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Oie 2veikkeile äerOorotkiee VON ^7'7'L-L0^VLNX«LN2 Oop>rigkt k> Uarl Lökler Sc Lo.» Verlia-Tekleackork blrclickruclr verkoken 6. Fortsetzung. „Eie sieht begeisternd aus mit ihren Wienerschnitzel ohren — nun, ich bin froh, daß du sie hast und ein richtiges Heim dazu — ein wahres Kiinstlerheim, wie ich so harmo- nisch zusammengestimmt vielleicht noch keines sah, und wie es durchaus zu dir patzt." «Er zog die bescheidene Silber uhr, die sie kannte. „Sapperment — jetzt hab ich mich tüch tig verplauscht —" Vor der Tür wartete Mimerl mit Mantel, Hut und Stock. „Ein artiges Kind" lobte er abermals und lietz einen Doppelschilling in ihr Hündchen gleiten. Doris folgte in den Flur. Langsam nahm er die endlose Treppenflucht, während ihm vom letzten Stockwerk ein undurchdringliches Antlitz, von steifem Blond umschlossen, wie aus einem stren- - gen Rahmen, unverwandt nachvlickte. In diesem Flur, vor derselben Tür, war sie gestanden — damals! Wie sich diese Bilder plötzlich aus dem Grau der Wünde zu lösen vegannen ... Sie hatte mit ihm einen jener Ausflüge unternommen, von denen ihre Eltern nichts wutzten. Wohin sie ihre Schritte lenkten, waren sie vom Unab änderlichen und Unabwendbaren ihrer Liebe umfangen; alles war frllhltngshell und unversehrt — nicht einen Fuh- breit Weges waren sie im Staub gegangen — als sie nun den Heimweg einschlugen, stand der sinkende Sonnenball wie «ine Feuersbrunst hinter ihnen. Der Pfad, den sie nebeneinander geschritten, liest sich in leuchtendem Schim mer übersehen, als ob nicht allein die Sonne, sondern auch der geheimnisvolle Widerschein ihres Glückes alles dies so verklärt hätte. Dann hatten sie sich getrennt; Doris war heimgefayren, stieg mit dem Fahrstuhl empor, klingelte, immer von neuem klingelte sie, aber es wurde ihr nicht aufgetan. Die Hausgehilfin hatte Ausgang, die Eltern verbrach ten den Nachmittag beim Kartenspiel in einem Cafs. Doris war müde, ihre Führ schmerzten — zu kleine Schühchen und mit den hohen Hacken dazu — so setzte Ne sich auf die Trep penstufen, wenn ihr schon durchaus nicht geöffnet wurde, und wartete. Wie heute die Erinnerungen — kam es aus allen Winkeln, wie auf grauen Fledermausflilgeln herbei- geweht — die Angst, die Besorgnis, die grenzenlose Pein der Beschämung! Würde ihr vielleicht — mit Absicht nicht aufgetan? War kein Platz mehr in diesem rechtschaffenen Hause für sie, die sich von einem Herrn „ausfllhren" lietz? Hatten die Eltern durch einen Zufall — und wie leicht konnte er sich ergeben — Kunde erhalten von der Bewandt nis dieser sich hausenden Ausflüge? Warum war er nicht chnurgerade durch eben diese Tür geschritten und hatte um ie geworben? Ja — warum nicht? Warum tat er gerade o, als gehörten die Eltern gar nicht zu ihr und sie wäre oie ein Stern vom Himmel für ihn heruntergefallen? Aammen schossen ihr ins Gesicht. Ihr Stolz blies Attacke, denn das Schöne war plötzlich nicht mehr so schön und batte einen gefährlichen Einschlag von Torheit und Leicht fertigkeit. Immer tiefer, immer schamhafter barg sie sich in den Schatten der Treppenrampe, wartete sehr geduldig — rvar es eine Stunde gewesen oder mehr? Endlich kam das Dienstmädchen und sverrte auf. Doris stürzte an den Schreibtisch. „Wir dürfen uns nicht mehr sooft treffen — unsere Freundschaft muh behutsamer werden, Lieber, Gro ber, sie mutz werden, was sie vorher war — wenn du wüßtest, wie mir das Gewissen zusetzt." Es besann es. So fiel ihr Glück in Splitter. „Du kalt recht, meine Freundin", antwortete er, „und dein Bries hat mir tiefen Eindruck gemacht. Du bist ein edles Wesen, so lieb, so klar, so gut. Du bist so viel mehr als ich. Sei unbesorgt, ich will unsere Freundschaft hüten wie einen Augapfel, hat doch das Leben nichts Köstlicheres für mich gehabt — Als sie sich das nächstem«! trafen, wagte Doris kaum den Blick zu heben nach dem Antlitz ihr gegenüber, das sie Heister, hingerissener liebte denn je. Der Klang seiner Stimme schmetterte energisch genug. Sie nahmen sich beide mit ibren Vorsätzen bitter ernst. Der Hauch ihres Atems zitterte, aber ihre Worte waren kühl und wohlgesetzt bis plötzlich, mitten im Wort, der Vorhang zerriß. Mund pretzte sich an Mund. „Man kann nicht anders —" beschönigte er. „Man sehnt sich so —" sagte sie. Wieder war es ein entscheidungsschwerer Schritt dem Ende entgegen. 4. Kapitel. Doris hatte um sieben Uhr morgens Filmprobe Im Lainzer Atelier. Einmal bereits war sie aufgefordert wor den, wenngleich man es keine Starrolle nennen konnte, so hatte sie ein paar hübsche Szenen, muhte sogar einige Lied chen trällern und heimste eine Entlohnung ein, an die sich die Ueberlegung knüpste, was sie sich nun alles würde leisten können. Immerhin war sie so sparsam, datz sie sich kein Auto nahm und den weiten Weg in der Straßenbahn zurücklegte. Arbeiter fuhren mit ihr, aber auch junge Männer im Frack, der unter ganz leichten und recht mitgenommenen Mänteln zum Vorschein kam, und ausnahmslos schöne Mäd chen. Jedes trug ihr Handköfferchen, sah schläfrig aus, ver mochte indes ein gewißes Funkeln im Blick nicht zu unter drücken — sie alle waren nach Lainz als Komparsen be stellt. Man brauchte nur Glück zu haben, und junge Leute glauben noch fest an Glück, um eines Tages die Spitze zu nehmen. Das war das köstlich Aufregende an der Sache: „Fräulein Dingsda — Sie haben Stimme —" „Nachher spielen Sie mir die Szene allein vor —" sagt der Regisseur und ein Schicksal hat sich gewendet. Die Letzten konnten die Ersten werden, sacht dreht sich das Rad. Immerzu und sehr geheimnisvoll. Die Herren stapften einer dem andern nach, das Frack beinkleid sorgfältig hochgeschlagen, die jungen Schönheiten betrachteten sich kritisch im Spiegel ihrer alten, schäbigen Handtäschchen. Sie standen Schlange. Doris brauchte nicht gleich ihnen auf Eagenzettel und Marken zu warten, die an langen Tischen ausgefolat wurden. Sie besah ihre eigene winzige Zelle, wo die Garderobiere bereits alles vorgerichtet hatte. Der Friseur steckte ihr Locken aus, schminkte sie dunkel und puderte sie mit Ocker. Dann betrat sie einen Festsaal, dessen Parkett weich wie ein Teppich unter dem Tritt nachgab; anstatt der Decke spannten sich Eisentraversen zu Häupten an denen eine Art Fahrstuhl mit der Kamera hing. Eine der Saalwände starrte von Lampenbatterien und Scheinwerfern, und auf einem Podest bewegte sich aufgestört die Oberleitung mit den Mega phonen. Die Arbeit begann. In einer Hitze, die jede Schminke zerfließen lieh und aus Locken Schlangen drehte. 25 Riesen scheinwerfer, v Lampenbatterien mit 50 großen Lampen. Endlos wiederholten sich Aufnahmen, die später blitzschnell an den Zuickauern vorüberbuschen würden. Hede Bewe- lForiletzung «olgt.l aung, jede Wendung, Worte — alles mutzte aus das sorg fältigste geprobt werden; knapp über den Köpfen schätz der olympische Schwebekasten mit dem wildsuchtelnden Zeus, die Kameras starrten wie Geschütze — nochmals und nochmals. Eine Zwischenszene versagte. Herumstehen und warten. Dann wieder vom Anfang an. Eie sang ihr Liedchen. „Lauter — aber nicht zu laut, bitte—", krittelte es aus der Höhe — dann sprang der Echwebcapparat aus den Schienen, Zeus bist in ein Schin kenbrötchen — nein, er legte es aus den Teller zurück, lieh sich über den Tisch sinken, nasse Haarsträhne hingen in die Stirne, vor Erschöpfung war er eingeschlummert. Die Komparserie hatte sich in die Kantine verzogen. Doris rastete in ihrer Garderobe. Hoffentlich wickelte sich alles pünktlich ab, der Erohe hatte sich bei ihr zum Speisen angesagt. In den letzten Monaten war er wiederholt nach Wien gekommen — galt es ihr? Nichts dergleichen war aus ihm herauszubringen; er gab vor, er hätte seiner Me moiren wegen in der Hofbibliothek zu tun — von diesen Aufzeichnungen pflegte er ihr öfter zu erzählen, sie beschäf tigten ihn, schenkten ihm etivas wie Genugtuung, und ihr Herz ahnte: sie sollten ihm ein Gedächtnis sichern. Es war wie ein Spiel mit Unsterblichkeit vor dem Vergehen . .. Jedesmal, wenn er in der Stadt eintras, telephonierte Johann und meldete seines Herrn Besuch an Bon einem Eafo war nicht mehr die Rede, er mochte Gefallen an ihrem Heim gefunden haben, obwohl er niemals unterlieh, über die vielen Stockwerke zu brummen. Sie hatten von Nationalspeisen gesprochen, und er hatte erklärt, er verstünde einen Risotto herzustellen, nach dem sie sich die Finger lecken würde. „Nun mutzt du auch den Beweis erbringen — aber wo? Auf einem Maronitbrat- ofen am Ning?!" Unmerklich wollte sie ihn dazu bewegen, sie zu sich einzuladen. Ihn geradewegs bitten, mochte sie nicht. Alles was an Boheme erinnerte, war ihm unleid lich; Damen, die ihn in seinem Bau auijuchten, das patzte ihm auch heute noch nicht. Aus diesem Grunde hatte sie das mit dem Oefchen listig vorgebracht. Er lachte „Im Früh ling gibts keine mehr. Hast du nicht bemerkt, datz der Win ter schon sehr lange vorbei ist, DorothSe?" „Nein, ich glaube nicht —" „Mit meinem Risotto mache ich Ernst — ich koch' ihn dir." Sie war stolz aus ihre Küche, die seit der Zeit der Eltern moderne Umwandlung erfahren. Ein elektrischer Kochherd. Der Raum ähnelte einein Laboratorium. Der Trotze hatte aufgezählt, welche Zutaten er benötige. „Zwei Kilogramm prima Rindfleisch sind für den Saft allein be stimmt, mit dem Fleisch können Sie Ihre Katze füttern. Dann brauche ich Wein, aber keinen Säuerling, wenn ich bitten darf, süffiger, wcitzer Wein mutz es sein, Cham pignons, Parmesan, aber nur aus einem italienischen Spe zialgeschäft, und natürlich einen Reis bester Beschaffenheit." „Und eine Kuh, ein Schwein und zwei Tauben —" fiel ihm Momo ins Wort. Demzufolge würde das Risotto kochen eine Art Galavorstellung werden, und Doris verging vor Ungeduld in ihrer Garderobe. Szene für Szene begann von neuem. Lampen und Scheinwerfer waren schlecht eingestellt und wurden immer fehlerhafter. „Der 50. soll zurück, der 100. nach vorne, wei cher, viel weicher — streuen, mehr streuen — Achtung! Auf nahme!" Die Knie wankten, kaum konnte sie sich auf den Beinen halten, Schwelst flotz in Strömen, ihre Stimme wurde hei ser — und das Ganze nochmals von vorne, eine Stunde, zwei Stunden. Der Friseur puderte an ihr, ordnete die bocken, ihre Züge, ausgedörrt von dieser Wüstenhitze cr- chlafsten aber sie mutzte sich ausrassen, aus Befehl lächeln, prechen, sich bewegen — unermüdlich auch der Mann an der Kamera, der nie ein lautes Wort sprach, alles im Auge be hielt, die Schlacht ordnete, lenkte, weltmännisch und auf das verbiodlichste. Lin modernes Märchen Irgendwo auf der Welt gibt es ein« kleine Republik, die sich dadurch, von anderen ihresgleichen auszeichnet, datz man sich «inen gewissen Sinn für patriarchalische und ein Kitzchen altmodische Sitten erhalten hat. Mancherlei geschieht dort aus «ine Weise, die man anderswo schon längst zu den vergessenen Gebräuchen zählt — dafür ist es ja auch «ine Märchenrepublik. Zum Beispiel ist es in dieser Republik noch Sitte und Ge brauch, di« armen Burschen, die man zum Tod verurteilt hat, t» ihrem letzten Stündlein ein bißchen von jener Freiheit spüren zu lassen, di« man selbst einem solchen todgeweihten In dividuum gern gönnen kann. Man läßt ihnen nicht nur freie Hand bei der Wahl ihrer Henkersmahlzeit, sondern geht noch «inen Schritt weiter und überläßt den Delinquenten sogar die Wahl ihrer Todesart. Einer liebt es, sich erschießen zu lassen, der andere steht sich gern in einer Krawatte von geflochtenem Hanf, ein dritter zieht es vor, vergiftet zu werden. Eie alle «erden befriedigt nach ihrem Begehr — nur «ine Todesart hat der weise Gesetzgeber ausdrücklich ausgenommen, die durch Altersschwäche. Nun war es wieder einmal so wett, daß einer, den wir vorderhand Michel nennen wollen, sich feine Todesart zu wählen hatte. Und da Michel sich anscheinend Sokrates wesensverwandt fühlte, meinte er, daß die einzige Todesart, die ihm anstehe, der Giftbecher sei. Schierling zwar gibt es dort nicht in den genügenden Mengen, auch ist selbst in diesem Märchenliindchrn di« Wissen schaft über so primitive Methoden längst erhaben. Der Leib arzt des Präsidenten selbst schrieb «in schönes, langes, ge. hetmnisvolle Rezept, brachte es persönlich in die Apotheke, der Apotheker mischte au» mannigfachen Getränken und Mixturen jene letzt« Medizin, unser Michel trank den Becher leer — und «un ist unsere Geschichte doch wohl aus? Nein, da» ist sie nicht. Denn dem Michel wurde es zwar sehr Übel und schlecht, aber sterben tat er nicht. Mag srin, de« Herrn Leibarzt Schrift war so schlecht, daß selbst ein gewiegter Apotheker st« nicht ordentlich hatt« lesen können und darum «tvas an dem Traut versah — mag sein, Michel hatt« einen ganz besonders guten Magen — jedenfalls Michel starb nicht. Und nach drei Tagen war er sogar wieder ganz gesund. Nun ist guter Rat teuer gewesen in unserer schönen kleine» Republik. Was sollt« man jetzt mit dem Michel anfangen? E» «ar klar, daß man ihn ganz ordnungsgemäß zum Tode ver urteilt und hlngerichtet hatte — datz der Trank nicht wirkte, war ««der s«ln« Schuld noch dl« jemand ander». Unmöglich könnt« man ihn noch «inmal htnrtchten — davon stand weder Im Gesetz etwa» zu lesen noch in seinem Urteil. Er hatte ein mal Todesangst gelitten, einmal «ar «r hlngerichtet «orden, damit mar «» g«nua. Andererleits aber — konnte man ihn einfach lausen lassen? Das ging wohl auch nicht an, meinten die weisen Richter, denn das Volk hätte das sicherlich recht übel ausgenommen. Es ist ja so mit den Leuten, datz sie auch dem ärmsten Teufel ein Kitzchen Glück nicht gönnen. So kam inan envUch au, den Ein fall, den Michel des Landes zu verweisen. Der aber war nicht faul, er drehte nun den Spieß um. Des Landes verweisen, nein, das brauche er nicht, dazu sei er nicht verurteilt, und da- mit basta. Da saßen die Herren mit dicken, roten Köpfen — und wahrscheinlich hat ihnen mancherlei leid getan, vor allem, daß sie den Michel überhaupt zum Tode verurteilt batten. Was Hören ohne Ohren / Wenig ist bekannt, daß man auch unter Ausschaltung des Ohres hören kann, eine Errungenschaft, die man dem elektrischen Fortschritt danken darf. Die Schallübertragung erfolgt aus dem Wege der Knochenleitung mit Hilfe eines sinnreich erdachten Knochenleitungshörers. Macht die Luftübertragung des Schalles über das Ohr Schwierigkeiten oder befriedigt sie nicht mehr so wie früher — ein Fall, der aus mancherlei Ursachen recht häufig auftreten kann —, dann bringt In vielen Fällen der neue Knochenleitungshörer Hilfe. Voraussetzung für das Hören ohne Ohr bleibt eine ausreichende Funk ti o n s tä t i g ke i t des Gehörnervs sowie ein ge nügend großes Knochenlettvermögen. Der Gebrauch des Apparates könnte kaum unauffälliger sein. Er wird da am Kopf angesetzt, wo niemand «in« Hör- Hilfe vermutet: im allgemeinen hinter dem Ohr, und zwar zweck mäßig an dem hinter der Ohrmuschel gelegenen Mastoid- Knochen. Der Hörer wird hier durch das Ohr verdeckt und kann, insbesondere bei Damen, auch durch di« Frisur unsichtbar ge macht werden. Zum Halten des Hörers bei längerem oder dauerndem Gebrauch dient am besten ein durch da« Haar ver deckbarer leichter Kopfbügel. Für gelegentliche Benutzung läßt sich der Hörer auch unauffällig direkt mit den Fingern halten und dabei in der Hand verbergen. Ebenso ist dl« Benutzung unter Verwendung eine» leicht ausziehbaren Handgriffes mög lich, mit dem man sich de» Hörers ähnlich wie eine» Lorgnons bedient. I« nach Art der Knochenleitfähigkeit läßt sich der Hörer auch an anderen Stellen ansetzen, so beispielswetje am Schläfenbein oder Ettrnknochen. Ein« andere interessant« Lösung stellt der leicht« Miniatur-Hörer dar, dessen Anwendung »och wett unauf fälliger ist, al» der Fehlfichttg« da, Augengla» trägt. Dieser »»r pfenniggroß« »nd nur acht Gramm wiegend» Miniatur- sollte sie nun anfangen? Und endlich kam einer aus die gute Idee, dem Michel ein beträchtliches Sümmchen anzubictcn, wenn er außer Landes gehen wolle. Das hat der Michel angenommen, bei Nacht und Nebel hat man ihn Uber die Grenze gebracht, und so hat sich endlich der Knoten entwirrt, der in der armen Justitia Binde sich gebildet hatte Wie meinen Sie? Das sei ein gar zu dummes Märchen, das sei gar zu unwahrscheinlich? Einen kleinen Augenblick noch, bitte: Geschehen ist das ganze im Jahre 1937 in der Republik Livland, der Delinquent heißt Melstand und ist zweiundzwanzig Jahre al«, die Summ« von 3090 Mark schien ibm ausreichend, ihn den Verlust seines Landes verschmerzen zu lassen. Schalliibertraaung auf -em Wege -er Ruschen- leitung — Elektrizität hilft -ein Schwerhörigen Apparat stellt eine technische Spitzenleistung auf dem Gebiete der elektrischen Luftschallhörer dar. Ohne irgendwelchen Kopfbügel oder einen anderen Halter hastet er bequem und sicher in jeder Ohrmuschel. Zum Einsetzen in den Eehörgang kann wahlweise «ine kleine Ohr-Oliva oder ein besonders gut haftendes leichte» Einsatzstllck von fleischfarbigem Aussehen benutzt werden. Den Muschelhörer wendet der Schwerhörige an Stelle des Linstcckhörers gerne in solchen Fällen an, in denen es nicht so sehr auf größte Unaussälligkelt als vielmehr auf höchste Laut stärke ankommt. Auch bei llrbercmpfindlichkeit des Gehör ganges leistet der kl«lne Muschelhörer gute Dienste. Die Schall sänger-Systeme sind für die verschiedenen Grade der Schwer hörigkeit durchgebildet: so gibt cs Einfach-Schallfängcr für mäßige Schwerhörigkeit, Unlversal-Kleinschallsängcr für Schwer, Hörigkeit mittleren Grades und Universal-Schallsänger für hochgradige Schwerhörigkeit. Der Universal-Kleinschallsänger ist fo klein und fast so flach wie «in Taschenspiegel und deshalb außerordentlich bequem im Gebrauch. Da er mit Lautstärken, regier versehen ist, reicht er auch für stärker« Schwerhörigkrit aus. Bet fortgeschrittenem Leiden kann di« Lautstärke mit Hilfe «ine» auf die Batterie aufzusteckendrn leichten Mikrophon verstärker» noch wesentlich gesteigert werden. In Verbindung mit dem Knochenleitungshörer ist der Universal-Kliinschallfänger «in« ausgezeichnet« Hilfe für Gehör- leidende, die aus irgendwelchen Gründen mit einem Luftschall hörer nicht auskommen. Als Höchstleistungsmlkrophon für schwere und schwerst« Fäll« gilt der Universal-Schallsänger. Für ganz besonder, hochgradige Schwerhörigkeit läßt sich di« große Lautstärke dieses Apparates durch «inen Mikrophonverstärker noch weiter hinaufsehen. So wird in fast aussichtslos er- scheinenden Fällen oftmals noch «in« befriedigend« Uebertragung «rmöglicht.