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« tnter- o» «»ter« utzend Braunbär«, 4 Ehrenmitglied unter Neber- »erketzt, daß er zwei Stund« darauf im Kranken« Hause verstarb. Kersten war schon längere Zeit etngeschrie. bene« Mitglied der Kommunistischen Partei, hat sich aber Veit geweigert, de« Not« Frontkämpferbund betzutreten. U» der Dattach«, daß dt« Täter kommunistisch« Partetgenoffen Kersten» sind, ist nach den polizeilichen Feststellung« nicht zu zweifeln. * Schneeberg. Turmsängerjubiläum. In diesem Jahre war es da» 60. Mal, daß Kaufmann Steeg als Turmsänger tn der Christnacht früh mit auf den Turm der St. WolfgangSkirche stieg. Ihm wurde deshalb vor dem Turmsingen inmitten der über 100 Turmsängcr vom Vorsitzenden des „Glückauf-Vereins" die schäft beS „Glückauf-Vereins" verliehen, reichung der üblichen Turmsängerlaternc. Mit Steeg sind «S nunmehr vier Sänger, die seit mehr als 50 Jahre» regelmäßig am Turmsingen teilnehmeu. js Leipzig. Der Verein Leipziger Presse im Reichs» verbände der Deutsch« Presse veranstaltet sein diesjähriges Winterfest am 1«. Januar wiederum in sämtlichen Räumen des Zoologischen Gartens. Wie im Vorjahre wird auch dies mal das Fest eine besondere Note tragen. Eine Sehens würdigkeit ersten Ranges wird die Beleuchtung deö großen Festsaals rarstellen. Unzählige Glühkörper und farbenfrohe Lichtreflexe verschiedenartigster Scheinwerfer werden dein groß« Saale ein märchenhaftes Aussehen geben. In diese Farbenpracht wirb sich das schillernde Strahlenspiel «iurr Leuchtfontäne mischen. Das 40 Mann starke Curth-Rtx- Orchefter erhält seinen Platz aus einem Musikpodium inmit ten deö Saals, so daß das Konzert und die Ballmnsik von allen Plätze» gleichmäßig günstig zu vernehmen sind. Im Weißen Saale werden zwei Ausführungen eines witzigen Film-Sketches veranstaltet, die um 0 und 11 Uhr beginnen. Die Modenschau wird um !) Uhr, das große Ballet „Phanta sie, Tanz-Reklame" nm 10 Uhr im großen Festsaal anfge- führt. Die Konzertstücke und die Ballmnsik wird Johann Straub au» Wien dirigieren. Tie gewohnten Verkaufs stände, Sekt-, Likör- und Mokkazelte werden selbstverständlich nicht fehlen. Die Tombola wird diesmal rein literarischer Natur sein und im Zeichen des „guten Buchs" stehen: sie wird sich zweifellos wegen ihres aus geistiger Hohe stehenden Inhalts besonderer Wertschätzung erfreuen. Aus den im Gange befindlichen umfangreichen Vorbereitungen kann schon^jetzt geschlossen werden, daß das Pressefest 1026 — wie tn den Vorjahr« — das gesellschaftliche Ereignis der Saison sein wird. M KlNk-W km Mw Am im WttksM. Erst die Frau hat in die Gesellschaft des Mittelalters da» Gefühl für feinere Sitte und anständiges Benehmen gebracht. Nachdem in den Stürmen der Völkerwanderung die hohe Kultur des Altertums untergcgangen war, rissen mit den neu« Eroberern rauhe Sitten in den Vcrkehrslvn ein, und die Geselligkeit, die sich im frühen Mittelalter entwickelte, war eine, die nur von Männern geübt wurde. Wie nun ganz langsam zartere Züge in diesem rauhen und frohen Bild der frühmittelalterlichen Kultur austauchcn, wie allmählich ein Geist der Beherrschung und der Rücksichtnahme die ganze Ge sellschaft durchdringt, das stellt Max von Boehn anschaulich dar in dem soeben bei F. Bruckmaun in München erscheinen den letzten Bande seines großen Werkes „Tie Riode", der „Menschen und Moden im Mittelalter vom Untergang der alt« Welt bis zur Renaissance" behandelt und damit die Darstellung in lückenloser Folge bis zur Gegenwart vollen, det. Die Geselligkeit entfaltete sich natürlich an der Tafel beim Gelage, und zunächst waren es nur Männer, die sich zu gemeinsamem Esten zusammentaten, während die Frauen in der ftreng« Abgeschlossenheit ihres Frauengemachcs blieben. Erst saß jeder an einem Tisch für sich: dann setzte mau sich zu mehrer« zusammen, schließlich kamen die langen Tafeln auf, bei denen immer nur eine Seite mir Gästen besetzt war und die andere für das Bedienen frei blieb. Ta es weg« der Frage de» Vorranges, am obersten Ende des Tisches zu fitz«, zu Streitigkeit« kam, löste der sagenhafte König Arthur das Problem durch seine berühmte Tafelrunde, bei der alle Plätze gleich waren, und um diesen runden Tisch, der die Menschen enger und harmonischer miteinander vereinte, erblühte zuerst die schöne Blume des guten Tons. Damals fing man an, auch die Damen an den runden Tisch zu lad«: man bildete „bunte Reihe", die aber noch Wolfram v. Eschen bach als etwas ganz Neues ziemlich ironisch behandelt. Tas Erscheinen des schöneren Geschlechts bei Tische veränderte so fort die ganze Tonart und Stimmung. Die Herren mußten sich Zwang und Mäßigung auferlegen, und so wurde das ge meinsame Speisen zu einer Schule der Sitten für beide Ge schlechter, von der sich das hcrschrcibt, was wir heute unter guten Manieren verstehen. Tie ersten Anweisungen zur Er langung eines feinen Benehmens sind die „Tischzuchten", be ziehen sich auf die vornehme Art des Essens. Ta man damals noch meist mit den Fingern aß, io waren strenge Regeln be sonders notweirdig. Taher wird besohlen, man müsse sich vor dem Esten die Hände waschen, nur mit drei Fingern zulangen und die anderen wegspreizen, sich vor dem Trinken den Mund wisch«. Thvmasin von Zirkläre empfiehlt den Damen Mäßigkeit: sie sollten nicht zuviel auf einmal in den Mund nehm« und ihren Tischgenoisen immer die besten Bisten heraussuchen. Aber diese Regeln des Anstandes bei Tisch schein« nicht von allen befolgt worden zn sein, denn sie wer den immer wieder eingeschärst. Im Anschluß an diese Verhaltungsmaßregeln beim Esten entsteht nun ein ganzes Gesetzbuch von Anstandsregeln, das Herren und Tarnen genau vorschrieb, was sie zu tun und zu last« hätten, um nicht „bäurisch", sondern „höfisch" zn er scheinen. Die Hochblüte des Rittertums bringt eine allge meine Durchbildung des guten Tons, für den besonders die Franzosen vorbildlich waren. Am meisten besorgt war man um bas Benehm« der Damen, die den Herren mit gutem Beispiel vorangehen sollt«. Sie mußten die Augen nieder schlagen, sich nicht umsehen, durften einen Mann weder an schauen noch anreden, die Arme beim Gehen uichr bewegen, beim Sitzen die Beine nicht übercinandcrschlagen nsw. Be trat ein Herr das Zimmer, in dem sich Damen befanden, so sollten diese aufstch«, um ihn zu begrüßen. Die Mode ver langte auch, daß Vornehme sich mit Küsten bewillkommneten. Der Gast küßt die Dame des Hauses und alle, die ihr eben bürtig sind, tn Deutschland aus Mund und Wange, in Frank reich außerdem noch auf Kinn und Hals. Die Herren legten zum Grub die Hand an dte Kopfbedeckung und stießen sic so weit zurück, daß die Stirn frei wurde: nur die niedrigsten Stände entblößt« baö Haupt. Beim Geh« sollte die oran kleine Schritte machen, der Mann dagegen so stolz austreten „wie ein Kranich". Eine gewisse Ziererei gehörte znm guten Ton. Die feine Sitte mar eben noch nicht dem Menschen in Fleisch und Blut nbergcgongen: man betonte sie absicht lich, und durch solches „Zieren" unterschied sich der Gebildete, »er höfisch Erzogene, vom gemein« Pöbel. Die Herren, die an eine polternde uud unmäßige Fröhlichkeit bet ihren Fest« gewöhnt gewesen waren, mußten sich sehr zusammen nehmen, um in der Gegenwart der Damen, die jetzt an allen gesellschaftlichen Veranstaltungen tcilnahmen, die vorge- schriebcne Haltung zu bewahr«. Der „gute Ton" bildete sich hauptsächlich an den Höfen auS, unter denen in Deutsch land der de» Landgrafen von Thüringen auf der Wartburg hervorragte. Neben rauschenden Festen und Tournieren pflegte man stillere Gesellschaftsspiele, von denen das Schach befonders sittigend auf die Gemüter wirkte. neu« Etna«»-« war nach Deutschland «iw Junge» warf, da» ai cssierte, leide« ade« nur ivtchtlAtn EeöurttN stnb VAMMNVMASM, D Löw«, 2 Tiger und »an» besonder» ein Nilpferd zu erwäh. ne», loste der Umstand, baß all« diese Genannten prächtig gediehen sind. Auch hinsichtlich der Schaustellungen bot bat Jahr Außerordentliche», indem, abgesehen von einer mehr artistisch« Wilb-Westschau, Lappländer und Indier längere Zett im Gart« ausgestellt waren. Der Erfolg war eine Vermehrung der Dauerkartentnhaber um Zj. die gleiche Er- Whung erfuhr die Durchschnittszahl aller Tagesbesucher, dt« sich auf mehr als 650 000 Heltes. —» Verband landwirtschaftlicher Han», frauenveretne. Mittwoch, den 27. Januar, » Uhr. findet dte 0. Hauptversammlung de» Bersaude» landwirt schaftlicher Hau-sraueaveretne im ehe«. Ktiutgretch Wachs« während der S. Sächs. Land«. Woche in Dresden. 1» v««- einSkaus, Ztnzendorfstraße. statt, vortraa: „Die Erhaltung de» deutsche» Volkstums durch dte Landfrau." Vortragen der: Professor Kuhn (Dresden). Vormittags Nil Uhr wird im Sitzungszimmer der LandwtrtschaftSkammer. Stdonten- straße 14, die öffentliche Hauptversammlung des Verbandes der Jugendgruppen Landwirtschaftlicher Hausfrau«ver«tne abgehalt«. Besprechung neuer Arbeitspläne, Vortrag: „Dte Krankenkost". Vortragende: M. Schuler, Dresden, Wan- -erlehrertn der LandwtrtschaftSkammer. —* Kerzen flecke zu entfernen. Weihnacht« ist vorüber. Aber dte Spuren des Festes tn Gestalt von Tannenbaumnadeln und Kerzenflecken sind noch sichtbar und bereiten uns manchen Aerger. Da ist z. B. ein Plüsch sessel dem Baume zu nahe gestanden und Tropf« einer Wethnachtskerze fiel« daraus. Wie entfernt man diese? Indem man ein Stück starkes Löschpapter auf die Tropfen legt und mit einem heißen Plätteise», ohne daß man den Plüsch drückt, darüber fährt. Bet Polstermübeln kann man das Plättetsen schon etwas fester aufdrück«. Eine sehr ärgerliche Sache ist cS, wen» Kleiber und Anzüge durch brennende Christbaumkcrze» bekleckst worden sind. In solchem Falte dreht »ran die betreffende Stelle -wischen den Fingern, schabt die Masse hinweg und überbüärlt dte Flecke nach Auflegen von einem Stück Löschblatt ebenfalls mit dem Plättetsen, um dann mit Terpentin, Benzin oder Benzol uachzureiben. Kerzenslccke von Linoleumbödcn entfernt man, indem man sie mit einem Schlüsselring, der, weil er rund ist, keine Spuren hinterläßt, aufretbt,' als dann reibt man mit einer wollenen Socke und Terpentin nach und verleiht der Stelle durch Nachbohnern mit Wachs neuen Glanz. Von Parkettböden tilgt man Kerzenflcckc durch leichtes Ueberstreichen mit dem heißen Plättetsen, wodurch sie sich auflüs«: hierauf folgt ein Ueberreiben der Wachsstelle mit Terpentin und Nachbohyern zur Wieder herstellung des Glanzes. —* Wicdcranknttpfung alter Familien» beziehu»gen durch einen weitgereisten Kin de r lu f t b a ll v n. Am vorletzten Sonntag vor Weih nachten hatte, wie die „Dr. N." melde», tu Cleve in der Rheinproviuz ein Mädchen, Elisabeth Klein von der Pann- vfenstraßc, einen geschenkt erhaltenen Kinderluftballon ausgelassen und daran ein Briefchen befestigt, in dem der Auffindor um Mitteilung an die beigefügte Adresse gebeten wurde. Die Reise des BallonS führte nach Sachsen, und zwar in D-Zugs-Gcschwindigkeit, denn bereits am Mon tag früh wurde er hier im Eise festgefroren aufgefunden, wie aus folgendem Brief hervorgeht: „Kirstenmtthlc Hel bigsdorf, Post Mohorn (Sachsen), am 14. Dezember 1028. Sehr geehrte Dame! Heute früh fanden meine Jungen und brachten hochvergnügt den von Ihnen (ich hätte gern ersehen wann) den Lüften übergebenen Ballon. Er wurde im vereisten Bett der Triebtsch, eines klein« Flüßchens, schon etwas eingefroren gefunden und könnte, da nur Kindcrsport und Spatz meine Kleinen an die, zumal im Winter, gänzlich unbegangenc, am Wald gelegene, von Wegen entfernte Stelle führte, vielleicht schon einige Tage gelegen haben. Mir ist die Sache dadurch noch besonders interessant, da in meiner Mühle vön 1023 bis 1925 ein recht artiger, strebsamer junger Mensch aus Cleve die Müllerei erlernte. Ich will nicht Unterlasten, zu verraten, daß sei» Vater, Herr A. Claeßen, dort, Rinbernscher Deich 14, wohnt. Es ist jcr doch manchmal ganz merkwürdig, wie sich Zusam menhänge im Leben finden und so bitte ich Sie, falls Sie diesen Herrn kennen sollten, ihn und seine Frau Gemahlin (beide waren einmal hier) recht herzlich zu grüßen. Jeden falls hat Ihr Ballon eine verhältnismäßig lange Reise ge macht, worum er, da er so billig dazu kam, zu beneid« wäre. Mit trcudeutschem, herzlichem Weihnachtsgruß: Ihr ergebener Georg Kirsten. Zugleich im Namen meines sechsjährigen Brüderchens herzlichen Kindergrutz: Ihr er gebener Johannes Kirsten, als Finder. 1 Ballonpost zurück." Interessant ist, daß durch diesen Kinderluftballon alte Familicnbcziehnngen wieder angeknüpst werden. » N ü n ch r i tz. Gestern gastierte nach langer Pause die Sköpfige Original-Oskar Junghähnel-Gruppe im Gast hof Rentzsch und erntete wieder großen Erfolg. Trotz des ungünstigen Wetters war der Zuspruch nicht gering. Ins besondere ist der echte urkomische Komiker hervorzuheben, der wohl jedermann in Lachen versetzt hat. A. «. M. Großenhain. Dte Kraftwagenltnie Großenhain- Meißen wird nach eingegangener Mitteilung der Kraft- wagen-tz>esellschast ihren Betrieb bis auf weiteres, zunächst bis Mitte Januar, aufrecht erhalt«. Inzwischen werden mit den in Frage kommend« Gemeinden, vor allem mit der Stadt Meißen, wettere Verhandlung« geführt, um eine dauernde Erhaltung dieser Linie zu erziel«. SS liegt aber nun auch am Publikum selbst, diese Linie fleißig zu benutzen, um sie rentabler zu gestalt«. Wie in der gestrigen Staötverordnctensitzung mitgetetlt wurde, besteht die Hoff nung, daß je nach dem Gange der Verhandlung« auch Li« Kraftwagenlinie Großenhain—Radeburg am 1. Februar wieder ins Leben gerufen werden kann. Auch darüber schweben Verhandlung«. * Roßwein. In SobelSdorf wurde Lei« Wirt schaftsbesitzer Ehrlich am dritten Feiertag et« Schwein g«. worfen, das acht Beine aufwteS. Leider «ar die seit«« Mißgeburt nicht lebensfähig. Moritzburg. Das durch Li« Auseinauderfetzuna de« Verein „Haus Wettin" ,ugefall«e Mobiliar an» ander« sächsischen Schlössern sowie bedeutsame Sunstfchätz« auS dem Besitze des vormaligen Königshauses find im Laufe der letz ten Monate teil» schon tn Schloß Moritzburg untergebracht worden, teil» werd« sie bet der zurzeit im Werke begriffe- n« Neueinrichtung dort aufgestau. Bo» geschloffen« Kunstgrupp« werden demnächst dte hervorragend« Meißner Porzellane in einem eigen«, au» vier Turmzimmern be stehenden Porzellanquartier der Oeffentltchkett zugängig ge» macht. Infolge dieser, mit erheblichen Kost« verbunden« Erweiterung der bisher gezeigt« Seh«Nvü«dtgrett hat sich eine Erhöhung der Eintrittspreis« al» notwendig erwies«, doch wurden, um wenig Bemittelt« dte vefichttguna »e» Schlöffe» Moritzburg zu ermöglichen, zwei billig« Befuch». tage in der Woche eingerichtet. * Dresden. Unbekannt« Tote, Am 30. 12. nach«, tn der 6. Stund« hat sich ein etwa 18jährtge- Mäd chen vom Wolfshügelturm herabgestürzt und ist an den Folg« de» Sturzes bei der Uederfübrnng »ach de« Krankenhause verstarb«. Der Leichnam ist auf de» Fried hof auf der vremerftraße gebracht ward«. Dte Unbe kannt«. anscheinend verkHnkert». iU IM vieler groß. chwnrz- nn» wetßgestretfter Sportjacke, -«s. Strumpfbänder, schwär« Halbschuhe, braun, Stoffhand schuhe und ein kleines Armbandkettchen. Sachdienlich« Meldungen erbittet die Zentralstelle über Bermtßt«, Lau- beSkrtmtnalamt Dresden, Schteßgaff« 7 Hl, Zimmer 200, woselbst auch die Lichtbilder der Toten zur Ansicht auS- lteg«. * Dresden. Die MilchpretSkommission für Dresden teilt mit, daß dte Milchpretse, der weiter gesunkene» But- trrnotierung folgend, nochmals herabgesetzt wurden. Da» Liter Vollmilch kostet ab 1. Januar i» Lad« »1 Pfg., t»S Han» gebracht 38 Pfg., Magermilch im Lade« 14 Pfa., ins Hau» gebracht IS Pfg., Kaffeesahne 1 Mark und Schlag sahne 2M Mark i« Kleinhandel. — Mittwoch, de« 0. Ja. »nar trifft in Dresden der berühmte Tiroler Männerchor „Die Wolkensteiner" in Dresden ein. Der österreichische Generalkonsul Dr. Eiselt wird bi« Sänger vormittags 10,13 Uhr am Zuge empfangen. Anschließend wird ein gemeinsames Frühstück mit Vertretern der städtischen Be hörde im Sotel Union Ruschin stattftnb«. * Heidenau. Flucht aus der kommunistischen Partei? Wie der „Pirnaische Anzeiger" erfährt, hat der kommunistische Dtadtrat Meixner sein Amt niedergelegt, brzw. um Entlassung von dem Poften eines unbesoldet« RatSmitgliede» ersucht. Dte Gründe, bi« ihn zu diesem Schritt veranlaßt haben, seien zweifellos in Mißhelligkeit« innerhalb der kommunistisch« Stadtverordnetenfraktion zu suchen. Bautzen. (Kommunistische Flegeleien.) Zu Radau szen« kam «S in der letzten Stabtverordnetenfitzung. Dte Stimmung war von Anfang an sehr kritisch, und die Kommu nisten nahm« bi« Gelegenheit wahr, randalier«- vorzu gehen. Anlaß schien dazu die Stadtverordnete Martha Bitt ner, dte Rosa Luxemburg von Bautzen, zu geb«, die zu längerer Zuchthausstrafe verurteilt, durch den Weihnachts erlaß aber amnestiert worden war. St« war nach halbjäh- riger Verbüßung ihrer Strafe in Waldheim erstmalig wie der in der Sitzung und gab eine längere Erklärung ab, in der sie der Arbeiterschaft dankte, daß sie sie au» b« Klauen der Klaffenjustiz befreit habe und versprach, künftig eiue noch größer« Aktivität zu entfalt«. Das bewiesen sie und ihre Genossen gleich tn der anschließend« Sitzung. Es hagelte nur so von Zwischenrufen, in die gelegentlich auch dte Tri- büne einstimmte. Mit Bedeutung auf die bürgerlichen Stadtverordneten kam eS zu der Drohung: „Such Kerl« müßte man den Strick um den HalS drehen". Auch von Ohr feigen wurde gesprochen. Dazu gekommen ist es allerdings nicht, obwohl die Stimmung ganz darnach angelegt war. Bautzen. Der Ueberfall auf Stahlhelmleute fand vor dem Gemeinsamen Schöffengericht Bautzen Sühne. Es ver urteilt« den 18 Jahre alten Melker Spantig und den 20 Jahre alten Weber Morche zu je drei Monaten, Len 21 Jahre alt« Weber Hoßmann zu fünf Monaten und -en SO Jahre alt« Magazinarbeiter Siegmund zu sechs Monaten Gefängnis. Bet einer KirmeSfeier im Gasthaus Krause in Grunau halt« sie ruhig dasitzende Stghlhelmlente mit Schimpf- und Stichel reden herausgesordert und versucht, gegen sie tätlich vorzu gehen. Arif dem Heimwege sielen sie über einen der Stahl helmleute, den landwirtschaftlichen Arbeiter Hockauf aus Schönfeld her, hatten ihn zu Boden geworfen, dessen Stock aus dem Leibriemen gerissen und ihm damit Schläge über den Kopf und ins Gesicht versetzt, und zwar derart, daß der Stock zerbrochen war und -er Ueberfallene blutende Ver letzungen davongetragen hatte. Spantig hatte erklärt, baß der Ueberfall aus politischen Gründen erfolgt sei. Bautzen. Das Tauwetter in den Lausitzer Berg« und die reichen Niederschläge der letzten Tage hab« auch die Flüsse in der Lausitz anschwellen lass«. Sowohl bei der Reiße, als auch der Mandan und -em Löbauer Wasser war ein beträchtliches Steigen des Wasserspiegels eingetreten. Die Spree ist verschiedentlich über die Ufer getreten. In Fugau, Taubenheim und Sohland überschwemmt« sie die Niederun gen. Dabei wurden Stege überflutet und Wege der Beschot terung beraubt. In Kirschau hat sie das im Ban befindliche neue Bad überschwemmt. Auch andere Flüsse sind au nie drigen Stellen ausgeufert, wenn auch bedeutender Schaden nirgends angerichtet worden ist. Da die Niederschläge nach- gelaff« hatten, ist auch daS Wasser stark zurückgegangen. Am NeujahrStage ist die Temperatur wesentlich gesunken, in den Bergen herrschte Schneetreiben. Löbau. Mit dem alten Jahre ist auch der letzte Tür mer der Stadt. Kurt Preußker, tn den Ruhestand getreteu. Ein altes Türmergeschlecht scheidet damit aus einem alther gebrachten Amte. Statt der Sturmglocke wird nunmehr eine elektrische Sirene den Ausbruch eines Feuers verkünden. Sic heulte am Silvestertage mittags 12 Uhr probeweise erst malig über der Stadt. * Chemnitz. Die Linksmehrheit des Chemnitzer Stadtverordnetenkollegiums hat in einer der letzten Stadl verordnetensitzungen mit nachträglicher Zustimmung des Rates dte Einführung der kostenlosen Totenbestattung be schloss«. DaS Gesetz tritt bereits am 1. Januar 1926 in Kraft. Chemnitz. Eine interessante Auseinandersetzung zwi schen Mieter» und Vermietern. Sm 19. Dezember abend in der sechste« Stunde wurd«n die Bewohner von etwa zehn Häusern tn der Vorstadt Chemnitz-EberSdors dadurch über rascht, daß die städtische Wasserleitung, die tn den Jahren 1918 bis 1920 gelegt worden ist, ohne vorherige Benachrichti gung vom Hauswirt weggenommen wurde und dieser trotz alle, Vorstellungen die Freigabe de» Waffe,» verweigerte. Auch wurden tn einigen Häusern die Gasleitung und die Zu führung de» elektrischen Lichte- für WohnungS- und Trep penbeleuchtung abgestellt. Den Mietern ging kurz darauf ein Schreiben zu, in dem ihnen unter Berufung auf Para graph 20 de» ReichSmtetengesetzeS mit Paragraph SSS de» Bürgerlich« Gesetzbuch«» bedeutet wurde, daß für sie, da fi« dte gesetzliche Miet« auf Grund der Frieden-iniete von 1914 erklärt hätten, auch die damaligen vertragsmäßig« Ver pflichtungen maßgebend feien. Im weiteren wurden sie zur Entnahme von Wasser auf b« Hofbrunneu »erwies«, da da» seit 1919 eingesührte städtische Leituna»waffer weg« der dafür zu entrichtenden Gebühren nicht mehr unerttgeltlich ge währt werden könne und deshalb abgestellt worden sei. Die Mieter Haden inzwischen in einer stark befucht« Proteftver- fammlung gegen diese Maßnahme Stellung ergriff«. Loch bürst« sich auch noch die zuständigen Stellen mit dieser An gelegenheft von unter Umständen außerordentlicher Wirkung zu beschäftigen hab«. - Chemnitz. Kommunistischer Brudermord. Nachdem die Kommunisten bereits den Weihnacht-Heiligabend zu De- demonstrierten sie wieder in der Silvesternacht. Al» der Zug Gottesdienst in de» einzelnen Kirchen zu stören suchten, demonstiret« Ne wieder tn der Silvesternacht. Als der Zug mHrer« Stunden «ft ME durch die Stadt gezogen war, hielt «in kommunistischer Redner am Markt eine Ansorache, worauf sich der Zug mit Rücksicht auf den wenige Minuten vor Mitternacht «insetzenden starken Regen cmflöstc. Trotz dem kam e» auf dem Koblenzer Platz zu eine« Zusammen stoß zwischen Roten Frontkämpfern und politisch anders ein- gestellt« Arbeitern. Hierbei wurde der 22jährige Kommu nist Alfred Kersten, geboren in Roßlau im Anhaltischen, der mit seiner Braut und einem befreundeten Ehepaar von der Stlvefterfeier kam, auf dem Nachhauseweg« von vier Kom munisten mit dem Rufe: „Wenn du dem Roten Kront- kämpferbund betgetret« wärest, hätten wir dt« nicht» getan!" überfall«, «schlagen und dnrch «ine« Mefferfttch k» sch«««