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7. Jahrgang Dresden, Sonnabend den iS. August 1931 Nummer 142 mb- <r.,chL»„st,0, u»d R- montan, 14^1»"»?«' - f?otzlch«<rkoxto: Dr«»d«x 1» «SV "btll.r.Ln Uhr Eprechstunde. MNwoch» 17-18 Uh, vrag.x, gr.Uag, 18-1, Uh, jür,stl,ch<i Spttchstoxb. i« vor«»»), durch ^.. «rlch«I»r II,» gtllex b-h«r«r St»«U »efirht k«lx «I Znrllcttahln»« d«, vrpisxpttls««. v.'lag! Dr«»i>n dtMon: «üterb Tageszeitung der KPD / Sektion der Kommunistischen ÄnternX Verbreitungsgebiet Ostsachsen / Beilagen: Der rote Stern / ) SrbbaN / proletarische Sozialpolitik / Für unsere Frauen / Der revolutionäre dl« »»„mal aelpaUrx« Nonparelllr»«!!« «d«r d«r«x Lau« Pf., Ii>« »smlllrxan-rlg«» 70 Pf, für dl« Rellamrzrll« lanfchllrfirxd n d«x dr«>Ip-Iligr» Teil «>»er leitlell«) 1,»0 SlM Ai»eI,«»-A»xLl>Mk nur ^»ch«nta,, oox 8 Uhr ax tx d«r Trptditiox D«t»d«»>L. I, SÜItrbahnh-Iflrah« 1. »«»,-, pr « «l « : 1r^ Hao« aioxatltch »,b0 KM dl« Post r.»0 RM l»h»« ZxlirNgrbüchr). 1^1« „Nrt<st«i>»!min«' Itch, aubrr ax Sonn, und !j«>erlag,x. § Nnfproch a»l Ll«l«„xg der Z.ttong ^«« Seüning kündigt sn: AeseiMum der Lotzntarife mo Beamtenrechte! Iresden zahlt heute nur >/i Beamtengehalt! Dresden, den 15. August. Nachdem die letzte Reick,sratssitzung die allgemeine Linie der neuen Maßnahmen gegen die Werktätigen sestlegte, wird heute schon der Kern neuer ungeheuerlicher Pläne gegen die Arbeiter, Beamten und Angestellten bekannt. So Isllen die Beamtengehälter weiter gesenkt und siir die unteren und mittleren Beamten in nächster Zeit ihre kc am teneigcnschast überhaupt aufgehoben werden. Dav ganze Tarifrecht für Arbeiter und Angestellte soll be» chigt werden, wenn nicht im Wege der freien Vereinbarung, aus Grund des Art. 48 durch einfaches Notverordnung»« bklät. Dazu sind weitere Erhöhungen der Umsatz«, Krise und anderen Massensteuern in Auvsicht genommen. Die Lichvcrständigen der Ncichvrcgierung haben ihre Arbeit ausgenommen undfiir die nächste Woche ist ein ganzer Berg n er Notverordnungen angckündigt. Die S t a d t D r e s d e n marschiert natürlich wieder an der Spitze und zahlt r l iegen der ursprünglichen Beteuerungen heute nur ein weitere» Viertel der Beamtengehälter aus. während , n 7eil der Angestellten noch nicht einmal das Iuligehalt voll ausgezahlt erhielt. In aller Klarheit und Deutlichkeit steht jetzt angesichts der beispiellosen Angriffe auf di- elementarsten Existenzbe- in'! lugen der Werktätigen vor allen Arbeitern, Angestellten und Beamten die Notwendigkeit, unter Führung der l ouimunistischen Partei eine einheitliche Volksfront zum Kampf kür Arbeit, Brot und Freiheit zu schmieden. Betriebe Büros, Stempelstellen vor die Front! Der Angriff des Klassenfeindes trifft alle, er muh auch von allen beantwortet „Lockerung der kartellmähigen Preisbindungen" angekündigt. Niemand glaubt an solche Versprechungen, zumal die Lebenshal tungskosten. wie selbst amtlich mitgeteilt wird, ständig steigen. Im Juli sind besonders die Preise sür Butter, Kartoffeln, Eier und Zucker gestiegen. werben! riPuolerun« aller Nechte der unteren Beamten! i ? unter der demagogischen Losung „nationale Selbsthilfe" I c :en neuen Anschläge zur Rettung des Großkapitals sehen i : :,-r Linie weitere Kürzung der Beamtengehälter vor. , 7>r wird gesagt, sür die „unteren Gehaltsstufen kämen weitere . rick'e nicht in Frage", die weiteren Mitteilungen entlarven - >-H <Ibst diese Phrase. Es wird nämlich nicht mehr und nicht 7 r angekündigt als die Vorbereitung des ungeheuerlichen drn Beamten ihre Grundrechte überhaupt zu rauben durch tinsache Versetzung in das Angestclltenverhältnis. Nur die Hobe 'Bürokratie, die in den „Hohcit»sunktionen des Staa tes" dir Riesengchältcr cinsteckt und die Massen zu kam- mandiercn hat, soll nach wie vor ihre Rechte behalten. ?k7k Herrschaften, die stets von „wohlerworbenen Rechten" der -ien sprachen, die vorgebcn, die besten „Verteidiger des Be- :deamtcntums" zu sein, werden jetzt im Interesse einiger In- il e. und Finanzkönige aNe „alten Manuskripte" verbrennen. 7 c Bcrtreter des sächsischen „Beamtcnkabinctts" waren bei den 7 latungcn des Reichsrates anwesend und erhoben keinen Einspruch. Die S ch i e ck - N e g i e r u n g i st e i n v e r st a n - dedas, dieser faschistische Anschlag gegen die untere und mitt- lcic >amtenschast Wirklichkeit wird. Die Kommunistische Par- tci fordert sür alle unteren und mittleren Beamten, sür alle An oes,ellten und Arbeiter die Sicherung ihrer Existenz und für das Alter eine gesicherte Pension. Deshalb rüst sie alle Werktätigen zur Einheitsfront gegen die Millionäre und ihre kapitalistische Profitpolitik. Lohntarife aufaestoven: Für die Arbeiter- und Angestelltenschaft wird die „Auslocke. : - , der Lohntarisc" gefordert. Dav ist eine Maßnahme, die alle Tansrechte beseitigt. Die alte Forderung aller Scharfmacher auf rü'chliiß von Einzelverträgen mit jedem Arbeiter und Angestell ten ioll wieder Wirklichkeit werden. Erst vor kurzem triumphierte die Berliner Börsenzeitung", daß ein Arbeitsgericht eine Gewerk schaft abgewiesen habe, da sie „nicht von der Belegschaft zu Ver handlungen legitimiert sei, weil jeder Arbeitnehmer selbst mit der Direktion die Lohnverhältnissc geregelt" habe. So soll die organisierte Kraft der Arbeiter und Angestellten gebrochen wer den, um jedem einzelnen den Hungerlohn einfach zu diktieren. Run ist auch verständlich, weswegen die das kapitalistische Re gime verteidigenden reaktionären und reformistischen Gewerk- schastssiihrer sich immer stärker auf ihre Betätigung als Versiche rungskosten verlegen, weil sie dadurch allein ihren kostspieligen Denzenapparat vor den Masten „rechtfertigen" zu können glau- drn und im übrigen ihre ursprüngliche Aufgabe, Organisierung trs klastenkampses, selbst dem Scheine nach voll aufgcbcn wollen. Der faschistische Herrenstandpunkt, der faschistische j,oberste Füh« rrrwille" soll das Grundgesetz sein, und die Lohn« und Gehalts« rmyfängcr willenlose Sklaven, denen die barbarischsten Lohn« und «chaltsbedingungen kurzerhand diktiret werden. Erhöhung der Umsatz- und Krlsenfteuer k Wahrend die Einkommen der Proletarier ungeheuerlich.ge unkt, die Kapitalisten dadurch Riesenprosite erhalten, sollen wet te« Mossrnsteuern, so die Erhöhung der Umsatz- und Krisen- »euer, die Volksmassen weiter belasten. Und als „Trost" wird Das Volk In den Heffeln des Finanzkapitals Je mehr van „Rettung Deutschlands", „Nationaler Selbst hilfe" geschrieben und geredet wird, um so mehr wird durch di« Maßnahmen der herrschenden Klasse das Volk in seinen Existenz bedingungen auf das Niveau der Kolonialsklavrn herabgedrückt. Aber, so verkündet die bürgerliche Presse, das ist notwendig, um das „Vertrauen des Auslandes", d. h. des internationalen Fi nanzkapitals zu erkaufen. Vom Vorwärtsbiszum Völ- kischrn Beobachter sind alle Soldschreiber der Grotzkapita- listen darum besorgt, daß die Weltfinanz „Vertrauen zu Deutsch land" hat, nämlich aufgefordert wird, durch Kapitalanlagen mit teilzunehmen an der Ausplünderung der Volksmassen. Des einzige Ausweg Au, diesem kapitalistischen Hexenstrudel gibt es nur einen Ausweg. Da» ist die Verwirklichung des vom ZK der KPD be reit» 18!ill veröffentlichten Programms zur nationalen und so zialen Befreiung Deutschlands. Mögen die kapitalisti schen Soldschreiber Hetzen und ihre Lügen gegen den Bolschewis mus ausstrruen. Ihre eigene Praxi» zeigt, wo die wahren Volks- verderber zu finden sind. Wir Kommunisten organisieren den Kamps zur Rettung des Volkes au» der faschistischen Barbarei des verfaulenden Kapitalismus. Trotz alledem! Die wüste Hetze der SPD-Press« hat in weitesten Kreisen der sozialdemokratischen Arbeiterschast den schärfsten Protest her- vorgerusen. Mit Abscheu wenden sich ehrlich« sozialdemokratische Proletarier von dem Gebaren ihrer Führer ab, die jetzt ganz offen al» Polizeidenunzianten und Verleumder auftreten. So wurde in Ischirnau fNiederschlesien) in einer Versammlung eine neue Ortsgruppe der KPD gegründet, deren Leitung der bis herige Vorsitzende de» Reichsbanners übernahm. Ihm folgten zahlreiche anwesende SPD-Arbeiter. — In Velbert (Rhein- landj ist der SPD-Funktionär Oetting, der 50 Jahre lang de» SPD.angehört« und Stadtverordneter war, aus der Wel»partei ausgetreten und hat gleichzrttig sein Mandat niedergelegt. Er begründet feinen Austritt damit, daß e» für einen Sozialisten un möglich sei, im Rahmen der SPD sozialistische Politik zu betret- ben. Die ganze sozialdemokratische Ortsgruppe in Velbert befin det sich in ofsener^RebrNlbn gegen dik Parteileitung, und"e» ist zu erwarten, daß zahlreiche SPD-Arbeiter nicht nur die SPD verkästen, sondern sich der KPD offen anschltehen werden. u I o r t, cter Vorsitrencke cie» Deutschc-n 8tä6tetagS8, 6er in einem unerhttrten -Vhbauprogramm in allen Oe- mein6evervvaltunken «ich mit „verclient" machen will um ciie Rettung 6er ürnülcapitalistiscsien Llutnauger sm Volk, l^r hat natürlich reihst cian ßrösitv Interesse an einem 8^stem, cvo ciiene Herrschaften Riesenslohälter einzteclcvn, obgleich Millionen vor Hunger umirornmen. SW.filr Mulerts „Selbsthilfe" Dresdner Volkszeitung bejaht Sozial, und Gehaltsabbnu Die Dresdner Volkszeitung verössentlicht in der gestrigen Nummer das faschistische Mulertprogramm unter dem Titel: „Städte in Not". In der Einleitung solidarisiert sich das SPD- Blatt vollkommen mit den Maßnahmen indem es kein Wort der Kritik zu den einzelnen Vorschlägen fallen läßt. Diese Tat sache kennzeichnet die Rolle die das ehemals „linke" sozialdemo kratische Organ heute spielt. Die Volkszeitung iibertrisjt in ihrer Haltung damit sogar die kapitalistische Presse einschließ lich des Vorwärts. Das ungeheuerliche Abbauprogramm, das von dem gefügi gen Vorstand des Deutschen Städtetages der Brüning-Negierung selbst vorgeschlagcn wurde, muß neues namenloses Elend über die ausgesteuerten Arbeitslosen, über alle llnterstiitzungsem". Auch in der Tschechoflowakei wirken sich die Ereignisse in Deutschland zugunsten einer Stärkung der kommunistischen Or- ganisationen au». In Brünn traten 12 Textilarbeiter, von denen X bisher Mitglieder der sozialdemokratischen und < Mitglieder der tschechisch-sozialistischen Gewerkschaften waren, zu den roten Gewerkschaften über. Sic veröffentlichten eine Erklärung, in der sie zum Anschluß an die roten Verbände aussordertcn. Rote Iugendveranstallung in Freiberg verboten Das Pokizeiamt der Stadt Freiberg hat «ine für den 22. August geplante Werbeveranstaltung der Ortsgruppe de» Kam- munistischen Iugond-Berbandes verboten.-- Die Begründung bc- steht in »em Nachsatz „weil nach den Umständen zu besorgen «ft, daß die öffentliche Sicherheit gefährdet wird.- Proletarierantwort auf Hetze gegenKPI KVD-Orisaruvpe durch Reichsbanner und GVD-ArbeUer gegründet Nach ZOMrtger NtUgliedlchatt Bruch m« der G»D