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aus Ser Nordmandschurei nach Rußland auSzu- Die erste Grupzie Ser sowjetrussischcn Staatsange- werbe ihre Reife durch Japan nach Rußland än- tungsrate« in n« ' t ist bi, Möglichkeit le Wartezeit zu er« WmidMrWkMiie. wirklich aus mit der vtelgerühmten „Entente Man spricht zwar schon lange davon und baS Ae mM-MMiHW MMMdlam Mit. N «wyork. Die Washingtoner Regierung gibt amt> sich bekannt. daß eine englisch-amerikanische Alottenver stänbignng erreicht sei. ES ist anznnebmen, daß di« Ber stöndigung sich auf der bekannten Grundlage bewegt. sich« Sem,fter an der Assist,ntenzett bringen liegen Krank »ersich geyrak mass, SM MdMklÄIW. Der Reichsverband Deutscher Post- und Telegraphenbeamten e. V. halt in der Zeit vom 17. bis 20. September zu Berlin, im Plenarsitzungssaal des Reichswirtschaftsrates, seinen 18. Verbandstag ab. In einer Kundgebung der Berliner Mitgliedschaft spricht am 17. September der 1. Verbandsvorsitzende Kugler über den Abbau des Berufsbeamtentums. Am 19. September spricht der Letter der „Akademie der Ao- beit" an der Universität Frankfurt a. M., Herr Dr. Ernst Michel, über die Bedeutung der Beamtenbildung im Volksstaat. Zu der Tagung werden 200 Vertreter auS dem ganzen Reiche und zahlreiche Gäste erwartet. Zum BerbandStag liegen zahlreiche Anträge vor, in denen zur Personalpolitik der Deutschen Reich-post, zu Be- soldungsfragen, zu Fragen des Beamtenrechts und der Sozialpolitik Stellung genommen wird. Andere Anträge erstrecken sich aus Oraanisationsfragen und verschiedene Wünsche der rund ISO 000 Mitglieder de- Reich-Verbandes. Dem Verbandstag wird u. a. «in Abkommen zur An nahme empfohlen werden, wonach sich der Reichsverband mit einer Reitze anderer Postpersonal-Organisationen zu einer ReichSpostarbettSgemeinschaft vereinigt. Diese soll die Beruf-Interessen der Angehörigen der ihr angeschlos senen Fachverbände in gemeinsamer Vertretung M MA «MM III WM. )t Moskau. Die Einladung ver britischen Regie rung an die Sowjetrcgterung, Bevollmächtigt« zu Vorverhandlungen nach London zu entsen den, wurde hier zugleich mit der dem norwegischen Ge schäftsträger in Moskau Übergebenen Antwortnote Ltt- wtnoftS veröffentlicht. Die russische Note lautet: Die Sowjetregierung nimmt Kenntnis von der Mit teilung der britischen Negierung, worin sie unter Bezug- naome auf meine Erklärung vom 6. September die Gow- ii. MMMI« AHM WMMMri. »dz. gm »eiteren Verlauf der Tagung de» Deutschen «pothekervereins In betdilberg wurde In der Ausbildung«- frag« a,wünscht, daß die Avotbekerttudenlen mindesten« tech« Semester an den Hochschulen studieren und di» Hälft« der Assist,nt,n,»it in Land« oder Kietnstadtapot-eken ,«> en müßten. Da« Praktikum soll, »er dem Studium i. Lei de, Besprechung de« Vvbältnsffe« zu den I,«kaffen wurde bemerkt, daß der «u«dau de» Sozial, lerung sowohl den Kassen wie den vootheken Gute« cht hab». Der t 188 » der R,tch«v»rfich,runo«»rdn»na jedoch, beseitigt werden, da er «in, erdeiltch« Be- g mit sich bring«. Da« Stecht der S«I-Ka-,aste 1« Mkeoitameuten, ÄerdandSstoffen «. k. W. durch »te Krau, ««kaffen bedeut» etn« Existinzgefgtzr für di, Apotheken. AM Ünt«r»ffr dir Ge>«ndb»tt v»s deutschen Volke« müff» hier ein AnSiveg geiucht werden. Bei der vorauf erfolge», den Wahl de« nitchstsithrigen Tagung«orte« wurde Trier »um >abe, hei tot- >rvo»geL»ng«n. rt!^ - »ettltKetz ftrafrichtlichen Willens. Nicht zuletzt aus seinem Gefühl «tu«« ernsten Mitleides erhalte der Verteidiger die inner» feeMche Span- MM — -- ich -« Jäter «ach Ist es eordiale"? .. , . , Auftreten Snowdens im Haag hat dazu beigctragen, den Eindruck zu verstärken, -aß sich im Verhältnis zwischen England und Frankreich eine ständig wachsende Lockerung bemerkbar machen würde. Diese Auffassung hat nun zum Urberflnh noch eine amtliche Bestätigung aus dem Munde de« englischen Premierministers Macdonald erfahren, der sich, wie wir gestern berichtet haben, in einem dem Ehes redakteur des „Petit Parisien" gewährten Interview ziem lich eindeutig über die neue englische Einstellung zu Frank reich geäußert hat Tic Erklärungen Macdonalds bedeuten »ine glatte Desavouierung der seinerzeit von Lord Cnshen- dun aufgestellten These, wonach die englisch-französische VorkrtegSallianz nach wie vor in Kraft sei. Die englische Arveiterregiernng denkt nicht daran, den alten Ladenhüter der „Entente eordiale" weiter mit sich herumzuschleppen. Ihr Streben geht augenscheinlich dahin, Englands Be wegungsfreiheit gegenüber Frankreich wiederherzustellen. Macdonald gab dieser englischen Neuorientierung eine sehr feine diplomatisch gehaltene Auslegung, indem er sagte, daß die Arbeiterpartei grundsätzlich keine Politik unterstützen könne, die auf dem Grundsatz aufgebaut sei, -aß die Freundschaft von Volk zu Volk eine Spitze gegen andere Nationen in sich schließen müsse. Damit will er den Fran zosen offenbar sagen, daß England zwar keine Feindselig keiten gegen Frankreich hege, aber auch nicht geneigt sei, eine Bindung aufrechtznerhalten, die den Charakter eines einseitigen Bündnisses hat. In französischen Kreisen ist diese Erklärung des englischen Regierungschef« oegrets- licherweise mit sehr gemischten Gefühlen ausgenommen worden, zumal ber hauptsächlich gegen Frankreich gertchtete neue Abrüstungsvorstoß -er englischen Regierung noch dazn- gekommen ist. Das englische Kabinett hat, seinen Delegier ten in der Nbriistungskommisston des Völkerbünde«, Lor- Robert Cecil, beauftragt, eine Einschränkung ber Land rüstungen durch eine Beschränkung der ausgebildeten Reserven, der Ansbildungszeit und der Vorräte an KriegS- material zu beantragen. Die französische Regierung glaubt« sich aber auf Grund de« englisch-französischen Ma- rtneabkommens gerade in diesem Punkt« «tner loyalen Haltung Englands sicher und sieht nun zu ihrem größten Leidwesen, daß ihr die Arveiterregiernng auch hier einen Strich durch die Rechnung machen will. Zusammengefaßt läßt sich also feststellen, daß ber Entfrembung-prozeß zwi schen England und Frankreich weiter fortschreitet. Recht heran,«bringen hab«. In sein»» Verhältnis »r Angeklagten und zum Richt», HÄ« -er AtztMlt di« Anfaal -te individuellen Nuancen -er Tat -«tu Richter nahez rücken, denn wa« man juristisch Schuld NO«»« mass«, oft nur. menschlich gesehen, tragisch«« Schicksal, mit Ni Wendigkeit au« der Psyche -r« Täter« hervorgeaang Und wen» daher die Philosophie di» gedanklich« Yasin ihrer Alt darstelle, so enthalte di, Phiwsopht» »er V«»t -igung di« g»dankltch« Fassung bei zeitliche« ftrasrechtltch Willens. Nicht zuletzt aus seinem Gefühl «in»« ernst Mitleid«» erhalte der Verteidiger -te inne»» seelttche «pc nung zu dieser Gestaltung. Und wenn auch ter »ater «ach -em konkreten Gesetz schuldig sei. so habe er -och te« Recht«- anspruch te» Schuldigen. Da« individuell« Gei« te» An geklagten bild» »en Ausgangspunkt te» Verteidigung. Anwalt und Richter aber seien einig in de« M»»t«N. tt» Fdee ter Gerechtigkeit »u verwirkliche«. O Der neue yorfttzWSe des deutsch,« Richterd«»d«S. »Köln. In der gestrigen VertretervetsamwlUN« te» Deutschen Rtchtervunde« wurde an Stelle te« vtSvertaen Vorsitzenden. Senatspräsident Reichert. Leipzig, mit Wir. kung vom 1. Januar IM) ab Reich^gert«ht»ratLtuL ßeipzia, zum Vorsitzenden de» Rtchterbunde« und LantgertchtA' direkt», Dr. »««»erlich. Leipzig, »um stellvertretenden Vorsitzenden gewählt. M WM« »kl MIM MlNtW. * Köln. (Delunion.f Auf dem Deutsche« Mtchtertag in Köln wurde am Schluß be» ersten BektzanblungStag«» folg««-« Entschließung ««genommen r „Die Frage, ob eine gr«n-legen-e Jnftizrafarm in Deutschland notwendig erscheint, mutz -eja-t werden. Dar unter ist dte Gesamtheit derjenigen Maßnahmen zu ver stehen, durch die planmäßig auf die notwendige Hebung de» deutschen NechtSwesens hingearbeitet werden soll. In erster Linie ist hierbei an bi« Gewinnung eine» hochwer tigen RtchterstanbeS in allen Instanzen, nicht minder aber auch an ein Fortschreiten in der Vereinheitlichung be« Rechtsweges, z» denken. Soweit nicht die ReichSgesetz- gcbung hier einzugreifen vermag und die Justizhoheit noch bei den Ländern liegt, mutz danach getrachtet werben, das tunlichst einheitliche Vorgehen tu allen Punkten unter Ver mittlung des Reiches durch Vereinbarung unter den Län dern zu erzielen. Der Deutsche RichterVund bietet hierzu seine Mitarbeit an und ist bereit, Hand in Han- »u gehen. Bet ber Ausstellung von Richtlinien müssen aber auch die niedrigen Berufsstände herangezogen werden. In diesem Sinne beauftragt der Deutsche Richterbund da« BunbeS- prästbium, bas Erforderliche in die Wege zu letten/ ietregierung auffordert, zum 24. September wiederum Bevollmächtigte zur Besprechung der Prozedurfrage mit dem englischen Minister des Aeußern zu entsenden. Ge mäß der erwähnten Erklärung, sowie der russischen Note vom 29. Juli, worin die Sowletregierung ihre Bereit schaft darlcat, gegenwärtig ausschließlich Fragen der Pro zedur bei den späteren Verhandlungen, nickt aber Vie strittigen Fragen selbst zu erörtern, erklärt die Sowjet- regierung, daß sie bereit ist einen entsprechend bevoll mächtigten Vertreter zum genannten Tage nach London zu entsenden. Der genaue AnkunftStermin und der eng lische Hafen, in dem der Bevollmächtigte der Sowjetregie rung cintrcffen wird, werden noch mitgeteilt. Ar mi» SeWntMrl Mr de» siiMi der AMMMAMM. ,sd. Dresden. Der neue Gesetz,«twnN über den Au», ban der Angrstellteuversicherung wurde von der ReichSregic- rung Mitte Juli sertiggestellt und ist nunmehr dem ReichSrat -»geleitet worben. Nach den Vorschlägen ber RetchSregierung enthält ber Gesetzentwurf im wesentlichen drei Gruppen: LeistungSverbesserunge«, Erweiterung der Gelbstverwaltnn« und sonstig« Vorschriften. Bei der Leistung-Verbesserung ist wohl ber wesentlichste Punkt die Einführung «In«, «lttrnrente. St« wird auch aus die Großeltern ausgedehnt, wenn die Eltern gestorben find Die Gewährung der Rente wird allerdings davon abhängig gemacht, »atz der verstorben« versicherte die Eltern »e»w. dir Großeltern überwiegend au» seinem Arbeitseinkommen un terhalte« hatte und wenn auf fetten der Rentenberechtigten «edürsttgkeit «orlteat. Bet vedürsttgkettsprüsuna wird auch für «ine weitere LeistungSverdefieruna, nämlich die Gewäh. eung einer Witwenrente an die schalbloS geschtebene Ehefrau de» verstorben«» versicherte«, vorgesehen. Ein» ander« wesentliche «enderung geasnüber dem bis herig»« Zustand ist di« Umwandlung der bisherigen Steige- runaSbetrtige für di« fett »em 1. Januar entrichteten vetträa« von 1» v. H. in feste Stetg«r«ng»sätze. E» soll da durch -et einer evtl, notwendigen vettrag-erhühung «ine Stnnaymeverminberung verhindert «»«rden. Auf dem Gebiet« der Leistungssteigerung steht -er Entwurf noch ein« Vesser, stellungcher heiratenden weiblichen versichert»« vor. Di» bis. Selig« Regelung war so, daß «in» weibliche Versichert« im Falle der Heirat nur bann btt Beträge ersetzt bekam, wenn die Wart " Die »eldstverwallung der Angestelltenversicheruna soll dadurch erweitert werden, daß bi« Beamten des höheren -. .. . . - - . . - - YE , de» Berwal- DienstrS außer den beamtete« Direktionsmitgliedern i BerwaliungSrat ernannt werden sollen. Wesentlich det Selbstverwaltung ist noch, daß di, Mitglieder -e» Ber, . l Zukunft nicht mehr von Hm Verttanensmän. nern, sondern in Urwahl von den Versichert»« und Arbeit, gedern selbst gewählt werden. Di» übrigen Bestimmungen sind belanglos. Z« erwähnen Ist «och. baßdt, Versicherung«- grenze von vlllv MM. JahreSardettSverbtrNst t« da» Ersetz ausgenommen ist. MM W MMlIIIsklSe. vdz, Marburg. Di» Hauptversammlung der Deut schen Geschickt», und Altertum-vrrein« nahm in Marburg sein Ende. Prälat D-Dr. Dtebl-Darmffadi sprach üb« die Bedeutung de« Marburger Meligion-aeivrSchs ftir di« Hessisch, SnangeMche Landeskirche. Sodann ergriff Bros. Dr. Mommlen - Marburg daS Wort ,,, seinem Dortrag über „GeschtcktSwiflensckast undKriegSschuIdfrag«". Gr stellt, fest, daß die Lage Deutschlands zur Kriegsschuld, frage beut« außerordentlich günstig sei. Die Schlagworte de- Tag,» seien vom In- und Ausland »urückgesiellt worden, um einer sachlichen und geschichtlichen lleberprüsung Platz zu machen. Zusammenfassend betont« er, daß er e« für unklug halte, fetzt Maßnahmen zu ergreifen, durch die wir nur unseren Gewinn preiSgrben würden. Wir würden ans dem Boden der sachlichen geschichtliche« Erforschung weiterkommrtt als durch begeistert« Reden, di« uns im Ausland nur Schadt« können. Aufgabe der Historiker sei es, durch Aufklärung und fachliche Arbeit di« Führung im Kamps araen die KriegSschuldlüge ,u übernehmen. Alle anderen, auch amtlichen Schritte, palt« «r für grundfalsch. Nach wetteren interessanten Vorträgen fand «in« B«r- treterfttzung statt. Dte Hauptvirsammlung, aus de« Uber SO Vorträge und Referate neben zahlreichen pitzUNgtN zur Klärung viel» schwebender iviffenichastlichtt Fragen bett getragen haben, nahm damit ihr Lud«. Politische TagesSberficht. An -er Berliner Biirse war am Freitag dte Stimmung des Effektenmarktes überaus nervös. Das Geschäft wickelte sich sehr schleppend ab. Schon geringes Angebot genügte, u« einen stärkeren KurSbruck berbet,»führen. Am Ren- ienmarkt notierten Ablösungsanlethe »8,»2, Neubesitzanleih« 10,10 Prozent. Schtfsahrtöaktten hatten durchweg Verluste, Hansa von etwa 2 Prozent. Bankaktien lagen durchweg schwächer. Das Angebot war sehr erheblich. Montanaktien verloren insgesamt 2 Prozent. Von den Kaltaktten muß ten Salzdetfurth um 4 Prozent nachgeben. Die Farben aktie verlor 2 Prozent. Äon den Elektroaktten waren A.E.G. ziemlich fest. Sonst aber betrugen die Verluste btd zu SA Prozent. Von den Kunstseideaktien waren Ber einigt« Glanzstofs 4 Prozent niedriger, vcmberg 8 Prozent. Der Satz für tägliches Gelb war ü—8A Prozent, für Mo- »atbgeld v—IVA Prozent. Der PrivatLtSkont blieb unver ändert. Englisch« KabinettSsttznng. Gestern am Spätnachmittag fand «ine Kabinettssitzimg unter der Leitung von Minister präsident Macdonald statt. Man geht wohl in der Annahme nicht fehl, daß es sich hauptsächlich um die Besvrchunge» in der FlotienabrüstungSsragc gehandelt habe. Pecha in Budapest zu fünf Jahren Kerker verurteilt. Der am 28 Juni in Hibasncmeti wegen Spionage verhaftete tschechoslowakische Eisenbahnbeatntc Vinzenz Pecka wurde vom Budapester Honvedgericht wegen Spionage z» fünf Jahren schwere» Kerkers, der mitangeklagte Landwirt Jo Hann Toth wurde zu drei Jahre» schweren Kerkers ver urteilt. Polnisch« Schikane gegen dentsch« Kulturbestrebnngen. Die für die nächste Zeit geplante b. Deutsche Hochschulwochc des Deutschen stulturverbandes in ssattvwitz mußte wegen verschiedener Schwierigkeiten abgesagt werden. U. a. wurde dem bekannten Breslauer Historiker Univcrsitätsprofeffor Dr. Säubert von polnischer Seite die Einreisegenehmigung verweigert. Der Borstand der sozialdemokratischen RctchStagSsrak- tto« beschäftigte sich gestern mit der Arbeitslosenversiche rung. Angesichts der noch schwebenden Verhandlungen Hot der Vorstand die Einberusnng einer Sitzung -er Gesamt- fraktton in Aussicht genommen, die voraussichtlich am Frei tag ber kommenden Woche stattfinden wird. Eine genaue Festsetzung des Termins und di« nähere Benachrichtigung der Mitglieder der sozialdcmvk'atischen NeichStagsfraktion wird in einer vom Fraktionsvorsiand auf Anfang nächster Woche anberaumte» Sitzung erfolgen. Kommnnistische Kundgebungen in Newnork Wie bei einer kommnnistische» Palästina ünndgebnng kam cS auch bei zwei weiteren kvminnnistischen Kundgebungen zu erheb lichen Ruhestörunacn, in deren Verlaus zahlreiche Verhaf tungen vorgenommen wurden. Die eine der Kundgebungen fand vor dem mexikanischen Konsulat in -er Nähe der Pennsylvania-Station um die Mittagsstunde statt Es wurde dabei gegen die Deportierungen protestiert. D<e Kundgebung lockte eine nach Tausenden zählende Menschen menge an, die z. T. Beifall spendete, oder sich in höhnischen Zurufen erging. Die Polizei verhaftete 20 Personen. Der Schauplatz der 2. Kundgebung war eine Straße im Neger viertel Harlcm. An ihr beteiligten sich 20W Personen, zu meist Neger. Sic endete nach einem Kamps mit der Polizei damit, daß 8 Verhaftungen vorgenommen wurden. Ausweisung ber russischen Staatsangehörigen aus der Mandschurei. Wie aus Tokio gemeldet wird, hat der chine sische Gesandte in Tokio, Wanjunbao, den japanischen Außenminister Baron Shidehara besucht und hatte mit ihm eine längere Unterredung über den Stand des russisch chinesischen Konflikts. Der chinesische Gesandte teilte dem japanischen Anßciiminister u. a. amtlich mit, die chinesische Regierung habe beschlossen, die russischen Staatsange hörigen weisen, hörigen Eeten. Rheinpnrk zu Köln «ingeleitet. Anwefeno wareu «. a. au» Reichsjustizministir v. GuSrard. d»r prenßtsch« Justiz. Minister Dr. Schmidt, -er sächsische und der thüringische Justizminister und Vertreter der öfterretchtschen Richter- Vereinigung. Nachdem Bürgermeister Matzerath die Teilnehmer im Namen der Stabt Köln begrüßt hatte, betonte RRchSlttftiä» Minister v. Gutrerd in seiner Begrüßungsansprache, daß der Richter ber Mittler zwischen dem starren Gesetz und der Seele des Volkes und damit Träger der lebendigen Reckt»- entwickln«« sei. DaS Recht müsse dem veränderten Leben und den dadurch bedingten Aenberungen der Rechtsüber, zeugung »es Volk,» entsprechen. Dte deutsche Rtchtrrschast bemühe sich, dir neue GestaltunaSresorm zu erkennen, was nickt immer leicht gewesen sei. An manchen Stellen set be fehlt worben, aber jeder objektiv Urteilende werde aner kennen, daß ter deutsche Richter sich auch tn dieser Zeit als baS erwiesen habe, was er sein soll», als Diener der Ge rechtigkeit Die« sei Dienst am Staate, an der Deutschen Republik. Sr begrüße e« mit besonderer Genugtuung, daß die Berufsvertretung ber deutschen Richterschaft mit den Dolmetschern ber deutschen Volksseele, den Vertretern der deutschen Presse, znsammenkomme, um sich Uber ihre gegen seitigen Beziehungen ausznsprechen. Auf -em Deutschen AnwaltStaa in Hamburg sprach am Freitag Justiz»«» Dr, Oesterreich.MUnchen über da« Thema „Anwalt, Volk und Staat". Der Redner wie« darauf hin, daß eS eine Krise der Anwaltschaft nicht gebe, die au» einem Zwiespalt zwischen innerpolitischer Einstellung und äußerer beruflicher Tätigkeit erwachse. Stärksten Widerspruch müsse jeder neue Versuch finden, die Anwaltschaft ber Ge werbesteuer zu unterstellen. Wenn der jetzt in Preußen gescheiterte Plan bei ber Schäftung eine« ReichS-Rahmen- gesehe» für die Gewerbesteuer wieder ausgenommen wer den sollte, werde die deutsche Anwaltschaft nicht versäumen dürfen, die breiten Volksmassen gegen diese -em Wesen anwaltschaftlicher Tätigkeit widerstreitende Steuer mobil zn machen. ES gehe um ein hohes Ziel, in Volksnähe und VolkSvertrauen durch Dienst am Volk Mittler zwischen Staat und Volk zu werden. AuS der feinen Sprache der Gelehrten sei dte demagogische Sprache des MahlPlakatS geworden. Könne baS ein Volk auf dte Dauer ohne großen Schabe» ertragen? Was nütze die besondere Pflege de« öffentlichen Rechts, wenn gleichzeitig durch Zulassung von DerwaltungSrechtsrätcn im größten deutschen Lande dem starken, sichtbaren Anfwärtsstreben der Anwaltschaft ge radezu tückisch in den Rücken gefallen werbe. Im Rahmen ber eigentlichen Anwaltdtagung sprach im überfüllten Zirkns-Bnsch-Gebäube der Berliner Verteidiger Dr. Alsberg über „Die Philosophie der Verteidigung". Er betonte, daß der Verteidiger die Grenzgebiete des Rechts, die Wahrheits-Sphären der Kultur »nd Moral, an das