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vergewissern, spräche nehmen will, um für die Aufrechterhaltung Herr KopchttzA die eheliche -emeiuscheft wieder aufuimmt, »der a» Entfchädtguna für die durch der Lusgede« de» Wiftitche« Bernse» »erlovene Existenz des Herrn Kvfchttzkt. Richtig ist vielmehr, de- «eine Klientin vor allem «1t iRm« Wette» inchchliche Rücksprache nehmen will, um lech zu vergewissern, ob er sich für die AufrechterhaUung oer «he »der für die Scheidung bezw. Auflösung der- süden entschließt Da in letzterem FaNe Herr Koschitzki «Üler Mittel entblö-t wäre, will meine Klientin, um die Wchchm« Ki-le« Rk-V KvschM vefl. Dn- ßetteren zu «ollen, daß di» Behauptung unrichtig ist, wonach »eine Klientin eine»^Betrag Non SO«» Kronen Existenz ihrer Manne» stcher-ustelkn, den genannten be trag für Heern Koschttzki anlegen, ohne da- diese Ab sicht irgendwie mit den Entschließungen de» Herrn Ko- schitzkt in Zusammenhang gebracht werden soll, g^tz.: Dr. Freundlich." — Vetter wird mitgetetlt, daß Frau Koschitzki Lei ihren Bemühungen, Ott ihrem Mannt lwio- der in Verbindung zu treten, durch eine Mittelsperson die Aurlunft erhalten hat, Koschttzki wolle von ihr nichts mehr wissen. Daraufhin hat sie, um eine Unterredung mit ihm zu erzwingen, die -Z.heidung»klage eingereicht. »— In Vureauangestelltenlretsen waren infolge des etwas unklaren Wortlautes deS Z 1 des Ent würfe» eines Versicherungsgesetzes für Angestellte Zwei fel darüber entstanden, ob die Lureauangestellten tat sächlich in den Krei» der Versicherungspflichtigen im Sinne dieses Gesetze- einbezogen werden sollen. Die Mttgeteilt wird, ist aus eine Anfrage aus den genannten Kreisen im NeichSamt des Innern von diesem die Mit teilung gemacht worden, daß die Bureauangestellten nach 8 1- Ws. 1, Ziffer 2 de- Gesetzes zu den Versicherungs pflichtigen gehören. Damit dürften die ausgetauchten Zweifel beseitigt und ein Nrnnd zur Beunruhigung nicht vorhanden sein. —* Am 5. Januar 1911 ist eine allgemein verbind liche Landesverordnung des Ministeriums des Innern über Danzvergnügungen vom 8. Dezember 1910 veröffentlicht worden, die bezweckt, die bisherige Mannig faltigkeit der Tvnzrcgulativr in den einzelnen Amtshaupt- mannschaften und Städten zu beseitigen. Die Herbeifüh rung einer größeren Einheitlichkeit aus dem Gebiete deS DanzwesenS ergibt sich al» ein wesentlicher Zweck der neuen Vorschriften. Den letzten Anstoß für die Neuregel ung deS Tanzwesens gab die Unsicherheit, die infolge der ReichSvereinHgesetzgebung und deren Auslegung durch das OberlandeSgericht betreffs der Gültigkeit der in zahlreichen Regulativen wlederkehrenden Beschränkungen der Tanz freiheit von Bereinen und geschlossenen Gesellschaften ent standen war. Durch die Landesverordnung vom 8. De zember 1910 ist diese Unsicherheit durch die Ausstellung deS Grundsatzes beseitigt worden, daß es zur Abhaltung nichtöffentlicher Tanzvergnügungen in tanzberechtigten Wirtschaften einer besonderen Erlaubnis nicht weiter be darf. Lieser Grundsatz gilt an sich für jeden Veranstalter eine» nichtöffentlichen Tanzvergnügens, mag dieser eine Einzelperson oder ein Verein sein, aber es ist klar, daß er namentlich die Abhaltung der eigentlichen BeretnS- tauzvergnügungen, die bisher vielfach noch an besondere Voraussetzungen gebunden war, in weitgehendem Maße erleichtert und damit auch die Lage der Danzwirte gün stiger gestaltet. In diesem Zweck liegt wohl die wich- tiAte Neuerung, die die gegenwärtige Regelung des Tanz wesen» bringt. Der vorbezeichnete Grundsatz, der übrigen» bei Masken- und Kostümbätlen eine Ausnahme erfährt, schließt aber selbstverständlich nicht au», daß auch die Ab haltung nichtöffentlicher Tanzvergnügungen solche» Be schränkungen unterworfen bleibt, die nicht auf dem Ge biete de» Tanzwesen» und der zu dessen Regelung be stimmten Verordnung liegen, sondern sich au» anderen rechtlich zulässigen Gesichtspunkten herleiten. So dür fe« z. B. innerhalb der sogenannten geschlossenen Zeiten nach Maßgabe der sür diese geltenden Vorschriften keines falls Lanzvergnügungen stattfinden. Umgekehrt sind aber Wiederum auch Vereine, die sich nicht mit der Abhaltung eigentlicher VereinStanzvevgnügungen begnügen, sondern öffentliche Veranstaltungen treffen wollen, insoweit den Beschränkungen unterworfen, die die Verordnung vom 8. Dezember v. I. in Ansehung öffentlicher Danzvergnüg- ungen vorgesehen hat. Hieraus ergibt sich von selbst, daß Handhaben sür die Polizeibehörden nicht entbehrt wer den können, die es ermöglichen, einen Ueberblick über di« Tanzveranstaltungen aller Art zu behalten und gegen unzulässige Erscheinungen auf diesem Gebiete rechtzeitig einzuschreiten. Au» diesem Grunde ist die schon in meh reren AmtShauptmannkchasten bewährte Regelung getrof- fen> daß die Tänzwirte ein Tanzbuch, in da» jedes in ihren Räumen abgehaltene Tanzvergnügen einzutragen ist, führen und sich den Eintrag und die Anmeldung de» Tanzvergnügen- in jedem Falle von der Ort-behörde bescheinigen lassen. Bor Erlangung der Bescheinigung darf der Tanzwirt da» Tanzvergnügen, mag e» nun al» ein öffentliche» oder nichtöffentliche» in Aussicht genom men sein, nicht abhalten noch ankündigen lassen. Die OrtSbehörde muß aber andererseits diese Bescheinigung, erteilen, wenn entweder die Voraussetzungen für die Zulässigkeit der beabsichtigten öffentlichen Veranstaltung vorliegen oder der nichtöffentliche Charakter de» Tanzver gnügens außer Zweifel steht. Sie hat aber die Bescheinig- nug zu verweigern, wenn diese Voraussetzungen fehlen. In bezug auf die Abhaltung öffentlicher Tanzvergnüg- ungen bringt die Verordnung vom 8. Dezember v. Js. wesentliche Aenderungen nicht. Namentlich ist die Einrich tung regelmäßiger Tanztage betbehalten, an denen eben falls ohne besondere behördliche Erlaubnis öffentliche Lanzvergnügungen abgehaiten werden dürfen. Da» Kö- ntgreich Sachsen ist bekanntlich da» einzige Land unter den größeren deutschen Bundesstaaten, da» die Einrich tung solcher regelmäßiger Tanztage kennt und damit ei« Maß von Lanzfreiheit gewährt, wie kein anderer grötzerer deulllber Staat, Dee ««ein Dr Wshlstchrtrpfle-e in ft Großenßafti, Wetögruppe Badersen, n find nutz um röcht zahlreiche« Erscheinen 8« d «selben soll der gegenwärtig« Stand de» Besetn» in unsmn Ort «mgeteaß« und hauptsächlich Wünsch« und Anträge au» »er Mitt« unserer Mitglieder «ntgegengenommen und beraten «erde«. Hierbei sei mit- geteilt, da- von fetzt an dl« vereinrgegmständ« wie Kran- «»fahr- und Nachlstuhl, Badewanne ns«, von Heern Franz Kläber »«»alte«, und bet Bedarf an jede Familie i« Ort verlieh,» »«den «nd bitt« di« Ortögruppenleitung bei vorkommenden Fälle« sich nur an genannten Herrn zu wenden. — Der hiesig« Fechtvrrein feiert am IS. Februar fein 11. Stiftungsfest, bestehend tn Konzert und Ball; d« musikalische Teil und dl« Ausführung d« Ballmnflk ist der 68« Kapelle übertrage« «orden. Für den gefänglichen und humoristische» Teil ist e» de« Vorstand gelungen, ein« Anzahl saagerkundig« Herren und Damen au» der nahen Umgegend zu gewinnen, und steht den Besuchern ein äußerst genußreicher Abend tu Aussicht. D« Besuch kann schon setzt «arm empfohlen «erden. Nähere» bringen fpät« die Inserate. Borna. Di« groß« vchülerzahl (über 280 fetzt) nötigt zn einem Schulhau»n«bau und zur Anstellung einer neuen selbständigen Lehrkraft. Der Schulvorstand hat flch entschlossen, außer dem allen Gchulhaus, «tn zweite zu errichten. Da tn Borua selbst «in geeignete» Grund- stück nicht zu «««den war, wurde ein solche» tn der Größe oon */, Ack« von Henn Gutsbesitzer Mantsch auf Schönnewitz« Flur zu «iaem angemessenen Preise ange- kaust. Meißen. Der gestern «öffnete Fischmarkt mußte schon vor Ablauf der Verkaufszeit wegen Ausverkauf» der Ware geschlossen ««den. E» wurden acht Zentner zum verkaufe gebracht. Nossen. Der hoffnungrvoll« zehnjährig« Sohn eine» hiesige« Bahnbeamten, welcher vor einig« Zeit beim Schlitt schuhlaufen zu Falle kam, «krankte infolgedessen vor weni gen Tagen nicht unbedenklich an einem Sehtrnletden, wel chem er gestern vormittag, trotz ärztlich« Hilfe, erlegen ist. ßß Drerden. H)er glänzend« Verlauf der Strauß» Premiere .Der Rosenkaoalirr' bildet in Slbflorenz da» Tagesgespräch und im Vordergrund« de» allseitigen Inter- esse» stehen di« trefflichen Darsteller: die Damen Siem», v. d. Osten und Nast, sowie die allen Veteranen der Dresdner Hosop«: Perron und Schridemanlel. Perron» Leistung wird allgemein al» eine Glanzleistung allerersten Range» bezeichnet und die kunstsinnige Welt bedauert nicht» mehr al» den bevorstehenden Abgang Perron» von den di« Well bedeutenden Brettern. Im Anschluß an die Premiere hatte di« Direktion de» Hotel» .Europäischer Hos- am Donnerstag abend eine zwanglose Zusammen kunft in den eleganten Räumen de» großen internationalen Hotel» veranstaltet, zu der flch alle Mitwirkenden, Strauß, HoffmannSthal und v. Schuch an d« Spitz», sowie zahl- reiche auSnBrtige Theaterleiter und Kritiker eingesunken hatte«. G» tzrrrschte «in überaus zwangloser Ton, all« aber standen noch unter dem Eindruck« de» großen Gr- eigntsse». Der alle genial« Ernst v. Schuch war mehrmal» Gegenstand spontaner Huldigung, aber auch Fräulein Siem», die di« Marschallin Fürstin von Werdenberg in vollendeter Weise zur Darstellung brachte, sowie Fräulein v. d. Osten mußten mancherlei wohloerdtent« Huldigungen üb« sich ergehen lassen. Der Intendant de» Stuttgarter Hvstheater«, Baron zu Putlitz, feierte tn zündend« Red« den glücklichen Komponisten Dr. Richard Strauß. Er vergaß aber auch nicht, d« große» Verdienst« zu gedenken, die di« Dresdner Oper mit ihrem unermüdlichen Lett« Grafen Seebach flch um da» neueste Werk Richard Strauß' erworben haben. Auch Max Schilling« hielt «ine schwungvolle Rede, in der die Darsteller und da» tapfere Orchester feiert«. 88 Dresden. Am Freitag traf auf dem städtischen Schlacht- und virhhofe der erste französische Schlachtvieh transport ein. Da» Vieh befand sich in einem gutge- nährten Zustand« und fand schnell Abnehmer. Dippoldiswalde. Der Ratsförster Schieritz wurde in dem nahe der Stadt gelegenen Walde, dem so genannten „Bödchen", tot aufgesunden. Er ist vermut lich von Wilddieben erschossen worden. Der Beamte hat einen Schuß in die Brust erhalten, der, da er aus größ ter Pähe abgegeben worden ist, sofort tödlich wirken mußte. DaS abgeschossene Gewehr lag neben dem Toten. Man nimmt als Todesursache drei Möglichkeiten an, und erst die nähere Untersuchung dürfte Klarheit schassen. Der Förster kann auf den, sehr glatten Wege ausgeglitten sein. DaS Gewehr hat sich bei dem Sturz entladen und hat ihn getötet, oder aber, er ist, wie oben angedeutet, mit Wilderern zusammengestoßcn, die ihm das Gewehr entrissen haben und es auf ihn abseuerten. Eine dritte Möglichkeit wäre Selbstmord. Demitz. Am Mittwoch morgen begab sich eine 32 Jahre alte ledige Schneiderin aus Birkenrode nach dem Kunatschon Steinbruche. In der Meinung, zu Hause zu sein, entkleidete sich die schon seit längerer Zeit geistes gestörte Person und rutschte dann eine zirka 40 Meter hohe steile Felswand hinab. Schwerverletzt wurde sie ausgefunden und nach dem Krankenhause zu Bautzen gebracht, wo sie in vorvergangener Nacht den erlittenen Verletzungen erlegen ist. Löbau. Im Jmperialtheater brach während der Vorstellung ein ytlmbrand au», der die Film» vollständig vernichtete. Der Sohn de» Befltzer» «litt erhehlich« Brand wunden. Da» Publikum blieb unversehrt. Rupp»r»dorf bet Herrnhut. Der Rauhmörder Süßmanu, d« tn Unt«suchuag»haft fitzt, »ar aktive» Mit- glted d« hiesigen Freiwilligen Feuerwehr. Bet der jetzt abarhaltenrn Hauptversammlung der wehr wurde ein- lung mit d« Errtchtung «tn« ständig» An zwischrn Leplttz, Eeifmg Dresden, dir de» P«f FrochtoerRhr dienen soll, bchchäfttge» E» »Er dung «tu« Sächsisch-Böhmischen AutoyioRl-Om aossenschaft mit beschränkter Haftpflicht geplant.. Plauen. Der 38 Jahre alte, bereit» vorbestrafte Kaufmann Richard Wiederow au» Wahren bei Leipzig wurde Vom hiesigen Landgericht wegen Betrüge» im MS- falle zu 2»/, Jahren Zuchthaus und 5 Jahren Ehrverlust unter Wegfall einer bereit» «kannten Gefängnisstrafe von einem Jahre verurteilt. Die an der Straße von Mühltroff nach Langenbuch gelegene »essermühle ist durch Feuer zerstört worden. — Am Sb. Januar ist auf den Staatsstraße von Adorf nach Bad Ctster ein Raubmord versuch an der Schneiderin Anna Hoyer aus Bad Elster - und stimmt, beschloss«!, Süßmaan« FSmsmehr^l stehend in ein« Bluse, zwet Joppe», Heil» oerbrennin. Dies« All soll laut Beschluß 1», nachmittag» 4 Uhr opdeu d«u Gtetgechanse »n- en verübt worden. Der Täter isi vermutlich ein 30—38 Jahre alter Handwerksbursche. Leipzig. Eigentlich müßt« mau auf eine« Flug- z«tg «inen Ruadflug üb« di« alt« Leipzig« Patrtzierftadt unternehmen, um di« bauliche« Veränderungen an dem Stadtbild tn ihrer Btelarttgkett recht schauen zu können. Doch mit de« Flugwesen liegt e» tn Leipzig uoch etwa» im arge«; e» fehlt vor allem au ckrem Flugplatz. Aber au- dieser wird voraussichtlich in nicht zu lang« Zett geschaffen werden, dm« di« Stimmung Ist, auch in maß- gebenden Kreisen, diesem Plane äußerst günstig. Vor der Hand aber liegt Leipzig« größte» Interesse — und zwar nicht mit Unrecht — noch eine Stufe tiefer in der Skala der Berkrhrlentwlcklung. Der Hauptbahnhof, der mit den jetzigm mißlichm BahnhofSverhLttniffen aufränmm soll, beginnt jcht Form anzunehmen. Nachdem Taufende von fleißigen Händen tn der Umgegend neue Eisenwege, neue Brücken, Durchlässe, Dämme, Eebäude u. a. m. haben ent stehen lassen, legt Preußen jetzt feine Hauptkrast auf das EmpfangSgebäudr. Der westliche Flügel zeigt schon seine eigentliche Gestalt. Doch viel mehr nimmt da« Auge der mächtige, h'mmrlanstrebende Holzbau der Querbahnsteig- Halle gefangen. Da» ist wirklich srheu»w«rt und legt sür den schnellen Fortschritt unserer Technik ein glänzende» Zeugni« ab. Aber auch volKwtrtschaftlich zu beachten ist die». ES wurde nämlich, al» der Eisenbetonbau aufkam, behauptet, daß dies« auf den Hol-markt eine ungünstige Wirkung au»übm müßt«. Hineingebaut wird kein Holz mehr, aber wieviel wird gebraucht, ehe der Eisenbetonbau steht. Man überzeuge sich »ur am Hauptbahnhofe. Wa» fälschlich vom Holz angenommen wurde, hat sich leider beim Sandstein bewahrheitet. Um so erfreulicher ist e», daß an dem prächtigen Neubau, den di« Universität für di« Dresdner Bank an der Goethrstraße errichtet, wo früher da» weitbekannte „Schwarze Brett" stand, der Eisenbeton außen mit Sandstein bekleidet wird. — Donners- tag nachmittag drangen Diebe mittel» Nachschlüssel» in eine Rauchwarenhandlung tn der Ritterstraße «tn und er- beuteten SS zuberettet« Nerzfell« im Werte von 1200 M. — Ferner wurde, ebenfalls mittel» Nachschlüssel», in eine Wohnung in der Moritzstraße eingebrocheu. Auch hier fielen den Dieben etwa 450 Mark Bargeld und eine Browniugpistol« in die Hände. — Bon der hiesigen Kriminalpolizei wurde ein 42 Jahre alter, bereit« vorbe strafter Verwalter au» Erfurt festgenommeu. Er hatte unter dem Namen eine» Rtttergutspächtrr» in Nehm»dorf, bet dem er früher tn Stellung war, von einem Zeltzer Bankhaus« auf lelegraphische Anweisung 590 Mark er schwindelt, angeblich zum Kauf« eine» Pferde», vorher hatte er schon zum Nachteil desselben Pächter» 900 M. unterschlagen. — Au»grwiesen au» Leipzig und dem Königreich Sachsen wurden die amerikanischen Mormonen- sendlinge Taylor und Stoddard al» lästig« Ausländer. Au» dem deutschen Reichsgebiet wurden im letzten Viertel jahr 119 männliche und 11 weibliche Personen al» lästige AuslSnber und au» einzelnen Bundesstaaten 21 Anarchisten auSgewtrsen. Bermischtes. CK. Frauenrechte — Frauen Pflichten. Den kampfbereiten Protzhetiuneu des unbeschränkten Frauenrechts gilt Amerika meist als ein Paradies der Weiblichkeit, weil das schöne Geschlecht dort auf den mei sten Gebieten die gleichen Rechte besitzt wie die Männer. Aber diese ideale Lösung der Frauenfrage, so berichtet ein amerikanischer Mitarbeiter des „Figaro" in einem interessanten Aufsatz, hat auch seine Schattenseiten. Ja, in den Vereinigten Staaten gibt es Universitäten für Frauen, auf jeder Bahnstation sind besondere Wartesäle für Frauen eingerichtet, sogar in den Postämtern findet man bestimmte Frauenschalter. In Newyork besteht eine Bank, die ausschließlich Frauen als Kunden annimmt, und in Kolorado, in Utah, in Idaho und in Wyoming besitzen die Frauen sogar ein unbeschränktes Stimmrecht und nehmen auch an der Präsidentenwahl teil. Aber diese Zugeständnisse gehen keineswegs etwa auf eine Ga lanterie der männlichen Taseinskollegen zurück oder auf eine Anerkennung der Gleichwertigkeit der Frauen. Der Ursprung dieser Rechte liext ausschließlich in der Befürch tung deS Amerikaners, in feiner hastvoNen intensiven Geschäftstätigkeit gestört zu werden, er will um keinen Preis in seiner Arbeit durch weibliche Undiszipliniert« heft oder Resistenz behindert werden. Gerade in Amerika, wo die Zahl der Männer die der Frauen um 2 Millionen übertrifft und wo infolgedessen iede Frau von Bewerbern belagert wird, würden in der Praxis unübersehbare Stö rungen aus dieser bevorzugten SteNung des schönen Ge schlechte» hervorgehen. Um sich jeder Verpflichtung gegen die Weiblichkeit zu entledigen, hat e» der Amerikaner für praktischer gehalten, ihr alle Wünsche ohne weiterest