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Ausgabe » S undv Sächsische M r,70 M.1,70 oolksseiluno und mehreren Tertiellage» Monatlich« Bei«,«prell«: Nusg <l mit 8t Vennoblalt und Feuerleiter «u<« V. ahne 8t Bennoblalt u. mit Feuerrell«« M. 7,70 «uog. T ahn« 8t. Bennablatl u. ahn« F«u«rrelter Ltnjelnuikmer 10 Pfg., Sonnabend. ». Sonntag-Rr. 20 Pfg. Dienslag- den 17. Juli 1934 v!,lag««rl Dr««»«, Nn,e>k«nprell«: dl« llpalllge 72 mm breit« g«ll, I Ps,., — für Familienanzelgen und Siellengeluch« » Psg. — Für Platzooilchrllle» lSnne» wl, l«in« EewSH: leist«. Nummer 162 — 33. Jahrgang kelchcinl o mal wbchentlich mit d«r tllustrlcrlk» Trat!,« keilag« „D«r FcuerrrllcL ««daltiou: Dr«»d«n-U., Pollerstr. 1?, Fernr. 20^11 u. 21012 velchSIloltell«, Druck uud ««rlog: Eermanla Buchdruckerei «. Berlag Th. u. G. Winkel, Pollerftr. 17, Fernr. 2I0I2, Postlcheck: Nr. 102S, Bant: Stadtbank Dresden Nr. O17S7 Im Falle von höherer tbewalt, tterdot, Streit oder Beleiebsslilrungen Hal der Brzteher oder Indent leln« Anlprüche, jalls die Zeitung ln bclchränktem Umsange, verspätet oder nicht erscheint. — Ersüllungsort Dre den Der GeneraMik in La» ZranMo Ernste Lage in -er ganzen Sia-t Ale ersten Zusammenstöße - Mlstärische Verstärkungen persönliches Eingreifen Roosevelts? Newqork, 16. Juli. Der Generalstreik ln San Franzisko, dessen Beginn aus Keule sriik 8 Uhr festaesestt war, beherrscht die Frontseiten der Morgenblätter und verdrängt alle anderen Ereignisse. San Franzisko machte schon am Sonntag den Eindruck einer belagerten Stadt, die niemand zu verlassen wagte. da die Möglichkeit einer Rückkehr ungemist ist. Die Einstellung des Strahenbahn Verkehrs begann frühzeitig. Die Le bensmittelläden. die ausverkaust halten, vernagelten ihre Türen und Fenster, eine Borsichtsmahnahme, die sich angesichts des Herumlungerns vieler zweifelhafter Elemente nur allzu sehr rechtfertigt. Obwohl die Streikenden selbst durch Bildung von Sicherheitsaussckiissen Ausschreitungen vorzubeugen suchen, kam es bereits zu verschiedenen Zusainmenstösten, di« nach Ansicht der Behörden von Kommunisten eingeleitet werden. In der Näl>« des Docks wurde die Nationalgard« mit Steinen beworfen, worauf sie Feuer gab. Infolge eines Nüst verständnisses ist ein Dockwächter durch einen Bajonettstich le bensgefährlich verletzt morden. Da sich bereits Nahrungsmiltelmangel fühlbar macht, versucht der Streikausschuh. die unruhig werdend« Be völkerung durch die Ankündigung zu trösten, dah «ine An zahl von Sgeisehäusern offen bleiben würde. Demgegeniil»er weist die Bresse darauf hin, das; diese Speisehäuser höchstens dreitausend Personen versorgen könnten, bei einer Gesamlbe- völkerung von 700 000. Die Elektroarbeiter haben bekannt gegeben, dah sie die Slreikabstiminung hinausschieben ivolllen. da eine Unterbin dung der Stromnifuhr auch die Feueralarmanlagen iu der gan zen Stadt lahmlegen würde. Trotzdem sieht die Stadtverwal tung der weiteren Entwicklung der Lage mit grösster Besorgnis entgegen, da die Befürchtung wächst, dah es sich um einen revolutionären Anschlag an der ganzen Westküste handelt, dem- gegenülx'r die besonneneren Führer der Gewerkverein« mehr lind mehr an Einflnh verlieren würden. Vielfach wird die An sicht geäuhert, dah für San Franzisko schlimmere Tage bevorstehen, als seinerzeit bei dem Erd- bebe n. Zur Aufrechterhaltung der Ordnung stehen anher der Po lizei, die um 500 Mann vermehrt wurde, und auher der Na- tionalgarüe etwa 1000 Alaun Bundestruppeu zur Verfügung. Gouverneur Meriam gab die Entsendung von weiteren 1500 Mann Nationalgarde lnekannt, wodurch die Stärke der Nationalgarde in San Franzisko auf etwa 1500 Mann ge stiegen ist. Bon der Erklärung des Belagerungszustandes hat der Gouverneur zunächst abgesehen. Er versicherte jedoch, dah die Truppen die Lebensmitwlzusubr sichern wurden. Die Geschäftswelt teilt die Besorgnisse, dah der General streik in San Franzisko die Streiklage im ganzen Lande ver schärfen werde. Es wird daher allgemein gehofft, dah das aus Washington kommende Gerücht sich tleivahrheite. wonach Präsident Roosevelt persönlich in San Franzisko ein greisen wolle, I um eine Bermittlung lierbeizusühren. Die Verleihung Beantwortung von 12 Fragen vorgeschrieben Berlin, 16. Juli. Wie auf Leite 5 dieser Ausgabe mitgeteilt wird, hat der Reichspräsident auf Wunsch der Neichsregierung eine Verordnung über die Stiftung eines Ehren kreuzes für Frontkämpfer, Kriegsteilnehmer, Wit wen und Eitern erlassen. Wie aus der Beiordnung er sichtlich, ist die Verleihung von einem Antrag abhängig. Der Antrag für Frontkämpfer und Kriegsteilnehmer muh auf einem Formular erfolgen, dos die Beantwortung von 12 Fragen vorfiel,1. Auher dem Namen, dem Geburtsdatum, dem Beruf, der Wohuuug und der Slaalszugehörigkcil ist dabei zu beantworten der letzte militä rische Dienstgrad. Ferner muh milgetcilt werden der Truppen teil. bei dem im Weltkriege Front- bzw. Kriegsdienst geleistet wurde sowie Art. Ort und Zeit des Front- bzw. Kriegsdienstes. Weiter ist auszufüllen, welche Beweisstücke zum Nachweis des Front- oder Kriegsdienstes dem Anträge bcigcsiigt sind. Bei diesen Beweisstücken soll es sich im allgemeinen handeln nm den Militärpas; oder Kriegsstammrollenauszug, um die Militär dienstbescheinigung oder Bescheinigung über Verwundungen nnd Kriegsgefangenschaft oder um den Nentenbcscheid u. dergl. Der Antragsteller kann sich Beweisstücke dieser Art, die sich im Be- -es Ehrenkreuzes sih« von Behörden, Verbänden, Arbeitsstellen usiv befinden, aushändigen lassen. Wenn er keine Beweisstücke besitzt, dann ist dies zu vermerken. Schliesslich muh der Antragsteller an geben, wann nnd bei welchem Truppenteil er gegebenenfalls verwundet wurde, bzw. in Kriegsgefangenschaft geriet und ob er auherdem Orden und Ehrenzeichen besitzt. Das A ntragssor m ular, das für die Verleihung des Ehrcnkrenzes für W i t w e n nnd Ellern vorgesehen ist. ent hält gleichfalls 12 Fragen. Auch hier sind Familien- und Vor name. Geburtsdaten und Berns, Wohnung und Staatsangehö rigkeit zu beantworten. Dazu kommt bei Witwen die Frage, ob die Ehe mit dem Kriegsteilnehmer vor dem 1. Januar 1919 geschlossen wurde. Ferner sind zu beantworten der Name des Kriegsteilnehmers, also bei Witwen des Ehemannes, bei Eltern des Sohnes, sowie der letzte militärische Dienstgrad des Kriegsteilnehmers und die Frage nach dem letzten Truppenteil, bei dem der Kriegsteilnehmer im Weltkriege Kriegsdienst ge leistet hat. Hierbei wird die Frage nach Art, Ort und Zeit ge stellt. Schliehlich ist zu erklären, wann und wo der Kriegsteil nehmer gefallen bzw. an den Folgen von Verwundung oder in Gefangenschaft gestorben ist. bzw. seit wann er verschollen ist. Zum Nachweis der Nichtigkeit der Antworten sind Beweisstücke, soweit vorhanden, beizufügen, 'und zwar das Gedeukblatt, der standesamtliche Negistcrauszug, sofern er den Kriegstod klar ersichtlich macht, die Todesurkunde. Auszug aus der Verlustliste. Nentenbescheid usw. Bei den Eltern ist im allgemeinen der Vater, falls dieser verstorben, die Mutter antragberechtigt. Munitionslager bei Bukarest in -ie Lust geflogen Bukarest. 16. Full. Am Montag wurden die Bewohner »an Bukarest durch «ine heftige Explosion geweckt. Biele Fen sterscheiben zerbröckln, Türen und Fensterläden sprangen auf. Auch die Reisenden In den Zügen verspürten di« Erschütterung. Erst nach einiger Zeit erfuhr man durch Feststellung der Be hörden, dah es sich um die Explosion eines Muni tionslagers In der Umgebung von Bukarest handelte. Die Explosion ist offensichtlich auf Entzündung durch die starke Hi he zurückzuführen. Einige Soldaten der Wach mannschaft wurden durch Sprengstücke verlest«. Ferner trugen ein« Frau und ein Mädchen auf einem Felde Berlestungen da- ^von. Malsfelder singen durch Funkcnflng Feuer und brannten t aAjt Die „Besten" bringt eine phanlastijck»« Meldung über ein *^eg^imnlsvollco Flugzeug, das über das Mnnitions?a<"r weg- geflogen sei,' von Bord des Flugzeuges soll angeblich ein „flammender Körper" abgeworfen worden sein. Vollbesetzter Kraftomnibus verunglückt Ein Toter, fünf Schwer- und zehn Leichtverletzte. Friedrichs st adt lSchleswig-Holstein), 16. Fuli. Ein Kraftomnibus aus Marne, der mit 01 Aussliiglern besetzt war, geriet in Friedrichsstadt durch Platzen eines Borderreisens Ins Schleudern. Der Wagen überschlug sich und stürzte mit den Rädern nach oben in den mit Wasser gefüllten tiefen Chaussee graben. Die Bergungsarbeiten gestalteten sich ausserordentlich schwierig, da die Berunglückten durch die Fenster des umgesiürz- ten Wagens herausgcholt werden muhten. Bis zum Eintreffen von Acrzten und Sanitätern leistete eine Strahcnbaukolonne die erste Hilfe. Es wurden s.chs Schwerverletzte und zehn Leicht verletzte geborgen. Die übrigen Fahrgäste kamen mit dem Schrecken davon. Bon den Schwerverletzten ist eine Frau be reits aus dem Transport ins Friedrichsstadtcr Krankenhaus ge storben. Es handelt sich um die 28jährige Erna Hansen ans Elmshorn. Weitere Schwerverletzte konnten bereits wieder aus dem Krankenhaus entlassen werden. Die Fahrgäste stammen zum gröhten Teil aus Hamburg, Altona und Elmshorn. Der Hl. Vater zur Einsiedler Lahrtausendseier Sendschreiben Sr. Heiligkeit Papst Pius Xi. an den Kardiuallcgaten für das Millcnarium. Aus Anlah der Fahrlausendseier des Klosters Ein- sieöeln am gestrigen Sonnlaa ha! Pius XI. au den Kardinal-Priester Scbuster, Erzbischof von Mailand, der als Legat zur Millenariumsseier nach oem Kloster Einsieüeln beordert ist, folgendes Sends hreiben ge richtet: Geliebter Sohn, Kruh und Apvstol. Segen! Wir Huben mit nicht geringer Herzensfreude neu lich davon Kunde erhalten, das; die Mönche von Einsie del» zu Ehren der Einsiedler Gnuden.nuttcr voll Eifer eine Millenuriumsfeier veranstalten wollen. Seitdem vor 1000 Jahren die ursprüngliche Zelle des hl. Meinrad in ein berühmtes Benediktinerkloster umgewandelt und die Gnadenkapelle im erhabenen Tempel errichtet wor den, haben die Söhne des hl. Benediktus nie nufgehört, zu „beten und zu arbeiten" und sind unzählige Verehrer Mariens von überallher zum Heiligtume gepilgert. We der die lange Zeitdauer, noch die politischen Wirren, noch grosse Feuersbrünste, die mehrmals das Gotteshaus zer störten, konnten den hergebrachten Eifer der Mönche und das alte Vertrauen des christlichen Volkes zur Himmels königin abschwächen oder vernichten, so das; die Kirche mit himmlischen Gaben bereichert und das Kloster Ein siedeln, den Studien und der Arbeit ergeben, sich in den Jahrhunderten einen berühmten Namen erworben ha ben. Wir billigen daher und empfehlen die srohe Feier dieses Millenariums weil lins nichts so sehr am Herzen liegt, als das; das religiöse Leben der Gläubigen durch die Verehrung der Gottesmutter genährt und gemehrt werde, weil Wir den Venedikliner-Mönchen mit innig ster Liebe zugetan sind nnd weil Wir das Heiligtum und Kloster zu Unserer Freude selbst schon besucht haben. Es ist Uns aber sehr erwünscht, auch durch Unsere Teilnahme die Festfeier zu bereichern und zu erhöhen. Darum ernennen und entsenden Wir durch dieses Schrei ben Dich. Unser» geliebten Bruder, der Du für den Or den des Hl. Benedikt, dessen ausgezeichneter Sohn Du bist, als Purpurträg'r der römischen Kirche eine beson dere Zierde bedeutest, als Unser» Legaten, damit unter Deiner Leitung die hl. Zeremonien und Feierlichkeiten, die nächstens in der Slistskirche abgehallen werden, sich vollziehen und das wundertätige Gnadenbild der Ein siedler-Muttergottes, das vom Volke so sehr verehrt wird, in llnserin Namen und mit Unserer Artorität durch feierliche Krönung ausgezeichnet werde. Damit aber den Besuchern des Heiligtums reichli che Heilsgnaden zuflieszen können, gewähren Wir sehr gerne die Bittgesuche, die Uns Unser geliebter Sohn, der Abt des Klosters Einsiedel», unterbreitet hat. es möchte das genannte Millenarium mit besonderen Privilegien ausgezeichnet werden. Nachdem Wir den Kardinal-Grohpönitenliar der hl. römischen Kirche beraten, gewähren Wir gnädigst al len Gläubigen beiderlei Geschlechtes, die nach Beicht und hl. Kommunion die Basilika der Einsiedler-Muttergottes vom ersten Sonntag des Monats Mai bis zum 2. Sonn tag im Oktober incl. fromm besuchen und dort andächtig nach Unserer Meinung zu Gott beten, einen vollkomme nen Ablas;, einmal zu gewinnen: der Tag der Gewin nung ist den Gläubigen frcigestellt. Um aber Unser herzliches Wohlwollen noch mehr kund zu tun, gestatten Wir auch, das; an den hohen Fest tagen, an denen die Piiger in gros;er Zahl herbeiströmen, d. h. am sog. Einsiedlerfest (15. Juli), am Feste Mariae Himmelfahrt siä. August), am Feste der göttlichen Ein weihung der hl. Kapelle sEngelweihe, 1 l. Sept.) und am Nosenkranzseste, die Prälaten, die dann das seierliche Hochamt halten, in Unserer Vollmacht das gegenwärtige Volk segnen und ihm einen vollkommenen Ablas; ge währen diirsen, nach den Vorschriften der hl. Kirche. Unser väterlicher Wunsch ist es auch, das; möglichst