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tIgSIjUStlhov^ »isa USPIgoiwrSjK lleuo^ei^>o^u^4j<-u^ ^vtt,o »> tzun -s-iiLL -itz-sr Stg MN usöuri I1LL ('s 2ly m istzoiD iszrsisM sjo flpm fhsö IS isqv 'us^a der Wahrheit über sich selbst nicht abbringen. „Wer bist du?" fragt ihn das Volk: Er bekannte und leugnete nicht; er bekannte: „Ich bin nicht der Messias" (Iah. 1, 20). Johannes bekennt wahrhaftig und offen seine menschliche Niedrigkeit. In echter, tiefster Demut ver kündet er freudig Gottes Größe und legt Zeugnis ab von Christus, seinem Kommen, seiner Herrlichkeit, mit der er sich nicht vergleichen kann. „Nach mir kommt der, der mächtiger ist als ich. Ich bin nicht würdig, niederzu knien und ihm die Schuhriemen zu lösen. Ich habe euch mi: Wasser getauft, er wird euch mit dem Heiligen Geiste taufen" (Mark. 1, 7—8). So sprach der demütige, ehr liche, starke Mann der Wahrheit von seinem Herrn, dem Lehrer aller Wahrheit. Tas ganze öffentliche Leben Jesu ist bezeichnet Lurch sein herrliches Tugendbeispiel. Chr .us ist die lautere Wahrheit, offen, aufrichtig und gerade spricht und handelt er. Er fordert von niemand mehr, als er selbst tut. Er fordert von allen ohne Unter schied das Gleiche. Tenen, die ihm folgen wollen, sagt er ehrlich und offen, was sie erwartet. „Wenn jemand mir nachfolgen will, so verleugne er sich selbst, nehme täglich sein Kreuz auf sich und folge mir" sLuk. 9, 23). Ohne Scheu und Menschenfurcht tadelt und rügt er; er ist erbittertster Gegner von Lüge, Heuchelei und Ver stellung. Deshalb ist er auch der erklärte Feind der Un ehrlichkeit. Heuchelei und Scheinheiligkeit der Pharisäer. Selten hat die ewige Wahrheit so harre, strafende Worte gefunden wie in den Gerichlsredcn über die unredlichen und falschen Schrifrgelehrten und Pharisäer: „Weh euch, ihr Schriftgclehrtcn und Pharisäer, ihr Heuchler! Ihr gebt den Zehnten von Minze, Anis und Kümmel, laßt aber außer acht, was das Wichtigste im Gesetze ist: Ge rechtigkeit, Barmherzigkeit und Treue. Dies soll man tun, das andere nicht Unterlasten. Ihr blinden Führer! Ihr seiht die Mücke und verschluckt das Kamel. Weh euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Heuchler! Ihr haltet Becher und Schüssel von außen rein, innen aber laßt ihr sie starren von Raub und Gier. Du blinder Pharisäer, mach zuerst den Becher und die Schiissel von innen rein; dann mag auch ihr Aeußercs rein werden. Weh euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Heuchler! Ihr gleicht übertünchten Gräbern; von außen sehen sie zwar schön aus, inwendig aber sind sie voller Tolengebein und jeglichem Unrat. So erscheint auch ihr äußerlich vor den Menschen, inwendig aber seid ihr voller Heuchelei und Schlechtigkeit" (Matth. 23, 23—23). Denn heutzutage Wahrheit. Aufrichtigkeit und Ehr- lichkeir so vielfach geringgeschätzt und oft genug unge kannt sind, so sind diese Tugenden doch ein ganz wichtiger Teil der Pflichten, die die Nächstenliebe uns gebietet; sie sind der Anfang wahrer Liebe, Senn nur durch Aufrich tigkeit und Wahrheit kann Derirauen geweckt, ohne Vertrauen aber nichts Gutes unter Menschen geschaffen werden. Sollte die Frage eines Wahrheitssuchrrs berech tigt sein, der nach Wahrheit und Ehrlichkeit jahrelang geforscht hatte und sagte: wo fand ich Aufrichtigkeit, wo Ehrlichkeit und Wahrheit? Nirgendswo auf der Welt, lautet seine Antwort, auch nicht bei den Christen. Wie viele Millionen Zungensündcn haben Gottes Engel täg lich aufzuzeichnen. die auch über christliche Lippen kamen. Wir wollen alle ausnahmslos einen Augenblick nachden kend stille stehen und in allem Hasten des Lebens die folgenden Sätze sinnend überprüfen: Unser Meister und Beispiel. Ieius Christus, die ewige Wahrheit selbst, will keine unwahren, unehrlichen Menschen, die stündlich ihre Meinung zu ändern verstehen aus Furcht vor den ande ren. Meiifchensurcht tjt das Laster der heutigen Zeit; daher all die unrichtigen Angaben, die falschen Darstel lungen in Ueberlreibung oder Verkleinerung, das unehr liche Verschweigen, das Ausweichen durch höfliche Lügen und falsche Entschuldigungen. Weil die Welt heute Men schenfurcht, aber keine Gottesfurcht kennt, gibt sie all diesen Lastern noch nicht einmal den Namen, den sie ver dienen: Sünde, sondern spricht entschuldigend bei all diesen Dingen von Schwächen, von kleinen Entgleisungen, von häuslichen oder allgemeinen Verhältnissen, von Temperament, von Charakteranlagen. Hier gibt es für wahre Christen keinerlei Entschuldigung, weder in form vollendeter. noch in oft sogar überheblicher Sprache: hier gilt allein das alte Gottesgebot von Sinai auch heute noch. Bei der allgemeinen Unaufrichtigkeit und Ver logenheit in unseren Tagen, nimmt die häßliche Doppel züngigkeit ein furchtbares Ausmaß an. Ist das Christen tum, wenn Menschen es so in das Gesicht hinein und hin ter dem Rücken anders sagen? Wo Wahrheit, da ist Demut, wo Lüge, da ist Stolz; darum ist die heutige Kritiksucht und das negative Urteil über andere und ihre Arbeit, nichts anderes als Selbstsucht und Selbstüber hebung. Aus diesem Stolz und dieser Unehrlichkeit her aus, sind wir sogar fähig, die Fehler anderer zu preisen, unsere eigenen zu verstecken: wir können bei Fremden liebenswürdig erscheinen und sind im Familienkreis oft genug Tyrannen. Möge das furchtbare Wehe Christi über die Unehrlichkeit, die Unaufrichtigkeit, d'e Heuche lei und Scheinheiligkeit der Pharisäer nicht auch einmal uns Christen gellen. Herr der Wahrheit, lehre uns. dei nem und Sl. Johannes' Beispiel folgend, stark und wahr zu sein. b.) Wir ringen um Reinheit: Mit vollem Rech: fordert die Kirche von dem heran reifenden Priester Dpferbereitschafl und Reinheit seines jungen Herzens, damit er eine klare, übernatürliche Quelle werde, aus der das Gnadenleben in die Welt ströme; mir demselben Recht fordert mit der hl. Kirche die gläubige Gemeinde von dem mit dem Priestertum bereits geschmückten Priester, dieselbe Qpferbereitschaft und Reinheit, damit er als reiner, gottgeweihter Diener das übernatürliche Leben fortpflanze. Was die Kirche von ihrem besonderen Diener for dert. das erwartet sie auch von den Gläubigen, die das hl. Sakrament der Ehe empfangen: Reinheit in steter Qpferhingabe in der Fortpllantung des natürlichen Lebens. Das Stammgut dieses Lebens barg Gott, der ewige Schöpfer, in der Familie. Sie ist am Ende der Welrenschöpfung die große Tal des Allmächtigen und sollle nach seinen Planen die Urzelle sein von Religion und Sittlichkeit. So finden wir im Allen Testament den Got« tesglauben in der Familie geborgen: herzlich freuen wir uns über das innige Verhältnis, das die Familie des Patriarchen Jakob, des Dulders Job, des heldenmütigen Tobias zum Vater im Himmel in allen Lebenslagen unterhalfen. So oft wir aber jubelnd mit der Murrer Kirche das Magninkat der hehren Jungfrau und Gottes mutter vor dem Priesterbaus zu Hebron beten. >o ost wir betrachtend Maria, der Pilgerin, auf ihrem Wallfahrts wege von Nazareth zum Süden folgen, so ost finden wir uns auch immer wieder ein bei dcr Familie des Zacharias und der Elisabeth, die die hl. Sä'-ist am Ausgang des Alten Testamentes uns eeicknel. Gerecht, gottesfürchtig, still, ergeben, treu in allem Lttd und aller Freude und „untadelig in allen Geboten und Satzungen des Herrn" (Luk 1. 7). Nun kommt aus dem Schoße seines ewigen Vaters, Jesus Christus aus die Erde. Ihm stehl d:e ganze Welk «sms uvm uuoy isgv uetzjusA usjorötisi UIZT SövjU SUIStz 'I2NVI2 2UI2tz 'UI2j Ig2M ijvL UlOH -Hj im Rahmen der religiösen Sinndeutung unserer Zeit etwas eingehender zu euch sprechen. Treue und Liebe zum angestammten Vaterland ge hören zum Erbgut aller Katholiken. Gerade Kraft ihrer religiösen Haltung haben sie stets in der nationalen Front zu stehen. Es ist Aufgabe aller christlich Denkenden, am nationalen und christlichen Staate mitzuarbeiten, ihm die aufbauenden Kräfte zuzuführen, aus denen Nation und Staat gesunden kann. Als deutsche katholische Christen lieben wir mit ganzer Seele unser deutsches Volk, aus dem heraus wir geboren sind. Wie Christus sich gesandt fühlte zunächst zu den Angehörigen seines Volkes (vgl. Matth. 15, 24), so ist für uns das deutsche Volk jenes, dem wir zu nächst und in erster Linie in Liebe angehören. Für uns katholische Christen ist die Vaterlandsliebe eine Tugend, die erstrebt werden muß, eine Tugend, die selbstverständ lich ist. Sie ist als Tugend etwas Bleibendes, eine dauernde Gesinnung der Wertschätzung, des wirklichen Wohlwol lens und der tätigen Treue. Sie wird geübt um Gottes Dillen und aus Gottes Liebe, und ist somit nicht nur etwas natürlich Gutes, sondern trägt Len Charakter des Uebernatürlichen und damit religiösen Wert für die Ewigkeit in sich. Wie äußert sich nun die Vaterlands liebe des Christen? Zunächst in der Anhänglich keit an die Heimat. Das Heimatgefühl ist dem Menschen angeboren. Leider haben die wirtschaftlichen Verhält nisse heule viele aus der Heimat herausgezwungen und ihre Verbundenheit mit der Heimat gelockert. Wir müssen uns bemühen, diesen Leuten eine neue Heimat zu geben und sie an den Stätten, wo sie Arbeit und Brot gefun den haben, neu zu verwurzeln. Tas tut der Staat, der eine gesunde Wohnungspolitik betreibt, die jedem die Möglichkeit der Schaffung eines Eigenheimes gibt. Das tut insbesondere die Kirche, die mit ihrem einheitlichen Gottesdienst dem Menschen eine seelische Heimat schenkt, die in Predigt, Wort und Kirchenlied die Klänge der Heimat hören läßt. — In der Diaspora kann die Kirche insbesondere auch dadurch dazu beitragen, dem Katho- liken der Zerstreuung das Gefühl der Heimat und des Seborgenseins zu vermitteln, daß sie auch hier das kirch liche Brauchtum pflegt, das sich in katholischen Gegenden in so mannigfachen Formen erhalten hat. Halten wir darum fest an Haussegen und Osterritt, an Wallfahrten und Prozessionen, an Segnungen und Weihungen, an Adventskränzen und Krautbund, an religiöser Sitte in Ehe und im Brautstands. Das alles sollte von uns be wußt gepflegr und gefördert werden. Das Vaterland ist aber mehr als Heimat. So mutz auch die Vaterlandsliebe über die Heimatliebe hinaus wachsen und sich auf das gesamte deutsche Volk erstrecken. Gerade unsere Diasporagemeinden sind oft aus allen deutschen Stämmen zusammengesetzt. In ihnen können wir am ehesten beweisen, daß wir „ein einig Volk von Brüdern sind." Bei aller Wertung und Schätzung der Ctammeseigenart. dürfen wir uns n-.cht voneinander ad- schließen: die Einheimischen nicht von den Zugezogenen, die älteren Gemeindemirgliedcr nicht von den neu Zuge- wanderten. Möchte von jeder unserer Diasvoragemein- den gelten, was die Apostelgeschichte von der christlichen Urgcmeinde in Jerusalem schreibt: „Die Menge der Gläubigen war ein Herz und eine Seele" (Apg. 4. 32). Die erhabenste Pflicht der Vaterlandsliebe besteht darin, das religiöse und sittliche Leben des Volkes zu fördern: alle Erdenmacht steht ja letzthin im Dienste der göttlichen Majestät. Der Staat kann nicht Abschluß und Endziel des Menschenlebens sein. Auch er steht mit den zeitlichen Aufgaben, tue ihm m der geschöpflichen Ord nung zugefallen sind, im Dienste des Allmächtigen. Wir begrüßen es daher aufs wärmste, wenn der Führer er klärte, daß er die christliche Religion zur Grundlage des Lolkstumes machen wolle. Wenn der Reichskanzler in seiner programmatischen Erklärung vor dem Reichstag sein Wort für die Freiheit der Kirche verpfändete, wenn er sich ferner bemüht, durch die Gesetzgebung einen un christlichen Geist im deutschen Volke zu beseitigen, so findet er in allen diesen Maßnahmen keine wärmeren Befürworter als die deutschen Katholiken. Daß unser deutsches Vaterland seinen christlichen Charakter behält, lieg: vor allem an uns Christen selbst. Wir freuen uns über jede Unterstützung, die uns die Re gierung in diesem Bemühen zuteil werden läßt. Für den christlichen Charakter des Reiches ist aber der Wille der Regierenden allein nicht maßgebend. Der christliche Staat entsteht erst dadurch, daß Regierende und Bürger sich als gläubige Christen fühlen und betätigen. Das Vorbild und erhabene Beispiel Jesu Christi muß täglich vor jedem christlichen Bürger stehen. Ein jeder mutz sich fragen: was würde Christus tun in meiner Lage, an mei ner Stelle, in meinem Berufe? Wie würde er sich ver halten gegenüber meinen Mitmenschen, gegenüber den Volksgenossen, mit denen das Leben mich täglich zusam menbringt. Wenn jeder von uns den göttlichen Heiland in seinem Leben und Wirken täglich und stündlich vor Augen Härte, wenn jeder von uns mit St. Paulus sprechen könnte: „Nicht mehr ich lebe, Christus lebt in mir" (Gal. 2, 20), dann hätten wir dem Staate das stärkste Funda ment seines Bestehens gegeben, wir hätten unserem Vaterlands das Größte und Beste geschenkt: den christ lichen Charakter, die Bürgschaft des Friedens nach innen und nach außen, die Hilfe und den Beistand Gottes, Gna dengaben und Segnungen, die wir im täglichen Gebet» und besonders im gemeinschaftlichen Sonntags^Lottes- dienst vom Himmel erflehen wollen. H. Das Christentum steht im Kamps. Ein neuer Glaube wird verkündet — der christ liche Glaube altert nie, die christliche Offen barung ist immer neu. 1. ) Zu unserem Bedauern bemühen sich manch» Menschen, heure einen neuen Gegensatz im deutschen Volke aufzureißcn. Sie sprechen uns Katholiken die vaterländische Gesinnung ab und verdächtigen ost die, die zu uns gehören. Wir wollen diesen Leuten ihre Vaterlandsliebe nicht absprechen, aber tatsächlich handeln sie gegen die Volksgemeinschaft, wenn sie solche Verdäch tigungen gegen treue Katholiken aussprcchen. Solche Vor würfe gegen uns Karholiken sind ja nicht neu. Schon Augustinus mutzte sich und die christliche Religion gegen den Vorwurf der Sraatsfcindlichkeit und Vaterlandslosig keit verteidigen. Mit dem hl. Augustinus geben wir al» Antwort: „Da mögen einmal die Leute, die die Lehre Christi staatsfeindlich nennen, versuchen, solche Unter tanen zu schaffen, wie die Lehre Christi sie verlangt. Solche Gatten und solche Gattinnen, solche Eltern und solche Kinder, solche Steuerzahler und solche Steuer beamten wie sie nach den Vorschriften der christlichen Lehre sein müssen" (Ep. 138 ad Marcel. 2, 1ö). 2. ) Ein neuer Glaube wird verkündet. Wir bedauern es besonders, wenn immer wieder neue Ver suche gemacht werden, eine Religion mit oder ohne christ lichen Einschlag nur auf germanisches Blur und deutsche Erde zu gründen. Gegenüber diesen Bestrebungen weisen