Volltext Seite (XML)
- Lr»r«- - Evam«k«^« I Nun doch ein Fußball-TrimWH über Norwegen / »«LV.'AK "" Der deutsche Futzballsport hat am Sonntag einen »einer schönsten und wertvollsten Siege errungen. Unsere wie au» einem Guß spielend« Nationalmannschast schlug Norwegen- AuSerwählte vor 100000 Zuschauern im Olympia-Stadion zu Berlin mit 3:0 <"2:0) Toren. Da durch ist zwar unsere im Olympischen Futzballturnier er- litten« Niederlage nicht auSgemerzf, aber wir haben doch die Genugtuung, zu wissen, damals unter unserem Wert geschlagen worden zu sein. In fünf von zehn Spielen hat Norwegen sich Deutschland beugen müssen. 100000 im Olympia-Stadion Nach dem trüben und regnerischen Morgen verflog gegen Mittag der grau« Dunst, die Nebelwand lichtete sich und zuweilen lugte sogar die Sonn« hervor. Aber im Lause deS Nachmittags war da- Wetter wieder regen drohend. Di« Wolken hingen tief über dem Olympia- Stadion, wo vom höchsten Wall die Jahnen Deutschlands, Norwegen-, Englands und d-r ReichSbund?» sich im leich ten Winde blähten. Riesengroß war der Andrang der Massen. S- und U-Bahn brachten in ununterbrochener Folge Tausende und aber Tausende von Fußball begeister ten heran. Aber nur die glücklichen Kartenbesitzer fanden Einlaß: vor den geschlossenen und g-kich-rten Stadion- toren harrte noch eine unüb-rsebbare Menschenmenge, die keinen Zutritt mehr fand. Mit diesem Spiel bat Deutsch land sicher alle Besucherrekorde unseres Festlandes ge schlagen. Die im weiten Rund d-S Stadion- versammelten 100000 Personen befanden sich in glänzender Stimmung. Gegenüber der Hauvttribün« hatten in einem Block rund 1000 norwegische Schlachtenbummler Platz genommen, lieber ihnen schwebte die Landesfahne mit den vier roten Feldern und dem blauwecßen Kreuz. Ein Iugendspiel hatte die schon früh erschienenen Zuschauer in der langen Wartezeit vortrefflich unterhalten. AlS der Zeiger auf 3 Uhr rückte, sprangen di: von ihrem Mittelläufer Nils Eriksen angeführten Norweger unter großem Jubel auf da- Feld. Al- die deutsch« Mannschaft mit Gz-van an der Spitze auf den Rasen kam, wuchs der Beifall zu einem Orkan an, der das Stadion in seinen Grundfesten zu er schüttern schien. Beide Nationalhymnen ertönen und nach der feierlichen Zeremonie schreiten die MannschaftSführer mit dem englischen Schiedsrichter P. Snape zur Wahl. Fritz Gzevan gewinnt daS Lo» und Norwegen hat Anstoß. Die bekanntgegebenen Aufstellungen sind unverändert ge blieben. Deutschland, Jakob: Janes, Münz nterg: Kupfer, Goldbrunner, Kitzinger: Lebner. Gellesch, Giffling, Sz-pan. Urban. Norwegen: Nordbv: Johannesen, Halmsen: Ulle- berg, Eriksen, Holmberg: Frantzen, Kvammen, Martinson, Isaksen, Hvol. Deutsches Klasse spiel bis zur Paus« Frei von allen Hemmungen nimmt dir deutsche Mann schaft den schweren Kamvf auf. Ruhig und mit vollend»ter Sicherheit rollt der Ball von Mann zu Mann, kurz« Ab gaben wechseln nut schnellen Läufen und dabei bat Szepan als meisterhafter Dirigent all« Fäden deS Spiel» der Unsrigen fest in seiner Hand. Iede-mal rauscht Beifall auf, wenn Lebner und Liffling oder Gellesch und Tzevan mit feiner Technik ihre ehrgeizigen Gegner düvieren. ES werden Einzelleistungen gezeigt, die hinter dem Kön nen grober Berufsspieler nickt zurücksteben. Die Nor weger kommen gegen die in Hochform spielende deutsche Mannschaft einfach nicht auf. In seiner Art erinnert daS Spiel unserer Elf an den großen Kampf in Glasgow gegen Schottland. Obwohl die Gegner verbissen und auf opfernd arbeiten, müssen dock minutenlang sieben bi scht Spieler den «igenen Strafraum bewachen. Zwei G ifflin g-To re Dennoch können die Norweger ungeachtet ihrer mas siven Verteidigung da» Schicksal nicht aufkalten Nack mehreren Lattenschüssen von Gellesch. Urban und Sisfling sowie weiteren sogenannten verpaßten Gelegenheiten, fällt in der 19. Minute unaufhaltsam das deutsche Führungstor. Der Mannheimer hat sick von dem überlasteten blonden norwegischen MannschaftSführer Nil- Eriksen freigemacht und schlägt da» Leder nach schöner Borlage von Urban hart und genau ein. Schon zehn Minuten später ist der von einem Riesenjubel begleitete zweite Erfolg fällig. Lebner bat glänzende Borarbeit geleistet Au» 20 Meter Entfernung legt «r Siffling den Ball haarfein, halb- hoch auf den rechten Fuß und zum »weiten Male „kano- niert" der deutsche Angriff-führer Vie „Kugel" in da norwegische Tor. Rach den beiden Treffern gönnt sich unser« Mannschaft verständlicherweise eine kleine Atem pause, da» Spiel flaut vorübergehend etwa- ab, ohne daß jedoch daraus die Norweger einen Vorteil gewinnen kön nen. Bi» zur Pause sind 4:1-Ecken zugunsten von Deutsch land erzielt, und entsprechend dem Spielverlauf hätten wir noch höher al» 2:0 zur Pause führen können. Norwegen kommt in» Spiel Die »weite Spielhälfte beginnen die Norweger über raschend frisch, die Pause hat allen Spielern gut getan. Die Gäste erzwingen sogar zuweilen offene- Feldsviel, er wecken dabei aber nicht d-n Eindruck, daß sie dem deut schen Tor allzu gefährlich werde:, können. Dazu sind bei un- in der Abwehr Jane», Münzenberg und Kitzinger zu aufmerksam und schlagsicher. Die norwegischen Schlach tenbummler feuern ihre Mannen mit größtem Stimmen aufwand an. Dem sich geradezu aufreibenden, unter setzten, aber breitschultrigen Mittelstürmer Martinsen ge lingt e- auch, einen zweiten Eckball zu erkämpfen. Unsere Mannschaft erreicht nicht mehr ganz die abgerundete Lei stung der ersten Hälfte. Aber immer sind die Deutschen überlegen und ganz dem Spielverlauf entspricht da- in der 67. Minute von Siffling erzielte dritte Tor. Gellesch hatte den Ball vorgelegt und gegen den uner hört harten Flachschuß d-S deutschen Mittelstürmer- war Norwegen- junger Ersatztorwart machtlos Eine Minute später versuchte Lehner vergeblich sein Glück al» erfolg reichster Torschütz: in Länderspielen. Der gutgemeinte Ball, der sein 20. Tor bedeutet hätte, traf, »um 5. Male in diesem Kampf den Pfosten. In der letzten Viertelstunde wurde die deutsche Ueberlegenheit wieder drückend. An griff auf Angriff rollte vor da» norwegische Tor und nur mit viel Glück und Geschick wehrten dir zur höchsten Anspannung gezwungenen Gäste weitere deutsch« Er folge ab. Elf Spieler — «in« Mannschaft Da- bedeutet für die deutsche Mannschaft da» höchst« Lob. Wie die Unsrigen da- Spiel entwickelten und durch führten, war geradezu schulmäßig und dem Lehrbuch ent nommen. ES gab keinen schwachen Punkt, und in tech nischer Beziehung standen all? Spieler auf einer großen Linie. Die taktische KampseSsührung war eine wahre Glanzleistung. Siffling, der die Torgelegenheit nahezu instinktmäßig erfaßte, Lehner, Gellesch und Szepan, die in der Vorarbeit mit fast übertriebener Selbstlosigkeit die Erfolg» ««leiteten, sie alle waren in überragender Form. Die Läuferreihe und di« Abwehr bildeten «inen geschlos sen?« Block, an dem die norwegischen Angriffe scheitern mußten. DaS Ueberraschende an d»m Kampfvlan war, daß selbst nach der 2:0-Fübrung die wuchtige Front der fünf deut schen Angriffsspieler bestehen blieb. Jakob batte nur drei mal im ganzen einzuqreifen und da wehrte er die mit äußerster Wucht abgegebenen Schüsse der Norweger meister lich ab. Die Ehrengäste Dem großen Sviel im Olnmpia-Stadion wohnten u. a. die ReichSminisnr Rust und Graf Sckwerin-Krosigk, der Reich-svortfübrer von Tscbammer und Osten mit den nach Berlin berufenen deutschen Olnmviasiegern, der ReickSvressechef der NSDAP., Dr. Dietrich, der nor wegische Gesandte in Berlin, ferner als Vertreter de» Reick-führerS SS. Himmler, SS -Gruppenführer Hevdrich sowie SS.-Obergruppenführer Loren» und der Komman deur der Leibstandarte Adolf Hiller, SS.-Obergruppen führer Sepp Dietrich bei. Urban und Siffling sind zum Norweger-Tor durchgebrochen Im Tor Nordbn. Link- im Vorder gründe der norwegische Verteidiger Johannesen. neben tbm sisfling und in der Mitte Urban. lScherl-Dagenborg — M.) England wünscht Norwegen» Els Aller Voraussicht nach wird Norwegen im November nächsten Jahre» einen Fußballänderkampf auf englischem Boden au»tragen. Maßgeblich für die bevorstebende Ein ladung Norwegen» war sicherlich, daß di« Engländer gerade in OSlo im Mai d. I. den stärksten Widerstand fanden, al» sie gegen ein« ohne den verletzten Jörgen June, mit »ebn Mann sptelende Norweger-Elf „nur" 6:0 gewannen. Ein Ergebni-, daS allerdings dem Spielverlauf nur wenig entsprach I« Fvßball-LLnderkawpf Irland—England in Belfast kamen die Engländer zu einem hohen 5: 1-Dteg. Bei der Pause stand eS bereits 2 :0. Tschechoslowakei siegt «st Nachwuchs gegen Oesterreich 2:1 Im Kampf um den Europa-Pokal standen sich bei schön- stem Wetter die Fußball-Ländermannschaste» der Tschecho slowakei und Oesterreich» vor 85000 Zuschauern auf dem Sparta-Platze gegenüber. Dieder erprobte man in Prag im Hinblick auf die schweren Kämpfe in London und GlaS- gow einige Nachwuchsspieler, die durchaus einschlugen. Oesterreich, da» bi- eine Viertelstunde vor Schluß durch «in Tor de» ErsatzlinkSauhen Neuner führte, vergab in der 76. Minute den Sieg. RechtSaußen Riha erzielte zunächst da» 1:1 und vom Anstoß an gelang durch den Halbrechten Kloc da» Siegtor. In Dien trafen bi« Städtemannlchaften von Prag und Wien vor 11000 Zuschauern aufeinander. Auch hier gab e- mit 1:0 s1:v) durch Elech einen tschechoslowakischen Steg. — Die zweiten Mannschaften von Ungarn und Rumänien lie ferten sich in Bukarest «in Tressen, da» die Magvaren mit 8.0 (2:V> für sich entschieden. Ferencvaro» Budapest siegte in Rom vor 26660 Zuschauern über Lazio Rom knapp und glücklich mit 5 :4 (8:4s im Schlußsptel um den Mitropa- Pokal. Piola, Italien» berühmter Mittelstürmer, schoß zwar drei Tore, führte aber dadurch, baß er bei einer 4: »-Füh rung Lazio» einen Handelfmeter verschoß, die Entscheidung zu Ungunsten seiner Elf herbei. — Gut» Mut» Dre-den 8:2 Diesmal gab es Uebereaschungen ia der siichs. Fußball-Sauliga GC. Planitz und DfD. Leipzig geschlagen In Sackten- Fußball-Gauliga waren am Sonntaa Gut« Mut» laa berei ' Dresdner GC. - - '3:2). Bor 10000 Zuschauern begann da- 112. Spiel der Dresdner Ortsrivalen mit einer kleinen Sensation, denn Gut» Mut» lag bereit- nach 9 Minuten mit 2:0 in Führung. In der 7. Minute wurden Hempel und Kreß überspielt und Machst« lenkte überlegt ein. Kur» darauf traf Mackste den Pfosten und Kreisch brachte den Ball unglücklich über die eigene Linie. Der Dresdner GC. bewies nun sein Stehvermögen. Schon in der 11. Minute holte Kund mit einem Schuß an den Innen pfosten auf 1:2 auf und durch zwei Kopfballtore von Schön in der 33. unk 35. Minute übernahm Ker DSC. noch vor der Dause die Führung. Wettere Treffer fielen zunächst nicht, dagegen erwie» sich auf beiden Seiten die Torlatte al» Mtter. Sofort nach Wiederbeginn erhöhte «Schön auf 4:2 und Schön stellte in der 80. Minute auch den Endstand her. Gut- Mut- unterlag zu hoch und lieferte «in überraschend gute», aber etwa» unglück liche» Spiel. Trotzdem ist der Sieg deS DSC. durchaus verdient. Kund, Schön. Hofmann, Kückerttz und Kreisch waren die Besten deS DSC. Bei Gut» Mut», die ohne GckwippS und Than antveten mußten, gefielen die Nach wuchsspieler Schiller und Ullrich, Machst«, Jähnichen und vor allem Meckert. VfB- Leipzig - Polizei Chemnitz 2:5 s1:2>. Nach den letzten Leistungen der Leipziger hatte man den Chemnitzer Polizisten nur wenig Aussichten eingeräumt. I Die Chemnitzer bewiesen aber vor über 7000 Zuschauern, > daß sie wieder im Kommen sind und in bester Besetzung In Sachsens Fußball-Gauliga waren am Sonntag vieder einmal Ueberraschungen fällig. MD. Leipzig und SC- Planitz, zwei Mannschaften, die zuletzt so erfolgreich gespielt hatten, wurden geschlagen. VfB. Leipzig unter lag dem wiedersrwacht«n Polizeisvortver«in Chemnitz in Leipzig mit 2:5, während der SC Planitz, ebenfalls in Leipzig, unerwartet der Tvielvg. Leipzig 0:2 unterlag. Der DreSdnrr SC. setzte seinen TiegeSzug fort und gewann gegen Gut» Mut» Dre-den sicher 5:2. Der VC Hartha holte sich beide Punkte gegen Lura Leipzig durch einen S:O-Dieg. Die Tabelle lautet: Verein Spiel« gew. unentsch. verl. Tore Punkte Dresdner SC. 6 4 2 — 18:8 10:2 BT. Hartha 5 4 — 1 18.8 8:2 Fortuna Leipzig 5 3 1 1 14:» 7:8 ST. Planitz 5 3 — 2 6:6 8.4 VfB. Leipüg 6 2 2 2 12:17 6:8 Polizei Themnitz 5 2 — 3 13:12 4:6 Gut- Muts Dresden 5 1 1 8 S:12 8:7 Iura Leiozig 7 1 4 2 0:12 6:8 Spielvg Leipzig 6 1 L 3 10:12 4:8 SD. Grüna 6 2 4 10:24 2:16 im Kampf um die Führung noch ein starke» Dort mitzu sprechen haben werden. In der ersten Halbzeit sab e» nock ganz nach einem Siege der Leipziger au», die meist im Angriff lagen. Die Leipziger übernahmen auch in der 10. Minute durch den Nachwuchsspieler Braunert die Führung. Sie waren dann dem 2:0 weit näker, al» die Chemnitzer einem Erfolg. In der 31 Minute gelang aber Seifert dw Ausgleich, und Helinch en konnte bi» zur Daus« durch einen, allerdings etwa» barten Elfmeter die Ckemnitzn: in Front bringen. Zwar holten die Leiv- tzger nach der Paus» in der 57. Minute durch einen von Thiele verwandelten Elfmeter noch einmal auf, aber dann stürmten die Chemnitzer entschlossen und erfolgreich, so daß die Leipziger trotz leichter Ueberlegenheit im Felde noch drei Tore hinnehmen mußten. Heimchen war noch zweimal. Geifert noch einmal erfolgreich. Spielvg. Leipzig — SC Planitz 2:0 (1:0i. WaS Energie unk Kampfgeist vermögen, zeigte Spielver- einiguna Leipzig vor 6000 Zuschauern gegen den SC. Planitz, der völlig unerwartet beide Punkte einbüßte. D«r Sieg, der erste der Leipziger, gewinnt noch an Bedeutung, wenn man berücksichtigt, daß ibr bester Stürmer, der Linksaußen Klu», bereit» in der 2. Minute verletzt auS- scheiden mußte, so daß die Leipziger da» Spiel mit zebn Spielern bestritten. Trotz dieser Schwächung de» Gkg- ner» konnten sich die Planitzer diesmal nicht entwickeln. Die hervorragende Lewziger Abwehr und Deckung unter Führung de» großartig aufgelegten Ros« stellte den Planitzer Angriff völlig kalt. Alle noch so gefährlichen Borstöße der Westsachsen wurden vorzeitig zum Stehen