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nutz eifrig« yarsorg« ktr die LchnrRldm», gewounen ßatta mrr mit Gins«tzimg al« Kraft erhalt«» kann, ft, Fraak» r«tch, t« Nmaeika sind tß» auf dt«s«m G«« »tat* j«tzt Kon»urr«»t«a «r»achs«n, dt« »» «r»st«ß«» >>ftr«»gn«g«n nötig«»». L«n« da» ft»»n niemand zweifelhaft fei«, daß bei dem groß«« Ringen »« Weltstellnng and Weltmacht dftfentgen Völler am heft«, besteh«, werbe«, die für tüchtig« Ergtehung and Bildung der Jugend durch ei« lttfkmg-fäßig« Schul« and durch ökonomisch und ftftltch leistungsfähig« Familien am besten sorg«». Lenen ab«, die da meinen, bah ein feste« Staat»« regim«at am fich«st«n auf d« llnwifsinhett b« Massen gegründet sei, -eben bi« Schicksal« eine« -roßen östlichen Reich«» eben -egenwärtt- eia« nicht mißzuverstehend« Lehr«. Sin Staat, der vor der Aufklärung sich fürchtet, den wird st« -ewlß in d«r übttst-n Form hrtmsucheu." Uus«r« staatlich«» «nd di« S«samth«it d«r kommunal«» Schulder« waltongrn, nicht zul«tzt aber auch di« b«i dir Ges«tzg«bung umßgeb«nd«n und darum 1» «rstrr Liui« v«rant« »artlichen politischen Parteien werden gut tun, di« von Paulsen hier mit Nachdruck empfohlenen ernstlichen Anstrengungen zur Vervollkommnung unser» Voll»schul« und Volk»bildung«n»esen» zu machen. R. — Am SO. Junt ist di« Maul« und Kla»«n- s«uch« im Königreich Sachsen in S7 Gemeinden und SIS Gehöften amtlich fest-,stellt worden. Der Stand am 15. Juni war S1 Gemeinden und ISS Gehöft«. — wie mitgeteilt wird, stnd Gnd« vorigen Monat» in d«r Glbe bei Hamburg außerordinllich zahlreiche Lachs« gefangen und beobachtet worden, so daß auf «ine reiche Einwanderung von Lachsen in die Glbe geschloffen werben kann. G» dürste in den nächsten Wochen voraubstchtltch mit einer starken Auswanderung von Lachsen zu rechnen sei«. — Der Reich«tag«abgeordnete Dr. Wagner-Freiberg hat sich mit einer Eingabe an den Staat»sekretär de» Reichßpostamte» gewendet, in welcher er auf di« Gefahren einer Wetteroerbreitung der Maul» «nd Klauenseuche durch da» Landbestellpersonal der Post hingewiesen hat. In veantwortnng diese» Schreiben» ist jetzt Herrn Dr. Wagner vom Rttchkpostamt mitgetetlt worden, daß der Herr Staat»sekretär daraufhin zur Verhütung der Ueber- tragung von Viehseuche» durch da» Landbrstellpersonal da» Geetguet« veranlaßt hat. ll^ a. ist den Landbriesträgern da» vetreten verseuchter Stallungen re. untersagt worden. — Zur «eschäfttlage der «lbschtffahrt wird vo» sachverständiger Geile geschrieben: Die GeschSft»lage der Elbschiffahrt stand mit veginn der diesjährigen Schiff« fahrt»periode unter den ungünstigsten Verhältnissen, di« überhaupt erinnerlich sind. Während in den früheren Jahren im Sommer der Wasserstand klein war und im Winter durch EiSstände sich große Warenvorräte anstauten, hatte da» Jahr 1910 fast die ganz« Zelt vollschiffige» Wasser gehabt, und der Winter von 1910 zu 1911 keine Eisstände und keine Gchiffahrtseinstellungen gebracht. Die Gesellschaften, sowie die einzelnen Privatschiffer unterboten sich daher in diesem Jahre bei voller Eröffnung der Schiff fahrt gegenseitig. Die Folge war, daß die Frachten einen so niedrigen Stand erreichten, daß jede einzelne Ladung und Reise nur mit Verlust vollendet werden konnte. In folge de» bi» Anfang Juni anhaltenden hohen Wasser stande» konnten bisher alle vorhandenen Mengen von Ladungen zu Spottpreisen verfrachtet werden. Im Monat Junt trat der kleine Wafferstand ein, so daß nur von jedem Kahn die Hälfte seiner Tragfähigkeit benutzt werden konnte. Infolge der geringeren Tragfähigkeit der Fahr- zeuge kamen für alle Stationen außerhalb Sachsens die Staffelfrachten für Talladungen in Anwendung; doch ist im Hinblick auf die sehr niedrigen Grundfrachten auch jetzt die Schiffahrt noch nicht lohnend, da durch den kleinen Wafferstand viel Störungen und Fahrtunterbrechungen durch zu tief geladene Fahrzeuge und Schleppdampfer hauptsächlich auf der Unterelbe und Havel entstanden find. Der Kleinschiffer, der nur zwischen Sachsen und Böhmen verkehrt, hat keine Gtaffelfrachten, sondern nur die an der vörse gehandelte Gründfracht. Daher ist der Kletnschisfer bet dem jetzigen Wafferstand«, wo nvr etwa «in Meter Schwimmttefe vorhanden ist, in einer noch schwierigeren Lage al» der Grobschiffer. Erst eine höhere Gruudfracht kann der Schiffahrt wieder Gewinn bringen. — Dl« Ver hältnisse der sächsischen Personenschiffahrt haben fich in diesem Jahre infolge de» günstigen Wetters und der er folgreichen Dresdner Hygiene-Ausstellung sehr gut ent wickelt, so daß deren früheren ungünstigen Geschäftsjahre, durch die diesjährigen Einnahmen voll entschädigt werden dürften. * Lommatzsch. Aus Anlaß des Heimatfestes vom 8. bis 10. Juli sind auf der Streck« Riesa—Lommatzsch folgende Sonderzüge eingelegt worden: Ab Riesa Sonn abend, den 8. Juli, nachpr. 4,12 und 8,10 (Ankunft in Lommatzsch 4,54 und 8,44); ab Lommatzsch nachm. 9,46 (Ankunft in Riesa 10,20). Am Sonntag, den 9. Juli: Ab Riesa norm. 11,54 und nachm. 4,12 (Ankunft in Lom matzsch 12,28 bezw. 4,54); ab Lommatzsch nachm. 6,46 und 8,46 (Ankunft in Riesa 7,21 bezw. 9,20). Meißen. In dem Rindvtehbestande de« Nutzvieh händlers Kiesel in Meißen ist die Maul- und Klauenseuche ausgebrochen. Der gesamte Bestand, 39 Rinder und 5 Kalben, mußte abgeschlachtet werden. Dem Besitzer erwächst dadurch «in bedeutender Schaden, da e« sich meist um hoch tragende, wertvolle Zuchttiere handelt. Auch unter dem «iehbestande des Gutsbesitzer« Emil Faust in Lobschütz ist die Maul- und Klauenseuche ausgebrochen. Dresden. Das Landgericht verurteilt« di« Dienst magd Katharina Mat aus Rußland, die am 28. Februar d. I. in Dresden ihr neugeborene« Kind au» Fahrlässig keit lötete, zu 2 Monaten Gefängni». 88 Dresden. Gegen den bekannten Herausgeber der Zeitschrift .lieber den Wassern", den Pater Dr. Expr- ditiuS Schmidt, hatte der vielgenannte Schriftsteller Karl May in DreSdrn-Radebeul di« Beleidigungsklage erhoben, weil Dr. Schmidt in einem Artikel Karl May vorgeworftn hattßer verlaße zu gletcher Zett unsaubere Kolportage» romau« nutz frömmelnd« Mnttergottrsgefchlchtin. Karl Mo, ßutt« grüß«» Jnftwft« daran, daß di« Priaatklag« in DrMd« —eßaudttt w«rd« und fa »«ßauptet« «r di« 'betr. Ztttschttft, di« den tnkrimini«rt«n Artikel -«bracht, b«. zt«ß« er selbst durch di« Post in Radedmtl. Damit b«. gründet« «r bis Zuständig kttt ds» >mtög«Rcht» LwSdea. Di« Gegenpartei »«stritt di« -nstündtgkttt »«» Amtsgrricht» Dresden. Karl May behauptet« ab« w«ft«r, daß di« betr. Ztttschttft selbst von ihm 1» Radebeul bezogen ward«» sei. Li« Postämter Radebeul und Kötzschenbroda erklärten in« dessen, daß in d«r fraglich«» Z«it Rin «inzig«» Exemplar der in Frag« stehend«: Zeitschrift verbreitet word«n fei. Schließlich gab aber Ma, di, Unzuständigkeit d«t Amt»« gertchts Kötzschenbroda, an da» di« Klage von» »ntt»g«richt Dr«»d«n abgetreten worden «ar, zu und behauptet« nun, di, betr. Zeitschrift wmds tu Dresden ft, verschiedenen Exemplaren gelesen, somtt sch da» Amtsgericht Dre»d«n selbst zuständig. Letztere» «le» jedvch di« Klag« May» zurück, wob«i da» Amt»g«richt betont«, daß May di« zur Begründung der Zuständigkit d«» Amt»g«richt» Lreäden bezw. Kötzschenbroda aufgestellt« Behauptung, daß «r di« b«tr. Zettung in Radebeul durch die Post bezieh«, wider bessere» Wissen gemach» haben müsse. Wetter führt« da» Amtsgericht Lr«Sd«n folgend«» au»; Daß dir Beschuldigt«, Dr. Expeditiu» Schmidt, di« Karl May verletzenden vor« würf« wider bessert wissen, nur um ihn zu »«leidigen, erhob«« hab», muß nach Sag« der Sach« geradezu al» au»« geschloffen gelten. Hat doch der Prioatkläger nicht nur tu din früher«» Verhandlungen vom 26. Sept«n»b«r ISIS ausdrücklich zugegeben, daß in den unter feinem Namen heraulgegebenen Romanen «in« ganze Fülle höchst unsitt licher Stellen stehen, sondern auch in seiper Klageschrift gegen Fischer selbst erklärt, er habe mit seinem Verleger MÜnchmeyer vereinbart, daß di« zur Kolportage bestimmten Roman« und Erzählungen unter Pseudonym veröffentlicht werden. Er hab« die« deshalb zur Bedingung gemacht, weil er befürchtete, daß es ihn in feiner gesellschaftlichen Stellung und in feiner Schriftstellerehre herabwürdigen könnt« und müßt«, wenn bekannt würde, daß er für Kolportagezwecke schreibe, fich also mit Autoren auf eine Stufe stelle, deren Produkte man landläufig al« Hinter treppen- und Schauerromane bezeichne. Hierdurch hat May aber selbst zu erkennen gegeben, daß er Grund zu haben glaubte, sich seiner hierbei in Frage kommenden Werk« schämen zu müssen." — Die gegen diesen Beschluß von Karl May eingelegt« Beschwerde beim Landgericht Dresden ist nunmehr endgültig zurückgewiesen worden. Schandau. Auf dem höchsten Gipfel de» Falken- stein», der jetzt allwöchentlich von Dutzenden von Kletterern besucht wird, stand au» der Zeit der ersten Besteigungen seit etwa 15 Jahren ein« groß« kupferne Wetterfahne in Gestalt eine» fliegenden Falken. Sturni und Blitz haben sie schon mehrfach schwer beschädigt und im Vorjahre sogar völlig herabgeworfen. Am Sonntag wurde da» zentner schwere Elsengestell mit der Wetterfahne von den Mit- gliedern der ältesten Dresdner Klettervereinigung, den Falkenstelnetn, die die» Wahrzeichen seinerzeit gestiftet und bisher in Pfleg« gehalten haben, nach gründlicher Au»- befferung wieder auf die Höhe de» Felsen» geschafft und ausgestellt. Bautzen. Die städtischen Kollegien bewilligten 135000 M. zum Bau eine» Hause» für Nervenkranke. Schmiede» albe. Sin an Epilepsie leidender Knecht fiel in einen Wafferttog und ertrank. Schneeberg. Unter dem verdacht der Brandstiftung ist der Schneidermeister August Möckel festgenommen worden. Am 27. Juni find in Schneeberg drei Wohnhäuser niedergebrann», wobei der 49 jährige städtische Vorarbeiter Schürer um» Leben kam. Der verhaftete Schneidermeister Möckel war Besitzer eine» der drei abgebrannten Häuser. Schwarzenberg. Auf dem htefigen Bahnhöfe ver unglückte heim Entladen einer 25 Zentner schweren Kabel- rolle der 19 jährige Handarbeiter Köhler und erlag bald darauf feinen Verletzungen. Burkhardtsdorf. Turnunterricht in der Fort- btldungischule einzuführen, hat der hiesige Schulvorstand beschlossen. Al» Turnstätte für die Bslttschule werden schon seit Jahren Platz und Halle benutzt, die dem hiesigen Turnverein gehören. Leipzig. Der Bau de» großen Hauptbahnhof«» in Leipzig, de» größten Bahnhof«» der Welt, macht rüstige Fortschritte. Di« Mauern der westlichen Eingangshalle, de» preußischen Teil», sind fertiggestellt. Da» Eisenwerk Lauchhammer hat die Dachkonstruktton für diesen Teil der großen Halle montiert. Auch die Umfassungsmauern für den Mittelbau, in dem dl« Wartesäle und Restauration», räume eingerichtet werden sollen, stnd bereits aufgeführt. Am westlichen Seitenflügel werden schon die Ausbau arbeiten gefördert. Beim Bau der Querbahnsteighallen stehen die Gerüste für die zuerst herzustellende Hälfte. Die zweite Läng»bahnstetghalle ist mit der Dachschalung und dem Glasoberlicht versehen. Die erste Längsbahnsteighall« wird in diesem Monat völlig sertiggestellt werden. Auch mit dem Einbau der eigentlichen Bahnsteige und der Ge- päcktunnel ist bereits begonnen worden. Auch die Arbeiten auf dem Platze vor dem vahnhof»g«bäude gehen vorwärt». — Die Stadtverordnetenversammlung von Leipzig wird sich demnächst mit einer Ratsvorlage über die Gründung einer dritten vürgermetsterstelle zu beschäftigen haben. Di« Umwandlung in den obersten Reffortämtern der Stadt wird schon seit längerer Zeit von der Stadtverwaltung plan mäßig betrieben. Der bisherig« zweite Bürgermeister wird, so ist beabsichtigt, die Geschäfte eine« Gtadtkämmeter» führen. Plauen t. v. Bademeister Kuhn in Plauen, der fein 25 jährige» Amttjubiläum feierte und während seiner AMtierung im Elsterflußbade 64 Menschen vom Tode de» Ertrinken» rettete, erhielt vom Rate der Stadt ein Ehren geschenk. Rußland. Ein höchst unangenehm,» Abenteuer ist nach der .Elsterchronik" ttnem Poltäetinspeklor in Ruhland pOfstsrk Gounaöend nachwilfttg kurz xv Gftttssftm tz«» Zug«» an» LnW«, «nm von d« dvrft^n Gchckmpiltztt an di« Polini ft» Rußland di« Rftldnng, daß ftz «in.» Lr«»d«u«r Hokl «in U«darzftß«r n»tt «ft»«« Bttiftuschch in d«r fich Geschäst-papier« nnd 400 Mark ft» Rw dchündru, —«tauscht od«r absichtlich miwendtt woch«n stt. Fall» «in ätt«r«» Sßepaar, da», ft» Beglttttmg «ft« süngsr« Lama und «im» Haine»» schnmqe» Hündchen» «ts«, di« Station Rußland pafft««, sollt« «» angchalku und «ft Mgug auf d«n Fall unterfucht werd««. La» tzezttchntt« Paar wurd« auch tatsächlich in d«u» an» d«r Richtung Großeußai» kommend«« Zug« an-,troff«». P«i s«i««r Beruchmuug än» Rußlander Polizetbureau gab der H«rr, d«r «iu«u lang» wall«nd«n weißen Var« trug, au, «in Polizetiasp«ttor au» Fraukfurt a. v. zu f«in. In der Gil«, mit der «r «ach d«u» Vaßnhof« aufgebrochen, sei ißm da» Malß«ur pasfiert, einen falschen Ueberzieher zu ergreifen. Li« Verwechselung ßad« er im Zug« natürlich gleich bemerkt und auch »naßr- -«wannen, daß dir U,b«rzkß«r wertvollen Inhalt berg«. Er glaubte jedoch btt seiuer Ankunft in Frankfurt di« Sache regeln zu können. Ler Ueberzieher mit d«r Brief tasche, di« nicht uur 400, sondern sogar 500 M. Papier- gttd enthitt», wurd« von d«r Polizei tu Verwäßrung ge nommen uud da» Paar könnt« mit dem nächst«« Zug« nach seftwm V«stimmung»ort« w«ltrrrtts«u. Ler LVervefehl i« Kriege. KK. Wegen der Frage, ob im Kriege der Oberbe fehl der Anuee einhtttsich fein soll, ist in Frankreich ein Ministerium zusanrmengeb rochen. Der mit seinem Ministerium gestürzte Kriegsminister, noch dazu ein >,General", hatte den Mut, da» Selbstverständliche, Natürliche zu verneinen, daß im Kriegsfälle et« wirk licher, ein einziger Oberbefehlshaber das Heer führen müsse; zu verneinen in einem Staate, dessen größter Fewherr, Napoleon I., wie kaum «in anderer, die not wendige Einheit de» Armeeoberbefehls mit fast unver gleichlichen Gefolgen verkörpert hat. Dieser „Kriegs- Minister"- der nunmehr wohl für immer seine Rolle auSgespielt hat- meinte, die Regierung der Republik rnüsse sich im Kriege die oberste Leitung der gesamten Operationen Vorbehalten; und zwar soll diese Leitung aus einem obersten Kriegsrat von nicht weniger als sieben Personen bestehen, von denen die. meisten in der Regel alles andere, nur keine Freiherren sind. Der ,-oberste Rat der nationalen Verteidigung" in Frank reich besteht aus dem Präsidenten der Republik al» Vorsitzendem, dem Ministerpräsidenten, dem Kriegs minister, dem Marineminister, dem Minister des Aeu- ßeren, dem Finanzminister und dem Chef des General- stabeS. Den» Letztgenannten, dem als dem wichtigsten „Sachverständigen" die erste entscheidende Stelle in diesem Rate zustehen mühte, ist aber nur die Aufgabe eines Berichterstatters zugewiesen, als der er bloß be ratende, nicht beschließende Stimme hat, »während di« Beschließenden von Beruf Rechtsanwälte, Zeitungs schreiber und wer »veth sonst »Vas, nur nicht Männer sind, die von militärischen Dingen etwas verstehen. Ter Ministerpräsident des gestürzten Ministeriums ist Likör fabrikant. Der Vorgänger des letzten Kriegsministers war Börsenmakler, nebenbei Hauptmann der Landwehr. Zur Begründung des siebenköpsigen obersten Kriegs- ratS der französischen Republik führte der Kriegsmini ster in der Kammer an; es sei unmöglich, die Geschicke Frankreichs in die Hände eines einzigen Mannes zu legen. Im Senat hatte ec zuvor erklärt: ,Zch weigere mich ganz entschieden, die Zukunft unseres Landes in die Hand eines Einzigen zu legen, indem »vir der Arme« einen Oberbefehlshaber geben". In Frankreich, in einer Republik kann es, darf es einen Einzigen als wirklichen Oberbefehlshaber im Kriegsfälle nicht geben. Die Ein heit des Oberbefehls der Kriegsarmee gewährt und ver bürgt nur die Monarchie. Mn einziger Oberbefehls haber der französischen Armee, der sich im Kriege be währen könnt«, bedroht das Dasein der Republik. Er hätte die Anwartschaft auf die Meinherrschast in Frank reich Dis Furcht vor einem sieggekrönten und dann vielleicht auch wirklich gekrönten Feldherrn ist eS, die in Frankreich an die Stelle eines einzigen obersten Kriegsherrn das Unding eines siebenköpfigen obersten Kriegsrates setzt. Die Notwendigkeit der HeereSführung im Kriege durch einen einzigen, einheitlichen, durch Stellung, Beruf und Erfahrung dazu bestimmten Willen wird selbst von der Mehrheit der republikanischen Volksvertreter Frankreichs eingesehen, und darum hat diese Mehrheit dem letzten Ministerium ihr Vertrauen versagt. Aber ein solcher einheitlicher, höchster und unbedingter, unbestrittener Wille kann nur in einer starken Monarchie vorhanden sein. In ihr ist der Monarch, der regierende Fürst die gleichsam von der Natur gegebene oberste Spitze der Armeeleitung, der geborene Heerführer. Im Deutschen Reiche ist das durch die Verfassung festgelogt: dem Deut schen Kaiser steht als oberstes monarchische» Recht der Oberbefehl über die ganze deutsche Armee im Kriege zu. Verfassungsmäßig aus eigenem Rechte ist unser Kaiser der einzige Kriegsherr. Einen Streit über den Oberbefehl kann es bei uns gar nicht geben, wie 1« Frankreich. Daß das Staatsoberhaupt kraft feiner Unäb- HSngigkeit Und seiner Machtfülle der oberste Krieg-Herr ist, daß also die Machinsittel des Staates im Kriege ein heitlich geführt werden, ist da» Natürliche, da- allein .Gesunde, das, was, wie von jeher die Erfahrung bezeugt, Erfolge verleiht und sichert. Nur die unbedingte, durch die Persönlichkeit des angestammten Herrscher- gegebene Einheit des Krieg-Heere- verbürgt die Einheit der ent scheidenden Entschlüsse, die rasche Einhelligkeit der Kile-Stätigkeit und vermag die ohnehin unausbleib lichen und unvermeidlichen Reibungen, Störungen «nd Hindernisse auf da» geringste Watz zs» beschränk«.