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Riesaer Tageblatt Drahtanschrift: UUü (EültdIM Mtd ÄMe!gek). Postscheckkonto: Tageblatt Riesa. " < Dresden 1SS0. Fernruf Nr. 20. DaS Riesaer Tageblatt ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der AmtShaupttnannschast Tirokass«: Postfach Nr. 52. Großenhain, des Amtsgerichts und der Amtsanwaltschaft beim Amtsgericht Riesa, des Finanzamts Riesa und Niesa Nr. 52. des Hauptzollamts Meißen behördlicherseits bestimmte Blatt. 172. Mittwoch, 2«. Inti 1S33, abends. 8«. Jahr«. Das Riesaer Tageblatt erscheint jede« Tag abend« >/,k Uhr mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Bezugspreis, gegen Vorauszahlung, für «inen Monat 2 Mark ohne Zustellgebühr, durch Postbezug RM. 2.14 «inschl. Postgebühr (ohne Zustellungsgebühr). Für den Fall de« Eintretens von Produktionsoerteuerungen, Erhöhungen der Löhne und Materialienpreise behalten wir uns das Recht der Preis» «rhöhung und Nachsorderung vor. 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Verantwortlich für Redaktton: Heinrich UHlemann, Riesa; für Anzeigenteil: Wilhelm Dittrich, Riesa. I ' — Das Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses beschlossen. Außerordentliche Erfolge der gestrigen Polizeiaktion. MAMMMMkllW... Der rassebiologische Sinn der Berbrechersterilisiernng. Der Staat hat für die Hebnng der Volksgesundheit zu sorgen. So lautet einer der Kernsätze des nationalsoziali stischen Parteiprogramms. Die ErbgesnndheitSpflcgc nimmt deshalb im neuen deutschen Staat einen ganz besonders großen Raum ei». Nichts darf unversucht gelassen werden, was zur Rettung unseres Volkes usid der weißen Rasse überhaupt dienlich sein kann. Wenn man ein erbgcsundcS deutsches Volk erhalteu will, daun darf man allerdings auch nicht vor der Sterilisierung von Verbrechern zurnckschrecken. Wohin treibt unser Volk ohne Erbgesnndheitspslege? Diese lvraae warf vor kurzem einmal Dr. Karl OammcSsahr in den Nationalsozialistischen N<onatsbcsten aus. Aus zwei Tatsache» suchte er die Aufmerksamkeit des deutschen Volkes zu lenken: aus die Tatsache, daß die Zahl der Minderwer tigen in den europäischen Kulturländern mit rasender Ge schwindigkeit steigt und zum anderen aus die Tatsache, daß gerade die Minderwertigen sich mehr als doppelt so schnell wie die Hochwertigen sortpslavzen. Ohne Erbgesundbeits- pilege treibt das Volk rettungslos dem biologischen Unter gang zu. Die .Herrschaft der Minderwertigen aber würde zugleich das Ende jeder menschlichen Kultur bedeuten Ein paar rassebiologische Tatsachen mögen »ns zu den ken geben: Jin Jahre 1877 wurden in Irrenanstalten M875 Personen verpflegt, im Jahre 1028 bereits 262 768. Zu die sen geistig Minderwertigen gesellt sich dann noch das riesen große Heer der Gewohnheitsverbrecher, — jener Minder wertigen, die eine Anstalt nicht erst aufzusuchcu brauchen. Dr. HainincSsahr nimmt an, baß „eine runde Million Men schen schon jetzt als nützliche Mitglieder der Volksgemein schaft auSscheiden". Eine Million unter 65 Millionen! Die Gesabr wächst ins riesengroße, wenn man sich klar macht, daß sich alle Minderwertigen annähernd doppelt so schnell ver mehren wie die hochwertigen. Professor Lenz, der bekannte deutsche Nassehygieniker, führt dafür gern ein Beispiel an: Geht man davon ans, baß sich gegenwärtig die Zahl der Minderwertigen und der Hochwertigen die Waage hält, bann würden sich nach hundert Jahren die Minderwertigen auf 88,9 Prozent und die Hochwertigen nur noch auf 11,1 Pro zent entwickelt haben. In dreihundert Jahren etwa hätten — nach Lenz — die Minderwertigen überhaupt die Hochwer tigen gänzlich ausgeschaltct. Erbgesundheitspflege also tut not! Die Erziehung zn eugenischer Lebensführung sollte möglichst frühzeitig ein setzen. Den Wert der Rasscnhygiene im neuen Reich mutz schon das Schulkind von seinen Erziehern erfahren. Vor allem aber ist der Staat dazu verpflichtet, die verbrecheri schen Elemente vom Erbgut des deutschen Volkes fern zu halten. Es gibt dafür keine andere Möglichkeit als das Mittel der Sterilisierung. ES mögen gegen die Sterilisie rung von Verbrechern vielerlei Einwände erhoben werben. Die christlichen Kirchen etwa werden vielleicht zu bedenken geben, daß die Freiheit auch eines minderwertigen Men schen von Staats wegen nicht angetastet werben soll. Wo aber die Zukunft eines ganzes Volkes auf dem Spiele steht, da müssen Rücksichten auf Einzelschicksale unterdrückt wer den. Wer aber vermag die Verantwortung auf sich zu neh men, am Untergang des deutschen Volkes und der weißen Raffe überhaupt mitschuldig zu sein? ES ist wirklich höchste Zeit, daß sich der neue deutsche Staat der Erbgesundheitspflege annimmt. Die Sünden vieler Generationen müssen durch planmäßige Pflege der Erbmasse des Volkes getilgt werden. Die Früchte einer sol chen rassebiologischen Erziehung wirb man nicht von heute auf morgen reifen sehen. ES handelt sich hier um einen Anslcseprozetz auf lange Sicht. Aber es genügt zunächst schon, wenn wenigstens jeder Deutsche von der Notwendig keit einer solchen Erbgesundheitspflege überzeugt ist. Die Zukunft des deutschen Volkes braucht nicht hoffmmgSloS zn sein, wenn sich jetzt die Kräfte der Gegenwehr gegen den rassischen Niedergang verstärken. Wenn jetzt die Sterilisie rung nicht mehr als strafbare Körperverletzung hingestellt wird (unter bestimmten Voraussetzungen) — dann ist wenig stens ein erster Schritt zu einer eugenischen Lebensführung gemacht worden. Beileid des Reichskanzlers zum Tode Max von Schillings. Berlin. Reichskanzler Adolf Hitler hat an di« Witwe des Präsidenten der Akademie Generalmusikdirektor Dr. b. c. Max von Schillings das nachstehende Telegramm gesandt: „Nehmen Eie bitte siir den schmerzlichen Verlust, den alle Deutschen Mitempfinden, mein anfrichtigstes und tiefstes Beileid eutoeaeg. Udo« Hi«»". - Versailles matz fallen! Gn mliW vekemM. >( Mexiko. Das ehemalige britische Mitglied der oberschlesischen Abstimmnngskommission Oberstlentnant Graham Scton Hutchison veröffentlicht in der Deutschen Zeitung von Mexiko unier der Ueberschrist „Versailles mutz fallen!" einen Artikel, der sich in erfreulicher Offenheit mit dieser nicht nur für Deutschland, sondern für die Wieder gesundung Europas so wichtigen Frage befaßt. In dem Artikel schreibt Oberstleutnant Hutchison, nach dem er sich als ausgezeichneter Kenner Denischlands vor gestellt hat, u. a.: Während wir Frontsoldaten versucht haben, die englisch-deutsche Brüderschaft neu zu knüpfen, hat eine seelenzerstörevde, heimtückische, listig ersonnene Lügenhetze versucht, die dcntsch-englischen Gefühle der Freundschaft wieder zu zerstören und nusS neue Feindschaft zn stlficn. Der rachsüchtige Vertrag van Versailles war ein harter Schlag für unsere in den Schützengräben erträumten Hoff nungen. Mau sollte doch endlich dem großen deutschen Volke daS Recht einräumen, sc>n Geschick nach eigenem Befinden zu regeln, selbst wenn die Gefahr besteht, daß die Hetzer, von denen uns Gott befreien möge, einen noch größeren Lärm verursachen. Kein Mensch, der auch nur wenig Kenntnis von der Hitler-Bewegung hat, kann sie als kriegslüstern ansprechen. Die Ziele Hitlers sind in erster Linie deutsches Leben und deutsche Gesittung. In Frankreich aber lauert die sprungbereite Kriegs gefahr mit 7 Häuptern, wie schon seit Jahrhunderten, lange bevor Deutschland ein geeintes Reich war. Sollen wir heute annchmen, unsere Hochziele feie« mit unseren Gesaltencn begraben worden? Noch gibt es ehr, lichc Männer in England. Ich habe den eisernen Willen, die Wahrheit auSzu- spreche^ nnd die Marktschreier, die Verführer, die politische« Kupvler blotzznstellen. Ich habe den Willen, alle bloßzn- stellen, die aus wahrheitsliebenden Menschen Sklaven und Kauslinge machen wollen. Ich liebe meine deutschen Frennde «w ihrer Schwächt willen, so gut wie wegen ihrer Stärke. Ich liebe sie nicht zum gerjngsieu Teile, weil ich ihre Wunden lindern könnte. Ich liebe Deutschland, weil es die Kraft in sich entdeckt hat, aus der heraus die Wunden der Welt geheilt werde« könne«. Versailles mntz fallen! Sie große FahndMgSMion im Reich. j( Berlin. Die Fahndungsaktion des Geheimen Staatspolizeiamtes ist in ganz Prcntzcn und in den übrigen Ländern völlig reibungslos verlaufen «nd mustergültig burchgestthrt worden. Das geschloffene Vorgehen am gestri gen Tage hat den Beweis dafür erbracht, daß die StaatS- maschinerie im notwendigen Augenblick schnell arbeitet nnd zielsicher znznschlagen verficht. Auch die technische Durchfüh rung der Maßnahmen ist zur vollsten Zufriedenheit ohne die geringste Störung erfolgt. Es wnrden, wie wir von zu ständiger Seite erfahren, zahlreiche steckbrieflich gesuchte Per sonen scstgenommcn. An zahlreichen Stellen wnrdc bei der Einsichtnahme in die Gepäckstücke illegales Schristenmaterial vorgesunden. Ferner erfolgte die Festnahme bezw. Fest stellung verschiedener Personen, die teils unbefugt Schutz massen führten, teils ohne Führerschein am Steuer von Kraftwagen saßen. Die Aktion, die schlagartig im ganzen Reich um 12 Uhr einsetzte, war, wie vorgesehen, bereits um 12,10 Uhr beendet. * Arme illWlkk MM Keim Seme« Araseft. js Stuttgart. Bon Anhängern der verbotene» Links parteien war beabsichtigt, das Deutsche Turnfest zum An laß einer besonders intensiven illegale« Tätigkeit zu be nutze«. Es sollte verbotenes Schrifttum zur Verteilung ge bracht, darüber hinaus aber auch von Provokateuren Stö rungen der öffentlichen Ruhe und Ordnung ausgelöst wer den. Die politische Polizei hat daher in der Nacht vom 24. zum 28. Juli rund 266 Personen, die der Teilnahme an der artigen Umtrieben verdächtig waren, in Schutzhaft genom men. Die Durchführung der Aktion verlief reibungslos. Es konnten grotze Mengen von verbotenen Schriften und einige Waffen beschlagnahmt werden. MWr MWN IllWjel AMANN, övrenAM, Annen und Mmililm gejnnöen. Berlin. (Funkspruch.) Die gestrige grotze Polizei aktion hat, wie wir von unterrichteter Seite erfahre«, z« einem außerordentlichen Erfolg geführt. Schon die bisher oberflächlich erfolgte Prüfung des bei der Fahndungsaktion im ganzen Reich beschlagnahmte« Materials, darunter riesige Mengen illegaler Druckschriften, Sprengstoffe, Was, sen, Munition «nd Geheimberichte hat bewiesen, datz das Vorgehen ein notwendiger und erfolgreicher Schlag gegen den Staatsseind mar, der cs immer noch wagt, sein Unwesen in Deutschland zn treiben. Besonders ertragreich war die Durchsuchung der sämtlichen Eiscnbahnzttge im Reich, die Lon -ex Bahnpolizei mit Unterstützung der TA. unter, nommen wurde. Es mutz dabei hervorgehoben werden, daß gerade diese technisch schwierige Untersuchung überall rei, bungslos durchgeführt werden konnte, und datz es gerade hier der mustergültig arbeitenden Organisation der Reichs bahn gelungen ist, im Nahmen der kurzen Zeit eine solche Aktion allergrößten Ausmaßes erfolgreich dnrchznführen, ohne datz der Riesenapparat der Reichsbahn empfindliche Störungen erlitt. Auch das Urteil der bei der Durchsuchung betroffenen (einwandfreie«) Reisenden geht einheitlich da hin, datz sic durch die Aktion in keiner Weise beunruhigt ode, in der Ausführung ihrer Reisen behindert morden sind. Nach den vorliegenden Meldungen ergeben sich im ein zelnen folgende Ergebnisse der Durchsuchung ans dem NeichSbahngclände und den Zügen: Im Bezirk der Reichs» bahndirektion Berlin gelang cs, eine erhebliche Anzahl staatsfeindlicher Elemente scstzustellen, die teilweise im Be sitz von Waffen nnd illegaler Druckschriften und ohne Aus weis betroffen wurden. Das gleiche Ergebnis wird ans Breslau gemeldet, wo ebenfalls kommnnistische Funktionäre scstgestellt worden sind. Nicht weniger erfolgreich war die Aktion im Bezirk der Reichsbahnbircktion Dresden. Neben beschlagnahmten Massen, Armeepistole«, zersetzendem Material und ähnlichem konnten mehrere verdächtige Personen, die ohne Ausweis papiere anaetrosson wurden, festgenommen werden. Dar unter befinden sich zwei kommunistische Kuriere, die Geheim schriften «nd Devise« in den Stiefelsohlen versteckt hatten. Im Bezirk Essen sind ans einem von Holland kommende« Zuge bei Beginn der Aktion größere Pakete Sprengstoffe in einen neben der Rahn liegenden Teich geworfen worden. Aus diesem Zuge heraus konnten mehrere Personen vcr, hastet werben) es sind zum Teil Ausländer, die aus falschen Pässe« fuhren bzw. ohne Ausweis waren. Aehnliche Ergebnisse sind in allen ReichsbahnbirektionS, bezirken sestgestellt worden, so in Hannover, Köln, Ludwigs hafen, Nürnberg, Regensburg. Dort wurden zahlreich« Waffen, maffenhaft illegale Druckschriften beschlagnahmt «nd staatsfeindliche Elemente festgenommen. In Frankfurt a. M. wnrden in einigen Zügen Gewehre, Karabiner «nd andere Handscuerwasfen vorgesnnden. Fast überall find größer« Mengen Munition stchergestellt worden. Bei dem Ergebnis der Fahndung ist bemerkenswert, daß die Aktion in de« Grenzbezirken besonders ertragreich ver lief. So war es in den Bezirken Esse«, Köln, Trier, Lud wigshafen. In Trier wurden kommunistische Funktionäre festgenommen, die a«S dem Ausland kamen. Dadurch ist der Beweis gegeben, daß immer noch Fäden a«S dem Aus land nach Deutschland herttberreichen. Bei diesem Ergebnis muß berücksichtigt werde«, daß di« Besichtigung des bei den Gepäckstelle« beschlagnahmte« Ma, terials noch nicht abgeschloffen ist. In Anbetracht des bisher so umfangreichen Ergebnisses steht bereits jetzt fest, daß auch hier in größerer Menge Zersetzungsmaterial «nd Waffe«, Sprengstoffe «sw. entdeckt Werde«.