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MIM! Ein altes Sprichwort sagt: »Heimlichkeit ist der nächste Nachbar des Betruges!" Und in der Tat must man dem Spruch schon recht geben, wenn man sich einmal den Sinn der Heimlichkeit überlegt. ES gibt so viele Menschen, die tun alles im geheimen. Sie bereiten Dinge und Geschäft« ganz heimlich vor, sie sprechen heimlich über einen ande ren, sie schmieden heimlich ihre Pläne, kurzum ihr ganzes Leben ist eine Heimlichkeit. Was aber geschieht heimlich? Doch immer bas, was ein anderer nicht hören soll! Und warum soll dies oder jenes ein anderer nicht hören? Doch wohl in den seltensten Fällen darum, weil man einen Konkurrenten fürchtet, ober einen, der uns in geschäftlicher Beziehung zuvor kommt! Diese Fälle sind doch höchst selten. Nein, weil man so oft auf krummen Wegen wandelt, Dinge oder Taten im Schilde führt, die nicht ganz einwandfrei sind. In neunzig von hundert Fällen gilt unsere Heimlich keit der Erwägung, wie wir unserem lieben Nächsten am besten übers Ohr hauen können, wie wir ihm am besten das Fell über die Ohren ziehen können. Und weil das der ganze Sinn der Heimlichkeit, der Geheimnistuer«! ist, darum ist di« Heimlichkeit der nächste Nachbar des Betruges. Oder, wir sprechen über «ineu anderen ganz geheimnisvoll zu diesem oder jenem. Wir legen besonderen Wert darauf, daß das, was wir sagen »unter uns" bleibt. Warum tun wir das? Weil wir mit dem in Rebe stehenden keinen Aerger haben wollen, weil wir uns nicht trauen, ihm das in» Gesicht zu sagen, was wir von ihm wissen. Wir be- trügen ihn also. Wir sprechen mit ihm freundlich, aber hin ter seinem Rücken haben wir Heimlichkeiten. Ausrichtige Menschen sollten überhaupt keine Heimlichkeiten haben. »Tue Recht und scheue niemand!" — heißt «in altes Sprich wort. Wenn wir das immer beherzigen, dann ist un« der Begriff Heimlichkeit überhaupt völlig fremd. P r e d i. Oertlichcs und Sächsisches. Riesa, den 28. Avril 1881. —* Wettervorhersage? nrden 29. April 1931. fMitgeteilt von der Sachs. Landeswetterwarte zu Dresden.) Winde aus westlichen Richtungen, anfangs zeitmesie lebbast, allmählich Bewölkungsrückgang, im übrigen stärkere <Sr- wärmung, zunächst noch Auftreten von Niederschlägen und Möglichkeit von Gewitter». . —* Daten ?nr den 29. A p r I l 1931. Sonnenauf gang 4.S8 Uhr. Sonnenuntergang 19.17 Uhr. Mondauf- gang 15,SO Uhr. Mondnntergang 3,38 Ubr. 1806: Der Dichter Ernst Frhr. ». FeuchterSleben in Wie« geb. lgest. 184V). —* P o l i z e i b e r i ch t. In der Nacht zum 28. 4. 1981 ist in das Zigarrengeschäft Goethe st raße 37 eingebrochen worden. Die Täter haben vermutlich das Eingangstor und die Haustür nachgcschlossen, haben von der Ladentür die Füllung ausgeschnitten und bei einer weiteren Tür den Nachtriegel zurückgeschoben. Gestohlen wurden gegen 22 418 Stück Zigaretten in 9 und 27 Stückpackungen. Marken: Manolt Gold, Manolt Privat, Ernst August, Gelbe Torte, Ova, Overstolz, Hänsom Attika, Hoflößnitz, Lande Mokier, Zirint S, Greiling Schwarz-weiß, Greiling Auslese, Sachsen Gold, Sixta, Atcri, Cosmos Kairo, Ramses, Salem Gold, Ulmeuried, Bergmann 68, Bulgarin Stern, Edclbulgaren, Gloria und Krone. Ver mutlich ist der Einbruch bereits am 27. 4. 31, K-11 Uhr nachts ausgeftthrt worden, weil um diese Zeit ein Geräusch gehört worden sein soll. — Sachdienliche Wahrnehmungen erbittet der Kriminalposten. —* Rentenzahlen für Mai 1931: Heeresbezüge am 29 4., Invalidenrenten am 38. 4. —* DHV. - W a l p u r g i s f e i e r. Wie aus dem In seratenteil vorliegender Tagcblatt-AuSgabe ersichtlich ist, labet der „DHV." seine Mitglieder und Gäste zu der auch dieses Fahr, am 39. April im Gasthof Pausitz stattfindenden WalpurgiSseier nocbmals besonders ein. — Entspannung von den drückenden AlltagSsorgen soll der Abend bei gutem Humor in fröhlichster Harmonie bringen. —* Wachsende Sparergebnisse. Trotz der Ungunst der Zeit wachsen die Spareingänge der Bauspar kasse. Um die Hälfte höhere Spareinlagen gegenüber dem vergangenen Jahr hat die Bausparkasse der Deutschen Bau- nnd Siedelungsgemeinschast (DBS.) in Darmstadt. Des halb ist sie auch trotz der Darlehensvergebung Ende Dezem ber schon jetzt mit der ersten Darlehensvergebung in diesem Fahre heranSgekommen. Für 173 Eigeul>cime wurden ins gesamt 2Vi Millionen RM. zugeteilt. Die Gesamtzahl der Eigenheime, für die Darlehensvergcbnnü erfolgt ist, erhöbt sich damit auf 2516 und die Gesamtsumme der Darlehens- zutcilungen auf 36,5 Millionen NM. —* Geringfügige Besserung im Bauge werbe. In der vergangenen Woche hat die Arbeitslosig keit im sächsischen Baugewerbe erneut etwas nachgelassen, und zwar von 77 auf 74,8 Prozent- ES sind immer noch mehr als 49 000 Bauarbeiter ohne Beschäftigung. —* Tarifkündigung in der Chemnitzer Metallindustrie. Die Vereinigung der Verbände SSchs. Metallindustrieller Chemnitz hat das Lohn- und Gießerei-Abkommen zum 31. Mai 1931 gekündigt- —* Die diesjährige Hauptversammlung des Gustav-Adolf-Vereins. Die diesjährige Hauptversammlung des Gustav-Adolf-VereinS findet vom 12. September ab in Osnabrück statt. In Abweichung von dem sonst üblichen Tagungsschema werden bereits am Sonnabend abend volkstümliche Versammlungen mit Dia- sporarednern gehalten und der Sonntag-Abend wird mit der Begrüßungsversammlung gefüllt- Für den Sonntag- Vormittag werden in Osnabrück und Umgebung etwa 60 Diasporapsarrer als Prediger gewünscht- Die Anmeldung hierfür erbittet sich der Zentralvorfland möglichst bald. Der Sonntag-Nachmittag soll eine Kundgebung im Freien auf dem viele Tausende fassenden Ledenhof sehen, von der man sich zu einer musikalischen Feierstunde in mehreren Kirchen und Sälen der Stadt begeben wird. Montag, den 14. September, tagen die Arbeitsgemeinschaften, denen abends die Erste Hauptversammlung folgt. Die Zweite Hauptversammlung füllt den Dienstag-Vormittag. Ihr schließen sich an eine gesellige Veranstaltung der Frauen vereine im Schloßgarten und am Abend der Haupttagungs- Gottesdienst in der Marienkirche. Für Mittwoch ist eine Fahrt der Teilnehmer nach Münster geplant, um der Zu sammengehörigkeit der beiden Orte des Westfälischen Frie dens durch Abhaltung einer Feierstunde in Münster Rech nung zu trage«. Die Fahrt nach Münster und zurück soll im Sonderzug erfolgen. Die Tagung schließt am DonnerS- tag, dem 17. September, mit Ausflügen nach dem Teuto burger Wald sowie in die Tecklenburger und Bentheimer Diaspora. —* Die sächsischen Kaufmannsgehilfen marschieren aus. Nachdem die sächsische Industrie in Chemnitz, das Handwerk in Leipzig, die Beamten und Bauern in den versclsicdensten Großstädten des Landes ihre Wünscl>e und Forderungen an Wirtschaft und Staat vorgetragen haben, ruft nunmehr auch die Berufsgewerk schaft der deutscheu KausmaiinSaehilfen, der Deutsch nationale Handlungsgehilfen-Verb and, Gau Sachsen, der rund 48 000 mrnusiche, sächsische Kaus- nrannSgehNfen ersaßt, fein« Anhänger zu einer großen Programmatischen Kundgebung nach Dresden am 9. und 10. Mai 1931 auf. Am 9. Mai findet der 29. ordent liche Gantag statt. Für den Abend ist eine Festvorstcllung im sächsischen Staatstheater mit »Wilhelm Teil" von Schiller vorgesehen. Am 10. Mai wird in breitester Ocffent- lichkeit der 21. Sächsische Kaufmannsgehilfentag durchge- führt, Folgende Vorträge werden gehalten: »Unser Kampf um die Selbstverwaltung in der Sozialpolitik", „Unser Kampf gegen die Vertrauenskrise in Wirtschaft nnd Staat, kür eine wahrhafte Volksgemeinschaft". Das Schlußwort wird Herr Reichstagsabgeordneter Otto Thiel-Berlin spre chen. Die Tagung wird voraussichtlich mehrere Tausende sächsische Kaufmannsgehilfen vereinigen. Die sächsischen Ministerien, die maßgebendsten Sozialbehgrden usw. wer den durch prominente Mitglieder auf der Tagung vertreten sein. —* Landesarbeitsamt Sachsen 1930. Das LandcSarbeitsamt Sachsen hat den Geschäftsbericht für 1930 vorgelegt, aus dem hcrvorgeht, daß die Kassen verwaltung eine Gesamteinnahme von 277,55 Millionen MN. hatte, der eine Gesamtausgabe von 282,37 Millionen RM. gegenübersteht. ES ergibt sich hiernach ein Fehlbetrag von 4,,83 Millionen RM., der aus dem Bestand von 6,56 Millionen RM. gedeckt wird. Bon den Einnahmen waren 111,34 Millionen RM. Beiträge und 155,77 Millionen NM. Vorschüsse der Hanptstclle, unter den Ausgaben erforderten Unterstützungen einschließlich der Familienzuschläge den größten Posten, nämlich 176,19 Millionen RM. ES er forderten die KrisennnterstÜtzung 62,21 Mill. RM., Kranken- kassenbeitrnge für Arbeitslose 18,29 Mill. RM., Kurzarbei- teruntersttttzung 6,28 Mill. RM., verstärkte Förderung 3,94 Millionen RM. und sonstige Ausgaben 6,36 Mill. NM. MU ' n-i WZ1. 1 Dieser Taa gilt im Freistaat Sachsen als gesetzlicher Feiertag, an dem das Riesaer Tageblatt ausfällt. Juseratc mit Ankündigung?:: für Freitag oder Sonnabend haben deshalb zweckmäßig in der Donnerstag - Abendausgabe des Riesaer Tageblattes zu erscheinen. Die DonnerStaa-AuSgabe liegt bei unseren Beziehern zwei Tage lang ans; sie ist zu geschäftlichen Empfehlungs-Anzeigen vor- »üglich geeignet. Anzeigen-Annahme jeden Werktag von früb 8 Ubr an. Rat nnd Hilfe beim Anfertigen von An zeigen jeder Art kostenfrei. TUMt-SWUtM M, MWl. U Fernsprecher 20. Strehla. Wieder ein Veteran zur großen Armee abberufeu. Einer der letzten Veteranen von 1864, 1866 und 1870 bis 1871, zugleich der älteste Einwohner von Strehla, der Rentenempfänger August Porst ist im Atter von 89 Jahren gestern früh nach kurzem Krankenlager verstorben. Am 16. April 1842 geboren, konnte er also Var wenigen Tagen erst seinen 89. Geburtstag feiern. Bon Beruf war er Backschüsielmacher. Bis ins 80. Lebensjahr hinein war er fleißig tätig und brachte die Erzeugnisse seiner Hände Arbeit weit über Land. Rüstig war er bis zuletzt: er soll sein ganzes Leben lang keinen Arzt be- uStigt haben. Die schönsten Erinnerungen waren ihm die seiner Militärzcit. Strehla. Gerüchte schwirrten Sonntag abend durch Strehla, wonach sich auf der Leckwitzer Straße ein schreck liches Unglück zugetragen habe, dem ein Menschenleben zum Opfer gefallen sei. Zum Glück bestätigten sie sich nicht. Tat- fache ist lediglich, daß ein etwa 40jähriger Mann auS GohliS in scheinbar hilflosem Zustande aufgefunden und vorüber gehend in Polizeigewahrsam genommen wurde. Die näheren Umstände konnten wir nicht in Erfahrung bringen. ES wirb nur bekannt, daß der Mann von Zeit zu Zeit nervöse An fälle erleidet. Sein Auffinben ist also mit seinem krank haften Zustand in Zusammenhang zu bringen. Oschatz. .Hauptversammlung des Bezirkes Oschatz tm Sächsisch'» Militärvercinsbund. Zu der am Sonntag im SchützcnhauS stattgefundenen Beztrkshauptversammlung waren alle 29 angeschlossenen Militärvereine mit 90 Ab geordneten erschienen. Aus dem vom Bezirksvorsteher Oehmichen vorgetragenen Jahresbericht ist zu entnehmen, daß dem Bezirke 29 Vereine mit 3338 Mitgliedern ange hören. Der im verflossenen Geschäftsjahr zur großen Armee abgerufenen 66 Kameraden wird durch Erheben von den Plätzen gedacht- Rund 50 Prozent der gezahlten Bun- deSsteuer flössen als Unterstützungen und Beihilfen für den Mcfenthalt in den Bnndeserholunasheiinen in den Bezirk zurück, nämlich 983 RM. An Bezirksunterstützungen wur den 230 RM. bewilligt und durch den Ruich 40 RM. vom Jnvalidendank und 4185 RM. aus dem Altfonds ver mit leit. Die Bezirksvereine zahlten an Unterstützung, Kranken- und Sterbegeld 6068,59 NM. Diese Zahlen beweisen so recht, was Pflege von Kamcradschaftssinn und Zusammenschluß fertig bringen, denn zusammen sind 11506 MR. im Bezirk gewährt worden. Gute Fortschritte konnten in der Jugend bewegung und in der Pflege de- Kleinkaliberschicßsportes verzeichnet werden. Ueber recht erfreuliche Erfolge konnte der Bezirksobmann der Kriegsbeschädigten und Kriegs hinterbliebenen berichten. Der vom Bezirkskassierer Weis vorgetragene Kassenbericht schließt in der Einnahme mit MM. 9098,82 und in der Ausgabe mit RM. 8903,77 ab. MM. 195,05 konnten als Kassenbestand auf daS neue Jahr vorgetragen werden. DaS Bezirk-Vermögen beträgt NM. 900,44. Der Antrag eines Brudervereins auf Herabsetzung der Bundes- und Bezirkssteuern verfiel gegen den Äntras- steller der Ablehnung. Die satzung-mäßig ausscheidenden Vorstandsmitglieder, Bezirksvorsteher Oehmichen, stellver tretender Schriftführer Christians und die Besitzer Ulrich und Exzellenz Freiherr von Fritzsch wurden einstimmig wiedergewählt. Cs wurde bekanutgegebcn, daß die für den 17. Mai geplante Bezirksfahrt nach der Wartburg gesichert ist. Außer Militärvereiuskameraden können sich daran auch andere auf vaterländischem Boden stehende Vereine und Einzelpersonen beteiligen. Meldungen bi- zum 4. Mai an die örtlicl>en Militärvereinsvorsteher erbeten, wo auch ge naue Auskunft über den Fahrpreis zu erhalten ist. Als Ort der Wauderversgiumluiig im Herbst wurde Calbitzbe- stimmt. — Zum Bezirlsschießwart für das Kleinkaliber schießen wurde Kamerad Zoll-Obersekretär Herrmann vom Militärverein Kameradschaft Oschatz gewählt. Oschatz. Jahrmarkt ist es wieder — und trotzdem hat es bis auf wenige Spritzer, nicht geregnet. Allem Anschein nach haben sich nicht so viel Verkäufer wie sonst ein gefunden, abgesehen davon, daß die noch in Arbeit befind liche Svorerstraße für den Jahrmarkt diesmal vollkommen ausfiel. Trotzdem herrschte aber am Sonntag reges Leben zwischen den Budenreihen, wenn auch dem VolkSmunde nach die Mehrzahl des Publikums aus „Marinern", d. h. aus „Sehleuten" bestand. Lnppa. Motorrad-Unfall. Am Sonntag ereignete sich hier wiederum «in nicht unbedeutendes Motorrad unglück. Auf der Staatsstraße Dresden—Leipzig, am Aus gang des Dorfes, überschlug sich beim Passieren einer Kurve ein Motorrad infolge Versagens des Motors. Die beiden Fahrer, die sich auf der Heimfahrt nach Markranstädt be fanden, stürzten ab. Während der Vordermann mit dem Schrecken bavonkam, wurde seine Begleiterin ein Stück da von zu Boden geschleudert und blieb besinnungslos liegen. Ein hiesiger Sanitäter war sofort zur Stell« und legte den ersten Notverband an. Schn«llstenS traf auch der von Dahlen herbeigerufene Arzt an der Unfallstelle ein und stellte «inen Schädclbruch fest. Di« Verletzte wurde mittels SanitätSauto in daS Oschatzer Krankenhaus gebracht. Das Motorrad selbst war verhältnismäßig nur leicht beschädigt. Streumen. Di« Zunge durchbissen. Ein Mißgeschick besonderer Art begegnete der Gattin des Herrn Willy För ster hiersclbst, als sie eine Kiste benutzte, um Eier auS einem Hühuerneste, das etwas hoch gelegen war, herauSzuholen, Die Kiste schlug dabet um und Frau Förster kam zu Falle. Sie weiß nun selbst nicht, wie es geschah, daß sie sich dabei die Zunge beinahe dnrchbissen hat. Jedenfalls mußt« sie sich diese Zunge von Herrn Dr. Stvltmann aus Glaubst) wieder zusammcnnähcn lassen und sich überhaupt in ärztliche Behandlung begeben. Nünchritz. Musikalische Feier des Riesaer Posaunen chors. Sonntag nachmittag weilte der Missionsposauuenchor Riesa in unserem Ort. Seine Klänge erfüllten feierlich die Straßen und riefen di« Leute zu einer musikalischen Feier in die Halle des deutschen Turnvereins. Der Besuch war recht gut, und auch aus den umliegenden Dörfern waren viele gekommen. Der Chor unter der Leitung des Herrn Rudolf Mann trug in drei Abteilungen, zu denen noch drei Einlagen kamen, 18 unserer schönen Volkslieder vor. In dem großen Raum klang bi« Musik wirklich schön, und man konnte daran seine volle Freude haben. Nachdem das erste Lied verklungen war, begrüßte der Ortsgeistliche die Gäste und auch die Mnsikerschar herzlich und wies darauf hin, daß unsere großen Musiker am Volkslieds fleißig mitgearbeitet haben, und daß im Volksliede sich deutsches Wesen, deutsche Tiefe und deutsche Reinheit offenbaren. Dann nahm das Konzert seinen Fortgang. Rühmend mutz die Klangfülle und Klangschönhcit hcrvorgehoben werden, sowie die Selbst losigkeit, mit der uns der Chor Freude bereiten wollte. Den Schluß bildete der Zapfenstreich und daS Gebet: »Ich bete an bi« Macht der Liebe". Alles in allem eine schöne Feierstunde, für die wir dem Chor und seinem Leiter dank bar sind. Gröditz. Auf der hiesigen Frauenhatner Straße ver unglückte am Sonntag in den Abendstunden der hier woh nende Bäckergehilfe Max N. mit seinem Kraftrad«. Infolge zu schneller Fahrt ist eS ihm nicht möglich gewesen, daS Fahrzeug in der Kurve zu handhaben. Er ist a« den gegen überliegenden Zaun gefahren, hat diesen beschädigt und ist gestürzt. N. ist sofort dem Krankenhaus Großenhain znge- führt worden, wo ein .Kniescheibenbruch festgestellt worben ist. Der bei N auf dem Sozius befindliche K. aus Schwein- furth ist ohne Schaden davongekommen,. Böhla b. Ortrand. Am Sonntag fand hier die Ans- nahineprüfung der neugebtldeten Freiwilligen Feuerwehr durch den Vorsitzenden Branddirektor Nitsche und d«n Prü fungsausschuß deS Großenhainer FeuerwehrbezirkSver- banbes statt. Die Wehr hat eine Stärke von S4 Mann Und steht unter dem Kommando ihre» Hauptmanns Karl Höfer. Die Prüfung selbst erstreckte sich auf Futzdienst, Gerätedienst irnb einen Brandaugriff. Als Ergebnis stellte die Prüfung fest, daß die Wehr den gesetzlichen Anforderungen entspricht. Ein Umzug Lurch daS reich geschmückte Dorf beschloß die Feier. Dieser Feuerwehrtag in Böhla ivurde ausgezeichnet durch die Anwesenheit des Herrn AmtShanptmanN Fellisch und vieler Feuerwehrkameraden von diesseits nnd fenfettS der Lande kg renze. Ein Festball bildete den Abschluß LiefeS für die Gemeinde bedeutungsvollen TaaeS. Leisnig. Das Alte stürzt. . . Nachdem nun schon längere Zeit die elektrische Straßenbeleuchtung unserer SiÄ>t aufs beste funktioniert, geht man jetzt daran, die letzten Ueberbleibfel der früheren Gasbeleuchtung zu be festigen. Seit einigen Tagen werden die Lampenmastcn, die die Ga-lateruen der Straßenbeleuchtung trugen, be seitigt. * Dre-den. Einbruch in der Lehrschmiede. In der vergangenen Nacht wurde etn Einbruch in die Büroräume der Staatlichen Lehrsckmiede miSgeführt. Die Täter er langten eine braune Geldkassette, die aber nur wenige Mark Bargeld enthielt. * Dresden. Bei der Arbeit verunglückt. Am Mon tag verunglückte beim Bau des AbfangkanalS an der Elbe in Laubegast ein Arbeiter dadurch schwer, baß ihm an einer Maschine vier Finger abgequetfcht wurden. Der Verun glückte wurde dem Johannstäbter Krankenhaus zugeführt. * Dresden. Die täglichen Unfälle. Am Montag mittag in der 1. Stunde ivurde ein auf der Gohliser Straße wohnhafter 71 Jahre alter Mann gaSvergiftet aufgefunbcu. ES lag Unfall vor. Nach längerer Anwendung des Sauer stoffapparates gelang eS, den Mann ins Leben zurückzu rufen. Er wurde ins Krankenhaus gebracht. — Gegen 2 Uhr nachmittags wurde auf der Ämmonstraße eine Frau von einem Radfahrer überfahren. Letzterer fuhr davon, ohne sich um die Frau zn kümmern. Diese erlitt erhebliche Verletzungen, bi« ihre Ucberführung ins Friedrichstädier Krankenhaus nötig machten. * Dresden. Rumänische Lehrer einaetrofsen. Am Montag mittag traf, wie angckündigt, aus Wien kommend, die Studiengesellschaft nationalrnmänsicher Lehrer in Dres den ein. Führer der Gesellschaft ist der Leiter des beut- scheu Kulturamtes in Rumänien, Csaki. Zur Begrüßung der Neisetcilnehmer fand im Saal „Meißen" des Hanist- bahnhofeS ein Empfang statt, bei dem Schulleiter Sachse namens deS Dresdner LehrervereinS die Gäste willkom men hieß MS Vertreter des VolksbildungSministeriunis sprach BczirkSoberschulvat Sturm und für das Mittel europa-Institut dessen Leiter Direktor Göttling. Die rumä nischen Gäste werden zum Studium des deutschen SchuO wesens im Laufe der nächsten Tage zahlreiche Besich tigungen vornehmen und schulwissenschaftlichen Vorträgen oeiwooneu.