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Kür -en Photoamateur Delgels „Exakt" Wir haben seit Bestehen unserer Photobcilage wieder holt Vergrößerungsgeräte, die wir selbst ausprobieren dursten, besprechen können. Wir sind dabei manchen Anregungen aus unserem Interessentenkreis nachzegangen und haben tech nische Fragen unter dem Gesichtspunkte einer bequemen und leichten Amateurarbeit geprüft und unsere Besprechungen immer nur auf Geräte ausgedehnt, die einem „mittelständlcrischen" Amateur auch im Preise erschwinglich sind. Es scheint uns, als ob der von der Stuttgarter Firma Andreas Veigel hergestclltc, aus der Berliner Ausstellung „Die Kamera" so viel bewunderte „Exakt" einen Höhepunkt und vorläufigen Ab- schluß in der Reihe der billigeren Vergrößerungsgerät« dar stellt. Denn einen Höhepunkt bedeutet es ganz entschieden, wen» man für 95 RM. ein solches Gerät Kausen kann, das alle Schikanen teurer wissenschaftlicher und von Berussleuten benützter Apparate besitzt, wie Triebsührung. vollautomatische Einstellung und beste Markenoptik. (Die gröbere Ausführung hat sogar Wechseloptiken!) Der Exakt wirkt nun auf folgende Weise: Seitlich am Trägerstab — vgl. die Abbildung! — ist eine Zisscrnskala ange bracht, auf der sich ein Zeiger bewegt. Er wird beim Drehen des Triebrads, also bei der Einstellung der gewünschten Ver- arößcrung, betätigt. Hat man diese gewühlt, so stellt man an der zweiten, am Objektivem« angebrachten Skala die gleiche Ziffer durch Drehen ein, auf die der ermähnte Zeiger wies. Durch diese zwei einfachen, von jedem Kind zu betätigenden Handgriffe ist die hundertprozentige Scharfeinstellung des Bil des bewirkt. Weder das bloße Ange noch ein Einstellncgativ kann die Schärfe so absolut genau bestimmen, wie diese aus wissenschaftlicher Grundlage erfolgte automatische Einstellung. Und das ist das Hauptvcrdicnst des neuen Geräts, das; cs u n - scharfe Bilder ganz und gar unmöglich macht. Der Amateur wird wissen, wie leicht es ist, besonders bei dichten Negativen, hier zu Fehlergebnissen zu gelangen. Ein weiterer Fortschritt ist die einfache Einlegung des Films, der in den Kristallhaltern nicht beschädigt werden kann, stets „plan" liegt und sich ganz leicht durchziehen lätzt. Auch für Ausschnitte aus gröberen Formaten als dem üblichen 4X4 und für Platten tst der Exakt eingerichtet. Praktisch der Velichtungskontakt am Bodenbrett: man kann die Belichtungszcit nicht durch die beschattende Hand stören! Diese ist übrigens durch ein von Veigel aufgestelltes Exempel mit Hilfe der Skalen einwand frei zu bestimmen. Die solide Bauart des Geräts besticht. Trotz feinster Präzision verträgt er einen Pufs! Zu allen Teilen kann man wegen Reinigung leicht gelangen, ohne das; ein Auseinandernehmen oder Abschraubcn einzelner Teile wie bei vielen Apparaten erforderlich ist. Ungemein praktisch ist auch der Abdeckrahmen, den Veigel verstellt. Er kostet zwar ein paar Mark mehr wie der Durch schnitt, dafür kann man aber auch jede Randabmeslung absolut genau treffen und braucht trotz fehlender Glasscheibe keine Krümmung des Papiers zu befürchten. Erreicht wird diese Wirkung durch sehr starke Randbändcr, die mit einem sinn reich erdachten, verstellbaren Anlegeminkel mit mm-Angabe Zu sammenarbeiten. Man sollte sich diesen Vergrötzerungsapparnt und seine Zusätze einmal beim Photohändlcr vorsührcn lassen. Wir glauben, daß er sehr viel Interesse finden wird und wer den aus das Gerät später nochmals zurückkommen. Zck. Dremlux Der bekannten Wiener D r e in - Zentrale licht die Tat sache, dich viele Amateure mit den optischen Belichtungsmessern trotz eindringlichster und inhaltsreichster Gebrauchsanweisungen immer wieder zu Fehlresultaten gelangen, keine Ruhe. Sie hat den Gründen nachgespürt und glaubt nun dahintergekommen " zu sein Sie meint nämlich, das; das Erkennen einer Reihe von Zahlen — bei den meisten Messern hat man dabei von der hellsten nach der dunkelsten zu blicken und die gerade noch er kennbare Zahl bestimmt dann die Messung — zu einer Art Selbstbeeinflussung führen kann, weil man doch die Reihen folge der Zahlen kennt und einem dann womöglich diese ge kannte Zahl noch lesbar erscheint, obwohl dem gar nicht so ist. Bestimmt hat das etwas sür sich. Die Drem hat nun eiiu^i neuen, billigen Bclichtungsmesser konstruiert, der keine Zahlen, sondern Buchstaben benützt und diese autzer in willkürliche Folge stellt. Jetzt kann man nicht raten, sondern mus; wirklich lesen. Auf dem Rohr finden sich dann Skalen, in denen zu den gefundenen Buchstaben bei Berücksichtigung aller Schcinergrade die Belichtungszeiten abzulcscn sind. Einfacher ging's nun wirk lich nicht, und das Belichlungsmessen ist jetzt ein Kinderspiel geworden. Zu beachten bleibt aber immer wieder, das; das Auge nicht ermüdet sein dars! Der neue Dremlux kostet nur 0,50 RM. Zck. Neue Photo-Bücher Photosreundsahrbuch 1934. sPholokinovcrlag, Berlin.) Der Herausgeber dieses Prachtwerkes ist der bekannte Autor und Schriftleiter Fr. Willi; Frerk, ckus dessen Feder so manches wertvolle Werk über Photo und Kino gestossen ist. Eine An zahl wichtiger, illustrierter Aussätze wechseln mit künstlerischen, dcm Amateur nicht genug zur Betrachtung zu empfehlenden Bildern. Von den Aussätzen seien Frcrks „Photographie — gestern und heute", Karnitschniggs „Dächer als künstlerische Motive", Hansens „Industrielle Werbcphotographie" und Ab handlungen über verschiedene Zweige der Schmarz-Weiß-Kunst. aus der Praxis sür die Praxis, auch heitere Sachen und eine ausführliche Würdigung der im Jahre 1933 erschienenen Photo neuigkeiten erwähnt. Das Buch lehrt und erbaut zugleich. „Das Photojahr 1934." In der letzten Beilage kamen wir einem Wunsche des Verlags W. Knapp in Halle gemäs; aus das Heeringsche „Photojahr 1933" zu sprechen. Nun liegt be reits das „Fotojahr 1934" desselben Autors vor, das sich üußer- lich nur durch die neue Schreibweise mit F vom 1933er unter scheidet, also genau in so schmnckcm, sür die Rocktasche be stimmten Format erscheint. Auch hier bringt der „Kalender" mannigfache Anregungen, die Tabellen und Uehrsichlcn sind noch reichhaltiger geworden und die Aussätze behandeln aktuelle Themen wie Raubvogeljagd, Folokriminalislisches. Stimmungs bilder, Insrarotsolograsie und dcrgl. mehr. Ein Schluhteil be handelt ebenfalls die Neuigkeiten. Die gedrängte Kürze in Heerings glänzender Diktion macht einen so großen Inhalt in Anbetracht der Kleinheit des Buches möglich. Es kostet nur 2,50 RM. „Foto und Volk." (Verlag W Knapp, Halle.) Ganz neue Gedanken erörtert dieses aus der nationalen Erhebung heraus entstandene Merkchen von Will» Stiewc. Der Autor ist der Chefredakteur der „Neuen I. Z.". Er will aus die Bedeutung der Amateurphotographie im neuen Deutschland Hinweisen und belegt seine trefflich erfaßten Themen durch Bildprobcn. die als Muster für die Betätigung des völkisch denkenden Amateurs gelten können. Alle drei Bücher können als willkaminene Geschenke sür den Weihnachtstisch des Amateurs verwendet werden. Zck. Zur Beachtung! Raummangel zwingt uns heute zur Ab kürzung der Photobeilage. Mehrere Aufsätze, die Zcilschristen- schau und vor allem der Umfangreiche Briefkasten müssen sür die nächste Folge dieser Beilage auigespart werden. Etwaigen Interessenten sür die zum neuen Jahr beginnenden Abonne ments der Bhotozeitschriiten nennen wir hier nur die An schriften der besten von ihnen: ,.V h o t o g r a p h i s ch e Rund- § s ch a u" und ..Atelier des Pbotographe n" lbeidc im ; Verlag von W. Knavp. Halle), ,.P holosreu n d" lPhotokino- j verlaa. Berlin SW 19. Slallschreibcrstr. 331, „V Holographie sür Alle" sllnion Deutsche Verlagsanslalt. Zweigniederlassung , Berlin SW 19). Die genannten Zeitschristen versenden aus I Anfordrung Probenummern. I Köttsche Verzallcher Unter Klatschbasen. „Nu sag «ns, Erietche, haste och gesinu, wat dat Licsche sör «ne große Mungk hält?" erkundigt sich das Annchen bei der Nachbarin. „Ejo", grinst das Erietche. „wann dat Liesch Worbeletooche (Waldbeerkuch«») iß, dann müht dat sing Ohrläppchen och noch schwazzl" Vielversprechend. Die Frau Müller versteht es zwar, mit ihrem Manne fertig zu werden. Das aber kann man gerade in bezug aus ihre Kinder nicht behaupten. Die entwickeln sich auch demgemäß. Bis es selbst der Frau Müller eines Tages zu bunt wird. Acrgerlich ruft sie aus „Na, waht «ns, Ihr nixnotzige Bälg — de nächste Wooch sängt di« Erziehung ahnl" ck Der höchste Berg am Rhein. „Nu sag «ns, Käbes, wat eß nu der HUchste Berg am Rhing?" will der Schang wissen. Der Köbcs überlegt hin und her. Doch da meint der Schang, verschmitzt lachend: „Dat kann ich der sage — dat eß der Ehrebreitstein!" „Aevver dä eß doch nit esu Huh!" verwundert sich der Kodes „O jo!" bekräftigt der Schang. „Denn wie ich noch bei d> Zaldate diente, do eß minge Leutenant am ersten Mai op de> Ehrebrettstein erop gegange. Un wann gläuvs de, dat h erunger gekumme eß? Erscht am ersten Juli!" (Früher dien« di« Festung Ehrenbreitstein auch als Festungshaft sür Ec sangen«.) Das Wichtigste. Eriet, die Frau vom Tünnes, geht einholcn. Dabcl hat sic ihr Tünnemännchen auf dcm Arm Da Einkäufen meist nich schweigend vertäust, dauert es immer eine ganze Weile. Vis es aus einmal zwöls Uhr schlägt. ,^)ch enä", sährt das Eriet aus. „Nu eß et ävver de HUchste Zick . . und damit stürmt sie aus dem Laden. Da kommt ihr die Bäckersfrau nachgelaufen: „Eriet Ihr hatt et Wichtigste vergesse!" „Et Wichtigste?" verwundert sich das Eriet. „Aevver lccv Madam, ich Hann doch et Vrud!" „Jo, Eriet, ävver Uehere kleine Tünemännchen lieht bei mir op der Thck un schreit!" Das schlaue Schängche. „Aevver, Schängche", erkundigt sich die Mutter erstaunt, als ihr der Junge die zwölf Pfennige für die Briefmarke, die «r an der Post kaufen und aus den Vries kleben sollte, wieder mitbringt, „häß do dan de Brief nit opgcgeve, wie ich »er gcsaht hält?" Stolz erklärt daraus das Schängche: „Och, leev Mutter, ich Hann en in der Kaste geworse, als et keiner gesinn hält — d« zwölf Penning Hann ich gespart!" Zarter Wink. „Nu saht ens, Madam Schmitz", will die ebenso lästige wie geschwätzige Nachbarin wissen, „kann denn Uehr Köbesche och ald bubbele (schwätzen)?" „O jo!" erklärt stolz die Mutter, und dann zum Köbesche gewandt: „Su, Köbesche, nu sag ens schön — Adjüs, Frau Müller!" ck Das Trlngche und der Mond. Das Tringche ist frisch vom Dorfe in die Stadt gekommen. Da ist ihm natürlich noch alles neu und fremd. Als eines Abends der Mond hell durchs Küchenscnster scheint, wendet sich das Tringche zu seiner Madame und fragt, mit dem Finger auf den Mond deutend: „Saht ens, leev Madam, «ß dat nu derselbe Mond, dä mer och en unfein Dörp Hann?!" 3. tZclams. Keine Auslese aus dem „Ars sacra"-Nerlag Schon oft konnte an dieser Stelle empfehlend aus die Ar beit des regsamen „Ars - sacr a"-V erlages, IosLf Ntüller, Münck;en 13, hingewiesen werden, dessen Werke zur Belehrung, Erbauung und Unterhaltung für Groß und Klein stets künst lerisch ausgestatlet sind und mit Recht den Weg in immer breitere katholisch Volkskreise finden Nächstesuü führen mir verschiedene, im Laufe des letzten Jahres erschienene Büchr auf. di« durch die sorgfältige Ausstattung und den künstle- rischn Bildschmuck immer wieder erfreuen: selbstverständlich schöpft jede einzelne Arbeit aus dem unversiegbare» Quell «atholischr Weltanscl>auung. Einen Zyklus von Mariengedichten spendet Hildegard Stein unter dem Titel „Maria und ihr Kind" (Geschnk- band M. 2,20). In lebendigen, ergreifenden und beglückenden Versen ist das gnadenvolle Schicksal der Gottesmutter festge halten, gescknnackvoll ausgewählt« Bilder ergänzen den Text. Ein feines, wertvolles Buch zur Erbauung, so recht zum Schen ken geeignet für jeden Tag des Jahres. — Für die Frtthkom- munion der Kinder setzt sich A Pichler in ihrem Buch: „... und sie brachten ihre Kinder zu ihm." ein. Das mit 18. feinsinnigen Kupferticfdruckbildern geschmückt« Buch (M. 2,40) will den Müttern zeigen, wie sie im Anschluß an das Kirchenjahr, an die vielen Bc^benheiten >m täglich» Le ben das Kind ganz leicht und doch eindrucksvoll in allen Wahr heiten unteriveisen und sein Herz bereiten können für die Ein kehr des göttlich» Kinderfreundcs. — P. Odilo Allmann OFM. hat zum Iubiläumsjahr 1933/34 in der Reihe der 40 Pfg.-Scrien des Verlages — (in dieser sind auch die weiteren genannten Büchlein erschienen) — eine kleine Schrift heraus gegeben, die einen „Blick mit dem Herzen ins Leben Jesu" zum Ziele hat. „Me nsche n so h n" ist sie betitelt, das Menschlich an Jesus ist besonders lebendig herausgestellt und das bringt ihn dem menschlich» Herzen überaus nah, wenn auch der Glaub« in Christus den Gottessohn erkennt und an betet. Es ist ein kleines, aber wertvolles, mit 8 Bildern von Prof. Gebh. Fugel ausgestattetes Geschenk für das Jubeljahr. — »Herz Jesu und Eucharistie" nennt sich das Büch lein von P. Bernhrd Hardy Welzcl S. I. Unter reichr Derivertung der Hl. Schrift schildert der Verfasser in alhvmein verständlich» Betrachtungen das dreifach Gehimnis der Liebe des eucharistischen Gottes: seine Ge,^nwart unter der Brotgestalt, sein fortgesetztes Opfer für uns in der hl. Messe und seine gnadenvolle Vereinigung mit uns in der hl. Kom munion. Praktisch Ratschläge für den öfteren Empfang der Hk. Kommunion ergänzen das mit vielen schönen Bildchen ge schmückte Buch. — Aus der Schrift „Wege der Liebe" von Else Budnowslri können alle lernen, vor allem aber die. die im Dienst ihrer Mitmensch» carilativ arbeiten. Das Bänd- chn vermittelt in drei Kapiteln: Der göttlich Ruf: Bruder in Christo: Der Wandel in Treue die richtige Auslassung von der heksenden Lieh auch für das Seelenhil des Bruder Mensch. — Einen guten Helfer und Tröster finden Leidende und Kranke in hm Büchlein „Jesus bei den Kranken" von C. Kern. Es enthält Gehle- und Bilder, die den Kranken aufrichken, sein Leiden verklären. Ahr auch diejenigen, die sich mit der Pflege und Betreuung der Kranken befassen, soll ten sich mit der Schrift vertraut machn. — Eine ähnlich Auf gabe Hal sich das Büchlein „Frohbotschaft der Erlö sung" von P. ikkida Naegels O. Carm. D. gestellt Es will die lcidgeguälle Menschheit Hinweisen au? die Freudenguellen des Glaubens, die auch inmitten aller Siinhngefahr und aller leiblich» und seelischen Not nie versiegen. — Am 14. Mai d. I. hat die Seligsprechung Gemma Kalganis stattgcfunh». Uehr ihren außergewöhnlich» Lebensiveg gibt P. Beda Ludwig O. S. B. Aufschluß. Sein kleines Buck erfaßt hi aller Kürze das Wesentlich Hs Ge bets- und Tugendlebens dieser auserwählten Seele Gemmas Lehn mar ein Tugendhismel der Heilandslieh, der Geduld, Anspruchslosigkeit und Zufriedenheit. DH eindrucksvolle Dar stellung durch den Verfasier mahn die Lehnshschreibung zu einem guten Velrachtungsbüchlein. (Gleickxzeitig sind auch zivei- und vierseitige Gebetbuchbildchen der sel Gemma erschienen. Von den zweiseitigen kcstet das Hundert M 3,15, von den vierseitigen M. 5,—.) — Uhr „Das G n a de n iv u n de r von Konnersreuth" schrieb der Schweizer Kaplan Otto Thodor Müller aus eigener Kenntnis ein Bändchen, das einige neue interessante Züge aus den letzten Jahren über Konners reuth enthält. Alles was in dieser Schrift steht, kann feder Katholik als erprobte Wahrhit annehmen, es sind nur er wiesene Talsahn feslgeleat. Die frommen Schluß'ofgerungen gehn der Schilderung einen hsonderen seelishn Werl. Der Unterhaltung und Belehrung dienen fünf schöne No vellenbände lie M 2,—). Zehn schnrücken gezeichnete Ini tialen und Titelblätler und köstlich Kupfertiefdruckbilder Sigrid Undsets Novelle ..Sunniva" macht den Leser mit einem Stück der großen Vergangenheit des Landes der Dich terin bekannt. Es geht um die hiden Olfa-.Könige, die Nor wegen christlich machten und die Nonvegen heiligten, der eine durch seinen Tod, und der andere durch die hl. Sunniva. Von dieser, der frommen Königstochter berichtet die Legende, daß sie gelobt hatte, als gottgeweiht« Jungfrau zu lehn. Als ein Wiking sie zur Frau begehrl, weigert sie sich un- dieser ver heert erbarmungslos das ganz« Land. Sunniva verläßt mit einer Sehr Getreuer die irisch Heimat auf Schiffen ohne Segel und Steuer, der Willkür des Meeres anheimgegeben. Di« kleine Schar, wird nach Selja verschlagen und lebt dort, bis sie von Wikingern entdeckt werden. In ihrer Berghöhle beten sie um Rettung in der Not: der Berg stürzt zusammen und verriegelt die Höhle. Erst der eine Olaf-König jindet die Höhle und erbaute an deren Stelle ein Gotteshaus. Prächtige Schilderungen der norwegisch» Landschaft wechseln mit diesen kulturgeschichtlichen Erinnerungen aus der Zeit des Ueber- gangs vom Heiden- zum Christentum. — Die schweizerisch Schriftstellerin Anna Richli schildert in ihrer Novelle „Die Blutrache" das al:e Spanien, das sich seit Generationen zum Christen:»»! bekehr' hat Im gastlichen Kloster San Christoforo hat auch Innigo von Tolosa, Ziveitc^borener eines alten Hauses, sich dem Höchsten geweiht. Dcxh n>cht freiwillig und deshalb wird er von innerem Zwist gepein-.it. Dieser See- lenkonslikt erreicht seinen Höhpunkt, als er entdeckt, daß sein leiblichr Bruder ein seiger Mörder ist und Innigo glaubt sich und sein (Oeschlechl nun von Gottes Fluch gelrofsen Bis an den Rand der Verzweiflung führt ihn die innere Pein und erst als er am Fuß des Kreuzes sich zum letzten Opfer durchringt und die Entsühnung erlebt, erkennt er Gottes Wille in seiner Berufung zu Opfer und Verzicht und doch seinem Geschlecht zum Segen. — ..Der Nußbaumer" ist eine Novelle der Tiroler Volksdichterin Fann Wibmer ihdit htitelt und offen bart die Verbundenhit der Erzählerin mit dem Leben der Tiroler Kleinbauern „Der Nußbaumer" ist als einziger vom Maurbruch verblieben. Sein Leben vollzog sich in Gotles- fürchtigkeit und im Ringen um die Scholle seiner Eltern Viel mußte er erleh» an Enthbrunaen und Enttäuschungen und Ivar dennoch glücklich und zufrieden in der Sorge nm die Kin der seines Bruders, bis ihm ein friedlicher Tod hschieden wir. Die schlichte Dorferzählung wirkt durch die ungekünslelle Sprach der Verfasserin ühraus lehnd'g. — Zwei Novellen von Johannes Schuck spielen im fränkisch» Land. Die Er zählung „Die Elendskerze" läßt die Verwirrung einer vom Herenwahn befallenen Stadt lehndig iverden. D e schöne junge Dolores wird das unalücklich Opfer dieses Wahnes und aus Furcht vor Pranger und Preisggh flüchtet sie sich in den reinen Frieden einer anderen Welt, verlöscht still wie die Elendskerze vor dem Bilde der Schmerzensmutter. Das alles vollzieht sich in einer einzigen Nacht und in diesen wenigen Stunden lernt man die ganze aufgewühlte. Krankhafte Zeit während des Dreißigjährigen Krieges kennen — Die andere Novelle „Der Reiter Im Morgenrot" erzählt von den Schrecken des Siebenjährigen Krieges von Nehrfällen und Brandschatzungen, von tollkühnen Husarvn und wehrhaften Bürgern. Hinein in di« Zeitschilderung gewöhn ist bas Ge-