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^-177 1. Beilage z«m Riesaer Tageblatt. Dienstag, I. August 1833, abends 8«. Jahrg MMlkilttUWWWkN SeWWWim I« RlhkMt. ft Recklinghausen. Die Staatspolizeistelle Reck- llnghauseu hat festgestellt, Laß neuerdings bisher noch un bekannte Sommuuistensührer von Berlin ans Le« Versuch unternommen habe«, Lie KPD. in einer geheime« Organi sation der revolutionäre« Gewerkschaftsopposition im gan zen Reich z« sammeln. In Gelsenkirch-Horst gelang es Ler Staatspolizei drei Kassierer Lieser Organisation feftzunehu»«. Es wurde fest gestellt, daß in geheimen Zusammenkünften und Sitzungen die Beschlüsse der Organisation im Ruhrgebiet von führen den Funktionären gefakt wurden. Eine solche Sitzung fand dieser Tage in einem Wäldchen am Kanal zwischen Essen-Karnap und Berge-Borbeck statt. Aus allen gröberen Städten des Ruhrgebietes waren dort die Funktionäre der neuen Organisation cingetrvsfen, um geheime Beratungen zu führen. Hierbei wurden sie plötzlich von Beamten der Staatspolizeistelle Recklinghausen überrascht «uü festge, nommeu. Auch der Organisationsleiter im Ruhrgebiet, der Zim mermann Arthur Schimmelpfennig, fiel in die Hände der Staatspolizei. Er hat die Verbindung zwischen Berlin und dem Ruhrbezirk und gründete in allen gröberen Städten des Ruhrgcbietes Ortsgruppen. 16 führende Funktionäre aus Gelsenkirchen, Gladbeck, Bottrop, Essen, Dortmund und Duisburg wurden fcstgenvmmcn. Es wurde eine gröbere Menge hochverräterischen Materials beschlagnahmt. Auch fiel der Polizei eine große Anzahl neuer Beitragsmarken, die die Worte „Rot-Front" und eine geballte Faust zeigen, in die Hände. Entsprechend den Anordnungen der Berliner Zentrale war die Bezirksleitung bestrebt, die Organisation io aufzuzichen, daß ein Funktionär den anderen nicht kannte. Nach dem Geständnis der Festqenommenen war der Haupt zweck der geheimen Organisation, mit allen Mitteln die Zersetzung der NSBO. zu betreiben. Von Essen und Dort mund aus sollte ganz Westdeutschland durch eine systematische kommunistische Propaganda, besonders in den Betrieben, im Sinne -er KPD. beeinslubt werben. Es sollte mit allen Mitteln »ersucht werden, die Aufnahme von kommunistischen Elemente« in die NSBO. zu erreichen. öWe sSk »en SA.-MM WH SWssek. vdz. Berlin. Vor dem Schwurgericht des Berliner Landgerichts begann am Montag gegen Kommunisten der TvtIchlagS-Prozetz wegen der Tötung des S A. - M a n n es E r i ch L> a g a i se r, der am 28. Dezember 1032 einen Messerstich erhielt, an dem er am 8. Januar gestorben ist. Die Bluttat geschah im Anschluß an einen Streit, der sich in dem kommunisti schen Verkehrslokal von Mischte in der Havelbergerstraße zwischen Kommunisten und SA.-Männern entspannen hatte. Verschiedene SA.-Männer, darunter auch Erich Sagasser, waren nach einer Weihnachtsfeier in ihrem Verkehrslokal durch die Havelbergerstratze gekommen. Der in der kommu nistischen Partei organisierte 26 jährig« Chauffeur Willi Brhchch stand dort vor dem Lokal von Mischte. Er for derte einige ihm bekannte SA.-Männer auf, im Lokal von Mischte mit ihm Politisch zu diskutieren. Diese Dis kussion verlief zunächst in ruhigen Formen, aber bald kam es zu erregten Auseinandersetzungen und schließlich entstand im und vor dem Eingang des Lokals eine Schlä gerei, in deren Verlauf Erich sagasser den verhängnis vollen Messerstich in den Leib erhielt. Jetzt haben sich Brhchch und vier seiner Freunde wegen gemeinschaftlichen Totschlags und Raufhandels zu verantworten, nämlich außer BryckLh der 25 jährige Dreher Fritz Schröder, der 24 jährige Arbeiter Georg Witter, der 22 jährige Arbeiter Alexander Geisler und der 20 jährige Arbeiter Walter Ohmann. Wegen Beihilfe ist außerdem der 21 jährige Ma schinenschlosser Willi Gläser angeklagt, der beim Beginn der Schlägerei kommunistische Hilfstruppen aus der Nach barschaft Herangeholt hat. . Die Anklage nimmt an, daß Brhchch den tödlichen Messerstich geführt hat. Dieser Angeklagte bestritt das bei seiner Vernehmung und behauptete, er habe überhaupt kein Messer gehabt. Die übrigen Angeklagten versuchten, die Schuld an der Schlägerei auf die Nationalsozialisten zu schieben. In der bisherigen Zeugenvernehmung, die am Dienstag fortgesetzt werden sott, war von besonderer Be deutung die Aussage des SA.-Mannes Friedrichsen, der mit aller Bestimmtheit bekundete, er habe gesehen, wie vor der Tür des Lokals Bryckich und Schröder auf Erich Sagasser einschlugen und wie einer von den beiden, nach feiner Annahme Brhchch, einen Messerstich von unten nach hem Leib Sagassers geführt habe. Reasttedenms der RS»v Heber die bisherige Entwicklung der NSBO, ihre gegen wärtigen Aufgaben und künftigen Ziele sprach der Gauob mann der NSBO, Stiehler, zu den Amtswaltern der NSBO. Bei ihrer Gründung sei Sie NSBO eine politische Kampforganisation gewesen, die die Aufgabe hatte, den marxistischen Betriebsterror zu brechen. Während des Um sturzes sei sie die einzige Vertreterin der Arbeiterschaft ge wesen. Mit der Zeit habe sie immer mehr auf das gewerk schaftliche Gebiet übergegriffen. Jetzt müsse sie aber wieder das werden, was sie ursprünglich war: eine politische Kampforganisation. Das mache aber eine Neuorga nisation erforderlich. Zugunsten einer strafferen Gliederung werde sie die Hälfte ihrer Mitglieder abaeben müssen. Nur charakterfeste Volksgenossen, die zuverlässig tn ihrer natio nalsozialistischen Weltanschauung und gewillt seien, dem Füh rer ohne Widerspruch zu folgen, würden künftig der NSBO angehören dürfen. Auch Menschen körperlich schwacher Be schaffenheit sollen nicht mehr in den Reihen der NSBO ge duldet werden. Jedes Mitglied müsse Opfer bringen, beson ders Opfer an Zeit zur Mitarbeit. Gegenseitiges Vertrauen innerhalb der NSBO und gegenüber den benachbarten Or ganisationen sei unbedingt erforderlich. KIWMlW les SMWelM In »le 6A. Obergruppenführer von Killinger hat angeocdnet. Saß als Stahlhelmführer für die tn die SA übernommenen Stahlhelm«: Hauptmann a. D. Jüttner-Halle in den Stad der Obergruppe IV eintritt. Zum Stahlhelmführer bei der Gruppe Sachsen wird Hauptmann a. D. Hauf fs- Dresden, bei der Gruppe Mitte Oberleutnant a. D. Hu ri old ernannt. Die innerhalb der Untergruppen bezw. Brigaden zu bildenden Stahlhelmstandarten sind Gliederun gen der SA. Für die Eingliederung in die SA kommen nur solche Mitglieder des Stahlhelm in Mage, die unter 3Z Jahre Sic Jungs ajchiüen in Dresden. Bvn SsstMg kommend trafen am Montagvormittag tze. auf einer Deutschlandreise befindlichen 400 jungen Fa ssten in Dresden ei«. Vor dem Hauptbahnhof hatte sich qhne nach Taufenden zahlende Menschenmenge eingefunden. Nach der Begrüßung der italienischen Gäste durch den Ge- hretsführer Sachsens der Hitler-Jugend, Schnaedter, mar schierten di« jungen Faschisten zum Ädolf-Hitler-Pkatz, wo in Anwesenheit der Staatsreaierung ein Vorbeimarsch vor Mi- «fterprSfident von Killinger erfolgte. Der Minister präsident hieß die Vertreter der Jugend des befreundeten italienischen Volkes herzlich willkommen. Innenminister Dr. Fritsch wies als Vertreter des Gaues Sachsen der NSDAP auf die gleichen Ziele der italienischen und der deutschen Revolution hin, die beide einen neuen Menschen schaffen woll ten und den Führergcdanken und die Führeroerantwortlich- keit klar herausgestellt hätten. Unter diesem Zeichen habe sich die aste Freundschaft Deutschlands und Italiens jetzt er neuert. — Di« Gäste besichtigten anschließend die Stadt. Irenen im zelW »er Mlemen ZmMWen. wsl. Dresden. Hatten am Montag vormittag die italienischen Jnngfaschisten feststellcn können, mit welcher Sympathie und mit welcher Freundschaft ihnen bas natio nale Dresden entgegenkam, so ergab sich bei dem am Montag nachmittag vorgenommenen Ausflug nach der Bastei, daß diese Gefühle von den Faschisten mit derselben Wärme er widert wurden. So herrschte an der Kaffeetafel auf der Bastei ein reges, geselliges Leben. Immer mehr Faschisten sah man mit dem Hakenkreuz der NSDSlP. hcrumlaufen, während auf der Brust manches Hitlerjunge» die Mussolini- Medaille der Jnngfaschisten prunkte. Nur sehr schwer und mit immerhin beträchtlicher Verspätung trennte man sich von dem romantischen Fleckchen Erde in der Sächsischen Schweiz, und so kam es, daß der für Montag abend vorgesehene Bunte Abend auf der Maldschlößchen-Terrassc erst mit reich lich zweistündiger Verspätung beginnen konnte. Hungrig waren alle, und so wurde das einfache Abendbrot schweigend und schnell verzehrt. Für die meisten unerwartet, aber mit desto lebhafterem Beifall begrüßt, erschien während des Abendessens Prinz August Wilhelm vou Preußen und nahm zwischen den Offi zieren der Jungsaschisten Platz. Kreisletter Cuno Meyer sprach tn seiner kurzen Ab» schiebsrede seine Freude darüber aus, baß nun endlich der seit 10 Jahren gehegte Wunsch der Nationalsozialisten in Erfüllung gegangen sei, ihre italienischen Freunde in Deutschland unter sich zu sehen. Der Sieg der faschistischen Idee in Italien habe auch den Weg der nationalsozialisti schen Revolution erleichtert. Heute nach dem Siege des Nationalsozialismus habe Deutschland in der Welt endlich wieder Freunde gesunden. Kreislciter Meyer gedachte so dann des Mannes, der den Ruhm und die Ehre Italiens durch seinen kühnen Geschwaderflug über den Ozean weiter verbreitet habe, des Generals Balbo. Die Wünsche der Dresdner Parteigenossen begleiteten die Italiener auf ihrem ganzen Zuge durch Deutschland. Der Redner schloß: Grüben Sie Ihr Land und Volk, grüßen Sic Ihren großen Führer von uns und sagen Sie überall, mit welcher Achtung und Freundschaft wir dem italienischen Volke begegnen. Das Sieg-Heil auf Italien und seinen großen Führer Mussolini fand bei den Versammelten lebhaften Widerhall. Die SA.- Kapelle spielte zu Ehren der Gäste die Giovinezza. Nach einer kurzen Pause ergriff sodann Prinz A«g«st Wilhelm das Wort. Er habe mehrfach Gelegenheit gehabt, die Wunder des faschistischen Italiens zu erleben, zuletzt im vorigen Herbst, wo er von Mussolini empfangen worben sei. Er zähle es z» den größten Stunden seines Lebens, daß er damals für Ministerpräsident Göring einen Kranz in -er Kapelle der gefallenen Faschisten habe nteberlegen dürfen. WaS Mussolini für Italien und den Italiener sei, da? sei heute Adolf Hitler für Deutschland und jeden wahren Deut schen. Die Jugend beider Nationen müsse sich finden in dem Bestreben, in eine bessere Zukunft zu marschieren. Da» Beispiel, das Italien und Deutschland der Welt gegeben hätten, werde Nachahmung finden. Prinz August Wilhelm schloß mit einem Sieg-Heil auf die Jugend beider Nationen. Nachdem die Rebe des Prinzen durch einen Dolmetscher auf italienisch wiederholt worben war, ergriff der italienisch« Generalkonsul das Wort, um im Namen feiner jungen italienische« Landsleute zu danken. Er faßte diesen Dank in -cm bekannten faschistischen Heilens „Eja! Alala!" zu sammen, der von den Jungfaschisten begeistert ausgenommen wurde. Dann schlug für diese die Stünde des Abmarsches in die Quartiere, während ihre Offiziere mit ihren Gast- gebern, unter denen man auch den neuen Dresdner Ober bürgermeister Zorncr bemerkte, noch einige Stunden in froher Geselligkeit beisammen blieben. Heute Dienstag nachmittag werden die Italiener die Weiterreise nach Berlin antrcteu. Der DieuStag vormittag aber ist der dringend notwendigen Ruhe und Erholung der in den letzten Tagen arg in Anspruch geuommcueu jungen Kämpfer des faschistischen Italiens gewidmet. Ihre Reise durch Deutschland wird den Avanguardisteu sicherlich noch vieles Schone und Interessante bringen. Trotzdem glauben und erwarten wir, daß der Aufenthalt in Dresden für alle Teilnehmer an der Dcutschlandsahrt von bleibender Erinne rung sein wird. Sie BliMMil in Ser»«. vdz. Berlin. Auf ihrer Deutscklandreise treffen die italienischen Jungfaschisten heute Dienstag nachmittag auf dem Anhalter Bahnhof in Berlin zu einem mehrtägigen Besuch der ReichShanPtstadt ein. Auf dem Bahnhof wird die Kapelle der Hitlerjugend zum Empfang spielen. Die SS. wird ein Spalier bilden, Bor dem Bahnhof werden Ehrenabteilungen der SA. und der Hitlerjugend Aufstellung nehmen. Vom Bahnhof er folgt ein gemeinsamer Abmarsch zur italienischen Bot schaft, wo der italienische Botschafter die Jungsaschisten begrüßen wird. Abends nehmen die italienischen Gäste an einem Kameradfchaftsabend der Hitler-Jugend teil. Am Mittwoch vormittag ist ein Empfang jin Berliner Rat haus vorgesehen, bei dem Oberbürgermeister Dr. Sahnt eine kurze Ansprache halten wird. Am Nachmittag wird Reichspvopagandaminister Dr. Goebbels die jungen Ita liener im Garten feiner Wohnung begrüßen. Abends! nehmen sie an einem svortfest der Hitler-Jugend teil. Der Donnerstag ist verschiedenen Besichtigungen gewidmet, u. a. des Berliner Flughafens, der Potsdamer Schlösser und des Strandbades Wannsee. Am Freitag erfolgt dann die Abfahrt nach Hamburg. Unbelastet in die neue Zeit. MW »ki MMWWeM SM W MWMkl Kml. ft Berlin. Wie -er Amtliche Preußische Pressedienst mitteilt, hat der Preußische Ministerpräsident Göring auf Grund vorhergehender eingehender Erörterungen an den Preußischen Jwstizminister Kerrl folgendes Schreiben ge richtet: 1. Die Beobachtung des Wirtschaftslebens hat ergeben, Laß in der Zeit vor der Uebernahme der Macht im Staate durch -en Nationalsozialismus in Kreisen der Wirtschaft Handlungen begangen worden sind, die zwar gegen die Strafgesetze verstießen, ohne jedoch aus selbstsüchtigen Mo tiven heraus begangen zu sein. Der StcucrbvlschewiSmus des damaligen Staates zwang vielfach dazu, im Interesse der Erhaltung des Betriebes Wege einzuschlagen, die straf rechtlich nicht zulässig waren, jedoch aus den Zeitvcrhält- nissen heraus verständlich sind, zumal damals die strenge Wirtschaftsauffassung des Nationalsozialismus noch nicht Allgemeingut aller Kreise des Volkes war. Eine unnach sichtige Verfolgung derartiger Straftaten würde vielfach Personen treffen» die, vom Geiste der natioualsozialistischen Revolution erfaßt, jetzt bereit sind, am Ausbau der Wirtschaft mitzuarbeiteu. Würden sie aber ans ihrer Tätigkeit heransgeriffen werden, so würde dadurch die Fortführung des Betriebes gefährdet sein und zahlreiche Volksgenossen würden um ihre Arbeitsstelle kommen. Deshalb erscheint es am Platze, in derartigen Fällen von der Verfolgung des Strasanspruchs abzusehen. Unberührt bleiben hiervon selbstverständlich alle diejenigen Fälle, in denen aus selbst süchtigen Gründen heraus unter Verletzung der Straf bestimmungen ungerechtfertigte wirtschaftliche Vorteile er strebt worden sind. 2. Weiter ist es verständlich, daß auch bis zur Macht ergreifung durch den Nationalsozialismus und darüber hinaus bis zur Verkündung des Arbeitsprogramms des nationalsozialistischen Staates am Tage der nationalen Arbeit (1. Mai 1933) vielfach Straftaten begangen wurden, die ihre Erklärung in der unverschuldeten Notlage des Täters oder seiner Angehörigen infolge Verlustes de« Arbeitsstätte oder Zusammenbruchs des eigenen Wirtschafts betriebes finden. Nachdem ««»mehr jetzt infolge des Vordringens der nationalsozialistische« Offensive zur Vernichtung der Arbeits losigkeit neue Hoffnung bei Millionen Volksgenossen ein gezogen ist, will ich in jedem Falle eine aus Not und zur Abwehr dringender Not begangenen Straftat prüfen, ob ich durch Niedaeschlagung der Strafverfolgung oder gnaden weisen Erlaß einer erkannten Strafe dem Täter die Mög lichkeit geben kann, aufrechten Hauptes an dem Kampf« gegen das Wirtschastselend teilznnehmeu. Gerade jetzt, wo die Strafjustiz mit aller Schärfe «nd Schnelligkeit das Verbrechertum Niederkämpfen soll, will ich diejenigen, die bis z«m Tage der Beendigung der «ational- sozialistischen Revolution straffällig wurden, ohne volks feindliche Verbrecher zu sein, von dem Verbrechertum auch i» der Behandlung durch den Staat abheben. Anf Grund der mir in dem Erlaß des Herrn Reichskanzlers vom 28. April 1988 erteilten Ermächtigung betraue ich deshalb den Preußischen Jnstizminister, das Gnadeurecht auch hin sichtlich der noch nicht rechtskräftig entschiedenen gerichtlich oder sonst anhängigen Strafverfahren der oben gekennzeich neten Arten auszuttbeu. Die Ermächtigung erstreckt sich bezüglich der zu 1 angegebenen Straftaten anf vor dem 81. Januar 1988 begangene Taten, bezüglich der zu 2. aufgesührten Taten aus solche, die vor dem IS. Juli 1988 begangen sind. Hinsichtlich Ler zu 2 aufgeführten Taten ist -er Justiz minister befugt, diese Ermächtigung weiter zu übertragen. MWiMWlll »kill! Mklll-MMM. SrMWWe Alle« Im vniln» ZMilimis. Berlin. sFunkspruch.) Im Anschluß an den gestern erfolgten Abbau der Ucberorganisation in der Deutschen Rundfunk-Ges. und den damit im Zusammenhang stehen den Kündigungen von leitenden Angestellten der Reichs- rundfunk-Ges. ist es gelungen, in dem Zimmer eines bis herigen Direktors ein Geheimfach zu entdecken, in dem außerordentlich wichtiges belastendes Material für die kor rupte Geschäftsführung des alten Systemrundfunks und seines Direktors Dr. Magnus gefunden wurde. Dr. Magnus» der schon im Zusammenhang mit der Knöpfke-Affäre des öfteren genannt wurde, ist schon nach flüchtiger Prüfung des Materials als anf das schwerste belastet anzuseben. Sobald die Sichtung des umfangreichen Materials abgeschlossen ist, wird die Ocffcutlichkeit eingehend über diese neueste sensa tionelle Korruptionsaffäre im Deutschen Rundfunk unter- .LichtLt w.ertzLN, M Mliml veglMl z« Weil. Abbau der Ueberorganifatiou. )l Berlin. In der ReichSruudfuukgesellschaft wurden wegen der zum Teil Übermäßig hohen Gehälter der bis herigen Abteilungsleiter, sowie der sachlichen Ungeeignet beit und politischen Unzuverlässigkeit anf Grund des Be rufsbeamtengesetzes zahlreiche leitend« Angestellte gestern fristlos entlassen. Von den leitenden Anaestellten wurden Ministerialrat Giesecke, Intendant Christean. OberregierungSrat a. D. Dr. Carstensen, Dr. Duske, Dr. Waller Vogelfang, Dr. Müller entlassen. Die von der Kündigung Betroffenen erhalten noch ftir 3 Monate ihre Bezüge; die zum Teil voch mehrer» 2ske bia-