Revisor beim badischen Ministe rium des Innern, und der inaktive Bursch« Nize- fcldweb.'l der Reserve im Infanterie-Regiment 100 Kand. phil. Martin List den Heldentod er litten. Ferner fielen auf dem Felde der Ehre der Vize feldwebel der Landwehr im Infanterie-Regiment 166 Franz Raabe, der Soldat im Landwehr- Infanterie - Regiment 101 Kaufmann Moritz Schneider, der Oberstleutnant im Infanterie- Regiment 100, kommandiert zum Jäger-Bataillon 25, Hugo Wagner, der Unteroffizier der Reserve Willy Buichvndorf, der Unteroffizier der Landwehr im Infanterie-Regiment 170 Hermann Pöbn'itzsch, der Gefreite der 10. Erjatz-Division Bankbeamter Richard Alfred Schnepp. der Unteroffizier der Reierve in einem Reserve-Jnsan» terie-Regiment Bautechniker Arno Kutzjcher, der Soldat im Infanterie-Regiment 103 Richard Hermsdorf, der Soldat im 1. Ostpr. Grenadier- Regiment Rolf Marquardsen, der Reservist im Infanterie-Regiment 107 August Händler, der Soldat Andreas Schmid, der Gefreite der Reserve im Infanterie-Regiment 170 Otto Dietze, der Reservist in einem Reserve-Znsanterie-Reqiment Karl Greßler, sämtlich aus Leipzig, der Reservist im Pionier-Bataillon 22 Zimmer meister Ehrtg Dittrich lLiebertwoltwitz), der Hauptmann und Führer des 2. Bataillons im Landwehr - Infanterie - Regiment IN Carl von Bertrab, Ritter des Eisernen Kreuzes, der Oberstleutnant und Kommandeur eines Reserve- Regiments Felix von Otto aus Dresden, die Kriegsfreiwilligen Willy Jasper und Arno Jasper, der Kriegsfreiwillige Otto Nele, der Deckoifizier der Torpedobootflotttlle Ferd. Phieler sämtlich aus Jena, der Unteroffizier der Reierve in einem Reserve-Infanterie-Regiment Oskar Lau- mann, Sohn des Lehrers Baumann in Ciimmitichau, der Kriegsireilvillige in einem Reserve-Inianterie- Reatment Paul Walc>, Sohn des Tischler meisters Wald in Crimmitschau, der Landwehr mann Max Emil Otto aus Beiersdorf, der Re.ervist im Infanterie-Regiment 106 Max W e h - nert aus Meeiane, der Unteroffizier der Reserve im Insantene-Regiment 181, Kaufmann Bern hard Oswald Sünderhanf aus Plauen, der Kriegsfreiwillige --»uck. < crm. et b Carl Münzner, Sohn des Bankdirekiors Mllnmer in Plauen, der Lehrer Kurt Höfer aus Jößnitz, der Gefreite der Landwehr im Landwehr-Znfanterie- Regiment 133 Walter Konrad Zapff. Bürger schullehrer rn Limbach. der Lehrer Karl Hüttel aus Auerbach (sein Bruder starb bereits den Soldaien- tod), der Leutnant der Reserve Friedr. Gotthold Wrnter aus Chemnitz, der Soldat im Infanterie- Regiment 107 Ernst Paul Schmieder aus Cuemnitz-Hilbersvocf, der Landwehrmann im Reserve- Jnsanterie-Regiment 101 Johannes Adam Reiß aus Wüstenbrand bei Chemnitz, der Kriegsfreiwillige Geh. Regierungsrat a. D. und Hauptmann Graf Eustach von Schlitz genannt von Görtz und von Wrisbcrg, der Ooerleutnant der Landwehr Geh. Baurat Hermann Gehrts aus Berlin, der Leutn. d. Ldw Dr. Theodor Poppe, Feuilleton redakteur des „Berliner Tageblattes", der Direktions beamte des Berliner Maklervercins Paut Schwark, der wllrttembergische Hauptmann Hans Faul haber «kurz nach der Verleihung Les Eisernen Kreuzes I. Klass«: er war ein Schwager des Professors Fürbringer, Berlin), der Leutnant im Rettenden Feldjäger-Korps Heinrich Mundt. Ritter des Eisernen Kreuzes, ein Sohn des Geh. Oberregierungs rats nnd Senatspräsidenten des Oberverwaltungs gerichtes Mundt in Berlin. Ehre ihrem Andenken! Weitere Meldungen. Das Nachweisebüro des sächsischen Kriegsmtni- jtcriums teilt berichtigend mit: Hauptmann Mühl mann vom Feldartillerceregiment Nr. 54, bisher vom Truppenteil als gefallen in den Gefechten bet Ppc-m gemeldet, befindet sich verwundet im Dresdner Gar nisonlazarett. Der früher.' Rcichstagsabgeordnete Graf Mielczynski befindet sich auf dem östlichen Kriegsschauplatz und hat bei den Kämpfen uni Auguftowo das Eiserne Kreuz erster Klasse erhalten. Die Meldung aus Athen, daß dir Bulgaren bei Porto Lagos an der Küste des Aeaäischen Meeres Minen gelegt hätten, ist vollständig falsch. .V. Von den Mitgliedern des englischen Par laments sind nunmehr 126 im aktiven Dienst der Flotte und des Hreres. kriegsbilüer aus Osten. Bon Paul Lindenberg. Kriegsberichterstatter. «Nachdruck vcrboicic.) XIX. Zm Schützengraben. (Z.)Die beiden Offiziere hatten sich freundschaftlich begrüßt, auch die Mannschaften des westpreußischrn Zagervataillons allerhand Erwähnenswertes oder auch Gleichgültiges ausgetauscht. Viel Zeit war nicht, denn der abgelöste Zug. der Nachtwache gehabt, drängte nach dem warmen, rückwärts gelegenen Quartier in einem ärmlichen Grenzdörsck)en. „Ucbriaenv, was ich noch sagen wollte", meinte der Olxttjäger, der bereits die Büchse übergehängt batte, zu seinem Kameraden. „Da ist mit den Russen drüben eine Verabredung getroffen worden, die ja für uns in der Nacht keine Gültigkeit halte, die mir aber qcstcrn abend von der anderen Wache mitgeteilt ward. Es soll nur geschossen werden, wenn ein all gemeiner Angriff erfolgt, also entweder von denen drüben oder von uns. Ihr könnt also ruhig in der Schußlinie Kartoffeln buddeln: auch von einer Kuh wurde was erzählt, die sich hier gelegentlich cin- sinder: kommt sie zuerst zu euch, jo melkt ihr sie und treibt sie dann hinüber: umgekehrt wird « auch so gemacht. Drüben liegen finnländische Schützen, an ständige Kerle, auch tapfer. Gott befohlen!'^ und sic schüttelten sich die Hände. Die abgelösten Jäger verschwanden, fe zwei hin tereinander marschierend, einen längs der Chaussee laufenden, alten, ru'sischen Schützengraben benutzend, der bis zu einer Lenkung des Geländes führte. Vor sicht war doch geboten, denn die feindliche Artillerie, die auf einer etwa 3000 Meter entfernten bewaldeten Anhöhe eine gute Stellung hatte, sparte nicht m.t der Munition und funkte" sofort herüber, sobald sie irgendeine militärifche Bewegung bemerkte. Die nahen, von den Granaten in die Aecker gerissenen Trichter mit den Herumliegenden Eisensolittern er- zählten davon. Der Offizier des soeben Zuge» hatte seine Befehle geget waren in dem über einen M einen halben Meter breiten, so eingetroffrnen neuen >en Zwanzig Mann eter tiefen und kaum rgsam ausgehobenen, in seiner Mitte ein wenig nach links vorgeschobenen Graben verteilt. Sie hielten, die durch dürre» Gras und Tannenzweige verborgenen Büchsen neben fick schußiertig aufgelegt, nach allen Seiten Ausschau, sich durch knappe Bewegungen etwas erwärmend. Zwar war der Boden unten mit Stroh bedeckt, aber die Kälte machte sich noch recht bemerkbar: trotz der achten Morgenstunde konnte die Sonne nicht durch dringen. Frischer Reif lag aur der Wiese, die sich bis zu dunklen Aeckccn erstreckte: dann, ungefähr .800 Meter entfernt, zogen sich, deutlich sichtbar, die feindlichen Schützengräben hin. Ein paar hundert Meter rechts von den deutschen Gräben befand sich seit der letzten Nacht hinter einer welligen Erhebung eine unserer Batterien: die Pferde und Protzen stan den in einem entfernten Gehöft, in dessen unmittel barer Nähe gestern zwei Granaten geplatzt waren. Dreißig Mann der Jäger hielten sich in der an den Schützengräben stoßenden Vertiefung eines kleinen Hügels auf. Es war ein willkommener Zu fluchtsort infolge der Bodensenkung: zwei schwarze Kochlöchcr zeigten, daß man sick hier eine Erbsen suppe bereiten und Kartoffeln kochen tonnte. Auch der Offizier batte sich Hierher begeben, mit den Jägern plaudernd, sie befragend, ob sie Nachrichten von zu Hause erhalten, den einen, der am gestrigen Abend die Nachricht empfangen, dasz sein einziger Bruder in Frankreich gefallen, mit herzlichen Worten tröstend. Dann lehnte er sich an die Landwand und zog die kleine russisch-deutsche Grammatik hervor, sich in das schwierige Studium vertiefend, oft jedoch von den krausen schriftzeichen die Augen erhebend nnd sic prüfend umherwandcrn lassend. Zn einer dieser Pausen trat ein Jäger heran: „Herr Leutnant, dürfen wir Feuer machen?" — „Ge wiß. Habt ihr trockenes Holz? Das nasse schwelt so. gibt Rauch, das wollen wir vermeiden." „Wir Haden was mitgedracht. Herr Leutnant. Und dann. Herr Leutnant, ich habe gestern ein paar Flaschen mit Punsch Extrakt durch die Post bekom men. dürfen wir. ." „Natürlich, falls ihrs euch nicht bis zum Abeird aufheben wollt . . „Du bleibt auch noch was übrig: cs sind sechs Fläschchen. Und ich soll noch mehr erhalten." „Na. dann man zu!" Alsbald knisterte und knackte lustig das Feuer iu einem der beiden Löch:r. und nach zehn Minuten ver teilte sich ein wohlig-würziger Duft. Der Jäger trat wieder heran, den blau emaillier ten Becher in der Hand: „Herr Leutnant, darf ich mir erlauben . . Der Offizier zögerte: „Ich möchte es euch nicht fortnehmen.' „Ach. Herr Leutnant, wir haben genug!" „Also denn alles Gute und frohe Heimkehr!" „Zur Gesundheit, Herr Leutnant!" Langsam verrann die Zeit. Da, gegen 11 Uhr, merkte man, daß irgendetwas die Aufmerksamkeit der Jäger im Graben erregte. Gleich danach hieß es: „Die Kuh! Die Kuh!" Richtig, da trottete sie von der Straße ganz ge mütlich herüber auf die Wiese, sich ihr Futter suchend. „Herr Leutnant, dürfen wir, frische Milch? — Ich kann gut melken: mein Vat:r hat ja ein Gut vcz Dirschau. Wir sollen dann die Kuh zu den Russen hinübcrtreiben." Der Offizier lächelte: .Wenn ihr durchaus wollt — hoffentlich passiert nichts!" „Herr Leutnant, drüben liegen Finnländer, auf deren Zusicherung kann man sich verlassen." Im Nu waren sechs, acht, zehn der blauen Becher gesammelt, zwei Jäger kradb'.ltcn ganz links aus dem Graben heraus, schritten aemütsruhig auf die Kuh zu, die der eine hielt, während der ander« di: schäumende Milch in die Gefäße rinnen ließ. Der erstere nahm dann das Tier d:i den Hörnern, schlug die Richtung zu den Russen ein, zum Borwärtskreibcn seinen Hirschfänger benutzend. Der Offizier beobachtete durch das Glas genau die Vorgänge beim Feind: er sah, wi: auch dort zwei Soldaten ohne Gewehre den Graben verließen, sich der Kuh näherten, oie unterdessen herrenlos ge worden war, und sie mit zwei Stöcken in ihren Be reich brachten, wo alsdann gleichfalls das Melken stattfand. „Frieden im Kriege", jagte der Leutnant mit leisem Lachen vor sich hin und wiederholte es, als einige Jäger „ausschwürmtcn" und auf einem be nachbarten Acker eine reiche Kartoffelernte hielten. Ab.'i gerade als man beim besten Verzehren war, buniinerie cs bei den russischen Batterien los, und s—s—it, s—s—it hörte man einige Granaten in der Lust seufzend singen. Bautz, jetzt war eine -10 Meter vor dem Schützengraben eingcschlagen. die Erde spritzte hoch auf und herüber. „Wie nett doch die Kerls sind", meinte ein Iä'er, „Salz haben wir zu den Kartoffeln, bloß der Pfeffer fehlte, den schicken sie uns nun herüber!" stören ließ man sich aber beim Essen nicht, und da die deutsche Batterie Las Feuer nicht erwiderte, stellten die Russen bald das ihrige ein. Die Dämmerung sank hernieder, es lag wie Schnee in der trüben Luft, alles grau in grau. Der Oberjüger trat zum Offizier, der sich in der erwähnten Ausbuchtung befand: „Herr Leutnant, ich glaube, drüben geht was vor — die Russen singen. Genau wie bei Mosule, da griffen sic dann auch gleich an." Der Offizier hastete in den Graben, nahm das Glas, cs war nichts zu bemerken. Aber gedampft klang es wie fromme, choralartige Weisen herüber. Zwei Befehle ertönten leise, der eine sandte einen der Jäger zur nahen Batterie, der andere rief alle Mann in den Graben. Minute auf Minute verstrich in spannender Er wartung. Nichts war mehr zu vernehmen, nur der Wind raschelte über die Felder und trieb dürre Blätter vor sich her Aber jetzt, jetzt. lösten sich da nicht 'chemcnkMtc Linien ab. kamen sic nicht näher, immer näher, immer schneller und immer schneller? Der Feind! Sichtlich in großer Zahl, gewiß zwei Bataillone. „Zn der Richtung gradaus — Visier 300! — Lang—sam seu—ern!" — und dann erscholl es gleich danach: „Lebhaft Feuer!" — Aus dem Graben blitzte es auf, hintereinander, hintereinander. Nun zuckte cs auch rötlich aus den vier Geschützen bum, bum, bum. bum! Von deren Anwesenheit Hutten die Russen nichts gewußt. Sie stockten, wirrten durcheinander, ma" hörte den Hall von Kommandos. Nochmal» drangen sie vor. nochmals blitzte es auf aus dem Graden und der Batterie, dröhnendes Echo erweckend, das nun eine Erwiderung seitens der russischen Batterien fand, ohne daß diese Schaden anrtchteten. Der feindliche Angriff war abgeschlagen. Lin zelne Gestalten tauchten auf den Feldern und Leckern avf. schienen gleich Gespenstern -In und hsr zu irren: dr» Rusten sammelten ihr» Toten und Äersundetnn „Tapfere, bravo Leute", meinte der Offizier, lick di« Stirn wischend, zum Oberjager. «Aber — gut war's doch, daß wir die Artisten« -ei «ns hatten!"
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