Volltext Seite (XML)
Nachweisungen, insbesondere der Schatzungen, ist jedem gestattet. Rechte auf Befriedigung aus dem Grundstücke find, soweit sie zur Zeit der Eintragung des am 24. August 1916 verlautbarten VerstelgerungSver- merkeS aus dem Grundbuche nicht ersichtlich waren, spätestens im Versteigerungstermin» vor der Auf forderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerspricht, glaubhaft zu machen, widrigenfalls die Rechte del der Feststellung det geringsten Gebots nicht berücksichtigt und bei der Verteilung deS BersteiaerungSeriöseS dem An spruch« deS Gläubigers und den übrigen Rechten nachgesetzt werden würden. Wer ein der Versteigerung entgegenltehendeS Recht hat, muh vor der Erteilung des Zuschlags die Aufhebung oder die einstweilige Einstellung deS Ver fahrens herbeiführen, widrigenfalls für das Recht der DerstelgerungSerlöS an die Stelle des ver steigerten Gegenstandes tritt. Leipzig, den 18. September 1916. ^»38 Königliches Amtsgericht, Abt. II DaS im Grundbuche für Alt-Leipzig, Blatt 3174, auf den Namen deS Rechtsanwalts Arno Clemens Berthold in Leipzig eingetragen« Grundstück soll Sonnabend, am 25. November 1916» vormittags '/«IO Uhr an der Gertchtsstelle, Peterssteinweg 8, II., Zimmer 127, im Wege der Zwangsvollstreckung versteigert werden. Das Grundstück ist nach dem Flurbuche 7,9 Ar groh, mit 3852,08 Steuereinheiten belegt und auf 205 000 »Kl geschäht. Es wird gebildet auS dem Flurstück 3020, liegt in Leipzig, Leplaystrahe 9, be steht auS einem Wohnhause mit Flügelanbau und Garten und ist zur Brandkaste unter 475 dl mit 109 220 -F eingeschätzt. . Die Einsicht der Mitteilungen deS GrundbuchamtS sowie der übrigen das Grundstück betreffenden Nach weisungen, insbesondere der Schätzungen, ist jedem gestattet. Rechte auf Befriedigung aus dem Grundstücke sind, soweit ste zur Zeit der Eintragung deS am 22. August 1916 veriautbarten VersteigerungSver- merket auS dem Grundbuche nicht ersichtlich waren, spätestens im Dersteigerungstermine vor der Auf- forderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerspricht, glaubhaft zu machen, widrigenfalls die Rechte bet der Feststellung deS geringsten Gebots nicht berücksichtigt und bet der Verteilung deS VersteigerungserlSseS dem Ansprüche deS Gläubigers und den übrigen Rechten nachgeseht werden würden. Wer ein der Versteigerung entgegenstehendes Reckt hat, muh vor der Erteilung deS Zuschlags die Aufhebung oder die einstweilige Einstellung deS Ver- fahrens herbeiführen, widrigenfalls für daS Recht der Versteigerungserlös an die Stelle deS versteigerten Gegenstandes tritt. Leipzig, den 22. August 1916. Königliches Amtsgericht, Abt. II Sparkaffe Gautzsch. Gemeindeamt. Geschäftszeit 8—1 und 8—5, Sonnabends 8—2 Uhr Tägliche Verzinsung mit 31- 1«. Postscheckkonto Leipzig. 14691 n,,,, Bekanntmachung. Vieh- und Neifchverteilungsftelle des Kommunalverbandes der Stadt Leipzig. Seschifftrstelle: Schlacht-vf Talgschmelze. Keate—Mittwoch — de» 20. September isia Ausgabe von Kstlber« (lebend) Mittags 12 Uhr Nr. 1—149 j der Rachm. 1 „ „ 150—299 , Berechtigungs- » 2 „ „ 300—Schluh - auSwelfe. Rinderzeuger Vorm. 10 Uhr Nr. 139—182 der Berechtigung« ausweise. k Zahlstelle: Leipziger Zentral-ViehmarktSbank. SemilldesMkasse Pimrdsrs. Geschäftsstelle: Rathaus, Erdgeschoß rechts. Zinsfuß für Einlagen: 3^1». Täglich« Verzinsung. Postscheckkonto Leipzig Nr. 12221. Kontrollmarken. Stahlschliejzfächer. Fernsprecher Nr. 4267. Geschäftszeit: Montags bis Freitags 9—12 u.2—5 Uhr, Sonnabends 9—2 Uhr. Markkleeberg: Rathaus Markkleeberg 7 Min. von ü. Endstation L.-Dölitz.—Linie Du. 6. — Fernsp.: 35473. Postscheck konto Leipzig 5 >357. Sparkaffe Wahren. RathauS. »6023 Geschäftszeit: 8—1 und 3—5, Sonnabends 8—2 Ahn Einlegerguthaben: 15 Millionen Mark. Tägliche Verzinsung mit 3^»0^ Aasbewahrung und Verwaltung von Wertpapieren. WM- Postscheckkonto: Leipzig 6762. Fernsp. 50037 Oetzsch Gemeindeamt Oetzsch» Nähe Staats- u. Straßen bahn. Fernspr.: 35771. Postscheckkonto Leipzig 14999. Einlegerguthaben: 10 000 000 Mk. Zinsfuß 8'/, </,. Tägliche Verzinsung. Geschäftszeit: 8—1 u. 3—5, Sonnavends 8—2 Ubr MM LMVnliM-Mn Zinsfuß 3'/,°/,. Tägliche Verzinsung. Expediert wird jeden Werktag vor- und nach mittags in Engelsdorf, Sommerfeld und Mölkau. GemeiildesWkasse SM-Markkleeberg Geschäftsstellen: Sport und Spiel Pferdesport A Das deutsche Saint-Leger kommt am Sonntag in Grünewald zur Entscheidung. Diese mit 40000 Mark aus- gestattete klassische Dreijährigen-Prüfung verspricht aus dem Grunde eine hochinteressante Prüfung zu werden, weil sich vor aussichtlich die Besten des Derbyjahrganges am Ablauf einftnden werden. So werden Amortno, der Derbysieger, ferner der Zweite Antivari, der Dritte Adresse und der Vierte Carneol ihre Begegnung im Kampfe um das blaue Band, wo alle diese Pferde dicht beisammen endeten, wiederholen. Da außerdem Taucher, der seit dem Derby gefeiert hat, neuerdings an der OefseiiAichkeit erscheint und jedenfalls mit in die Ent scheidung eingreifen wird, so verspricht dieses Rennen einen sehr spannenden Verlauf zu nehmen. t Wiener ZublläumS-PreiS. (47 000 Kr. — 2400 Meter.) Gr. A. Sigrays 4j. H. Missouri (Pretzner), 58 Kg., 1. Oszczep (Basch), 55)4 Kg., 2. Treuherz (Zurnik), 58 Kg., 3. Ferner liefen: Fallachy, Denis, Poitron, Boston, Orumolz. 314 — 2 — 2 L. Tot. Sieg: 58 :10, Platz: 22, 65, 55 :10. — Für Sanskrit, den Derbysieger, war in letzter Stunde Reugeld erklärt worden. Durch Ausscheiden des Dreijährigen erhielt das Rennen einen sehr offenen Charakter. Nach Sinken der Flaggen übernahm Oszczep vor Missouri die Führung. Nach einem Drittel des Weges ging Poitron, der knapp mit Fallachy hinter den Führenden war, auf den zweiten Platz, und so ging es bis zum Einlauf, wo Missouri von seinen Gegnern fortzog; Oszczep belegte vor Treuherz den zweiten Platz. Poitron war in der Distanz niedergebrochen. H Jockei Archibald konnte am letzten Aoppegartner Renntag drei Sieger reiten, so daß er jetzt mit 45 Siegen an der Spitze der erfolgreichsten Flachrennreiter steht; ihm folgt Schläfke mit 42, Kaspsr mit 42, Rastenberger mit 39 und der talentierte Lehr ling Schmidt mit 38 Siegesritten. --- Jockei Groeschel ist vom Direktorium des Leipziger Rennklubs wegen rücksichtslosen Reitens mit Buoy and Gull der technischen Kommission des Anionklubs angezeigt worden. — Goldeinnahmen. Bei den am Sonntag von dem Leipziger Rennkiud veranstalteten Rennen sind bet den Eintrittsgeldern r020 Mark in Gold vereinnahmt worden. ; Der Hannoversche Rennverein hat für die fünfte Kriegsanleihe den Betrag von 100000 Mark gezeichnet. Z 3m Haupt-Hürdenrennen, der mit 20000 Mark ausgestatketen Dreijährigcnprüfung am Donnerstag in KarlShorst, sind bei der letzten Reugelderklärung noch 17 Pferde verblieben. FußballsporL * Fuhball im Feld. Hinter der Stochod-Front fand kürzlich zwi schen einer deutschen und einer österreichischen Mannschaft ein Wettspiel statt. Die aus Wiener Spielern bestehende Elf schlug nach hartem Kampf die meist von Bayern gebildete Mannschaft mit 4 : 1. * Weitere Ergebnisse von Sonntagsspielen: Berlin: Minerva- Germania 1888 3:1, S. D. 1892—V. s. B. Luckenwalde 4:2. — Hamburg: Eimsbüttel-Sperber gegen Berliner Victoria 6:3 (3:1). — Kiel: Holstein-1. K. F. V. 1900 11:2, Kieler T. V.-Teutonia 3:2, Hohenzollern—Ellerbeker T. V. 4:3. — Stettin: Titania- Stern (Steglitz) 4:2. — Frankfurt a. M.: Sportverein—Ger mania 6:0. — Nürnberg: Ballspielklub—Spielvereiniaung (Fürth) 0:10. — München: Wackrr-Turnerschast—Germania Phönix 2:1. — Stuttgart: Kickers—Blaue Ett 2:1, Union—Sportfreunde 6:1. — Halle: Eintracht—Germania (Merseburg) 4:2. * DaS nächste Städtespiel Leipzig—Dresden ist für den 31. Oktober in der Residenz geplant. Hockeysport --- Zam Tressen Leipziger V. f. B. gegen D. H. L., daS den Hie sigen, wie schon kurz gemeldet, elne Knappe Niederlage brachte, ist noch folgendes zu sagen. Hannover trat mit einer noch durch den schon in FrtedenSzetten bewährten Mittelstürmer BueS sowie den früheren Dresdner Spieler Lane verstärkten Elf an. Den Ausschlag zu D. A. ES. Gunsten gab die stärkere Stürmerreihe. V. f. B. hatte Nisa wieder in di« Läuferreihe genommen, worauf der Angriff infolge mangelnder Schnelligkeit der Mitte und körperlicher Unterlegenheit deS linken Flügels zu wenig durchschiagSkräftig war, so daß der gute recht« Flügel Andres — Büchner die Hauptarbeit allein verrichten mutzte. Auch die Läufer und Verteidiger Hs. wutzten LS. Angriff geschickt abzudecken. D. f. Bs. Läufer, von der Hintermannschaft gut unterstützt, taten schwere, aufvpsernde Arbeit, konnten jedoch den Erfolg det tm Felde fein zusammenwirkenden Gegners auf dte Dauer nicht verhindern. HS. Halblinker verschafft« srin«m Verein mit gutem Schutz dte Führung, doch glich Andres nach geschicktem Ueberlaufen mehrerer Gegner aus, worauf D. H. C. noch vor Halbzeit aut einem Gedränge heraus wieder in Vorteil kam. Rach zunächst offenem Spiel kam in der 2. Halbzelt H. stark auf, konnte jedoch, dank der glänzenden Abwehr des V. f. B., nur noch ein 3. Lor erzielen. Dann lieh ein schneller Lauf und scharfer Schutz Leipzig durch seinen rechten Flügelstürmer noch «in Tor aufholen, worauf sich an Ht. Steg mit 3:2 nichts mehr änderte. — V. f. BS. Rechtsaußen Fliegerleutnant Büchner war eigens zu diesem Wettkampf im Flugzeug von Berlin nach Hannover gekommen; nach erfolgrrlcher Mitarbeit kehrte er auf seinem Doppel decker nach der Retchshauptstadt zurück, gewttz eine höchst anerkennens werte sportliche Leistung in doppelter Gestalt. --- Zn Dresden schlug »m 2. Tressen der Sport-Club dat Kgl. Kadettenkorps mit 10:1 und begrüßt am nächsten Sonntag den Chemnitzer H. C. Komet alt Gast. TennissporL 8 Das Tennisturnier det Leipziger Sportklubs nahm am Sonntag früh bei herrlichem Wetter seinen Anfang. DaS Gemischte Dop- pel spiel ohne Vorgabe mit AuSlosen der Paare wurde beendet. Sieger bltcben Frau Thieme —Fritz* die vorher Frl. Else Fricdc- rlci—Rösch* und Frl. Tobias—Maxi* geschlagen hatten, über Frt. Wittmaack--Fisch* mit 6:2, 4:6, 6:4. Letztere besiegten in der Vor schlußrunde Frl. Thieme—Holly* nach hartem Kampfe. DaS Ge mischte Doppelspiel mit Vorgabe wird tm Laufe der Woche und nächsten Sonntag früh erledigt werden. Aus den Lichtspielhäusern -f Kriflallpalast-Lichtsplele Weih« Wand. Zn dem neuen Filmdrama „Die letzte Fahrt" wird der Zuschauer aus den weiten Ozean mit seinen Herrlichkeiten und seinen Gefahren geführt. Der Schiffseigner Nau mann heuert für die seeunlüchUge Schute „Hoffnung" eine Mannschaft an, deren Kapitän Otto Voigt ist: der Besitzer hofft, das Schiff werde untergehen und ihm die Versicherungssumme zusallen. Naumann lockt die Gattin des Kapitäns nach dessen Abfahrt nach Barcelona. Die Frau weist Naumanns Werbung entrüstet zurück. Indessen geht das Schiff unter, aber der Kapitän wird gerettet. Als er Helmkehrt und Rache an dem Reeder nehmen will, flieht dieser im Motorboot. Auf >teser Fahrt findet er den Tod in den Wellen, den er dem Kapitän einet Schiffes zugedacht hatte. Ein Zweiakter und ein nettes Lustspiel owte Neuaufnahmen ergänzen den Spielplan. Dereinsnachrichten * Der wemtlsnShiq« Derela „DvrwSrt«- ja Leipzig-Doha« (L. D.) halt« mit seiner aatzeeardeatltch -utbesuchtea Manattversammlang In diesem Manat« «in« Hin den. daeifeter »eraitttallet, d«l d«r dal Derelnimttglted Betchltagtadaeordneter Feliz Warenart di« Fejtred« übernommen hatte. in der «r in packender Weis« Hindenburg al« Dardtld da« Deatfche» l» Dattvertraaea, Treu« zam «Vaterland, aad Dfflchtersüllvng feiert«. De« vedaatage« »ard« »an Günther BSlI« r la», durch «in di«l«n Laa »er- herrltchende« Gedtcht gedacht and Frl. Margaret« Btlrkmann s«I«rte am Schluff« bet Dartraa« -tndendurg in »»etlicher Weis«. Zm geschüstttchen T«il«, d«r fich der Feier aaschletz, gab d«r Darfltzend«, Günther Biller, di» «tngegaagenen Danklchretden der Witwen d«r «»fallen»« Derelntdrüder bekannt, a»n d«»«n «in« l«d« über SM M». »om Deretn alt Uaterstützan, »««gezahlt <rhali«n hatte. Zn««,samt hat d«r Deretn tn dt«s«m Jahr« allein schon gegen 7U00 Mk. »on Deretndmttaltedern gesammelt und zur Au«, eahlang an Witwen an» Wats«a dringen lassen. 20« Mltglt«d«r sieden zurret» Im Feld«, denen allmonatlich dl» Deretaünachrtchten »ugeschlckt werden. Srwdonang sand noch, daß an dte neu» Ktrch «na , met ad« Sohlt« —Bord von der Multergemetnde, der Frledentparochl« 93 88lFb Mk. In bar gezadlt worden sind. Dem Sohn« det Dorsttzrnben, Günther Büller san., der letzt auch zum Heer« «tngezogen worden Ist, wurde jur sein« M«he, mit der «r sich s«tt Krteatdegtnn d«r umfangreichen Korrespondenz de« Verein« mit leinen Im Feld» liegenden Mitgliedern unterzogen hatte, der Dank de« Drretn« «»«gesprochen. * Die Letzrttagladlellaaa de« D. tz. D. (Kausmünnlsche« Zugendhelm) hält Mittwoch, den 20. September, abend« >i,S Uhr, »teder einen Dortragtadend «der Staatldttrgerkand» mtt anlchltetzendem Preieautschretden ad. DI« «Versammlungen ffnden tm Hetm. Töpfer- Kratz» 2. statt. Düst« willkommen. * Dsadstadertzorp« Lelpetg (Deutscher Psadftnderband) Lhomatrlng 9. Fernspr. 3SV1. Getchüft«ftanben Montag« abend« 7—s Uhr. Mittwoch, den 20. September: 2. Komp. S. Zug ^8 Uhr Zagüaersammlung l» Karpühetm. — Donaerttag. de« 21. September: 2. Kam». 2. Zag Uhr Lelmadend. — Sonnabend, »en 2S. September: 1. Komp. 3. Zag keln« Uebang. 3. Komp. 1. Zug 3 Uhr nachm. Endstelle der tn Lonnewttz. — Sonn» tag, den 2«. September: 2. Komp. 1. und 3. Zug 8 Uhr trüb Endstelle der „g- In Eonn». Witz. Danztaaesüduna. 2. Komp. 2. Zug 8 Uhr früh Endstelle der »1" In Mochau. End« abend«. 2. Komp. 4. Zug 8 Uhr früh Endstelle der in Llndenaa. 3. Komp. 4. Jng 7 Uhr früh Endstelle der .4" in Pauntdprf. Schlutz 1»1 Uhr ebendort. S. Komp. l. Zug Uhr Haaplbahnhof preatztsch« Seit«. 2. Komp. 2. Zag »s,4 Ubr nachm. Zageversamm- lang lm .vsteret". — Mittwoch, den 27. September: 3. K»mp. 1. Zag 6 Uhr Heimabend. Vergnügungen Variete Dattenberg. Anspruch aaf Beachtung darf Larla Meding erheben, «tn» hübsch« Tünzertn von tadellosem Wucht und versllhrerlscher Kleidung, um so mehr, alt st« gol« Schal« In Ihren Darbietungen beweist. Zealrattheater-Kaffee. Täglich nachmittag« and adenbt Konzert» der ungarischen Kapelle Sarkdztg. Kirchliche Nachrichten Andreaskirche. Heute Mittwoch abend '/,9 Uhr Krtegsbetstunde mtt anschließender Beicht« und Abendmahl: Pastor Martin. Kirche zu L.» Connewitz. Heute Mittwoch abend 8 Uhr Krlegs- betstunde mit anschl. Abendmahlsfeier: Pfarrer Ranft. Nathanaelirirche (L.-Llndenau). Heule Mittwoch abend 8 Uhr Kriegsandacht mit hell. Abendmahl: Pastor Ebert. Kirche zu L.» Plagwitz. Heute Mittwoch abend 8 Uhr Kriegs betstunde, anschl. Abendmahlsfeier: Pfarrer Wermann. Bethanienkirche (L.-Schleuhig). Heule Mittwoch abend 8 Uhr Kriegsbetstunde: Pastor Schröder. Gedcichlniaktrche zu L.-Schönefeld. Heute Mittwoch abend 8 Uhr Kriegsandacht mit heil. Abendmahl: Pastor Bochmann. Vvhtttz-Chrenberg (Schulsaal, Wettiner Straße). Heute Mitt woch abend 8 Uhr Krtegsbetstunde: Pfarrer Vogel. Euterpe 6i j Roman von Marie Bernhard. (Nachdruck verboten.) Das alles, dies ganze, volle Empfinden, strahlte ihm aus den Augen, und Marianne, während sie erzählte und lachte und von ihrem Wein nippte, muhte denken: .Warum nur sieht er mich heule so an, wie noch niemals? Was ist geschehen, was habe ich getan, was tst über chn gekommen und über mich? Mein Leben gehört ihm, hat er gesagt. Herrgott, ja, es gehört ihm, er ist mein Leben, mein Ein und Alles! Ilm des Himmels willen! was soll das werden?' And der alte Chrysander ertappic sich darauf, während er sein Glas vollgoß und seiner Gicht ein .Pereat' trank, daß ihm ganz absonderliche Gedanken durch den Kops gingen: .So wie wir drei hier sitzen, so Könnte es nun tagtäglich sein, und mein Zunge würde mir wieder froh und würde spielen wie ein Gott und — wer weiß — vielleicht gar eine Oper komponieren oder irgendein wunder schönes großes Orchesterwerk, das ihm auch als Komponisten einen Platz unter den ganz Großen und Ersten anweist. And meine Kleine würde ihn lieben und verstehen und wäre recht seine Muse und sein Leb.nsglück, und ich alter Mann hätte einen Lebens abend, wie ihn die Muller, mein Multerchen, tn all threr himm- Ilschen Güte nicht schöner hätte für mich wünschen können. Za, daS alles könnte herrlich sein, wenn eben nicht wenn bloß nicht... Gott wolle mich bewahren, was kommen mir sür sündhafte Ge- banken, es ist ja entsetzlich!" .Ditte, Marianne, spielen Sie etwas!" sagte Götz mA einem mal ganz unvermittelt, mitten in einen etwas konfusen Satz des VcrichtSrats hinein. Der alte Herr hatte, um aus seinen sündigen Gedanken herauüzukommcn. auss Geratewohl irgend etwas ge redet und sand nun seinen Weg nicht weiter. .Gern, ober was soll es sein?' Marianne erhob sich bereit- willig und csina zum Klavier. .So sehr groß ist mein Repertoire nicht, wissen Sie —' Aber ick mag nicht bestimmen, spielen Sie nur, was Zhnen aus Kops und Herzen in die Finger hinein will!" And Marianne setzte sich nieder und spielte Robert Schu manns .Warum?" DaS war eine sehr, t?hr '.mvorsichftqe Wahl. D nn ihnen allen Dreien schwebte ein banges, zweisellos .Warum?' vor, und nun kam diese Me.odie an sie heran, welch und süß, und dabei so traurig, wie das Ausschiuchzen einer zu Tode betrübten Seele. Es fragte und klagte in der Musik: Warum, ach, warum? Mußte es so kommen? Konnte, durste es nicht anders sein? Konnte das Glück, das uns mit scheuem Flügelschlag, das uns, wie durch Schleier gehüllt, in der Ferne ein höchstes Gut gezeigt, konnte es sich nicht erfüllen und ein paar armen Menschenherzen der Erde Seligkeit bietcn? Warum — ach, warum? Es blieb still im Zimmer, nachdem Marianne de Haag ihr kurzes Spiel geendet. Keiner der beiden Männer erbat ein zweites Stück und sie, die Spielerin, schien dies auch nicht er wartet zu haben. Sie ließ die Hände von den Tasten herabsinken, stand auf und machte sich zum Schein noch ein wenig am Klavier zu schassen, ehe sie wieder in den Lichtkreis der Lampe trat. Als dies endlich geschah, blieb sie mit herabhüngenden Armen und mit tief gesenkten Wimpern in der Nähe des Tisches stchen, wie eine Schuldbewußte. Schreckhaft und schmerzhaft ging es ihr durch den Sinn: .Ich hätte das nicht spielen sollen, 5as nicht! Kann er nicht denken, können sie nicht denken. . .? Nun ist es zu spät, es gibt kein Mittel, es ungeschehen zu machen!" And die beiden, Väter und Sohn, hatten denselben Gedanken, wie sie Marianne so stchen sahen: Euterpe! Zung und lieblich und wie in sich hineinlauschend, so stand sie vor ihnen, der Ton kunst holdselige G-iltin! Mit der forciert lustigen Stimmung der drei Menschen war es vorbei. Ein Bann des Schweigens war über ihnen, den keiner zu brechen wagte. Zn der Lust lag cs wie ein Echo, wie ein Nachhall: «Warum?" XXI II. Von einem schon ziemlich bejahrten Kellner, der ganz Herr ter Situation zu sein schicn. qeführt, betrat Götz Chrysander in Lein ihm bezeichneten Loka« in der Friedrichstraße das Zimmer Nummer 18 Er batte sich Gedanken gemacht, wie er sich be nehmen solle aber daS häkle er sich sparen können, zu benehmen brauchte er sich aor nicht. Wenn er zu Beobachtungen aufgelegt oewesen wäre, hätte er sich sagen müssen, dies sei wie auf einem Theater. Zhm wurde kein Name, keine Erklärung abverlanak, und, so anaenehm ihm dies war, wundern tat es ihn doch, iyn kannten unzählige Menschen dem Ansehen nach, daß dies auch bei einem Kellner in einem Lokal, das er noch nl« mlt seinem Fuß be treten hakle, der Fall war, befremdete ihn einigermaßen. (Fortsetzung in der nächsten Morgen-Ausgabe ) Zedensalls, hier war er nun in einem kleinen halbrunden Zimmer mit den üblichen roten Seidenmöbeln und dito Vorhängen. Eine einzige Glühbirne erleuchtete matt das Gemach, eine Tür zu einem Ncoenzimmer sah er nicht, sie mußte sehr geschickt in das Tapctenmuster eingesttgt sein, wahrscheinlich, um jeden Argwohn abzulenken. Vorläufig war alles still um ihn her. Er schämte sich, daß er nun doch hier stand, sand die ganze Situation erniedrigend und würdelos und bereute es dennoch nicht, sich hiueinbegohen zu haben. Denn wäre er diesem anonymen Wink nicht gefolgt, cs hätte ihm doch keine Ruhe gelaßen. Er hatte gar keinen bestimmten Verdacht oder Argwohn. Aber Ver dacht und Argwohn war da, wie sehr er sich auch gegen beides ge wehrt hatte. Zum hundertsten Male zerbrach er sich den Kopf darüber, wer der unbekannte Warner gewesen war, der ihn hierher gewiesen hatte Götz besaß eine Anzahl guter Bekannter, nur wenige Freunde. Welcher unter der Klasse der Bekannten konnte es sein? And wie war er zur Kenntnis der Sachlage gekommen? Sehr nahe lag der Gedanke, es könnte eine Frau eine Kränkung auf dem Gebiete der Liebe, der Eitelkeit hier ihre Rache nehmen wollen Die Handschrift sich aus wie die eines Manne-, das aber bewies natürlich nichts. Es batte ihm nicht- geholfen, daß er Nellles .Freundinnen", dle er zuweilen in seiner HäuSllchkett und häufig in Gesellschaften traf, im Geiste der Reihe nach durch gegangen war. Wollte er ehrlich sein, o mußte er sich sagen, daß er keine einzige von ihnen allen wirklich kannte. Er batte all diese Taqe hindurch aus diese Stunde hingesehen, wie aus eine Gefahr, die bestanden, ein Hindernis, da- genommen werden mußie. Er war nun hier und wollte irgendein« Gewißheit haben; was dann später werden sollte, war ihm unklar. Weilte er hier nun schon lange? Das kleine Zlmmer mit seiner halben Beleuchtung, seinen wenigen Möbeln erschien ihm schon so seltsam vertraut, er mußte es sehr eingehend betrachtet haben, obschon >bm das Bewußtsein dafür fehlte. Ein leises Geräusch im Rebenzimmer, als wenn ein schwerer Sessel über einen Teppich gezogen würbe, gleich daraus daa Räusvern einer Männerstimme, nun wieder alles still. Dann aber... Götz schreckte aus, ein Frösteln des Unbehagen!' kroch ihm das Rückgrat hinunter . . . eine Stimme, eine Frauen stimme Nellie-i .Abend! Denke nur nicht, daß ick mich durch deinen Dr'< hab« «inschüchtern lassen, weil ich nun doch gekommen bin!"