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Sette S. Nr. 434. Moryen-ttussüve. Leipziger Sageblati. laut richterlichen Protokolle» vom gleichen Tage abgcändert worden. Jeder Geschäftsführer ist zur selbständigen Vertretung der Gesellschaft be rechtigt- 15. auf Blatt 16051 betr. die Firma Ludwig L Richter in Leipzig: Prokura ist erteilt an Auguste Helene Ida oerehcl. Richter geb. Tressler in Leipzig: 15. auf Blatt 1623k betr. die Firma Müller sen. in Leipzig. Zweigniederlassung: Die Zweignieder lassung ist aufgehoben und die Firma hier er loschen : 17. aus Blatt 15568 betr. die Firma Phillipsen L Petersen in Leipzig: Die Firma ist erloschen: 18. auf Blatt 15603 betr. die Firma Elektropath- Kesellschast P. L W. Mejo in Leipzig: Die Ge sellschaft ist aufgelöst und die Firma erloschen. Leipzig, den 26. August 1914. "o Königliches Amtsgericht, Abt. II 8. Die vlaserarbeiten sür die Längsbahnsteighalle Vl und die Seitenhalle auf Hauptbahnhof Leipzig — etwa 1900 <>m Rohglas — sollen vergeben werden. Angebotspreislisten werden, soweit der Vorrat reicht, zum Preise von 1,00 bei der unterzeichneten Dienststelle. Tauchaer Strasse 11, ausgehändigt oder auf Verlangen gegen Nachnahme zugesandt. Die Angebote sind versiegelt, po l, und bestellgeldfrei und mit der vorgeschriebenen Auischiift versehen, bis zum 21. September 1914, vormittags 11 Uhr an die unterzeichnete Dienststelle einzureichen, wo auch die einschlägigen Bedingungen und Zeichnungen einzu sehen und weitere Erkundigungen cinzuziehen sind. Zuschlagssrist: 21. Oktober 1914. Bei rechtzeitiger Einreichung des vollständigen Angebotes wird der gezahlte Betrag unter Abzug etwaigen Porioverlages zuriickerstattet. Die Aus wahl unter den Bewerbern sowie die Zurückweisung sämtlicher Angebote bleibt vorbehalien. Kgl. Sachs. Eisenbahnneubauamt für die Bahnhofs bauten Leipzig. «2« Das Amt eines Kantors an unserer Kirche ist vom 1. Oktober dieses Jahres ab neu zu besetzen. Gehalt ./S 1200.—. In Betracht kommen Lehrer mit geeigneter musikalischer Vorbildung, die an einer der unserer Kirche naheliegenden Schulen angestellt sind. Reflektanten wollen ihre Gesuche vis spätestens zum 4. Sentember bei uns einreichen Leipzig-Reudnitz, 25. August 1914. Der Kirchenvorstand der Markusgemeinde. ILii«» Pfarrer Müller, Bors. ^partane MarMeevern im Rathause zu Markkleeberg — 7 Min. von der End station L.-Dölitz der Grosz. Lpz. Straszenb. Linie I' u. o. Msnß AI. LnjinjW. Geschäftszeit: Werkt. 8-1 u.3—5Uhr. Sonnab.8—2Uhr. Fernspr. 14753. Postscheckkonto Leipzig 50 357. Kus üen übrigen Amtsblättern. In das Güterrechtsregister ist eingetragen worden: Die Verwaltung und Nutzniessung des Fabrikanten Otto Paul Zegula in Leipzig - Connewitz an dem Vermögen seiner Ehefrau Gertrud Berta Christine geb. Müller ist durch Ehevenrag vom 21. August ausgeschlossen worden. — Die Verwaltung und Nutz niessung des Hoteldirektors Georg Heinrich Gotthold Hartung in Leipzig an dem Vermögen seiner Ehe frau Anna Elisabeth geb. Massera ist durch Lhevcr- trag vom 19. August ausgeschlossen worden. — Die Verwaltung und Nutzniessung des Musikers Emil Richard Hausswald in Leipzig-Gohlis an dem Ver mögen seiner Ehefrau Frieda Selma gesch. Franke geb. Junghänrl ist durch Ehevertrag vom 21. August ausgeschlossen worden. kirchliche Nachrichten. UirchenmuZik in St. Aohanni» in der Kriegsbetslnnde am Donnerstag, abends 8>/, Uhr: a) „»frisch aus in Owltes Namen" »an Max Bruch: b) „Grast sind die Wogen" von Ernst Friede. Richter. Wetttzl'böobLekrunASn in IsvipLix. 120 in Uster XX. kezoet 8»ro- melef Neos mm toü- Iem»e retor i>. teoeb liokeü pror. «tmst- riet>- llmz ^mb- stirke Bitten lisirml 2b. »denor st Ubr kbZV 2U.s bk o > boiter, trocken 2S. IM k tü>r 52.° i- b k r ä lrstd. Irocke» 28. imokm. 2 Ut>r k4St> -stkb.k 5, s« 2 Keiler, Pocke» lem-er»Ioee»ik«m« sm 25. August sdeint? 8 llk': üöobel« Zempeieloi: 28.2. lietsi» lomoenüm: -Z- 12 8. üegeomeoge m iileni »ro OasNsImstss: s.0. UOsnsm«' Astier,er ri steilere lnii trocken» IVilleroo». «R«Z8«ZW« Unser neuer Nonmn „Deutsche Männer" von Wilhelm Pensen. Wir beabsichtigen, demnächst mit der Veröffent lichung eines neuen Romans zu beginnen, und zwar bringen wir „Deutsche Männer" von Wil helm Jensen. Der Roman, der in die grossen Tage vor Freiheitskriege führt, und in dessen Mittel punkte Männer wie Schill, wie der Herzog von Brauns chweig-Oels, wie Eichen, dorff und Jacob Grimm stehen, entwirft mit kräftigen Farben Bilder von deutscher Not und deutscher Grösse, und ist so recht für unsere Tage geschrieben! Sport una Spiel. * Sportgeldcr siir die Kriegshilfe. Der Alto na e r F u g b a l l k l u b von 1893 hat beschlossen, alle seine verfügbaren Gelder sür die Kriegshilse zu verwenoen. Von dem Klub stehen schon mehr als 300 Mitglieder unier den Waffen. * Für die Hinterbliebenen Gesottener Der Ber liner Sport-Klub, einer der grössten Sport vereine, hat bis aus wenige Ausnahmen seine sämt lichen Preise der „N a t i o n a l - S l i f t u n a jür die Hinterbliebenen der im Kriege Gefallenen" zur Verfügung gestellt, die aus dem Erlös der ge stifteten 150 Preise hoffentlich eine namhafte Summe erhalt. Der Klub, von dem über 140 Mitglieder vor dem Feinde stehen, während eine doppelt so grosse Zahl freiwillig ins Heer getreten ist, hat auch seinen Sportplatz zu Lazarettzwecken zur Ver fügung gestellt. 8 Zum Besten des Roten Kreuzes stehen sich nächsten Sonntag nachm. 4 Uhr im Viktoria- Sportpart Viktoria 03 1 und Leipziger Fujzballverein 1899 «früher Vrit. 99) mit ihren zur Zeit besten Mannschasten im Gesell schaftsspiel gegenüber. 8. Wohltätigkeits-Fussballspiel. Im Sportpark Kleinzschocher gehen sich am tvmmenoen Sonntag nachmittag 4 Uhr die 1. Mannschaften der Turn- und Veweaungsspieler und der Schleussiger „Olym pia" im W o h l t ä t i a k e i t sfussballwettspiele in ihren z. Zt. besten Ausstellungen gegenüber. Der Reinertrag wird dem „Roten Kreuze" überwiesen. Eingesanüt. Für den Inhalt der Einsendungen unter dieser Rubrik übernimmt die Redaktion anher der preßgescylichen keine Verantwortung. Freiwillige, kostenlose Arbeit. Die Opferwilligkeit aller Volkskreise ist gewiss dankbar anzuerkennen, und es ist jür viele eine Be friedigung zu leien, dass leibhaftige Negierungsräte bei Erntearbcitcn mit Hand anlegien oder, wie kürzlich aus Göttingen gemeldet wurde, Prozessoren als Landbriesträger läng sind. Wenn es keine Arbeitslosen gäbe, die darauf angewiesen sind, Geld zu verdienen um ihren Lebensunterhalt zu be streiten, könnte man diese aus edler Hin gabe entsprungenen Handlungen als werivollen Beweis für die Wichtigkeit aller Arbeit siir unser staatliches und wirtschastliches Leben freudig be- grüssen. Leider ist aber die Zahl der Arbeitslosen jo gross, dass jede umsonst geleistete Ar beit den wirklich Bedürftigen das not wendige Brot nimmt und somit schäd lich wirkt Nicht nur die Privatbetriebe, sondern auch alle Behörden sind äusserst zurückhaltend in der Einstellung neuer Hilfskräfte, trotzdem sie bei der Post z. B. sicher notwendig sind. Besonders empfindlich ist die Arbeitslosigkeit unter den kauf männischen Angestellten, deren Erwerbsspielraum sehr eng ist. Allein bei der Stellenvermittelung des Verbandes Deutscher Handlungsgehilfen zu Leipzig sind 6000 Bewerber vorgemerlt, von denen über die Hälfte stellenlos ist und die anderen am 1 Oktober stellenlos werden. Dabei lausen täglich Neuanniel- Johannes Weiß s. In den Wirren des Krieges wird die Nachricht von dem Ableben des berühmten Heidelberger Ncu- testamentlcrs nicht die Bedeutung finden, die ihm und seinem Lebenswerke gebührt. Dieser Nno rechtig- keit suchen diese Zeilen zu steuern. Eine kurze Auf zählung der von Job. Weiss verfassten Schriften wurde bereits gegeben. Als die wichtigsten der rein fach wissenschaftlichen Werke sind hervor zuheben: die Untersuchung über das Markus Evangelium unter dem Titel: „Das älteste Evangelium" ji963), worin er interessante Beiträge zur Zweiauellenbmnsthcse liefert. Sodann die Schrift: „Die Predigt Jesu vom Reiche Gottes" (1802"), die das Problem behandelt, ob das Reich Gottes als eine Gabe (so Weiss) oder als eine Aufgabe (so vor ihm Nitschl) zu betrachten sei. In den Kampf um die Christusmythe griff er mit seiner Schrift: „Jesus von Nazareth, Mythus und Geschichte" ein, ohne rechten Erfolg, da die not wendigen Einzeluntersuchungen fehlten, die Ioh. Weiss einem breiteren Publikum nicht bieien koi ' st und wollte. Mit einem „Kommentar zum 1. Ko rintherbrief (1910) eröffnete er die Reibe religions geschichtlich orientierter Kommentare aus Meyers Kommentarwerk. Allein d-e Bedeutung von Ioh. Weiss geht weit über seine fachwisscnschaftlichcn Arbeiten hinaus. Die gebildete Welt schuldet ihm Dank für die Herausgabe der „Schriften des Neuen Testamentes" (1906 ff.), dis in anschaulicher Weise die Grundsätze und Ergebnisse streng wissenschaftlicher Methode zur Darstellung bringen. Dieses Werk ist einer der glänzendsten Versuch« der Popularisierung moderner Wissenschaft. Im 1. Band hat der Verstorbene die synoptischen Evangelien (Matthäus, Markus. Lukas) selbst be handelt. Für den 2. Band hatte er eine Reihe kongenialer und gleichgesinnter Mitarbeiter ge funden, so dass das Werk wie aus einem Gusse vor uns steht. Aus einem Guss: denn es ist aus einem Geist. Ein Symbol moderner christlicher Frömmig keit. die mit dem strengen Dienst an der Wissenschaft eine tiefreligiöse Gesinnung vereinigen kann. So gehen die Schriften von Ioh. Weiss über den nur wissenschaftlickzen Wert hinaus. Ueber den Vorwurf, den man ihm wie manchem seiner Freunde gemacht hat — dass sie ihre moderne Religiösität in die Religion Jesu und seiner Zeit hincintrügen, wollen wir hier nicht rechten. Jedenfalls kann man aus den Werken den Geist erkennen, der sie verfasst hat, und diesem Geist muss auch der wissenschaftliche und religiöse Gegner Achtung zollen. Seine Schüler werden der Danlcspslicht dadurch zu genügen suchen, dass sie weiter wirken in dem Geiste, den er in sie gepflanzt hat. Wem es. wie dem Verfasser dieser Zeilen, vergönnt war, in Heidelberg dem neu- testamcntlichcn Seminare anzugehören, wird die Er innerung an den feinsinnigen, tiefreligiösen Ge lehrten eine der wertvollsten aus seiner Studienzeit sein. Rudolf Köhler. Kunst unö Wissenschaft. Leipzig, 27. August. Altes Theater. Die Oper hat mobil gemacht. Aber manche Namen fehlen. Die Sänger Spiess, Tosta und Zoller folgten nebst fünfzehn Mitgliedern des Sätdtischen Orchesters dem Rufe des Vaterlan des. Man wird schwere Arbeit haben, den Spielplan aufzustellen und durchzuführen. Sowohl hinsichtlich des Personals als auch der aufzusührenden Werke selbst. Denn das einzig Gegebene ist für die kommende Zeit, auf deutsche und allenfalls italienische Meister Bedacht zu nehmen. Franzosen, Russen und Englän der mögen künstlerisches Nuhmesfutter und Tan tiemen nunmehr anderswo suchen. Dass Leipzig wie Anno 70 so auch jetzt das Theater nicht schliesst, verdient vornehmlich auch in sozialer Beziehung herz liche Zustimmung. Gar manche Existenz bleibt durch diesen Entschluss gesichert, wenn nicht sogar vollkom men erhalten. In Anbetracht dessen und der poli tischen Lage müssen die Mittel der Darstellung und Wiedergabe engere Begrenzung erfahren. Sei es drum. Die Zeiten werden wiedcrkehren, da mit er neuten Kräften Künstlerisches geleistet wird. Am gestrigen Aoend führte uns der deutschesten Meister einer. Albert Lortzing, in das Reich der leichtbe schwingten Phantasie. „Undine" sand die lebhaf- dungen von Bewerbern ein, denen Mitte August zum 1. Oktober gekündigt wurde. Es ist also mir einer bedeutenden Vermehrung der schon vorhandenen grossen Zahl Stellenloser zu rechnen. Die Stellenvermittelung des Leipziger Verbandes ist für alle diese tausmännischen Angestellten, ohne Rücksicht auf die Verbandszugehörigkeit und ebenso sür die Prinzipale völlig kostenfrei tätig Es ist daher zweckmässig, alle offenen kausmännljchen Stellen dem Verbände Deutscher Handlungsgehilfen zu Leipzig aufzugeben. Er vermittelt aber auch jede andere Art von Arbeit, die von Handlungsgehilfen geleistet werden kann Verband Deutscher Handlungsgehilfen, Abt Stellenvermittelung. Landsturm. Es sterben des Tagiichts Farben, Das Dors schläft ein: Milo fliesst auf Aehren und Garben Der Mondenschcin. Doch durch die Nacht und die müde Welt Rauschen und rauschen die Sensen im Feld — Das Brot ist reif und die Stunde voll Not, Wer weiss, was der leuchtende Morgen droht: Wir mähen, das Land darf nicht darben. Und reicht uns aus den Lüften Der Mondglanz nicht, So gürten wir an die Hüften Laterncnlicht. Und aus den schwingenden, raffenden Arm Tropft der Stirnschweiss hart und das Zwielicht warm. Das Brot ist reif und die Stunde voll Not, Der Wetzstahl klirrt und der Atem loht, Und die Flur raucht von Nebeln und Düften. Da, aus den dunkelnden Gaffen Ein Hornsignal! Der Herzschlag will es nicht fassen — Horch, noch einmal! llno Buten leuchen die Feldflur heran: „Sie schlagen den Landsturm am Postb'i's an!" Das Brot ist reif und die Stunde voll Not: Und sie packen die Sensen auf Mord und Tod, Als wollten sie's nimmer lassen. Verrat am Newastrande, Welschland voll Trug, Und Englands Krämerschande — Nun ist's genug! Zwei Tage, zwei Nächte noch schneiden wir hier, Dann wechseln wir Sensen und Erntereoier Und reif ist die Stunde, blutreif und blutrot, Und der uns voranschneid't, der ist euer Tod, Ihr Friedcnsbrccherband«! (Franz Langheinrich in der „Jugend".) Veutschlan- steht fest. Ein schöner Sommer war's in stillem Frieden, Die Sonne lag auf reifer Aehren Gold. Wie schien die Welt so einzig schön hinieden, Da zuckt ein Fackelblitz — ein Donner rollt - Die Erde dröhnt von wucht'gen Tritten, Der Himmel leuchtet blutig rot, Der Kriegsgott ist ins Land geschritten, Den schönen Frieden trat-er tot. , . Vom Oste.« kam der Russen Teufelsbande, Vom Westen kam der Franzen Eeiersbrut, Der Bluthund brach vom Norden in die Lande Und rasch schloss sich um uns ein Ring von Blut. Dec Feinde Kette ward geschloffen, Eh' eine deutsche Faust am Schwert. Nun kämpf', mein Deutschland, unverdrossen! Die grosse Sache ist es wert! Denn Deutschland zittert nicht im grössten Sturme, Deutschland steht fest, das ganze Volk ein Heer. Deutschland steht fest gleich einem Felscnturmc, Kämpft bis aufs Blut und wür't ihr zehmal mehr! Uns Deutsche, die auf Gott vertrauen, Führt Gottes mächt'gc Hand im Krieg. Deutschland steht fest! Fest im Vertrauen Auf der gerechten Sache Sieg! Was führt euch in das wilde Kampfgetöse? Die Habgier ist's, der Neid, die Lust am Streit. Und wer führt uns? Fern lag uns alles Böse. Ihr habt den Zorn geweckt — wir sind bereit! Uns führt der Lenker aller Schlachten, Der Schirmherr der Gerechtigkeit. Der Kaiser rief und alle brachten Ihr Bestes dar in Einigkeit. teste Ausnahme, und die und jene geschickt angebrachte Bemcrtung, ein Witzwort und Vers politischer Ten denz machten die beabsichtigte Wirkung. Eine ein gehende Besprechung einzelner Leistungen sei heute äufgcgeben, genug, dass die Vorstellung guten Fluss hatte und immerhin eine Perspektive eröffnete. L. 8. * Kammersänger Alfred Käse hat dem Ober bürgermeister den Erlös seiner patriotischen Liederabende im Betrage von 6300 ./z zum Besten des Roten Kreuzes und des Ver bandes für Armen pflege und Wohl tätigkeit überwiezen. * Maeterlinck als Baterlandsverteidiger. Der berühmte französisch schreibende nä mische Dichter hat seinem Freund Gerard Harry — aus welchem Ort, wird nicht mitgeteilt - ge schrieben: Ich weiss nicht, ob Dich dieser Brief er reicht „Ich wäre gerne nach Belgien ge- kommen, um mich zu stellen. Wenn ich auch 52 Jahre alr bin, so würde ich doch noch einen an nehmbaren Bürgergardisten abgeben. Der Mobi- lisierunqsbefehl überraschte mich, so dass ich sestsitze und nicht weiss, wann ich abreffen kann. Ists mir nicht möglich, von hier wegzukommen, jo will ich verjuchen, mich an ein belgisches Freiwil lig en kor ps anzuschliessen, denn, m ag es tosten, was es will, kämpfen will ich gegen den Feind des menschlichen Geschlechts, das M o n st r u m der Welt. (Das gut genug war sür die Verbreitung seiner Erzeugnisse! D. Red.) Es ist aber die Frage, ob man von uns etwas wissen will. Inzwischen helfe ich den Bauern bei der Ernte. Hier gibt's nur noch Frauen und Kinder. Das heldenmütige Vorrücken der Franzojen ist das Herr- lichste was es gibt, lü) Von ganzem Herzen bin ich Dein alter Freund. . ." Hoffentlich wird das genügen, um unsere deutschen Buhnen in Zukunft vor den matten Lvrismen dieses Dichters, die wie so vieles Ausländische weit überschätzt wurden, zu bewahren! * Die Berliner freien Volksbühnen wollen wäh rend des Krieges Vottskun stabende veran stalten, vornehmlich in Räumen, die ihnen vom Magistrat von Berlin zur Verfügung gestellt werden. Der Eintrittspreis soll 10 betragen Unterschrieben Donnerstag, 27. August t9l4. Ja! Er lebt noch, der ew'ge Gott der Welten! Mit Gott zog unser deutsches Heer zum Krieg! Mit Gott wird es den Friedensbruch vergelten, Und Gott gab uns den ersten grossen Sieg! Wir falten dankbar unsre Hände: „So führ' uns, Herr, in diesem Krieg In deinem Schutze bis zum Ende Und gib uns weiter Sieg auf Sieg!" Emmy von Bomsdorff-Leibing. An Meuchler, Heuchler L Co. Von Serbien kam der Meuchelmord, Von Russland das gebrochene Wort, Von Frankreich wüster, alter Hass, Von Belgien Ohnmacht, kreideblah. Von England aber schwimmt herbei, Der Krämcrneid und Heuchelei. zett ein, in das vaterlär Se. Ma Inhalts edigum sicher <: lande, Keser S Fünf Spiessgesellen bilden da. Die oberfaulste E. m. b. H. Ein Meuchler der erste, ein Heuchler der letzte, Wie wärs, wenn man als Firma setzte: Meuchler, Heuchler L Cie., Was? Bester passte ein Titel nie. Euch aber, liebe Vaterländer, Oesterreich und Deutschland in Kraft und Glanz. Wie nenn ich euch? Treuhänder! Treuhänder! Ihr prüft die Gesellschaft und zieht die Bilanz! Selle-Alliance. Lord Kitchener hat eine Rede an das aus stehende englische Expeditionskorps gehalten, in der er u a. ausführte: „Vor hundert Jahren seid ihr ausgezogen, um mit ganz Europa den Kriegsbrand zu ffffchen. So zieht ihr auch heute aus, mit ganz Europa gegen die Friedensstörer, dieFeinde der Zivilisati o n." — Wie vor hundert Jahren? Lord Kitchener mag einige Fragen beantworten: 1. Bei welchen Analphabeten hat Lord Kitchener seinen Geschichtsunterricht genossen? 2. Wie faustdick muss eine Lüge sein, bis ein englischer Söldnerhäuptling anfängt zu erröten? 3. Wie viel Rüstungsgelder muss ein Land dem „Friedensförderer" Nikolaus gepumpt haben, bis es in den Augen Lord Kitcheners als „Kultur nation" gilt? 4. Wieviel Shillings muss ein englischer Söldner , Bezahlung kriegen, bis er sich als „Vertreter der Zivilisation" fühlt? Da es den edlen Lord so sehr reizt, geschichtliche Parallelen zu ziehen, will ich ihm, nobel wie ich bin, § eine zur Verfügung stellen: Zu Napoleons Zeiten litt England an der Kontinentalsperre, — zu Lord Kitcheners Zeiten an der Maulsperre. (Karlchen in der Jugend.) kunftkatrnüer. Theater. Battent-erg-Theater. Donnerstag: „Deutsche Treue." Drama von Korner. Hieraus: „Ti- " >--ur" Lebensbild von Aichert. Hieraus: „In Feindes Land." Kriegsgcnrebild von SSichert. — Morgen: „Torf und Stadt." — Uebermorgcn: „Lorbeerbaum und Bettelstab." Vergnügungen. B o in Leipziger P a l ni e n g a r l c n. Durch die rin- gegangenen Sicgcsnachrichlcn ist auch wieder reges Treiben in unserem Pastnengarten entstanden. Tie Direktion hat sich daher veranlagt gesehen, wieder einige Uonzertc einzusühren. Heute Donnerstag konzertiert das Mnstlerorchester Curth-Fix unter Leitung oes Herrn Konzertmeisters Schumacher. Tas Programm enthält vorwiegend patriotische Tonwerkc. Einen Hauptanziehungs punkt bildet jetzt das Vcrsnchsfcld der Deutschen Dahlien gesellschaft Als besondere Sehenswürdigkeit erwähnen wir die blühende Arecapalme. Ferner sei noch daraus hin gewiesen, das; von jetzt ab Kinderwagen im Park zugelassen sind, und zwar sür den Kinderspielplatz uird den unteren Konzcrtgarten. Im Kristallvalast-Cafe finden allabendlich von 7—12 Uhr vaterländische Konzerte der Berliner Metropollapclle (Leitung: A. Grünow) statt. * Vergnügnngsverein „Minerva", Leipzig. Sonntag, den 30. August, findet im „Hausväterheim" unter gütiger Mitwirkung des Herrn Oskar Klcpel, Opernsänger aus Leipzig, ein Vortrags- und Theaterabend statt. Der Reinertrag flieht ungekürzt dem Roten Kreuz zu. Beginn 7 Uhr. Karten zu 30 Ps. bei allen Mitgliedern uich den bekannten Vorverkauisstellen. ist der Aufruf von verschiedenen führenden Mit gliedern der Sozialdemokratie und daneben — ein Zeichen der Zeit — von den beiden Bürger meistern, Exzellenz von Harnack. den be kannten Pfarrern Nithack-Stahn, Friedrich 2kaumann u. a. * Die Eenossenschqft deutscher Bühnenanaehöriger hat seit längerer Zeit Vorkehrungen getroffen, um allen notleidenden Mitgliedern nach jeder Richtung hin helfend zur Seite zu stehen. So sind Unter kunftsstätten und eine Verpflequngsfllrsorge v' eingerichtet. Weiter stehen sechzig möblierte Zimmer in besseren Familien zur Unterbringung für die Mit glieder bereit. Ferner sind ein Mlttagstisch für Kinder von Bühnenangehörigen, ,< Arbeiisnachweise und für die Angehörigen der im Felde stehenden Bühnenkünstler ein Hilfsfonds ge schaffen, der bereits 2000 enthält. Dadurch, dass die Zeitung der Genossenschaft von jetzt ab in ge kürzter Form erscheint, ist es möglich monatlich 2000 zur Unterstützung der Mitglieder bereit zu halten. Aus den Fonds der Genostenschaft sind bis jetzt an kleinen Unterstützungen in den letzten 14 Tagen über 15 000 gezahlt worden. * Altonas Stadtjubiläum. Am Sonntag, den 23. August, sollte in Altona mit allerlei Festlich keiten die Wiederkehr des Tages gefeiert werden, an dem vor 250 Jahren der Dänenkönig Friedrich III. dem Flecken Altona, der schwer unter der mächtigen Konkurrenz Hamburgs litt, die Stadtgerecht, jame verlieh. Die grosse und schöne Gartenbau ausstellung in den Parkanlagen auf den Elbadhängen die bei Hamburgern und Altonaern in hoher Gunst stand, hatte schon seit Monaten die Jubiläums, stimmung vorbereitet, in die nun der Krieg hart und bedrückend hineingreift. Der Magistrat hat denn auch alle Festlichkeiten abgesagt und die dafür bereits bewilligten Geldbeträge dem Roten Kreuz überwiesen. Ohne besondere Feierlich keit wurde am Tage des Jubiläums das Altonaer Städtische Museum wieder eröffnet, das mit grossen Mitteln bedeutend erweitert und vollständig neu eingerichtet wrden ist In seiner neuen Form gibt das Muieum ein einzigartiges und wundervoll geschloffenes Bild der Landeskultur Schleswig-Hol steins das der unermüdlichen schöpferischen Arbeit des Direktor» Professors Otto Lehmann -u danken ist. 1. r.» für die in das ihr Gess dessen K nähme, jeder E daher z 2. B. gewiesen etwa o> ihren A oder Me suchung Zeit zu der Vor die, je r etwaige stimm-ei „attung dem Bei 3. Jr das voll haben, werden: Bei ihre gesetzlich munoes beizubrr 1. L« Kraztwa eintteiei bekannrx 5 Ih Gemeine eines D> der dien 6. E sind an Bezirks! 7. A in das L 8. Gi lichung > kann ab aufgehol ir Off JnatI Beamte, Beurlau zum Tra Gesuche i Truppe sie Sein« das iust richten. Die k den Bez tätsami. pofLvei Das ..Für B r o m l in denei 10. 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