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Dresden, Montag den 4. Mai 1931 7. Jahrgang Nummer 79 3-Mann-KollegiumzurBollsausvlüVderung Brot wieder teurer in Berlin / Schieles Zollbukett aus XVo bleibt ttte r^velte pr«u? ?laliLt in einer roten ^Lläemonstration Brüuing-Schieck-Sevcring-Franzcn-Dittatur, die Aktion sür Brot, . Arbeit und Freiheit zu verbreitern und zu verstärken! t V P- i Bon 32000 Wahlberechtigten halben sich 20 078 an der Wahl beteiligt. Das Resultat zeigt ein starkes Anwachsen der Kommu nistischen Partei, die auf Kosten der SPD im Vergleich zu den Reichstagsmahlen an Stimmen (um 55 Prozent.') zunahm und im Vergleich zu den Landtagswahlen 1928 ihr Stimmenzahl um 100 Prozent steigerte. Wie die Vossischc Zeitung von gestern meldet, wird durch die Zollverordnung n. a. auch der Kakao betroffen. Bisher kostete Rohkakao 8,Mark Zoll, jetzt bleibt dieser Satz nur für ungeschälten Kakao, während der Zoll für geschalten um rund 43 Prozent aus 50 Mark erhöht! Von den bereits gemeldeten Zollcrhöhungen wird der Zoll für Schmalz non 6 auf 10 NM (pro l00 Kilogramm) ge steigert, der Schweinczoll von 15 aus 40 RM, der Gänse- zoll beträgt 2,10 NM pro Stück oder 36 NM pro 100 Kilo gramm ; der Z o l l für S p e i s e e r d s e n, der im September v. I. von 4 auf 15 NM erhöht wurde, wird jetzt weiter "auf 20 RM pro 100 Kilogramm erhöht. Der Zoll für Speise bohnen, die fast durchweg eingeführt werden müssen, wird von 2,65 auf 8 RM, der Zoll für Linsen von 4 auf 5 NM (un gereinigte) und 8 RM (gereinigte), für Hafer van 120 180 RM pro Tsncke gesteigert!' vermag und entschlossen für das Ziel einer neuen Gesellschaft, für den Sozialismus kämpft, wie er in der Sowsetunion ver wirklicht ist und wird. Gerti Wollweber. Nach lljähriger Mitgliedschaft bei der SPD habe ich meinen Eintritt in die Kommunistische Partei erklärt. Begründung: Die sozialdemokratischen Führer haben vor der Reichstagswahl in ihren Wahlreden für den Sturz durch Ausbau der RGO-Eruppen in den Betrieben und die Mobilisierung der Belegschastcn gegen den Lohnraub zu legen. Die 14 Tage bis zum 17. Mai füllen im Zeichen des NGO« Angriffes in den Mctallbetrieben stehen mit dem Ziel: Wahl von vorbereitenden Kampsausschiissen und Delegierten siir die Chem nitzer Konferenz der RGO-Industriegruppe Metall -am 17. Mai. Die letzte Lohnbewegung zeigt« allen Metallarbeitern, datz die Reformisten im DMB und ihre Agenten in den Betrieben die willfährigsten Lakaien der Lahnräuber sind. Nur die RGO wird an der Spitze der Metallarbeiter, Seite an Seite mit den ! Norkwcjtproleten und den Bergarbeitern den Streit, geaen den infamen Borstotz der Ausbeuter orgauisieren. Gestern tagten in den sächsischen Unterbezirken die Delegier ten der Kampsausfchiiffe und Betricbsvertreter der Metall industrie, um gegen den Lohnraubvorstotz der Industriellen Stel lung zu nehmen. Für den UV Dresden waren aus den wichtig sten Grotzbetrieben in Dresden, Freital, Radeberg' und Riesadie Vertreter der NGO erschienen. Die Diskussion war überaus fruchtbar und brachte zum Aus druck, dah alle Voraussetzungen für «inen erfolgreichen Kampf gegen den Lohnraub vorhanden sind. Dabei wurde ungeschminkt auch zu -en Mängeln in der Durchführung der Arbeiten Siel lung genommen und non allen Diskussionsrednern lwiockl:" " ' Da» Hauptgewicht ist aus die organisatorische Vorbereitung des Streit» Lurch Wahl vorbereitender Kampsausschüsse, Tageszeitung der KPD / Sektion der Kommunistischen Internationale / Bezirk Sachsen Verbreitungsgebiet Ostsachsen / Beilagen: Der rote Siem / Rund um den Erdball / Proletarische Sozialpolitik / Für unsere Frauen / Der revolutionäre Jungarbeiter Einzelnummer 10 Pfennig s«i ZeUunnSiinvvier» »>,r» in nNen eemasen eehtMUch Zusammenstöße in Löbau Wie aus Löbau gemeldet wird, versuchte in der Rocht vom Sonnabend zum Sonntag eine Horde Nationalsozialisten einen Uebcrfall aus Arbeiter. Vom Gut Kleindehsa, dem Sitz des Standartenführers der Standarte 3, v. Ischammer-Osten, machten die Banden Vorstöhe in die Umgebung, gerieten dabei jedoch zwischen zwei Arbcitergruppen, die die schwer bewaffneten Nazis vor sich hcrtrieben. Da diese sich autzcrdem noch in den von ihnen selbst bei der militärischen Uebuug gezogenen Stachel draht verwickelten, wurde ibxrn eine schwere Abreibung zuteil. »Peers: irei Haus monatlich 2.50 RM izahld^c im oorausl, rui-t! S,50 RM sohn« Zustellgebühr). Dl« „Akbelterstimix" erschewt lie. er an Sonn» und Heierlancn. In Hallen höherer l5«wali besteht kein aui Lieieruna der HeUuna oder au> Zurückiabluna des BevigsvreUe» Brünings, Absetzung des Artikels 48, gegen die Notverordnung und gegen Panzerkreuzerbau gesprochen. Zur Befreiung der Frau verlangten sie Beseitigung der Paragraphen 218 und 19. Im Reichstag sitzend zeugen ihre Taten vom Gegenteil. Sie stimmten für Brüning, sür Notverordnung, siir Panzertreuzerbau und ge gen Aushebung der iflaragraphen 218 und 19. Der Kampf der Frau Dr. Kienle und Dr. Wolf zeigen es ganz klar. Die SPD war gegen die Haftentlassung dieser beiden. Sozialdemokratische Genossinnen, wollt ihr wirklich frei wer den, dann folgt meinem Beispiel und verlatzt diese Panzerkreuzer. Partei, tretet ein in nie wirklich revolutionäre Partei, di« Kom munistische Partei! Gezeichnet Frau Lina, vcrw. Frenze!. Zwickau, Talstrahc 26 Anzeigenpreis: dl« aeunmat g«>paU«ne Ronpareillezeil« oder deren Raum »5 Pt., für gamilienanzeigen 20 Pf., sür dl« Reklamezeilr saulchllehend an den ürcypaltigen Teil einer Textleite) 1L0 RM. Anzeigen-Dnaakme nur rvockeniaas von S Ubr an in der Crveditlon Dresden-A. 1 iSüterbabnbotllrasi« ? KPD-Blatt Bayerns auf 1 Monat verboten! München, 2, Mai. (Eig. Drahtmeldung.) Die kammunistische „Neue Zeitung" und ihre nord bayrische Ausgabe sind aus Beschluss der Polizeidirektion München wegen angeblicher Aufforderung zum Ungehor sam gegen behördliche Anordnungen und zum Hochverrat aus Grund der Notverordnung bis 31. Mai verboten wor- den. Bekanntlich war in München wie in allen Städten Südbayeruv die kommunistische Maidemonstration unter sagt. Die „Aufforderung zum Ungehorsam" scheint die Münchner Polizeidirektion in dem Aufruf des Zentralkomi tees der Kommunistischen Partei sehen zu wollen. Berlin, 4. Mai. (Eig, Drahtm.) Im Neichskabinett hat sich ein D r e i m ä n n e r k o l l e g i u m, bestehend aus dem Reichskanzler, dem Finanz- und A r b e i t s m i n i st e r gebildet, das die Aufgabe hat, neue Belastungen für die Werktätigen durchzuführen, um das voraussichtliche Defizit von Milliarde Mark zu decken. Vorgesehen ist die Erhöhung der Beiträge der Arbeitslosenversicherung und besondere A b b a u m a tz n a h m e n gegen Heimarbeiter und Ehefrauen. Ferner sollen die Fehlbeträge der kapitalistischen Misswirtschaft durch Zölle bei der Einfuhr von ausländischem Gefrierfleisch herausgewirtschaftet werden. Dicjc Matzuahme des Neichskabinett zeigt, datz der Bittgang der Sozialdemokraten zu Brüning der der Verschleierung der vol len Mitschuld der SPD am Zollwuchcr und der Massenausplün derung dienen sollte, das Ergebnis hat, das wir voraussagten: Der Abbau der Sozialversicherung wird durchgefiihrt Nach den Ausführungen Stegcrwalds wird eben — „gehalten wer den, was gehalten werden kann". Die Kosten tragen die Werk tätigen. Gestern haben sich die Berliner Brotfabriken eine neue Provokation ohncsgleichen geleistet. Nachdem vor einer Woche erst der Brotpreis erhöht wurde, nahmen die Brotbäckereien jetzt eine neue Erhöhung vor, die ab heute in Kraft tritt! Die Brot preiserhöhung erfolgt in Verfolg der ganzen Zollraudpolitik und es ist als sehr wahrscheinlich anzusehen, datz die Brotfabriken im Reiche und insbesondere in Dresden auch ihrerseits mit neuen Brotpreissteigcrungen nicht zurückschrecken werden! Die Pläne und Matznahmcn des „Dreimännrrtollegiums" gegen die Volksinasfen gebjeten ohne Verzug das Gelöbnis des M a i a u s m a r sch e s zu verwirklichen, den Kampf gegen ble Wahlsieg der KPD in Lippe Stimmenzuwachs um 59 Prozent gegen 1830 auf Kosten der SPD Bückeburg, 4. Mai. (Eig, Drahtmeldung.) Gestern fanden im Freistaat. Schaumburg-Lippe die Land- tagswahlcn statt. Wie TU meldet, ergab sich folgendes Resultat: Kommunisten 1854 (Reichstag: 1189, Landtag 1828: 928); SPD; 12 989 (Reichstag: 18 871, Landtag 1928: 12 266); Nazis: 7818 (Reichstag: 5256, Landtag t928: 2808): Deutschnationalc: 2942 (Reichstag: 2598, Landtag 1928: mit Landbund 4141) ; Deutsche Volkspartei. 1607 (Reichstag: 1872, Landtag 1928: 2184): Staatspartei: 1442 (Reichstag: 1996, Landtag 1928: Demokraten 1971); Landbund: 890 (—, —). Perlag: Drrsoner PerlagsgelcUIchast urbp, Lresde»-A. 'LelchäsiasteUe mA Re» daktian: Tülerbahnhofstr. 2. Fernruf 172öS. Postlchecktonto: Dresden 18 Sprechstunden: Montags IS—18 Uhr allg. «Sprechstunde, Mittwoch* 17—18 Wr betriebe- und arbeilrrechtl. Kragen, Freitag« ^8—19 Uhr iurNtilch« Sprechstunde. Genosiin Woll weder mar im Vorjahr Frauen leiterin der SPD im Chemnitzer Bezirk und vorher mehrere Jahre in Zwickau tätig. Ihr Schritt ist um so bedeutungsvoller, als Genossin Moliweber sich jahre lang mit den „Linken" in der SPD eng verbunden fühlte und das politische Wesen der „linken" Führer aus nächster Nähe beobachten tonnte. In ihrer Erklä rung heitzt cs: Die tiefste Erjchütterung gab mir die vollständige Preisgabe der Klasseninteressen des Proletariats: Der offene Verrat, oem Wehretat von 750 Millionen zuzustimmcn. den Panzerkreuzer von 40 Millionen zu bewilligen, den man 1928 als Wahlparole ge brauchte: „Panzerkreuzer oder Kinderjpeijung?" Der Klassenkainpf gegen die Ausbeuter, gegen das kapita listische System, gegen die bürgerliche Regierung hat aufgehört. Die Sozialdemokratie gibt vor, gegen den Faschismus zu kämpfen, indem sie die Brüning-Regierung toleriert, nm „die Demokratie zu erhalten". Aber die Tolerierung der Brüning-Regierung, deren im Wesen faschistischen Charakter die Führer der linksgeftimm- ten sozialdemokratischen Arbeiter selbst seftstellen, entreitzt der Arbeiterschaft eine Errungenschaft nach der anderen, während die sozialdemokratischen Führer alles tun, um den Widerstand der Arbeiter gegen das Diktaturregime der Brüning-Negierung zu lähmen und zu ersticken. Und die sozialdemokratischen Führer find es vielfach, welche di« neueste Diktaturverordnung anwenden, obwohl sie die Arbeiterschaft knebelt und ihr Rechte nimmt, um die die sozialdemokratischen Arbeiter jahrzehntelang gekämpft haben. Die sozialdemokratischen Führer entschuldigen mit der Welt krise ihre Politik, obwohl gerade diese Weltkrise des Kapitalis mus beweist, datz es auf dem Boden der bürgerlichen Gesellschaft keinen Ausweg für die arbeitenden Massen gibt, datz nur der von den sozialdemokratischen Führern verleugnete revolutionäre Marxismus den Weg ins Freie weist. Die Hoffnungen der sozialdemokratischen Arbeiter auf den Parteitag und eine Wendung der sozialdemokratischen Politik können sich nicht erfüllen. Schon ist man am Werke, hinter der Disziplinfrage die grund sätzliche Auseinandersetzung über das Wesen der Vriining-Regie- rung und der sozialdemokratischen Tolerierungspolitik verschwin den zu lassen. Pie Genossen in Stadt und Land, die hoffnungsvoll auf den Part^tag sehen, werden erfahren, dah der Kurs der gleiche bleibt, aber der Abstieg ein immer tieferer wird. Verrat an der Arbeiterschaft wäre es, wenn ich meine Ueber- zeugung nicht kund gäbe und die Konsequenz des Austrittes nicht zöge. Ich habe jahrelang in der Sozialdemokratie den Inter essen >»r Arbeiterschaft zu dienen versucht, und gehe heute aus »efster tteberzeugung zur Kommunistischen Partei, da sie die Partei ist, die allein di« Interessen des Proletariats -u mähren Metaller bereiten Gegenangriff dar! Dorvereitende Kampfauöschüffe und Delegierte zur Konferenz am i7.Mai in Ghemnltz WI-Frauenleiterin geht zur KPI Arbetterfrau in Zwickau UM nach ii Jahren GVD jetzi in die KVD ein