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Dra-t-nschrM, «stsa. Da» Riesaer ragewtt -llWUt die amtlich« Bekmottw-chnutze» der »«GhinchtwimuschLst «rotz,»Hal«, de» Amt-gerichts, der «mtSaawaltschaft heim Amtsgerichte ««d de» Postscheckkonto: Drtsdrn ISS» Gkokaffe Riesa Nr. k2. Rate» der Stadt Riesa, de» Kinauzowts Riesa «nd de» Heuptzosiomtö Veißeu. 28. Mittwoch, S. Februar 1V26, abends. 7S. Jabra. rä^Nittäe^5ö-rblät7^rschrwt^»e»^?«« abend» '/,« Uhr MU «»»nahm» der Lonn- und ijkttlage. Brzngoprei«, gegen Lorau-zahlung, ,ur eme» L.ona: L Lia« P,e»mg durch P^st oder durch Voten. Für den Fall de« Eintreten» von Produltion»orrteuerungen, Erhöhungen der Löhne und Materialienprets« behalten wir un» da» Rech« der Preiserhöhung und Nachforderung vor. Anzeigen iitr di« Nummer de» Äusgadetoges sind bi» v Uhr vormittag» aufzugeben und im voraus zu bezahlen; «in» Gewähr flir da« Erscheinen an bestimmten Lagen und Plätzen wird nicht übernommen. Grundpreis für st» SS mm br»>t». S auo hohe Grundschrist.ZeU« l» Tilden) Sb Gold-Pfennig«; di« SS mm breit« Reklamezeil« lOV Gold-Pfennige: zeitraubender und tabellarischer Satz 5S'/„ Ausschlag. Feste Tarife, vewilligter Rabatt erlischt, wenn der Betrag verfällt, durch Klage «tngezoaen werden muh oder der Auftraggeber in Konkurs gerät. -Zahlung«, und Erfüllungsort: Riesa. Achttägige Unterhaltung»beilag« .Erzähler an der Elbe". — Im Fall« höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störungen de« Betriebe« der Druckerei, der Lieferanten oder der Beförderungseinrichtungen — hat der Bezieher keine» Lnspruch aut Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder aut Rückzahlung des Bezugspreise«. Rotationsdruck und Verlag: Langer tz Winterlich, Riesa. Geschäft«stell«: Gsethektrasze LS. Be-ontwortltch für Redo^on: Heinrich UHIemann, Riesa: für Anretqenteil: Wilhelm Dittrich, Riesa. Die AbrLftmigSkomö-ie. Die Frage des bevorstehenden Eintritts Deutschland» iü den Völkerbund, das Problem der Abrüstung und der Meinungsstreit über die Anzahl der RatSsitze im Völker bund, haben in Genf «inen Zwiespalt der Ansichten hervor gerufen, der die Lage mehr als verworren erscheinen läßt. Die beantragte Vertagung der Abrüstungskonferenz scheint im allgemeinen die Billigung der interessierten Mächte ge sunden zu haben. Man hat also in Genf Zeit gewonnen, über diese» Fragenkomplex ein Kompromiß zu finden, das allen Interessen gleich Rechnung tragen könnte. Im Mit telpunkt des Meinnngshaders steht zurzeit die Frage, ob und wie weit die Anzahl der Bölkerbundöratsmitgliedcr vermehrt werden soll. Da ist cs in erster Linie Frankreich, das mit äußerster Energie seinem Wunsch Geltung zu ver schaffen sucht, möglichst viele neue Mitglieder in den Rat hineinzubekommcn. Der Grund zu diesem französischen Verlangen ist recht durchsichtig. In dem Eintritt Deutsch lands in den Völkerbund und in dem neuen deutschen VülkerbunüsratSmttglieb erblickt die französische Regierung eine Gefahr, die sich unmittelbar qegen ihre in der letzten Zeit verfochtene ausgesprochene Machtpolittk wendet. Man ist allem Anschein in Paris der Ueberzeugung, daß es dem deutschen Einfluß in Genf nicht schwer fallen könnte, kräf tigste Unterstützung des deutschen Standpunktes bet ver schiedenen anderen Vülkerbundsmächten zu finden. Die Ge fahr deS Entstehens einer antifranzösischen Völkerbunds gruppe hofft Paris dadurch zu beseitigen, daß cs versucht, den Rat um soviel dem französische» Regime geneigten Persönlichkeiten zu erweitern, um allen Kombinationen, die aus den Mächtckopierungen entstehen könnten, gewachsen zu sein. Die Bemühungen Polen einen Ratssitz zu verschaffen, sind bekannt. Bis jetzt glaubte man annehmcn zu dürfen, daß England diesen französischen Bestrebungen keine allzu große Sympathie entgcgenbrachte. Eine Meldung des Man chester Guardian bringt jetzt allerdings eine neue Lesart in die Beurteilung dieser Affäre. Das Blatt behauptet, daß England der polnischen Negierung zu verstehen gegeben habe, Polen könne bei seiner Bitte um einen ständigen Litz im Vülkerbundsrat nicht auf die Unterstützung Malands rechnen, falls es seine Rüstungen soweit reduziere, wie Polen angeblich zurzeit beabsichtige. Diese englische Haltung finde ihre Begründung in der russischen Gefahr, die Eng land durch die Weltmachtambitiorren der Sowjets drohe. Die Meldung des englischen Blattes klingt äußerst er staunlich. Wenn die englische Regierung sich wirklich zu einem solchen Schritt bereit gefunden hätte, dann würde sie damit bekunden, daß sie zu einer völlige» Abkehr ihrer Politik in der Entwaffnungsfrage sich entschlossen hätte. Das Foreign Office dementiert zwar diese Nachricht auf das entschiedenste, es steht jedoch fest, daß im gegenwärtigen Augenblick die Frage der neuen Ratssitze Gegenstand sehr ausgiebiger diplomatischer Erwägungen zwischen den Völ- kerbunbsmächten ist. Da die Ansichten der einflußreichsten Leute sich in dieser Frage auf das entschiedenste widerspre chen, so dürften die Bemühungen jetzt dahin laufen, wieder einmal ein Kompromiß zu finden. Kompromisse find immer ein zweischneidiges Mittel, sie sind ein Verlegenheitspro dukt, das keinem gerecht wird und letzten Endes schließlich auf Kosten eines Dritten abgeschlossen wirb. Die Erfahrung hat uns gelehrt, daß Kompromisse der Weltmächte stet- auf Rechnung Deutschlands formuliert wurden. So kann man sich auch jetzt nicht der Befürchtung entziehen, baß in der Frage der neuen RatSsitze von den Ententemächte» eine Formel gefunden wirb, die den Interessen -es deutschen Volkes direkt zuwiderläuft. WaS Deutschland van der Einstellung -es Völkerbundes zu der Abrüstnngsfrage zu erwarte» hat, aeht sehr klar a«S einem Leitartikel hervor, de« der wohlinformierte «nd wohltnfpirierte TempS dieser Tage brachte. Mit seltener Offenheit wird hier verkündet, daß die Adrüftnng Deutsch lands mit der Anrüstung der Bereinigte« Staate« «nd Sowjet-Rußlands nicht verglichet» werde» könnt«, de», diese Länder hätte« -aS Rech«, ihre Verteidigung »ach eigenem Gutdünken zu organisiere«, »ährend di« Rüstnnge» Deutschlands dnrch de» Vertrag von Versailles endgültig begrenzt seien. Wenn Deutschland die These aufstelle, die alliierte» Mächte müßten im gleichen Verhältnis wie das Reich ab rüsten, so habe diese These keine Grundlage. Diese Worte des TempS schaffen ei« recht klares Licht. Deutschland ist also nach 7 Jahren Friede« genau «och dasselbe versklavt« Land wie znrzeit des WaffenfttllstaudS-SbschlnffeS. Deutsch land hat die Pflicht, sich wehrlos zu halte«. Den andereu aber ist eS freigestellt, die Abrüstung »ach eigenem Gut- dünken oder überhaupt nicht z« betreiben. Wie verhält sich diese so offen verkündete französische Ansicht mit dem von Sem gleichen Blatt so ost und so überschwenglich gepriesene« Geist von Locarno, -er besagt, daß eS kein« Sieger «nd Be siegte mehr gäbe, sondern daß alle Nationen als gleichbe rechtigte Staaten da» Recht hätten, über sich selbst im In teresse des Weltfriedens zu bestimme«. Reichskanzler Luther hat in der letzte» Aussprache in» Reichstag gesagt, daß Deutschland innerhalb deS Völkerbundes für sich bester wirken könne als außerhalb. Der Anficht de» Reichskanz lers könnten wir durchaus beipflichten, wen« wir die Ueberzeugung hätten, daß Deutschland von dem Völkerbund genau dieselben Rechte etngeräumt würde« «le Le» ande ren Mitgliedern. Aber diese Ueberzeugung haben «tr nicht. Wir sehen nur das Tine: das Reich wehrlos, bar jeder Macht, tritt in eine« Verband ein, besten andere Mitglieder bis auf die Zähne bewaffnet nicht gewillt find, sich dieser Stärke zu begeben. Daß an» diesem Mißverhältnis ter tatsächlichen Kräfte nicht» Ersprießliches Nir n«S heran». WWMWW U WMI MlU slk. Dresden, S. Februar 1926. Bor Eintritt in die Tagesordnung der heutige« Land tags-Sitzung erhoben sich die Abgeordnete» von ihre« Plätze« «nd Präsident Winkler hielt folgende Ansprache: Nun hat die Befreiungsstuude für Köln «nd di« übrigen Gebiete der erste« Besatzungszone geschlagen und ganz Deutschland nimmt an der Freud« der befreite« Gebiet« teil. Auch der Sächsische Landtag teilt diese Arend« «nd beglück, wünscht die befreite Zone. Er tnt dies mit de« herzlich«« Wunsche, daß auch für die noch besetzte« Gebiete recht bald die Äesreiungsftnube schlage« möge. Während der Rede blieb der linkSsozialiftlfche Abgeordnete Menke fitze«, wäh rend die Kommunisten ganz fehlte«. Der Präsident schlägt hierauf dem Hause vor, die Be ratung über de« kommunistische» Antrag betr. de« Locarno- Vertrag von der heutigen Tagesordnung abzusetzen, da eine Partei des Hauses die in Aussicht genommenen Redner wegen Erkrankung und anderweiler geschäftlicher Abhaltung nicht stellen könne. — Abg. Böttcher (Komm.) protestiert gegen die Absetzung und beantragt Beratung. — Das HauS erklärt sich mit dem Vorschläge des Präsidenten einver standen. Den ersten Punkt der Beratung bildet -er Gesetzent wurf zur Aeudcruug beamtenrechtlicher Vorschriften. , Abg. Schiffmann (DVp.): Das bisherige sächsische Beamten recht stütze sich auf die Gesetze von 1825 und 1876, die sehr reformbedürftig seien. Seine Freunde seien mit der Vor lage einverstanden, die im wesentlichen darauf hinauSlaufe, die sächsischen Bestimmungen mit denen des Reiches i» Ein klang zu bringen, und sie legten unbedingten Wert auf die Erhaltung des Berufsbeamtentums und dessen wohlerwor bene Rechte. Redner beantragt Ueberweisung der Vorlage i an den Rcchtsausschuß. Abg. Giiudel (Dn.): Auch seine Freunde seien mit der Ausschußberatung einverstanden. Soweit in der Vorlage Aenderungen im Sinne der Reichsgesetzgebung vorgeschla- j gen würden, könne man dem zustimmen. Die Vorlage ent halte auch im übrigen eine Reihe begrüßenswerter Verbes serungen. Einige Paragraphen dagegen bedürften sorgfäl tiger Prüfung und Besprechung im Ausschüsse. Abg. Wehrman« (Dem.): Auch seine Partei begrüße die Vorlage und werde im Ausschüsse zu -en einzelnen Punkten Stellung nehmen. — Die Vorlage geht hierauf an Le« Rechtsausschuß. ES folgt die zweite Beratung über Len Antrag Schiss, mann und Gen. auf vierteljährliche Gehaltsvorauszahlung an Beamte «nd Lehrer. Der Ausschuß beautragt, de« Antrag adzulehnen und die Regierung zu ersuchen, auf die vierteljährliche Gehalts zahlung zuzukommen, sobald das Reich Ne einführt. — Das HanS stimmt dem AnSschubantraa einstimmig und »huc Aussprache zu. Weiter steht zur weiteren Beratung der kommunistische Antrag betr. Wegfall deS zehuprozeutige» Steuerabzuges bei Lohn- usw. Einkommen von nicht über 4060 Mark. Abg. Schnirch (Soz.) beantragt »amenS des Ausschusses, be« kommunistischen Antrag abzulehuen, dagegen die Regie rung zu ersuchen, sich für eine den jeweils herrschenden Teuerungsverhältnissen entsprechende Erhöhung deS ftener- sreie« Einkommensteils auch in Zukunft einzusetzcn und bei der Ausarbeitung der Landessteuergesetze eine entspre chende Entlastung der Minderbemittelte« sich angelegen sein zu lassen. Abg. Dr. Gchmincke (Komm.) begründet hierzu einen neuerlichen Antrag seiner Partei auf Minderung der Lohn steuer. ES scheine ein neuer Wind in der sozialdemokra tischen Partei zu wehen. Die Kommunisten verhielten sich aber demgegenüber sehr skeptisch, denn der Wind komme nicht aus dem Osten. Es sei nichts als ein Bluff. Aber die sozialdemokratische Partei könne heute durch Zustimmung »n dem kommunistischen Anträge beweisen, daß sie gewillt sei, mit den Kommunisten eine Einheitsfront zu bilden. Das Haus beschließt entsprechend de« AuSschußantrage und verweist den neuen kommunistischen Antrag an den Rechtsausschuß. Ein Antrag des Abg. Lippe und Gen. (DVp.) betr. die Regelung der Entschädigung von Wasserkrastiuhaber« und ein Antrag Völkel und Gen. (So,.) betr. die Aeudernng des WaffergesetzeS gehen an den Rechtsausschuß. Desgleichen ein Antrag deS Abg. Pagenstecher und Sen. (Dn.) auf Aenderung des Gesetzes über Ermäßig«»» der Gewerbesteuer «nd Answertnngssteuer vom SV. Dezember 1924. Nächste Sitzung: Donnerstag, 4. Februar, uachmittagS 1 Mr. Ein kommunistischer Antrag, auf die Tagesordnung dieser Sitzung den Antrag auf Auflösung des Landtages zu sehen, wird abgelehnt, diesmal sogar von den LinkS- sozialisten. springen kann, ist recht klar. Dies zeigt allein schon die Abrüstungskomödi«, die jetzt in Genf gespielt wtrd und die lehrt, daß -le Wehrlosigkeit Deutschlands Voraussetzung ist, die Abrüstung der anderen Staaten aber nur Gegen stand von Verhandlungen, bei denen Deutschland letzten Endes recht wenig mitzusprechen hat. B. R. Das GemeindeveftlnrmimgSrecht. )l verlin. Der ReichSanöschnß für Pa» Gemeinde- beftimmungSrecht hat in seiner gestrigen Sitzung den Ve gi«« de« allaemeinen Unterschriftensammlung für da- tSemeindrbeftimmnngsrecht ans Sonntag, den 14. Mär», festgesetzt. ziirwelW du WMdiMdu? qu. Berlin. Au« parlamentarischen Kreisen wird uns mitneteilt, daß die Regierung beabsichtige, da» Gesetz zur Förderung deS Preisabbau«- zurückzuzteheu «ud durch rin andere- Gesetz zu ersetze«. Es wird vermutet, daß die Forderung aui Zurückziehung von Seiten der Wirt- schaftSvarteien ausaeaanaen ist, deren Handwerk- und HandelSkreise wiederholt gegen da» Gesetz sich ausgesprochen haben. Weiter hören wir, daß die Einbeziehung der Wirtschaft«- Partei i» den Kreis der Koalitionsparteien in absehbarer Zeit nickt unmöalick ist. und daß zwischen de« Regierung-- tzarteieu «ud der Wirtschaft-Partei eine ständige Füh- lnng-uahme besteht. —— Lu »IitlLMimirmtz drr MMiNM. au. Berli n. Zur Heilung der Wirtschaft-Iris« liegt «in Ola« der Reich-regieruug vor, der in allen Einzel heiten »war noch nicht bekannt ist, dessen Kernpunkt aber die Belebung »,r Jnduftrietätigkeit und da« GtudSwweu der Ardett-lostgkeit ist. Wenn ein« diesbezügliche Mel dung eine» Berliner Blatte« auch dementiert wurde, io können wir — unterrichtet von bester Veit« — doch folgende Information geben: , Diejenigen Mittel, di« für die nächsten Wochen und Monat« für di« ErwerbSlosenunterktützuag von der Re gierung bereitgeftrllt werden könne»«, sollten al« Kredite drr Industrie zur Verfügung gestellt werden. Der Krel« der Kreditempfänger soll begrenzt sein, oder solchen Be trieben »«gängig gemacht werden, die feste Lieferung««»- träge aus Geldmangel nicht auSsühre» können; binorgen j sollen Unternehmungen, für deren Waren kein «ester Absatz > vorhanden ist, au«g,schloffen werden.' Einen weiten Raum nimmt in dem AktionSplan der Regierung die Txport-Kredit-Berficherung nach enalisckem Muster «in. Ein Fonds von 10 Millionen ist in Aussicht genommen. Auch hier wird der Kreis der Nutznießer so be- schränkt, daß nur solchen Exvortversicherungen gewährt wird, bei denen man erwarten kann, daß ohne Mitwirkung de« Staate« die Exporte nicht durckaesührt werden könnten, deren Absatz im Auslande aber gesichert ist. Wie e» heißt, soll Rußland in die Ervortversiebervng nicht mit eingeichlossen werden, da man bestrebt ist. aus Grund besonderer Kreditorreinbarungrn zu einem festen Uebereinkommen zwischen den beiden Ländern zu gelangen. Die Besetz««- »er Rhei«l»«de. Siu schwedische- Urteil. .Stockholmer Tidningen" beschäftigt sich in einem Leit artikel mit der «uttuort VriaudS aus die deulschen Vor stellungen Wege« der vesetzuug der Rheinland« und schreibt hierbei u. a.: .Bisher waren die Rheinland« besetzt von insgesamt 108000 Mann alliierter Truppen, hiervon 40000 in der Kölner Zone. Nach dem neuen Äruppierungsolane sollen in den beiden Zone» 78 000 Mann verbleiben. 60000 Franzosen, 8000 Engländer und 7000 Belgier, d. h. allo 10000 Mann mehr al« bi«her. S« ist in der Tat schwer, eine Politik zu verstehen, di« auf diese Weise mit der einen Hand gibt und mit der anderen nimmt. Man scheint vor allem zu vergessen, daß die ganz« Rheinzone nach dem FriedenSorrtrage für alle Zukunft unter der Kontrolle des Völkerbundes demilitarisiert sein soll und daß daher der setzt geräumt« Teil natürlich nicht von deutschen Truppen besetzt werden kann. Wenn man daher in Frankreich die Erhöhung der Zahl der BesatzungStruppen mit technischen Gründen motiviert und erklärt, man müsse vom 1. Februar ad nicht bloß am Rheinländern auch an den Grenzen der soeben geräumten Zone Wacht halten, so muß man wirklich fragen, gegen wr» au diese« Grenzen Wacht gehalten werde« soll. Weicher Geist spricht au« dieser Begründung ? Ist da- der s» laut gepriesen« Geist von Locarno, der auf dem guten Willen und dem Vertrauen zwischen den Völkern fußte, jetzt aber tu da« alte Mißtraue» zurück, gefall,» zu sein scheint?! Entweder hat der Locarno- Vertrag Frankreich und Deutschland versöhnt, und dann sind die militärische» „Vorsichtsmaßregeln" unnötig und störend, ober aber Frankreich und seine Verbündeten be trachten diese nach wie vor ats unumgänglich für ihre Sicherheit, und dann ist der Locarno Vertrag nicht andere« al- et« trügerischer Schein, ein Blendwerk . .