Volltext Seite (XML)
Der Nachtwandler. Ronmn von Berthold Rrhnert. 13 Er an ihrer Seite. Wieder bewnnderte er ihre jugend liche Schönheit und ihre Achnlichkeit mit Fanchon. Ihr Benehmen kam ihm seltsam vor und ihr Schweigen machte ziemlich beklommen. „Bei der Kleinen habe ich» ver dorben," sagte er sich. „Aber wodurch?" Er übersetzte die Gedanke» in die Worte: „Gnädiges Fräulein, ich bin un tröstlich, sehen zu müssen, daß ich Ihre Gunst verloren habe. Welche» Unrechtes habe ich mich schuldig gemacht, daß Sie «ich mit so ganz anderen Augen ansehen, als neulich?" Wieder oerselbe forschende, fast traurige Blick. Dann «widerteste: „Tie haben sich verändert, nicht ich. Sie sstnd nicht mehr derjenige, welcher Sie waren." „Aber, gnädiges Fräulein." „Sagen Sie mir: Wie ist Ihr Name heute?" „Ist sie närrisch geworden?" dachte er. „Ich bin noch Amner derBicomte de Bille," erwiderte er leichthin. „So, de Bille? Warum oder mit welchem Recht de VMe? Warum nicht Bicomte von irgend einen» andern Ort? Mit Bille haben Sie ja nicht» mehr zu schaffen, sw Sie da» Gut verkauften. Wissen Sie, wem e» jetzt ge hört?" „Ihrem Papa, denke ich," erwiderte er kleinlaut. Die Situation begann äußerst unerquicklich für den jungen, ele- Wmten Herrn zu werden. „Nicht mehr meinem Papa, er hat es verschenkt. Wis- ß« Sie. an wen?" Er schüttelte den Kopf. „Ihrer Mama? Ihrem Brü ter? Nein, der hat ja das famose Bergwerk von Mon- «nux le» Mines erhalten. Also wohl Ihnen ?" „Ja, mir, ich lehnte eS entschieden ab, doch ließ er «tcht ab davon und so bin ich also gezwungen die Besitze rin Ihre» ehemaligen Schlosse»." Thräne» standen ihr in Am Augen und am Tone ihrer Stimme erkannte er, daß sie Mühe daranwar, in Schluchzen ausznbrechen. ^Teuerstes Fräulein, ich beginne zu verstehen. Wenn Sie meine Lage gekannt hätten, würde Ihr Urteil ein we niger hartes gewesen sein." „Nein, nein, es giebt keine Entschuldigung," lautete die herbe Erwiderung. „Wie konnten Sie dergleichen übers Herz bringen? Sie haben Ihre Traditionen verleugnet und sich den Geldmächteri verschrieben. Giebt'» denn keine Ideale mehr?" Dem Bicomte lief es heiß über den Körper, als ob seine Haut Knospe» treiben wollte. Plötzlich kam ihm eine Erleuchtung. Er blieb stehen und ergriff ihre sich sträu bende Hand. „Jetzt weiß ich'», Toinette, teuerste Toinette! Diese Erfahrung ist nicht zu teuer erkauft. Sie eiferten für die Ehre meines Namens. Sie waren schmerzlich berührt, weil Sre sahen, wie ich von der erhabenen Höhe de» Legitimi sten und Aristokraten hinabstieg zu den profanen Geld menschen." Zitternd stand sie vor ihm mit zur Erde gesenktem dlntlitz. „Teuerste Toinette, Du hast Dich verraten, nur ein Herz, da» warn» und innig liebt, kann so lebhaft Partei nehmen, kann in so tiefe Betrübnis geraten wegen einer vermeintlichen oder wirklichen Entwürdigung." Er zog sie an sich und küßte sie auf die Stirn. Toinette entzog ihm jedoch ihre Hand und trat zurück. „Lasten Sie mich, Herr Bicomte. Mit Bedauern sehe ich, daß Sie Ihren Schritt nicht eimnal bereuen, ihn nicht mit," sie wollte sagen Notlage, verbesserte sich aber, „Ueber- eiluna entschuldigen." „Teuerste, geliebte Toinette," sagte er stürmisch, „höre mich, bitte, einen Augenblick an. Ich bin nicht der erste, welcher die Traditionen unseres Standes, de» Adel», ver läßt, um sich den lebendigen Kräften der Gegenwart Zuzu wenden und sich freiwillig oder gezwungen in den Dienst derselben zu stellen Al» Gebieter aüf seinem Landsitze drau ßen zu wohnen, gewissermaßen al» ein erhabene» Wesen, so hoch über den dörflichen Bewohnern zu schweben, wie die Zimmer de» Schlöffe» emporragen über die Gipfel der gen gepflogen werd«», ulcht »ehr fortzefahr« werde» Das war freilich kein Wander, dm» die Linke unterzog sich natürlich der Aufgabe, diese «ehrsachm behördliche» Fehler D» krittfireu, »st einer gewissen behaglichen Behäbigkeit. Lies,» Gonüthszustand zeichnete recht drastisch Abg. Lenzmaan (frs. Vpt.) H«ch die Aeußrrung, es sei rin« wahre Freude, in di« lang« «serig« Aätnpse gegen das Bolbiwohl nun auch einmal einen MH« für da» Volkswohl »inschirb« zu können! Das gewiß erfreuliche E«gebniß der heutig« Besprechung kß. daß in der prinzipiell« verurthrilmg der viel« „Fälle", ÜBe Rechtsanwalt Heine (soz) st, der Begründung der Inter- Delation mit großer Ausführlichkeit vortrug, alle Seiten einig "was«. In der Beuithrllung von Einzelheit« gab es wohl Sckne Metnungsverschtedenhetten, und ganz frlbstverpändllch ist es, daß die Tonart je nach der Parteistellung wechselt«. Aber 'M«» z. v. Dr. Oertel (kons) sag«, daß ihm in eine» Fall« da» verhalt« der Behörd« „über dir Hutschnur" gehe und daß ick solchem Verfahren die Polizei statt zu einer Stütze zu einer Gefährdung unserer staatlich,« Ordnung werde, so ist da» mio. -dchk«« so schlimm oder wohl gar noch schlimmer, al» wenn Webel (soz.) die Dinge als riae Schmach bezeichnet, die uns dem Gespött der ganze» clviliflrten Welt preisgebe. Die „Fälle" haben ja in der grsammtru Prefsr aller Par tei« ausführliche Erörterung und Würdigung gefunden, so daß 4» hier genügt, die Namm des Frl. Dr. Anita AugSpurg, der Fr« v. d. Decken, der Frau Raggaport, de» Herrn Trampka, HM polnischen Redakteur» Hoffmann zu erwähnen, die die Hel dinnen und Helden der markantesten Vorfälle geworden find Sie alle und noch manche Ändere, die in ähnliche unangenehme Situationen gerathrn find, ließ der Galcn-Tozialist Heine in fest,« selbstgesälligen, etwa» gezierten Manier Revue passtren. "Änb er fand «tu lebhafte» Echo. Gleich der erste Diskussion», rahner, Rechtsanwalt Baflermann (nl), erklärt« die Interpellation für durchaus begründet, denn wenn auch einige Fälle tradiziö» übertrieben seien, so bliebe doch gmügmd Grund zur Beschwerde übrig, und r» wüste ctwa» geschehen, um da» höchst« Gat de» 'Staatsbürgers, di, persönliche Freiheit, in höherem Grade zu schütz« al» bisher. Gröber (T.) und Schrader (frs. Vgg.) er klärt« sich damit vollkommen einverstanden und Lrnzmann (frs. Bpt.), der dem Militarismus rin« groß« Thell der Schuld znschob, weil die Polizisten in ihrer früher« Stellung al» Unter- »Wer« den Resptkt vor der Heiligkeit der persönlichen Freiheit vöckernt hätten, bezeichnete die Einführung der Entschädigung für «eschuldig erlittene UntersuchuagShast für da» beste Mittel zur Abhilfe. Er und Bebel wirsen auch aus die vielfach« Begna. dfgnngen vrrurtheilter Polizist« als auf eine wichtige Quell« de» Hebel» hin. BemerkmSwerth ist noch besonder», daß Dr. Oertel (kons.) die Zugeknöpftheit der Behörd« gegmüber der Presse scharf verurthellte. U Die Interpellation gipfelt« in de« Verlangen »ach der «Rich« Vorlegung dr» schon so ost in Aussicht gestellten Reichil- geschG über dm Strafvollzug. Aber wie schon vor Jahren bei einer ähnlich« Gelegenheit, so erklärte auch jetzt der Staats sekretär des ReichSjustizamts, Dr. Nlebrrding, der i« Namm de» Reichskanzlers die Beantwortung der Interpellation über- «wmmen hatte, daß davon erst die Rede sein könne »och der Raer^etung des Strafgesetzbuch» und der Sttasprozeßorduuug. Fchi olle Redner verwehrt« sich sehr energisch gegen rin« solche „Verschleppung", woraus dm» der Staatssekretär versicherte, dnß an der Borbrrrttnug der g«<mutru Grsttzrutwürse bereit» «istig grarbeikt werde. In Bezug aus die vorgebrachten „Fälle" vechirlt sich Herr Nieberdlng sehr entgegenkommend. Er thrilte km Auftrag« dr» Reichskanzler» mit, daß dieser jed« amtlichen Uebergriff aus da» Entschiedenste vermthrll« und rin derartige» Verholt« der Beamten nicht nnr als ungehörig betrachte, son der» auch überzeugt sei, doß e» der Rechtspflege nicht» nütze, wohl aber der Autorität des Staates schad«; von dm Beamt« verlange er neben vollster Unparteilichkeit und strmgster Beob achtung des Rechts auch Wohlwollen und Takt. Der Staat»- Matür gab unumwunden zu, daß eine Reihe von Verfehlung« dorgekommeu sei und versprach Bestrafung der schuldig« ve- amt«. Einige Fälle stellt« er allerdings als Übertrieb« hi»; so wies er »ach, daß di« Verhaltung des Her« Trampka a» sich durchan» gerechtfertigt war. I« Fall Augspnrg sachte Dr. Paulßen vor der wrlmartsch« Regierung «in« Thell der Schuld auf das Frl. Dr. zu schieb«, doch diese sand eine» begeistert« verthetdiger in Dr. Müller-Meiningen (sts. vpt) Frl. Dr. Anita AugSpurg folgte von der Tribüne mit gespanutrr Aufmerksam keit den Verhandlung« und begleitet« sie «U lebhaft« Gest«. Die übrige« Lribüuenbesucher hatten trotz der Fülle in respekt voller Entfernung von ihr Platz geuomueen. So konnte mau sie gut beobacht«. Ma« brauchte sich wirtlich nicht zu wundern, daß der gut« Weimarer Polizist sie stir eine« vrelleidet« Mann geholte« hat. Lagesgeschichte. Dentsches Reich. Um Goldatmmißhandlung«« vorzubeugm, vor all« Dingen aber auch, um zu kein« falschen Anschuldigung« angeblich ge- wißhaudrlter Soldaten Anlaß zu geb«, hat der kommandirendr General dr» 18. Armrecorp», v. Lindequist, dr» Offizieren durch eine Verordnung eingrschiirst, streng daraus zu acht«, daß die Unteroffiziere stet» mindesten» drei Schritte vo« den übmdeu Mannschaften entfernt flehen. Sehnliche Vorschriften gelten auch in unseren sächsischen Armrecorp». Aus Beseh! dr» Kaiser» wurdm «och am letzte« Tage de» kaiserlichen Besuche» in Sandringham in Anwesenheit dr» deutsche» und englisch« Monarch« und ihrer Grsolge durch ein« nach dem Hoslager brrusrnru deutsch« Fachmann di« hauptsächlichste«, mit Spiritus bedienten GrbrauchSgegrnstände demonstrirt und in Tätigkeit vorgesührt. Dir Leistung« der druijch« Erzeugnisse sande» die miringrschränkte Anerkennung. Da» Brennrrrlgrwerbe wird in der Verpflanzung dr» Inter« sie» an dem Verbrauch« von technischem Splritu» «ach dem Auslande eine erneute, leicht auch fruchtbringende Brthätigung der warm herzigen Fürsorge dr» Kaiser» für da» Gewerbe dankbar aner kennen. Eine nicht geringere Tragweite wird mau aber d« Anregungen unsere» Kaiser» sür die Entwickelung der einheimischen Industrie zur Herstellung von SpirituSapparatea zusprech« können. Diese Industrie ist noch jung; sie ist zu eine« selb ständig« Zweige dr» deutsch« Großgewerbr» erst au» der durch Gesetzgebung und durch Veranstaltung« de» Brennerrigewerbe» selbst systematisch betrieb«« Förderung de» Verbrauche» von drnaturirtrm Branntwein erwachsen. Sehnliche Bewegungen zeig« sich iw Ausland«. Aber entsprech«- der wirthschastlich« Stellung dr» Brrnnrreigewerbe» hat Deutschland auch in der Herstellung von Spirltusapparatrv, al» Lampen, Kocher, Bügel eis«, Oes« u. s. w., die Führung. Einige dieser Artikel find so gesragt, daß die Produktion mit dem Bedarsr nicht immer Schritt hall« kann. Darin siegt aber keineswegs au»g,sprechen, daß man aus da» Ausfuhrgeschäft Verzicht« wollte oder könnte. Denn sdie Judustrie leidet keiorSweg» a« einem Mangel au Eutwickelungrsähigkell, und di« Erzeugung ist ohne weitere» au»deh«uug»sählg. Nu» muß i« d« behelligten Kreis« die Zuversicht zur Fortentwickelung der Judustrie befestigt werde», und hierfür hat sich die Eröffnung eine» ausländisch« Absotz- g<biete» nrbm dem isländisch« Markte «och immer al» ei» sehr geeignete» Mittel bewährt. Ma» kau« die» i« de« verhSltniß. mäßig kleinen Kreise der brtheUtgte» Industriell« selbst beobacht«. E» fehlt schon heute nicht au regelmäßigem, in der Zumchme begriffenen Absatz im Ausland«. Neben d« deutsch« Kolonien find Flankreich, Portugal, Südamerika, Indien regelmäßig« Ab nehmer sür verschieden« SpirttuSopparatr. Vergrößerter Export deutscher Erzeugnisse dürfte aber eine Verbilligung der Her strllungSkost« «ach sich ziehen, welche zurückwirkt und da» Interesse an der Verwendung »o« Spirit«» verallgemeinert. Seit seiner Begründung hat da» Reichs-Brr- sicherungSamt stets angenommen, daß «in (Hrgatte niemals als Arbeiter oder Betriebsbromirr im Betriebe des ander« Ehegat« bekochtet werd« könne, weil die sittliche Auffassung der Ehe als eine» Verhältnisses zwlsch« zwei zu «getheivrr !G«sg«»t»schast bestimmt« Pers»»« unvereinbar sei mit d« Begriff« Arbeitgeber uud Arbeitnehmer. Ehelutte sei« gleich« berichtigt rmd von «i»a«der nicht abhängig, wie di« Arbeit nehmer vo« d« Arbeitgebern. Das prrnßifch« Oberverwallmrgs- grrtcht staud bisher stets aus dimsrlbeu Standpunkte wie da» tieichs-verficherungSamt, ist aber ««»«ehr mit dem Reich» ver« icheruugsamt i» Widerspruch »rrath« i« «ine» Rechn streite, oelchrr zwlsch« der Stadt Berliu «ad einer Krankenkasse chwebte. Das Oberverwaltnugsgericht erklärte, »ach der Rechts- ausfaffung, welche sich ans Grmrd des Bürgerlichen Grsitzbuchr» geltend gemacht habe, sei ein Arbeitlverhältnlß zwlsch«» Ehe leuten gegen Loh» bezw. Gehalt rechtlich »icht al» unzulässig auzusehe«. Lies eotsprrche thatsächlich de« Gestaltungen des wirklich« Lebens, wir sie öfters in schwierigen Erwerbsverhält- nlfsru «tpand« srir«. Die Erfahrung lehre, daß Geschäfts leute nach einem Konkurse häufig mir dadurch Kredit «ad Ein- kommen erlange« könne«, daß die Ehefrau da» Geschäft auf ihre« Nam« fortsührt uud ihren Ehemann wie einen Arge- stellten beschäftigt. E» sei auch nicht als dem Geiste mrd der Abficht der sozial« Gesetzgebung entsprechend anzusehen, «inen Ehemann, welcher lm Beklebe der Ehefrau arbeite, von de« Wohlthatrn der sozialen Gesetze auch in dem Falle auszuschlltß«, wen» er in einem fremden Unternehmen di: gleiche Arbeit ver richt« würde, fall» er keine Gelegenheit gehabt hätte, im Be triebe der Ehesreu thätlg zu sein. -'GLMW Die Regierungen derjenige« Bunde! staatrn, in welch« Vorschriften über die sogenannt« bedingte Begnadigung bestehen, haben den Vorschlägen de» ReichSjustizamts gemäß über die gleichmäßige Handhabung dr» Verjähren» bei Ertheilung eines bedingten Strafausschub» die folgenden Grundsätze vereinbart: 1. Bon dem bedingt« Strafaufschub soll Vorzug! weise zu Gunsten solcher vrrurtheilter Gebrauch gemacht werde», welche zur Zeit der That dos 18. Lebensjahr nicht vollendet hatte». 2. Gegenüber Person«, die früher bereit» zu Freiheitsstrafe verurteilt find uud die Strafe ganz oder thrilweisr verbüßt haben, soll der bedingte Strafaufschub nur in besonderen Fälle« Platz greife». 3. Tie Höhe der erkannten Freiheitsstrafe soll die Gewährung des bedingten Skasausfchub» ulcht grundsätzlich au-schließen. 4. Ueber di« Bewilligung dr» bedingte» Straf aufschubs ist eine Aeußrrung de» erkennend« Gericht» herbei- zusühr«. 8. Die Bewährungsfrist soll aus w«igrr al» die Dauer der Verjährungsfrist, vnd zwar bei Straf«, die in zwei Jahr« verjähre», würdest«» aus ein Jahr, bei Siras«, die einer länger« Verjährung unterliegen, auf mindest«» 2 Jahre bemessen werd«. Lie konservativ« Fraktion de» Reichstages hat i« ihrer Sonnabend-Sitzung fast einstimmig beschloff«, sofort, alfo uoch sür die zweite Lesung des Zolltarifs, einen Antrag einzubringe», durch d« di« Jndustrtezölle der Sb'chnltte 17 und 18 des Zolltarisentwurf» um durchschnittlich 26 Prozent gegenüber dm Kommisfiourbeschlüffen herabgesetzt werd«. Außerdem ist in AnSficht genonnrrerr, durch «in« weiter« Ankag die Zölle auf die Erzeugniffe der chemisch«« Industrie wesentlich herabznsehr» oder auszuhebm. (Die Abschnitt« 17 mrd 18 dr» Zolltarifmt- Wurfs enthalten unedle Wetalle und Waarm daraus, sowie Maschinen, elektrotechnische Erzeugniffe, Fahrzeuge.) Oesterreich. Ueber dir inner» Verhältnisse in Oesterreich urtheilt die „Rordd. Allg. Zig.': Di« inuern Verhältnisse Oesterreichs dräng« einer Wendung rn'grg«, di« in dem rin« oder andern Ginne erfolg« muß, wenn d« wachsenden Schwieripkcitr» ei» Ende gesetzt werd« soll. Offenbar breitet sich diese Erkennt«iß mehr und «ehr auch innerhalb der maßgebend« Parteien suS, wenngleich diese »och zögern, zu der brennend« Frage del Tage» klar und bindend Stellung zu nehm«. Neben der Mahnung an- di« Verketer der beiden Rationalitäten, dahin zu wirke«, daß der Reichsrath arbeitsfähig bleib«, vernehme wsn in den Worte» des Ministerpräsident« di« Andeutung, daß die Regierung unter all« Umstärdm «tschloffe« wäre, aus Grund de» Berordunugs- Par-aravhen der Berioffuna ohne Mitwirkung de» Parlaments am Schloßberge ruhenden Häuser und Häuschen, da» ist ja ganz ideal gedacht, ans die Dauer aber doch herzlich langwellig. ES schmerzte mich, da» Schloß meiner Väter und den ererbten Grundbesitz vreiSgeben zu müssen, ja, zu müssen, denn ganz frei handelte ich dabei nicht, indes bedauerte ich e» nicht deshalb, weil ich die Absicht gehabt hätte, da» idyllische Leben eine» biedern, ehrenwerten Land- edelmanne» zu führen. Das konnte mich nicht reizen." „Ich würde mir nichts Schöneres vorstellen können, al», fern vom Geräusche und Truge der Welt, unter den hun dertjährigen Linden und Ulmen, im Schlosse, wo die Ahnen gewandelt sind, ein zurückgezogene» Leben zu führen. Die Luft der großen Städte ist mir zuwider. Ich sehe zuviel von der ewigen, unersättlichen Jagd nach Geld und Gut, al» daß ich nicht wünschen sollte, m einer reinen, edlern Umgebung mein Leben znzubringen. Abgesehen davon, mau kann überall wohnen uno glücklich sein. Aber äußerst schmerzlich war e» mir, zu hören, daß Sie bereit seien, sich herunterzulassen, um eingereiht zu wer den unter die Handlanger der Kapitalisten. Ich sah Sia kommen an dem Tage, wo mein Vater Ihnen die Vor schläge machte und Sie Ihr bessere» Selbst verhandelten." „Geliebte, alle Vorwürfe, uud seien sie noch so bitter, ertrage ich aern, denn ich weiß eS gewiß, Du liebst mich. Du hast Dich meinetwegen gegrämt, Du hast gefürchtet, durch da», wa» ich gethan, könne die Ehre meine» Na men» und, geliebteste Toinette, laß mich hinzufügen, Dei ne» zukünftigen Namen» angetastet, befleckt werden. Lu hast eifersüchtig darüber gewacht, eifersüchtiger noch al» derjenige, der vor Dir steht, und welche» Du liebst, wen» auch, vielleicht nicht so sehr, wie er Dich liebt." Sie erhob abwehrend und mit einer bittenden Ge berde die Hand. Doch er fuhr fort: „Meine süße, kleine Toinette, höre mich, bitte, höre mich. Wa» waren wir? Alles! Wa» sind wir jetzt? Nicht» mehr. Meine Vorfahren waren aH ih rem Grund und Boden unbeschränkte Herren." 11»,Ist