Volltext Seite (XML)
Kinn nnd Weihe der Arbeit Ihre Einoe-nuns in den Raum menschlichen Dasein» Die flammende Hölle von Ohio verpflichten konnte, die neben Gebet und Studium tätlich Hond arbeit vorsah. Benedikt «vußte wohl, daß er mit seiner christlichen und monastischen Schätzung der Handarbeit in einein gewissen Ge gensatz zu der Wertung stand, die die ausgehende Antike der körperlichen Arbeit zuteil iverden lieh. Er bittet in seiner Regel die Mönche ausdrücklich, sich nicht zu betrüben, wenn die Verhältnisse einmal ein Mehr von körperlicher Arbeit verlangen sollten; sie möchten dann sich daran erinnern, datz „unsere Väter, die Apostel", auch mit Ihren Händen hätten arbeiten müssen. In der Lebensbeschreibung Benedikts durch Papst Gregor den Großen findet sich eine Stelle von der Begegnung Benedikts mit der germanischen Welt im Bereich der Arbeit; ein kräftiger Gote war in das Kloster Montecassino eingctreten, und hals eines Tages bei der Rodung von Buschwerk am Was ser; dabei flog ihm die Axt vom Stil ins Wasser und Benedikt, der ihn darob traurig werden sah, hielt den Stiel ins Wasser und rief die Axt wunderbar zurück; dann reichte er dem Goten das Gerät mit den Worten: Arbeite und sei nicht mehr traurig. Die Benediktiner, die die Lehrer der jungen Völker des Abend landes waren, wurden auch, wie es in dieser Erzählung symbo lisch zum Ausdruck, kommt, ihre Lehrer im Arbcitsethos. Nicht als ob diese Völker von sich aus nicht zu arbeiten gewußt hätten; was sie vielmehr zu lernen hatten, war die unverdrossene, ziel bewußte Beständigkeit am Werk auf lange Sicht. Die Bene diktiner, die überall nördlich der Alpen sich niedcrließen, mußten in großen Gemeinschaftsarbeiten sich erst -en Boden für ihre Gotteshäuser und Klöster roden und verbessern. Die bene- diktinischc Arbeit war nie Selbstzweck, sondern auf di?. Ehre Gottes und seinen geschichtlichen Auftrag, die Erde zu erfüllen, ausgerichtet. Sie galt auch nicht als die erste und vornehmste menschliche Tätigkeit — das war vielmehr das Gebet; Benedikt hat den Vorrang des Gebetes vor der Arbeit bewußt in seiner Regel festgelegt. — sehr zum Unterschied von den ägyptischen Mönchen, die Arbeit und Gebet ständig zu gleicher Zeit ver banden. Benedikt wollte durchaus die ungeteilte Aufmerksam ¬ keit seiner Mönche auf die Arbeit angespannt wissen, aber er wollte aus der anderen Seite die Arbeit nicht aus dem Gesamt sinn des mönchischen Lebens herauslasjen. Er betont sehr stark, daß auch die geringsten Verrichtungen Gottesdienst und Dienst an der Gemeinschaft seien, und er verlangt vom Klosterverival- ter, daß er sämtliches Gerät des Hauses und der Werkstätten wie heiliges Altargerät behandele. Der Ausstieg der Germanen zu Weltverantwortung und Weltgeltung wäre nicht durchzu führen gewesen, wenn sie nicht zu der ihnen angeborenen Gabe politischer Führung sick den Sinn für die gemeinsame Anstren gung im schlichten und beharrlichen Werk, so wie die Benedikti ner sie es gelehrt hatten, anerzogen hätten. Die deutsche Wieder besiedlung des germanischen Ostens, die vom deutschen Ritter erkämpft wurde und dem deutschen Bauern zugute kam, ist ebenfalls nicht denkbar ohne den gewaltigen Einsatz religiös gebundener Arbeit, wie dir Prämoastratenser und Zisterzienser sie beispielhaft durchgeführt haben. Die Gemeinschaftsarbeit der großen Klöster war ein Ar beitsdienst, dessen Geist eingebunden blieb in den Sinn des mönchischen Lebens, Gottesdienst zu sein Dieser Gottesdienst wurde zugleich als die Vollstreckung eines geschichtlichen Aus trages angesehen, den Gatt als der Herr der Geschichte dem deutschen Volke gegeben hatte. Die Mönche bewiesen mit der Durchführung ihrer ungeheuren Arbeitsvorhabcn. wie sehr sie im Gcsamtlebei« ihres Balkes standen, das in, frühen Mittel- aller seinen Boden durch intensivste Bewirtschaftung, im hohen Mittelalter durch Extension reicher macken mußte. Das Volk aber wußte als christliches seine geschichtliche Lebensverwirk lichung im Einklang mit dem geschichtlichen Auftrag Gottes, der an das deutsche Volk ergangen war, und darum sah cs in der Mitarbeit der Mönche ein sinnbildliches Unterpfand für den Einklang mit dem Willen des Herrn der Geschickte. Nack dem biblischen Schöpfunasbericht sind gerade die Völker die Träger des geschichtlichen Nustrages Gottes an die Menschheit, die Erde zu erfüllen und zu beherrschen. Es ist darum sinnvoll, daß die Völker die gesammelte Kraft ihrer jungen Mannschaft zu einem Arbeitsdienst aufrufen, der die friedlichen Werke, deren sie zum Leben bedürfen, auskührt. Denn Arbeit gehört nicht nur in den Raum der menschlichen Einzelexistenz, nicht nur in den Raum der Familie, sondern — und zwar mit den größten Vorhaben — in den Lebensraum der Völker, insofern sie ihr Leben nicht nur als ein an sich selbst zu messendes, sondern als einen be stimmten Auftrag des vorsehcnden Gottes, des Herrn der Ge schichte, leben. Erfahrungen in Europa gesammelt Uebrigens kommen die meisten Ingenieure, die diese letzten Löschversuck>e leiten, aus Europa. Dort hat man nämlich lange vor den Amerikanern Erfahrungen sammeln können. Denn das alte Europa kannte mehrere Fälle van brennenden Bergen. In Sachsen sah man noch im Jahre 1860 einen Berg bren nen, dessen Glühen schon im 18. Jahrhundert gemeldet worden war. Auch bei St. Etienne, bei Decazville, bei Ricainarie gab es Minenbrände, die viele Jahre hindurch dauerten. In Eng land erlebte man einen sehr langen Brand dieser Art bei Bur- ning-Hall, einem Platz, der offenbar seinen Namen direkt einem solchen unterirdisck-en Feuer verdankt. Man machte sich in England jedoch den brennenden Berg zunutze. Man baute nicht nur eine Warmwasseranlage ein, sondern errichtete auch über dem brennenden Boden eine große Gartenbansckule für exotische Pflanzen. Ganz seltene Gewächse blühten und gediehen pracht voll. Eines Tages aber hatte das Feuer den Boden unter der Schule ausgebrannt und wuchs »ach einer anderen Richtung hin «veiler. Infolgedessen mußte das Haus der exotifckn'i« Pflanzen geschlossen iverden, weil sich wieder eine normale Temperatur eingestellt hatte. Heute — beinahe unmöglich Man arbeitet heote mit solcln'r Vorsicht in den Minen, daß die Entwicklung von Bränden, die früher sehr häufig waren, fast unmöglich ist. Schon nimmt überall die Zahl der schlagen den Wetter, der Kohlenstaubexplosionen ab. Die brennenden Berge werden zu historisck)en Angelegenheiten. Und gerade unter diesem Gesichtspunkt ist der Kamps um die stammende Hölle aus Ohio besonders interessant. Columbus (USA.), Dezember 1837. In« Staat Ohio holt man zu einem letzten Versuch aus, um die brennenden Kohlenminen in der Nähe des Hockingtales mit Hilfe von Stickgasen und chemischen Rauchschleiern abzulöschcn. Dies ist der letzte Versuch im Kamps gegen die flammende Hölle von Ohio. „Herr Lehrer, mir ist so Heist!" Als im Jahve 1884 durch einige rebellische Minenarbeiter ein Bergwerk im Südosten des Staates Ohio in Brand gesteckt wurde, ahnt« man nicht, daß dieser Brand nicht mehr zu löschen sein werde. Heute kann man ausrechnen, daß seit jener Zeit, also im Lause von 83 Jahren, nicht weniger als 28 Millionen Tonnen Kohle von -en Flammen verschlungen wurden, die da mals eine verbrccherisck)« Hctnd entfachte. Die Menschen, die in« Bereich dieser brennenden Kohlenminen lebten und leben, haben sich im Lcntfe der Jahrzehnte -arm, gewöhnt, auf einer flam menden Hölle zu gehen und zu leben. Aber in den letzten Jah ren hat man immer mehr den Rückzug antreten müssen. In den Schulen wurde mitunter den Kindern plötzlich heiß und immer heißer. Als der Lehrer den Staatsgeologen alarmierte, stellte dieser fest, daß die Flämmen des brennenden Bergwerk-- nur noch sechs Meter von den Grundmauern der Schien entfernt waren. Wenn die Berge glühen In den benachbarten Minen hat man zahlreiche Stellen zu schütten müssen, «veil durch die Wände die Hitze hindnrckHringt und das Arbeiten für die Bergleute unmöglich macht. Wenn auf den k^ißen Grundstücken Regen nie vergeht und Nelu-l sich auf den Boden setzt, dann entwickelt sich ein fester Rauch, -er durch all« Türen und durch alle Fenster hindurchdringt. Des Nachts aber leuchten die Hügel und die 2^erge in einem un- l-eimiick)cn Schimmer auf. Schließlich glüht hier ein Kohlenofen von einer Ausdehnung von 60 Quadratkilometern. Die mutig sten unter den Anwohnern haben ihre Felder auch weiter be stellt. Man hat ein paar Jahre hindurch dank der Erwärmung von unten gute Ernten erzielt. Aber es Kan« auch vor, daß plötzlich die Pflanzen verdorrten. Gesprengter Zement Was hät man nicht alles versucht, um die Flamme«« auszu löschen! Seit fünfzig Jahren l>at man kein Mittel außer acht gelassen, das von irgend jemandem empföhle«« wurde. Man hat Wasser in die Minen hineingegossen. Aber so viel Wasser gibt es gar «richt in Ohio, um dieses Bergiverk zu ersäufen. Man hat auch versucht, eine große Barriere aus Beton und Zement herzurichte». Aber als man die Mauer fertig hatte, war die Hitze bis dorthin norge-rimgen. Die Zemcntmauer sprang. Durch di« Nisse schlugen die Flammen hindurch — und auf der anderen Seite fraß das Feuer weiter. Nun soll d'e Wissenschaft der Ehe «nie k-elfen. Man kennt heute gewiß Gase, die jede Feuere ntivicklung verhindern und im Keim ersticken, inan kennt Chemikalien, die eisige Kälte erzeugen. Diese Waffen sollen zum letzten Versuch helfen. Mit Gasmasken ausgerüstet, wer den die Chemiker in den nächsten Wochen bald hier, bald da in Ohio in die Erde hineinsteigen, um den Endkampf mit den Flammen aufzunehmen. Professor Bergmanns „Natürliche Geistlehre" Auf den „Index der verbotenen Bücher" gesetzt. Die Kongregation des HI. Offiziums in Rom hat unter -en« 25. November 1837 das Buch von Prof. Ernst Bergma««n lLe-ipzigl „Die natürliche Gei st lei; re" verurteilt und in das Verzeichnis der verbotene«« Bücher eingereiht. Im Jahre 1834 wurde bereits oin anderes Werk des gleich«« Ver fassers „Die deutsche Nationalkirche" verworfen und indiziert. Unter den Gründen der Verurteilung wurde damals auch dieser namhaft gemacht:. B. verwerfe das Christentum und gehe dar auf aus, eiine neue Religio«« zu schaffen, in der der Glaube an -ei« m'rsünlichm Gott durch krassen Atheismus oder durch eine Art Panlhoismus ersetzt werden solle Das jetzt verurteilte Werk «»erfolge denselben Zweck; es «volle die philosophische Grundlag« schaffen, auf der eine neue Religion sich aufbauen solle, die der „nordisch- Art" entsprech. Darum nenne es sich im Unter- tilel „System einer deutsch-nordisch» Weltsinndeutung". Den« Versasser ist das unmittelbar allein Gegebene da» „Weltwirklich", das als „Weltlebcndiges" in «inen« ständig fortschreitenden Wachs««« und Sichntwickeln begriffen ist. Es stammt nicht voi« einen« »»ersönlichcn Schöpfer, es untersteht auch nicht der Leitung einer höchsten Intelligenz; «s ist einfach dch lebt, entwickelt sich, indem es sein« innere Fülle in immer neuen Erschinungsformei« zur Darstellung dringt. Im Verlauf dieser stets fortschreitenden Entwicklung entsteht als eine der Nicht nur die biblische Schöpfungsgeschichte, sondern auck die Mythen der Völker voin goldenen Zeitalter haben eine Er innerung daran bewahrt, daß die Arbeit im ersten Anfang in keiner Weise den Charakter des Lästige«« und Beschiverlichen hatte. Der paradiesische Morgen der Menschheit ließ die Ar beit als die angenehme und beschwingte Aeußerung der frischen Kraft zur Beimischung der Erde erscheinen. Inzwischen aber hat die Menschheit auf mannigfache Weise die Erfahrung machen müssen, daß die Arbeit unlösbar -er Mühe und -er Daseinsnot verschwistert ist, — eine Erfahrung, die die Bibel mit der Erb- schuld erklärt, die durch den SUndenfall der Stammeltern in die Welt gekommen sei. Die Menschen sind auf vielerlei Weise mit dieser Erfahrung fertig geivorden, teils indem sie sie pessi mistisch und klagend Hinnahmen, teils in dem sic sie opti mistisch und tapfer zu überwinden suchten in der Freude an« zu schaffende«« Werk. Aber so optimistisch man die Arbeit auch ansehcn Mag, der Optimismus würde Illusion und Utopie, ja Univahrhaftigkeit, wollte er das Element des Beschwerlichen wegleugnen. Die Ehre und Würde der Arbeit kann nicht da durch begründet werden, daß man sie als reine Freude darstellt, sondern dadurch, daß man ihren Sinn im Lebensganzei« richtig erkennt und sie in den Sinn des Daseins cinordnet. Daß die Arbeit nicht nur Freude, sondern auch Mühe ist, das gehört nach biblisch-christlicher Auffassung für die Menschheit nach dein Sündenfall zu dein Wesen.der Arbeit, und wer nüchternen Blik- kes ist, wird die Wirklichkeit der menschlichen Arbeit nickt an ders sehen. Es kommt nicht auf eine andere Sicht der Wirk lichkeit hinaus, sonder«« auf eine andere Sinndeutung der Wirk lichkeit, wenn sich der Arbeitsgeist im Laufe der Jahrhunderte wandelt. Es wäre ein Mißverständnis der Bibel und des Christen tums, wenn inan ihnen die Auffassung zuschriebe, daß in der Arbeit nur das Element des Mühevollen und Beschwerlichen, wenn nicht gar einzig das der Strafe für die Sünde wesentlich sei. In dem Slrafwort an die aus dein Paradies vertriebenen Stammeltcrn, demzufolge der Mensch nur im Schweiße seines Angesichtes sein Brot verdienen solle, ist der erste Sinn mensch licher Arbeit, wie er voi« Gott dem Menschen vor seiner Sünde geoffenbart wurde, nicht aufgehoben. Der Mensch sollte nach dem Schöpfunqsauftrag Gottes sich die Erde untertan machen und sie erfüllen. Ter erste Mensch war in dei« Garten Eden versetzt worden, nicht damit er sich nur an seiner Schönheit und Fruchtbarkeit erfreue, sondern damit er ihn bebaue, d. h. mit der Ueberlcgenheit seines menschlichen Geistes und seiner Hände an der ihm anvertrauten Erde ein sinnvolles Werk wirke. Die Mühe der Arbeit kommt gewiß von der Strafe sür die erste Sünde, aber wie diese Sünde überhaupt nicht das Sein der ursvriinglichen Schöpfung bis auf den Grün zerstören konnte, so löste sie die Arbeit auch nicht aus dem Zusammenhang des geschichtlichen Auftrages Gottes an die Menschheit, die Erde zu beherrschen. Das biblische Schöpfungs verständnis setzt voraus, daß die gesamte Schöpfung, die geistige und die stoffliche, gutes Werk des guten Gottes ist. und es schließt alle jenen östlichen Vorstellungen non einer dem Stoffe, der Materie, innewohnende«« Schlechtigkeit oder Bosheit grund sätzlich aus. Der lebendige Gatt der Bibel ist kein Gott, der die Verührung mit der Erde, mit dein Stofflichen scheut, und der Schövfer-Loooy des Neuen Testamentes ist nicht im Sinne der griechischen Philosophie ein Mittelwesen zweitrangiger Gött lichkeit. dessen lick der weltenferne Gott bedienen müßte, um dei der Ersckmffung der Welt nicht zu verunreinigen. Der Schöpfer-Looos des Ekrlstentuins Ist Gottes gleichwesentlicher und gleickaöttlicher Sohn, der in der Schöpfung die Welt bil dete und in -er Menschwerdung sich aufs innigste mit ihr ver band. Die Bibel hat nie die Arbeit geringschätzig angesehen. Sic kennt auch nickt die Verachtung der Handarbeit, die so viele archaische und antike Kulturen kennzeichnet. Nicht umsonst ist Christus ii« einer Handwcrkersamilie Mensch geivorden, um bis zu seinen« dreißigsten Lebensjahre als Zimmermann zu merken und die Mühsal der Arbeit zu erfahren, die der Menschheit, die er erlöse«« wollte, auferlegt war. Fast alle seine Jünger waren Männer, die mit ihren Händen zu arbeiten hatten. Als später der Rabbinenschüler Paulus zu den Aposteln stieß, beanspruchte er als Schriftgelehrter keineswegs eine Sonderstellung, sondern verdiente wie die anderen Apostel mit seiner Hände Arbeit als Zeltwirker seinen Lebensunterhalt. Der Evangelist Lukas, der vor seiner Berufung Arzt war, galt für die Antike, weil er mit stoffliche«« Dingen zu tun bekam, ohnehin nicht als Gebildeter. In der ersten Periode seiner Ausbreitung hat das Christentum vorzüglich in den körper lich arbeitenden Schichte«« des Römische«« Reichs Fuß gefaßt, und es unterstützte in gar keiner Weise die antike Neigung, die Handarbeit wegen der Berührung mit der Materie geringer zu schätzen als die Geistesarbeit. Es hatte damals Bischöfe und Väpste gegeben, die ihr Handwerk ausübten. Die Würde des Menschen maß sich daran, daß er „im Herrn" als Berufener lebte, ohne daß er dei« Stand, den Beruf, in dem er seine Berufung erhalten hatte, aufgab. Das älteste christliche Mönch tum wollte das Ideal christlichen Lebens verwirklichen, indem es die arme und arbeitsame Lebensweise Christi und seiner Apostel bewußt nackahmte. Man erachtete die Arbeit und gerade di« körperliche Arbeit als etwas den« Christentum Wesentliches. Später entwickelte sich neben einen« Mönchtum, das vorwiegend Gebet und Handarbeit pflegte, auch ein etwas gebildeteres Mönchtum, in dem die geistige Arbeit des betrachtenden Stu diums die Handarbeit zurückzudrängen drohte. Aber daß der Mönch als der vollkommene Christ mit seinen Händen arbeiten müsse, das hatte sich inzwischen so sehr als mönchisches Grund gesetz herausgebildet, daß Benedikt, der Gesetzgeber des abend ländischen Mönchtums, seine Jünger auf eine Lebensordnung 88. Geburtstag des GeneralfeldmarschaNs von Mackensen Generalfeidinarschall von Mackensen beging am 8. De zember seinen 88 Geburtstag, bei bester Gesundheit. Eine Ehrenkompanie des Insan- terieregiments 5 erwies auf dem Gut des greisen Gene- ralfeldmarschails in Falken- «valde bei Stettin die militä rischen Ehren. Auf unseren« Bild nimmt Generalfeldmar- 'chall von Mackensen -en Vorbeimarsch der Ehrenkom panie ab. (Scherl Bilderdienst, Zander-Ms Erscheinungsformen, im gewissen Sinne als die höchste, der Ate lisch. In ihm offenbart sich eine zweite neue Welt, die des Geistes mit eigenen Gesetzen, Inhalten und Werten, die denen der Welt und der Seinswirklichkeit zwar verwandt, aber doch wesensverschieden sind. Mit Notwendigkeit ergibt sich so eine Art „Dualismus", aus der einen Seite das Reich des „Seins" oder der „Wellwirklichkeit", aus der anderen das der bloße«« „Geistwirklichkcit". Der Menschengeist ist nicht eine selbständige E-ubstnnz, sondern eine bloße Funktion. Die Menscknniseele hat keine persönliche, individuelle Unsterblichkeit. («Zoll, Religion, Freiheit, Sittlichkeit und dergleickn'«« mehr sind lediglich Dinge der Geistwirklichkeit, nicht der Seinswirklichkeit. Gott existiert nur im Mensck;en, iveil das „All" nur im Menseln.'«« und durch ihn zum Erkennen, zum 'l'eivußtscin seiner selbst, zum zielbe- wußtcn Handeln kommt. Darum ist der Mensch das „Auge des Eivijzen", der „Sohn Gottes", er ist eins mit Gott und steht nicht Gott gegenül»er wie einem anderen, dem er unterworfen und verantwortlich wäre. B. nennt sein« Weltsinndeutung die „biologisckk Weit anschauung", die die Welt und das Weltgeschehen nur sieht als ein ständig fortschreitendes Wachsen des einen Weltlebendigen, außer dein es nichts gibt. Er findet für diese biologische Welt schau den treffenden symbolisckn'n Ausdruck in dem altgcrinani. ichei« Bild der Weltesche Pggdrasil. Im Interesse der Wahrl^it, der gesunden Vernunft und des Christentums, so l)eißl es ii« der Entscheidung der Kongre gation, muß «in solches „System der Philosophie", zurückgewie sen und verurteilt werden: Hier werde nicht nur die Grund- lag« jeder echten Religion und Religiosität geleugnet, sondern mich dem einfachen, gesnnden Denken Unziemliches zugemutet.