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ArvetterMmme „»tag den 1 M n i 19 31 7. Jahrgang — Tageszeitung der KPD Der MnlluK <Ies Nunzxers auk Iie BevNlerungrbewegung der Stadt Dresden das als Räuber Fletschzahn April Wundrcj, adern ! seines! eundct :n be^H benbeig -I Zille ote Eiü»Ä alle! gerade das Gegenteil von ihrer Ve- Bestiitigung Versammlungsleiter strengste Achtung Das Statistische Amt der Stadt Dresden teilt uns mit: Die Bevölkerungsbewegung zeigt im ersten Vierteljahr 1981 eine außerordentlich ungünstige Entwicklung. Die Eheschlie ßungen sanken von 1016 im ersten Vierteljahr 1930 790 gleich 5,1 pro Tausend der mittleren Bevölkerung bei einem Jahresdurch schnitt von 8,2 pro Tausend. Die Geburten verminderten sich in der gleichen Zeit von 2205 auf 1838 gleich 11,8 pro Tausend der mittleren Bevölkerung, bei einem Jahresdurchschnitt von 13,0 pro Tausend. Sie sind ajso unter den Stand des ganzen Jahres 1930 gesunken, obwohl ihre Zahl im ersten Viertel des Jahres in „Da plötzlich ergriffen brutale Hände einen Studenten und schleppten den zu Tode erschrockenen, völlig widerstandslosen Jüngling mit sarkastisch und sieghaft grinsenden Fratzen nach der Räuberhöhle. „Bruder, Bru—u—u—der! — — Barbaren!" — Grausig kreischend, von tödlichem Schmerz erfüllt und in Entsetzen auf. gelöst, schrie es em Mädchen und versuchte die Arme verlangend vargestreckt, dem Bruder nachzueilen. Zärtlich besorgt, aber Stellen rur vemonsirslion: 7 45 u r vor im r klatr. Gotts; 18.80 Oku Doilplatr, l.öbtuu; 19 lffir kfftcliliolplatr KItstsckt. ^U8enck-^kliunsuu88ctiuö cken kiiscüwmus Abschnitt ist dem Artikel „Stalina" aus der Dresdner Volks,er. tung oom 15. April entnommen. In der Hetze gegen Sowjetrutzland übertreffen die „Linken" und ihre Dresdner Volkszeitung alle faschistischen Zeitungen. Werktätige, seht ihr nun «in, daß dieses schäbige Schmutz, aus jedem Arbeitcrhaus verschwinden mutz? Lest und abonniert die Arbcitcrstimme! Strenge „christliche" Erziehung — deshalb 2 Fahre Gefängnis! mit seinen Kommilitonen sicherlich nicht soviel Entrüstung für „lcichsinnigc und moralisch gesunkene" Mädchen gezeigt haben. Das Lieblingslied der Studenten, „Das Wirthaus an der Lahn", zeugt keinesfalls von einer gehobenen Maral, lind was für die Studierenden der medizinischen Fakultät gilt, irisst auch auf die angehenden Juristen zu, so daß auch die Entrüstung des Staats anwaltes über die unmoralische Mörderin eigenartig berühren mutz. Das alles hinderte den Staatsanwalt nicht, eine Bestra fung mit 3 Jahren Gefängnis zu beantragen. Der Verteidiger Rechtsanwalt Fleischhauer beantragte Freispruch, weil es keines wegs erwiesen sei, daß die Angeklagte das Kind getötet hat. Es liegt vielmehr ein bedauerlicher Unfall vor, der durch die ein getretene Bewutztlojigkeit des Mädchens verursacht wurde. Die von dem Anklagevertreter als Beweis für eine absichtliche Tötung bezeichneten Verletzungen am Körper des Neugeborenen können ebenso gut van: Transport der Leiche als auch von der Aussetzung derselben hcrrühren. Die Angeklagte - die übrigens laute weinte - machte keineswegs den Eindruck einer Mör derin. Zu dem Vorwurs. datz sic mit Männern verkehrt hat, sagte Rechtsanwalt Fleischhauer, datz die Verleitung dazu in dem von ihr nusgcübten Beruf liege. Außerdem forderte er die Würdigung des Falles, vor allem vom sozialen Gesichtspunkt aus und appellierte an das Gericht, das Mädchen nicht für das ganze Leben zu ruinieren. Aber das Gericht sah keine Not wendigkeit, dem durch dritte Personen und durch bedauerliche Zufälle entwurzelten Mädchen wieder die Rückkehr zu einem ge ordneten Daheim zu verhelfen, sondern verurteilte cs zu zwei Jahren Gefängnis. In einem Arb.-tcrstaat würden alle die Voraussetzungen, die zum Tode des kiudcs und zur Verurteilung des Mädchens in einem Klassenstaat führen müssen, wegfallen. Deshalb Proletarier und Proletarierinnen, kämpft mit der KPD für ein freies sozialistisches Deutschland! gen har-f nicht eschlossH >en siir anwe^j lutz an sn Veilkl hrt.nnnl n Esn»Z iS 12 rit kur udt, Ti'-dD , Drrrd'-iU Nazis - Lammfromm! Die Nazis, die in ihren Versammlungen immer behaupten, sie wären die einzige Partei, die gegen die Notverordnung ist, Genehmen sich in der Praxis hübsch demütig und ergeben gegen über den Polizeibehörden. Wir sind in der Lage ein Schreiben zu veröffentlichen, Häuptling beweist. Ich werde „ .... . .. I daraus haben, datz die Versammlung am 23. April 1931 mit Herrn kühnert als Redner völlig im Rahmen der Vorschriften der Notverordnung bleibt. Die diesbezüglich getroffenen Maß nahmen ermöglichen mir, dafür sogar persönlich Gewähr zu übernehmen. ». Radeberg, den 23. April 1931. I Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei » Ortsgruppe Radeberg. Warum sollen sie auch nicht kuschen? Die Nazis hoffen fdoch einmal diese Republik mit samt Artikel -18 und Notverord- Inung zu übernehmen. Es sind doch ganz „schöne Erfolge", die fmit Hilfe der SPD gegen das Proletariat geschaffen worden sind. Im „kommenden dritten Reich", von dem die Nazis Tag und Nacht träumen, können sie mit diesen Ausnahmegesetzen ! famos regieren, es ist ja alles da — sie brauchen sich bloß ins warme Nest zu setzen. Die Arbeiter aber erkennen diesen Schwin del, sie werden ihnen einen Strich durch die Rechnung machen und ein freies sozialistisches Deutschland errichten. Dor dem Schwurgericht am Münchner Platz stand Ende April ein 25jähriges Mädchen unter der Anklage der Kindes tötung. Als Kind „gut bürgerlicher" Eltern, Hut sie u. a. das Lyzeum besucht und wie die Anklageschrift hervorhcbt, eine strenge „christliche" Erziehung genossen. Und vielleicht ist dies gerade die Ursache, daß das Mädchen infolge der im Elternhause gewaltsam niedcrgehaltencn Lebenslust unter die Näder der bürgerlichen Moralwalze geraten ist. Da sie es in der muffigen. Lust des „christlichen" Elternhauses nicht mehr aushielt, ander seits aber auch von den Eltern anscheinend zur Erlernung eines wirklichen Berufes nicht ungehalten wurde, ist cs nicht verwun derlich, baß sie sich den leicht zugänglichen Beruf einer Kellnerin srvählte. Und so kam es, wie es kommen mußte. Am 29. Novem ber v. I. hatte sie einem Kinde das Leben gegeben, aber es ist ihren Angaben durchaus zu glauben, daß sie sich über das Fort schreiten ihres Zustandes selbst nicht im klaren gewesen sei. Denn sie hat noch 3 Tage vor der Niederkunft noch eine neue Stellung angetretcn und es hätte sie sicherlich kein Arbeitgeber eingestellt, wenn ihre Schwangerschaft zu sehen gewesen wäre. Uebrigens Hal auch der Sachverständige eine zu zeitige Geburt fcstgcstelit. Das bedauernswerte Mädchen hat nun in seiner Angst heimlich gebären müssen, um seine Stellung nicht wieder zu verlieren. Der Mangel jeder Hilfeleistung, die seelischen und körperlichen Schmerzen haben sie besinnungslos zusammenbrcchcn lassen, so daß sic in dicscm Zustande sehr leicht das Neugeborene durch die Last ihres willenlosen Körpers erdrückt oder sonstwie ohne Wissen und 'Willen getötet haben kann. Staatsanwalt und Gericht identifizieren aber das unglückliche, im Stiche gelassene Mädchen ohne weiteres mit einer Mörderin aus Vorsatz und lehnen eine Würdigung des Falles vom menschlichen Stand punkte ab. Um so mehr als der Sachverständige Obermedizinal, rat Hoppe die Angeklagte als leichtsinnig und moralisch gesunken bezeichnete. In seiner Jugendzeit wird der Herr Sachverständige IiiLcmlltuiMcvimS Her anti MümMMcn krcmcmsrincc b'reitax, 8.kVlai, 19.30 Ohr. im keglerlieim, b'rieckiietistr. ZrLena 6er Versklavung «6er Zugena 6er Vrelkell Darüber sprechen: Orete Orvk, Vertretern ckes >UNA- proletsriats im sächsischen Tsncktgx; Genösse XValter, stinLSlbeitcr, Ueilin; kAsrlin Dillr ebemslißer Vor- sitrcncker cker s Zwickau; IViIli lZenclel, eüemBieer GsutUbrsr cker tiitler-sutzenck. — dUivirtcencke: Kote Ltülmer, Hßitprvpnuppe kreitsl; Kote lkmken, kgrt- proptruppe Dresden; Kote Trommler, kioniertruppe Drescken, Spielmsnnsrux. — Erscheint in /Kassen! Bintritl: Erwerbs!, u. juxencki. 20 kt.,VoIIarbeiter30 kk. Mit Revolver gegen den 1. Mai Irgendwo mußten Kommunisten ihr« Losungen an den Ha. sern ^plakatiert Haden, denn die Polizei war in der Nacht vom 28. zum 29. April im Zentrum der Stadt unterwegs. Gehen in derselben Nacht 3 Arbeiter durch die Josephinenstraße, als plötz lich 2 Kriminalbeamte von ihren Rädern sprangen, mit vor- gehaltenem Revolver die 3 Arbeiter im bekannten Feldwebelto» aussordertcn, ihre Sachen zu öffnen. Sie wurden daraufhin nach Plakaten durchsucht. Diese 3 Arbeiter waren noch nicht weit gegangen, als sich ihnen in der Jakobsgasse ein Personenwagen näherte. Leine Insassen, 1 Kriminalbeamte, auch hier wieder Durchsuchung nach angeblichen Plakaten. Der Wagen trug die Nummer 1t 7986, Wanderer. Er fährt nicht nur un Zentrum der Stadt, sondern in allen Stadtbezirken. Aber trotz alledem die Plakate für die Maiveranstaltung der KPD klebten Loch und kein Polizeiterror konnte verhindern, daß die Massen am 1. Mai mit uns marschierten. 'Mochten die Polizisten in jener Nacht die Plakate hcruntcrtratzen, die Massen der Arbeiter stehen zu uns, was die Maikundgebungen der KPD bekundeten. Stratzenbahnnachrichten. Am Sonntag dem 3. Riat werden die Gleise über die Earolabrücke wieder dem Verkehr übergeben, und die Linie 17 nimmt ihren allen Fahrtweg wieder auf. Da- mit lind die Glcisbauarbcitcn beiderseits des Rathcnauplatzes jiir dieses Jahr beendet. Staatliches Kunstgewerbemuseum (Eliasjtraßc 31), Zwei Sonderausstcllungen: Professor Paul Scheu rich, Berlin, Porzellanplastik und Graphit — Moderne Japanische Farben» holz/chnittc (aus dem Besitz des Herrn Felix Tikotiu, Berlin). Oeffuungszciten in den Sommermonaten (Mai—September): Sonntags 10-13 Uhr, Dienstags und Donnerstags 12—19 Uhr, an den übrigen Werktage» 9—11 Uhr. Eintritt frei. Zoo. In der Kinderstube der Löwen und Tiger, die bis jetzt noch nicht in Benutzung genommen wurde, sind als vor- läufige Nutznießer ganze Scharen von kleinen Säugetieren ein gezogen, die zu den cichhornarligen Nagetieren gehören. Es sind Ziesel, Verwandle der Murmeltiere, Bewohner der Steppen und Liebhaber von Grassamcn und kornfriichten. Sie wohnen jedes Tier einzeln in selbst gegrabenen Höhlen und tragen mittels der sehr ausgebildeten Backcntafchen in ihre Kammern ein; sie sind Winterjchläjer. Ihre lustigen Spielereien machen sie zu einem sehr interessanten Lchauobjekt. Bei der Familie Pinguin ist ein Junges erbrütet. Hoffentlich gelingt es diesmal, den Südpolar, länder bei uns groß zu ziehen. Radiobastler! Für den Bau einer krajtverstärleranlage suchen wir noch tüchtige Genossen, die sich mit betätigen wollen. Die Genossen werden gebeten ihre Adresse zu senden an Genossen Otto Kuplich, Dresden-N., Altpiefchcn 9. 21. O. Die MS-Lichtspiele bringen in dieser Woche neben dem Stück „Marco kennt keine Furcht" dos Länderspiel Deutschland gegen Frankreich der roten Sportler, das von ihnen als erste ausgenommen und im Bild wiedergegeben wurde. Der Besuch ist zu empfehlen. der Regel über dem Jahresdurchschnitt.steht. Die Sterbefälle lind insolge des langen Nachwinters von 1975 in den ersten drei Monaten des Vorjahres auf 2101 gleich 13,5 pro Tausend. Sie haben damit sowohl den Jahresdurchschnitt 1930 111,5 pro Tau- send), wie auch den des ersten Vierteljahrs 193h (12,6 pro Tau- sen) erheblich übertroffen. Die Vermehrung der Todesfälle und die Abnahme der Eeburr.cn hat für das erste Vierteljahr einen Sterbeiiberschuß von 266 Personen ergeben gegen einen Ge burtenüberschuß von 230 im ersten Vierte des Vorjahres. Dazu noch ein W a n d c r v e r l u st von 1199 Personen kam, Hot sich die E e j a in t b e v ö l k e r u ng Dresdens nm 1165 auf 631988 vermindert. Diese Zahlen zeigen besser als alles andere die große Ver, elendung der Werktätigen. Lohn-, Steuer-, Zoll-, Unterstützungs raub Preiswucher treiben die Werktätigen zur Verzweiflung. Um vieles System zu halten, wird „not"verordnet. Unter dem Schlitze dieser Notverordnungen wird der Hungerfeldzug verschärft. Der einzige Staat, in dem die Bevölkerungszisserv in umge kehrter Richtung sich bewegen, das ist Sowjetrutzland. Nur ein freier, sozialistischer Staat garantiert auch den Werktätigen in Deutschland ihre Existenz. Niedriger bangen! Im lokalen Teil der Dresdner Volkszeitung oom Donnerstag steht folgende Notiz: „Die KPD hat Malheur. Durch Plakate ruft sie zu ihrer Maidemonstration aus. Dabei gibt sie an, daß sic gegen die Erwerbslosen ist. Sic verlang! nämlich von der Arbeiterschaft, sie solle mit der KPD gegen Lohnraub und Hungcrfeldzug und gegen die Erwerbslosen demonstrieren." Jeder Arbeiter, der das Maiplakat der KPD gesehen hat, konnte ohne weiteres an den weißen Strichen feststellen, daß hier auf Grund der Notverordnung der Herr Zensor „gearbeitet" hat. Und dieselbe Notverordnung wurde mit Hilfe der SPD ange. nommen. Diese Leichenfledüerermethoden passen vorzüglich iur Vervollständigung des Lharakters der SPDJournaillen. Und wo die Erwerbslosen stehen, nun, das hat oohl die prachtvolle Maikundgebung der KPD gezeigt. schreckhaft, erbleichten Antlitzes, hielten die atemlosen Ellern dos sich wahnsinnig gebärdende Mädchen fest. Noch gaben die nahen Sie Kirche macht Propaganda siir die Nazis! Wie die Not der Jugend in Striesen auögenutzt wirb Felswände das unheimliche Echo wieder, als ein kleiner häßlicher Russe, wie aus der Erde gewachsen, mit der Pistole in der Hand, sich in Heldenpaje vor das Mädchen stellte. Das war kein Mensch mehr, nur eine scheußliche Bestie. Sein Gesicht war von Narben zur teuslichen Grimasse entstellt.. Unter den tierischen lüsternen Augen saß eine breite, gequetschte, aufgestülpte Nase. Lange Beine und lange Arme hingen an einem kurzen höckrigen Körper. „In meine Höhle!" herrschte er das plötzlich in Erstaunen verlorene Mädchen an und zeigte mit der linken Hand in die be fohlene Richtung. „Vater! Mutter! Hilfe!" Fest klammerte sich dos Mädchen unter gellendem Schrei mit Händen und Füßen an den Vater, einen alten, kleinen Mann in schneeweißem Haar. In grimmigem Zorn über die Nichtbeachtung seiner Macht griff der Russe zu. Das Mädchen siel ohnmächtig zu Füßen der in die Arme des Vaters rvankcnden Mutter. Der Räuber faßte das fast leblose, erstarrte Geschöpf um die Hüsten und trug es mit raschen Schrit ten in das „Folterzimmer" der Räuberhöhle." Ist das nicht ein herrliches Märchen? Und von wem, Arbei ter und Arbeiterinnen, glaubt-ihr, ist es geschrieben? Von Karl May vielleicht? Falsch geraten. Von Edgar Wallac? Auch falsch. Also non wem denn? Dieses Märchen könnt ihr wörtlich in einer Dresdner Zeitung Nachlesen, nur steht dort an Stelle des Wortes Räuber „Tschekist" und anstatt Räuberhöhle heißt es.„Tschekawgchtstube". Ihr lacht ungläubig. Aber es ist trotz dem wahr. Ihr wollt aber auch sicherlich wissen, in welcher Zei- lüngJbicses Prachtexemplar von"Schauermärchen steht. Niin^iy welcher Zeitung kann Las stehen, werdet ihr sagen. Natürlich im Völkischen Beobachter! Falsch geraten — dann im Freiheits- kampf oder in de« Diesner Nachricht«,? Wieder falsch. »i«fer In der Erlöjerkirche in Dresden-Siriesen, Paul-Gerhardt- Straßc, findet jeden 2. Tag eine Zusammenkunft von jugend lichen Erwerbslosen statt. To auch am Montag dem 27. April. Man nennt diese Zusammenkünfte „Heimgemeinschaft". Für die Jugendlichen werden Vorträge gehalten. Auch machen die Ju gendlichen l Stunde Spiele, dann gibt es Mittagessen, anschlie ßend wieder Spiele und zum Schluß werden Rosinenbrötchen mit Kaffee ausgeteilt. Also: am Montag dem 27. April war wieder so eine Heim gemeinde versammelt. Von 9 bis 10 Uhr war Vortrag über Bergbau, dann wurde gespielt und anschließend das Mittagessen eingenommen. Um IT Uhr war wiederum ein Vortrag über Christentum und Kommunismus. Die Spannung unter dev Ju gendlichen war sehr groß, da der Referent als ausgesprochener Nazi bekannt war. , , Zum Vortrag selbst: Der Referent hatte sich den Vortrag zusammcngcjtellt aus der Bibel, Vein Kommunistischen Manifest von Karl Morx und den Thesen von KaiHsky. In der an schließenden Diskussion »bürde der Referent mntt gesetzt. Er ließ nämlich eine Rußlandhetze übelster Art vom Stapel. U. a. führte er aus, daß man in Rußland noch Brotmarken verteile, daß es keine Wohnung gäbe und Hunderttauscnde ohne Arlnnt und Un- terstützung seien. Nur die organisierten Arbeiter hätten Arbeit. Die Kirchen würden geschlossen und die Psaffep aus dem Lande "gejagt und vieles andere yiehr^erzählta-. Lex gute Mann. Es wäre schade, den schönen Platz an soviel Unsinn zu nerschweüven^ Jedenfalls zeigten die Ausführungen, wie dieso Leute gegen Rußland eingestellt find. Als der Referent geendet hatte, meldete sich ein Jiingarbei- ter zur Diskufsion. Der Jungarbeiter legte das ganze Programm an den,Tag. was die Kirche bat und will. Er führte aus, wie sich das mit der Lehre des Christentums vertrüge, wenn man von Gleichheit und Frieden predigt und zum Weltkrieg die Waffen segnet, um in das Massenmorden zu ziehen. Es hat eine heiße Diskussion gegeben über Rußland. Warum rüstet die Sowjetunion? Die Christen können es nicht verstehen, das Sow jetruhland rüsten nuiß, um das Vaterland der Werktätigen zu oerteidigen. Ein Nationalsoziglist sprach folgende Worte aus, auf die Ausführungen des Jungarbeiters wegen der Massenmorde der Nazis: „Wenn ein Mensch einen anderen iotfchlägt oder «sticht, dann ist der geistig hochstehende Mensch nicht der Ermordete." Dieser Ausspruch des Nazis zeigt, mit was fiit Subjekten es der Nationalsozialismus zu tun hat. Die Empörung der Jugendlichen und der christlichen Pfad finder sowie der CVJM-Mitgliedcr war sehr groß, da derselbe Nazi erst das Referat gehalten hat ülvr Christentum. Die NasscNbewutzten Jnnaarbeiter werden diesen Leuten schon zeigen, wer der geistig Hochstehende ist, in den kommenden Auseinandersetzungen wird sich dieses entscheiden. Man sieht, wie die Kirche es versteht, die Jugendlichen auf eine fein« Art und Weise an sich zu fesseln. Man spekuliert aus die Not der Jügknd. Aber' miT" Jugendlichen «ntworten Jdiesrn Acuten! Religion ist Opium fürs Polt! Kommunismus ist die Bedingung r»r Befretuug de» Proletariat»!