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Riesaer O Tageblatt —»«I««» und Anrrlarr iLldchsM «d AnMaeri. Tageblatt Atzffch Postfach Ar. ST 88. Jehrg vttWWchMn Vostscheckkonta- »««den lk8g> Girokaff« «irsa Nr. « a« 1. September besinnt. Tas weitere Arbcilsvrogramm ber Konferenz sowie di« gesamte Einigung zwischen den fünf Mächten und damit bas Schicksal der Konferenz hängt jetzt »o« ber deutschen Znftimmnng zn diese« beiden Punkte» ab. Bon deutscher Leite wird in der heutigen Nach, noch aus drücklich festgestellt, datz die deutsche Telegation hierin völlig freie Hand habe und noch keinerlei Bindungen eingegangen fei. dar Straffen- Hütt, LUM UM tansvzialan Gewissen A«j»fsrr ILldchsM «ch Wn» Riasasr ragsblav ist da» zur Veröffentlichung der amtlich« vekanatmachuagm der LmtShauptmannschast Grabenhain, de» AmGgsricht» und der Amt-anwaltschaft beim - — - Ser MW SMl M die WgW. Haag, 28. August. Das Generalsekretariat ber Konfe renz gibt folgenden amtlichen Bericht über die heutigen Rachtverhandluuge« heraus: Die Delegierte« der sechs einladenden Mächte find Dienstag nachmittag um 4 Uhr unter Borfitz von Minister Jaspar z« einer Beratung der gegenwärtigen Lage der Kon» fereuz zufammengetreten. Rach einer ununterbrochene« Litzang bis 1.89 Uhr find die Delegierte« der Hauptmächte «ach gemeinsame« Anstrengung«« zu einem Ucbercinkum» «en gelangt, welches der dentfche» Delegation znr Znstiw- «Mlg unterbreitet wnrde. Die Aussprache mit ber dentfche« Delegation wird am Mittwoch »ormittag in einer Znsam- mexkuust der einladend«« Mächte «m 11 Uhr stattfiubeu. Sobald «an ei« endgültiges Uebereiakomme« erreicht habe« wird, wird die Konferenz in der Lage fein, die notwendige« Mähnahme« zur Inkraftsetzung des N-nngplaaes ,« er» . de» Amtsgerichts und ber «mtSanwaltschaft beim Amtsgericht Riesa, de» Kate» der Stadt Riesa, de» Mnmqamt, Mesa und de» Hauptzollamtt Meisten bchördlichersettS bestimmt- Blatt. 309. Mtwwch, 88. August 1-3-, abend» ^ä^Ätel«^kägeblär^rl^M^88^I«g,abend» '/,» Uhr Mtl^üsüähme der Sonn- und Festtage, aebühr. Für den Fall des Eintrebm» oon ProdukttonSverteuerungm, Erhöhungen der Löhn« und Maten nlr die Nummer do AuSgaLetaoO find bis » Uhr vormittag» auszugeben und im voraus di, SV mm breite, 8 mw hohe Brundschrift-ZeU« k» Silben) 8» Gold-Pfennig«: di« > lvewtlligter Rabatt «lischt, wen» der P """ ' ' ' -Erzähler an ber Elbe*. — Am Falle «ine» Lnspruch auf Lieferung »der R Mordnuna und di» t allgemeinen da» geworden. m mied da- Nische« Appa- * Haag. 28. August. Kurz nach Mitternacht wird bekannt, dast nach mehr al» siebenftündiger Verbandlung ein« grundsätzlich« Einigung zwischen England und den vier Gläubigermächten zustande gekommen ist. Jeglich« Einzel heiten fehlen noch. )l Haag. Die mit gröstter Spannung ermattet« Sitzung der sechs einladenden Mächte, die der Ankündigung gemäß um 5 Uhr nachmittag» begann und von der man allgemein hie Entscheidung über den Fortgang »der die Vertagung der Haager Konferenz erwatttte, dauerte ununterbrochen bi« 7,48 Uhr. Zu diesem Zeitpunkt wurde «in« Pause von etwa zehn Minuten eingelegt, um den Delegierten Gelegen- beit zu geben, eine Erfrischung zu sich zü nehmen. Haag, 28. August. Die Verhandlungen in der heutigen Nachtsitzung haben bis 8 Uhr gebauert. Am Anschluß daran wurde sofort die deutsche, englische und französische Presse über die Ergebnisse -er Besprechungen unterrichtet. Hier über kann folgendes mitgetellt werden: I« -er Zusammen kunft b« sechs Rächte habe« zunächst Dr. Stresemann, Briand und Jaspar eine« statten Appell an di« Konferenz gerichtet, «och einmal de« Versuch z« mache», ob nicht bi« Forderung ber englisch«» Delegation befriedigt werden Dr. Strefema»« hat in einer langen Rede daraus hin gewiesen, daß auf französische Initiative in Gens im vorigen September die Einberufung -er Sachverständigenkonserenz erfolgt sei, weil die Zahlungen des Dawesplanes auf die Dauer nicht mehr als durchführbar angesehen würden. Deutschland stehe ein Recht zu, auf die sich aus der Genfer Entschließung vom 18. September 1928 ergebenden Folgen hinzuweisen. Deutschland habe ferner eine« Anspruch anf bi« Anerkennung, daß die bisherige» Zahlung«« «ach de« DaweSpla« nicht «eiter durchführbar seien. Stresemann hat sodann mit großem Nachdruck auf die moralischen Berpflich- tungen der übrige» Mächte hingenneseu, die sich bei einer Nichtinkrastsetzung des Aoungplanes und dem Eintreten der hiermit verbundenen Folgen ergeben würben. Jaspar hat hierauf an die Mächte di« Frage gestellt, ob sie tatsächlich in den finanziellen Fragen ihr letztes Wort gesagt hätten. Von englischer Seite ist hierauf eine entgegenkom mende Erklärung abgegeben worden, worauf die Sechs, mächte-Konserenz unterbrochen wurde und die direkte Be sprechung -wische« de« Gläubiger möchten und England ein trat. I« diese« Besprechung«« ist ««« ein grundsätzliches Einvernehmen zuftandegekomme». Offen sind lediglich noch diejenigen Punkte geblieben, die eine deutsche Zustimmung erforderlich machen. In diesem Stadium der Verhandlungen wurden die deutschen Delegierten gebeten, wieder an den Verhandlungen teilzunehmen. Minister Curtius und Hilferding trafen fodan» in der Sonferenz wieder ein. Den beiden Ministern wurde von Katastrophe«. In der leisten Zeit haben st« die VerkehrSunsäll« der verschiedensten Art einmal wieder ko aehäust. daß »n« -in gelinder Schauer Sei dem Gedanken an ast die» Unalfick und an all dies« Schmerzen siberlälstt, Erst da» Unalfick anf der Tauernbahn, nnd dann die Entaleiinna de» War schau—Pariser Echnell-uaeS. Daneben standen in den Zeitungen eine aanze Reihe von Antokatastrovhen, io in Danzig, wo drei Todesopfer, nnd auf der Straße Soltau- Hamburg. wo vier kodetzovier aefordert wurden. Bei Schlüchtern stfirzte da« DerkehrSstuazeüa nach Erfurt ab und verursachte gleichfalls mehrere Todesfälle. Wir emvstnden all dies« SchreckenSlzenen «miomehr mit, als wir selbst von den technischen Verkehrsmitteln unserer Zeit taa» täglich Gebrauch machen. So stellt stich finwillkfirlich bei seder derartiaen ZeitungSmeldung hi» heunruhiaende Ge- dankenverbindnna 8er, daß unS auch selbst einmal das Schicksal ereilen kännte. Im allgemeinen funktioniert die moderne BerkebrStechnik ko »uverkFstia, bedient täglich Millionen Menschen so vfinktlich und kicher, daß wir iry« kaum noch der Gefährlichkeit all dieser mit Dampf oder Elektrizität oder Benzin betriebenen Maschinen bewußt sind. Und das ist ja auch aut so. Wir haben Arbeiten und Sorgen genug, so daß wir nicht auch noch jeden Tag mit Beängstigungen in die Eisenbahn oder in die Elek- irische fteiuen dürfen. Immerhin, kür die Menschheit im ganzen gesehen bleibt die Aufgabe bestehen, auch die ver- hältniSmäßia seltenen Katastrophen noch vlanmäßiaer auf ein geringere« Minimum ,ü reduzieren. Ganz ohne Gefahr wird ja das Menschenleben niemals sein. Auch wo wir e« nicht mit der Technik zu tun haben, kann uns da« Schicksal treffen. Ein Wirbelsturm kann «nS im Wal» überraschen und schwere Aeft« auf un« schleudern, der Blitz kann un« treffen, der Tod des Erfrieren« oder de« HitzschlagS fordert auch seine Opfer. Wir dürfen deshalb auch von der Technik nichts Unmögliches verlangen. Daß aber der Grad ihrer Gefährlichkeit noch stark herabsetzbar ist, unterliegt wohl keine« Zweifel. E« ist «in merkwürdiger Kontrast, daß wir so zahlreiche schwere UnalückSfäste gerade in den Tagen erleben, wo Dr. Eckener seine gewagte Fahrt mit dem Luftschiff über den aanzen astatischen Kontinent und über den unendlichen Stillen Ozean sicher vollendete. Auf der «inen Seite dieses kühne und erfolgreiche WeitervorwärtS- treiben unserer technischen Verbindung-mittel, mit unab sehbaren Perspektiven in die Zukunft — auf der anderen Seite diese Mahnung an die Unvollkommenheiten der schon so lange eingebürgerten und im allgemeinen bewährten vrrkebrStechnischrn Einrichtungen! Die Naturkräfte, die wir durch unsere Maschinerie be zwingen. sind unendlich viel stärker, als wir selbst, wenig- stenS was unsere physischen menschlichen Kräfte anbelanat. SS ist die Kraft unsere« Geistes und des von unserm Geiste beherrschten Willen», die uns mit Hunderten und Tausenden von Pferdekräften über Landstraßen nnd Schienen sausen, Wasserwegen und Wolken durchschtzeiden läßt. Sobald die menschliche Geisteskraft aussetzt — und das kann manchmal ei« kurzer Augenblick oder ein kleines Versehen sein — dann springt das ganze Mißverhältnis »wischen Menschrnkraft und Naturgewalt wieder hervor. Unser modernes Leben ist durch die Technik ungeheuer bereichert und erleichtert wor den. Wir denken in ganz anderen Räumen und wir be zwingen zeitlich ein Vielfaches von dem wa« di« technisch noch nicht entwickelte Menschheit zu leisten pstegte. Aber dieser Bereicherung und Erleichterung.entspricht and««» seit« dar vergrößerte Risiko. Uns« Leben, da« auf allen Seiten von technischen Einrichtungen und also auch von ge- fährlichen Naturgewalten umgeben ist, bedroht un« mit entsprechend mehr unglücklichen Zufällen. Auf der Gewinn seite können wir freilich andererseits all die Einrichtungen und Erfindungen buchen, die uns« Lebe« schützen und ver- länger», nicht zuletzt die staatlich« " Künste der modernen Medizin. So Menschenleben im Vergleich zu Ab« dies« Gewinn an menschl noch erheblich steigern, wenn sich - Nischen LebenSbetatiaun» »«tti«»«n bei nicht nur an die Vervollkommnung d« ... rate, sondern mindesten» «b«is^sehr an «ine planmäßigere A« MWU-MlMI. H a a g, 28. August. iTelunion.) Tas Uebcreinkowme«, bas um Mitternactit zwischen den vier Gläubigerstaaten und England zur Bewilligung der englischen Wünsche zustande gekommen ist, enthält im weienkliä-en folgende Punkte: 1. Der englische Anteil au de« deutschen Tribntzahlnnge» wird »« 49 Millionen Mark jährlich erhöht. Hiervon »er, den 88 Millionen von den vier Glöubigcrmächieu garantiert. I« diesen 48 Millionen sind 18 Millionen aus dem nach dem Bonn-plan «och unverteilten Teil der ungeschützten deutschen Tribntzahlnngen enthalten, welche nrsprünglich sür die klei ne« Staate» bestimmt waren. 2. Der englische Anteil an dem ungeschützte« Teil ber deutschen Tributzahlungen wird anf Ski Millionen Matt jähr lich erhöht. 42 Millionen hiervon sind a«S de» für de« Dienst her Dawesanleihe bestimmte« Betrag entnommen. Hier-« ist eine besondere Zustimmung Deutschlands erfor derlich. Der für den Dienst der Da mess «leihe erforderliche Betrag wird, «« diese 42 Millionen sreiznmache«. anf eine« bestimmte« Jahresbetra« skizziert. 8. Hinsichtlich der Sachliescrnngen hat sich die italienische Regierung für die Dauer von drei Jahre« verpflichtet, jähr lich eine Million Tonne« englischer Kohle für die italieni sch« Staatseisenbahneu znm jeweiligen Marktpreis abzu nehmen. Ein endgültiges Abkommen, in dem di«se Punkte formu liert werden, ist in Vorbereitung. ien nm Mittwoch versucht »erbe» wir», , i« Znftimnmng znr Uebermchme bitter Vivr Milt»««» Rntt jährlich z« erlange», wodurch sich Vie gesamte« bentsch«» Trivntlastrn entsprech««» erhtzhe« würbe«. Rach verlasse« der Konferenz erklärt« der Schatzkanzler Snowden, baß England «och der hentigen «ereinbairm» in ZnAmft 48 Million«» Matt «ehr btt»«««» »erbe, al» dies la» vorgesehen sei. England würde sich anch «it Regel»«« al» SS Million«» Matt «,1er WWi Es Mw ZMIMi. Haag. Nach Abschluß der Verhandlungen haben in der Nacht die englische, französische und die italienische Delega tion ihrer Presse längere Erklärungen über den Stand der Verhandlungen abgegeben. Nach diesen Mitteilungen be steht jedoch zwischen der Auffassung der englischen Delegation und der Auffassung der französischen und italienischen Del«, gation über die Grundlage der Einigung «in gewisser Gegen satz. Die englische Delegation stellt fest, daß ihr eine Er höhung ihre» JahreSanteilS an den deutschen Tributlastcn um 4V Mill. Mk. zugesichert worben sei, von denen 88 Mil lionen Mark durch die GISubigermächte garantiert worden seien. In den Mitteilungen der italienischen und franzö sischen Presse wirb dagegen erklärt, daß der englische Jah- reSanteil an den deutschen Tribntlasten lediglich um 88 Mil lionen Mark erhöht worden sei. Es ergibt sich somit ein Unterschied zwischen ber englischen und der französischen Auf fassung von 4 Millionen Mark jährlich. ES verlautet, daß m de« Besprechung ich erheblich steigen,, wenn ßch ischen LebenSbetät' bei nicht nur an die rate, st—.— Vavaffmig de» menschlich«, GÄj antwottung-volleren Aufgab«« und der Ehanffeur nicht mph passant und auch der vrbttwr mit anderer Aufmerksamkeit nutz anderen Kenntnissen uud «it ibrsa Brrrilbtunaen s°md. -n °° ».».mm kinigung (ASubigsrmSckts llatt Svororantta« llttlllluna ttar an«II»estan koreiarunasn. 5oim1sg„reppeliu" kllkUIug nach Mellrictizstakeii ftiuunnng bedürfte«. Beide Minister erklärten darauf, baß sie ohne die Anwesenheit des ReichSaußenminifterS nicht in der Lage seien, die Verhandlungen aufzunehmen. Sie be tonten dabei, daß Dr. Stresemann infolge der außerordent lichen Anstrengungen des heutigen Tages nicht mehr in der Lage gewesen wäre, an den Nachtverhandlungen teilzuneh men. Dieser Standpunkt ist von -en übrigen Delegierten voll anerkannt wokden. ES wurde daher beschlossen, ans Mittwoch vormittag eine neue Znsnmmmckunft »er sechs Mächte «in-nbernfe«, in -er die Verhandlungen mit Deutsch, land geführt werden sollen. GS handelt sich jetzt um folgende zwei Pimkte für di« von den übrigen Mächten di« Zustim- muna Deutschland» gefordert wird: 1. DaS Verhältnis -wisch«, de« »»«ttchützt«» «,« ge- schützt«, Teil, ». h. «rhichnng d«S ««geschützten Teiltt ter deutschen Tributlaften. tz. Di« verteil««» deS UeberschnffeS von 888 Millionen an» de« Uttermma d«S Dowes- znm Pvnwgplem «it ve, ttickfichtiuuna der BesatznnnSkvften. D^kbetden Krage« werden jetzt de» Gegenstand der SechS^llälhtekonserenz am beutige« Mittwoch «wen. Sollte a»M«t»vchtt DonnarStag bi« find«,. Kerner ist ein« Uebereinstimmuna dahin erzielt worden, daß t« Kalle einer Einig«« »er -«nüzpla» ttS «oll in Krnft getreten ettlärt werb«, wird, nnd datz sodann fämt- liche Organisationsausschüsse de» Aoungplane« auch -er Ausschuß für die internationale Bank unverzüglich ihre , „ ^^tzp2-«M^^gen^oräI3zählüng^fT^l!n«n Monat 2 Mark 2L Pfennig ohne Zustell- n der Löhn« und Materialien« reise behalten wir un» da» Recht der Preiserhöhung und Nachforderung vor. Anzeigen » »u bezahlen; ein« Bewähr für da» Erscheinen an bestimmten Lagen und Plätzen wird nicht übernommen. Brundpwt» für 89 mm breit, Neklamezetl« 189 Gold-Pfennige; zeitraubender und tabellarischer Satz 50'/, Aufschlag. Fest« Laris», im Mrden muff oder der Auftraggeber st, Koakur« gerät. Zahlung«, und Erfüllungsort: Riesa. Achttägig« llntrrhaltungSbttlog« — Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störungen de« Betriebe« der Druckerei, der Lieferanten oder der Beförderung«einrichtungen — hat der Besetz« Zeitung oder auf Rückzahlung de» Bezugspreise«. Rotationsdruck und Verlag: Langer ä Winterlich, Riesa. Bttchift«stellt: Baethestratz« »-. «rtlich für Nedaktton: Heinrich Uhlemann, Rttta; für Anzeigenteil: Wilhelm Dtttrich, Riesa.