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MWiVWkl M MM MWIkl. LkMmiMk »er MsiozziWlk. Die Lehrerschaft versammelle sich mit -e» beide« ober sten Klassenstusen tm Lichtbildsaal -er Schul«. Um 9 Uhr eröffnete der Schulchor die Feier unter Leitung von Herrn Lehrer Horst Krauß« mit dem Li«d: „O liebes teure» Vater» land«. Dann ergriff Herr Lehrer Johannes Schneider da» Wort zur Festrede. Mit einem Hinweis auf die Not un serer Tage, auf Wirtschaftskrise, Arbeitslosigkeit und auf die tiefgreifenden politischen Zeitereignisse, Mintsterkonfe- renzen, Notverordnungen usw. verband er die Mahnung zu Besonnenheit, unbeirrbarer ernster Arbeit jedes Einzelnen und Vertrauen zu unserem deutschen Volke. Dieses habe, das zeige der Lauf der Geschichte, schon Zeiten der furcht barsten Not mit zäher Willenskraft überwunden. ES werd« sich auch aus den gegenwärtigen Tiefen des Schicksals wieder empor zur Sonne arbeiten, wenn «S, das sei die Grundbedingung, immer mehr zu innerer Einheit und Einigkeit gelangen könne. Dieses große Ziel sei von allen im Auge zu behalten, die sich ernstlich um -en Wieder aufbau Deutschlands politisch, wirtschaftlich und kulturell bemühen. Es gibt, so- führte der Redner aus, in unserem Kulturgut jahrhundertealter Ueberlieferung so manche bindende einende Kräfte und Strömungen, deren Sprache leider nur zu oft taube Ohren und Herzen findet. Wir müssen sie wieder mehr und mehr hören und verstehen lernen. Nicht umsonst werde das deutsche Volk das Volk der Denker und Dichter genannt. Wer schon ein mal in ehrfürchtiger Ergriffenheit der gewaltigen Ewig- kcitsbotschaft, erschütternd. Hehr, titanenhaft und himmels nahe eines Beet/Hoven gelauscht hat, wessen Ohr oder Auge in einer unvergeßlichen Feierstunde aus Meistermund oder im stillen Kämmerlein den wchmutvollen, gemütS- tiefen, erhabenen, unvergänglich schönen Worten deutscher Muttersprache eines unserer Dichter gefolgt ist, wer schon einmal in stummer Andacht sich mit einem' Bildwerke deutscher Kunst vertraut gemacht und mit Bewußtsein daS Fühlen und Wollen seines Schöpfers in sich ausge nommen hat, wessen verständnisvolles Suchen je in Er staunen und Verehrung vor den Geistestempeln deut scher Wissenschaft gestanden hat, wird «S kennen, jenes Gefühl tiefer Dankbarkeit und ver söhnenden Stolzes darauf, auch «in Kind dieses Volkes zu sein, das der Menschheit so viele wertvollste Glieder geschenkt hat. Und mit dem Stolze wird die Liebe zu diesem Volke auskeimen, dem auch noch vom Schicksal ein Heimatland, eine Muttererde von herrlicher natürlicher Schönheit beschie-en ist. Wir müssen nur unsere Sinne öffnen, um sie ganz zu ver stehen und zu «rieben! Heimatliche und -verstehen, Nationalstolz und Volks liebe sind Gefühle und Herzensströmungen, die zum Ganzen führen, zur Einheit und zur Einigkeit. Den Geburtstag der deutschen Reichsverfassung könne man nicht schöner begehen, als daß man in einer Feierstunde diesem wichtigen Grundgedanken des Verfas- sungswerkeS durch Vertiefen in die Schönheiten deutscher Ikunst des Wortes, des Tones und der bildlichen Darstellung zu lebendiger Gestalt verhilft. Und nun zogen an der Lichtbilbwand Bilder -eö deut schen Vaterlandes vorüber, von Meisterhand gemalt. Der Vortragende sprach Begleitworte dazu aus dem Schatze deutscher Dichtkunst. Zwei Schüler (Schneider und Eidner Kl. 2) sprachen Gedichte („Muttersprache* * von Schcnkenborf und „Dro ben stehet die Kapelle* von Uhland), während der Schulchor durch Liedvortrag zum entsprechenden Bild die lebensvolle Gestaltung des Vortrages erhöhte. Die Feier wurde so zu einem Erlebnis für alle Beteiligten und die zum Schlüsse ausgebrachten Hochrufe auf Reich und Verfassung und der gemeinsame Gesang des Deutschlandliedes werden noch lang« in den Herzen nachhallenl * MMWseler »er Wie am Mertrnm. Nm Verfassungstage versammelten sich früh 9 Uhr daS Lehrerkollegium und die Schüler des 7. und 8. Schuljahrs der Schule am Wasserturm zu einer schlichten Feier in der geschmückten Turnhall«. Nach einem einleitenden Klavier- vortraae sang b«r Schulchor das Lieb „Freiheit, die ich meines Im Mittelpunkt der Feier stand di« Festrede des Herrn Hennig. Sie wurde umrahmt von den beilxn Gedichten „Heimat und Vat«rland* und „Ans Werk*. In sehr anschaulicher Weife ^schildert« der Redner die Ent stehung unserer Verfassung. Um zu begründen, daß Ver fassungen immer nur für «ine bestimmte Zeit Gültigkeit haben, erinnerte er an die Jahre 1871 (Verfassung des deut schen Kaiserreiches) und 1881 sSächsifche Verfassung). In diesem Zusammenhang erwähnte er den Freiherrn vom Stein und würdigte ihn als den großen deutschen Meister der Gesetzgebung. Warum sollen aber schon die Schulkinder, die doch noch gar nicht die Rechte der erwachsenen Staats bürger haben, den Derfassungstag feiern? Dies« Frage beantwortet« der Redner dahingehend, baß sich schon in der Verfassung Bestimmungen befinden, dir von großer Be deutung für die Kinder sind, z. B. Schutz der kinderreichen Familie, Schutz gegen Kinderarbeit, UnterrichtSpflicht, Lernmittelfreiheit, Stipendien. Für dies« Vorteil«, die die Verfassung den Kindern bringt, fordert sie aber auch von ihnen Achtung. Mit dem Tcllwort: „Wir wollen sein ein einig Volk von Brüdern* schloß die eindrucksvolle Red«. Die 8. Strophe des Deutschlandliedes und daS Lied „Ich hah' mich ergeben* beendigten die Feier. * MMWseler der WMile Wbo. Am 11. August 1981 früh 9 Uhr fand in der Turnhalle im Beisein der Lehrerschaft und der 7. und 8. Schuljahre eiu« schlichte Verfafsungsfeier statt. Die Halle war festlich geschmückt. Die Feier wurde durch eine Schubertsche Sonate eingeleitet, woraus eine Schülerin ein Gedicht vaterländi schen Inhalts vortrug. Nachdem der Schulchor das Lied „Ans Vaterland* gesungen hatte, hi«lt Herr Lehrer Mosebach di« Ansprache. Sich an das naheliegend« Bei spiel der SchulhauSordnung haltend, machte er den Kin dern den Begriff der Verfassung klar. In den Mittelpunkt der Rede stellte er alsdann die vaterländisch« Gestalt des Freiherr« vom Stein. Der Redner schildert« in kurzen Zügen seinen Lebenslauf und hob besonders seine Ver dienste um die B«seikigung der Leibeigenschaft und selbstischer StandeSint«ressen hervor, wobei «r allen Volks genossen ein leuchtendes Beispiel selbstloser Vaterlandsliebe zu Nutz und Frommen der Allgemeinheit bot. Der Schul chor sang alsdann „Ich hab mich ergeben*, und «in Knabe trug ein Gedicht an bi« deutsche Republik vor. Zum Schluß wurde ein Hoch auf die deutsche Republik auSgebracht. Mit dem allgemeinen Gesang der 8. Strophe des Deutschland liedes fand die Feier ihren Abschluß. MNiiWselel der SeldelmMe. Da in diesem Jahre ein« gemeinsame DerfassunaSfei«r aller Riesaer Schulen nicht möglich war, hatte die Lehrer schaft die beiden oberen Jahrgänge im Singsaale der Schule zu einer schlichten Feier des Verfassungstages versammelt. Durch Fahnentuch in Reichs- und Landesfarben, sowie reichen Blumenschmuck war -er Raum festlich gestaltet wor den. Ein gemeinsamer Gesang leitete die Feier ein. An den Gedichtsvortrag „Mein Deutschland* von Vogl, vorge tragen durch den Schüler Thielemann Kl. 2, schloß sich die Rede des Schulleiters Herrn Albert an, di« von Ge sängen des Schulchores umrahmt war. In kindertümlicher Form brachte d«r Redner den Sinn des BerfassungSwerkeS den Kindern zum Verständnis. Ein geschichtlicher Rückblick zeigte di« Entstehung der deutschen Verfassung. Wie di« anderen Nationen ihren Nationalfeiertag festlich begehen, so möchte auch dem deutschen Volke der BersassungStag ein Tag der Erhebung und Freude werden, der gleichsam der Geburtstag des neuen deutsch«« Reiches sei. Unsere Wünsche zu diesem Geburtstage gipfeln in den Worten des deutschen SangeS: „Einigkeit und Recht und Freiheit für das deutsche Vaterland*. Der Redner führte dann ein gehend aus, daß das deutsche Volk, wenn eS einig sei, zu seinem Recht und zur Freiheit nach innen und außen kom men müsse. Nach einem Gedichtvortrag deS Schülers Hoche Kl. 1 und dem gemeinsamen Gesänge -es Deutschlandliedes schloß die schlichte aber schön« Feier. —* Im „Capitol* gelangt mit dem nächste« Pro- gramm der Tonfilm „Voruntersuchung*, nach -em Theaterstück von Max Alsberg und Ernst Hesse, zur Auf- ftthrung. Die Hauptrollen in diesem Film haben die Pro minenten Albert Wassermann, HanS Brausewetter, Char lotte Ander, Gustav Fröhlich u. a. Die Handlung führt zunächst in eine alt« häßliche Mietkaserne im Zentrum der Stadt, wo seltsame verlorene Großstabtmenschen Hausen. -Man erlebt dort bas Treiben der Bewohner mit rknd wirb schließlich Zeuge einer Voruntersuchung mit seltsamen Ver knüpfungen. Näheres stehe auch Inserat. —* Schulknabe als Lebensretter. Die Kreishauptmannschaft Leipzig hat bem Schulknaven Rich. Müller in Gohlis bei Strehla für die von ihm am 4. Juli mit Mut und Entschlossenheit und nicht ohne eigene Lebensgefahr bewirkte Errettung eines anderen Gchulkna- ben vom Tode des Ertrinkens tn der Elve öffentliche An erkennung ausgesprochen. —* Grenzlandtagung in Tirol. Wie bereits mitgeteilt wurde, hält der Bund der Kaufmann«- lügend im Deutschnationalen HandlungS- gehilfen-Verband seinen fünften ReichSjngeud- tag vom 15. bis 17. August d. IS. in Innsbruck ab. Dieser Relchsjugenbtag, fltr den über 10 VM junge deutsche Kausmannslehrlinge Monat für Monat sparen, erhält seine besondere Note durch die Betonurm des Grenzland- gedankenS. Die anschließend an den ReichSjugendtag vor gesehenen Verglager, die sich bis zu 10 Tagen hinziehen, so- wie die verschiedenen Bergwanderungen sollen den an gehenden Kaufleuten einen tiefen Einblick t« da» jetzt hart bedrängte Tiroler Volkstum vermitteln. In der mit großer Sorgfalt vorgesehenen Folge find vorgesehen: Füh- rimg durch die Stadt, BegrüßungSabend in der Ausstel lungshalle, in dessen Mittelpunkt bi« Aufführung «ineS Grenzlandspieles mit annähernd 200 Mitwirken-«» steht, Staffellaus der Gaue vom Berg Jsel zur Hofburg, F«stzug durch die Stadt, ein Volksfest, welches durch den Aufmarsch der Tiroler Trachtenvereine und Vorstellungen über das in den einzelnen Gauen Deutschlands herrschend« Brauch tum eine besondere Prägung erhält, «in Fackelzug zum Werde Jsel, verbunden mit einer Weihestunde am Anbreas- Hofer-Denkmah Am Montag, dem 17. August, erfolgt bann nach einem AuSklang deS ReichsjugenbtageS der Abmarsch in di« Berglager, von d«wen die Ausflüge in di« nähere und weitere Umgebung burchgeführt werdem * Zeithain-Lag«r. Am Sonntag, b«n 9. August, veranstaltete der Verein der Gartenfreunde tn Zeithain- Lager eine Dahlien- und Kakteen-AuSstellung. Eine riesige Anzahl prächtiger Dahlien, herrlicher Garten blumen aller Arten, seltener, auserlesener Kakteen und auch eine Fülle Gartenfrüchte nebst riesigen Sonnenrosen kültto die wett« Räume LeS KajinoS. Einen peson-even Raum nahm di« Gärtneret Höhn« ein. Hier prangten tn modernen Kunstvasen herrliche Blütenstaudensortiments, zwei Steingärten mi-t den mannigfaltigsten Kakteen und Succulenten waven hier unter der fachkundigen Hand -es Herrn Kunst, und Handelsgärtners Höhne entstanden und erregten Staunen und Bewunderung. Für „Kaffeetanten* war von unserem kunstsinnigen Herrn Höhne mit aus erlesenem Porzellan, geschmückt mit einem lieblichen Blu menflor, «ine „Kaffee-Tafel* hergerichtet worden, und der Kasino-Wirt tat das Seintge, um auch auf kulinarischem Gebiete bi« Besucher -ufrie-enzustcllen. Trotz d«S zu An fang recht unfreundlichen Regenwettcrs war der Besuch der Ausstellung, wie bet der großen Mühe aller Beteiligten zu wünschen und zu erwarten war, ein sehr guter, und man kann jedermann den Besuch der Ausstellung, bi« im Sep- t«mber Herr Höhne tm Rahmen einer Spezial-Dahlienschau wiederhol«« will, nur wärmstens «mpfehlen. Stauchitz. Die hiesige Gemeinnützige SiedlungS- und Baugenossenschaft, e. G. m. d. H., ist nach vollstän diger Verteilung deS GettossenschaftSvermZgenS am 6. Aug. im Genossenschaftsregister des Amtsgerichts Oschatz ge- löscht worden. — DaS Sommerfest de» Turnvereins von 189d (DT.) am Sonntag nahm trotz des wenig günstigen Wetters einen guten Verlauf. Den Abschluß bildete ein Sommernachtsball im überfüllten Saale des Gasthofs „Zur alten Post". — Der Geflügelzüchterverein Stauchitz und Umgegend hielt am Sonnabend eine Versammlung ab in welcher für kommenden Sonntag eine Verernsfahrt mit Fvauen nach Meißen per Dampfschiff beschlossen wurde. — Die hiesige Freiwillige Feuerwehr wird am ä. st. durch Herrn Bvandmerster Grilnzig aus Oschatz inspiziert. Oschatz. Unfall durch ein scheuende» Pferd. Am Montag nachmittag ereignete sich auf der Staatsstraße Dresden — Leipzig be» Kletnneußlitz ein Unfall, der glücklicherweise ohne ernstere Folgen blieb. Durch das Knallen eines Motorrades, dessen Fahrer scharf Gas gab, wuiDe ein auf dem Felde stehendes und vor einem Schlepp rechen gespanntes Pferd scheu und ging durch. ES wollte über die Straße rasen, wurde jedoch mit dem Schlepprechen durch einen Kirschbaum aufgehalten und kam dadurch zum Stehen. Zwei auf der Staatsstraße fahrende Oschatzer Radfahrer mußten flüchten und stürzten dabet in den Straßengraben. Der Geschirrsührer wurde ebenfalls zu Boden und unter den Rechen gerissen und trug leichte Ver letzungen an den Beinen davon, auch einige Zähne sollen ihm ausgeschlagen sei», während die Radfahrer empfind lichen ^Sachschaden hatten. Der Motorradfahrer ist uner kannt entkommen. Lüttewitz. Von der Amtshauptmannschaft Döbeln ist für die Gemeinde ein Zuschlag von 100 Prozent zur Biersteuer und ein Zuschlag von 800 Prozent zur Bürger steuer verjügt worden. SMllkll-MMrilsW I« M. „DaS DreimaderlhauS" Singspiel tn 8 Akten von Dr. A. M. Millner und Heinz Reichert. Musik von Franz Sclrubert- Mit der Ausführung des „DretmäderlhauS" hatte die Steinersche Theatergesellschaft entschieden Glück. DaS HauS war fast ausverkauft, obwohl die Operette hier schon wiederholt gegeben worden ist. Aber man sieht und hört sich das Stück, zumal nach längerer Pause, im mer wieder gern an, die Schubertschen Melodien und die gemütvolle Wiener Art sind eS, die anlocken. Die Auf führung war wieder eine Glanzleistung. Eine so allseitig feine und vorzüglich geschulte Besetzung aller Stimmen der vielfach vorkommenden Ensembles ist für eine Provinz bühne, wie sich der Sammler auszudrückcn pflegt, ieden- fallS eine feine Rarität und eine Empfehlung, die eine vielseitige finanzielle Unterstützung aller Kreise verdiente. Die unübertroffenen bekanntesten Schubertschen Lieder, wie „Ich schnitt es gern in alle Rinden ein", „Dein ist mein Herz" und „Geh' Alte schau, grad so genau", sind in diesem Singspiel geschickt verwendet und der Laie staunt und be kommt einen kleinen Einblick in die Leistungsfähigkeit diese- Komponisten, den mit 31 Jahren schon der TodeS- engel küßte und der in Jahren, wo andere Menschen ge wöhnlich erst zu einer gewissen Selbstbetätigung kommen, außer seinen 400 tiefempfundenen Liedern unendlich viele klassische Stücke hinterließ. Aeußerst sympathisch berührte das Spiel Fritz Schneider», der den Franz Schubert in seiner Beschei denheit und Zurückhaltung, frei von jedem sonst Üblichen Geselligkeitsschliff, verkörperte. AIS Sänger vermochte er zu überzeugen, daß Schubert schon als Längerknabe der Hofkapelle in Wien Ausgezeichnetes geleistet habm soll. Mit seinen berühmten Kunstirennden Moritz von Schwind Max Helfer), Baron Schober tK a r l Walbröhl), Zeichner Kupelwieser William Richter) und Hof opernsänger Vogel "Adolf Hiltinger) vereinigte er sich zu einem wohlklingenden Ouintett. aus dem Baron Schober, der liebenswürdige Schwerenöter, hervorragte. Er und die beiden Schwager, der Posthalter Binder (Rolf Brinkenstein) und dec Sattlermeister Brumeder (Bruno Mich na) gewinnen bas reizende „Dreimäderl- Terzett", das gesanglich und darstellerisch gut durch Henv Nehr, Ellen Neuvert und Marga BraunS a'S Hanner! besetzt war. Namentlich haben wir eS in Marga Brauns mit einer stimmbegabten und gut geschulten Sängerin und mit einer anmutigen, mit vieler Drollig keit ausgerüsteten Schauspielerin zu tun. Eine tempera mentvolle Diva war Ilse Bi Arn st ad als Hoftheater sängerin Grisi. Das Hofglasermeisterehevaar Tschöll fand m Otto Bruck und AgneS Steiner viel Beifall. Die „Ach ja"-Seufzerszene war ergreifend und köstlich zu gleich. Franzi Parschau war derb und echt als weanerische Hausbesorgerin. Alle kleineren Rollen fügten sich anerkennenswert in den Rahmen des Ganzen. Für die Ausstattung hatte Rolf Brinkenstein Sorge ae- tragen; es waren entzückende Bühnenbilder geschaffen worden. Das verstärkte Trostel-Orchester leistete unter WernerJasperts Leitung das Beste, eS war ein recht lobenswertes Zusammenspiel. Die Regie lag in den Hän den von OttoBruck, die Inspektion führte AdolfHtl- finger. Alles in allem ein frisches, liebenswürdige- Geschehen, Vas in seiner volkstümlichen Wiener Art vollen Beifall fand und besonders den Darstellern, die ihre netten Gesangseinlagen immer wiederholen mußten, dankbare An erkennung brachte. * Priestewitz. Am 10. August wurde «n Prieste witz eine Bärenführertruppe mit mehreren Pferden, Wagen und Bären angetroffen. Diese zogen im Lande umher, um Vorstellungen zu geben. Anläßlich der Kontrolle der AusweiSpapiere wurde eine Person aulgegriffen, welche keine AusweiSpapiere bet sich harte. Diese wurde »wecks näherer Personenfeststellung dem Amtsgericht Großenhain zugeführt. Es wird nochmals in Erinnerung gebracht, daß jede Person, welche ihren Wohnort verläßt, sich über ihre Person ausweifen muß. ES genügt in den meisten Fällen der Einwohnerschein, welcher bc» jedem Einwohneramt bez. Gemeindeamt zu haben ist. Schieritz. In recht roher Weise wurde eine Frau B. auS Keilbusch, welckfe bei einer hiesigen Hausbesitzerin mit Garten- und Feldarbeiten beschäftigt war, von deren Schwiegersohn mißhandelt. Ohne etwaigen Wortwechsel oder Vorherigen Streit schlug der Mann die ältere Frau ins Gesicht, so daß die Geschlagene vor dem -Hause fast be sinnungslos zusammenbrach. Man mußte sofort einen Arzt H«rbeiholen. Dieser stellte das Platzen des Trommelfelles fest und ließ die Frau nach dem Krankenluws befördern. Die falsche Selbstjustiz des „schlagkräftigen" Manne» wird ihm sicher ein Nachspiel vor ordentlichem Gericht ein bringen. " Meißen. Fabrikbrand. In den frühen Morgen stunden des Dien-tag brach in der Stetngutfabrik A. G. Sörnewitz-Meißen ein Schadenfeuer aus. ES gelang den zahlreich herbeiellenden Feuerwehren: das Feuer auf seinen Herd zu beschränken. Nach zweistündiger Löfcharbeit war die Gefahr im wesentlichen beseitigt- Das Laboratorium und die Glasurabteilung sind in erster Linie in Mitleiden schaft gezogen worden. Trotz des erheblichen Schadens kann der Betrieb ausrechterhalten werden. * Dresden. Wie gemeldet wird, tritt am Mittwoch in Dresden eine Senkung de» Brotpreises um 2 Pfennig in Kraft. Das Vierpfund-Brot 1. sorte wird 72 und 2. Sorte 70 Pfennig kosten. * Dresden. Unfall bei der Arbeit. Am DienStag vormittag ist ein bet einer MineralZlgesellschaft aus der Bremer Straße beschäftigter 20 Jahre alter Arbiter da durch schwer verunglückt, daß er beim Verschieben von Wagen zwischen einen Tank- und einen Anhängewagen geriet. Der junge Mann erlitt Brustquetschungen, einen Schlüsselbeinbruch und schwere Schulterverletzungen. Er mutzte dem Friedrichstädter Krankenhaus zugeführt werden. * Stolpen. Beim Einfahren schwer verunglückt. In Seeltgstabt rutschte beim Gersteeinfahren der Kutscher des Geschirr» von der Querleiste und stürzte nach vorn vom Wagen, der über ihn hinwegfuhr. ES gelang, die Pferde sofort zum Stehen zu bringen. Auf Anordnung des Arztes wurde der Verunglückte ins Stolpener Krankenhaus ge bracht, da schwere innere Blutungen eingetreten waren. "Zittau. Einem Herzschlag erlegen. Im 66. Lebens jahre verstarb hier vorgestern an einem Herzschlage der ehemalige Vorsitzende des Zittauer Stadtverordneten- Kollegiums, SanitätSrat Dr. Müller. Der Verstorbene bat seine ärztliche Praxis 40 Jahre auSgeübt- In der StandeS- vertretung der Aerzteschalt spielte er lange Jahre als Vorsitzender der Slerztekammer in Bautzen eine führende Rolle. Von 1922 biS 1930 gehörte er dem Zittauer Stadt- verordnetenkollegium an, die letzten vier Jahre als Vor sitzender. * Löbau. Tödlicher Unfall beim Langholzfahreu. Bei der Abfuhr von Langholz aus dem Revier des Löbauer Berges wurde am Dienstag der neunzehnjährige ArbeUer Dammler aus Löbau durch einen abrollenden Baumstamm schwer verletzt, baß er bald nach seiner Einlieferung tn da» Krankenhaus verstarb. Wettere örtl. und kSLk. Nachrichten tu der L. Beilage.