Volltext Seite (XML)
G»mckag Waren zur Ansicht vorzulegen, um darauf Ve« stellungiu entgegenzunehmeu. Durch bloße Annoncen könne noch letne Bestellung von Waren erfolgen, sondern lediglich durch persönlich« Aufforderung. —' Ueber die yeuerversicherung elektrischer Anlagen -et der Landesanftalt gelten nach dem neuen -randversicherungggeset« folgende zusammevgefaßt« Bestimmungen: Ja die Gebäudeversicherung — — werden nur Lichtleitungen und Beleuchtungskörper aufge. nommeu, und zwqr nur solche, die dem Grundstückseigen tümer gehören, Kraftleitungen sind hier ausgeschlossen. Die Anmeldung hat schriftlich oder mündlich zu ersolgen in Landgemeinden und Gutsbeztrken dei der Königlichen Amts hauptmannschaft, in Städten beim Stadtrat oder Bürger meister. Krastlettungen, Elektromotoren, wie alle Maschinen, Apparate und Vorrichtungen gehören in die V-Mobtliar- Maschinen-) Versicherung und werden dort ausgenommen, ob sie dem Grundstückseigentümer oder dem Mieter ge hören. Die Versicherung ist in diesem Falle schriftlich oder zu Protokoll direkt bet der Königlichen Brandoitf ficherungskammer zu beantragen, oder in Landgemeinden bei der Königlichen Amtshauptmannschast, in Städten beim Stadlrat oder Bürgermeister, oder auch bei dem Brand- verflcherungsamte (— Königlicher BezirksbrandversicherungS- inspektor) mit Einreichung eines Verzeichnisses nach vor- geschriebenem Formular. Für im vrandfall beschädigt öder zerstörte nicht versicherungsfähige Nutzenleltungen und AußenbeleuchlungSetnrichlungen wird Entschädigung nicht gewährt. — Se. Mas. der König begab sich am Tienstag nach dem vvn ihm so bevorzugten Jagdrevier am Zeug hause, um dort auf Auerwild zu jageu. In den schroffen Abhängen des Winterberges, die kn wilden Schluchten nach dem Großen Zschand zu abstürzen, in dem Gebiete der Thorwaldcr Wände und am Tcichstein hält sich noch das stolze, von den Jägern so begehrte Wild, der Auer hahn, ans, der jetzt in der Balz steht. In dem tleinen Waldwärterhanse am Zschand, gegenüber dem Zeughause, hält Sc. Majestät im l'leinen Stübchen kurze Ruhe, denn vor Sonnenaufgang geht cs schon ins Revier, zu der Stelle, wo der Hahn ansbaunit und wo er sein Liebes spiel mit den charakteristischen Balzlautcn beginnt. Tic Jagd ist aufregend und durchaus nicht leicht, da der Jäger die kürze Spanne dcS Schlcislautes, der wie Sen- senschlcifcn klingt, znm Ansprung benutzen must. In dieser Spanne ist der Hahn tatsächlich taub und blind, und in diesem Augenblick der höchsten Wonne trifft ihn das tödliche Blei. Sc. Majestät kehrt alljährlich gern wieder nach den Gründen zurück, wo ihm schon so manches i,Weidmannsheil" beschert war. — Bor dem bösen Druckfehlerteufel ist leine Zeitung gefeit — und seien i/,re Herausgeber und Mit arbeiter noch so sehr bemüht, ihre Aufgaben korrekt und tadellos zu lösen! ES entbehrt einer gesunden Komik aber nicht, wenn eine Zeitung im Trcsdner Bezirke in voriger Woche veröffentlichte, dast bei einer forstlichen Versteigerung 975 harte und !9 569 weiche Klöße ver steigert werden sollten. (Natürlich waren Klötze gemeint.) — Tie Sterbe fasse dcS Landesverbandes Evan gelischer Arbeitervereine im Königreiche Sach sen erstattet soeben ihren Geschäftsbericht auf das Jahr 1910. Der Mitgliederbestand belief sich Anfang 1910 auf 1941 Personen mit 233 550 Mark Versicherungsbetrag. Hierzu käme» im Lause des Jahres 84 Personen mit 15600 Mark Versicherungsbetrag, sodast sich der Bestand am Schlüsse des letzten Jahres, abzüglich der Abgänge von 73 Personen" mit 8750 M. Versicherungsbetrag, auf 1955 Personen nut 210 400 M. Versicherungsbetrag be lief. Das Vermögen der Kasse betrug Ende 1910: 19 853,30 Mark und der VcrmögcuSzuwachS belief sich im letzten Jahre auf 6419,20 M. Tie Einnahme betrug 12 826 M. und die Ausgabe 11954,01 M. * Gröba. Die Königliche Zentralstelle für öffentliche Gesundheitspflege hat über die Untersuchung von zwei ein- gesandten Wasserproben au» der hiesigen Wasser leitung folgenden Bericht erstattet: Die Untersuchung zweier Waflerproben aus der neuen Gröbaer Wasserleitung hat folgende Resultate ergeben. Rohwasser au« der Reinwasser enteisent Pumpe. und entsäuert. Aussehen schwach getrübt. klar. Gelöste Stoffe 414,0 mg 412 5 wg Freie Kohlensäure 24,2 . 3,5 - Eisen 1.2 - 0,2 - Härte 17,8 0 18,2 a Vorstehende Zahlen, mit Ausnahme der Härtegrade be deuten Milligramme in 1 Liter Wasser. Sie lassen er kennen, daß das untersuchte Wasser sehr hart ist, wa» in dessen in gesundheitlicher Beziehung nicht von Bedeutung ist; daß das Wasser, welches seine Härte hauptsächlich dem Gehalte an kohlensaurem Kalk und kohlensaurer Magnesia verdankt, beim Kochen diese Salze absetzt, kann höchstens als Schönheitsfehler angesehen werden. Industrielle An- lagen, welche sehr weiche« Wasser brauchen, werden gut tun, Apparate zur Enthärtung des Wassers aufzustellen. I» gesundheitlicher Beziehung ist als erfreulich zu bezeich nen, daß das Wasser durch die Enteisenung seinen Eisen- gehalt bis auf einen belanglosen Rest verliert; daß gleich zeitig der hohe Gehalt an freier Kohlensäure dabet ganz bedeutend vermindert wird, sodaß es vermutlich Metalle und Zement nicht angretst, vor allem aber, daß sich in den beiden Proben das Bakterium coli nicht hat Nachweisen lassen, vielmehr nur eine geringe Zahl von harmlosen Bakterien gefunden wurde. Das enteisente Wasser kann daher in gesundheitlicher Beziehung als einwandfrei be zeichnet werden. Fk. * Röderau. Herr Pensionär Wilhelm Hentzschel hier und dessen Ehefrau begehen morgen da« seltene Fest der goldenen Hochzeit. Der Jubelbräutigam ist 78 Jahre alt, die Jubelbraut 73 Jahre. Herr Hentzschel ist i» Röderau geboren und trat vor 50 Jahren bet der Staats- bahn in Dienst. Nach 44 jähriger Tätigkeit trat er 1905 in Pension. 8 Großenhain, Unter dem Viehbestand« des Rittergutes Zabelütz bei Großenhain ist di« Maul- und Klauenseuche aus««brachen. — Di» Schweizer Kalex, Müller und. Sebald, sowie ein Dienstknecht vom Vorwerk Stroga überfielen «tuen jungen Dtrtschastsgehtlseu aus Gkavp und richteten diese» mit Messem und Schlagring derartig zu, daß er vielfach« Wunden am Kopse davontrug. Die Schweizer wurden zu 4, 6 und 8 Monaten Gefängnis verurtetlt, der Dtenstknecht aber sreig,sprachen. Kleinrügeln. Vorgestern vormittag wurde auf der fiskalischen Straße daS 5 jährige Mädchen Prasser von einem Automobil überfahren und auf der Stelle getötet. O s ch a tz. Der Nachfolger des Obermusikmeisters Linke in der Leitung der Kapelle des 1. Ulanenregiments Nr. 17 zu Oschatz, Musikmeister-Aspirant Georg Rupprecht, ist gestern zum Musikmeister befördert worden. Vom Kon servatorium zu Dresden, an dem er seine musikalische Ausbildung genoß, hat er das Reifezeugnis mit öffent licher Belobigung erhalten. UeberdieS wurde ihm der Preis der Krantzstistung zuerkannt. Meißen. Nun hat auch Meißen seinen Margeriten tag gehabt. Meißen ist die erste Mittelstadt, "die dem Beispiele der Großstädte folgte, einen Lag unter dem Zeichen der Margerite zu stehen. Mit großem Eifer haben sich di« Töchter der Stadt, haben sich die Vereine und die geschäftlichen Unternehmungen in den Dienst der Sach« gestellt. Und das Glück war ihnen hold, auch das Wetter glück. Bon den drei schönen Osterfetertagen war der dritte der schönste, der wärmste. Früh 7 Uhr, als nach einem musikalischen Weckruf die reichlich 300 jungen Meißnerinnen, zum Teil kostümiert, sich auf den Kriegspfad begaben, strahlte längst die Sonne, und sie ist den fleißigen Samm- lerinnen treu geblieben bis zum Abend. Infolgedessen war der Besuch der vier Platzmusiken und der sonstigen oerschiedinen Veranstaltungen, auch von auswärts, sehr stark. Großen Zulauf fanden besonders die humoristischen Umzüge der Meißner Liedertafel (fahrendes Kabarett) und der Brauerei Meißner Felsenkeller (fliegender Bierverkauf auf vierspännigen Ochsenwagen). Abends waren Festoor- stellungen im Stadttheater, in der Geipelburg, im Albert- Hof usw. Verschiedene Geschäfte hatten einen Teil ihrer Tageseinnahme für die Margeritenkasse bestimmt. Nach- dem das muntere Treiben die Straße verlassen, verstanden in den Räume» der Gastwirtschaften und im Stadttheater Kabarett«, Sängertruppen und andere künstlerisch« Kräfte immer wieder auf« neu« die Nickel- und Silbermünzen für den guten Zweck aus den Taschen zu locken. Die Ge- samteinnahme der Veranstaltung, an deren Spitze ein Komitee au« den angesehensten Persönlichkeiten der Stadt stand, dürfte eine befriedigende sein. 88 Dresden. Die Dresdner Gastwirte, d. h. die Inhaber von Lokalen mit weiblicher Bedienung, hatten um allgemeine Verlängerung der Polizeistunde bis 2 Uhr nachts nachgesucht. Dieses Gesuch ist abschlägig brschieden, den Wirten jedoch anheim gegeben worden, für Verlängerung der Polizeistunde während der Dauer der Internationalen Hygiene-Ausstellung etnzukommer. Dresden. Tas Befinden des Hauptmanns V.Oidt- mann hat sich ein wenig gebessert. Er war gestern mittag noch immer ohne Bewußtsein, reagierte jedoch vormittags auf Nasentupfen mit leichten, abwehrenden Haudbewegungen. Tas ist im allgemeinen ein Symptom des wiedercrwachenden Bewußtseins. Die Lungenentzün dung ist nicht weiter vorgeschritten. Nach einem' abends 6 Uhr ausgegebenen Bericht hält die leichte Besserung an. Ter Kranke ist noch bewußtlos, jedoch ist der allgemeine Zustand ein besserer. Temperatur 38,4, Puls 101. — Gestern früh in zeitiger Stunde wurde das 13 jährige Schulmädchen Johanne Elsa Bohl, Tochter einer in der Fürstcnstraßc 83 wohnenden Familie, tot in ihrem Bette ausgesundc». Das Mädchen schlief in der Küche der elter lichen Wohnung allein. Während der Nacht hat sich aus irgend einem Grunde der Schlauch vom Gaskocher gelöst und das Kind hat infolge einer Gasvergiftung den Tod erlitten. Pirn a. Tie Papierfabrik Köttewitz nnweit von Mü geln ist in der vorvergangenen Nacht vollständig nieder gebrannt. Tas Jener wurde vorgestern abend nach 10 Uhr im Ausschußsaal bemerkt. Ter starke Wind breitete die Flammen bald über das ganze Fabrikgebäude aus, sodaß der Maschinensaal, der Holländcrsaal sowie das ganze zweistöckige Hauptgebäude ein Raub der Flanimen wurde. Auch die angrenzenden Wohngebäude sind zum Teil stark beschädigt. Ter Schaden ist teilweise durch Versicherung gedeckt. Bautzen. Tas Osfenhalten der Schaufenster an Sonn- und Festtagen mit Ausnahme der zwei Bußtage, am Karfreitag und Totensonntag wurde nun auch in hie siger Stadt genehmigt. Frankeubcrg. In Braunsdorf kam dec mit dem Abputzen eines Hauses beschäftigte Maurer Lindner mit den Händen an die elektrische Leitung und wurde durch den elektrischen Schlag getötet. Bockau. 13 Kreuzottern fing ein hiesiger Einwohner, der den Fang von Kreuzottern gewerbsmäßig betreibt, während der Osterfeiertage in den hiesigen Waldungen. — Bei dec Stadtkasse in Kirchberg wurden vorgestern 18 Kreuzottern abgeliesert und die dafür ausgesetzte Fang prämie gezahlt. Wilthen. Ein Schadenfeuer zerstörte am Montag abend in der 11. Stunde das dem Wirtschastsbesitzcr Katzer in Jrgersdors gehörige Anwesen fast vollständig. Seehausen. Auf einem Felde wurde eine Kindes leiche am 15. d. M. gefunden. Man nimmt an, däß die Leiche aus einer Ortschaft der Umgebung stammt. Am Halse trug das Kind ein blaues Schürzenband. Treuen. Nm ersten Osterfeiertage landete bei Eich im Vogtlandc der Ballon „Bitterfeld", der mit vier Mann morgens 8 Uhr in Frankfurt n. M. ausgesticgen war. Nicderputzkau. Am Sonnabend wurde der Stciu- , arbeiter Schlenkrich in dem Steinbruchc von Gebr. Rogg in Bischofswerda bei Ausübung seiner Arbeit, infolge Versagens der Drahtseilbahn, von einer Kipplari ge- troffen. Ter Tod trat infolge Schädelzertrümmerung aus der Stelle ein. Schönecki. B. Ter 58 Jahre alte Gutsbesitzer Lud wig aus ArnoldSgrün und seine 27 Jahre alte Tochter haben sich aus unbekannter Ursache in einem zum Ritter-« gute Mariney gehörigen Teiche ertränkt. — Der 20- jährige Schmiedegeselle Zapf ans Schwarzenbach verlor auf der Fahrt nach Klingenthal die Herrschaft über sein Fahrrad und rannte mit denk Kopse an eine Steinsäulc. Er erlitt einen Schädelbruch und war sofort tot. Plauen. Etn gefährlicher Einbrecher wurde hier in der Person de« Präparators Alfred Stumpf festge nommen, der schon wiederholt, zuletzt mit sechs Jahre» Zuchthaus, vorbestraft ist. Es wird ihm «ine große Anzahl von Einbrüchen und sonstigen Schwindeleien zur Last ge- legt. — Di« organisierten Steinsetzer in der hiesigen Stad», etwa 50 Mann, sind gestern ousgesperrt worden. — Die Elsterberichtigung in der unteren Aue, die vor der Er bauung des Bahnhofes Chrieschwitz vorgrnommen werden muß, erfordert einen Kostenaufwand von 1025450 Mark. Der größte Teil dieser Summe wird von der demnächst zu bildenden Elsterberichttgungs-Genossenschaft aufgebracht; den Rest bringen die Stadt Plauen und der Staats fisku« auf. Die Berichtigung der Elster iw der oberen Aue, die in den Jahren 1897 bis 1900 vorgenommen worden ist, hat 1275000 M. Kosten verursacht. Der hygienische Er- folg diese« Werke» war der Fortfall jeglicher Ueberschwem- mung der niedriger liegenden Stadtgebiete. Nicht geringer war der wirtschaftliche Erfolg, ist doch ein Gelände von 350000 zur Bebauung erschlossen worden. Aehuliche Erfolge wird auch da» Berichtigung-Werk in der unteren Aue haben. Leipzig. Zwei Mädchen, nämlich die 5 jährige Erna und die 12 jährige Martha Schütz, in der Glocken straße Hierselbst wohnhaft, waren gestern nachmittag im Connewitzer Walde spazieren gegangen, und zwar ln der Nähe de« PleißenflusseS. Dabei wollte da« 5 jährige Mäd- chen einen Frosch Haschen, eS kam aber dem Wasser zu nahe und rutschte hinein. Bei dem Versuche, seine Schwester festzuhalten, fiel auch das ältere Mädchen hinein, und beide schwammen bereit« etn Stück fort. Als der zufällig vorhergehende Vureauvorsteher Frühbrod von hier die beiden Mädchen im Wasser bemerkte, sprang er sofort nach und e« gelang dem braven Manne, beide Mädchen wieder aufs Trockene zu bringen und sie so vor dem sicheren Tode des Ertrinkens zu retten. — Nach Unter schlagung von GeschäftSgeldern im Betrage von 2400 M. bei einer hiesigen Firma ist der 23 Jahre alte Kassierer Hermann Franz Sollmann, au« Mansfeld gebürtig, flüchtig geworden; er wohnte zuletzt in Eutritzsch. — Nach der mit gutem Erfolg abgelegten Meisterprüfung für da« Schnetderhandwerk ist der Frau Johanna verw. Neidhardt in Leipzig-Reudnitz durch den Obermeister ter hiesigen Schneiderinnung namens der Innung und der Prüfungs kommission die Genehmigung zur Führung des Meister- iitelS in aller Form erteilt worden. Frau Neidhardt ist die erste geprüfte Handwerksmeisterin in Leipzig. AIS ge prüfte Gehilfinnen find schon seit längerer Zeit namentlich im Friseurgewerbe weiblich« Personen tätig. 88 Leipzig. Am 6. Mat jährt sich der Tag, an dem der ehemalige Ordinarius der speziellen Pathologie und Therapie der medizinischen Fakultät an der Universität Leipzig und Direktor der medizinischen Klinik Geh. Rat Professor Dr. med. Curschmann infolge einer akuten Nieren entzündung mitten aus seiner Tätigkeit heraus in »och nicht vollendetem 64. Lebensjahre plötzlich und unerwartet durch den Tod abberufen wurde. Um nun seinem An denken etn dauernde« Denkmal zu setzen, sind seine speziellen Freunde und Schüler zusammengetreten, und zwar ge denken sie tm Krankenhause zu St. Jakob, als der vor wiegenden Stätte seine» langjährigen und erfolgreichen Wirkens, seine Marmorbüste zu errichten. Diese soll nach einem Entwurf« des Professors Dr. med. Max Lange- Leipzig geschaffen und, entsprechend drei anderen schon aus gestellten Büsten von Wunderlich, Wagner und Thiersch, tm Rondel des KrankenhauSgartettS Aufstellung finden. Die hierzu erforderlichen Geldmittel, ungefähr 5500 Mark, sollen durch freiwillige Beiträge ehemaliger Schüler Freunde usw. aufgebracht werden. Der Tag der Ent hüllung des Denkmals dürfte womöglich schon der 28. Juni 1911, der Geburtstag des Verstorbenen sein. Die Wiederkehr der Schwalbe«. )sk( „Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer" — heißt es in dem von Aristoteles überlieferten, und auch bei Aesop sich findenden Sprichwort, und die Schwalben machen den Sommer überhaupt nicht; aber wir können mit Sicherheit annehmen, daß, wenn unsere sommerlichen Hausgenossen in größerer Anzahl aus dem fernen Süden zurückgclehrt sind und die inr Herbste ver lassenen Nester unter Tachvorsprüngen und Gesimsen, in Fenster- und Türnischen, in Ecken von Ställen und Scheunen wieder beleben, dann doch die schöne, warme Jahreszeit wieder bei uns Fuß gefaßt hat. So sind uns die Schwalben die zuverlässigsten Boten des Frühlings. Ihr seiner Instinkt leitet sic, voll wenigen Ausnahmen abgesehen, zur rechten Zeit sicher in die Heimat zurück. Tenn ihre Heimat ist Lei uns, nicht in den weit ent legenen Ländern des Südens, bis ins südliche Afrika hinein, in denen sie nicht lieben und brüten, sondern die sie nur notgedrungen aussuchen, wenn im Norden die Kälte droht und vor allein. Nahrungsmangel sich ein stellt, da das Volt der Insekten im Herbste dem Unter gänge geweiht ist. Aus welcher Sinneswahrnchmung und welcher ange borenen geheiinnievoll-seclischen Kraft, welchem vererb ten Triebe jener Instinkt beruht: wir wisse« es nicht. Un zweifelhaft aber muß irgend eine Wahrnehmung der in der Heimat herrschenden Witterungsverhältnisse einen