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Nr. 81. — 5. 4. 85. Sächsisch« Bolkozettkng. Seile 4 Liebesbrief verkehrt Hochgeehrte Unbekannt«! Heule um 10 Uhr früh, als ich in einer Telephonzcllc de» Hauplöahnhoses ein Gespräch führte, öffneten Sie aus Ber- sM»en mein buen rcliro so weit, als dessen schalldämpfende Tür überl-aupt zu össnen mar, nämlich in einem iveit klaffenden Winkel von SO Grad. Und ohne daß ein einziger Laut Ihren frisch bemalten Lippen entschlüpft märe, überließen Eie mich und die Tür ihrem ferneren Schicksal, nicht ohne vorher «inen strafenden Blick auf den frechen Usurpator der von Ihnen aus- «rsehenen Sprechkabine geworfen zu haben. Nicht selten kommt es vor, daß die Scheiben der Telephon- zellen spiegeln und die von ihnen vorgctäuschte Leere zu ähn lichen irrtümlichen Gesprächsstörungen heraussordert. Nach mei nen Erfahrungen wird dann aber jedesmal mit kurzer Ent schuldigung di« Tür wieder geschlossen, weil das Minimum der dazu erforderlichen Höflichkeit sich glücklicherweise noch als ein« Art Erbmasse im Volke erl-alten hat. Wenn ich mich, verehrte Giüidige, künstlich in die Kühlen Regionen eines konseguenten Egoismus hineindenk«, so erfül len mich di« statisch« Ruhe Ihrer Seele und die Reslexlosigkeit Ihrer Nerven niit tiefster Achtung und hellgelbem Neid. Viel leicht befinden Sic sich bereits in der Art Stratosphäre der seelischen Regionen! Dann, meine Gnädige, entschuldigen Sie diesen Bries aus wärmeren Gefilden, für den Bewohner so him melsnaher Bezirke kein Verständnis haben können. Vielleicht ermangeln Sie lediglich eines manierlicl>cn Umgangs. Ich sah Sic l)eule abend zufällig In einem großen Kauf haus mit einer Freundin zusammen über Modefournale gebeugt dasthen, was mich glauben läßt, daß Sie den ästhetischen Wer tungen dieser Well nicht ganz gleichgültig gegeniiberstehen. Die traurige Tatsache, daß weitgezogene Grenzen nicht jeder manns Sache sind, scheint an Ihrer Spezialisierung für Tex tilien einivandfrei belegt. Ich habe, glücklicherweise nur einmal, di« näher« Be kanntschaft eines Pfaus gemacht, als Iagdgast eines Guts herren. Die Pracht seines Kleides hat sich in meiner Er innerung vermischt — sein gräßliches Geschrei gellt mir noch in den Ohren. vpssclsn Kampf gegen -le Wohnungsnot! Dresden. Oberbürgermeister Zörner hat an die Drcsdn.-r Hausbesitzer einen Ausruf erlassen, auf einen aus Grund eines Urteils des Sachs Oberverwaltungsgerichts vom 30. März 1833 an die'Hausbesitzer zurückzuzahlenden Teils der Fcucrschutz- steucr für die Rechnungsjahre 1081 und 1982 zu verzichten. Tie auf diese Weise sreiwerdenden Mittel in Höhe von 146 000 NM. sollen zur Beschasfung von Wohnungen für Mie ter aus Elendsg variieren und siir Kinderreiche ver wendet werden. Im allgemeinen Interesse ist herzlich zu wün schen, daß alle Hausbesitzer diesem Ausruf Folge leisten. : Nprilschnee. Der Mittwoch und die Nacht zum Donners tag brachten in den höher gelegenen Teilen Sachsens einen emp- sindliä-en Rückfall winterlicher Witterung mit Kältegraden und stellenweise starkem Schneefall, der vielerorts Verkehrsstörungen zur Folg« hatte. Aus Zinnmaid iverden 8 bis 1t> Zenliiiwter, vom Fichtelberg und Oberwiesenthal 11 bis 15 Zentimeter Neu. schnec gemeldet. : Der neue Rektor der Technischen H«t>schule. Der Reichs und preußische Minister für Erziehung, Wissenschaft und Volks bildung hat Prof. Dr. Kowalewski zum Rektor der Tech nischen Hochschule Dresden ernannt. Slndlenrelse schwäbischer Lehrer durch Sachsen Dresden. Am Mittwochabend trafen unter Führung des Sludienratcs Dr. Pfeiffer-Stuttgart etwa 18» württembergische Lehrer, die aus einer Studienreise durch Sachsen begriffen sind, in Dresden ein, um die Sehenswürdigkeiten der sächsischen Landeshauptstadt zu besichtigen. Tic Gesellschaft ist, wie berich tet. bereits seit dem 1. April unterwegs. Der 2. April galt dem Besuch des Vogtlandes, der Drnchenhöhle Sprau und der Besichtigung der Stadt Plauen. Am Mittwoch ging die Fahrt weiter durch das Erzgebirge In vier großen Autobussen über Schneeberg, Annaberg Schwarzenberg. Durch das ungünstige Wetter und starke Schneefälle wurde die Reise stark verzögert. In der Gegend von Schwarzenberg mußten die Krastwagen re gelrecht aus den Schneemassen ausgcschaufelt werden. Für Donnerstagnachmittag ist ein 'Besuch des Elbsandsteingrblrgco In Aussicht genommen. Am 5. April geht die Fahrt dann heim wärts über Meißen, Nossen, Hainichen, Frankenberg, Chemnitz, Zwickau und Reichenbach. Die Führung durch Dresden und die Sächsische Schweiz hat Negierungsral Prof. Dr. Lampe, Vor sitzender des Gebirgsoereins für die Sächsische Schweiz, über nommen. Dresdner Lichtspiele Vsa-Palasi. „Die törichte Jungfrau.- August Hin. rlchs, der Verfasser von „Krach um Iolanll)«". hat das Manu skript geschrieben und Richard Schneider-Edenkoben einen slot- te» Film daraus gedreht. Da wird die deulsä)« Kleinstadt le bendig mil ihrem ganzen Zauber aller B<nil«n und großer historisch« Tradition, aber mich mit ollen ihren Schwächen, «it der Klatsch- und Streitsucht, di« «in behagliches Leden ab wechslungsreich gestalten. In solch einer Kleinstadt wird als Frrmdcnwcrbung ein historiscl-es Spiel von der „Törichten Jung frau- ausgesührt, di« einst durch ihr Opfer die Stadt vor der Pest gerettet haben soll. Di« Darstellerin dieser „törichten Inngsrau- wird nun selbst als „rein« Törin- wenige Tag« vor de« Spiel zum Stadtklatsch: weil sie einem in Not besindlict-en Wanderburschen, einem jungen Künstler, aus Mitleid «ine Mark »»gesteckt hott« und ihm in einer Bodenkammer Obdach für «in« Nächt verschosst«. Da haben die Lästermäuler denn reiche ltzelegenheit, ihre Phantasie frei walten zu lassen. Diese mit Meisterhand gezeichnete Satire auf jene Menschen, di« g«rn immer vom andern das schlechteste glauben und Mitleid für ein Laster halten, ist ganz prächtig gelungen Karin Hardt ist di« „törichte Jungfrau", Erika von Thellmann ihre Gegen spielerin, eine eingebildete Kleinstadt-Prinzessin, Rois Manko der Mann, dessen Hem sich di« „Törichte" schließlich doch er obert, Walter Ladengast der wandernde Künstler. Ganz präch- tig auch Lott« Werkmeister als energisch« Schusterssrau mit dem goldenen Herzen und Käte Haack als kleinbürgerlich ge- lammte Rtutier. — Der mit außerordentlicher Liebe ansge- staltet« Film ist In seiner Mischung aus Ernst und Humor «in Genregcmälde, das an di« Kunst «incs Spitzweg erinnert; man versteht, daß er mit dem Prädikat „künstlerisch wertvoll" aus gezeichnet morden ist. Universum: 4, 6,8», 8,45: Triumph des Willens. Usa-Palast: -1, 6,80, »,4b: Die törichte Jungfrau s.K. Hardt). UT.: 4. 6,15, 8,86: Der bunt« Schleier (Greta Garboj. Capitol: 4. 6,15, 8,8ü: Winternachtstraum (Magda Schneider). Prinzeß: 3.45. 6.15, 8.45: Der alt« und der lunge König. Zentrum: 3, 5, 7, 8: Schön ist die Manöverzeit. Zur neuen deutschen Gemeindeordnung MerlellunaSvorschrifien und AuSführungSanwelfungen für Sachsen Dresden. Der Sächsische Minister des Innern hat im Sächs. Gesetzblatt Nr. 8 vom 2. April 1835 eine Ueberlei- tungsverordnung zur Deutschen Gemeindeord nung veröffentlicht. Im ersten Teil der Verordnung wird das durch die Deutsche Gemeindeordnung außer Kraft gesetzte Lan desrecht bezeichnet, im zweiten Teil werden Ausführungsbestim- mungen zur Deutschen Gemeindeordnung und deren Durchfüh rungsverordnungen gegeben. Der dritte Teil enthält die An- gleichungsbestlmmungen des noch bestehenden Landesrechte an die Deutsche Gemeindeordnung. Mit dem Inkrafttreten der Deutschen Gemeindeordnung hat auch die Sächsische Gemeindeordnung vom 1. August 1823 in der Hauptsache ihr Ende gesunden. Be stehen geblieben sind im allgemeinen nur noch die beamtenrecht- lichen Bestimmungen, das Eingemeindungsrecht, das Bezirksver bands- und Zweckverbandsrecht. der Unifang der übertragenen Geschäfte, die Rechte und Pflichten des Gutsoorstehers und die geschlichen Bestimmungen über das Schulwesen. Hinsichtlich des Rechtes der Bezirks- und Zweckverbände dürf ten noch im Laufe dieses Jahres durch Neichsgesetz Aendcrungen eintrctcn. Außer Kraft gesetzt werden auch die Gemeindefi- nnnzverordnung bis auf einige Bestimmungen für eine gewisse Uebergangszeit und die Gemeindcwirtsckaftsordnung bis auf die Bestimmungen über die Haushaltwirtschast und das Kassen-, Buchsührungs- und Rechnungswesen. An die Stelle der Vor schriften über die Zwangsbeitreibung von Geldsorderungen ge gen Gemeinden usw. sind die Vorschriften der Deutschen Ge meindeordnung getreten. Danach bedarf die Zwangsvollstreckung gegen das Vermögen einer Gemeinde »ach wie vor der Zu lassung durch die Aufsichtsbehörde. Auch das Schuldenwcsen regelt sich nunmehr ausschließlich nach der Deutschen Gemeinde ordnung, soweit nicht aus eine gewisse Uebergangszeit Ausnah men vorgesehen sind. Die Ueberleitungsoorschriften enthalten weiterhin die Be stimmung darüber, wer Beigeordneter im Sinn« der Deutschen Gemeindeordnung ist. Als im Amte befindliche Bei geordnete werden die berufsmäßigen und ehrenamtlichen Mit glieder des körperschaftlichen Memeinderates und die Gemeinde ältesten bezeichnet, denen durch Beschluß der Gemcindeverord- neten Teile der Bürgermeistergeschäfte zur selbständigen Erle- diguna übertragen worden sind. Eine wesentliche Aenderung gegenüber der Sächsischen Ge- meindeardung ist die Aenderung der Avfücktsfük-runq über die bezirks angehörigen Gemeinden, soweit sie Slädie sind und der Aussicht der Kreishauptmann- schasl unterstanden Vom 1. Avril an gebt die Aussicht auf den Amlshauptmann über 'Als "lussicktsbebörde In Gemeindesten- ersachen wird an Stelle der Staatsbehörde der .Kreishauptmann oder der Amtshauptmann bestimmt. Die Rechtsverhältnisse der schulischen Aufsichtsbehörden und Ausschüsse wer den durch besondere Verordnung geregelt. Soweit nach bisher geltendem Landesrecht die Gemeinden im Wege örtlicher Satzun gen auch solche Angelegenheiten regeln konnten, die auf an deren Sachgebieten, z. B. denen der Polizei, liegen, sind der artige Ermächtigungen mit dem Inkrafttreten der Denlschen Gemeindeordnung beseitigt. Satzungen sind nach der Deutschen ltzemeindeordnung grundsätzlich nicht mehr genehmigungspslich. tig. Die Zahl der Beigeordneten soll auch in kleinsten Gemeinden auf mindestens zwei festgesetzt iverden, ivährend sie sich in größeren Gemeinden nach den örtlichen Bedürfnissen rich tet. Hinsichtlich der Zahl der Kemeinderäte ist den Ge meinden empfohlen worden, bestimmte Grenzen innezuhallen. Zum Gemeinderat soll berufen werden, wer national zuver lässig, geeignet und gnk beleumundet ist. Dariiber hinan« Ist ersorderltch, daß sich in der Zusammensetzung der Gemeinderäte, die kein Kollegium mehr bilden und daher auch kein Selbstver- sannnlungsrccht mehr haben, das ltzesüge der Büraerschast wi derspiegelt. Die Gemeinderätc unterstehen al; Ehrenbeamt» den allgemeinen Vorschriften des Dienstltrasrechts. Die Gemeinderäle müssen bis spätestens zum 1. Oktober 1835 berufen sein, desgleichen durch den Bür germeister die Beiräte, die an Stelle der Gemeindeausschüsi» treten. In der vorläufigen Ausführuugsanweisung zu den wirt schaftlichen Bestimmungen der Deutschen Ge meindeordnung wird vor allem das Schuldenwesen erläu tert und bestimmt, daß lin Rechnungsjahr 1835 Darlehen für Zivecke der Arbeitsbeschaffung, die non gewissen Kreditinstitu ten gewährt werden, auch dann ausgenommen werden dürfen, wenn sie im außerordentlichen Haushaltplan noch nicht vorge- sehen sind. Die Ausnahme von Darlehen zur Weitergabe an private Wirtschastsbetrieb« ist unzulässig, ebenso eine Darlehensausnahme zur Abdeckung van Fehlbeträ gen. Die Bestimmungen über die Ausnahme van Kaslenkrediten bleiben noch bis zur Feststellung der Hansl,altsntzvaaen für das Rechnungsjahr 183» in Geltung Die Kalsengesclüiste. lcnveit sie bisher von dem Bürgermeister aus Grund der Gemeindever- snssung allein wahrgenommen worden sind, müssen künstln von einem besonderen Kassenverwaller, der nicht gleichzeitig Bei geordneter sein soll, verwaltet werden. Es Ist zu erwarten, daß durch die neuen Bestimmungen der Neuaufbau der Gemeinden wesentlich gefördert wird wenn überall der richtige Geist der Verantwortung zum oemeiivn Nutzen, und zwar sowohl bei dem Viirgernwister und 'Brigeo-d- neten, als auch bei den Gemeinderäten besteht. : Am Herz-Iesu-Frettag findet in der kath Kapelle Käusferstrnßc 2 von früh 7 Uhr bis abends 7 Uhr Herz-Iesu- Anbetung statt. : Ter Kreuzchor In Philodelpbia. Oberbürgermeister Zör ner hatte an den Lordmapor der Stadt Philadelphia wie auch an die Bürgermeister der anderen amerikanischen Städte, in denen der Kreuzchor gesungen hat, ein Begrüßungsradiogranuu gesandt. Daraus ist folgende Antwort eingegangen: „Dank sür Ihr Radiogramm. Der Kreuzchor kam glücklich an. Er brachte dem Bürgermeister gestern ein Ständchen und wurde bei dem Empfang in der alten Zionskirche gestern abend begeistert be grüßt. I. Hampton Moore, Bürgermeister von Philadelphia." : In den Ruhestand. Mit Ablauf dieses Schuljahres tritt der Konrektor der v. Fletscherschen Deutschen Oberschule und Ausbauschnle, Pros. Dr. Schöne, nach 38jähriger Lehrtätigkeit an der Schule in den Ruhestand. : Ucbertritt In den Ruhestand. Nach fast 25jähriger Tä tigkeit in städtischen Diensten ist Frau Oberin Dora N a u - man n nm I. April 1835 in den Ruhestand getreten. Der Chef arzt des Krankenhauses, Stadtobermedizinalrat Dr. Jensen, und der ärztliche Leiter der Kinderklinik, Stadtobermedizinalrat Prof. Dr. Vnhrdt, sprachen bei einer schlichten Abschicdsscier der scheidenden Oberin in herzlichen Warten Anerkennung und Dank sür ihre jahrelange aufopfernde Arbeit im Dienste der Säuglingspflege aus. — Die bisherige Oberschwester Schulze, die ebenfalls schon jahrelang an der gleichen Stätte wirkt, ist zu ihrer Nachfolgerin ernannt worden. : Dao große Tanzturnier der Städtischen Kurverwaltung Bad Weißer Hirsch um die M e i st e r s ch a s t van Dresden am Sonnabend, den 6. April. 2» Uhr, Im Parkhotel, hat zahl reiche Meldungen von Turnierlrilne'nnern aus Berlin, Breslau, Hannover, Leipzig und Dresden erhalten. Kammer Lichtspiele: 4, 6,15, 8,36: Die fliegende Ahnfrau. FüLi.: 6, 8,!t0: Einmal eine große Dame sein. National: 4. 6,15, 8,36: Ihr größter Erfolg (M. Eggert). Gloria: 6, 8,36 Barra,role (G. Fröhlich). MS.: 4,36, 6,30, 8,.36: Um das Menschenrecht. Dresdner Kcnzerie Die „Neunte" unter Paul van Kempen. Mit berechtigtem Stolz können Paul van Kempen und die Philharmonie aus die künstlerischen Leistungen dieses Konzertwinters zurückblicken. Zwei Konzert« mit zeitgenössischer 'Musik stehen ja noch aus, im übrigen fand jedoch das Programm mil der Ausführung von Beethovens 8. Sinfonie am 'Mittwoch seinen Abschluß. Es ist das Werk, mit dem sich Kempen nach des unvergessenen Generalmusikdirektor Ladwigs Tod in Dresden varstclltc. Er ist seither noch enger mit ihm verwachsen, so daß diese „Uelier- sinfonie" gestern «ine packende Wiedergabe erfuhr. Vom ersten beklemmenden Crescendo über das wilde Scherzo und das lies- beseelte Adagio zum Jubel des Schlußsatzes — in prachtvoller Geschlossenheit und «in« Fülle besonderer Eindrücke vermittelnd zog vas Werk an uns vorüber. Lehrcrgesangvcrein und Sing akademie wetteiferten mit der Philharmonie — das Solisten quartett. das sich besremdlick)erwcise nur mis auswärtigen Künstlern zusammensetzte, war nicht einheitlich. Ganz hervor ragend der mächtige Baß von Rudolf Watzke, von hoher stimm licher Kultur mich Mia Neusitzer-Thänifsen, deren mühe loser Sopran über dem ganzen schwebte. Eva Liebenberg (Alt) wär nicht cnrf der gleichen stimmlichen Höhe, di« man sonst bei ihr gewohnt ist, während Walter Sturm gesanglich und stilistisch die Ansorderungen der Tenorparti« nicht zu erfüllen vermocht«. Dr. W. Generalmusikdirektor Dr. Karl Böhm hat unter stür mischem Beifall in Königsberg (Ostpreußen) das 7 Sin foniekonzert des Ostmarkenrundsunks, das in der Stadthalle Nattsand, als Gastdirigent geleitet. Ausgesührt wurden das Meistersingeroorspicl, die viert» Sinfonie von Bruckner und da» Violinkonzert von Bruch. Dresdner vollttlderkcht Nachschtllsseldtebe drangen in der Nacht zum 'Mittwoch In ein Glinnniwarengeschäsl in der Nähe des Postpiatzes ein. Die Einbrecher erbeuteten einen Betrag Wechselgeld und ver schiede Gummiwarcn im Werte von über 16» NM Zu 150 Diebstählen überführt. Im 'Bereich des 25. Poli- zeibezirkeo wurden seit längerer Zeil Frühstücksbeutel ans Grundstücken entwendet Dank der Aufmerksamkeit von Pri vatpersonen gelang es jetzt, dem Treiben ein Ende zu setzen. Eine 45 Jahre alte Frau wurde als Diebin ermittelt und vor läufig sestgenommrn. Sie wurde von der Kriminalpolizei zu zahlreichen Diebstählen dieser Art iibersübrt In ihrem Besitz wurden außerdem große Mengen Havd, Wisch und Putztücher sowie Arbeitsschiirzen gesunden, die sie in einer Zigarettenfa brik, in der sie bis Herbst 1831 beschäftigt war, gestohlen hatte. Die Sachen wurden sichergestelll. Aus das Konto der Diebin kommen über 150 Diebstähle. Vorsicht, Verstchernngsbetriiger. Gewarnt wird vor d-m 38 Jahre alten Erich Wildert ans Löbau Sa. zur Zeil unbe kannten Aufenthalts, der sich als Beomler des Neichsnussichls- amles sür Privatversicherungen ausgibl. Er setzt sich vorliehm- sich mit älteren Franc» In Verbindung, von denen er in Er fahrung gebracht hat. daß sie früher versichert waren Er schwindelt ihnen vor. daß sie die Versicherung ansgrwertet er- hielten. In jedem Falle fordert er Zahlung eines einmaligen Pauschalbetrages, dessen Höhe sich nach den früher gezahlten Prämien richtet. Auf diese Weife hat der Gauner Geldbeträge bis zu 4t NM. erlangt. 'Bei erneutem Auftreten wird um so fortige Benachrichtigung des nächsten Palizeibeamten gebeten. : Radfahrer fährt in Schauf«nst«r. Am Miltwach mittag fuhr auf der Hilbertslraße ein 03 Jahre aller Nadsahrcr in das Schaufenster einer Bäckerei. Er zog sich dabei so schwere Schnittwunden am Kopfe zu, daß er dem Friedrichstüdler Kran kenhaus zugesührt werden mußte. : Vom Aut» umgesahren. Am Mittwochabend wurde aus der Pillnltzer Landstraße ein 73 Jahre alter Mann von einem Personenkraftwagen umgesahren. Mit schweren Verletzungen wurde er ins Rudolf Heß-Krankenhaus gebracht. : Leichenfund. Am Mitiwochnachuiittag wurde aus dem Bahnkörper unweii der lOasonstall Reick di« Leiche eines 53 Jahre alten 'Mannes ausgehoben, der sich von einem Zuge halte ülierfahren lassen. Tie Leiche wurde dem Krematorium zugc- führ». Di« Siaatiiä)« «unstgewerbektkllothek, Elinsstraße 84, I, zeigt bis Ende d. M. eine „Plakatausstellung von Ille Lager feld". Die Ausstellung ist geöffnet: Montags bis Freilags von 8—18 Uhr, Sonnabends von 8—13 Uhr. Eintritt frei. General Schramm als Soldat und Gelehrter In Dresden starb kürzlich Generalleutnant Ermin Adalbert Schramm, «ine als 'Militär wie als Forscher l-ervorragende Persönlichkeit. Er war 1856 in S-chneeberg in Sachsen geboren, trat t875 als Einjährtzzen-Freiwilliger in» Heer ein, wurde 1877 aktiver Offizier, l!M Oberst und Kom mandeur des Regiments, bei dem er von Anfang an gedient halte: des l. Sächs. Fntzartillerie-Regimenis Nr 12 in Metz. Spüler erhielt er ehrende Kommandos an der Kriegsakademie, an der Pulverfabrik (G na s ch m i tz - B a u tze n) !m Kgl. Preußisct)«» Generalstab usw.; 1811 wurde er Generalmajor und Kommandeur der 3. Feldartillerie-Brignde Nr. 82 in Pirna; ini Weltkrieg« kämpste er als Führer der jächsisct)en scl)wcren Artillerie des Feldheeres und wurde zum General- leuinant befördert, sowie mit sehr hohen Orden ausgezeichnet. Erzellenz Schramm hat sich über auch schon seit seiner Leut- nantszelt mlt der wissenschaslitcl»«» Lrjorschnng vor- und srüh- geschichtli«i)er Befestigungsanlazzen tu Europa und Nordasrika besaßt; er versaßt« u. a. die Cchrist „Vorgeschichiliche Bciesti- gungcn" (Druck von C. Heinrich in Dresden-N., 1835); er halte gerade den Plan zu einer neuen Forschungsreise ins Mitlcl- meergebiet für das Frühjahr 1635 ausgenrbeitrt, Ms ihn der Tod ereilte. Dl« Wiederherstellung der ailrömisäien Geschütze aus der Saalburg im Taunus (im Limes-Gebiet) ist sein Werk. Tic Unim-rsilät Freiburg >. Br. chrie seine wissenschasilichcn Verdienst« durch Verleihung des Ehrendoktors an ihn. R Sin.