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^otlLSN Inanen «ten tNonegsssen Das Kasino von Monte Carlo gehört zu den „prominen testen" Treffpunkten der sogenannten „mondänen" Welt. Hier haben sich Jahrzehnte lang die Grandseigneurs und die Hoch stapler aller Herren Länder ein Stelldichein gegeben. Hier sind Milliarden gewonnen und verloren worden. Hier liegt eine unendliche Reihe von Selbstmördern begraben. Hier haben hohe und höchste Herrschaften, haben tiefe und tiefste Menschenschick- sale Ihr Ende genommen. Hier ist gewissermaßen „historischer" Boden. Man könnte die Spielbank des Zwergstaates Monaco mit Mon -e Lenclos — seligen Angedenkens! — vergleichen: bis Ins hohe Alter hinein jugendfrisch und quicklebendig, und eines Tages in Schönheit gestorben. Sollte diese Parallele bis zur letzten Konsequenz aufrecht erhalten werden, mühte der Spiel betrieb bald seine Pforten schliessen: denn in diesem Jahre mühte eigentlich das Kasino seinen achtzigsten Geburtstag feiern. Und in der Tat scheint es so, als wollte es rapide dem Ende zu gehen. Aus Monte kommt socl»en die Meldung, dah die Spielbank ein ..Geschäftsjahr" hinter sich hat, das als das schlechteste seit seinem Bestehen bezeichnet werden muh. In denjenigen zwölf Monaten, die im April zu Ende gingen, ist ein Defizit von nicht weniger als einer Million entstanden. An der Bahre des entgleisten „Reibach" stellen trauerumslort die Aktionäre der „Soeietä des Bains de Mer de Monaco", die in diesem Jahre nicht ihre gewohnte Dividende erhalten werden und steht der wacker« Präsident de Pierro, der mit tiefer Betrübnis seststellen muhte, dah die Mensclchcit eben ihr Glück nicht mehr im Spiele zu suchen scheine. Herr de Pierre hat recht! Es sind andere Zeiten ange brochen als vor 80 Jahren, als man die Spielbank gründete, um clnem „tiefgefühlten Bedürfnis abzuhclfcn". Es werden heute realere Partien gespielt als am Roulette. Spiel ist höchstens noch Amüsement, aber kein Lebensbcruf mehr. Baden-Baden hat zu einem grossen Teil die Erbschaft von Monte Carlo an getreten: hier herrscht eine wohltuend« Atmosphäre der Ver nunft und der Rul>e, dort herrscht das, was die Unrast und die Zwiespältigkeit der vergangenen Epoche ausmachte. Monte ist das Opfer der Zeit geworden, nicht nur der Weitansclmuung, die .n manchen Ländern erst in einem kaum merklichen Umbruch sich befindet. Die reichen Russen wurden an der Wolga und in St. Petersburg von Lenin und Stalin „liquidiert"; die wohlhalx'ndcn Deutschen sind nicht mehr so sehr willkommen gewesen wie früher, als sie — ein wenig Pnroenus — das Geld mit vollen Händen umherstrcuten. Die Deutschen kranken an den unverschuldeten Devisensorgen. Die Amerikaner lasten sich allenfalls noch Miami und Lang West gefallen. Und die letzten der Mohikaner, die gutsituierten Franzosen, werden durch die Frankencntwertiing und Infolge der neuerlichen schweren Gefahren für die Währung davon ab- gchalten, Ihr Glück allzu sehr zu versuchen. Es macht nichts, wenn die muffige Eleganz der Spiel hölle ihrem Ende zugcht. Drauhcn, auf den Aulostrahen längs des Meeres donnern dafür die Motoren der internationalen Autorennen. Umveit davon pflegt man bekanntlich die Welt rekorde für Wasserflugzeuge auszutragen: eine neue Zeit macht sich breit, eine neue Zeit taucht aus und überdeckt eine rühm lose, wenn auch ereignisreicl-e Geschichte. Monaco und seine „Ureinwohner", die Monegassen, weinen . . . Und der souve räne Fürst dieses Landes, der seine Pfründen aus dem Epiel- vcrlust und aus dem Unglück seiner Gäste zog. Bestrafung elnes MrMastssührers im Ruhrgebiet Jahre Zuchthaus. 110000 RM. Geldstrafe. Essen, 11. Mai. Das Sonde rg «richt im Essener Landgericht verurteilte den 35 Jahre alten Betriebssichrer Dr. Max Knepper wegen Tterbrecl-ens gegen das Volksvcrrats- gesetz und wegen fortgesetzter Devisen- und Steuervergel>en zu einer Mesamtzuchtlmnsstrase von -1 Jahren und 6 Monaten sowie zu 5 Jahren Ehrverlust und Insgesamt zu ItOOOO RM Geld strafe. Die beschlagnahmten Werte in Höbe von 50 000 RM. wurden als dem Reiche verfallen erklärt. Aus dem Vermögen des Angeklagten wird als Ersatzcinzichungsstrafe der Betrag von 41000 RM. eingezogen. Der Verurteilte lxatte «s unterlassen, sein bei einer hollän dischen Bank angelegtes Vermögen im Werte von rund 70 000 bei der Rcicksbank anzuzeigcn. Er hatte im Gegenteil bis Ende M5 fortlaufend über seine ausländischen Vermögenswerte ver tilgt. Aktien gekauft und verkauft, Bankabhebungen getätigt, Devisen in Reichsmark umaetauscht und in .«Holland deutsche Aktien zu einem niedrigen Kurs« gekauft und diese dann nach Deutschland eingcfichrt. Wrlsilich-sozlaler Arbeiteraufmarsch in Wien durch Anhänger AeW gestört Wien, 11. Mai. Am Sonntag fand «In Aufmarsch drr christlich-sozialen Ar- kiterorganlfatton „Freiheitsbund" statt. In besten Verlauf es zu Gegenkundgebungen kam, dl« anscheinend von dem ehemaligen Vizekanzler und Wiener Helmwehrsührer Fey or- zanisiert worden waren. Feq hatte an einer bestimmten Steil« des Ringe» Aufstellung genommen und leitet« di« Kundgebun- gen. Ursprünglich hatte Bundeskanzler Schuschnigg nicht die Absicht, mit dem Zug« der christlich-sozialen Arbeiter mitzu marschieren. Nachdem ihm aber von drr Gegenkundgebung Jer-s Mitteilung gemacht worden war, entschloß er sich, sich selbst an die Spitze des Zuges zu stellen. An der Stelle, wo Fey stand, soll cs dann zu lebhaften Kundgebungen für und gegen Fey gekommen sein. Wie wir erfahre», wurden 5 0 Heimatschühcr. die Anhänger Feys sind, le st genom men. Fey wurde später von der Polizei aufgesordert, sich zurückzuziehen, welchem Auftrag er auch nachkam. Das amtliche Wiener Korrcspondcnzbüro gibt von diesen Vorfällen eine Darstellung, ln der es u. a. heißt, daß nach dem Vorbeimarsch einige Hundert sichtlich bestellte Provokateure aus staatsfeindlichen Kreisen versucht hätten, die Kundgebung zu stören und durch Tarnung ihrer Provokationen den Anschein eines Geaensatzes zwischen einzelnen Regierungsgruppen zu er wecken. An der blendenden Disziplin der Teilm-Hmer der Kund gebung, bei der auch der Hekmatschutz offiziell vertreten war, ist. wie cs in dem Bericht weiter heißt, die Absicht der Provo kation sofort zunichte geworden. Wien ist am Sonntag, wie es in einer weiteren Meldung heißt, ganz knapp an einer starken Entladung der innerpoli- tischen Spannung vorbeigegangen. Man erfährt jetzt, baß die Anhänger des ehemaligen Vizekanzler» und Heimatschutz Lau- Oie Kaiserproklamation in Rom Viktor Emanuel m. Kaiser von Äthiopien — Marschall Vadoglio Vizekönig von Abessinien Rom, 11. Mai. Der italienische Regierungschef hat Sonn abend abend vom Palazzo Venezia aus dem Italienischen Volk verkündet, daß der König von Italien den Titel eines Kaisers von Abessinien annimmt und daß sämtlich« Gebiete und Volks stamme des abes sinischen Kaiserreichs unter die volle und unein geschränkte Souveränität Italiens kommen. Der Oberbefehlshaber der italienischen Truppen In Ost afrika, Marschall Badoglio, ist zum Generalgouver- neurvonAbesfinien mit dem Titel eines Vizekönigs ernannt worden. Die Rede, mit der Mussolini die uneingeschräukte Souve ränität Italiens Uber Abessinien proklamierte, hat folgenden Wortlaut: „Offiziere, Unteroffiziere und Soldaten aller lnnvaffneten Streitkräfte in Afrika und Italien, Schwarzhemden der Revo lution, Italiener und Italienerinnen des Vaterlandes und in der Welt, hört mich an! Mit den Entschlüssen, die wir in wenigen Minuten kennen werden und die vom Faschistischen Großrat gebilligt wurden, vollendet sich ein großes Ereignis. Das Schicksal Abessiniens wird heute, am !). Mai, im 14. Jahre der saschistis<l)en Aera, be siegelt. Alle Knoten wurden von unserem Schwert zerhauen. Der faschistische Sieg bleibt in der Geschichte des Vaterlandes erhalten. Italien hatendlich sein Imperium! Und zwar das faschistische I m periu m. denn es trägt die un trüglichen Zeicizen des Willens des römischen Liktorenbündels. Dies war das Ziel, auf das durch 14 Jahr« alle Kräsl« der italienischen Nation hindrängten und das zu erreichen sie streb ten: ein Kaiserreich des Friedens. Denn Italien will den Frieden für sich und für die anderen und greift zum Kriege nur, wenn cs von feindlici>en Mächten dazu gezwungen wird. Ein Kaiserreich der Zivilisation und der Humanität für alle Stämme Alx-ssiniens, weil das die Mission Roms ist und weil das der Wille Roms ist. der die Völker seinem Schicksal ent- gegeuführt. So gebietet cs das Gesetz unserer (beschichte. Vor uns öffnest sich jetzt eine breite Bresche in die Zu kunft. Ich rufe es Euch zu: Tas Land Abessinien und die Stämme Abessiniens stehen von heute an unter der unum schränkten Herrschaft des italienischen Reiches. Ter Titel Kaiser von Abessinien wird vom König von Italien angenomme n. Königlicl)« Offiziere und Unteroffiziere in Afrika und Italien, Schwarzhemden, Italiener und Italienerinnen! Das italienische Volk hat sich in seinem Kamps sein Kaiserreich selbst geschaffen. Es wird es in seiner Arbeit erhalten, und es wird cs gegen jediveden Feind mit den Waffen verteidigen. In dieser hehren Gewißheit erhebt, Legionäre, Eure Abzeichen, Eure Dolche und Eure Herzen, nm nach 15 Jahrhunderten das Wiederersclzeinen des Kaiserreiches aus den schicksalhaften Hü geln Noms zu grüßen. Werdet Ihr seiner wert sein? (Die Menge bricht in ein gewaltiges Ja ans.s Dieser Ruf ist wie ein heiliger Schwur, der Euch vor Gott und vor den Menschen auf Leben und Tod verpslichtet. Schwarz hemde», Legionäre! Grüßt de» König!" Die ltallenischen Dekrete über die Zukunft Abessiniens Der Faschlstiscl-e Großrat und der italienische Ministerrat haben folgende Dekrete gebilligt, die noch im Lause der Sonn- abcndnacht vom König von Italien unterzeichnet morden sind. Die Dekrete haben folgenden Wortlaut: „Wir, Victor Emmanuel III., durch die Gnade Gottes und den Willen der Nation König von Italien haben angesichts der Dringlichkeit und absoluten Notwendigkeit, diese Maßnahmen zu treffen, nach Anhören des Faschistiscl>cn Großrates und des Ministerrats auf Vorschlag des Regierungschefs folgendes dekre tiert: Artikel s. Die Gebiete und die Volksstäinme, di« dem abessinischen Kaiserreich anqehörten, werden unter di« vollstän dige Souveränität des italienischen Königreiches gestellt. Der Titel „Kaiser von Abessinien" wird von dem König von Italien und seinen Nachfolgern angenommen. Artikel II. Abessinien wird durch einen Generalqou- verncur regiert und vertreten, der den Titel Vizckönig führt und von dem auch die Gouverneure von Eritrea und I I a l i e n i s ch - S o m a l i l a nd abbängig sind. Nom Gene ralgouverneur und Vizekönig von Atiessinien hängen all« mili tärischen und zivilen Autoritäten der seiner Rechtssprechung unterstellten Gebiete ab. Der Generalgouverncur und Vizekönig von Abessinien wird durch königliches De« kret aus Vorschlag des Regierungschefs ernannt. Art. III. Mit Kgl Rcgierungsdekret wird aui Vorschlag des Regierungschefs die Verwaltung Abessiniens festgelegt. Artikel IV Tas vorliegende Dekret das vom Tage seines Datums in Kraft tritt, wird dem Parlament zur Umwandlung in ein Gesetz vorgelegt werden. Ter Regierungschef wird zur Vorlage dieses Gesetzentwurfes ermächtigt werden. Wir ordnen an, daß das vorliegende Dekret, das mit den Slaatssiegcln versehen ist, in die amtlichen Gesetzes- und Dekret- erlast« des italienischen Königreiches ausgenommen wird und verlangen von jedem, es zu beachten und beachten zu lassen." * Angesichts der dringenden und absoluten Notwendigkeit für die Einsetzung einer Regierung von Abessi nien Sorge zu tragen, wurde folgendes weitere Dekret be schlossen: „Artikel I. Der Marscln.ll von Italien Pietro Badog lio. Marchese del Sabatino ist zum Generalgouverncur mit dem Titel eines Vizekönigs und mit allen Vollmachten ernannt morden Artikel II Das vorliegende Dekret, das mit dem Tage der Unterzeichnung in Kraft tritt, wird dem Parlament zur Umwandlung in ein Gesetz vorgelegt werden." Das Dekret schließt sodann mit den gleichen Worten, wie das erste Dekret. Präsident Plein srelgesprochen Nm Freitag sand vor dem t. Strafsenat des Reichsgerichts in Leipzig die Revisionsverhandlung in dem Vcrsahrcn gegen den Präsidenten der Frankjurter Neichspostdircktion, Otto Plein, statt. Die Große Strafkammer des Landgerichts Frankfurt am Ata in hatte in ihrer Sitzung vom 1V. De zember vergangenen Jahres Plein zu einer Geldstrafe von 3 000 NM., ersatzweise zu 30 Tagen Gesängnis, verurteilt, weil er im Frankfurter Postscheckamt das Plakat „Deutsches Volk horch aus" hatte entsernen lasten. Das Landgericht stützte sich in seinem Urteil auf den 8 134 NSlGB lEnlsernang einer amt lichen Bekanntmachung) und den 8 185 (Beleidigung). Außer dem hat das Gericht dem Gauleiter die Befugnis zugesprochrn. das Urteil im „Völküchen Beobachter" und im „Frantsurler Volksblatt" zu veröffentlichen. Die „Frankfurter Zei tung" berichtet hierüber aus Leipzig, daß der Senat die Ent scheidung des Landgerichts Frankfurt aufgehoben und den Angeklagten freigesprochen habe; die Ko st en fallen oer Reichskost« zu Lasten. In der Urteilsbegründung ist nach dem Bericht der „Frankfurter Zeitung" unter anderem folgendes ausgesiihrt: An sich sei das Amnestiegejeh vom 23. April 1030 anwendbar. Eine Ausnahme von der Anwendung der Amnestiebestimmungen könne jedoch dann gemacht werden nach der Rechtsprechung des Reichsgerichts, wenn die Sache rc^ zur Freisprechung sei. Das Vorgehen des Angeklagten habe sich nicht gegen den Inhalt des Plakats, sondern nur gegen seine Befestigung an einer bestimmten Stelle gerichtet Der Beschul digte habe sich als berechtigt ansehen können, aus Gründen seines pslichtmäßigcn Ermessens die Anbringung des Plakats an dieser Stelle zu beanstanden und die Beseitigung vorzunehmen. Bei diesen Umständen sei ein böswilliges Verhalten des desführers Wien, Fey. tatsächlich eine uinsaiwreiclie Kundgebung gegen den Aufmarsch des Freiheitsbnndes geplant hatten. Dadurch, daß Bundeskanzler Dr. Schuschnigg rechtzeltlg von den Plänen der Anhänger Feys erfuhr, sich selbst an di« Spitze des Zuges des Frelheitoundes stellt« und gleichzeitig Feq durch di« Polizei ausfordern ließ, seinen Platz, den er In der Ringstraße eingenommen hatte, zu räumen, könnten die Kund gebungen im großen und ganzen verhindert werden. Als näm lich die Anhänger Fens Dr. Schusrtmigg» ansichtig wurden, wag ten sie nicht, ihre Pläne durchzuführen. So kam es, daß die Kundgebungen nur an etnzelnen Punkten der Ringstraße aus flammten und rasch vorübergingen. Hingegen kam es. wie man jetzt erfährt, zwilchen abzie- henden Truppen des Freiheitsbnndes und Heimioehrlentcn in späterer Stunde In den äußeren Bezirken Wiens zu Schläge reien, die von AlarmabteiluiiHen der Polizei unterdrückt wur den. Zwei Kinder sollen hierbei durch Steinwürfe verletzt morden sein. Wie man hört soll Fey selbst jetzt allerdings erklären, es sei ein relner Zufall gewesen, daß er sich zur Zeit des Freiheits- dundesaufniarschcs aus der Ringstraße befunden habe. Immer hin könnte der Vorfall für Fey noch Folgen haben Wie wir von zuverlässicier Seite erfahren, befindet sich unter den Verhafteten der ehemalige Heimotsckutzhauptinann Fitzner, der jetzt der militärischen Leitung des Milizkorps zu geteilt ist Um Mitternacht erschien eine Verlautbarung der Heim wehren. in der mitgeteill wird, daß tatsächlich Kundgebungs versuche vo« einzelnen Heiniwehrleulen gegen den Aufmarsch des Freiheitsbundes stattgefunden Iwben. Vizekanzler Star- Hemberg habe, so heißt es in der Erklärung weiter, sich zur Polizeidirektion begeben «nd für die 50 Verhafteten interve niert. und. da sich herausizestellt habe, doß es sich nur um „Rusdemonstrantcn" handelte, so seien diese wieder auf freien Fuß gesetzt worden. Beschuldigten ausgeschlossen. Dos A b r e iß e n des Pla kates habe sich aus der Art seiner Befestigung zwangsläufig er gebe». Es liegt weder subjektiv ein Verschulden vor, noch sei das Bewußtsein der Rechtswidrigkeit im Falls der Anwendung des 8 303 NStG (Sachbeschädigung) gcgcben. Auch sür die B e l e i d i g u n g sa b s i ch t gegenüber dem Gau leiter Strenger entfallen alle Anhaltspunkte. Aus diesen Ucber« legungcn kam das Gericht zu seinem Freispruch. Zestaufführimg lm Münchener Aationaltheater in Anwesenheit des Führers München 11. Mai. Am Sonntagabend fand die festliche Er» öfsnungsoorslellung der drillen Reichsthealeriestwoche im Na- tionatlhealer mit Richard Wagners R enzi statt, die der Haupl- sladt der üeutscl-en Kunst würdig war und «men Auitukt zu all den kllnstlerisciien Genüssen gab. die die Reichslheaterfest- woche Müncl-en 1036 bringen wird. Das vollbesetzte Haus hatte Fcstschmuck angelegt. Die große kulturelle Veüeuiung der Reichsihecnerfestmoclie fand durch das Erscheinen des Führers in der Eröffnungs vorstellung ihren Ausdruck. Mit dem Führer wohnten der Fest vorstellung bei: Ter S'.ellvertreier des Führers, die Re.chsinini» ster Dr. Goebbels. Freiherr von Neurath und Tr. Frank, die Rcichsleiter Reich-sstaUhalter van Evp Reichspresseches Tr. Diet rich und Oberbürgermeistcr Fiehicr. der Siaalssekre:är Funk, der bayrisch« Ministerpräsident Siebert. Staatsminister Wag ner, der deutsche ('Zesandtc in W'«n von Papcn der Präsident der Rcichstheaterkammer. Ministerialrat Tr. Schloesser. Die Inszenierung der Neueinstudieruiw des R enzi mar Kurt Barre anvcrtraut. Ten Rienzi sang Kammersänger Ju lius Poelzer Der nach den einzelnen Aufzügen aufrauschcnde starke Beifall verstärkte sich am Schluß der Aufführung zu stürm.H'r Huldigung für die Bühnenkrästc und das Orchester. Biete Maie mußte sich der Vorhang teilen und der Dstigein. Generalmusik direktor Böhm maßte sich unter dem stürmischen Be 'all der Zuschauer, an dem sich der Führer lebhaft beteiligte, zeigen. Mrgenselel -es TrauenarbeitSdienstes am Muttertag Berlin. 11 Ma«. Zu einem eindrucksvollen Dankbckenntnis der Jugend au die deuls<!>e Frau und Muller gestaltete sich am Sonntag ein« Morgenseier des Frauenarbeitsüienstes im Hause des Rund funks. die unter d«m Molto dieses Tages „Ehret di« Mutter" als Rcichssendung über alte deutschen Sender ging. Einleitend wies Tr Fri ck darauf hin. daß Ser im System staat durch Redensarten und ein Uteranstaltungspielerlei nur äußerlich ausgemachte Muttertag heute zu einem Feienag der Ration geworden sei, die ihrer Dankbarkeit für das Wesen und W'rkcn der deutschen Frau zum Ausdruck bringen wolle. Der besonderen Stellung der Frau werde durck di« nationalsozia listische steuer- und bevölkerungspolitische Gesetzgebung und zahlreicher Neueinrichtungen aus sozialen, Gebiet Rechnung ge tragen. wobei das bisher Getane nur ein Anfang sei. Reichs minister Frick schloß mit einem Gruß an -ie deutsche Fran. Zum Abschluß der Feierstunde, -ie von musikal'schen Dar bietungen und Evrcchchörcn umrahmt wurde, sprach die " h? frauenfachschaftsführerin Frau Scholz-Klink. Tausend Mark lm Brötchen In das Trierer Gesänani-s wurde ein Mann elnge- liefert, der in ciinm Brötcl-en 1000 Mark in Fünkgomarkscheinen nach Luzeindurg verschoben batte Es stellte sich heraus, daß er auch schon sür 5000 Mark Edelsteine nach dem Ausland ^bracht hat. di« er edenfatts in Brötchen stecht«. Hierbei wurde er aber von der luxemburgischen Zollbehörde erwischt, und die Schiebung kostet ihn nun außer der Beschlagnahme -er Edelstein« noch 60000 Franken Straf«.