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Ilun^ sem Uunckeritzni.., s K»r«en,u,zl> ?»»-> o-occ tzso >1^^»«,»»» -U kt X ec >»,8,,>i^ » »««l^ lene, ,1^, tt».1-!Vk> UV 5«»«rck»° 'u,«tW«s»n beroiterviu Arverlerfttmme WW» AetlaeVe Sonnabend, den 15. August 1931 7. Jahrgang — Tageszeitung der KP? Dresdner Mlanz in 4 AvoGen Aast 40 VerkeyrsunsiMe / lÄ Gelvstrnordversuthe / o ^retrievsunfüNe 1 lange Wochen war die Arbeiterstimme verboten. Wie ,7,-ukei: sich darob die Journaillen voin Freiheitskamps bis zur ^cükszeilung, konnten sie doch in dieser Zeit einen Schwindel I :ach >cm anderen kolportieren, ohne das; sie zu beiürchten krau-hlen, von der Arbeiterstimme ösfentlich blotzgestellt zu r-..!0.n. Dis hier gesagte trifst nicht zuletzt gerade aucti aus : lokalen Teil dieser Zeitungen zu. So ist z. B. schon seit , er ganzen Reihe von Wochen zu beobachten, wie die gesamte Plessa Dresdens die Ateldungen über Selbstmorde unterdrückt. in ja auch kein Wunder, denn diese Zeitungen haben ein 0 '«reise an der Unterdrückung der Wahrheit. Ihr ganzes Gc- ILivasel vom „Silberstreifen" würde durch solche Meldungen osten Lügen gestraft werden. 13 Selbstmorde! Wie sich die katastrophale Wirtschaftslage in Dresden aus» nstrki. zeigen einige Zahlen der letzten 4 Wochen, die wir der Ärgerlichen Presse entnehmen. Diese Zahlen können natürlich k crlei Anspruch aus Vollständigkeit erheben. Allein l!Z C.ibltmorde wurden in dieser Zeit verübt. Dabei mich hervor- ^rlioden werden, das; eine ganze Anzahl von Jugendlichen zu t eem „Ausweg" greisen. Aus ihnen lastet die Not mit voll- lr: Wuchl. Die Tatsache, das; in diesem Staat für ihr ganzes l t'-'keine Aussicht aus Arbeit besteht, lägt sie verzweifeln. ch surchtbare seelische Qualen das Gros der Jugend des» I wegen durchmacht, läszt sich kaum ermessen. Tas ist eine der üblichen Meldungen: Die Furcht vor der Arbeitslosigkeit Eine aus der Bürgerstratze wohnhafte 20 Jahre alte Fa brikarbeiterin hatte die Entlassung aus ihrer Arbeitsstätte er halten. Aus Furcht vor andauernder Arbeitslosigkeit drehte sie am Donnerstag abend in der Küche die Gasleitung auf. Auf der anderen Seite 9 Betriebsunfälle Tros; der Massene»llassungen gehen die Betriebsunfälle — gemeldet werden ja nur die schwereren davon — nicht zu rück. Das ungeheuerliche Hetztempo in den Betrieben lägt keine Zeit zur Beachtung selbst der primitivsten Verhütungs- vorschristen. So müssen die Proletarier in den Betrieben täg» lich und stündlich ihre Knochen dem Moloch Prosit opfern! Und immer noch werden die Löhne abgebant, das Hetztempo ver stärkt. — 82 MM Arbeitssuchende in Dresden „Wer mit offenen Augen den M'rkehr im Innern der Stadt beobachtet, bemerkt bald, wie in dem unaufhörlichen Hin und Her des Grotzstadtgetriebcs Adern in einer bestimmten Rich tung fliegen, erst dünn, dann, mit anderen vereinigt, immer stärker werdend, uin sich zuletzt in Strömen ihrem Ziele zu nähern: dem Arbeitsamt. 82 000 arbeitssuchende Menschen borgen süss ksrsus rum roten itukgedot kür sie proletsriscken, rrolittrckvn Lsksngenen! I-Ieute 19.30 Ukr ^olicisfikätskuncitzebunx im Kennel-: I^omle zuslündei', k^emcle sind es rumelst n nm Sternplatz zuerst brachten. Heute morgen mutz auch will ein solches Blatt noch länger in seiner Wohnung dul» Hinaus mit diesen Zeitungen aus den Arbeiterwohnungen! und abonniert die Arbeiterstimme! In wessen Interesse soll die Polizei auf» Alles im Interesse der Erhaltung der Ka- Das ist klar. Für die Werktätigen gibt es nur eine Alle Kräfte eingesetzt zur Stärkung der antisaschisti- Klasscnsront und ihre Führerin, die Kommunistische Scheunenbrand Bautzen. In M i l k e l brannte die Scheune des Gutsbesitzers Robert Pietsch nieder. Die gesamte Ernte ist mitverdrannt und sämtliche Maschinen und Geräte. Die Brandursache bedarf noch der Klärung. Neuesten Nachrichten usw. Aufforderung an die Polizei zu noch schärferem Borgehen gegen die Arbeiter, das zeigt die tatsächliche Rolle dieses Blättels gemuntert werden? pitalisten. Antwort: scheu roten Partei! kn' Lrji ,.3n Moskaus AufU-ag" -chamlose Hetze des Nazibliittels gegen Arbeiter Ter Freiheitskampf, das Blättel der Mutschmänner, bringt l l.nende Meldung zu dem Polizeiübersall auf das Speiselokal »bolkswohl" am Sternplatz: „Razzia aus dem Sternplatz Gestern mittag nahm die Polizei im Volkswohl-Restaurant «us dem Lternplatz überraschend «ine Razzia vor. Ueber drei, ilig Personen, die sich nicht ausweisen tonnten, wurden zwangs- «cileUt und ins Polizeipräsidium abgefiihrt. Unter ihnen be- landen sich auch einige Russen, die zweifellos in Moskaus Aus- irag gehetzt hatten. Es ist nur zu wünschen, datz die Polizei °>tcrs solche Razzien vornimmt, damit aus dem nun schon br» "chtigtcrr Sternplatz endlich einmal Ruhe eintritt. Tiese Meldung zeigt die Judenfresser von der Redaktion des «uccheitskampfes in trauter Einheitsfront mit den von ihnen Erblich so scharf bekämpften Iudenblättern, den Dresdner Opfer der Arbeit In Dresden-Plauen verunglückte am Donnerstag ein Schlosser dadurch, datz beim Schweitzen mehrere Funken aus seine Kleidung sielen und sich, da letztere frische Benzlnslecke enthielt, entzündete. Im Nu stand der Unglückliche buchstäblich in Flam men. Trotzdem die Mitarbeiter sofort zu Hilfe eilten, waren die Brandwunden so stark, datz die Uebersührung ins Kranken haus erfolgen mutzte. Wer ist der lote? Radebeul. Am Mittwoch wurde hier ein etwa 60 Jahre alter Mann aus der Elbe geborgen. In der Hosentasche des Toten fand man einen Zettel mit dem Namen Walter Schnabel, während das Borhemd F. Hesse gezeichnet ist. Die Personalien des Toten konnten noch nicht festgestellt werden. Dei- sterbende Mittelstand Ein aus der Fürslenstratze wahnhafter 57 Jahre alter Juwe lier benutzte die Abwesenheit seiner Angehörigen am Donners tagnachmittag, um in seiner Wohnung sämtliche Gashähne auf- zudrehen. Sauerstosshilfe mar erfolglos. Der Tod war bereits eingetreten. Geschästssorgen hatten den Mann in den Tod ge trieben. Verfallene Pfänder. Die im November und Dezember >030 aufgenommenen, dis Ende März I03l fällig gewesenen Pfand darlehen sind bis 2. September >0!» zurückzuzahlen oder die Pfandverträge zu verlängern, sonst werden die Pfänder vom 17. September an versteigert. Rückkehr Dresdner Kinder. Die zur Zeit In Ahlbeck zur Erholung befindlichen Kinder kehren am 17. August 1031 wieder nach Dresden zurück und treffen um 10.51 Uhr auf dem Haupt bahnhof ein. Die Angehörigen werden gebeten, für Abholung der Kinder besorgt zu sein. Wochenspielplan der Dresdner Idealer. Oper: Bis mit 22. August geschlossen. Sonntag den 23 August: Tannhäuser (10); Montag den 21. August: Der Wildschütz (20). — Schauspiel haus: Dis mit 22. August geschlossen. Sonntag den 23. August: Die Geschwister, Die Laune des Verliebten, Die Mitschuldigen (10.30); Montag den 2t. August: Das grotze Objekt (20). — Albertthcater: Allabendlich: Der Hauptmann von Köpe nick (20). — Die Komödie: Montag den 17. und Dienstag den 18. August: Liebe — unmodern (20.15), ab Mittwoch all abendlich: Intimitäten (20.15 Uhr). - Residenz theater: Allabendlich: Wie werde ich reich und glücklich? (20.15). — Centraltheater: Allabendlich (20.15) und am Sonntag (Ui): Gastspiel Enrico Rastelli und Varictöprogramm. Iie Lügenhetze der bürgerlicher Presse entlarvt jSkk an^ebltcheNulsewas deutschei-Gtaatsanaehvrlger und Val den Krieg als deutscher Soldat mttgemacht Wir brachten gestern die Mitteilung von der Polizei- mzia aus das Speiselokal Volkswohl am Sternplatz Die Mel- t.7.zen der bürgerlichen Presse, zweifellos von der Polizei ge- >l!ert, sprachen am Schlutz von mehreren Russen, die mit oer- Uic« morden sein sollten. Heute schon stellt sich heraus, datz >, ich um einen grotze» Bluss handelte. Der einzige, der als verhaftet worden ist, war heute bei uns aus der Redak- ii«. Er heitzt Pötschke, ein gut deutscher Name, wohnt Am- 1 «Bruche 70, ist deutscher Staatsangehöriger, in Ruhland ge- tnci und lebt seit 191t in Deutschland. Er hat den Krieg I r-r ltl« bis zum Schlutz mitgemacht. Selbstverständlich mutzte I er »i-dcr sreigelassen werden. Was für eine Russenpinchose I elu dci der politischen Polizei besteht, geh« daraus hervor, I ki, Herr Einer«, der Leiter dieser Razzia, trotz der einwand. ! lrstei deutschen Ausweise des Pötschke, die Verhaftung dessel- I den anordnete mit den Worten: „Ten Russen hier, den nehmen wir mit." Tie Bourgeoisie braucht für ihre antibolschewistische Hetze und damit die bürgerliche Presse dieses Bedürfnis be- j i: ti .n kann, werden einfach deutsche Staatsangehörige als A.üen gestempelt. * Sie widerrufen: Keine Russen dei den Verhafteten „Die Nachrichten, datz sich unter den Zwangs gestellten einige Russen befunden hätten, entsprechen nicht den Tatsachen." Tieie Meldung bringen gestern die Dresdner Neuesten Nach- r - :cn, die bekanntlich die Polizeimeldung von den verhafteten NZsei_... . . I .. ' K: Tresdner Anzeiger seine Meldung von gestern widerrufen. <: bnell also mutzten sie ihre eigene Meldung Lügen strafen. gehen den Weg zum Arbeitsamt. 35 v. H. aller Dresdner Er werbstätigen und 10 v. H. der Dresdner Einwohner sind zurzeit ohne Üleschästigung! ^fahlen von erschütternder Wucht und er- schlitternder Tragik". — Das mutz selbst das Arbeitsamt be richten. Ist es nicht bitterer Hohn, wenn man in den biirger- lichen Zeitungen lesen konnte, datz „das Arbeitsamt zur Ver mittlung auch am Verfassungstage geöffnet" ist? Wer glaubt noch an Vermittlung? Steigende Inanspruchnahme der Krankenhäuser Das sächsische statistische Landesamt hat soeben interessante Angabe» über die Inanspruchnahme der öffentlichen und pri- zmten sächsischen Heilanstalten veröffentlicht. 1020 gab es in Sachsen 201 öffentliche und private Heilanstalten, zu denen Krankenhäuser, Anstalten für Nerven- und Geisteskranke, Ent- bindungs- und Augenheilanstalten gerechnet werden. Sie ent hielten zusammen nahezu 30 000 Veiten, wovon über 30 000 aus die öfsentlick-en Anstalten entsielen. Der Besuch durch Kranke ist um 113 00», auf 273 000 gestiegen. Der durchschnittliche Tagesbestand an Kranken in den allgemeinen Krankenhäusern belief sich 1020 aus 17 000 gegen 11000 im Jahre 1013. Die Steigerungen dürsten sowohl auf die erhöhte Anstaltspflege- bcdürftigkeit der erkrankten Bevölkerung zurückzuführen sein, als auch auf die durch Wirtschastsnot und Wohnungsnot her- vorgerusene Lage, die die Pflege Schwerkranker im Hause er schwert oder unmöglich macht. Auch dieser Bericht zeigt, wie sich die wirtschaftliche Lage des Volkes auswirkt. Dabei ist bekannt, das; die Krankenhäuser dauernd übersüllt sind. Zn welchem Matze auf die Entlassung der Insassen gedrängt wird, spottet jeder Beschreibung! Ein anderes Kapitel: Ein anderes, aber nicht weniger wichtiges und trübes Kapitel sind die Verkehrsunfälle. Ihre Zahl befindet sich noch immer im Steigen! Hier mutz herorgehoben werden, datz in letzter Zeit die Zahl der Kinderunfälle besonders gestiegen ist. Wir zählten in der Zeit, in der die Arbeiterstimme verboten war, fast 10 Verletzte, darunter viele Schwerverletzte und einige tödliche Unfälle. Die Autoraserei hat — wie diese wenigen Unfälle beweisen — ganz unglaubliche Formen angenommen. Man mutz bei dieser (Gelegenheit einmal auf die Tatsache hin- tveisen, datz durch die Venzingase der Gesundheitszustand der proletarischen Bevölkerung (denn nur um sie, die unter der Not und dem Wohnungselend ohnehin leidet, handelt es fich), stark gefährdet wird. Bisher hat man vergeblich darauf ge wartet, datz die zuständigen Instanzen dagegen etwas unter nehmen. Nicht uninteressant ist auch di« VevStkevunqsentwicklung Dresdens. Abnahme der Eheschlietzunge« und Geburten Das Statistische Amt der Stadt Dresden teilt mit: Die Ergebnisse der Bevölkerungsbeivegung in Dresden im 2. Vier teljahr 1031 waren, wie schon im vorausgegangenen Quartal, ungünstig. Obwohl das 2. Vierteljahr meist dos günstigste Quartal des Jahres ist. Ein Vergleich mit dem 2. Vierteljahr 1030 und auch mit den Gesamtzahlen der letzten Jahre zeigt, das; die Gesamttendenz weiter abwärts geht. Im einzelnen erfuhren die Eheschliessungen, die be- ders konjunkturempfindlich sind, eine Verminderung von 1553 im 2. Viertel des Vorjahres auf 1282 (8,1 auf 1000 Einwoh ner) im laufenden Jahre, so das; sie sogar unter den Jahres durchschnitt von 1930 sanken. Die Geburten nahmen von 2108 (13,0 auf 1000 Einwohner) aus 1013 (12,1) ab. ebenfalls unter die Ziffer des Gesamtjahres 1030. Als Ergebnis dieses gros^n Rückganges der Geburtenzahl und der geringeren der Sterbesälle blieb im 2. Vierteljahr 1031 zioar der Geburtenüberschutz erhalten, aber er war mit 00 (0.3 auf 1000 Einwohner) erheblich geringer als 1030 (300), und auch niedriger als sonst in den Zlveiten Quartalen der letzten Jahre. Da auch die Atandcrbowegung trotz des Oster- termins einen Verlust ergab (500), so blieb das Gesamtergeb nis ungünstig. Dresden erlitt einen Bevölkerungsoerlust von 53» Köpfen, und seine Einwohnerzahl sank von 631 088 auf 631 458. Auch hier zeigt sich, wie dze Gesamtentwicklung mit Riesen schritten nach unten geht! Diese Tatsachen sind weder durch Schönreden noch durch kleine Pflästerchen zu beseitigen. Hier heitzt es ganze Arbeit zu leisten! Drachensteigen Im Bereiche der elektrischen Hochspannungsanlagen ist das Steigenlassen von Drachen strafbar. Das Steigenlassen non Drachen in der Nähe von Hochszmnnungsleitungen bedeutet für die spielenden Kinder eine grotze (Oefahr. Trotz eingehender Belehrung in den Schulen hat das Steigenlassen von Drachen in der Nähe von Hochipannungsanlage» so ülcerhand genom men, datz fast täglich Drachen aus den Leitungen entfernt wer- de» müsse». Offenbar ist de» Elter» der spielenden Kinder nicht bewusst, das; durch 850 der 'Verkehrsordnung für Dresden das Steigenlassen von Drachen in der Nähe von Hochspan- nungsleitungen verboten ist und sie selbst wegen Zumiderhand-, lung gegen diese Tterkehrsordnung verantwortlich gemacht wer den können, wenn sie das Spielen der Kinder in der Nähe der Leitungen wissentlich geduldet oder es unterlassen lzaben, die Kinder davon abznhalien. Es dürste im Interesse der Eltern liegen, ihre Kinder zu überivachen, wenn sie diese vor Lebens gesahr und sich vor Strafe beivahren wollen. Geschäftliche Mitteilungen „Was, schon l» Uhr?" sazzte erstaunt die Hausfrau. „Da ist es höchste Zeit, datz ich an die Zubereitung unserer Abendsuppe denke." Nasch entnahm sie dem Küchenschrank ein paar Maggi- Suppenwürfel, die sie als praltische Hauosran stets vorrätig hat. Nach wenigen Minuten schon stand, genau nach der einfachen Vor schrift hergestcllt, die nahrhafte und schmackhafte Suppe auf dem Tisch. Dazu gab cs Butterbrot. An den zufriedenen Gesichtern konnte man sehen, wie cs allen schmeckte. — 30 verschiedene Sorten gibt es, so datz man sich an jedem Tag im Monat eine andere gute Maggi-Suppe zum Mittag- oder Abendessen bereiten kann. M «MiUl'UEF» - A S M»