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^lotlLSN Sorgen um 6en vollar Längst ist der Zeitpunkt vorbei, an dem Dollar und Pfund gewissermahen als Inbegriff der wertbeständigen Anlage gal ten. Der Zerfall beider Währungen — wenn auch durchaus gezügelt und planmähig sich vollziehend — muh als eine wirt schaftspolitische Tragödie angesehen werden. Denn beide Länder gehören zu den bestfundiertesten und den reichsten der Welt. Dah gerade sie es nötig hatten, ihre Währung obzmverte», ist mit der Ziellosigkeit und der Haltlosigkeit In Zusammenhang zu bringen, die im Augenblick wie schon seit vielen Jahren di« Weltwirtschaft crsiillt. Eine Umwertung aller Werte ist lm Gange, deren Ende noch nicht abzusehen ist. Die Ding« in USA. sind in vollem Fluh. Die Maskierung des New Deal durch «in rein juristisches Gutachten, als welches man letzten Endes das Urteil des Obersten Bundesgerichtes be zeichnen kann, die Vernichtung und Unterhöhlung eines so um fassenden, so riesigen Aufbauprogrammes, wie es der Präsident aufs Tapet gebracht hatte, ist als traurig zu bezeichnen. Die Durchpeitschung der Kriegsteilnehmerentschädigung, die offen bar doch nur aus parteipolitischen Rücksichten und unter Auher- achtlassung der staatspolitischen Notwendigkeiten erfolgt«, ist vollends geeignet, das ganze Wirtschaftsgefüge und darüber hinaus die ganze Staatswirtschaft der Vereinigten Staaten in Mitleidenschaft zu ziehen. , Am Wochenende ergab sich besonders an der Londoner Börse eine merkbare Unruhe Uber das Schicksal des Dollars.! Die Spekulation ist am Werke, ihre Konsequenzen aus den' Niederlagen des Präsidenten zu ziehen. Man spekuliert a la baisse, gleichgültig, ob das amerikanische Schatzamt auch an kündigt, es werde notfalls Gold abgebcn, um die Parität des ' Dollars gegenüber den Goldblockländern zu halten. Aber man zweifelt daran, ob beispielsweise auch Gold nach London zur Rückverschiffung sreigegeben wird. Und eben hier liegt der Angelpunkt des Spekulationsgeschäftes, als was man die Be drohung des Dollars letzten Endes anzuselzen hat. Präsident Roosevelt hat zivar in der letzten Pressekonferenz vor Wochenschluh ausdrücklich mitgeteilt, es sei „nicht beab sichtigt", den Dollar erneut zu senken. Aber es kann leicht so kommen, dah auch ohne, ja, gegen die Absicht der Regierung > «ine Dollarabwertung erzwungen wird. Die Schwäche der ' Währung wird unterstrichen durch den Tatbestand, dah Roosevelt «ine ganze Handvoll Milliarden wirb ans dem Boden stampfen müssen, um di« Verarbeitungssteuern und die Kriegsteihnehmer- «ntschädigungen zu bezahlen. Wie er das machen soll, ohne die Staatsschuld erheblich zu erhöhen, ist ein Geheimnis, ein Rät sel, das so leicht niemand lösen dürfte. Solange aber die Ungewihheit über die wirtschaftliche und politische Lage in USA. weiter anhält, wird der Dollar ge fährdet bleiben, zumal gerade jetzt der Frank auherhalb der Spekulation gerückt zu sein scheint, nachdem es in Paris gelun gen ist, «In Kabinett zu bilden, das sich gerade die Stützung des Frankens sehr angelegen sein läht. 01« Uki- In einem Laden in der Rue de la Paix in Paris Ist zur Zeit ein Rechnungsbuch zu sehen, dessen einzelne Seiten sich in teressant lesen. In diesem Buch hat der berühmte französische Uhrmacher Breguet niedergelcgt, welche Uhren er an di« Höfe und an den Adel Europas geliefert hat. Ko ist beim Datum des 23. Dezember 1814 über den Verkauf einer Uhr zu lesen: „Verkauft an den Sekretär des Herzogs von Wellington für 2000 Franks." Der grohe Gegner des Herzogs erscheint in dem gleichen Buche mit seinem Namen; es ist nämlich ausgezeichnet, dah «ine Uhr an Madame Bonaparte verkauft wurde. Der Name der Königin Marie Antoinette ist auch vorhanden, und an «tner anderen Stelle ist zu lesen, dah am 3. Brumaire des Jahres VI der Republik eine Silberuhr für 1b 000 Franks in Assignaten an den Monsieur de Paris gegeben worden Ist. Un ter dem Monsieur de Paris hat man sich den Sämrfrichter vor- zustellen, der die Guillotine bediente, unter der das Haupt der unglücklichen Königin fiel. Eine wertvolle Uhr, die heute noch auf dem Tisch des eben verstorbenen Königs Georg im Bucking- hampalast steht, ist in dem Buclze ebenfalls erwähnt. Es ist ein« Uhr, die «ine bemerkenswerte Verbindung zwischen Uhr und Glocke darstellt. Sie kam im Jahr« 1814 zum Preise von 11 bOO Franks in den Besitz Georgs III. (1760—1820). Sie geht heute noch sehr gut. Der Uhrmacher Breguet hat in diesem Rechnungsbuche auch ander« Auszeichnungen gemacht, und zwar solche, die sich auf die Löhnung seiner Gehilfen erstrecken. Aus den Zahlen ist zu ent nehmen, dah sein bester Gehilfe 12 Franka am Tage ver- dlrnt«, was heute 200 Franken in der jetzigen französischen Währung ausmacht (32 Mark). Das sieht nach viel Geld aus und war für die damalige Zeit auch viel Geld. Aber welche Werke waren es auch, die unter den Händen solcker Meister «nt- standenl Diese Wunderwerk«, die mit oft evt-i-ckenden Bei» werken versehen waren, gediehen nur unter dem Aufwand un geheuer feiner Arbeit und stellten oft ein ganzes Arbeitsleben in sich dar. Wenn ein Gehilfe, der solches schuf, 82 Mark für den Tag erhielt, so war dies ein gerechter Lohn. In unseren Tagen der Präzisionshandwerksmaschlnen haben wir vergessen, dah Kirchliche Sammlungen Ein« Entscheidung de, Kölner Oberlandesgerlchts. Das Oberlandesgericht Köln hatte sich mit dem Urteil eines Schöffengerichts als Dorinstanz zu befassen und machte In seiner Urteilsbegründung wichtige Ausfüh rungen über die kirchlichen Sammlungen. Es heiht: „Wie das Schöffengericht festgestellt hat, hat der angeklagte Pfarrer In der Kirche während des Gottesdienstes die Gemeinde mitglieder zur Abgabe von Spenden slir die Beschaffung eines Chorrockes aufgesordert und gebeten, die Spenden im Pfarr haus abzugeben. Danach hat der Angeklagte In einem jeder mann zugänglichen Raume Innerhalb der Klrchengemelnde durch Erbitten von Svenden eine öffentliche Sammlung „veranstaltet" oder „durchgeführt". Das Ge etz würde, da die Sammlung von einer christlichen Religlonsge ellschaft veranstaltet wurde, für diese Sammlung nicht gelten, wenn sie ganz bei dem Got - tesdienst In der Kirche durchgeführt worden wäre. Da aber die Entgegennahme der Spenden auherhalb der Kirche erfolgen sollte, war die Veranstaltung der Sammlung genehmi gungspflichtig und ohne Genehmigung der zuständigen Behörde strafbar. Wie das Schöffengericht weiter feststellt, hat der Ange klagte im Februar 1035 in einer Versammlung die Möglichkeit der Geldbeschaffung für die Erweiterung der Kirche erörtert. Es wurde die Gründung eines Kirchenbauvercins und die Ver wendung der Aufnahmegelder für den Kirä-enbau angeregt. Die Denkschrift zur Ehescheidung Eine Stellungnahme von Staatssekretär Dr. Frelsler zu den Vorschlägen der Akademie für Deutsches Recht. Im Rahmen seiner Ueberschau Uber das deutsche Rechts leben 1935 und 1936 nimmt Staatssekretär Dr. Roland Frelsler kurz Stellung zu dem von uns bereits ausführ lich wledergegebencn Gesetzesentwurf der Akademie für Deut sches Recht für die Reform des Ehescheidungsrechts. In dem betreffenden Abschnitt heiht es: „Der Eherechtsausschuh der Akademie siir Deut sches Recht unter dem Vorsitz des Akademie-Mitgliedes Dr. Möhmcr veröffentlichte eine Denkschrift. Ein besonderes Problem stellt hier die Ehescheidung dar und in Ihr wieder die Frage, ob es tragbar ist, völlig zerrüttete Ehen gewaltsam weiter zu erhallen, wenn die Frage des Verschuldens an der Zerrüt tung nicht zu klären ist oder ein Verschulden überhaupt nicht vorliegt: darüber hinaus die Frage der Aufrechterhaltung von Ehen, die ihren Zweck Im Gesamtleben des Volkes nie erfüllen Trauergottesdlenst in Verlln Berlin, 27. Ian. Die englische Botschaft und die Gesandt schaft der Union von Südafrika veranstalten in Berlin am Tage der Beisetzung König Georgs V., d. h. also am Dienstag, dem 28. Januar, mittags 12 Uhr «inen offiziellen TrauergotteSdicnst in der englischen St.-Gcorgs-Kirche in der Oranienburger Strahe, zu dem das Diplomatische Corps und die Spitzen der Reichs regierung und Partei geladen sind. Oesterreichs katholische Zugend Eine Forderung Innitzers. Wien, 27. Ian. Kardinal Innitzer teilte der Organisation der katho lischen Jugend In Oesterertch „Neuland" mit, dah er ihr die kirchliche Anerkennung entziehen müsse, wenn der Bund nicht sofort eine Säuberung unter seiner Mit gliedschaft vornehme. Es verlautet, dah mindestens 20 Prozent der Mitglieder der nationalen Opposition angehären. Die Leitung des Bundes hat sich darauf entschlossen, jedes Mit glied zu stretchen, das nicht den kirchlichen und staatlichen Be hörden bedingungslos Gefolgschaft leistet. SakenlreiiMbe im Koffer - ein Monat Mengen Arrest Prag, 27. Ian. Der Musikhochschüler Wilhelm Tausch aus Karlsbad waf auf Grund einer Empfehlung in die staatliche Musikschule in Naunhof bei Leipzig ausgenommen. Er hatte dort freie Kost und Wohnung. Als Ausländer wurde ihm nun der kostenlose Aufenthalt nicht mehr gestattet und Tausch, der zu der Zelt gerade zu Hause in Karlsbad war, kehrte nicht mehr nach Deutschland zurück, sondern lieh sich seinen Koffer von einem Freund nachsenden. Bei der Zollüberprüsung fand man nun die Hakenkreuzbinde, die bcigepackt war. Tausch wurde nach dem tschechoslowakischen Repzcklikschutzgeseh angeklagt. Ob wohl der Verteidiger nachweisen konnte, dah der Angeklagte keinerlei Beziehungen zur NSDAP, hatte, wurde Tausch den noch zu einem Monat strengen Arrest unbedingt verurteilt. damals so gut wie alles eigentlich Handarbeit war und nur unter dem Austvand unerhörtester Geduld gedieh. 'Meist ist der Nam« solcher Kunsthandwerker untergegangen; ihr Werk lebt, indem es einer Reihe von Generationen dient und ihnen lieblich, aber auch unerbittlich die Stunden schlägt. Der Angeklagte lieh darauf bei den einzelnen Dorfbewohnern onsragen, ob sie bereit seien, für den Kirchenbau etwas zu spenden. In diesem Falle hat das Schöffengericht mit Recht den Angeklagten sreigesprochen Ter Angeklagte hat weder Spen den entgegengenommen, noch Kat er darum gebeten, noch hat er zum Eintritt in eine Vereinigung odee zur Entrichtung von Spenden an eine Vereinigung aufgesordert; auch hat er eine derartige Handlung nicht angekiindigt. Cs handelt sich nur um vorbereitende Besprechungen und Ermittlungen, ob die ange regte Gründung eines genehmigungspflichtigen Vereins erfolg versprechend sei. Nach den Feststellungen des Schöffengerichts hat der An geklagte in der Osternummcr des „Psarrbotcn" u. a. folgendes veröffentlicht: „Eine Uberlebcnsgrahe Marienstatue muh noch beschafft werden! Dem Geschenk ist keine Grenze gesetzt", und „wenn ihr es könnt und auch gerne tut, dann helft mit Geld- Mitteln den „Psarrboten" erhalten. (Postscheckkonto der Psarr- gemeinde.)" Hier handelt cs sich um die Veröffentlichung eines Ausrufs zu einer öffentlichen Sammlung von Geldspenden. Dah die Aufforderungen einen Ausruf im Sinne des Gesetzes dar stellen, ist nicht zweifelhaft. Unerheblich ist, ob der Ausruf Er folg gehabt hat. Weil die Aufforderung zum Geben in der Verbreitung einer Psarrzeitung unter einer grossen Menge von Personen erfolgte, war die Sammlung auch öffentlich. Auch In diesem Falle beruht demnach die Freisprechung des Ange klagten. der eine Genehmigung der zuständigen Behörde zu der Sammlung nicht hatte, auf Rcchtsirrtum." Nochmals „Bibelforscher" Hamburg, 27. Ian. 34 Mitglieder der sogenannten Internationalen Bibelfor scher-Vereinigung hatten sich neuerdings wegen verbotener Werbung vor dem Schleswig-Holsteinischen Sondergericht in Neumünster zu verantworten. Drei Frauen non den cis ange klagten Frauen wurden zu sechs Wochen Gefängnis, 26 weiter« Angeklagte zu je 200 RM Geldstrafe verurteilt. Zwei hochbe tagte Angeklagte wurden sreigesprochen. Feierliche Einholung der Slynivlaglocke in Berlin Berlin, 27. Ian. Die Rcichshauptstadt stand am Sonntag mittag im Zeichen der festlichen Einholung der Oiympioglocke, -es Wahrzeichens der Olympischen Spiele 1936. können. Freilich dars bei Beurteilung der rechtlichen Regelung aller Fragen, die mit der Ehe zusammenhängcn, auch nicht übersehen werden, dah die Ehe eine sittliche Aufgabe ist, und dah sie im Interesse des Volkes eine solche sittliche Aufgabe bleiben muh. Schon um der Kinder willen wird manche Ehe ausrechterhalten werden müssen, die unab hängig davon vielleicht nicht mehr wert wäre, gegen den Willen beider Ehegatten aufrechterhalten zu werden. Die Grenze zu finden, wan die Aufrechterhaltung der Ehe für die Nachkom men förderlich und wann sie schädlich ist, ist auherordentlich schwierig. Auch die Frage bedarf eingehender Behandlung, nach welchen Gesichtspunkten bei Auflösung der Ehe die Fürsorge für die Person der Kinder zu regeln oder im Einzelfall gegebenenfalls auch zu verteilen ist. Die Gesichtspunkte, die hier im geltenden Recht als ausschlaggebend behandelt sind, sind keineswegs immer die entscheidenden Ge sichtspunkte. wenn man die Entwicklunosbelange der Nachkom men entscheidend sein lassen will Es ist anzunehmen, doh im kommenden Jahr die Ehercchtserneuerung in ihr entscheidendes Stadium eintreten wird." Ehrung für Professor Karl Alexander von Müller Berlin, 27. Ian. Der Rcichsminister für Wissenschaft Er ziehung und Volksbildung hat aus Grund eines Abschlusses des Preuhischen Staettsministeriums dem Münchner Historiker Pro fessor Karl Alexander von Müller für sein Werk „Deutsche Ge schichte und deutscher Charakter" den Verdun-Preis verliehen. Boykott deutscher Waren Der in Ncwvork erscheinende ..Deutsche Weckruf und Beobachter" bring« die Reproduktion eines Original schreibens der sogenannten Anti-Nazi-Liga Newyork, -i« zum Zweck der Unterstützung des antideutsären Boykotts gegründet wurde. Der Text des Schreibens hat folgenden Wortlaut: „In der nächsten Ausgabe unseres „Economic Bulletin" (Organ der Anti-Nazi-Liga) werden wir die Namen derjenigen Firmen- ver öffentlichen, die deutsche Waren führen. Da wir zuverlässig in formiert sind, dah Sic deutsch Waren führen, ist cs unser« Absicht, Ihren Namen In unsere Liste aufznnehmen. Unser Bulletin wird innerhalb kurzer Zeit in Druck gegeben und wir würden «ine Aeuherung Ihrerseits zu der Angelegenheit inner halb zehn Tilgen schätzen. Wenn wir nichts Gegenteiliges von Ihnen hören, werden wir annehmcn. dah die obige Information richtig ist und dah Ihr Name der Liste beigefiigt werden kann. Wir danken Ihnen für Ihre Höflichkeit." Ser Peet meckert Das Oes in Genf wird langsam ranzig, Die ganze Stimmung ist in Moll. Man weih nicht, was man machen soll, Drum stürzt man sich erregt aus Danzig. Um sich vom Negus abzulenken, Ergreift man irgend ein Objekt Und spricht mit knarr«n-en Gelenken Von dem Projekt, das man entdeckt. Hier kann mctn sich so hübsch entladen Und zeigen, dah man etwas kann: Hier stchn von Völkerbundes Gnaden Fast alle Staaten wie ein Mann. Der Negus — wir gestehn es ehrlich — Ist grade jetzt sehr unbequem; Sein dunkler Bart ist höchst gefährlich, Sein Augenflackern ein Problem. Man weih nicht, wie man diesen Knoten Mit einem Hieb zerhauen soll, Drum redet man in G«nf mit roten Politikern di« Räume voll. Mckn spricht vorbei an dem, was wichtig, Und walzt die Bagatellen breit: So wächst empor, was null und nichtig, Zur Riesin wird di« Kleinigkeit. Man kocht die halb verfaulten Eier, Nach denen längst kein Hcchn mehr kräht, Und spielt voll Pathog auf der Leier Ein altes Lied, das längst verweht. Die Krallen mit der Nagelschere Beschnitten und in Friedenswichs So nahen Ruhlands Emissäre Und macl)«n «inen tiefen Knix. Der Mcknn, er findet unerklärlich, Dah Uruguay sich so benahm, Denn Ruhland, so gesteht er ehrlich. Sei äuherst reserviert und zahm. Es liegt ihm fern, sich einzumischen In sremder Völker Weh und Glück. (Doch hinter ihm, da macht inzwischen Ein Heizelmännchen Politik.) So ist es öfter schon gewesen, So wird es Immer sein in Genf: Man srikt sich voll mit Hypothesen Und stretcht auss Brot den roten Senf. Man quetscht sich zwischen schweren Fragen An hohen Klippen eng vorbei, Und debattiert mit vollem Magen Vom Friedenoglück — wie einst im Mai. Der Völkerbund wird bald im neuen Palast des Friedens Hüter sein Und zwischen Gold und Marmelstein Di« lungenkrank« Welt betreuen . . . Va- pettuSarab in der valikanlfchen Basilika Seit längerer Zeit wird in Kreisen der Gelehrten für christlich« Archäologie die Untersuchung des Petrusgrabcs unter dem Hochaltar der vatikanischen Basilika erwogen. Nach den ältesten Ueberlieserunaen war der Apostelfürst nahe der Stelle seiiws Martyriums bcigesetzt worden, jenes Nero-Zirkus, dessen «ine Wand noch heute dos Fundament einer Steinmauer der Peterskirche bildet. Während der späteren Christcnverfol- gungen in den Katakomben von St. Sebastian an der Dia Appia geborgen, wurde er vom Papst Sylvester, dessen siebzehnte Jahrhundertfeier jetzt begangen wird, an der Stelle beerdigt, wo er noch heut« richt. Kaiser Konstantin der Grohe lieh Ihn mit gewaltigen Blöcken von zyprischer Bronze umgeben, die durch ihr Gewicht als unbeweglich gelten und einen Bronze deckel von 5:3,75 Meter darüber anbringen. Aus dem Sarko phag lieh «r ein Kreuz von reinem Gold im Gewicht van 150 Pfund und mit einer Widmungsinschrift versehen, legen. Di« Plünderer Roms im Lause der Jahrhunderte sollen dos Grab, das lies unter dem Boden der Unterkirche liegt, nie erreicht haben. Die meisten wagten cs auch nicht aus heiliger Scheu; nur von den Sarazenen, die 846 die Kirche ausraubte.i, Ist die» ungewih. 1592 soll beim Umbau des Hochaltars eine durch «Inen Hammerschlag verursachte Spalt« den Blick aus die Grab stätte sreigcaoben haben. Papst Clemens VIII. sei, begleitet von dem heiliygesprochenen Kircl-eulchrer Kardinal Bellarmin, und den Kardinälen Antoniano und Ssondrati, hinabgestiegen und habe hinabgeblickt. Nach der Schilderung des letzteren soll Papst Clemens auch das Kreuz schimmern gesehen aber sodann sofort wieder die Schlichung besohlen haben. Unter Benedikt XV. drängten die Gelehrten auf die Erforschung des Rätsel», aber immer wieder ergaben sich Hindernisse