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Tiden-»Ausgabe kiie Leipzig un- v»r»ei» durch uns«, Lriia« VkAIIAvpr»!^». uaü Spediteur» Lmaltiigll» In» hau» gebracht: «»naUtch »es M.. vlerteljährUch r.75 M. »ei »er SeschSftaftrU», unser« Filiale» unü fluagad,stellen adgeholt: monatlich 1M., »IrrteljatzrUch Z M. Durch dl« Post: Innerhalb Deutschland» und der Seutschea st»l»nirn Monatlich M., vierteljährlich «.so m., au»schll»stllch postbestellgelb. Va» Leipziger rageblatt erscheint Werktag» »mal, Sonn-u. Feiertag»»mal. S» Leipzig, -ra Nachbarorten »»- ürn Orten mit eigenen Filialen wir» di« stdendauogad» »och am fldenü de» erscheinen» in» hau» geliefert. Verltaer kedoktioa: Jaden Zellen >7. Fern sprech-stnsch Inst: Kans« Nr. 447. Arrrtsblaü desRackes und des poUzeüuntes der Stadt Leipzig Neüaktlo» unü S»schüft»st«U«: 7»hanni»gast» Nr.». o Fernsprech-stuschiu- Nr. »»»»1, »»»er un» »«»»«. ISS. Jahrgang klir Inserat« au» Leipzig uu» Umgebung di, /»nAklAktlprklfk. >spaltigrp«tit:etlr4rpf..0>,N»klam»,ei>«> M., von au.würt» ro Pf., Neklamen 1.4» M., Klein« stnzeigen -iepetitzeiie nur ropf.b wiederbol.Nab.,Inserat, von Vehörden im omllichenLeti di» Petit zeil« so Pf. Seschüftoanzeigea mit plabo»rs<brlft im Preis» erhöbt. Nadatt nach Laris. Seiiagen: Sesamtaufl.SM.da»Lausend au»schl. Postgebühr. Anzeigen stnnabmr: ^vbanniogasse«, bet sämtlichen ftlialen de» leipziger Lageblatt«» und allen stnnoncen-Lxpeditionen de» In- und stuslende». Seschastostell« für Serlin u.üi» pr.0randenburn: virektionwalter Flieget, verlin S->». Vre dener Strafte »7. Zernspreeb-flnschluft- Moribplah >»rr». Nr. 435. a Donnerstag, üen 27. lwgult. l91< Ar Mcitcrik sruWsisihr KriUhla«. Siegesjubel in Berlin. — Gedrückte Stimmung in Paris. — Amerika bleibt neutral. — Gegen die englisch-französischen Eügenmeldungen. — Beisetzung des bei Lüttich gefallenen Generalmajors von Bülow. Nach -er Einnahme von Namur. Bon Rittmeister a. D. Großmann. Der französische Opcrationsplan, in langer Friedenszeit sorgsam ausgedacht und sicherlich sorgsam ausgearbeitet, war ein ausgesprochen offensiver: Bersammlung der Hauptmasse vorwärts der starken Maasfront Epinak- Toul—Verdun, möglichst nahe der Grenze, aber noch innerhalb der Linie der schützenden Sperrforts; die beiden Flügel vorgeschoben, im Süden vorwärts Belfort, im Norden an die belgische Bahnlinie Namur—Givct. Man glaubte den Aufmarsch nicht später vollendet zu haben als der Feind, mit der Masse etwa in 10 Tagen. Mit Belgien waren alle Abmachungen getroffen; man war sicher, vor dem Feinde die Hand auf dieses strategisch so überaus wich tige Kriegstheater legen zu können. Also frühe res Antreten der beiden Flügel, später dann Borbrechen mit der Masse im Zentrum, etwa gegen die Linie Metz—Straßburg, vielleicht nördlich auch noch über Luxemburg. Der rechte Armeeflügel trat auch ganz pünktlich an, er be setzte von Belfort aus Mülhausen, wurde daun aber zurückgcworfcn. Anders gestaltete sich die Lage auf dem linken Flügel; hier kam man zuspät, die Deutschen standen nach einer „blitz artigen Bewegung" zugleich mit der Kriegserklä rung in Luxemburg und auf belgischem Boden und gewannen in den nächsten Tagen schnell mr Boden westwärts. Hierdurch erlitt der französische Aufmarsch Und in Verfolg auch der Operationsplan einen schweren, im weiteren Verlaus der Be- gebnisse kaum wieder gut zu machenden Schlag, ja man darf heute sagen, Luxemburg und Lüttich bildeten die Grundlagen für die bis herigen so glücklich verlaufenen Operationen aus deutscher Seite. Ten Wert dieser beiden stra tegischen Gebiete hatte zweifelsohne wohl auch derLondoncr Generalstab erkannt, und er fürchtete — ganz mit Recht — für seinen Entente genossen, falls cs Deutschland frcistand, den kürzesten Weg nach Paris über Belgien zu nehmen. Noch bevor in die großen Operationen über haupt eingctreten wurde, sah der französische Generalissimus sich veranlaßt, den ganzen Plan — den Kriegsplan — um zu stoßen. Wir wissen nicht die tatsächlichen Gründe, die hierzu drängten, aber wir hegen Vcrmutun- gen aufgrund der Erscheinungen, die aus seinem linken Flügel erkennbar wurden. Dieser Flügel konnte nicht nur nicht vor. wärtskommen, sondern es scheint, daß er gänzlich versagte. Ties muß besonders betont werden — sonst fände man keine genügende Erklärung für das unzeitgemäße Hervorbrechcn des Zen trums, das zur Katastrophe von Metz führte. Tie Kriegsgeschichte lehrt, daß derartige Offensivstöße sehr wohl auch unfreiwillige sein können, und wir wollen dicserhalb keinen Vor wurf erheben; wir glauben vielmehr, daß der Generalissimus sich in einer Zwangslage befand oder zu befinden glaubte: er wollte dci? bedräng ten Flügel entlasten — und das kann er nur durch einen Offensivstoß. Ob Pariser Ein. flüsse mitbestimmcnb waren, stehe dahin! Heute wissen wir, der französische linke Flügel ist bedroht. Von der Sambre her, bei Maubeuge, drückt der rechte deutsche Flügel, möglichst in südlicher Richtung, und in der Front sind in siegreichem Anmarsch die Heeressäulen des Prinzen von Württemberg über Neuf- chLteau und des deutschen Kronprinzen über L o na w y. Wohl ist die starke Front Toul—Verdun, eine nur unter größten Opfern zu zwingende Schranke, und sie wird wohl ihre eigene, heute noch völlig intakte Kriegsbcsatzung haben — aber die stärkste Armee, diejenige des Zentrums, volle 8 Armeekorps, sind von Rupprecht von Bayern empfindlich südlich von Metz geschlagen und fluchtartig nach Süden abgedrängt. Ob diese geschlagene Masse weiter südlich unter dem Schutze von Epinal sich wird sammeln können, ist unsicher; erfahrungsgemäß bedarf cs größter Tatkraft und einer starken Führerhand, will man einen desorganisierten Klumpen von etwa Z50000 Mann wieder ordnen, moralisch heben und gegen den Feind führen. Und der rechte Offensivflügel, bei Belfort, tst zur Untätigkeit verdammt; zumal da, wie an. zunehmen, alle Vogesenpässe heute in deutscher Hand sein werden. Noch ist dec Feldzug auf diesem Kriegs, theater, der soeben erst begonnen, nicht beendet, denn bcr Krieg ist eine Kette von Zufällen selbst bei sorgsamster Berechnung. Tie Lage aber, in der kich die französischen Armeen zurzeit befinden, ist die denkbar ungünstigste: in der Front vernichtend geschlagen und von ihrer Basis Toul — Verdun nach Süden abgedrängt, va ihrem linken Flügel umfaßt, auf dem rechten zur Untätigkeit verdammt. Und dies alles tn einem Zeitraum von knapp 14 Tagen! Siegesjubel in Serlin. Infolge der Siegesnachrichten von gestern waren die Linden und die angrenzenden Straßen bis in die Nacht hinein sehr stark belebt. Unter begeistertem Jubel, Hurra- und Hochrufen zog am späteren Abend eine unabsehbare Menge zum kron - prinzlichen Palais. An der Spitze befand sich eine Kruppe Oesterreichcr, die eine große öster reichische Fahne entfalteten. Vor dem Palais an gekommen, staute sich die Menge, und plötzlich sah man in der Hand der in den ersten Reihen Stehen den Wachslichter aufflammen. Ein Oester reicher trat vor und hielt eine begeisterte An sprache auf die Waffenbrüderschaft Deutschlands und Oesterreichs, die in ein Hoch auf die beiden Monarchen und den Kronprinzen ausklang. In die sem Moment öffneten sich die Balkontüren, und die Kronprinzessin, begleitet von mehreren Damen ihres Gefolges, trat an die Brüstung. Un aufhörlicher Jubel erhob sich bei dem Erscheinen der hohen Frau; alles rief und schwenkte begeistert die Hüte. Die Kronprinzessin dankte lebhaft nach allen Seiten. Beisetzung des gefallenen Generalmajors von Bülow. Der in dem Kampfe bei Lüttich gefallene jüngste Bruder des früheren Reichskanzlers Fürsten v. Bülow, Generalmajor o. Bülow, wurde am Mittwoch auf dem Zwölfapostel-Kirchhof zur letzten Ruhe bestattet. Als Vertreter des Kaisers erschien der Hausminister Graf Eulen burg. Mit dem Fürsten Bülow und seiner Gemahlin und dem Gesandten v. Bülow nahmen im Austrage des Reichskanzlers Unterstaatssekretär Wahnschiffe, der Minister des Innern v. Locbell, der frühere Statthalter von Elsaß-Lothringen Fürst von Wedel und viele andere hervorragende Persönlich keiten an der Feier teil. Die Kaiserin in Bad Homburg. Aus Bad Homburg wird gemeldet: Die Kaiserin traf kurz vor 8 Uhr hier ein und wurde vom Landrat am Bahnhof, emp fangen. Sie fuhr sofort in Begleitung einer Hof dame in einer offenen Autodroschke zum Kal. Schlöße. Eine nach Tausenden zählende Menge umlagerte den Vahnhofsplatz und brachte lebhafte Huldi gungen dar. Vie Verbreitung -er Verlustlisten. Der „Reichsanzeigcr" veröffentlicht folgend: Bekanntmachung des Ministeriums des Innern: Im Interesse einer schnellen und zuoer- lässigen Bekanntgabe der Verluste der Armee während des gegenwärtigen Krieges sind folgende Einrichtungen getroffen worden: 1. Die Verlustlisten werden als Au la g c n des d c u t s ch e n „R e j ch s a n ze i p c r s" und des Kgl. Preußischen „Staats, anzcigcrs" veröffentlicht. Außerdem wird jeder Stelle, die das „Armeeverordnungsblatt" erhält, eine Ausgabe der Verlustliste überwiesen. 2. Den Landräten wird eine Anzahl Aus. gaben der Verlustlisten übersandt, um diese in ihren Bureaus und den Städten ihres Bezirkes öffentlich auszulcgen. In den Stadtkreisen er. halten sowohl die Magistrate als auch die etwa vorhandenen kgl. Polizeivcrwaltungen Verlust listen zur öffentlichen Auslegung, namentlich in den Polizeibureaus. 3. Ju allen Kreisen (Land- und Stadtkreisen) werden die Namen derjenigen Toten und Ver wundeten, die den betreffenden Kreisen angehö ren, ausgezogen. Tiefe Auszüge sind neben den allgemeinen Verlustlisten öffentlich auszulegen und den Redaktionen der Krcisblätter sowie den übrigen im Kreise erscheinenden Tageszeitungen behufs Veröffentlichung mitzutcilcn. 4. Im übrigen ist die Einrichtung von Post- lEinzel-)Abonnements auf die Verlustlisten beabsichtigt. Tas Nähere hierüber wird öffent lich bekanntgemacht. Die lleberführung von Leichen gefallener Krieger in die Heimat unmöglich. Berlin, 27. August. (Wolffjches Tel. Büro.) Es laufen bei der Heeresverwaltung von Zeit zu Zeit Anträge auf Erlaubnis zur lleberführung von Leichen gefallener Krieger in die Heimat ein. Die Erlaubnis kann leider zurzeit nicht erteilt werden. Es liegt tn der Natur der Kriegsverhältnisse, daß die Bahnen in der jetzi gen Zeit gerade im Operationsgebiet voll durch die Verwundeten-, Gefangen, usw. Transporte in An spruch genommen sind. Die Angehörigen gefallener Krieger werden in ihrem vaterländischen Empfinden diese Maßnahme verstehen können, auch wenn ihr Wunsch unerfüllbar ist. Gedrückte Stimmung in Paris. Aus Kopenhagen wird dem „Derl. Lok.-Anz." gemeldet: Ueber Stockholm wird aus Paris hierher ge meldet, daß zwischen dem Kricgsministcr und dem General Joffre tiefgehende Meinungsver schiedenheiten ausgebrochen seien. Der Kriegs minister hat in öffentlicher Ansprache den Ober befehlshaber für den unnützen Einmarsch in Belgien verantwortlich gemacht. Man glaubt, daß der Generalissimus Joffre in den nächsten Tagen zurllckgerufen und durch Amade oder Balabregue ersetzt werden wird. Die Stimmung war in Paris sehr gedrückt, veranlaßt durch das gänzliche Fehlen der Kriegsnachrichten vom Montag und durch die gestern eingctroffenen ungünstigen Nachrichten. Einen besonders tiefen Eindruck machten die Ein nahme von Namur durch die Deutschen, der Ein marsch der Deutschen in NorLsran*rc»ch und die Niederlage der englischen Kavalleriebrigade. Ern von der Regierung veröffentlichtes beruhigendes CommunigUt-, wonach trotz des gestrigen Mißerfolges der französischen Waffen der Ausgang des Krieges für Frankreich befriedigend ausfallcn werde, verblieb ohne Wirkung. Ein großer Teil der Einwohner von Paris zweifelt bereits an der Glaubwürdigkeit der französischen und englischen Siegesmeldungen. Biele rechnen mit dem baldigen Einzug der Deutschen in Paris und be reiten ihre Flucht vor. Vie Kriegssteue? Srüstels. Französischen Blättern und dem Neutcrschen Büro zufolge soll der Stadt Brüssel von deutscher Seite eine Kriegsschatzung von 290 Millionen Fran ken — nicht 500 Millionen, wie von anderer Seite gesagt wurde — aufcrlegt worden sein. Hegen -le englisch - französtschen Lügen meldungen. Wie die Deutsch-Amerikanisch« Han delskammer in New Park dem Deutsch-Amerika nischen Wirtschaftsverdand mittcilt, ist ihr Bemühen in der gegenwärtigen Kriegslage darauf gerichtet, dem schamlosen Treiben amerikanischer und deutsch- feindncher Blätter entgegenzutreten und die deutschen Interessen zu wahren. Aus diesem Grunde hat die Kammer auch unter dem 6. August eine Eingabe an den Präsidenten der Vereinigten Staaten gerichtet, in der sie Protest dagegen einlegt, daß die englischen und französischen Kabel unter keiner Zensur ständen und dazu mißbraucht würden, um Bewegungen deutscher Schiffe feindlichen Kriegsschiffen zu melden, sowie ferner durch falsche Gerüchte die öffentliche Meinung gegen Deutschland einzunehmen. Die Handelskammer sieht hierin eine Verletzung der Neutralität und verlangt, daß diese Kabel ebenso unter strenge Zen. sur gestellt werden, wie die drahtlosen Sta tionen. Amerikanische Blätter, die dem Deutsch- Amerikanischen Wirtschaftsverdand zugestellt sind, be. stätigen die Notwendigkeit einer entschiedenen Ab wehraktion gegen die lügnerische Nachrichten kampagne des Reuterbüros; so veröffentlicht die Zeitschrift „Sun" in ihrer Nummer vom 9. August eine Wochen-Kriegschronik, in der fast nur deutsche Niederlagen gemeldet werden. Gegenüber diesen Treibereien ist die Tätigkeit dec Deutsch-Amerikani schen Handelskammer, deren Präsident auch in der amerikanischen Presse aufklärcnde Aufsätze über die wahre Entstehung des Krieges veröffentlicht, dankbar anzucrkenncn. Der Deutsch-Amerikanische Wirtschaftsverdand wird die Handelskammer in dieser Aufgabe dauernd unterstützen. Amerikas Neutralität. Aus Kopenhagen wird gemeldet: Der ameri kanische Gesandte in Kopenhagen ist aus Amerika zurückgekehrt. Er hatte mit Präsident Wilson mehrere Besprechungen über den Krieg. Der Präsi dent ist fest entschlossen, die Neutralität Amerikas zu wahren. Auch Amerika leide unter dem Krieg. Ein großer Teil der Geschälte fei lahmgelegt, und eine umfangreiche Arbeitslosig keit sei eingctreten. Graf Bernstorfs und Staatssekretär Dernburg in New York. Amsterdam, 27. August. Der „Telegraf" meldet aus London: Der deutsche Botschafter Graf Bernstorsf ist gestern abend in New Pork ein getroffen, begleitet von Staatssekretär a. D. Dern burg. Exzellenz Dernburg erklärte es als seine Aufgabe, amerikanische Unterstützung für das Rote Kreuz zu gewinnen. Das „Neue Deutsche Nachrich tenbüro" in New Pork veröffentlicht eine Unter redung mit dem deutschen Botschafter Grafen Bernstorfs, in der dieser gegen den schändlichen Ueber fall Deutschlands so wie dagegen protestiert, daß England bei der gelben Rasse Hilfe sucht. voreilige Fürsorglichkeit der Franzosen. Straßburg, 27. August. fEig. Drahtmeld.) Ueber den zurückgeschlagenen Vorstoß der Franzosen auf das Otcrclsaß wird nachträglich ncch bekannt, daß die Franzosen eine ganze Wagenladung französischer Gesetzbücher mitgebracht hatten, sowie eine wei tere Bagage mit franz ösischenSchulbüchern und Atlanten. In letzteren war Elsaß-Loth.in- gen bereits als Teil der französischen Republik ein gedruckt. „iiui'l'L 168 ^NAlLis!" In einem Feldpostbrief aus Brüssel, der dem „V. L." mitgcteilt wird, heißt es: „Heute rückten wir an der Spitze unserer Trup pen in Löwen in der Umgebung von Brüssel ein. Als wir ankamen, schrien die Leute „Hurra les Anglai s!" Nochheutefrüh l>atte ein Brüsseler Blatt versichert, daß die Deut schen, völlig aufgcrieben, die Maas noch nicht überschritten hätten! Auf einmal merk- t c u sie zu ihrem Schrecken, daß die Deutschen schon in Brüssel waren. Na, wir werden's gnädig machen!" Keine öenachteiligung der Arbeitslosen durch die Kriegsgefangenen. Berlin, 27. August. (Wolnsches Tel. Büro.) Zu den mancherlei falschen Gerüchten, die gegenwärtig aufflackern und unnötige Beiorgnis verbreiten, ge hört auch die merkwürdige Behauptung, das Kriegs gefangene in Bergwerken verwendet werden sollten. Diese Absicht besteht nirgends. Im Gegenteil sind die Zentralbehörden im Reich und in Preußen und ebenso auch in den meisten anderen Bundesstaaten der Auffassung, daß im allgemeinen Kriegsgefangene nicht eher zu Arbeiten Verwender werden sollen, solange für die fragliche Be schäftigung einheimische Arbeits kräfte zur Verfügung itehcn. Grüße aus Schweden. Freundluhcrweise sind uns einige Schreiben aus Schweden zur Verfügung gestellt worden, die zeigen, daß dort die Sympathie auf unserer Seite ist und man den Lüqenberichten der gegnerischen Presse wenig Glauben schenkt. Auf einer Karte aus Tryde (Südschweden) lesen wir: ..Gott gebe allen rechten Deutschen wahre Siegcsfreude. Wir folgen mit größtem Interesse jeder Nachricht aus Deutschland, doch kann man nur den Nachrichten aus Berlin glauben. Den Depesche^