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Kongreß steht unter der bewährten Leitung de» Präsidenten de« Kirchlich - sozialen Bunde», Geh. Kons.-Rat Pros. D. Dr. Dr. Dr. Reinhold Geeberg, Berlin, Anmeldungen und Bitten um Material sind zu richten an die Hauptgeschäftsstelle des Kirchlich-sozialen Bundes, Verltn-Spanba«, Errang. JohanneSstift, Körnerhau». Gerichtssaal. Der tragisch« Tod de» Hofterwitzer Botenfnhrnuter. pehmerö Grötzschel vor dem Landgericht. Um 1«. Januar in den späten Abendstunden trug sich in Hafter- wih auf der Laubeaaftrr Straß, ein schwerer Unfall uu Als der in den sechziger Jahren stehende Spediteur und voteninbrnuternebmer Emil Grötzschel, «in« stadtbekannt« «nd allgemein geschätzte Persönlichkeit, der seit über dreißig Jahren zwischen Hosterwitz—Pillnitz und Dresden «ist Botenfuhrwerk unterhielt, mit seinem Geschirr umlenken wollt«, kam rin Pillnitz« Mietkraftwagen angefahren. Grötzschel wurde dabei erfaßt und sehr schwer verletzt. Etwa zwei Stunden nach dem Unfall trat dessen Tod ein. Der Führer lene« Kraftwagen«, der 22 Jahr« alte Kurt Emil Aschalig au» Pillnitz hatte ftch am 12. Juni vor dem Gemeinsamen Schöffengericht Dresden wegen fahr lässiger Tötung und Urbertretung der Derkehrsbestlmmungen M IM» KMlMW I» Ak NstllM M». )( Bre«lau. Wie di« Schlesische Zeitung mittelst, ist mit d«m Eingreifen der Berliner Kriminalbeamten v. Lieber- mann und Lrettin in da« Ermittlungsverfahren ,«r Mordsache Rose« die Untersuchung erneut in Flust ge> komme«. Unmittelbar nach der Mordtat hatte man in einem Zimmer auf einem Stuhl einen Hammerkopf mit einem abgebrochenen Stiel voraefunden. Bei der Prüfung der Räumlichkeiten entdeckten die Kriminalbeamten an einer Stubentvr »ine Druckstelle, die anscheinend durch däß Ein- klemm«« eine« runden Gegenstände« zwischen Türpfosten und Türflügel entstanden war. Die Tür war krüher grau- arün angestrichen und trägt jetzt einen weißen Oelanstrich. An dem Hammerstiel sand man Reste der ursprünglichen grau-grünen Farbe. Der Täter bezw. di, Täterin bat somit, um einen Einbruch vor,«täuschen, den Hammer zwischen die Türangel geklemmt, abgebrochen und die beiden Teil« — ganz gegen die Art sonstiger Einbrecher — ordent- lich zusammen auf einen Stuhl gelegt. Zur Vernehmung de« Büchsenmacher« H. erfährt da« Blatt noch folgende«: Fast instinktiv erkannte H. bei der Gegenüberstellung in Fran Neumann die Kundin wieder, und nur die Schwere der Anklage ließ in ihm den Gedanken an die Möglichkeit einer Verwechselung aufkommen. Auf Befragen durch den Untersuchungsrichter gab Frau Neu- tnann auch zu, den H. schon einmal gesehen zu haben, leugnet« jedoch, jemals in seinem Geschäft gewesen zu sein. Auf die Taschenftraße sei sie überhaupt nicht gekommen. Di« letzte Behauptung kann al» widerlegt angesehen werden, da erwiesenermaßen Frau Neumann wiederholt um die fragliche Zeit auf der Taschenftraße gesehen worden ist. H. glaubt sich auch noch daran erinnern zu können, daß. wäbrend Frau Neumann den Dietrich abbrechen ließ, «ine zweite Frau durch di« halbgeöffnete Ladentür gesehen und ««fragt hätte, ob Frau Neumann fertig sei. „Ich habe eine kleine Freude für Sie," sagte Sprang« lächelnd, als er ihr allein gegenübersaß. Sie wurde rot und sah ihn gespannt an. „Herr . Heyden hat geschrieben. Ich weiß, wo er weilt." Sit. erschrak vor Freude. „Sie wissen ... wo « kst? Er zählen Sie mir bitte, Herr Geheimrat. Wie geht es ihm?" Der Geheimrat gab ihr den Brief zu lesen. Sie las ihn langsam. Wort für Wort, und la« ihn wieder. „Sie . . . haben seine Bitte erfitklk?" fragte sie leise, als sie ihm den Brief zurückgab. Er nickte. „Selbstverständlich. Das habe ich sofort getan. Ich hätte ihm mit mehr ausgeholfen, wenn es notwendig gewesen wäre. Und . . . was wollen Sie mm tun. Miß Astor?" - „Ich will zu ihm fahren," sagte sie fest. Er wiegte bedächtig den Kopf. „Ich . . . würde es nicht tun. Warten Sie ab, bis Heyden Anfang September nach Berlin kommt. Dann kann das Wiedersehen ganz zwang los erfolgen." „Solange soll ich warten!" sagte sie bitter. „Ja. Es geht um ein Lebensgkück. Ist es nicht so- Oder hat sich Ihre Anschauung gewandelt?" „Rein," entgegnete sw leidenschaftlich. „Nein, ich liebe chn «nd werde nie aufhören, es zu tun. Aber ich trage so wenig Hoffnung in mir, und ich sehn« mich danach, endlich Gewißheit zu haben." „Trotzdem müssen Sie Geduld haben Glauben Sie mir. Ich kenne meinen Freund Heyden. Dieser Brief läßt er kennen, daß er den Schlag, den das Schicksal ihm zufügte, verwunden hat. Aber täuschen wir uns nicht... seine Seele wird noch scheu sein." Da senkte sie das Haupt und nickte stumm. Sie verstand den Geheimrat mW wollte warten bi« zum Herbst. 17. Am 2. September tellte Heyden dem Geheimrat mit, daß er mit seinem Freunde Rosen noch in der ersten September woche nach Berlin kommen werde. Er erzählte ihm m seinem Briefe alles über die Oper „König Olaf» Lied" die Ende September in der Staatsoper zur Aufführung kommen solle. Der Geheimrat schrieb umgehend wieder und bat ihn, zu sammen mit dem Komponisten bei ihm zu wohnen. E» sei ihm eine wirkliche Freude, wieder einmal mit ihm zusammen zu sein und er bitte ihn dringend, die angebotene Gast freundschaft nicht abzuschlagen. Heyden sagte zu. Er kam am S. September mit Rosen kn Berlin an. Der Geheimrat selber Holle chn und Rosen mll seinem Maybachwagen ab und begrüßte die beiden Männer mit tiefer Herzlichkeit. Sie unterhielten sich lebhaft, und der Geheimrat be richtete Heyden, daß gegen Weihnachten dem jungvermähl- ten Paare ein frohes Ereignis beoorstehe. Renat« seh« Mutterfreuden entgegen. Willmar empfand tiefe Freude. Er fühlte, daß di« Ehegatten den Weg zueinander gefunden hatten. „Ich sehe, daß Sie sich mit mir freuen, Herr Heyden," sagte Spranaer ergriffen. „Mein Schwiegersohn hat mir von Ihrer Auseinandersetzung mit Renats die mein Kind auf den rechten Weg zurückgeführt hat, erzählt." „Herr Geheimrat," bat Heyden, „sprechen Sie nicht davon. Ich tat nur dar, was jeder anständige Mensch tu» mußt«. Es bedrück mich, wenn Sie eine Tat daraus machen wollen." Der alte Herr aber faßt« tzeydens Rechte und drückte sie. -Lieber, Neber Freunds sagte er fast zärtlich. 2m Hei» de« Sebetmrat» wurden die «äst, smundiich zu. mrantworten. D«S »«richt tzi«lr in Host««»«» «inen Lokaltermin ab. Di« Schuld de« jungen Kraftwagemübrir« aalt ist» voll erwiesen. Da« »«richt verort«ilt« ibn daher im Sinn« der erbebenen Anklag« zu «»ei Monaten G«. sänantS. I» der Begründung des Urteil« «urd« u. a. betont, es sei im Laus« der Bewriserbebung f«stgest«K worden, daß der bet dem Unglück um» Leben gekommen« Lprditiur Grötzschel nicht al« mitschuldig an»us«b«n sei. — Gegen diel« Pmurteilung hatte Zschalig Berulnna eingelegt, mit der sich am Montag di« sechft« Große Straikammer de« Landgericht» Dresden befassen mußte. Dies« Verhandlung, zu der wiederum »in großer Fengenavoarat ausgeboten «ar, endet« kur» vor Mitternacht mit der »«rweesang der Ve rns«»» de« Angeklagten, dessen Schuld auch jetzt erneut settgeftellt wurde. K-g. Vermischtes. I m Bergwerk verschüttet. Aus Fürstenbera wirb gemeldet: An der Sonntag-Nacht wurden die aus der Grube Finkenheerd beschäftigten Häuer Paul Mulla und Paul Jachan aus Schünslietz bei der Besichtigung einer ZimmerüngSreparatur auf der 42-Meter-Sohle durch her- einbvechende Sandmassen verschüttet. Es gelang, Mulla zu retten, während Jachan nur noch als Leiche geborgen wer- den konnte. Der Verunglückte hinterläßt Frau und zwei Kinder. Ervlosionsunglück an Bord eines Damp fers. AN Bord des im Hamburger Hafen liegenden Dampfers ..Havelland" ervlooierte gestern mittag der Aus pufftopf eines Hilfs-Diefelmotors. Dabei erlitten der Maschinist Lahaye und der Reiniger Hein erhebliche Kopf- und Armverledungen. Ein dritter Mann kam mit leich teren Verletzungen davon. Revolveranschlag auf einen Professor. Auf einem Spaziergang im Grünewald wurde der Landes- theologe Prof. Otto von Linstow von einem unbekannten Mann durch einen Revolverschutz in den Leib schwer verletzt. Allem Anschein nach wollte der Schütze den Pro fessor ausrauben. Bluttat aus unglücklicher Liebe. In Stock heim (Unterfranken) trug sich eine schwere Bluttat zu. Aus unglücklicher Liebe erstach ein 20 jähriger Bursche ein 24 Jahre alte» Mädchen und verstecke dann die Lerche im Stroh. Als der Täter festgenommen werden sollte, verteidigte er sich mit Messer und Revolver, jedoch ge lang es schließlich, ihn zu entwaffnen. Die empörte Menge richtete den Mörder, der in das Gefängnis eingeliefert wurde, übel zu. Ein zwölfjähriger Löwenjäg^r. Wie Mor- ning Post aus JohanniSbura meldet, hat ein 12 jähriger Knabe, der in der Nähe von Lorenzo Margues Vieh hütete, mit Bogen und Weil eine Löwin erlegt. Das Tier war plötzlich auS einem Busch herauSgesprungen und hatte sich auf einen Ochsen gestürzt. Der Knabe schoß auf die Löwin einen Pfeil ab, der ihr in den Bauch drang. Durch 'die Bewegungen de» gereizten Tieres wurde der Pfeil nur noch tiefer in die Wunde htneingckwückt. Der Knabe näherte sich unerschrocken der Bestie und schoß ihr einen zweiten Pfeil ins Auge, der sie tötete. Berliner Ausreißer in Budapest gefaßt. Wie die Blätter melden, hatte die Berliner Polizei die empfangen. Sogar Frau Geheimrat taute nach anfäng licher Verlegenheit auf «nd gab sich wie früher. Willmar fand Renate verSndert, aber durchaus zu chren Gunsten. Ihr schönes Antlitz ziert« «in Zug von Mütter lichkeit. Freiherr von Siechem war fröhlich wie «in guter Junge. Aus seinen Hellen Augen sprach «in tiefes Keundfchafts- gefühl für Heyden. „Wenn man Sie sprechen hört, lieber Heyden," sagte der Geheimrat, „möchte man glauben, die Wohllaute Stimme mMte auch wieder tönen wie einst." Heyden lächelte und sagt« leise zu ihm: „Vielleicht . , , kann sie «» auch wieder, aber .. sie will nicht." Der Geheimrat sah ihn überrascht an. „Wo» soll ich Ihren Worten entnehmen, Heyr Heyden?" „Alles :. .. was Sie wollen, Herr Geheimrat." Da atmete der alte Herr tief auf, er fühst» sich wie von einer Last befreit. „Gottlob, lieber Heyden, gottlob! Ich habe damals mtt Ihnen gelitten, und ich will mich jetzt mtt Ihnen freuen. Und: . . wenn Sie wieder in Ihren füllen Heidewlnkel zürückgekehtt sind, dann komm« ich Sie besuchen. Dann müssen Sie einmal mit mir über die Heide gehen. Und wenn wir allein, fernab von den Menschen sind, dann.. . will ich Sie um eins bitten. Sie werden es mir nicht abschlagen. „Nein, Herr Geheimrat!" sagte Heyden fest Nach einer kurzen Pause begann der Geheimrat wieder: „Ich habe auch noch einen anderen Gast in meinem Hausey den Sie heute abend sehen werden. Ich will Ihnen den Namen nicht nennen, Sie werden mehr als überrascht sein." Heyden fragte nicht, und er überlegt« vergeblich, wer es wohl sein könnte. So kam der Abend heran. Heyden hatte vor der Abendtafel noch lange mtt dem Ge heimrat konferiert. Ls handelle sich um die 5000 Mark. Der Gehednrat wollte nicht, daß der Betrag als Hypothek eingetrageit werde, ja, er wie« sogar den angebotrnen Schuldschein zurück „Ich war in meinem Leben immer «in guter Kaufmann, vielleicht ein zu guter, lieber Heyden. Nun lassen Sie mir doch dar Vergnügen, daß ich auch einmal. .. «in schlechter Kaufmann bin." Und dabei blieb es. Heyden sagte zum Schluß: „Wie dem auch sei, di« Schuk» bleibt bestehen, und ich werde dafür sorgen, daß st« ab getragen werd." Dann begäben sie sich gemeinsam zur Abendtafel. Al» sie in da» hellerleuchtet« Speisezimmer traten, blieb Heyden an der Tur stehen. Sah er richtig? An der Tafel saß . . Miß Astor, Er sah sie fassungslos an und begriff niM Die Blätter hatten doch ihren Tod ge- meldet! Er sahden lächelnden Geheimrut bestürzt an, dann wieder die ichlanke Frauengestall, di« aufgestanden war und jetzt nähntrat. „Miß... Astor!" stimnnette Willmar bestürzt. „Ich bin es, Herr Heyden," jagte da» junge Weib leise, - bebend. „Der Lod hat mich nicht haben wollen Ich lebe!" E» dauerte geraume Zett, ehe Heyden fich von seiner Be stürzung erholt hatte. Dann aber glitt heiß« Fteude über seine Zuge Mit beiden Händen saht« er ihre weiß«, weich« Hand und hielt sie lang« fest. „Sie leben. Miß Astor! Wie freu« ich mich! Däs Schick sal ist doch manchmal gütig." Unendlich wohl taten ihr di« Worte des «liebten Manne». -ter und ln Münster ... bewußtlos ins Krankenhaus, wo .chter jn der Nacht der- Briefe wurde als Grund angegeben, daß der Vater und die Tochter aus dem Leben Budapester Polizei verständigt, dageine >6ernner Haupt- mannStochter mit »Wei jungen Männern verschwunden sei und daß sie wahrscheinlich nach Budapest geflüchtet seien. Der Budapester Polizei gelang es, die Flltchtltnge in einem verlassenen Wochenendhaus bei Budap ' decken. Sie werden unverzüglich nach Deutsch!« gebracht. Ein Vater vergiftet sein» Loch sich. Jn der Wohnung eine- Schlosser« t» wurde dieser und seine neunjährige Tochter aufgefunden. Man brachte bett - - - der Mann schon am Abend, ine schied. In einem hinterlassenen scheiden wollten, weil in der nächsten^Zett^r^Ehesched dungsprozeß mit seiner Frau zu Ende geführt wurbe, bei dem er vermutete, daß die neunjährige Tochter der Mutter »ugesprochen würde. Riesen-Prozesse. Wir haben schon so man- chen Prozeß erlebt, dessen Berhandlungsdauer schier in« Unendliche ausgedehnt wurde. Immerhin ist es etwas ungewöhnlich, wenn ein Prozeß 22 Jahre dauert, wie der Prozeß gegen Frau PareiS in Wien. Die hatte sich im Jahre 1906 einen Pelz für ISO Kronen gekauft, war dann nach Amerika auSgewandert und hatte die Bezahlung ver gessen. Die Klage des Verkäufers „schwebte" 22 Jahve lang und war von ihm schon längst vergessen worden. Nicht so von der Justizverwaltung, die sofort, al» Frau PareiS nach 22 Jahren wieder Wiener Boden betrat, die Parteien zitierte. Da der Verkäufer Inzwischen verstorben war, mutzte vertagt werden und es besteht begründet« Aussicht, daß sich der Prozeß noch manches Jahrzehnt binziehen wird. Den Rekord hält aber der Prozeß zweier Dörfer bei Neapel, die sich seit mehr als 700 Jahren um einen Berg streiten, auf dem ein Kloster liegt, und die immer noch nicht ins reine gekommen sind, obwohl sie bereits 240 Rechtsanwälte, 86 Richter und sieben Eisenbahnrüge voll Akten seit dem Jahre 1209 in Anspruch genommen haben. Richard Strauß und der österreichische Steuerfiskus. Zwischen dem österreichischen Finanz- Ministerium und dem Komponisten Richard Strauß ist ein Konflikt auSgebrochen, da die Steuerbehörde von dem Komponisten die Zahlung einer großen Einkommensteuer verlangt. Die Angelegenheit hat folgende Vorgeschichte» Vor 2 Jahren wurde zwischen Strauß und dem östev- reichisthen Staat ein Vertrag abgeschlossen, demzufolge der Baugrund der Strauß'schen Billa in den Besitz de» Mnstlers übergeht, dieser sich aber verpflichtet, die Ortginalpartttur feiner „Äegnptischen Helena" der National bibliothek zu vermachen und außerdem fünf Jahre hin durch je 20 Abende im Jahre in der Oper ohne Entgelt zu dirigierend Beide Teile haben diesen Vertrag bisher pünktlich erfüllt, jetzt aber hat die Steuerbehörde me Absicht kundgegeben, diesen Vertrag zu besteuern. Sie hat der Veranlagung den großen Dollarbetrag zugrunde ge legt, der Strauß für die Partitur der »Helena" angeboten wurde und außerdem hunoert Dirigentenhonorare in der Höhe seines Dirigentengehaltes in Deutschland in Anrech nung gebracht. Strauß, der voraussetzen mutzte, daß sein Vertragsabschluß mit dem Staat ihm niemals eine Steuer- Verpflichtung auferlegen würde, hat die Angelegenheit seinem Wiener Rechtsanwalt übergeben. „Sie hoben recht. Ich hübe eine Maske getragen. Me Monate der Krankheit haben mich innerlich nmgewandekt." „Bleiben Sie so, wle Sie jetzt stad!" bat er herzlich. „Werden Eie er können, wen« Sie wieder in Ihve Kresse zurü kehren?" „Lassen Sie sich anschauen!" sagte Heyden mtt tiefer Freud« in der Stimme. „Das ist nicht mehr Milly Astor, die ich einst kannte, es ist ein anderer Mensch, der jetzt vor „Gefällt Ihne« der neue Mensch nicht, Herr Heyden?" fragte sie verlegen. Da faßte er ihre Hand mtzd küßte sie. Der Geheimrat hatte Sorge getragen, daß Willmars Platz neben Miß Astor war. Die Amerikanerin fragte: „Was «acht Kletn-Elschew?" Diese Frage erfreute Heyden über alle Maße«. „Mein Kind ist wohl und numter. Es macht mir immer mehr Freude. Ich hätte es mtt nach Berlin bringen sollen." „Ja," stimmte sie ihm zu, „das hätten Sie tun solle«. Ich liebe Kinder, und Klein-Elschen habe ich besonder» in mein Herz geschloffen. Wenn ich gewußt hätte, wo Sie wellen, ich hätte Sie längst einmal besucht." Er sah sie fassungslos an. „Sie . . . wäre« M mir ge kommen? Sie . . . waren gekommen, auch ab> Sie er fahren haben, daß... daß der Sänger Heyden seine Stimme verloren?" „Ja," sagte sie kis« mit »senkte« Blick. „Ich habe Ihr- Stimme bewundert, sie hat mich beglück und . . . aut ge macht. Aber um den Sänger Heyden ... nm d« Sänge« ist es mir nie gegangen." Willmar saß starr und bleich im Sessel. Er sah das jmege Weib an, ats könne er den Sin« ihrer Worte nicht be greifen. „Sie . . haben mir einmal ... so gute Worte gesagt, Miß Astor," sagte « bchend mtt weggewandtem Antlitz. „Ich habe damals nicht glauben könne«. Damals . . . war ich der Sänger Heyden, ttnd wenn Sie heute diese Worte spreche« müßten. Miß Astor ... würden N«..." Er wartete bange Sekunden. Sein Herz schlug so stürmisch, daß er meint», alle im Raume müßten die Schlüge hör«, können. Er wartet« auf ein Wort, aber es kam nicht. Loch ein« Menche Frmwnhand faßte plötzlich nach feiner «echten «nd Aller Lugen hingen an dem schönen Manne, der bleich und zitternd am Tische saß. Heyden erhob sich schwankend, sah da» stmge Weib hilflos an und verließ düs Zimmer. Stustnn saßen sie am Tische und blickten einander an. Der Geheimrat und Milly Astor hatte« Heyden ver standen Der Geheimrat erhob sich mit einem glücklichen Lächeln. Er schritt die Stufen empor und klinkte leise die Tür von Hemrens Zimmer auf. An der Tür bfleb er stehen. Es war ihm, al» weinte Heyden. Und er hatte recht gehört. Heyden saß am Tisch und hatte dle Hände an sein Anttitz gedrückt. Der all« Mann fühlte, wle es ihm feucht in di« Angen stieg. Fortsetzung folgt. 1