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vcctzyaurerrranrungen rnsvefondcre der Pigmenrenrarrung oer Netzhaut können zu schweren Lichtsinnstörungen führen; des gleichen die Netzhautablösung. Lichtsinnstörungen finden sich ferner bei Allgemeinerkrankungen und Ernährungsstörungen wie Skorbut, Lebererkrankungen, Vergiftungen und als Folgen der Kampfgase. Der Nachtblinde ist für viele Berufe untauglich, z. B als Soldat, Bergmann und Nachtwächter und ist auch den Unfall gefahren stärker ausgesetzt. vr. V/. k. Mausefalle aufstellen! Kürzlich lieh ich einer Bekannten meine Mausefalle, die noch nie bei mir versagt hatte. Leider hatte die Frau keinen Erfolg; denn trotz des verlockend riechenden, gut angebrate nen Speckes ging kein einziges Mäuslein in die Falle. Ich er- runoigre mm), oo sie ore Mausefalle auch ein wenig verkleidet habe oder ob diese ohne jegliche Deckung ausgestellt war. Das Rätsel war bald gelöst. Die Frau Haire wirklich die Mause falle ganz unbedeckt auf den Kellerboden gestellt. Das war aber ganz falsch, denn die Mäuse sind viel vorsichtiger und argwöhnischer als wir ahnen. Wenn sie einen so sonderbaren Gegenstand sehen, wittern sie instinktiv Gefahr und gehen nicht in die Falle trotz des verlockend riechenden Speckes. Wie die Jäger draußen im Walde die Fallen mit Laubwerk und Reisig verkleiden, um eine Gefahr wegzutäuschcn und die Tiere zu überlisten, so soll man es auch mit der Mausefalle machen. Am einfachsten ist es, wenn man eine große zerknüllte Zeitung lose um die Mausefalle legt, so daß gar nichts mehr von ihr zu sehen ist. Das Mäuschen schlüpft ganz ahnungslos unter das Papier, angelockt von dem brenzlichen Gerüche des angebra- tenen Speckes. Es ahnt nichts Gefährliches, sieht nur die harm lose Zeitung und geht dann tatsächlich und buchstäblich in di« Falle. k. bl. Ruhm in der Küche Welche Hausfrau, di« einen Königssalat. Eier nach Loisel Art bereitet, eine Nelson- oder Sachertorte. Schillerlocken oder Lucca-Augen backt, ist sich im Augenblick bewußt, warum diese Namen berühmter Persönlichkeiten mit d-esen Speisen verquickt sind. Ob sie sie selbst erfanden? Ob sie ihnen zu Ehren so benannt wurden wie z. B. seinerzeit im amerikanischen Klub den deutschen Fliegern „Sole künekelck" und „Rosst Lkieksn s la Roelll" gereicht wurden, entzieht sich der Laienwelt. Tat sache ist: sie leben heute noch auf den Speisekarten, im Koch buch sowie im Dolksmunde fort wie der altbekannte Bismarck hering. — Sicherlich wird noch manches „Eintopfgericht", was ganz besonders wohlschmeckend und doch sparsam ist. den Namen bekannter Persönlichkeiten tragen, ist doch keine Herabsetzung damit verbunden, sondern lediglich ein getreues Spiegelbild des sich mit unbeugsamem Mute emporringenden deutschen Volkes. Sehen wir uns einige Speisenamen näher an, so finden wir. daß es nicht immer berühmte Persönlichkeiten waren, die sie sozusagen „aus der Taufe hoben". Nur wenige ahnen z. B die Herleitung der Bezeichnung einer Apfel'penc. benannt Pracherkuchen, welche heute als Nachtüch in der Form gereicht wird. Seine Entstehung ist in den alten Hansestädten zu suchen, allerdings in einfachster Zusammenstellung. Um die Mitte und auch noch zu Ende des vorigen Jahr hunderts saßen die Fischhändlerinnen in ihren unförmigen Tonnen, die am oberen Teile so ausgeschnitten waren, daß die Frauen, in Decken gehüllt, just darin Platz hatten. Diese originellen Tonnen boten guten Schutz gegen die Unbill von Wind und Wetter und ließen ihnen doch genügend Bewegungs freiheit um den Verkauf ihrer Fische, die in Bottichen und Körben davor standen, zu bewerkstelligen Im Volksmunde wurden solche Frauen ..Pracherweiber" genannt War um die Mittagszeit ihr Verkauf beendet, so fanden sie ihr am Morgen in die Ofenröhre geschobenes ..Eintopfgericht", bestehend aus grobem zerkleinerten Brot, vermischt mit Fett, Zucker, geschälten halbierten Acpieln mundgerecht vor Aus diesen einfachen Be standteilen erwuchs dann später der heutige „Pracherkuchen". Er wird wie folgt bereitet: Eine Form wird mit Fett ausge- schmicrt, geriebenes Graubrot mit Zucker, geriebener Zitronen schale. etwas gestoßenem Kardamom vermischt, die geschnitzelten Aepfc! mit gestoßenem Zimt Zucker, etwas Arrak oder Rum und Korinthen vermengt. Schichtweise werden Brot und Aepfel in die Form gepackt, zu unterst und zu oberst je eine Schicht Brot. Mit Butterflöckchcn belegen und in mittelheißem Ofen etwa 1—1U- Stunden backen. Verfeinert noch mit einer Zugabe von Schlagrahm. Ein weiteres ..Eintopfgericht" bildete in der Hania der „Rübchen-Hecht". Der vorbereitete Fisch wurde in Stücke ge schnitten. mit den gehabten zarten Rübchen. Salz. Pfeffer und Kartoffeln gekocht, mit einem gut Stück Butter verschmolzen und gehackter Petersilie ..durchzogen". Auch heute lebt dieser GemiUc-Fnch in alteingesessenen Hanscfamilien fort, nur aller dings insofern verfeinert, daß Füch. Gemüse und Kartoffeln für sich 'gekocht werden. lttavtba keedt. Xsudok. MW«MWWMWNWWMM»MWWWMW»WWWMMWW»WWWMWMMMN»W^ Oster-Rezepte Ostertorte: 250 Gramm Butter. 500 Gramm gesiebtes Mehl, 500Gramm geriebene, ungeschält« Mandeln. 500 Gramm Zucker. 4 bis 5 Eier, etwas Zimt, abgeriebcne Zitronenschale und ein Backpulver gut nach und nach vermischen und in gefetteter Springform backen. Nach dem Erkalten ein oder zweimal durch schneiden und Marmelade aufstreichen; wieder zusammengelegt mit Zuckerguß überziehen und mit Schokoladeneiern und ge spritztem Guß verzieren. Orangcntorte: Eine halbe Taste Butter schaumig rühren, nach und nach 1?- Tasten Zucker. 3 ganze Eier, einen Eßlöffel Orangensaft, die abgeriebene Schale einer Orange, etwas Milch, 21- Tasten gesiebtes Mehl und 4 Kaffelöffel Backpulver zufügen und in gefetteter Form im Ofen backen. Nach Erkalten durchschneidcn fein- oder mehrmals) mit Orangcnmarmclade bestreichen und mit Zuckerglasur, der etwas Orangensaft an gegeben wurde, überziehen. Die Torte wird mit gezuckerten Orangeichnitten verziert. Nußtorte: 14 Taste Butter. 1 Taste Zucker, 2 Eidotter, 14 Taste Milch. 3 bis 4 Tasten Mehl. 21; Kaffeelöffel Back pulver, 2 steif geschlagene Eiweiß und 14 Taste geriebene Nüsse nach und nach zum glatten Teig rühren und im Ofen backen. Zur Glasur: 1 Taste Zucker, ein steif geschlagenes Eiweiß, etwas kochendes Master, Vanille und Zitronensaft. Der Zucker wird in das kochene Master geschüttet, zum Faden eingekocht und langsam unter stetem Rühren auf das Eiweiß gegasten. Vis zum Erkalten rührt man weiter und fügt dann geriebene Nüsse nach Belieben hinzu. Die Torte wird mit der Glasur dick be strichen und mit halben Nüssen, evtl, auch mit eingemachten Früchten belegt Liersalat: Hartgekochte Eier schneidet man in ^eine Schei ben und übergießt sie mit einer Soße, die aus Schwitzmchl. etwas Tomatenmark, gehackten Kräutern, Pfeifer und^Salz ge rührt wurde. Tie Soße muß einige Zeit vor dem Servieren übergossen werden, damit die Eier gut durchzogen sind; der Salat wird nur sehr vorsichtig umgewcndct, damit die Ei scheiben ganz bleiben. Kalte Platte für den Ostcriesttag Große Scheiben von Kalbsbraten werden mit je einem halben hartgekochten Ei be legt. das mit einer Rolle von rohem Schinken umgeben wird. Kleine Gurken oder Scheiben von Sellerie sals Salat ange- richtet) verzieren die Platte, auch Salatblätter. Mavonnajseneier. Abgekrustctete. etwa 1 Zentimeter dicke Meißbrotscheibcn werden in Butter gebacken, auf eine flache Schüssel gelegt und mit je einer Scheibe gepökelter Zunge be legt Auf diese kommt je ein Setze«, zierlich geschnitten und mit Mayonnascnsoße begossen Das Ganze wird mit gehackten Kräutern bestreut lind Endividienialat umgeben. Mannes Eiergericht. Fleischreste fein wiegen oder durch die Maschine drehen und mit einem ganzen Ei einem Eidotter, geweichtem ausgedrücktcn Meißbrot, Butter. Salz und gerie benen Mandeln vermischen Sollte die Farce zu fest sein, muß noch etwas Milch oder Sahne angegossen werden; siewird dann in eine gefettete Form gestrichen, kleine Vertiefungen mit einem Löffel eingedrückt und in jede e«n Ei geschlagen, das mit geriebenem Käse bestreut wird. Das Gericht wird im Ofen lichtbraun gebacken und in der Schüssel serviert Aspikeier. Hartgekochte Eier werden nach dem Abichnciden eines Deckelchens mit einem kleinen Lönel ausgehöhlt und mit Gemüsesalat gc'üllt Dann wird der Boden einer flachen Schale mit gehacktem Awik bedeckt, d-e Eier darauf gestellt und mit Tomatcnschciben oder gespritztem Tomatenmark und Manonnaisensoße verziert. Makkaronifchüsfel mit Eiern Makkaroni werden in be kannter Wesse weich gekocht und mit Tomatensoße und gerie benem Käie vermischt auf eine runde erwärmte Schüssel ge legt und bcrgförmig ungerichtet Ringsherum, werden gleick>- münia geschnittene geröstete Weißbrorchnnt.-'- mit einem Setzei daran« aeiegr und mir gehacktem Scbiv'en bestreut praktische Oaussrnrr Lcdattendreilend neiZen sied die leidxebeuAten ^pressen über den kainea von Getdsemuae. Gedeimnissckwer xekt Nutendes Gewoxe wie qualvolles stöhnen und wird ru unzekeuerem Granen. Gespenstisch geistert das ^londlicdt wie fernes Wetterleuchten über träumenden Gärten. In die kriedlick scdlummernde Genrnscdt, gebettet in duftendes Grünen, in leuedtendes Klüden, senkt sied die schwerste aller Stunden. Wie wonnig weicdes Linien umkaucden kosende Winde, lind und leise, ringende krlöserdände. ^us tiefstem Wed gebt ein Klagelaut dang in weite kinnnelskerne. Des Gottessoknes ruckende Rippen kleben, von Todesangst umscksuert: Vater, wenn es möglick Ist — kwige Sterne lauseden in die sedweigende ksedt. Wie Seukrer schuldbeladener ^lenscdenkerren, klingt abgerissener ^acbtigallensang. Geber Gethsemanes weil! schimmernde Scdwelle sckreitet ein lickter kngel mit golden strahlendem Kelcd, ru starken den göttlichen Dulder. Alternd greifen des Allmächtigen künde, himmlische krgebung in dem bleichen ^ntlitr, nach dem Scdmerrenskelck. Köder, immer Köder, in Weltenfernen, unxemessea, trägt Gottes kngel das unbegreikbar grolle Wort: Vater, es sei — Die große Passion Die Passion steht im Mittelpunkt der Weltgeschichte — immer noch. Wir rechnen nach ihr die Jahrhunderte, die K-lruren der Völker. Sie sieht auch im Mittelpunkt jedes einzelnen Menschenlebens — immer noch. Nicht umsonst har sich der Wclterlöscr diesen harten Tod am Hol; erwähl:. Es gibt keinen, in dem sich so alle Martern, die dich und mich und jeden von uns treffen könnten, vereinigen ließen: blutige Wunden und quälen der Durst. Fieberqual und langsames Vergehen, Schmach und Schande, Preisgegcbensein und letzte Verlassenheit. Man hat zu sagen gewagt, daß das Kreuz das Symbol schwächlichen Unterliegens sei. Ist es nicht die einzige Passion, die mit voller heldischer Freiheit gewählt und durchgcbalten wurde? Kannte Christus nicht den Verräter, noch ehe dieser sich selber kannte? Suchte er den Ort des Verrates nicht mit vollem Willen auf? Stürzte die Meute, die ihn umstellte, nicht ohnmächtig nieder? „Wisset ihr nicht, daß mein Vater mir zwölf Legionen Engel senden würde, wenn ich ihn darum bäte?" „Du hättest kein« Macht über mich, wenn sic dir nicht von oben gegeben wäre." — Wo stand einer königlicher vor seinem Richter, war ehr furchtgebietender über tobenden Feinden? Mit seinem Gefühl hat das frühe Christentum den Er löser als den König und Sieger am Kreuze dargcstellt: Dornen werden Gold auf seinem Haupt«, verrenkte Glieder bekommen die Gebärde des Segnens, Blut wird zum Strom der Gnade. Christus ist ein König. Vom Kreuze aus hat er seine Wclrberrschaft angetreten Von da ab wurde jeder Kreuzweg zum Königsweg. Erst die Schule des Leidens macht uns mündig — stirb und werde! An die Passion Christi hatten die Frauen einen be sonderen Anteil. Eine edle Römerin litt um ihn in ahnen der Schau und wagte die Warnung vor ungerechtem Urteil. Veronika durchbricht, ungeachtet aller Sitte ihres Volkes, die rohe Schar des Volkes und der Schergen, und erweist ihm eine Wohltat. Mütter vergessen ihre Kinder und klagen laut um ihn, der ihre Kleinen gesegnet hat. — Und wo Jünger und Freunde fliehen, von Entsetzen gefaßt, da steigen die Jüngerinnen und Freundinnen Jesu starken Schrittes die Höhe von Golgatha hinauf, um ihm zu zeigen, daß doch noch nicht alle Treue gestorben ist. Die heldischste von allen aber, die Mater Dolorosa, taucht ihren Mutter blick in den seinen, stützend, tröstend, unermeßlich mit leidend, bis die Passion vollendet ist. — Es ist bis heute nicht anders geworden: Die Frau steht der Passion näher als der Mann. Nur selren wird von ihr das Heldentum des Kämpfers gefordert, wenngleich sie auch dazu nicht un fähig ist. Aber Ungezählte gehen ihren Kreuzweg, schwei gend und willig, aus der Kraft dessen lebend, der ihn vor angegangen ist. Passion! Niemand löscht sie aus. In immer gewan delter Form wird sie uns als Aufgabe aufgegeben. Daher zieht uns das Kreuz Cbristi immer wieder an. Eine Stärke geht von ihm aus, die uns unser Kreuz tragen hilft. So wird die Passions-eit «ur beiligen Ouellc der Kraft, aus der wir leben. >!ninu ^elnmrnclicv-Uühl.