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Nr. 253. — 28. 10. 38. Sächsische Bolkszeitung Seite 1 ächzen sie In solcher Sklaverei?.... Und Blut und Schweift der Untertanen und Bauern, die da ohne Unterlaft und Grenze dahinflieftcn, welche Strafen bereiten sie dem ganzen König reiche... Wie Korn unter dem Mahlstein, so sind diese Bauern unter ihrem Herrn. — Wie darf man bei solcher tyrannischer Schuld vor Gottes Augen treten? Wie soll man nicht fürchten, daft zur Strafe die Heide» grofte Macht und alleinige Herr schaft erlangen werden?..." Nm -ie Einheit in» Glauben Die zahlreichen Schriften und Broschüren, die Skarga vcr- ösfentlichle, dienten neben den eben genannten Punkten der Warnung vor einer weiteren groften Gefahr, vor dem Verlust des einen wahren Glaubens, der auch den Verlust der natio nalen Einheit zur Folge haben müsse. So veröffentlichte er 1577 den „Aufruf zu dem einen Glauben", oder die Schrift „Von der Einheit der Kirche Gottes", „Ermahnung an die Evangelischen" (1592). Dazu kommen die vielgelesenen „Heili genleben" und die „Predigten für Sonn- und Feiertage" (1595). Schlieftlich bleibt noch hinzuweisen auf den Anteil Skargas an den Bemühungen, eine Union mit der orthodoxen Kirche herbeizusühren. Ter Wiedererweckung des Unionsgedankens, der so alt ist wie das Schisma selbst, wurde durch ein bedeu tendes kirchenpolitisches Ereignis der russischen Kirche eingelci- te». Im Jahre 1589 errichtete Zar Feodor unter der Beteili gung des ökumenischen Patriarchen Jeremias II. in Moskau ein selbständiges Patriarchat. Was sollte nun mit der griechisch- orthodoxen Metropole in Kiew geschehen? Sollte sie Moskau oder Byzanz ungegliedert werden? Da mit der Unterstellung der Metropole Kiew unter Moskau weite Gebiete Polens dem kirchenpolitischen Einfluft Moskaus und das heiftt, der Russen ausgeliefert worden wären, galt diese Möglichkeit der Lösung von vornherein als ausgeschlossen. Der Einsluft von Byzanz war 0rss«I«n : Die Kleidersammlung des Reichsheeres wiro am Miltpoch, 28. Oktober in folgenden Bezirken duräxieführt: Gruppe 1 sam melt in der Leipziger Vorstadt, Standplatz Erfurter Platz: ebenda Platzmusik. Gruppe 2 in der Antonstadl, Standplatz Ecke Lö bauer und Stostumer Strafte: Platzmusik Ecke Forst- und Stol pener Strafte. Gruppe 3 in Blasewift. Standplatz Friedensplatz: Plaftmusik ebenda. Gruppe 4 in Iohannstadt-Striesen, Stand platz Watdersecplaft: Plalzmusik ebenda. Gruppe 5 in der See vorstadt. Standplatz und Platzmusik auf dem Dippoldisivalder Platz. Gruppe 6 in Löbtau-Plauen. Standplatz und Platzmusik auf dem Zwickauer Platz. : „Wir greisen anl" Auf die Massenkundgebungen, die am Freitag, 30. Oktober unter dieser Parole im Kreise Dresden stalt- sinden, wird nochmals hingewicsen. Es sprechen in den Ver sammlungen als Redner u. a. Gauleiter Mutschmann, Innenmini ster Dr. Fritsch, Kreisleiter Walter. SA.-Gruppcnführer Schep- mann, Bürgermeister Hnak« (Leipzig), Polizeidirektor Dreher (Ulm), Gauobmann der DAF. Peitsch, komm. Leiter des Volks- biidungsminisleriums Göpfcrt, Ministerialrat Kunz, Dresden, Landesbauernsührer Körner. Kreislciter (9erischer (Pirna), Kreis leiter Vogelsang (Annaberg), Ministerialrat Dr. Wegner, Gau- schulungsleitcr Studentkomski und viele andere. Es ist Pslicht jedes Volksgenossen, nm 30. Oktober eine dieser Versammlun gen zu besuchen! : Bezirkatagung der Wirtschastsgruppe Einzelhandel. D^e Wirtschaftsgruppe Einzelhandel. Landesgruppe Sachsen, hielt nur 26. d. M. in Dresden im Italienischen Dörsclzen eine Bezirks tagung ab. Verlagsdirektor WillX'lin Zu schneid vom Verlag Ullstein, Lterlin, sprach über „Anzeigenwerbung des Einzelhandels". Anlaft des Vortrages, den zahlreich,« interessante Lichtbilder begleiteten, war die kürzlich zwischen der Wirtschastsgrupzie Einzelhandel und dem Neichsverbaud der deut schen Zeitungsverleger getroffene Vereinbarung, die Anze gcn- werbungdes Einzelhandels in einem grüfteren Umsang und damit auch mit gröfterem Erfolg durchzusühren. An .Hand vieler Bei spiele zeigte der Vortragende, mit wie verhültnismäszig einfachen Mitteln wirkungsvolle Anzeigen geschaffen werden könne». Mit dem Bekenntnis zur Zeitung als Kulturträger der Nation klang der Vortrag aus. : (92er Divlsionsappell vom 39. IN. bis 1. 11. 36. Die Front kameraden treffen sich am t!0. 10. nach dem Stellen im Linke- fch'ii Bad (Bautzener Strafte) nach dem Fackelzug und Zapfen streich vor dem 'Neuen Rathaus (21 Uhr) in ihren Stanüguartie- ren. Am 31. 10. <9 Uhr) Feldgatlesdienst. Garnisonkirche, Ge fallenenehrung 192cr Divisionsehrenmal. Hceresstrafte. 17 Uhr Kameradlclzaslsabenü. Stadt. Ausstellungspalast. Dresoen-A., Lennc'strafte. Alle Kameraden und Hinterbliebenen >verden noch mals herzlichst eingeladen, an den Veranstaltungen des Divisions appells leilzunehmen. Bezug der Künstlerisch ausgestatleten Fest schrift durch Erich Simon. Drcsden-A. 29, Schulberg 2. : Eine Versammlung der Schulzellen-Obmänner sand zu Be ginn der Winterarbeit im groften Saale der Dresdner Kaufmann- schrft statt. Im Rahmen der Versammlung hielt Gaunmlsleiter Göpsert eine lu:gcisternde Ansprache, in der er die Aufgaben des Erziehers im Dritten Reich würdigte. : 100-Jahr-Feier der ehemaligen 1. Bürgerschule. Die Wie dersehensfeier der ehemaligen Schüler und Schülerinnen der 1. Bürgerschule tindcl nicht am Tag des 100jährigen Bestehens der elzeinaligen Schule, sondern am Dienstag, dem 3. November, 20 Uhr in» Konzertsaal der Ausstellung statt. : Lhrislkönigssest in Dresden St. Josef. Am Christkönigs fest wurde in Dresden-N. St Josef 13stiindiges (hebet gehalten. Am Abend erfolgte feierliche Verehrung des Allerheiligsten durch den Kirchenchor Kantate, der zwei Chöre von P. Piel und das Ave Maria von Cl>erubini vortrug: das Sopransolo sang das Mitglied des Kirch;enchores, Fräulein Ruth Herold; die Cello begleitung führte Herr Lehrer Posselt einschmiegsam aus. Di« Gemeinde erlebte auch di« Uraufführung einer Komposition des Herrn Rudolf Elsner: ein einstimmiges Marienlied , O Maria, meine Liebe", vom Kircl)enchor mit feinem musikalischen Ver ständnis gesungen, üble durch seine volksliedhafte Schlichtlieit und religiöse Innigkeit eine tiefe Wirkung aus. Das Tantum ergo, ebenfalls in der Vertonung des Herrn Elsner, zeichnet sich durch seine jubelnde Grundslimmung aus und durch wuchtige S.enierung im Ausbau. Mit dein Sakramentssied „Singe o Seele" von Meurer, schwungvoll und klangvein vorgetragen, be schlaft der Kirclfcnchor sein« gesanglichen Darbietungen, die von Gcmeindegesang umrahmt waren. Konsistorialrat Pfarrer Wer ner hielt die Festprcdigl. Tedeum und sakramentaler Scg«n be schlaft die Feierstunde. : Der Katholisch« Kunstkreis hält am Montag, 2. November einen Diskussionsabend im Gastzimmer des Belvedere. Es spricht Pfarrer Dr. Spcttmann (Bad Schandau). — Am 23. No vember hält Prof. Dr. Kafka (Technische Hochschule) im Cosel saal des Belvedere einen Lichtbildervortrag „Zur Morphologie der Kunstgeschichte". : TodessaN. In Radebcul-Kötzschenbroda verstarb am Sonn tag im -17. Lebensjahre Pfarrer Erich Koch. Er war von 1919 bis 1932 Pfarrer von Zelhau im Erzgebirge und amtierte seitdem an der Fricdenskireie in Radcbeul-Kötzschcnbroda. : Jin Oskar-Seyffert-Museum, Landesmuseum für Sächsl- sche Volkskunst, Dresden-N., Aslerstraftc 1 slreim Zirkus) befin det sich im Raum der neuzeitlichen Keramik jetzt eine lustige Ausstellung. Es sind allerhand Tonfiguren in schlichter Be malung Sie zeigen echte Volkskunst, die man in unserer Ze!« in solcher Einfachheit und natürlichem Empfinden s«It«n antrss'. im Laufe der Zeit so schwach geworden, daft von dort aus nicht einmal die dringendsten Reformen in der moralisch schwer zer rütteten orthodoxen Kirche in polnischen Gebieten durchgesctzt werden konnten. Unter diesen Umständen war die Erneuerung der Union mit Rom der beste und günstigste Ausweg. „Die Unionsbestrebungcn hätten jedoch keine greifbaren Formen angenommen, wenn der Jesuitenorden nicht den Boden vorbereitet hätte". (K. Völker.) Tatsächlich wandten sich die polnischen Jesuiten mit grösster Energie dieser groften Aufgabe zu. An der Spitze seiner Ordensgenossen sehen mir wieder Pe ter Skarga seine Fähigkeiten einsetzen. In einer damals stark verbreitete» Schrift „Ueber die Regierung und Einheit der Kirche Gottes unter einein Hirten" machte er konkrete Vor schläge für die Wiedervereinigung. Die erste Auslage dieser Schrift widmete Peter Skarga dem Wojeivoden von Kiew, dem Fürsten Konstantin Ostrozskij, dem cinsluftreichstcn und mächtigsten Magnaten in Wolhynien und Podolie». Nach Uebcrwindung groftcr Schwierigkeiten und nach langer und mühseliger Vorarbeit kam doch schlieftlich die Union zu stande. Am 23. Dezember 1595 konnte Clemens VIII. die Wiedervereinigung der rhutenischen Kirche mit dem Heiligen Stuhl verkünden. Der Papst erlaubte der unierten Kirche die Beibehaltung der slawischen Liturgie sowie die Priesterweihe nach diesem Ritus und erteilte dem jeweiligen Metropoliten von Kiew, der van ihm bestätigt werden mnfttc, die Vollmacht, die Bischöfe seiner Kirchenprovinz von sich aus zu bestätigen. Sodann legte Clemens dem polnischen König nahe, die unierten Bischöfe rechtlich den lateinischen glcickznstellen. Ans der feier lichen Kirchenversammlung von Brzcsc-Litewski vom 16. bis 20. Oktober wurde die Union feierlich verkündet. Den Abschlnft bildete eine Festpredigt Peter Skargas über „die Einheit der Kirche". Auch zur Bewältigung dieser groften Aufgabe hat Skarga seine besten Kräfte beigetragen. Sie sind von einem Dresdner, dem D'eingutdwhor Rudolf Kaiser, geschaffen und bilden ein« Bereicherung der Samm lung. : Im Zirkus wurden am Montag die Entscleidungskämps« fortgesetzt. Travaglini warf nach lebhaftem Kampf den Esten Zeisig. Berber (Oesterreich) wurde über Czirnchin (Ruftland) Herr. Hans Schwarz jr. (Berlin) führte einen fast zweistündigen Kamps gegen den finnischen Riesen Kujanpäa durch, den er nach prächtigem Ringen ans beide Schultern zwang. Weltmeister Garkowicnko siegte über Tznmkowski (Polen). — Am Diens tag ringen bis zur Entscheidung: Szymkowski (Polen) gegen Travaglini (Italien). Weltmeister Garknwienko (Polen) gegen Kujanpäa (Finnland). Berber (Oesterreich) gegen Zeisig (Est land). : Der Wind war schuld. Am Montagmillag wurden auf der Auguslusbrücke von einem Lastkraftwagen zwei Hol.zgestelle durch einen Windstoft herunlergcschleudert. Ein im gleichen Augenblick vorübersahrender Kraftrachabrer wurde von den Hol.z<iestellen getroffen und kam zu Fall. Dabei zog er sich crlzebliche Verlet zungen zu. : Mit dem Motorrad gegen die Straftenbahn gefahren. Auf der Schäler strafte (lieft am Montagabend eui ans einer Ncben- strafte kommendes Motorrad gegen einen Slraszenbahnzua. Der 23 Jahre alte Kraftradfahrer und seine Begleiterin wurden so schwer verletzt, oasz sie dem Friedrichftädter Krankenhaus zugc- siihrt werden mutzten. Dresdner VollzeiberW Kaninchen gestohlen. Aus einem an der Ulmenstrasze (Stadtteil Laubegast) gelegenen Garten wurden in der Nacht zum 21. 10. fünf schwarz-weitz gefleckte, zwei graue und ein schwarzes Kaninchen, sechs Monate alt, gestohlen. Um zu den Tieren zu gelangen mutzten die Diebe den Stall ausbrcchen. Sollten die Tiere zum Kauf angeboten oder sonst gesehen wer den, benachrichtige man die Polizei. Mit einem alten Sckwindeltrick treibt seit einiger Zeit der am 17. 7. 08 in Arnstadt (Thür.) geborene Fritz Landgraf sein Unwesen. Landgraf hat es hauptsächlich aus die Schädi gung von Familien abgesehen. Durch sein einnehmendes Wesen und sicheres Auftreten versteht er cs. Leichtgläubige zu täuschen, indem er angibt. elektrische Haushallungsgegcnslande. insbe sondere Skando-Waschmaschincn zu rcvariercn. Im Falle eines Auftrages nimmt der Schwindler die Geräte auseinander, wobei er erklärt, die Reparatur an Ort und Steile nickt aussiibren zu können. Der Gauner hat es aber nur aus die Teile abgesehen, die er überhaupt nicht oder im alten Zustande abliescrt. Für angebliche Reparaturen verlangte er Bezahlungen. L.. der seine Betrügereien auch anszerhalb Dresdens begeht und zu den Fahr ten einen geliehenen Pkw. benutzt, wird von verschiedenen Be hörden gesucht Wer von ihm geschädigt ist oder ihm einen Pkw. geliehen hat, wird gebeten, sich im Polizeipräsidium, Zimmer 86, zu melden. Meldung zur Eignungsprüfung für den Bühnenberuf. Am 4. und 5. Naveml'er 19M finden in Dresden die Eignungsprüfun gen für den Berus als Schauspieler (Schauspielerin) und am 9. November 1936 für den Berus als Opernsänger (Ozernsüngerini statt Wer sich dem Opern- oder Schauspielbcrus widmen will, bat sich gemäft einer Anordnung der Reichst!,eaterkammer vor Aufnahme des Studiums einer Eignungsprüfung zu unterziehen. Nack bestandener Prüfung wird dem Prüfling ein Zeugnis über seine Eignung zum Bühnenlx'rus ausgestellt, das später lrei der Erbringung des Leistungsnackneises bzw. Anmeldung zur Reichs- kachschast Bühne vorzulegen ist. Wer ohne Zeugnis der Eignung kur den Bühnenbsrus Unterricht nimmt, tut dies auf eigene Ge- tabr. Prüfunasmeldungen sind unter Beifügung eines Lebens laufe; bis kpätestens 1. November 1936 an die Beratungsstelle Dresden der Re chstlzeaterkammer. Drecden-A. 1. Wallstrafte 15. 2., zu richten. Ort uns Termin für die Chor-Eignungsprüfung werden noch bckanntgegeben. Ms dem Dresdner Kunjlleben Ian Dahmcn-Quartett. Der 2. Abend des Beethoven- Zyklns brachte «inen interessanten Ueberblick über die Sämls«»s- periodcn des Meisters. Aus der Jugendzeit hörten wir das sonnige A-Dur-Ouartctt (Nr. 5 aus op. 18), das deutlich Mozarts E'.nfluft verrät. Die Reifezeit war mit dem herrlichen F-Dur- Onartett op. 59 Nr. 1 vertrete», und aus des Meisters letzten Schafsensjahren kam das scchssätzige Quartett in B-Dur Werk 130 zum Vortrag. Wie immer >var auch diesmal die Wieder gabe der Werke von Konzertmeister Pros. Imi Dahmen, Kammer virtuos Willy Ianda, Kammervirtuos Georg Seifert und Kon zertmeister Karl Hesse nicht nur in Bezug aus ausgeseilte Technik und exaktes Zusammenspiel, sondern auch auf geistige Durch dringung und innerliche Gestaltung geradezu vorbildlich. Die kleine, aber aufmerksame Zuhörerschaft dankte mit reichem Bei. fall. H. E. Mozart-Verein. Zur Nachfeier des 50. Geburtstages Hein rich Kaminskis (am 4 Juli) brachte der Mozartverein in seinem ersten diesjährigen Sinfoniekonzert für Mitglieder „In troitus und Hymnus" für drei Solostimmen, gemischten Chor und groftes Orchester in Dresden zur Erstaufführung. Die Texte dieses Werkes entstammen dem Nachtlied aus Nietzsches „Also sprach Zaratbustra" und dem 1. Korintherbries des Hkwlus. Trotz des riesigen Aufwands äutzerer Mittel bleibt dieser Ton- Sumor in Sachsen Ein Preisausschreiben zum Tag der deutschen Artistik. Sachsen ist einst das klassische Land, des guten deuiscl-en Humors gewesen. Des Sachsen gemütvolle Art, den Menschen zu erfreuen, wurde später von verantwortungslosen „Bliemclen"- d.chtern in die platte und venveichlichte „Gemiedlichkcit" gezerrt, seine überlegen lächelnde Selbstkritik von gewissenlosen Ge schäftemachern verhunzt und verfälscht. Den ,.Bliemclen"-Witzcn ist schärfster Kampf angesagt worden. An ihre Stelle soll wie der echter Humor treten, der weder verletzt noch beleidigt. Zur Förderung guter Humorliteratur veranstaltet der Reichsstntthalter mit der Reichsfachsckast Artistik. Landesmclp sciw'ft 3 Sachsen-Schlesien und dem .„Heimatwerft Sachsen" ein Preisausschreiben, das den Namen ., H umor in Sachsen" trägt. Es setzt für den besten Einakter, den besten Einzelvortrag oder die beste Einlage für die Kleinkunstbühne einen Preis von 500 Mark aus. Die zweitbeste Einsendung wird mit 300 Mark, die drittbeste mit 200 Mark ausgezeichnet. Auftcr- dem sind fünf Preise zu je 100 Mark ausgesetzt worden. Die Beteiligung steht allen Schriftstellern und Humoristen frei Ti lö sende schlutz ist der 31. Januar 1937. Ueber die näheren Einze!- heiten gibt die Fachsch>afl Artistik der Reichstheaterkammer. Lan- desfachkchaft3 Sachsen-Schlesien (Dresdcn-A. 1, Wallstrafte 2) jederzeit Auskunft. Anlässlich der Sächsische» Gaukulturwoche hatte Reichs statthalter Marlin Mutschmann eine Reihe von Preisausschrei ben verküirdet. Durch dieses neue Preisausschreiben erfährt der damals vorgelegte Plan kultureller Förderung eine wertvolle Ergänzung. Das Preisausschreiben wird hoffentlich dazu bei tragen, anstelle des verfälschten „Vliemchen-Humors", wie er von nichtsächsiscl,«» Komikern immer wieder den Sachsen ange- dichtet wird, wurzelechter sächsischer Fröhlichkeit die Wege zu ebnen. So bedeutet das Preisausschreiben einen wertvollen Bei trag zum Tag der deutschen Artistik. h. Chemnitz. Tödlich über fahren. Am Sonnabend wurde auf der Theaterstrafte ein 64 Jahre alter Geschäftsinhaber von einem Lieferkraftmagen angefahren. Er wurde mit schwe ren Verletzungen in das Krankenhaus an der Zschopaucr Str. gebracht, wo er abends verschied. tz. Chemnitz. ZwIs ch en d i e P u s s e r g e r a t e n. Aus dem Chemnitzer Hanptbahnhos wurde am Montag früh ein !>g Jahre alter Schlosser, der mit Arbeiten an einem Personenwagen beschäftigt war, von einer ausfahrenden Lokomotive zwischen die Pusser geguctscht. Der Verunglückte, der Becken- und innere Verletzungen erlitt, muftte nach dem Krankenhaus gebracht wer den. tz. Colditz. Man lieft den Schwindler wieder gehen Ein völlig unverständliches Verhalten ist im benach barten Thumirnicht einem Schwindler gegenüber gezeigt worden Dort war ein Mann aufgetreten vor dem vor einiger Zeit durch die Presse gewarnt morden war, da er bei den Bauern Be stellungen auf Schädlingsbekämpfungsmittel aufnahm und An zahlungen kassierte. Die Lieferung blieb natürlich aus. Als er setzt in Thumirnicht austrat, wurde er erkannt, und mm hielt ihm die Zeitung mit der entsprechenden Warnung vor. Dci Schwindler hatte, da man weiter nichts gegen ihn unternahm, dann Gelegenheit, sich schnell und leise zu drücken. tz. Zwickau. Tragischer Tod eines Kindes. In Wiesenburg nahm ein 6jähriger Knabe beim Spiel mit seinem Baukasten ein Zahnrad in den Mund. Der Junge verschluckte das Rad. Obwohl sofort Hilfe zur Stelle war, erstickte das Kind. tz. Hohenstein-Ernstthal. Radfahrer, mehr Vor sicht! Aus der abschüssigen Badstrafte stieften zwei Radsahrcr zusammen. Der Zusammenprall war so hestig, daft beide schwere Verletzungen erlitten. tz. Reichenbach i. V. Weihe des Baldnr-non- S ch i r a ch - H e i m s. Nack wockenlanaer Arbeit konnte am Sonntag das auf dem Gelände des ebemaligen marristischen Sportvereins hinter der „Schönen Aussicht" völlig neu erstandene Heim der Hitlerjugend geweiht werden. Auf einem Gepäck marsch waren hierzu 198 Plauener Hitlerinnaen nach Reichen bach gekommen. Der Feier wohnten eine Reihe führender Ver treter der NS-Gliederungen bei. 1z. Treuen. Weihe der F r o n I k ä m p s e r s i e d I u n g. Mit einer schlichten Feier wurden nm Sonnabend die hier an der Wetzelsgriiner Strafte entstehenden vier Doppelhäuser der Frontkämpfersiedlung der NSKOV geweiht. tz. Waldheim. Starker Wind bringt eincn Kraftwagen inGang. Durch de» starken Druck des W n- des geriet ein an einem Berg lzaltender Kraftwagen in rück wärtige Bewegung. Der Wagen nahm immer schnellere Fahr: an fuhr über die Bordkante des Bürgersteiges und landete an der Front eines GesclMslM'ses Dort zerstörte er einen neuen Warenautomaten und die Dachrinnen und zertrümmert« die grofte Cekwufensterscheibe. Die Bremsen waren in Ordnung, aber anscheinend nicht ganz angezogen, sie wurden durch den starken Wind gelockert. tz. Annaberg. Todesfall In Annaberg verstarb plötzlich der Ehrenoberm-ister der Bnckbindcrinnung, Adolf Burkert. Er mar lange Zeit Stadtverordneter, ehrenamtlicher Stadlrat und Mitglied des Verwaltungsrates der Sparkasse Annaberg. ... . , tz. Marienberg. Ein Erzgebirgler baut das Haus dcsDeutschenRcchts. Der Architekt Prof. Oswald Bieber, der Erlmuer des Hauses des Deutsche» Rechtes, dessen Grundstein am Sonnabend in München gelegt wurde, ist «in ge bürtiger Pockauer. Er ist das 13. Kind einer erzgebiraifch.-n Familie und wurde 1874 als Sohn eines Zimmerpoliers geboren. Er besuchte die Schulen in Chemnitz und Dresden und ging dann später nach München. schöpsung nachhaltiger Eindruck versagt. Der instrumental« Teil enveist sich als zu dickflüssig, so daft die Worte in den Klang wogen untergehen, aber auch der «igenlliche Kern melodischer Erfindung ist recht dürftig. Welche Fülle ausdrucksvoller melo discher Linien sinden wir dagegen im Schassen des norddeutschen Meisters Johannes Brahms, dessen gewaltige c-moll-Sinsouie und Rhapsodie aus Goethes „Harzreise im Winter" sür Altsolo, Männerchor und Orchester zur Ausführung gelangten. Den Solo- pctrt der Alt-Rhapsodie gestaltete Doris Winkler innerlich über zeugend, und die weiteren Gesangssolisten des Abends reihten sich würdig an: Luise Scl»elbach-Psannstiehl, Lieselotte Mieze und Dr. Günther Engelhardt. Ebenbürtig standen ihnen die Solo vertreter der Instrumentalgruppen gegenüber: Walter Docll (Violine), Herbert Hönicke (Viola) und Emil Gmeindl (Violon cell). Vorzüglich)« Schulung verriet wiederum das Vereins-Orche ster, das unter Erich Schneiders bewährter Stabführung die Schmierigkeiten der Werke mit gutem Gelingen meisterte, und auch der Freiwillige Frauenkirchenchor bewältigte seine Aufgaben rhythmisch und exakt und mit sauberer Tongebung. Lebhastcr Beifall dankte den Künstlern und allen Mitwirkenden. A. Ein neues Lustspiel im Schauspielhaus. Die Erstaufführung des neuesten Werkes von Iock)en Huth, des Lustspiels „Di nier Gesellen" findet am Freitag, dem 30. Oktolier statt. Die Proben sind unter der Leitung von Dr. K. H. Böhm in vol lem (tzange. Manja Behrens. Gretelott Braxis, Charlotte Strauch und Lotte Gruner spielen di« vier Gesellen. G