Volltext Seite (XML)
Katarrh ufw. entwickeln. Eiri mollig-warmer Fußsack ist daher das bes:e Mittel, um die Füße ständig warm-uhallen. Er lägt sich sehr gut ans vorhandenem Material Herstellen. Und zwar in Form eines großen, abgerundeten Taschenmuffes gearbeitet, wird ein doppelter Bezug entweder aus altem Nessel (Tape- zierernessel), alten Tischtüchern oder altem Inlettstoff hergestellt, der in doppelter Lage, als Füllung entweder alte Wollabfülle (von aufgetrennten Wollstrümpfen) oder kleingeschnittenem Zeitungspapier, Holzwolle oder Seegras erhält. Als äußere Umhüllung kann man nun entweder Samt oder Plüsch, Reste von altem Fries, alten Wollstoffen verwenden. Man kann aber auch getragene Wintermäntel dazu nehmen, die eine andere Verwertung nicht mehr zulasten, aus denen man die noch gut erhaltenen Stücke ausschneidet. Den oberen Rand des Fuß- sackes kann man auch aus Wollborten, Tressen od»e Plüsch» streifen bilden. X. I.. »»» Vergeßt den Grünkern nicht! Es ist ein Produtt der deutschen Scholle, das in Südwest- dcutichland zwischen Heidelberg und Würzburg von den Erün- kernbauern angeballt wird. Diese an Eiweiß, Fett und Vita minen reiche Eetreidefrucht sollte daher auch von den Haus frauen in weit größerem Maße in der Küche verwendet werden, damit auch dieses Erzeugnis den so erwünschten Absatz findet. Sowohl das Grünkernschrot, wie -mehl, läßt sich auf die verschiedenste Weise verwenden, und zwar kann man aus beiden sehr schmackhafte Suppen bereiten, die mit und ohne Fleisch brühe besonders kräftig schmecken, wenn man das Schrot oder Mehl in der Pfanne trocken oder mit Oel zuvor anröstete. Darauf mit Petersilie oder Majoran abgeschmeckt, werden sie mit einer Einlage von gerösteten Semmelbröckchen stets will kommen geheißrn. Lom Erünkernschrot lasten sich aber auch Bratlinge als fleischlose Gemüsebeilage bereiten, wozu es in Talzwalier dick ausgequollen und dann abgekühlt, mit Ei, Salz, Pfeffer, Kümmel, Majoran oder Petersilie, sowie ge riebener Semmel gemischt wird. Als flache Klößchen geformt, werden sie braun gebraten. Weiter ergibt sie eine sättigende, würzige Füllung für Aufläuse aller Art, wozu man die dick ausgequollene Grütze an Stelle von Reis, Nudeln oder Kar toffeln verwendet. Kartoffelgerichte Die Kartoffel ist «i» ideales Nahrungsmittel. Eie liefert nicht nur die köstliche Kartoffelsuppe und den Kartoffel puffer und ist als Beigabe m allen möglichen Zubereitungs formen verwendbar, auch zum Nachtisch steuert sie wohl schmeckende Kuchen und Törtchen aller Art bei. Nachstehend einige Karloffelrezepte für die Hauptmahl zeit: Heringskartoffrln. Eine Helle Mehlschwitze wird mit Ee» müsebrühe aufgefüllt. Die in der Schale gedämpften und ge pellten Kartoffeln werden in Scheiben geschnitten und mit vier in Würfel geschnittenen Heringen in die Tunke gegeben. Kartoffeln in Milch gebacken. Eargedämpfte, gepellte und in Scheiben geschnittene Kartoffeln werden noch heiß mit Voll oder entrahmter Milch übergossen, in eine gefettete Backform gefüllt, mit geriebenem Käse bestreut und im Ofen gebacken, bis sich eine bräunliche Kruste gebildet hat. Brühkartoffeln. Zutaten: 24 Pfund Rindfleisch ohne Knochen, reichlich Suppengrün, 2 Pfund Kartoffeln. Suppen grün und Fleisch werden kalt angcsetzt. Wenn das Fleisch halb gar ist. kommen die in Würfel geschnittenen Kartoffeln dazu. Alles wird dick eingekocht. Bauernfrühstück. In Scheiben geschnittene gare Kartoffeln werden in Fett schön braun gebraten und ein Eicrkuchcnteig über die Kartoffeln gegeben, das ganze wie ein Eierkuchen fertiggebacken. Fleischreste und Tomatenscheibcn erhöhen den Wohlgeschmack. Pikante Kartoffeln. Kartoffeln werden in Würfel ge schnitten und in Wasser fast gargekocht: ebenso werden ein Apfel, eine saure Gurke und einige eingelegte rote Rüben in Würfel geschnitten Eine Helle Mehlschwitze wird mit dem Kartoffelwasser ausgesüllt und alles in diese Tunke gegeben. Man läßt schnell und kurz aufkochen. Kartoffeln mit Aepseln. (Himmel und Erde.) Ein Drittel geschälte und in Stücke geschnittene Aepscl und zwei Drittel ge schälte rohe Kartoffeln werden mit etwas Zucker und Fett mir möglichst wenig Wasser gargcdünstct (zum Schluß Asbestplatte, um Anbrennen zu verhinderns. Dazu gibt cs in Butter braun geröstete Zwiebelringe. Statt der Aepscl könncn auch Birnen oder Pflaumen genommen werden, die Pflaumen dürfen aber nur eine halbe Stunde mitkochcn. Alltägliche Notwendigkeiten Schadenverhüiung im Haushalt Die Frau als die Bewahrerin des Volksgutes har cs in der Hand, Lurch sinnvolles Einreiten ihres Wirtschaftsgeldes, durch rechtzeitige Behebung von Mängeln und nutzbringende Ver wertung der ihr anvertrauten Güter erhallend und schaden verhütend zu wirken. Sauberkeit und Ordnung sind die ersten-Bedingungen dazu. In dunklen, staubigen Räumen gedeihen die Krankhcilskeiine. sie verstecken sich in Sosakissen, die schwer zu reinigen sind, und sie wuchern in der Ecke, wo der Mülleimer steht, llebrigens werden nur zu oft Dinge in Len Mülleimer getan oder im Ver steck aufbewahrt, die aus dem Wege über den Lumpenhändler und verschiedene Fobrikationszweige wieder nutzbar gemacht und der Volkswirtschaft von neuem zugesührt werden können. Wie steht es mit der Ordnung im Haushalt? Hier kommt es vor allem aus die leicht übersehenen Kleinigkeiten an. Kein elektrischer Apparat, kein Steckkontakt ist sür die Ewigkeit ge macht. und durch leichtsinnige Behandlung werden diese Gerate noch früher beschädigt als unbedingt notig ist. Kurzschluß, Körperverletzung oder Brandschaden sind die Folgen unverant wortlichen Verhaltens. Ein Brand kann auch durch nicht betriebssichere Oefen ober durch unrichtiges Einhcizen entstehen. Wäsche, die über den: Herd getrocknet wird, kann unter Umständen Feuer sangen. Das Benzin als Allein-Mittel zur Entfernung von Flecken hat seine Rolle ausgcspielt Der Hausfrau stehen heute eine ganze Reihe von Chemikalien zur Verfügung, die das so überaus gefährliche Reinigungsmittel in den meisten Fällen ersetzen. Wie leicht bringen Kinder sich selbst und die ganze Wohnung in befahr! Ziecknadeln und andere spitze Gegenstände gehören nicht in ihre Finger Auch »on den gefährlichen Haushalts maschine» ist ua» kleine Lott rnzuhulieu, u> o ein stehen ¬ gelassenes Bügeleisen, ein Gasherd, ein elektrischer Kocher können unter den ungeschickten Kinderhänden zu einer bedeuten den Gefahrenquelle werden. Jährlich werden noch Millioncnwerte durch schädliche In sekten vernichtet Auch hier bekommt die Hausfrau Arbeit genug. Schon dadurch, daß sie alle Lebensmittel gut und sicher verschließt und die Ausgüsse von Speiseresten sreihält, kann sie das Auftreten von Schaben verhindern. Spalten und Ritzen, in die sich das Ungeziefer dennoch einnistet, werde» mit In sektenpulver bestäubt Brotkäfer Käsemade. Essigslicge, Ohr wurm sind andere Schädlinge, die den Haushalt befallen können und gegen die inan sich am besten durch stete Wachsam keit und durch Sauberkeit schützt Jin schlimmsten Falle holt man den Kammerjäger zu Hilfe und läßt die Wohnung durch gasen. Alles dieses sind eigentlich selbstverständliche Forderungen, nach denen sich jede vernünftige Frau richten wird, wenn sie erst einmal ihre Rolwendigleil eingesehen hat Es kommt also vor allem daraut an — und die Hauptstelle Schadenverhüiung nn Hauptamt sür Volkswohlsahrt. R.ichsleitung der NSDAP siebt hierin auch ihre vornehmste Aufgabe —. das Augenmerk der Hausfrau auf diese alltäglichen Notwendigkeiten zu richten und ihr den Blick zu schärfen sür ihre große Verantwortung. lst Kern. Vlindgemordcne Spiegel- und S.hrankschciben erhalten rasch Hochglanz, wenn man sie mit einer breiigen Mischung von SpHttu und Schlemmkreide einreibt und mit weichem Leder tuch »der allem Leinen nacl,poliert Die Miich-.ni, bereite man nur in tlengien Mengen, da sie la ch etn..o.»ae:. praktische Hausfrau IWWWWSSSWUSSWDWMW^ Der „kleine" Schmerz... Wir und die Wechselfälle des Lebens Was ist „groß", was ist „klein" in einem Menschen leben? Wir werden die Grenze zwischen groß und klein nie mals finden, wenn wir die Dinge an sich nebeneinander stellen. Groß oder klein wird alles erst, wenn es in engere Beziehung zu unserer Person tritt. Zwei Empfindungen lösen stärkstes seelisches, geistiges und auch körperliches Mitschwingen rn uns aus: Freude und Schmerz. Von der Freude wissen wir es alle, daß wohl nie mals das Ting an sich die Höhe unseres Gefühls be stimmt. W e r uns erfreut und w i e man es lut, ist das Entscheidende. Beim Schmerz ist zunächst einma'i unser Empfinden wirklichkeits naher. Der rein körperliche Schmerz als solcher bedingt dies zuerst. Es gibt wohl keinen Menschen, der ohne jeden körperlichen Schmerz durch sein Leben ging. Und wenn wir uns die Menschen um uns herum betrachten, bekommen wir eine Ahnung von der Dehnbarkeit der Be griffe: kleiner Schmerz . . . großer Schmerz . . . Ein Kind hat sich sein Köpfchen gestoßen. Es schlägt mit seinem Händchen auf die Tischkante: „Du dummer Tisch.'" Geweint wird nicht; der Tisch ist schuld: er ist be straft: der Fall ist erledigt. Tie kleine Schwester sieht die Sache anders: „Sie gibt ihrem Köpfchen noch eins drüber: „Dummer Kopf, du doch auspassen!" Geweint wird nicht. — Aber Klein- Richard brüllt. Er ist verwöhnt als Einziger; erlist ge wöhnt, einträglich getröstet zu werden. Ter kleine schmerz wird ausgepustet wie ein Luftballon. Tic kleinen Leute werden groß. Sic werden sich ge nau so betragen, wie eine Iugcndgewöhnung es ihnen mngab. Das Kind, das nach der Tischkantc schlug, wird immer zuerst nach der unschuldig-schuldigen Ursache schauen. Der Schmerz als solcher wird ielten die Hauptsache sein; eine große Ablenkung, mit der man sich anseinandersclzcn kann, ist da: die Ursache: da- Wetter, die Möglichkeit einer Ansteckung, unangemessene Kleidung. Ehe man mit allen Mutmaßungen am Ende ist, ist der kleine Schmerz vorbei. Das kleine Mädchen, das seinen Schmerz tapfer trug, weil es die Ursache bei sich selber suchte, wird niemals im Leben einen kleinen körperlichen Schmerz beachten, weil sie als erwachsener Mensch es unrecht finden wird, sich mit Wehleidigkeit abzugeben, wenn sie selber schließlich doch die Hauptsache verschuldete. Und aus diesem ehrlichen Be- wußtsein heraus — das lei» der die wenigsten Menschen haben — letzten Endes habe ich mir das Unangenehme selber zuzuschreiben, werden viele Schmerzen, werden grö ßere Schmerzen klaglos ge litten werden. Ein Trai ning für Körper und Willen. Ob nun ein Schmerz mit oder ohne eigene Schuld kommt, diese Frau wird noch als „klein" ansehen, was schon Gefahr ist. Von die sen Frauen, die im Hause oder im Beruf bis zum Aeu- ßersten ohne zu zucken ihre Pflicht tun, sagt man dann: Wir hatten ja keine Ahnung, nie bat sie geklagt; immer nur, wenn man ihr doch was ansah. gesagt: Nur 'ne Klei« nigkeit! Und Klein-Richard? Wir kennen alle solche Klein- Richards; männliche und weibliche. Ein Stich im Rücken — vielleicht haben sie im ausgiebigen Mittags schlaf schief gelegen — ist ein beginnendes Nierenleiden . . . Ein verbrühter Finger bring: die Familie in Aufruhr: Zwiebel, Mehl, Brand salbe. Brandwattc; Sturz in die Apotheke; verhindertes Mittagessen. So ein Finger muß ja vor lauter Nerven überspannung ohne Kraft jein, sich zu beruhigen. Man kann wohl sagen, daß unser Verhalten beim kör perlichen Schmerz nicht ganz außerhalb der Linie liegt, wie wir icclischen Schmerz hinnehmen. Das Leben ist doch nun mal eine Zusammensetzung von -ircild und Leid. Die Freude wird uns schnell selbstver ständlich. Das Leid, die Sorge, der Schinerz, der Acro-'r MWWWWWWMMNMWM« VON Du, aus der wir alle geboren sind, Söbne und Töchter und Kindeskind — Du hast gewerkt durch unzählige Jahre, darüber bleichten dir mählich die Haare. Viel hcimlicke Sorge um deine Lieben bat faltig sich in dein Antlitz geschrieben. Oft zwangst du in Lachen dein bikterlick Weinen wie nun deine Augen gleich Sternen scheinen! In das Alter gebückt, nah des Lebens Grenzen, ward deine Güte zum seligen Glänzen, ist Heimat für alle, die um dich sind, Söbne und Töchter und Kindcskind.