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Beilage zum „Riesaer Tageblatt". Donnerstag. 1. RSrz 1S17. al>e«r>s 7V Jahrg. 50 So hofft man unvermeidbare Härten Hüttenbetrieben, in den Pulver« und Munitionsfabriken Beschäftigten: außerdem sind die Kriegsamtstellen ermäch« tigt -u entscheiden, »velchr Betrieb« außerdem noch aus genommen bleiben sollen. Alle übrigen nicht mehr in» tvehrpflicktigen Mtcr stellenden Leute müssen sich also bis zum 1. April bei de» OrtSbehörden anmelden. Außerdem mbt eS noch Wehrpflichtige im Alter von 17—48 Jahren, dre vom Heeresdienst ausgeschlossen oder zeitweilig zurück- gestellt oder dienstuntauglich sind; diese Leute werden vor» de» Ersatzkommissionen ersaßt. Das sind die Grundlagen, die den EinberufungSanS- schnssen am 1. Llpril zur Verfügung stehen werden. Die KrregSamtstelle übersieht mit Hilf« der Ärbeitsnachlveise, >oo es an Arbeitskräften fehlt und entscheidet, woher sie heranzuholen sind. Das Gesetz schreibt vor, daß Familien verhältnisse, Wohnort, Gesundheit und bisherige Tätigkeit der Hjlisdienstpflichtigen ^geprüft werden sollen. Indes werden unvermeidbare Härten nicht zu umgehen sein. Denn endgültig entscheidend ist natürlich die Frage: Wo nützt der Mann dem Vaterland« am meisten? — und nicht: Wo ist cS für ihn am bequemsten? Bei gleichen Verhältnissen gehen Jüngere vor Aeltere, Unverheiratete vor Verheirateten. Die Reihenfolge der Einberufungen »st wie folgt festgesetzt: Zuerst kommen die sich freiwillig Meldenden, dann die zur Zeit gar nicht oder nur teilweise Beschäftigten, endlich die Vollbeschäftigten, die in ihrer jetzigen Tätigkeit durch weibliche, jugendliche und ältere Kräfte ersetzt werden können. Solange als möglich wird von der Einberufung derjenigen abgesehen werden, deren Heranziehung eine schwere volkswirtschastlick>e Schädigung bedeuten wurde, sowie derjenigen, die durch langjährige Verträge gebunden sind, und der Diensttauglichen, sofern sie eine Tätigkeit ausiiben, auch wenn diese außerhalb des erwähnten 8 2 des Gesetzes liegt. Die Einberufung-Z ausschüsse niüsscn sich an die Staats- und Gemeindebehör den, Derufsvertretungen usw. wenden und deren Aus künfte erbitten. So hofft man unvermeidbare Härten nach Möglichkeit zu verhindern. Unter allen Uniständen aber muß das Ziel aufrecht erhalten bleiben: Die notwendigen Arbeitskräfte müssen beschafft rverden. Es bedarf sicher nur dieser erneuten Anregung zur Erfüllung der höchsten vaterländischen Pflicht an das Heer der Heimat, um die Lücken zu fiillen, die im Laufe des Ausbaues der Organisation des Hilfs dienstes sich herausgestellt haben. Feder der noch nicht oder nicht genügend für vaterländische Zwecke beschäftigt ist, handelt zugleich auch in seinem eigenen Interesse, wenn er nicht die Einziehung am'1. April abwartet, sondern sich unverzüglich für den Posten meldet, auf dem er dem Vaterlands am meisten glaubt nützen zu können. Ausdrück lich sei nochmals betont, daß landwirtschaftliche Arbeiten allen anderen vorangehen. Denn toann der Frieden auch kommen und wie günstig er auch ausfallen mag: in dem Wirtschaftsjahr 1917/18 sind wir in jedem Falle auf die Erzeugnisse dec heimischen Scholle angewiesen. Tann kommt der Ersatz zur Freimachung von Militärpersonen für die Front und zur Verwendung als Facharbeiter. In dritter Linie kommen die Bedürf nisse der Verkchrsanstalten, der Gemeindebehörden usw. in Betracht. Wir wollen den» Auslände auch diesmal zeigen, daß die Anwendung gesetzlicher Zwangsmaßnahmen in Deutsch land nicht notwendig ist, Ivenn es sich um die Verteidi gung von Dasein uird Ehre dc-Z Vaterlandes handelt, gleich viel ob durch Arbeitsleistung im Heimatheer oder durch Hingabe von Blut und Leben im Kampfe an der Front. Der nneingefchrSnkte U-Bootkrieg. Versenkt. Nach einem Telegramm, das das norwegische Auswär tige Amt vom Vizekonsulat in Newhaven erhielt, wurde der Dampfer „Vigda" gestern abend, von Newhaven nach Nantes mit Kohlen unterweges, von einem deutschen Uboot torpediert. Ein englisches Patrouillenschiff setzte die Be satzung in Newhaven ans Land. (Die „Vigda" hatte 1851 B. R. T.) Lie nichtbeiolgte Warnrmz- Aus Berlin wird gemeldet: Eines unserer U-Boote hat am 6. Februar nachmittags etwa 30 Seemeilen westlich der Scilly-Jnseln in» Sperrgebiet den holländische» Dampfer „Jakatra" angetroffen. Es wurde festgestellt, daß der Dampfer sich mit Getreide für die holländische Regierung auf dem Wege nach Rotterdam befand. Da die Schonfrist für neutrale Schiffe in dem fragliche» Gewässer noch nicht abgelaufen war, wurde der Dampfer entlasten, ihm aber dringend geraten, umzukehren, das Sperrgebiet zu verlassen und nördlich und östlich desselben nach Holland zu fahren. Außerdem wurde ihm ein Plan des deutschen Sperrgebiets mitgegeben. Trotz der dringende», Warnung fetzte der Dampfer seine Fahrt in Richtung ans den Kanal fort. Die „Jakatra" hat dann — ob freiwillig oder unfreiwillig ist hier nicht bekannt — den englischen Hasen Dartmouth oder Falmouth anaelausen. Die Folge davon war, daß sie sich später unter oen am 22. Februar aus diesen Häfen ausge laufenen und bei den Scilly-Jnseln versenkten holländischen Dampfern befand. Die Versenkung der „Laconia". „Daily News" meldet aus Wgshington: Wilson konfe rierte mit Lansing über die Versenkung der „Laconia". Darauf »vurde der Presse mitgeteilt. die Regierung betrachte diese Versenkung als jene „offenkundige Tat", welche Wilson in seiner Botschaft an den Kongreß erklärte abwarten zu wollen, bevor er seine Entscheidungen treffen werde. Reuter meldet: Die Cunard-Linie teilt amtlich mit, das drei Passagiere der „Laconia" tot sind und drei vermißt werden. Ferner werden 6 Mann der Besatzung vermißt. Sechs sind im Krankenhaus. Der U-Dootkrieg eine ernste Lache für England. „Journal de Genöve" schreibt bezüglich des U-Boot- krieaes, die Drohunasei für England ernst geworden. Dem Anschein nach sei Englands Seeherrschaft nicht in Frage gestellt, aber bereits im Mai v. I. sei inan der Ansicht ge wesen, Deutschland könne mit genügend U-Booten ohne Mithilfe der Hochseeflotte England blockiere». Jetzt habe Deutschland nicht nur di« Zahl der U-Boote erhöbt, sondern auch den günstigsten Augenblick für ihre Wirksamkeit ge wählt. Dieser verschärften Lage gegenüber babe England noch nicht genügend Vorsorge getroffen. Trotz aller War nungen sei die englische Regierung überrascht worden. Der europäische Krieg habe gezeigt, daß die englischen Staats männer eine gewisse Sorglosigkeit und Unbekümmertheit be säßen und nicht mit der Zeit rechnen, aber es geliimc ihnen doch, in Fällen dringender Gefahr Abhilfe zu schaffen. ReichstagSstimninngSbilV. Der bayerische MtlltSrbevollmiichtigte General v. ttoeppel »endet sich gleich zu Beginn der MlttwochSsitzung erregt gegen Borwürfe, die Herr Scheidemann an, Dienstag gegen die bayerische Regierung in der Angelegenheit der Malz schiebungen richtete. Scheidemanns Freunde suche» die Wirkung der Richtigstellung durch Lärm und Lachen abzu- Awiichen. Dann setzte der nationalliberale Abgeordnete Schiffer die Debatte über den Etat fort. Er knüpfte an das Wort des Kanzlers an, daß wir in dieser Zeit an nichts en denken hätten, als an Kampf und Sieg. In dieses Bild, meint der Redner, passe die Fideikommißvorlage nicht -inem. Wenn man aber einmal für solche Dinge jetzt Zeit babe, warum nickt für eine Wahlrechtsvorlage? Auf der Linken folgt dieser Bemerkung stürmischer Beifall. Herr Schiffer betont die Notwendigkeit einer Kriegsentschädigung, Befreiung Kurlands und der Vlamen. Er schließt, nach dem er an die vor 50 Jahren erfolgte Gründung der na tionalen Partei erinnert Kat, mit einen, Ausblick i>, die Zukunft, von der er der Verwirklichung dec „Einheit zwi schen Staat und Bürgern" erörtert. Der Staatssekretär des Auswärtigen Dr. Zimmermann nimmt einige Bemerkungen des Abgeordneten Schiffer zum Anlaß, einige Erklärungen abzugeben. ES sei nicht richtig, daß wir mit Dänemark irgend etwas verabredet hätten, was sich, nach übereinstim- mendem Urteil aller i», Betracht kommenden Ressorts nicht mit unseren militärischen und wirtschaftliche», Interessen vereinbaren lasse. Der Konflikt mit Amerika soll, soweit rS sich durchführen läßt, keine Verschärfung erfahren, aber im U-Bootkrteg gäbe eS deswegen kein Zurück. Für Holland hat Herr Zimmermann Worte aufrichtige», Bedauerns übrig, aber er jnbt ihnen, wie allen Neutralen, den Rat, ihre Schiffe nicht unnütz der Gefahr auSzusetzen. Herr Mertin von der deutschen Fraktion fordert Vergeltung für die „er bärmliche Schlächterei wehrloser Gefangener". Am Herzen liegt auch im besonders eine ausreichende Kriegsentschädi gung. Im übrigen müsse bei der ganzen Friedensaestaltung das deutsche Volk mitreden. I», einer mehrstündigen Rede machte der Abgeordnete Ledeboue den unmöglichen Versuch, Verständigung für die Haltung der sozialdemokratischen Arbeitsgemeinschaft zu wecken. Die maßlosen Ausfälle des Redners gegen die Regierung, die Monarchie, Heeresleitung und erst zuletzt gegen die Fürsorge der sozialdemokratischen Mehrheit, rufen deshalb wenig Entrüstung hervor, weil niemand ihn wegen der kornikerh^ste», Art seines Vortrages ernst nimmt. Mit zwei Ordnungsrufen beladen, denen noch ein dritter nackgcsandt wird, verläßt er schließlich das Podium. Staatssekretär Helfferick erhebt sich, um seiner Empörung Ausdruck zu geben, daß der Redner alles, was uns heilig sei, in unerhörter Weise in den Staub gezogen habe. In persönlichen Bemerkungen setzen sich die Ab geordneten Scheidemann und Haase noch mit Ledeboue auseinander. Dann vertagt sich das Haus auf Donnerstag. /Siehe auch den Reichstagsbericht.) HilfsdicustMchtige vor! Die Orgarüsktiorr des vateMndtschen Hilfsdienstes. Ain 2. Dezember 1916 hatte der Reichstag das Hilfs- bienstgesetz angenommen. Tas Ziel war: die starken, noch schlummernden Kräfte in nnsecem Volke zu heben, sie in organisierter Arbeit für den uns aufgezwunaenen Riesen kampf nutzbar zu machen. Tie Vorteile des Gesetzes liegen insbesondere darin, daß 1. durch die Einberufunasaus- ''chüsse diejenigen Arbeitskräfte zur Kriegswirtschaft heran gezogen werden, die bisher dafür nicht tätig waren, 2. durch den sogenannten Aibkchrschein eine zu große Abwanderung, ein zu starker Wechsel der Arbeitsstelle verhindert wird. Tabei liebt der Abkehrschein keineswegs die Freizügigkeit der Arbeiter ans, wie in England, wo sie durch die Ge walt des Gesetzes beliebig verschoben werden können. Ter Hilfsdienstpflichtige hat vielmehr die Möglichkeit, eine Ar beitsstelle, an der er keine angemessene oder nicht ent sprechens) bezahlte Tätigkeit findet, mit einer ihm besser zusagenden zu vertauschen. Ein Nachteil des Gesetzes, der aber bei dem riesigen Umfange der Organisation in Kauf genommen werden mußte, lag darin, daß zahlreiche Aus schüsse auf Grund von nicht einfacher» Verfahre»» gewählt werben mußten, wozu die Unterlagen erst in langer Ar- reit zu beschaffen waren. Jetzt, nach drei Monaten, sind sämtliche Ausschüsse, vor allen» die Feststetlungs-, Schlichtungs- und Einberu fungsausschüsse m Tätigkeit. Ein weiterer Nachteil ist der, daß der Aufbau von unter» «»gefangen werden mußte; eS mußten Rohstoffe, Kohle und Eisen gefördert, Fabriken er weitert und neu gebaut werden. Dann erst konnte die Deckung des ArÜciterbedarfeS in Frage kommen. Zu die sem Zwecke mußten die Arbeiterorganisationen straffer zu- sammengcfaßt und klarer gegliedert werden. Jeder Deutsche soll sich nach wie vor durch der» ihm gewohnten Arbeitsnachweis Arbeit vermitteln lasser». Die Provinzelle Spitze ist der ZenrralarbeitSnachweiS am Sitze der KriegS- «intstellc. Als Zwischenglieder sind HilfSd'enstineldcstelren eingerichtet worben; solche können öffentliche Arbeitsnach weise, private oder kommunale sein. Den Meldestelle»» find BsrufSberatnngSstellen angeschlossen. Die seinerzeit erfolgten Aufruse Haber» eine durchaus erfreuliche Wirkung gehabt, sie haben aber bei dem riesigen Bedarf noch nicht eine genügend« Zahl freiwilliger Hilfs dienstpflichtiger aufgebracht zur Miösung vor» Militärpsr- sonen, zur Freimachung für die Front oder als Fach arbeiter für die Kriegsindustrie. Eine sehr ernste Aufgabe ist auch dis Deckung des ArÜeiterbedarfeS in der Landwirt schaft. Die Frühjahrsbestellung steht bevor. Die Arbeits kräfte reichen natürlich nicht auS; mehr Gefangene können der Landwirtschaft nicht zur Verfügung gestellt werden; künstlicher Dünger ist nicht in genügender Menge vor handen. Ans der anderen Seite harren die Fabriken, die tas Hindenburg-Programm du chführen sollen, ih er Voll endung. Auch dort aber wächst der Bedarf an Arbeitern. Dazu komint der Ruf der TranSportunteruehmungcn und VerkehrSgcsellschaften nach Arbeitskräften. Angesichts die ser Sachlage sah sich das Kriegsamt sehr bald zu dem Entschluß genötigt, auf Grund von Einberufungen die nö tigen Arbeitskräfte herberzuschaffen. Nach einer neuen Bundesratsverordnung sollen die Einberufung-ausschüsse nach folgenden Grundlagen ver jähren: Die Hilfssienstpflichtigen von '48—60 Fahren sind turch ein Aartothek-Stzstein erfaßt worden und sind nun- »lehr verpflichtet, sich zu melden. Ausgenommen bleiben di« auf Grund des 8 2 deS Gesetzes bereits tätigen Leute,- d. h. die im Reichs-, Staats-, Gemeinde« und Kirchendicust Beschäftigten, Merzte. Tierärzte sowie die ii» der Laud- und Forstwirtschaft, in der See- und D-nnenschi'sabrt, bei den Straßenbahnen, auf den Werften, in den Berg- und Die skodiuavische« Schiff-Verluste. Schweden scheint das Land zu sein, da« nach Norwegen die größte»» Schiffsverluste zu verzeichnen bat. Es wird mitgeteilt, daß im Jahre 1916 100 Schiffe von insgesamt 64000 To. verunglückt sind; außerdem bat die schwedische Handelsflotte 28 Dampfer von 89000 To., 2 Motorschiffe von 140 To. und 24 Segelschiffe von 2100 To. an das Ausland verkauft. JuSaesnmt bat die schwedische Handels> flotte im Jabre 1916 67000 Bruttotonnen eingebüßt. Stockung de- Verkehr- zwischen Nord- und Südamerika. Die Agentur Radio meldet ans New Dorf, daß nicht nur der Verkehr zwischen den Vereinigten Staaten und Europa, sondern auch der Verkehr zwischen Nord- und Süd amerika stockt. Gerard von Spanien abgereist. Botschafter Gerard ist mit Gefolge an Bord des Post dampfers «Infantin Isabella" gestern nachmittag abgereist. Reiseverbot. Die australische Regierung verbot Frauen und Kindern „unter aller» Umständen" die Reise »rach Europa. Englaud- ErzeiusuVr anS Spanien, auf die es nnbcdinpt angewiesen ist, ist seit Beginn des verschärften NbootkrieaeS empfindlich gelähmt. Stur sieben Dampfer konnten bisher zur Erzübernahme nach Bilbao gelangen. Unqeheure dluftreuguug zur Vernrrljftmq der RahrmrftsmtttelprodnMon tu b«qland. Nene Beweise für die Wirksamkeit der deutschen Secspcrre liefern die ungeheuren Maßnahmen, welche in England zur Vergrößerung der NahrungSrnittelprodnttion getroffen wer den. Dem Londoner Korrcsvoildcnten des Amsterdamer „Handelsblad" zufolge, hat der LcbenSmittcldiktator fol gende Maßnahmen anempfohlen: 1. die Feldarbeit wird wöchentlich sieben Tage dauern, 2. in den Kirchen soll von den Kanzel»» die Sonntags arbeit anempfoblen werden, 3. das Pflügen der Felder wird Tag und Nacht fort gesetzt werden, 4. die geschulten unentbehrlichen Arbeiter für die land wirtschaftlichen Betriebe werden nicht zum Militärdienst einbcrufen, 5. die Zivil- und Militärgefangenen, und diejenigen, welche infolge Gewissensbeschwerden Dienst verweigern, werden zur Arbeit heranaezogen werden, während Armee und Truppen zur Verteidigung des Landes vorläufig mit dem Landbau beschäftigt werden sollen, 6. überall soll die Rekrutierung der Frauen für die Feldarbeit eingefuhrt werden, 7. die kleinen Landwirte sollen ermutigt werden. Der, Generaldirektor für Nahrungsversorgung Arthur Lee erklärte, daß nur 6 Wochen übrig bleiben, um für die Ernte dieses Jahres zu säen, und daß dieses ein Grund sei, die SonntaaSarbeit einzuführen. Dadurch werde näm lich eine ganze Woche gewonnen werde»» können. In ganz England sollen überall Motorpflüge in Dienst gestellt wer den. Ma» beabsichtigt, diese nach Soniienuirtergang mit Acetylenlaternen zu versehen, damit sie bei der Nachtarbeit das notige Lickt liefern. Chauffeure, sowie auch andere, die gern mit Motoren umgehen, werden aufgcfordert wer den, sich freiwillig für das Korps der Nachtarbciter melden. —. Deutscher Reichstag. * (Schluß K4 Sitzungsberichts vom Dienstag, den 27. F<'rnklr.) Abg. Scheidern an» (Soz.): Tcr 12. Dcz-mbcr zählt zu den schönsten Erinncrungcu meines Lebens. Ec brachte uos einen Sieg unseres Prinzips der Revolution der Lern. .nC gegen den Wahnsinn dieses Völkermordens. Die Sache des Friedens ging uns über alles. Wir haben die felsenfeste U-. Er zeugung, das; das Ergebnis der Friedenskonferenz nicht an .-cs »ein wird, als unser Friedcnsprogramm ist. Nach den Fciedc-.s- zieleu der Enteilte gibt cS nur eine Stimme in unserem Lotte» alles widere alö einen solchen Krieg. (Zustimmung.) Das ganze Volk ist sich jetzt einig, daß tote dir Pläne nuferer Feinds zuschanden machen müsse». Ter verschärfte D'-Boot-Krüg ist eigentlich von der Konferenz der Alliierten in Rom beschlossen wocdeu. Nachdem cr euuu.cl im Gang ist, können auch wir nur von ga n z c in Herzen wünsche», daß er uns möglichst bald den Frie den bringt. Teil Bruch mit Amerika bedauern wir tief. Wenn jetzt die neuen Stürme ansbccchcn werden, dann werde» Wir auch mit unserem Fleisch und Blut für Deutschlands freie und gesicherte Zukunft dabei sein. In diesem Sinne Haven wir die letzten Kricgskcedite bewilligt. Deutschland ist »och immer zum 'Frieden bereit und zum Äcrbandcln. Wevic der Krieg weiter dauert, so ist es ausschließlich dlo Schuld unserer Gegner. Graf Tisza hat erklärt im Ninnen aller Bundesgenossen, daß ein daucrnoer Friede nur s» beschaffen sein könne, daß cr bei niemandem Revanche* gebanken erwecke. Liese klugen Worte haben in Deutschland grossen Beifall gefunden, allerdings mit einigen heftigen'AuS- »«Hine». Sie wolle» dem NeichSkanzler an die Kehle wringen, ja sogar Verhetzung zwischen Militär- und Ziviibehörden tragen «Kört, kört.) Diese verderb licke Bomvensümri ss erc», die man im Hotel „Adlon" vorbereitet hat, ist Landes verrat. Die ungeheure Welttragödic darf nicht viisttiugcu i» eine Apotheose deS «sseldfackö. Den schamlosen Wucher behandelt man mit un begreiflicher Rücksichtnahme. An den Pranger mit diese» Ehrlosen. Air stehen vor VerkrhrSbeschrünkuiigen, aber ein kleiner V-Zua sE» immer bereit fein, um den preussiscl-cn Landmicischaffs- nrkcci»er für immer »u entführen. (Beifall links.) Wen» wir in Preussen eine wirkliche Volksvertretung hätten, dann wurde bv» ffideikommissgcsctz jetzt nicht verhaickelt werden. Wir ge- fftre« zum deutschen Volke und gehen mit ihm den schwecon nud irr»«. Weg du.ch Rot und Tod. Vorwärts und auswärts! (Bei fall links.) Reichlkauzlcr v. Bethmann Hollweg: Die persön lich»« slNgrisfe beS Vorredners gegen den Preus,ischeu LauL- tdsrtzch«f»minister »miß ich entschieden zurüc'wcisen. »E »stckp»« «oschieht bitter unrecht. ist brffreSt, mit Srfolg Mlser« Produktion anfrechtzner- halte«. DeS gehört bozu. wem» wir der LebenSmitleljchwierig, wttc-n Herr werd«» wolstn. Abg. Dr. Wie »ner (Fortschr. Vv.): Auch wir halten durch. 8» gibt nur einS: Kämpfen mW siegen! Lie FcieteuSbcdingungcn vom 12. Dezember sind zunächst abgetan. Es kommen neu« Ht«nke, neue Dieser, »nd sie haben neue Bedingungen '.nc Folge. Dt» »eraiitworving für da-7- Parlament tragen nicht die politi sch« Parteien, sonder» die militänschen Stellen. Unserem Kniuvsa wich ,-wcisclloS der volle Ersola bcsätzcden sein. Wir haben sammengcfaßt und klarer gegliedert werden. Arbeitsnachweis Arbeit vermitteln lassen. Die provinzielle Spitze ist der ZenrralarbeitSnachweiS am Sitze der KriegS- «intstellc. Als Zwischenglieder sind HilfSdenstineldestellen eingerichtet worben; solche können, öffentliche ArbcitSnach- sind BsrufSberatnlrgSsteÜen angeschlossen. Die seinerzeit erfolgten Aufrufe hab« crfreuliche Wirkung gel,...i, fi. I.. Vedarf noch nicht eine genügend« Zahl fi dienstpflichtiger aufgebracht zur Mlösung