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Ausgabe k-v mlt Feuerretter Lürßsssche und mehiereo lepbeUaze« M 2.70 M. l,70 volksseituns Sonnlag den 24. März I83L ve,lag»»«I r»««d„ Hn,«Igenpr«Ue: d!« UpolUg« i! mm öi«U« Z«U« S Pfz^ — für gamMenanjtlgk» und Slill«n„eluch« » PI,. gllk Pluzooilchilllia Unnk» wt, kein« Tkwähi t«Pe» Nummer 7t — 34. Jahrgang Lgchil», t «al wöchenINch mit der INustileclkN GiaU«» b«»ag< „D«k g<UkH«II«l' MonoMch« Be,uk«n»e>I,: Su,,. « mit 8». ««nnoblatt und geukiieller vu»g P. ahn« 8t. ««nnoblatt » mlt geuerrelker M. UN «lusg ll ohne 8». «-nnoblatt u ohn« g-u-urll-r " Sl»i«lnumme« U> P>g., Sonnabend, u. Sonnlag-Ne. A> Psg. Sledatlton: Dreoden-Ä., Polteefte. t>, g«enr. M7ll u. HlülL lbeichSIIolt-ll«, Druck und v«rla>: Germania Buchdruckee«t I». «erlag Th. «. S. Winkel, Polierstr. >7, gern,. LUiir, Postlisteck: Nr Ust». Bank: Etadlbank Dresden Nr. S<7S7 UnskkäiAgiyv §ÜI> vknis^Iivk« »I. KuIKu»» Im galle von höherer Gewalt, «erbot, einlreten»« Betriebsstörungen Hal der «e,ieher oder Znieienl kein« Anlpriiche, lall, dle Zeitung IN belchränklem Umjang«, oerlpötet oder nicht «richeint — Erlüiiungsorl Dresden Am Vorabend des Mmsterbesnchcs Ankunft Simons Sonniag nachmittag Beginn der Verhandlungen am Montag — Reichskanzler Adolf Hitler wieder in Berlin Berlin. 2». März. Der englische Außenminister Sir John Simon wird nm Sonntagnachmittag in Begleitung des Lord siegelbewahrers Eden mit einem Sonderflugzeug auf dem Tempelhofer Flugplatz erwartet. Gemäß den diplomatischen Gepflogenheiten werden die englischen Gäste auf dem Berliner Flugplatz von einem Bertreter des Auswärtigen Amtes empfangen werden. Außerdem werden selbstverständlich das gesamte Personal der Berliner britischen Botschaft sowie zahl reiche Mitglieder der Berliner englischen Kolonie zur Begrüßung ihrer Landsleute anwesend sein. Bom Flug platz aus begeben sich die englischen Diplomaten sofort nach dem Hotel Adlon, wo sie während ihres Berliner Aufenthaltes wohnen werden. Den Sonntagabend dürf ten die englischen Gäste in den Räumen der englischen Botschaft verbringen, da erst für den Montag der Be ginn der offiziellen Aussprache vorgesehen ist, die sich bekanntlich Uber zwei Tage bis Dienstag er strecken wird. London, 23. März. Die vorliegenden Berliner Besprechungen und die allge meine internationale Lage waren der Gegenstand politisier Reden, die am Freitagabend vom engliskl-en Außenminister Sir John Simon, vom Landwirtsck>astsminister Eil lot und von Chamberlain an verschiedenen Orten gehalten wur den. Sir John Simon erklärte Im Verlauf einer Rede in Giidcrsomc bei Leeds, das ganze englisci)e Volk vertrete in der Frage des Friedens eine einheitliche Auslassung, wie es sich in der außcnpoiitischcn ktn- tcrhausdebattc am Donnerstag gezeigt Haire. Im weiteren Ver lauf seiner Ausführungen sagte er n. a.: Wir bannen uns nicht jeder Art von außenpolitischen Aixmleuern in allen Tei len der Well hingeben, oder uns tust jedermanns Streitigkeiten zur Mitwirkung verpflichten. Dies wäre kein Beitrag zum Frieden. Biclmehr stünde es im Gegensatz zu dem gesunden Sinn des englischen Volkes. Bei einer späteren Versammlung in Virstoll erklärte Si mon, der wolle ivcgen des Ernstes und der Schwere der aus ihm ruhenden Ausgabe keine neuen Mitteilungen über seine und des Lordsiegelbewahrers bevorstehenden Besuche in den europäischen Hauptstädten machen. Groß britannien übernehme diese Ausgabe, da sie den Ueberlieserun- gcn. der Stetigkeit und den Grundsätzen Großbritanniens ent- sprecl>e. Weiches auch das Ergebnis des Berliner Besuches sein Bamberg, 23 März. Am Donnerstag wurden die sterblichen Ucberreste des Im 75. Lebensjahre verstorbenen Bamberger Wcihbischofs Dr. Adam Senger In der Antvniuskapelle des Bamberger Domes an der Seite des Kreuzzug-Bischofs Eberhard II. zur ewigen Ruhe bei gesetzt. Nach der Aussegnung im Hofe des Trauerhauscs beivegte sich der Traucrzug durch das ehemalige Burggebiet zum Dom, wo die Bahre vor dem Grab des heiligen Kaiscrpaares Hein rich und Kunigunde abgesetzt wurde. Dann hielt Domdekan Prälat Leicht die Trauerrede. Er gab einen Ueber- blick über das Leben des verstorbenen Weihbischofs, „ein Le ben, ausgefüilt mit rastloser Arbeit im Dienste Gottes, mit un ermüdlichem Ringen und Kämpfen für seine Ehre und das Heil der unsterblichen Seelen, mit glühender Opferlicbe für Volk und Vaterland", und stellte den Leitsatz voraus: Was Dr. Scngcr war, wollte er ganz sei«. Mit Auszeichnung absolvierte er die humanistischen Studien und blieb zeitlebens ein treuer Anhänger der humanistischeu Bildung. Bo» einem zweijährigen Sludicuaufenthalt in Rom kehrte er mit zwei gol denen Preisen und dem römischen Doktor des Kirchenrcchts nach Vaml-erg zurück. Später ernannte ibn die Universität Würzburg zum Doktor Theologiae honoris causa. 1l)U2 erfolgte seine Be- Die Abreise des Führers von Wiesbaden Wiesbaden, 23 März. Ter Aufenthalt des Kanzlers in Wiesbaden ist bis zum letzten Augenblick vom Wetter außerordentlich begünstigt ge wesen. Nachdem in den >rühen Morgenstunden des heutigen Tages Regen niedergegangen war. brach gegen !> Uhr die Sonne wieder durch. Die Kunde von seiner Abreise hatte sich in Wies baden mit großer Schnelligkeit verbreitet, so daß der Wagen des Führers, als er kurz nach IN Uhr das Hotel verließ, sich nur langsam durch die dichten Menschenmassen sorlbeioegen konnte. Aufrecht stand der Führer im Wagen, die stürmischen Heilruse der Menge nnd das begeisterte Znwinken der zahlreich nusmnrschierten Jugend erwidernd. Auch aus dem Erbenheimer Flugplatz bei Wiesbaden, wo die beiden Maschinen warteten, hatten sich zahlreiche Volksgenossen eingesunden. In freund lichen Worten sprach der Führer vor seiner Abfahrt nochmals den Vertretern der Stadt und der Kurdirektion seinen Tank sür die schönen Tage aus, die er in Wiesbaden verlebt habe. Um IU.3N Uhr erhoben sich die beiden Flugzeuge in die Lnst und verschwände» unter Abschiedswinken der Menge nach einer Schleife über dem Flugplatz in wenigen Minuten über den nahen Taunusbcrgen. möge, cs werde nicht irgendein plötzliches und über raschendes Ergebnis sein. Ties sei der Beginn eines Bersahrens, dessen Verlaus in sehr großem Maße von der Einsicht und Beständigkeit abhänge, mit der England die Angelegenheit behandele. Landmirtschaslsminister Elliot erklärte bei einer Kundgebung der Nationalregierung in Eorlisle u. a., daß England nicht mehr die Stellung einer Großmacht einnehmen könnte, wenn es nicht auch gewillt wäre, die Veraniwortnng einer Großmacht zn übernehmen. Es bestehe keinerlei Grund zur Panik oder zur Berzweislnng. „Nicht Lumpe» und Feiglinge sind es. an di: wir daheim und im Auslande appellieren. Wir entsenden Simon und Eden nach den Hauptstädten Europas, um sestznslellen. ob sie als freie Männer mit anderen Nationen freier Männer z» einem danernden Frieden kommen können." Der einstige Außenminister und Milschöpf-.-r des Lo- carnovertrages, Sir Austen Ehamberlain, sprach in einer konservativen Versammlung in Birminaham. Seine Rede enthielt lediglich A ngrisse a u s Deut s eh Ian d, sür dessen Standpunkt er auch -nicht das geringste Versläud- nis auszubringen gewillt ist. England diene dem Frieden am besten, so schloß Chamberlain, wenn es klar mache, daß es einige Dinge nicht dulden könne und ihnen Widerstand entgegensetzen werde. Je stärker der Frieden bedroht me-che, inn so enger müßten sich diejenigen Staaten, „die sich sür den Frieden einsetzten", zusammenschließen. rufung in das Domkapitel, wo er als Domkapitular und später als Generalvikar und Dompropst u m die Verwalt u n gder Erzdiözese Vamberg die größt en Verdi e n st e sich sammelte. Was er namentlich in den zwei Jahrzehnten seines Generalviknriales an Mühen nnd Sorgen mit seinem Bischof getragen, ist eine einzige Bestätigung des Wortes: Was Dr. Senger war, wollte er ganz sein, lieber 22 Jahre war er Weih bischof und hat als solcher besonders in der Nachbardiözese Würzburg in vielen Pontifikalhandlungen Aushilfe geleistet. Ganz besonders hat er sich angenommen um die religiösen Be dürfnisse der Erzdiözese und namentlich der Diaspora, für die Errichtung neuer Seelsorgcstellen hat er immer wieder die Unterstützung und Ausbreitung des Aonisa- tiusvereins empfohlen, dessen Gencralvorstand er ange- hörtc. Um den Bamberger Dom, dessen summus cnstos er mar, bemühte er sich in unablässiger Sorge. Der verwahrloste Kreuz gang wurde unter seiner Leitung gesäubert und hergcrichtet. Dem Domschatz verschaffte er einen würdigen Raum und ord nete ihn, indem er die einzelnen Gegenstände eigenhändig mit Aufschriften und Erläuterungen versah. Das Chorgestühl des Domes, die Kreuzigungsgrnppe auf dem Westchor, das Gemälde in der Apsis des Ostchores, wenn auch viel umstritten, der Kreuz- Von der Kraft des Kreuzes Bon L. K. Immer wieder werden Meinungen laut, das Christen tum und vor allem seine Lehre von Liiude und Erlösung, von Sühneleiden und Kreuz, habe deu Bollern unseres Erdteils das seelische Rückgrat gebrochen, habe sie entnervt. Heule soll hier nicht der schon ost geführte B e- weis vo m Religiösen her wiederholt werden, daß die christliche Lehre ihrer Ratur nach nicht knechtselig, son dern heldenhaft ist, daß der Grundsatz „vor der Welt e i n M ann , vor Gott ein Kind" gerade unter überzeugten Christen mehr als bei anderen Menschen edlen, aufrechten „ M ä n n e r st o l z v o r K ö n i g s t h r o n e n " bewährt hat. Lassen wir einmal objektiv die Mellgeschichte sprechen: sie wird uns berichten, wie ost Kreuzesglaube und irdisches Heldentum sich als eine Einheit erwiesen. Die Geschichte bietet eine Fülle von Beweisen dafür, daß echte Ehrislusjünger nie zurückstanden. wo es galt, auch irdischen Mut, auch kriegerischen Linu für Hei- A;ls den Ländern der Klrä'enversolaung insbesondere aus Cowjetrußlaud, bringt der Feuerreiter, der heute der A- und B Ausgabe beiliegt, Bilder. Ferner Bildausjätze über das katholische Lecmauushaus Hamburg, über Tremosine am Gardasee sowie zahlreiche aUuelle Aus nahmen vom Heldengedenltag uss. mal und Boll zu erweisen. Da steht vor uns, noch im heidnischen Römerheere, jene t h e b a i s cü e L e g i o.n . der lapsersten eine, die aber ebenso tapfer sür ihren Chri- stusglanben zu sterben verstand, als man sie zur Rieder- metzlung ihrer Glaubensgenossen einietzcn wollte. Da sehen wir einen Papst Leo I. waffenlos dem gefürchteten Hunncnsührer Attila gegenübertretcn und durch seine zwingende Persönlichkeit Rom vorm Untergang bewahren. Die von vielerlei Zchlachlenlärm erfüllte G efchichIedes M ittelalleis, mag Neckst und Unrecht der kämpfen den Parteien noch so ost gewechselt buben, iah aus beiden Leiten stets Kämpfer christlichen Glaubens, deren Akut wahrlich nickst erst bewiesen zu werden braucht. Das ganze R i t t e r t u m in seinem Entstehen und seiner Blütezeit war in die Religion eingebaut, der Ritterschlag selbst mit kirchlicher Feier verbunden. Mobbe Heldentaten deutscher Krast trug doch der Deutsche Ritterorden allein gen Osten! Das Kre»z aus ihrem Rittermanlel und über ihren Banner» war nicht nur kein Hindernis, sondern seg nende Meihe für ihre siegreichen Kämpfe. Und feilst! in die rauhen Lieder der L a n d s t n e ch I s j ch u r e n hin ein, die keine Todesfurcht kannten, klingen immer wieder zarte Meisen einer ost kindlich unheholfenen. aber aus dem Glauben erwachsenen Frömmigkeit. Cbristusglaube erfüllt den A b w ehrla m p i g e g en de n H a l b m ond , an gefangen von der selbstlosen Hingabe der K r e n z ritter im Morgenland und Rordasrika bis zur Leeschlackst von Le panto , bis zu den Kämpfen P rinz Eugens, des „edlen Ritters", bis zur Befrei u n g M iens und da mit der ganzen bedrohten europäischen Kultur im Jahre 1t>M. Richt minder lebte ebenso innige Gottes wie Hei matliebe in den Herzen der wackeren Tiroler Frei» heitsheldcn, als sic „das heilige Land Tirol" gegen den welschen Feind verteidigten, als ein Puter Huspinger weg, der Kriegcrgedächlnisallur und viele andere Knnstiverke geben Zeugnis von dem Interesse und der unermüdlichen Arbeit des summus cnstos. Zum äußeren Zeichen seiner großen Ver dienste um den Kaiserdom soll er vor dem Altäre seine Ruhe stätte finden, wo er so oft das heilige Meßopfer gefeiert: in der Antoniuskapelle, neben dem Bischof Eberhard kl., der nach 2 t- jährigcr Regierungszcit als zweiter Nachfolger des hl. Otto doct 1l70 begraben wurde. Nach der Trauerrede zelebrierte Ss. Exzellenz Erzbischof Dr. Jakobus v. H a n ck das P o n t i f i k a l r e g u i e m und er teilte feierlich die Absolution. Dann wurde der Sarg zur St. Antoniuskapelle getragen und feierlich beigesetzt. Englische Minister über die iniernat. Lage Simon: »-Das Ergebnis des Berliner Besuches wird nicht irgend ein plötzliches u. überraschendes se.n" Oie Beisetzung Weihbischof Dr. Sengers Trauerrede von Vomdekan Prälat Leicht