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Nr. 62. — 11. 3. 35. Sächsische Volkszeitung. Seite 4 Volk in Not/ Roman von Felix Nabor 80. Fortsetzung, „Bei Gott, das wollen wir!" sagte er und drückte ihr die Hand. Dann schloss er in die Windjacke, nahm den Lodenhut und hängte die Flinte um. „Man mutz sich vor sehen im Moor", sagte er. „Es ist tückisch und hinter jedem Busch kann ein Feind lauern. „Wenn der Nebel dampft, pslügt der Teusel im Moor", heitzt's im Volk." Uli schlotz sich den beiden an. Gisela nahm herzlich Abschied vom Negerl und flüsterte ihr ins Ohr: „Wenn du Hochzeit machst, will ich auch dabei sein, und mich an deinem Glück erfreuen. Harre aus — und alles Gute!" Negerl schüttelte betrübt den Kopf. „Ach, Eifa", gab sie zurück, „es wird niemals werden! Jetzt, wo wir arm sind, findet er den Weg zum Moorhof nicht mehr." „Das glaube ich nicht, Negerl. Nieder ist ein Ehren mann — und treu wie Gold. Leb wohl!" Noch ein Abschiedskutz — dann trat Gisa den Heim weg an. Schon nach ein paar hundert Schritten tauchten die drei Gestalten im Abendnebel unter. Negerl schaute ihnen nach und spann derweil einen goldenen Faden: er lief vom Moorhof über die Heide zum Schulhaus von Ambach: aber er war so zart und fein, datz sie immer und immer fürchtete, er könnte im Nebel jäh zerreitzen. Andern Tages fuhr Gisela nach München, nm bei der Schulbehörde ihre Versetzung zu erbitten, die ihr auch be willigt wurde. Am Nachmittag hatte sie eine Besprechung mit dem alten Justizrat Kassier, einem Freunde ihres Vaters, daraus schrieb sie an den Ingenieur Simon Holl in Ambach: „Datz du mich schmählich belogen und betrogen hast, davon will ich nicht reden, aber datz du ein armes Mädchen ins Unglück brachtest, das ist ein Verbrechen, das du sühnen sollst. Du wirst also die Näherin Sabina Glonner innerhalb eines Vierteljahres zu deiner rechtmätzigen Gattin machen und dem Knaben Simon deinen Namen geben. Sei gut zu dem Mädchen, das so viel um dich geweint hat: in ihrer treuen Liebe wirst du eine neue Heimat fin den. Sei deinem Knaben, einem prächtigen Kinde, ein guter Vater und ein Vorbild in allem Guten: er wird dir's tausendmal lohnen durch seine Liebe. Im Feuer dieser Gatten- und Kindesliebe wirst du geläutert werden wie Gold im Schmelzofen — und dann wirst du wieder werden, was du ehedem warst: ein ehrlicher treuer deutscher Mann! Das Leben fordert von uns allen Opfer. Bringe auch du ein Opfer — das Opfer der Pflicht: dann will ich dir vergeben. Gisela May." Nachdem sie den Brief auf dem Postamt hatte ein schreiben lassen, kehrte sie nach Ambach zurück. Still und unverdrossen tat sie noch zwei Wochen lang ihre Pflicht; still und unbemerkt verliest sie das Dorf, in dem sie das Bitterste erlebt hatte. Viele Kinderherzen trauerten ihr nach und als sie ihnen die Hand zum Abschied drückte, flössen aus unschuldsvollen Kinderaugen so viele Tränen, als ob eine heitzgeliebte Mutter für immer ginge... Und Gisela May zog in die Welt hinaus und ging ein sam ihren Weg. Viele Frauen gehen einsam und still diesen Weg, blu tende Wunden im Herzen. Neuland. Es ging nun schon in den Winter hinein, aber dis Erde war noch frostjrei, so datz Mang und Uli neun Stun den im Tag im Teufelsmoor arbeiten konnten und tüchtig vorwärts kamen. Mang freute sich der Arbeit. Sie verjüngte ihn und gab ihm neue Kraft. Und wenn der neue Besitz im Ver gleich zu seinem früheren Hof auch nur etwas Kleines und Winziges war, so hatte er sich doch das Veste und Köst lichste gerettet: er war ein Bauer geblieben!... Bauer aus eigener Scholle. Das gab ihm Mut, liest ihn hoffen und an die Zukunft glauben. Er besäst ein eigenes Haus, ein paar Tagwerk fruchtbares Land, ein Pferd und vier Kühe, die brav Milch wendeten Jeden Tag ging das Milchwügelchen zum Städtchen und die beiden Moosvögel brachten hübsch Geld zum Moorhof, das Negerl treulich verwaltete. Auch hier, im wilden Moor, erwies sich die Erde als eine sorgende Mutter, die ihre Kinder nährte und wäh rend des langen Winters, im Schweigen der Nacht, untcrm flimmernden Sternenhimmel, neuem Leben entgegen träumte. Auch im Moor wirkte die Natur ihre heiligen Wunder, trug köstlichen Samen im Schatz, der nach ewigen Gesetzen keimte und neues Leben verhietz. Durch die dunk len Winternächte zog ein Sturmgebraus, wie eine Jubel- Symphonie, das Hohelied des Werdens und der Frucht barkeit. Uli war voll Kraft und Feuer bei der Arbeit. Obwohl noch jung, fühlte er sich doch schon als Mann, den die Not des Lebens gereist hatte, und er arbeitete mit dem Un gestüm eines jungen Niesen. Welche Freude mar es, auf eigener Erde zu stehen, das wilde Teufelsmoor zu bezwingen und cs sich dienstbar zu machen! Jeder Spatenstich war ein Treuschwur: An der Schölle sesshaften, an dtt eigenen Erde! Zurück zur Natur, der gütigen Lebensspenderin! Er kannte keine schönere Aufgabe, als dieses weite, wilde Gebiet urbar zu machen, dieses riesige Sumpsfeld dem Todesschlaf zu entreitzen, zum Leben zu erwecken, in ein Paradies zu verwandeln, das tausendfältige Frucht brachte und ihm und feinem Volke das tägliche Vrot gab. Mang hatte den Meliorationsplan seines Vaters ge funden, der vorzüglich war; nach ihm arbeiteten sie. Dicht neben dem schmalen Fahrweg durchs Moor lag die Nöhrenleitung, durch welche das Wasser abslotz. Da, wo der Strang ansetzte, legten sie ein Reservoir an, in wel chem sich das Schlammwasscr ansammelte: die Erde blieb in einer Filter zurück, während das schwarze Wasser durch den Nöhrenkanal abslotz. Das auf solche Weise entwässerte Land wurde sofort umgegraben, mit trockenem Torsmull vermengt und zur Aussaat vorbereitet. Wie ein König schritt Mang über die schwarzen Ge vierte, streute mit feierlicher Gebärde den Samen aus, wäh rend Uli die Egge über das Neuland führte, das der Him mel segnete. Denn datz ihre Arbeit Segen bringen müsste, davon waren sie fest überzeugt; in dieser fetten Humus schicht, die Jahrtausende geruht hatte, mutzte die Sonne im kommenden Frühling eine ungeahnte Fruchtbarkeit erzeu gen und dieses schwarze Land in ein Paradies ver wandeln. Einmal verirrte sich auch Lehrer Nieder in das Teufels moor. Die Sehnsucht nach dem Negerl trieb ihn her, aber er wollte es nicht merken lassen. Daher betrat er den Hof nicht, sondern suchte Mang bei der Arbeit auf. Seiner ehr lichen Natur widerstand es, in dem Mädchen Hoffnungen zu erwecken, die er nicht erfüllen konnte. Sein Berus nahm ihn so sehr in Anspruch, datz er keine Zeit für Liebeswerben hatte und seine Taschen waren so leer, datz er sich nicht ein mal eine Dreizimmer-Einrichtung, viel weniger ein Klavier, kaufen konnte — und das war doch immer sein höchster Wunsch gewesen. All feine Einnahmen flössen dem Jugendbund zu; um der Sache der Bauern besser und rascher dienen zu können, hatte er sich ein Motorrad ge kauft, dessen Bezahlung seine Finanzen derart erschütterte, datz er für ein ganzes Jahr der Sklave seines Gläubigers geworden war. An eine Heirat war unter diesen Umstän den nicht zu denken, und da auch das Negerl auf ihrem armen Moorhof keinen Kammcrwagen ausriisten konnte, so rückte die Erfüllung seines Glückstraumes in weite, ufer lose Ferne. Auf Umwegen erfuhr er, datz Negerl heute in der Stadt sei, datz es ihr aber soweit gut gehe. Mehr bracht« er aus Mang und Uli nicht heraus, denn beide waren zu stolz, um das Negerl dem Lehrer aufzudrängen. Sie war ja auf dem Moorhof gut aufgehoben und man brauchte sio nötig zu der vielen Arbeit, di« hier von jedem gefordert wurde. (Fortsetzung folgte fragen hinter der Wand Freundliche Antworten für humorige Leute A-Dur F. F. in L. — Jammern Sie nicht über die Nöte der Zeit. So schlecht geht es Ihnen gewitz nicht, datz Sie nicht auch sehen mühten, wie es anderen auch nicht besser oder noch viel schlechter geht. Und wenn es Ihnen schon schlecht ginge, dann brauchen Sie deshalb noch lange nicht andere schlecht zu ma«l)en. Vor allem nicht Ihre gute Frau, die Sie als „Hauskreuz" zu be zeichnen belieben. Mein lieber Herr, es liegt ost nur an dem Partner, ob ein „Hauskreuz" sich in einen Haussegen ver wandelt oder nicht. Und übrigens könnte es Ihnen auch in der Beziehung noch schlechter gehen. Mein Freund, der Bassist Vrei- tensteg, den ich seit Jahren nicht gesehen hatte, ist ein Beispiel dafür. „Wie geht es Dir denn jetzt?" fragte ich. — „Na", sagte er, „So: A-Dur!" — „Verstehe ich nicht!" schüttelte ich den Kopf. — „Ist dock, einfach!" lachte er trübe: „A-Dur: Drei Kreuze. . . Eine Frau und zwei Töchter!" Die Fingerabdriirsie der „Geister" Z. Z. in A. — Sie freuen sich mit Recht der energiscl)en Art, in der die Reichsrcgierung gegen Okkultismus und Wahr- sagcrei vargehl. Vorgänge im Ausland zeigen, wie berechtigt das ist. In Nemyork haben eine Anzahl Spiritisten Finger abdrücke von sich nehmen lassen Sie wollen nach ihrem Ab leben. wenn ihre „Gestcr" in spiritistischen Sitzungen „zitiert" werden, durch Abgabe der Fingerabdrücke bezeugen, datz sie es wirklich sind! Offenbar sind also diese Leute des fröhlichen Glaubens, datz Geister noch Fingerabdrücke geben können. Die Leute sollten doch einmal erst einen Versuch der Art machen, etwa mit einem Verbrecher, dem sie vor der Hinrichtung die Fingerabdrücke abnehm.cn und dann seinen „Geist" zitieren könnten. Allerdinas dürfte da eine Schwierigkeit sein: Solche schwere Jungen könnten auch nach dem Tode noch eine Ab neigung dagegen haben, ihren Fingerabdruck hcrzugeben . . . Doppelleben G. N. in L. — Wie, Tic halten ein „Doppelleben" für unmöglich? Die Kritik, die Sic auf Grund dieser Annahme an dem Roman „Dr. Iekyll and Mr. Hyde" von N. L. Stevenson üben, erscheint uns als verfehlt. Sie überschätze» die Phantasie der Dichter: Das Leben selbst bringt derartige Dinge hervor. Wenn jener Raman einen namhaften Londoner Arzt schildert, der in der Nacht das Leben eines Verbrechers führt, so ist es ein hübscher Zufall, datz gerade in diesen Tilgen sich «in ganz ähnlicher Fall ereignet hat. Allerdings nicht in London, sondern in Turin. Dort war einer der bekanntesten Aerzte ein geschick ter Chirurg namens Grazioli, der unweit der Stadt ein grotzes Sanatorium besah. Er war sehr glücklich verheiratet, hatte zwei Kinder, war durch eine umfangreiche Praxis und graste wissenschnilliche Arbeiten scheinbar bis zur Erschöpfung in An spruch genommen. Kein Mensch hätte geahnt, datz Grazioli in den Nächten ein Leben führte, das mit den Staatsgesetzcn nicht zu vereinbaren war und im merkwürdigen Gegensatz zu dem ocmcinnützigen. moralischen Lebenswandel, den er am Tage führte, stand. Ein an sich harmloser Autounsnll führte zur Entdeckung: Aus der SIratze nach Turin waren eines Morgens zwei Autos zusammengestotzen. wobei sich herausstelltc, datz die Infasöm des einen Mögens offenbar erheblich Ix'trunken waren. Der Polizeiarzt entnahm ihnen Blutproben, die das über raschende Eraeimis holten, datz cs sich nicht um Alkohol-, son dern um Kokainrausch handelte. Ti« Polizei überwacht« nun in den nächsten Tilgen die Insassen des Wagens und es gelang, in geringer Entfernung vom Sanatorium des Dr. Grazioli eine Villa festzustellen, in der sich allnächtlich eine Gesellschaft von Damen und Herren zu wüsten Orgien traf. Die Polizei nahm 25 Personen fest, die sich fast sämtlich im schweren Kokain rausch befanden. Die Villa war autzcrovdentlich raffiniert ge baut. Unterirdische Gänge führten zu dem Sancltorium des Dr. Grazioli, der sich ebenfalls unter den Festgenommcnen befand. Grazioli hatte die Villa eigens für diesen Zweck erbauen lassen und die ihm als Arzt zur Verfügung stehenden Möglichkeiten lxnutzt, um die Rauschgifte zu beschaffen. — Selbstverständlich ist das ein Ausnahmefall, der gerade deshalb solci»es Aufsehen erregt. Aber wenn Sie solche Ausnahmefälle betrachten, soll ten Sie Ihre Behauptung, datz ein Doppelleben unmöglich sei, künftig unterlassen. Das Lclwn übertrifft die Phantasie der phantasievollsten Dichter und schreibt selbst die abenteuerlichsten Roman«. Der ondulierte Ferne Osten R. F. in K. — Si« haben ganz recht: Ter Ferne Osten ist für jeden von uns geheimnisvoll und nie ganz zu verstehen. Aber wenn Sie behaupten, datz wir die Menschen einer so fernen Welt überhaupt nicht begreifen könnten, weil sic ganz anders fühlten und dächten als wir, dann möchte ich das doch etwas bezweifeln. Tie Chinesinnen wenigstens scizeincn ganz ähnlich Empfindungen zu haben wie die Europäerinnen. So haben neu lich in Schanghai die jungen Chinesinnen gegen das neue chine sische Ehcgeselz protestiert, das für ungetreue Ehefrauen Ge fängnisstrafen bis zu einem Jahre vorsieht, schuldige Elpunänner dagegen frei ausgehen lässt. Da hätten Sie doch auch mit protestiert, wie? Die heiratsfäbiaen Töchter angesehener Fami- fien in Schanghai halxm sich verschworen, nicht eher zu heiraten, bis entweder dies einseitige Gesetz aufgehoben oder aber auch auf die Männer ausgedehnt wird. — Und noch schlimmer Hai es der Marschall Tschiangkaischek mit den Chinesinnen ver dorben. Er hat nämlich seinen Soldaten, insliesondere den Of fizieren, verboten, Frauen zu heiraten, die ondulierte Haare haben. Düs hat zu einer wahrhaften Volksbewegung und in Peking sogar zu einem Proleslumzug gegen den Marschall ge führt. Die Frauen des Fernen Ostens wissen eben schon längst die Annehmiichkeiteu des Bubikopfes zu schätzen und wollen sich diesen Vorzug nicht nehmen lassen. Der Ferne Osten ist fchon längst ebenfo onduliert wie der Westen und nicht nur das: Er wehrt sich leidenschaftlich dagegen, sich die Ondulierung nehmen zu lassen. Fräulein Torero C. I. in O. — Sie finden es abscheulich, datz eine Frau sich dazu hcrgibt, bei Stierkämpfen den Torero zu spielen? Sie vergessen, datz wir Nordländer einen anderen Geschmack haben als die Menschen des Südens. Uns ersclpnnen die Slierkämpfe überhaupt als abgeschmackt und widerlich: ein klassischer Zeuge dafür ist die Schilderung eines Stierkampfs durch den späteren Generaiseldmarschall Graf Moltko. Aber wcks uns abstötzt, das zieht die Söhne des Südens unwiderstehlich an. Und so ist es verständlich, datz das erfolgreiche Auftreten einer Frau in der Arena für Spanien eine Sensation geworden ist, die grösser ist als alle politisckzen Sensationen. Iuanita Cruz, so heisst diese junge Schöne, hat im vergangenen Jahr«, in dem sie zum ersten Male auflrat, 58 Stiere umgelcgt und 650 000 Pesetas verdient. Ihr« Erfolg» und Einnahmen dürften In diesem Jahre noch wachsen . . . Was die Sensation um diese Frau noch er höht, ist ihr völlig zurückgezogenes Lelien. Zahllose Helrats anträge sind ihr schon gemacht worden, aber sie nimmt keinen an. Offenbar ist sie der Meinung, datz mit einem wilden Eller in der Arena leichter fertig zu werden ist als mit einem Mann zu Hause. Wie dem auch sei: Spanien hat mit diese« Stierkämpferin eine Sensation nach seinem Geschmack. Di« wollen wir ihm gönnen, wenn wir auch Sensationen anderer Art vorzicchen , . . Dauerredner W Z. in A. — Sie möchten gern wissen, wie lange ein Mensch reden kann? Das ist letzten Endes Sache der tUegabung. Die einen bekommen Zustände, wenn sic nur zwei Minuten sprechen sollen (einen solchen Typ hat neulich Heinrich George in der Verfilmung von Gottfried Kellers „Sieben Aufrechten" sehr nett dargestcllt), die anderen können stundenlang reden und hören dann immer noch nicht auf. Sie wissen ja aus den Parlamenten alten Stils, wie mit Gewalt die Redelust insbe sondere der Kommunisten eingedämmt werden mutzte. Datz solcl)« Daucrreden auch einmal ihren guten Sinn haben konn ten, beweisen die Reden der Vorkämpfer der irischen Freiheit im engllscizen Parlament, insbesondere O'Connels, der gegen die vom englisckzen Parlament geplanten Ausnahmegesetze für Irland tagelang redete, um die Annahme dieser Gesetze hinaus zuzögern. Diese Dauerreden waren eine patriotische Tat, was man van den meisten anderen Dauerredcn nicht behaupten kann. So auch nicht von der neuesten Leistuna dieser Art, der Dauerrede des französischen Abgeordneten Philibert Besson. Dieser tüchtige Abgeordnete hatte nämlich einige Sachen ans dem Kerbholz. Er wär zu einer Geldstrafe verurteilt gewesen, hatte aber die Polizisten, die bei ihm diesen Betrag hatten ein kassieren wollen, nach allen Regeln der Kunst verprügelt Als darauf die Staatsanwaltschaft gegen ihn Anklage erhob, ent wendete er die Akten und entfloh damit über die belgische Grenze. Nun wurde er zu drei Monaten Gesänanis verurteilt. Aber der tüchtig« Besson kam einfach nur dann nach Frank reich zurück, wenn die Kammer tagte, und er unter dem Schutz« der Immunität stand. Cchlieklich stellte der Iustizminister bei der Kammer Antrag ans Aushebung der Immunität Beslans. Besson verteidigte sich in einer mehrstündigen Rede, in der er all die Ideen vorbrachle, die er auch sonst vertritt, und womit er offenbar dem französischen Publikum sehr viel Spatz macht. Er verlangte die Einführung der OZesetze Karls des Groszen zur moralischen Sanierung Frankreichs, die Umwandlung der Wäh rung nach einem von ihm entworsenen Plan und vieles andere mehr. Die Kammer lachte sich krank, aber schlietzlich entzog man Herrn Besson das Wort. Da er sah, datz ihm der Schulz der Immunität nicht bleiben würde, begab er sich in das Re staurant des Parlcknents, um ivenigstens noch einmal ordent lich zu dinieren. Und die Polizisten, die sofort nach Aushebung der Immunität Herrn Besson den Haftbefehl überbrachten, waren höflich genug zu warten, bis er seine Speisenfolge be endet hatte. Nun lzat er im Gefängnis einige Zeit Gelegenheit, etwas spartanischer zu essen und sich in der Kunst des Schweigens zu üben. „Pulmufz-Gesicht", nicht „Bulmuo-Kops" Abonnentin ans Braunschweig. — Schönen Dank für Ihre freundlick)« Aufklärung! Zu der Anfrage von Pfcsferfrcsser, die wir hier vor acht Tagen abdruckten, schreiben Sie uns: „In den gestrigen freundlichen Antworten will jemand wissen, was ein Bulmus-Kopf ist. Nachdem man diesen Kopf, der aber gar kein Kopf, sondern nur ein Gesicht ist, in die scheene meeche sächsische Spraclze umgewandelt hctt, kommt etwas Weiches. Sanftes her aus. was es der Bedeutung nach beinahe sein könnte. Dieser Kopf ist in dem harten braunschweigischen Dialekt ein „Pulmutz- ktzeficht". Ein vollmondähnliches, rundes ausdrucksloses Gesicht soll damit bezeichnet werden. Aber da gibt es noch einen an deren Kopf, der hier wohl auch nicht bekannt sein dürste. Dieses Ist der „Dct'sch Kopp", womit Kinder alles, was dümmer al» dumm ist, bezeichnen." — Pfefferfresscr weitz setzt also Be scheid. Und hoffentlich finden sich nun nicht freundliche Leser, die mir in boshaften Zuschriften versickzern, datz ich einen Dettsch-Kopp mit Pukmutz-Gesicht hält« . . . Marabu. Ski 02. — Ick. 3. 35. »«vsclsn Ein Aufru! Zur Verm In meinem in d« ösfentliclsten Ausruf zu ich zur Mitarbeit bei d ! leidende Volksgenossen rules war erfreulich g boten sich zu tätiger ! rcrmitllungsstclle bei, Thcatersträtzc 11, 3., Z cnntcs der NS.-Voli tau sch stell« angegl Geschäftsstellen wcitgel Ihre Ausgabe bestehl eines Austausches grös scn und die Bennihu Volksgenossen bei der weit als möglich zu in sondere auch der Fälle zu gratzen, aber für k gen ausgedcn wollen, nung zu beziehen. Alle Bevölkerung ten Wohnungsaustaus auch hierdurch nochmc es sich hierbei nicht r um eine auf dem Gc Einrichtung handelt, Volksgenossen mit Kil sunde Wohnungsverhö D Gesundes Lebt Uebcr dieses Th vor der Dresdner T , Streben nach Vollkom im Sinne des Lebens den. So ist es gerade; seinen Leib, der durc ist, mit Liebe behani mit dem Christentum boten. Als Gesundhe » Körpers, in dem er , des Lebens gerecht z monie befindet. S Körpers zugleich «npsinden. Vererbe gebend für die G veinslutzbar sind, ist tens sest, das; chroni werden kann. Autzei Menschen auf die b ziehung, die jede Ve , schein Gebiet vcrhin! Wohnung an Licht, L den Rauschgiften, »er ivegung sind Grunds wegung sind Heilsak sein wollen. Dr. Ka saktoren in auherori des Arztes aus. Da sein, sondern eine P Der Vortrag wurde an Anregungen reict : Generalversan Drrsden-A. Am 10. gation Dresden-A. m dergkapcllc abgchalte lung ab. Der Jahre im vergangenen Iah, senwärtin, Frau Wc richt abgcben. Nacht stand für die bisher gedankt hatte, folgte der Magda Fischer Marg. Wittich. Sie «erführen. Kassierer Aemler bleiben mii - Schcrnich, Schriftsiih Berta Nowak und a Eharl. Kringler, M rege Aussprache üb, folgte. Möge die K ren unter dem bcsoi solgschaft gewinnen : Kindesleiche r einem Hause auf d > neugeborenen Knabc tz Tie Kindesmutter k MMSSSMMSM Aus de Lieder-Abend l nur eine schier über f' Halle, wieder einmo L der erfreut, so gin ki Konzert, da es gclui N zu rufen. Welche L K Heute stehen wir e Graveure ein Säng H der cs sich leisten § (einige „Reitzer" m I zugestehen!) einen s S znslellcn und nichts D siilllcs Lied nach d, A und Hugo Wolf sta! I geistige und musik I Ctümnlich ist dage§ I baritonal gefärbte I oder durch deutliche' D ausgezeichneten — I unter ein völliges! I aber, wie noch einl I menden Eindruck d I geistigen Gestaltung I grotz, der Zugaben I nutz bedeutete jedoc I hier nicht von Beg I Konkurrenz stehend Gewerbehaus. I von Geczy und D Hans schassen. N> I den Abend. Den ' I das von Geczy uni I zündenden Tanzwe I lst einfach staunen« M alle fügen sich mist