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Nr. SS. — SS. 1. 86. Sächsische Volkszeitung Seite S der in den Br ¬ om 1. Weitere Werbung von Freiwilligen In ganz Abessinien. Besondere Werbeabteilungen sollen die einzelnen Provinzen be reisen. 2. Veranstaltung einer Geldsammlung zur Aufbringung der Mittel für die Einkleidung der neuen Freiwilligen. 8. Scl-assung einer Organisation für di« zusätzliche Ver pflegung der Fronttruppen durch Sammlung bei der Bevölke rung und Ausstellung von Karawanen, di« die gesammelten Lebensmittel der fechtenden Truppe zuleiten sollen. Ermordung elnes posizelbeamten Oberursel (Taunus), 27. Ian. Auf der Polizeiwache im Oberurseler Rathaus Übersiel Abendstunden des Sonntags ein Mann den Polizelwacht- meister Ho mm. der sich allein im Bereitschaftsdlenst auf der Polizeiwache befand. Der Eindringling, der offenbar mit ir gend einem Anliegen das Dienstzimmer betreten hatte, ermordet« den Beamten durch zahlreich« Stich« in die Brust. Der Haus meister, der durch die Hilferufe des Ueberfallenen aufmerksam geworden war, verständigte «inen anderen noch im Hause be findlichen Polizeibeamten. Diesem gelang es, den Täter fest zunehmen. Die Ermittlungen ergaben, datz es sich bei dem Mörder um den 38 Jahre alten Friedrich Georg aus Oberursel-Rom mersheim handelt. Georg hatte schon vor der Bluttat im Rat haus im Hause seiner Braut Im Stadtteil Bommeroheim eine Das ist unser Stolz, das, nicht die Hochschule uns zu dem gemacht hat, was wir sind, sondern die Bewegung. Die Studentenschaft soll sich ihrer kämpferischen Aufgaben nicht entziehen. Ich bin überzeugt, datz sie ihre geschichtliche Sendung erkennt und ohne fede Rücksichtnahme durchführt. Kompromisse sind oft sehr bcguem. Es wäre für mich leicht gewesen, mir als Iugendsührer durch Kompromisse eine wesent liche Entlastung zu verschaffen. Aber ich konnte nicht zulasscn, daß das, was durch den Opfertod von 2t Kameraden geschaffen wurde, wieder in die konfessionellen Gruppen des Mittelalters zerrissen werde. Ich habe meinen Auftrag nicht von einer Kon fession erhalten, sondern vom Führer des Deutschen Reiches. sLanganhaltender Beifall.) Gauleiter Staatsminister Adolf Wagner entbot den au» allen Teilen des Reiches erschienenen Mitgliedern des Studen- tenbundes einen Willkommensgruß in der Hauptstadt der Be wegung und in senem Saal, der für die nationalsozialistische Veivegung besonders bedeutungsvoll ist. Deutscher Steg im Großen Preis der nationalsozialMchen Erhebung Berlin, 27. Ian. Der Groh« Dreis der nationalsozialisti schen Erhebung, der am Sonntagabend beim Internationalen Reitturnier entschieden wurde, enoete mit einem grohen deut schen Sieg. Bon KV Startern endeten deutsch« Pferde aus den ersten drei Plätzen. Erster wurde Oberleutnant Kurt Hass» auf Tora, Zweiter Rittmeister von Barnekow auf Olas, Dritter Oberleutnant Brandt auf Alchimist und Vierter Leutnctnt Boni- vento (Italien) auf Roneo. Der Veranstaltung wohnten unter anderen Ehrengästen auch Reichsminister Dr. Goebbels und der Oberbefehlshaber de» Heeres General von Fritsch bei. s rodesurtette wegen sowjetfeindlicher provaganda Moskau, 27. Januar. Das Militärgericht in Clzabarowsk verurteilte, >vie die Telegraphenagentur der Sowjetunion be richtet, fünf Personen, die der sowjetfeindlichen Propaganda und der Spionage gegen die Sowjets beschuldigt ivaren zum Tode und 16 wettere Angeklagte zu Freiheitsstrafen von ver« schiedsner Dauer. Die Angeklagten sollen, so wird in dem Bericht der Tah behauptet, von der Miktärmisfion einer fremden Macht, die in der Mandschurei ihren Sitz Hot, im Herbst vergangenen Jahres auf das fernöstliche Sowjetgeviet entsandt worden sein, um Spionage und sowjetfeindliche Propaganda zu betreiben. An geblich sollen st« in Santschakou mit Waffen und Propaganda material versehen worden sein. Dem Bericht zufolge sollen all« Angeklagten geständig gewesen sein. Auseinandersetzung mit seinem zukünftigen Schwiegervater, in deren Verlaus er diesem mit dem gleichen Messer, das er später zu dem Mord benutzte, einen Stich in das rechte Handgelenk versetzte. Der getötete Pollzeihauptwachtmeister Ist 48 Jahre alt und seit dem Jahre 191» im Polizeidienst. Er hinterlätzt eine Frau und füns Kinder. Insgesamt hatte er neun Stiche in die Brust erhalten, von denen fast feder einzelne tödlich wirken mutzte. Bei der Verhaftung setzte sich Georg heftig zur Wehr. Er konnte nur mit Gewalt an der Flucht verhindert werden. Der Mörder wurde von der Mordkommission In das Frankfurter Untersuchungsgefängnis eingeliefert D'e Gründe zur Tat sind noch nicht bekannt. Bei 'einer Verhaftung behauptete der Tä- ter, datz der Polizeibeamte Ihn beleidigt habe. Der Getötete ist jedoch als ein autzerordentlich ruhiger und pflichttreuer amter bekannt. Oie Reden von Gchirachs und des Gauleiters Wagner In seiner Rede auf dem Kameradschaftsabend des NSDStB im Bürgerbräukeller am Sonnabendabend erinnerte Neichsjugendführer Baldur von Schi rach an die Verhältnisse an den deutschen Hochschulen zu der Zeit, als die nationalsozialistische Hochschulbewegung Ihren Kampf aufnahm. In den Astas habe damals das gleiche System bestanden wie In den parlamentarischen Körperschaften mit ihrem Spiel der Par teien. Während die übrigen akademischen Vertreter, so erklärte er u. a., sich als eigener Bestandteil im Volksganzcn fühlten, betrachteten sich die nationalsozialistischen Studenten von An fang an als Verkörpere! des vom Führer geprägten Satzes: „Arbeiter der Stirn und der Faust, vereinigt Euch!" Die na tionalsozialistischen Studenten trügen das Braunhemd als Zei chen ihrer Zusammengehörigkeit mit der Arbeiterschaft. (Leb hafter Beifall.) Das ist die grohe geschichtliche Sendung des nationalsozialistischen Studenten gewesen und wird es bleiben. Wissen und wissenschaftliche Erziehung allein sind nicht das Er lebnis der Jugend. Das Ist die Kameradschaft ohne Unterschied von Stand, Klasse und Konfession. Schwere- Auweiler in Argentinien Buenos Aires, 27. Ian. Viele Landestelle wurden Sonnabend und Sonntag von schweren Unwettern helmgesucht. Der Sturm und mehr noch die Wolkenbrüche riefen zahllose Ueberschwemmungen, Zerstörungen und Ernteschäden hervor. In vielen Städten und Ortschaften sind alle Straßen unter Wasser, vielfach stürzten Häuser ein. Der Telephon- und Tele graphenverkehr sowie der Zugverkehr sind unterbrochen, so datz bisher keinerlei Nachrichten vorllegen, ob Verluste an Menschen leben zu beklagen sind. Die Unwetter haben in der Hauptsache die Nordprovinzen und Eorricntes heimgesucht. Das unge wöhnlich schwüle Wetter hält Immer noch an. Oie Zehnjahresfeier des NSOStB Ansprachen von Adolf Sitter und Rudolf Setz München, 27. Ian. Der zweite Tag der Zehnjahresseler des NS-Deutschen Stndcntenbundes wurde am Sonntag mit einer eindrucksvollen Morgenfeier eingeleitet. Der durch seine klassischen Linien an kich wirkende grotze Odeonssaal war für diese Feier durch Studierende der Akademie der bildenden Künste besonders fest lich gestaltet worden. Der Stellvertreter des Führers hielt bei dieser Gelegenheit eine Ansprache. In der er u. a. aussiihrte: Die heutige Feier ist sür mich eine besonders schöne Er innerung. Eine Erinnerung an das Werden der ersten Keim zelle des nationalsozialistischen Stndentenbundes. Sie erinnert mich an die nationalsozialistische Studentengruppe, die sich 1922 an der Münchner Universität zusammenschlotz und die mit aus der Taufe zu heben ich die Ehre hatte. Ein paar Mann wa ren cs. die sich zusammensanden mit mehr Bekennermut als Abgeklärtheit und Erkenntnis ihres Wollens im Einzelnen. Wir mutzten damals schon, datz die in Verbänden mit alter Tradition zusammengschlossenen Studenten wohl im besten Wollen ihren alten Ucberlieferungen lebten, den Wahlsprnch „Für Freiheit, Ehre, Vaterland" vor Augen. Wir wutzten aber auch, datz neue revolutionäre Wege beschritten werden mutzten, um wieder Freiheit, Ehre und ein würdiges Vaterland Wirklich keit werden zu lassen. — Wege, auf denen die Verbände aus ihrer aealterten Form heraus uns nicht zu folgen vermochten. Wir wissen, datz viele dieser Verbände einst auch revolutio när entstanden, datz sie revolutionären Zielen anhingen und datz sie damals wesentlich mlthalfcn. Neues und Gutes für Volk und Vaterland zu erringen. So, wie sie einst aber mithalfen, Ueber- lebtes zu überwinden, so müssen sie heute, als wiederum über- lebt, neuem weichen. Wir erkennen an, datz sie für ibre Zeit eine gute Erziehungsschule waren. Sie waren es für Menschen in einem Volk, das ohnehin in Klassen und Stände ausgespal ten war. Sie wirkten damals Im Rahmen des allgemeinen „Stände"- und Klassenbewutztseins, und selbst teilweise Er ziehung z. Standesdünkel lag in der Linie der damaligen Zeit. Nach Ueberwtndung dieser Epoche durch den Nationalsozialismus müssen die überlebten Formen studentischen Gemeinschaftsle bens neuen weichen, die aufgebaut sind auf den Grundsätzen einer neuen Zett. Sie werden auf die Dauer selbst dann wel chen müssen, wenn versucht würde, sie der neuen Zeit etwas an zugleichen, weil ihnen im Volk zu stark die Erinnerung an datz Vergangenes anhaftet. unt< Ich wettz, datz es für diejenigen, welche ausgewachsen sind in alten Formen und an einer ihnen lieb gewordenen Erinne rung hängen, schwer Ist, sich davon zu trennen. Aber Höher als Ueberliefcrungen und Formen stehen die Ideale, die durch diese Formen und durch diese Ucberlieferungen hochgehalten werden follten. Mle die alten Formen durch neue Formen verdrängt wurden, so sind an die Stelle alter Symbole neue Symbole getreten. Die Fahne des Studenten der neuen Zeit trägt In sich das Zeichen des neuen Deutschlands — trägt in sich das Zeichen, das zum Symbol aller deutschen Menschen wurde. Es dokumentiert so die Verbundenheit auch des Studenten mit dem ganzen Volk. Was der Fahne des neuen Deutschlands am Alter der Tradition fehlt, ist ihr gegeben durch die Heiligung im Kampf, über dem sie In schwersten Jahren innerer deutscher Geschichte wehte, und durch den Sieg, der auch den alten stu« dentiscken Idealen wieder Geltung verschaffte. In der Erinnerung an di-sen Kampf weihe ich Euch, Fah nen. Auch Ibr werdet einst eine alte Ueberlieferung tragen, eine grotze und stolze Ueberlieferung. Fahnen!.. Ihr seid dem Manne geweiht, in dem wir Deutschland griitzen: Adolf Hitler — Sieg-Heil! Die nationalen Hymnen beschlossen die weihevolle Ver anstaltung. — Vor dem Odeon fand nach der Feier ein Vorbei marsch der neuen Fahnen und der Studentenbundskamerad- fchasten statt. handeln, logisch handeln heißt zweckmätzig handeln, und Ich handle zweckmätzig, wenn ich dem Volke jene Verfassung gebe, die es stark macht. Das deutsche Volk als lebendige Substanz lebt länger, als bayrische oder preutzische Landtage gelebt haben." Minutenlanger, donnernder Beifall folgte diesen markanten Sätzen. Aus dieser Erkenntnis ergebe sich, fuhr der Führer dann fort, die Stellung neuer Aufgaben, nämlich die Feststellung des Wesens dieses Volkskörpera und der Voraussetzungen für den Bestand dieser Volkseinheit. Zweitens neben dem Bekenntnis zu dieser Volkseinbeit und Volksgemeinschaft die Ordnung der Veranlagungen dieses Volkes und drittens die Sorge dafür, datz die Volksführung organisch richtig und damit fest und sicher untermauert ist. Das sei nun die Aufgabe der NSDAP: Dl« dauernbe Sicherheit abzugeben für di« Führung des deutschen Volkes durch «in System der Auslese der politischen Fähigkeiten. Mit unwiderlegbarer Beweisführung wies der Führer in eindringlichen Worten nach, datz das politisch-heroische System über das privatkapitalistisch-ökonomische System am Ende den Sieg davontragen mutzte, weil dieses politisch-heroisä)« System logisch und organisch aufgebaut gewesen sei Das Problem sür den Nationalsozialismus — der Führer stellte es im Schlutzteil seiner staatsphilosophischen, die Grund gesetze des Volks- und Staatslebens behandelnden grohen Rede klar heraus — ist nach wie vor die ewige Arbeit an unserem Volke selbst. Die Erziehungsarbeit der nationalsozialistischen Bewegung werde eine ewige sein, solange wir an eine deutsche Volksgemeinschaft glauben. Nie werde diese Arbeit ein Ende nehmen, weil dieses Volk kein Ende nehmen soll. „Niemals wird diese Erziehungsarbeit ein Ende nehmen, solange unser Volk fruchtbar bleibt, weil sich bei jedem neuen Kinde die Arbeit wieder erneuert. Weil wir das erkennen, ist es notwendig, die Bewegung ewig als Bewegung zu erhalten, das heitzt, die Partei stets und immer wieder zu erneuern, ihr frisches Blut zuzuführen und sie zum kraft vollen Gestalter der nationalsozialistischen Ideenwelt zu ma- chen." Die letzten Worte des Führers gelten den jungen Stuben- ten, die er an ihre besondere Sendung erinnert, die sie einst zu erfüllen haben als die zu höheren Fiihrerstellungen Beru- lenen. . „Und so sollen sie Bannerträger des Willens und der Au torität der Staatsführung werden." Deutschland und das deutsche Volk werden nicht unter gehen, solange wir diese Bewegung hochhalten und ihr mit heißen -Herzen dienen. Dann wird in uns und in unseren Nachkommen der ewig« Wert unseres Volkes lebendig sein und dann kommt aus der Sicherheit der inneren Kraft auch die Kraft zur Sicherung nach nutzen. Brausende Hellrufe dröhnen durch den Saal, als Führer geendet hat. So ging die abendliche Feier- und Erinnerungsstunde mit dem Führer zu Ende. Ucbermächtlg füllte das Sieg-Heil des Rcichsstudentenführers auf den Führer den weiten Raum. Das Echo der Heilrufe ging über in die weihevollen Klänge der na- tionalen Lieder und in den Badenweiler Marsch, unter dcssem feurigen Rhythmus der Führer mit seiner Begleitung das Zir- kusgebäude verließ. Antwort der abessinischen Aegteruna aus das italienische Protestteleqramm an Genf wegen Ver wendung von Dumdumgeschossen. Addis Abeba, 27. Januar. Als Antwort aus das Telegramm der italienischen Regie rung vom 17. Januar an den Völkerbund, in dem mitgeteilt wurde, man habe in Eritrea und in Tigre insgesamt 1358 Dumdumgeschosse gesammelt, veröffentlicht die abesstniscl)e Re- gierung ein Dementi. Die abessinische Regierung behauptet, datz die gesammelten Dumdumgeschosse in Eritrea nach amtlichen Statistiken der Suezkanalverwaltung in der Zeit vom 25. Juni bis 25. Dezember aus eigenen Lieferungen stammten und von Italien selbst nach Ostafrika gcielmsst worden seien. Don abessinischer Seite wird schlictziich behauptet, datz es sich insge samt um 400 900 Stück Dumdumgeschosse handele. Weiter wird gesagt, datz vom ostasrikanischcn Kriegsschauplatz bisher 388 Sckisfc mit insgesamt 35 627 Verwundeten nach Europa zurück geschasst worden seien. Dafür seien rund 154 Millionen Pfund Sterling Passagcgebühren sür die Fahrt durch den Suezkanal bezahlt worden. In Addis Abeba fand am Sonntag eine grotze Versamm lung der patriotischen Vereinigung, Abessiniens statt di« von 5000 Personen besucht war. Es wurden folgende Beschlüsse gefotzt. Hitler bei der Großkundgebung -es NSO-Studentenbundes Hobe, notwendige Stufen auf dem Wege zu dem gewesen seien, was dos deutsche Volk heute sei. „Wir sehen in diesen geschichtlichen Erscheinungen des Ger manentums die nnbewutzte Beauftragung des Schicksals, dieses störrische deutsche Volk, wenn notwendig mit Gemalt zusam- menzuschlictzcn. Das war, geschichtlich gesehen, genau so not wendig. wie es heute notwendig Ist." Den bürgerlichen Spie- tzern, die da meinen, unsere ganze Eigenart gehe durch den nationalsozialistischen Zentralismus verloren, hielt der Führer unter dem Jubel der Zubörer entgegen: „Ich weitz, was Ihr verliert, aber Ich weitz auch, was Ich Euch dafür gebe. Ihr verliert die Derganaenkelt, aber Ihr gewinnt dle deutsche Zukunft. Deutsch sein heitzt klar sein, klar sein heitzt logisch denken und München, 27. Ian. Den Abschluss und zugleich Höhepunkt der Zehnjahresfeier des NSD-Studentcnbnndes bildete am Sonntagabend dle Grotzkundgebung im Zirkus Krone. Die Kunde, datz der Führer selbst dieser Veranstaltung beiwohnen werde, hatte zur Folge, datz dos riesige Zirkusoebäude schon mehrere Stunden vor Beginn vollkommen überfüllt wor. Wenige Minuten nach 8 Uhr erfolgte der Einmarsch der Fahnen. Die Fahnen gruppierten sich Im Halbrund um die Vühne. Nun tritt der Führer des Reichs st u de ntenbun- des, Derichsweiler, ans Mikrophon. Derichsweiler spricht über Marschrichtung und Zielsetzung des Studentenbundes für die Zukunft, 'pricht von dem neuen Geist wider die alte Form. Seine Ausführungen werden oft von stürmischem Beifall unterbrochen und am Schluß mit minutenlangen Heilrufen gedankt. Die Ankündigung des Etudcntenbundsührers, datz In we nigen Minuten der Führer erscheinen werde. löst unbeschreib lichen Jubel aus. Brausende, nicht endenwollende Heilrnse er tönen, als der Führer das Haus betritt. Durch ein Spalier erhobener Arme schreitet er zum Podium. Dle Rede des Mrers Der Führer spricht von dem tiefgreifenden Prozetz der nationalsozialistischen Machtergreifung, die eine wahrhafte Re volution, eine Umwälzung von geschichtlich seltenem Ausmatz darstellt. Er spricht von der neuen Anschauung des Lebens, auf der der Nationalsozialismus dem ganzen Wesen und Leben eines Volkes seinen Stempel aufgedriickt habe. „Wer nicht die Phantasie besitzt, sich vorzustellen, was er erreichen will, kann das, was er erreichen will, niemals er reichen." Diese Feststellung leitet über zu einer Darstellung der Entstehung der modernen Staatenbildung. Der Führer stellt dabei der bürgerlich-ökonomischen Auffassung die nationalsozialistisch-heroische Weltanschauung gegenüber. Mit zwingender Logik weist der Führer, immer wieder von leb hafter Zustimmung unterbrocken, in seiner grotzangellgten, fast drelvlertelstündigen Rede den Zwiespalt nach, datz die bürgerliche Welt In ihrem polstisch-parlamentarisch-demokratischen System den Grundsatz der Gleichkeit alle- aufstellt, ihn aber wirtschaft lich verleugne. So erleben wir, datz die bürgerliche Welt poli« tück letzten Endes kommunistisch, wirtschaftlich aber individua listisch denkt. Nackdem der Führer eine Reihe treffender Beispiele für seine These angeführt hatte, befatzte er sich mit dem Aufbau des Volkskörpers und legte die Grundgesetze dar, die die deutsche Volksgemeinschaft beherrschen, aus denen sie entstanden ist und durch die sie sich erhallen wird. Die wertvolle Vielge staltigkeit des deutschen Volkes sei das Ergebnis einer Ver schmelzung verschiedener Rassenkerne, wobei das Nordisch- Arische und Nordisch-Germanische das Uebergewicht besitze. Mit größter Aufmerksamkeit und amtemioser Stille folgen die Tausende dann den Gedankengängen des Führers, die er an schließend über die Staatenbildung entwickelte. Der Aufbau unseres Volkstums habe zwangsläufig nur stattfinden können auf Kosten der Stammesinteressen, später auf Kosten der Län« derintercssen. Mit Innerster Ucberzeugung hob der Führer her vor, datz dle Entwickelung, die das germanische Staatenleben unter seinen großen Kaisern der Vergangenheit genommen