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haben »ach zwölf stündigem Gefecht die Pässe erobert und die Stämme in da» Gebirge getrieben. Mexiko. * Z« Lage in Mexiko. Wie aus Zuarez be richtet wird, halten die Bundestruppen die Hauptkasernen und zwei kleinere Kasernen in Torreon besetzt. Zn den beiden letzten Tagen ist keine wesentliche Aenderung eingetreten. Haiti. * Revolutionäre Bewegung auf Haiti. Nach Blättermeldungen aus Port au Prince ist im Westen von Haiti eine revolutionäre Bewe gung zugunsten des Generals Vilbrun-Euil- laume, des Präsidentschaftskandidaten der schwar zen Partei, ausgebrochen. Bilbrun, der in eine Ge sandtschaft flüchtete, erklärte, baß er keineswegs nach der Präsidentschaft strebe. Gleichwohl untersagte ihm der neue Präsident Zamor, sich einzuschiffen. Koloniales. * Eine Pension für Dr. Peters. Aus Berlin wird gemeldet: Die Richtigkeit des schon vor einiger Zeit aufgetauchten Gerüchtes wird jetzt bestätigt, daß auf Vorschlag des Reichskolonialamts dem frühe ren Reichskommissar Dr. Peters aus Reichsmitteln eine Pension als Anerken nung für seine dem Reiche geleisteten Dienste in Ost afrika bewilligt werden soll. * Zur Enteignung in Duala. Man schreibt uns: Wegen der Duala-Enteig- nungsfragc, die im Reichstage so stürmische Debatten hervorgerufen hat, haben der Verein wesiafrikancscher Kaufleute und der Verband der Kamerun- und Toaopflanzungen eine Eingabe an das Parlament gerichtet. Sie bezeichnen die Sanierung der Haupt stadt Kameruns als eine unumgänglich notwendige Forderung im Interesse des Lebens und der Gesund heit sowohl der europäischen Einwohner, wie der Farbigen. Sie kann in durchgreifender und erfolg reicher Weise nur durch eine völlige Trennung der Europäerstaüt von den Eingeborenen-Wohnungen und durch Anlage einer Wasserleitung und Kanalisa tion erreicht worden. Die Schutzgebietoerroaltung habe nach jahrelangen Verhandlungen die Sanierung eingeleitet, sie habe den Dualas neue Wohnplätze mit fertigen Strotzen und Kanuhäfen angewiesen; ein Teil des Stammes, wie auch die in Duala an sässigen Togoleute und Haussahs sei bereits über- gcnedclt. Wolle man, wie es die Negerpelition for dere, diese Maßnahmen rückgängig machen, so würde dadurch die Autorität der Regierung auf das schwerste erschüttert werden. Ein Zurückweichen kenne den Keim zu Aufruhr und Empörung legen, durch die nedeutcndc wirtschaftliche Werte vernichtet und das Leben des Europäers, nicht nur in Duala. sondern im gesamten Schutzgebiete gefährdet werde. Die Ein gabe schliefst mit der Bitte: Die bisher in fürsorglicher und sachlicher Form von der Regierung eingeleiteten Maßnahmen zur Sanierung Dualas und die Ent eignung von Grundstücken anzuerkennen, und in eine gründliche und schnelle Durchführung dieser Maß nahmen einzuwilligen. verrat militärischer Geheimnisse. Leipzig, 2. April. L Unter dem Vorsitze des Senatspräsidentcn Dr. Menge verhandelte heute der vereinigte zweite und dritte Strafsenat des Reichsgerichts wegen Verrats militärischer Geheimnisse und schweren Ei n b ruch s d i eb stah l s, bzw. wegen Spionageversuchs gegen den am 30. Juli 1883 in Birsselden im Kanton Basel-Land geborenen Fabrik arbeiter Jakob Strub, den am 7. Mai 1884 in Burgfelde im Kreise Mülhausen im Oberelsatz ge borenen Monteur Ot.o Keller und den am 9. Juni 1881 in Friedrichsfeld im Amte Schwetzingen im Grotzherzogtum Baden geborenen Ardei er Georg Walter. Alle drei Angeklagten befinden sich in Untersuchungshaft. Die Anklage wird ver.reten durch Reichsanwalt Dr. Schweigger, als Verteioiaer fungieren die Rechtsanwälte beim Reichsgericht Justizrat Dr. Bitter, Dr. S ü p t l e und Justiz rat Dr. Regel y. Die Angeklagten Keller und Strub wohnten zuletzt ur Basel. Walter in Basel und Bellort. Zu der Verhandlung waren sechs Zeugen geladen. a>s militärischer Sachverständiger wohnte ihr bei Major Freiherr v Gall vom preußischen Kriegs- ministertum, auch war der Polizeirat Bauer aus Straßburg anwesend. Der Angeklagte Strub, der verheircuet ist und zwei Kinder hat. ist schon oft vorbestraft. Er hat seine Eltern früh verloren und ist in der Erziehungsanstalt Augst bei Basel erzogen worden, wo er bis zum Jahre >895 gewesen ist. Dann ging er nach Mülbausen, arbeitete dort, wo sich Gelegen heit fand und ließ sich für die französische Fremden legion anwerben; wie er sagte, hat ihn ein Werber nach Belfort gebracht. Dort bat er Keller kennen gelernt, beide sind aber 1904 aus der Legion desertiert und strub ist nach Basel zurück ¬ gekehrt, wo er sich im Jahre 1910 verheiratet hat. Er ist oft krank gewesen und hat sich infolge häufiger Arbeitslosigkeit in Not befun den. Der Angetlagte Keller ist Brückenbaumonteur, ebenfalls verheiratet. Als er sich von der Legion entfernt hatte und nach Deutschland zurückgekehrt war, hat er sich freiwillig zum Militär gestellt und vom Jahre 1904 bis 1906 beim 76. Feldartillcrie- Regiment in Freiburg im Breisgau gedient. Keller ist auch im Waisenhause, und zwar im Waisenhause in Säcklngen, aufgezogen worden. Er ist Knecht, dann Ar beiter geworden, war am Bau der Höllentalbahn beschäftigt, war von 1901 bis 1904 in der Fremden legion und fand später Anstellung als Nieter und Monteur bei der Deutschen Montagegeselljchaft, in deren Auftrag er auch in Buenos Ayres gewesen ist. Zn Basel hat er im Jahre 1912 seinen alten Freund Strub wieder getroffen, auch er befand sich in schlechten Vermögensverhältnissen. Zm Mai 1913 ist Keller wegen Sacharinschmuggels zu vier Monaten Gefängnis verurteilt worden. Er und Strub haben jetzt während der Unter suchungshaft eine achttägige, ihnen vom Landgericht Mülhausen wegen unbefugten Waffentragens zu erkannte Gefängnisstrafe verbüßt. Der Angeklagte Walter ist Arbeiter ber der Eisenbahn in Mannheim gewesen, er hat vier Kinder, seine Frau ist geisteskrank und in einer Anstalt unter- gebracht Er hat dann ein Verhältnis mit einer verheirateten Frau angeknüpft, ist mit ihr einige Zeit in London gewesen und dann nach Basel ge kommen, wo er sich unter dem falschen Namen Tamillo Zanda angemeldet hat Diese Papiere will er in London gekauft haben. In Basel arbeitete Walter in einer technischen Fabrik, er lernte dort Strub kennen und wurde durch ihn mit Keller bekanntgemacht. Keller faste den Plan, sie wollten sich Geld verschaffen und das im Sacharin schmuggel anlegen. und nun begann auch ihre landes verräterische Tätigkeit, wegen der sie sich jHt zu erantworten hatten. Den Angeklagten Strub, Keller und Walter wird zur Last gelept, daß sie im Juni und Juli 1913 aus einem Geschützschupven des Artillerie-Regiment» in Freldurg einen Geschütz. Verschluß und einen Eeschützauffatz mittelst Einbruchs gestohlen und diese aeheim zu haltenden Gegen stände an das französische Nachrichtenbureau gegeben haben. Keller und Strub sollen auch noch versucht haben, andere Geschützteste und Generalstabskarten in ihren Besitz zu bringen, um sie an Frantreich auszuliefern. Die Oeffentlichkeit wurde für die ganze Dauer der Verhandlung ausgeschlossen. Letzte Nachrichten Obstausstellung in Dresden. Dresden, 2. April. Der Landesobstbau- Verein für das Königreich Sachsen beabsichtigt, bei befriedigendem Verlauf der Obstblüte im kommenden Herbst eine große Obstausstellung in Dresden ab,zuhalten. Die Reise des Prinzen Heinrich. Santiago de Chile, 2. April. Prrnzund Prin zessin Heinrich von Preußen sind heute im Sonderzug, begleitet von den Herren, die sich zum Empfang an die Grenze begeben hatten, hier ein getroffen. Auf dem Bahnhof wurden die hohen Herrschaften vom Minister des Aoußern Villegas und Gemahlin, dem Bürgermeister von Santiago, mehre ren Generalen und dem deutschen Gesandten empfan gen. Der Minister des Aeutzern hieß die Fürstlich keiten willkommen. Die kleinen Mädchen der deut schen Schule überreichten der Prinzessin Heinrich einen Blumenstrauß. In der Stadt herrscht große Be geisterung. Prinz Heinrich bat darum, ihm keine militärischen Ehrenbezeigungen zu erweisen. — Das deutsche Geschwader wird morgen früh in Valparaiso cintresfen. Lin russischer Flieger unter Spisnageverdacht verhaftet. (Eigener Drahtbericht.) Wien, 2. April. Unweit Gersdorf bei Reichen berg in Böhmen landete ein Flugzeug. Einige Mi nuten später kam ein Automobil mit zwei preußischen Offizieren heran. Die Offiziere meldeten der Gen darmerie, daß der Flieger ein russischer Spion sei. Er wurde verhaftet und erklärte, sein Name sei Philippof. Er stamme aus Petersburg, sei aber weder Offizier noch Spion. Eine eingehende Untersuchung wurde eingelcitet. Der Auftakt zu den französischen Wahlkämpfen. (Eigener Drahtbericht unseres Mit- a r b e i t e r s.) Paris, 2. April. Am Mittwoch abend hielt der ehemalige Ministerpräsident Briand anläßlich eines von seinen Freunden gegebenen Banketts eine kurz« Rede, diealsoffiziellerB eginn der großen Wahlkämpfe anzusehen ist. In seiner Rede spielte Briand auch auf die Ereignisse der letzten Zeit an, um jedoch am Schluß zu betonen, daß man trotz allem mit Vertrauen in die Zukunft blicken dürfe. Nach Schluß des Bankett» kam es zu schweren Aus schreitungen seilen» einer Truppe von Mani festanten, die sich vor dem Haufe versammelt hatten. Rufe: „Briand! Ins Zuchthaus mit ihm!" wurden laut. Eine Anzahl von Verhaftungen find vorgenom- mcn worden. Später kam es zu einem förmlichen 2 t r a tz e n ka m p f. Di« Menge stürzte sich auf einige Banketteilnehmer und mißhandelte sie. Zn einigen Kaffeehäusern m <cken Scheiben und Spiegel zertrümmert und einige Gäste verletzt. Wiederum nahm die Polizei einige Verhaftungen vor. Unter Sächsischer LanMag. Zweite Kammer. Sitzungsbericht. 7 2. öffentliche Sitzung. (Von unserer Dresdner Redaktion.) ?. Dresden, 2. April. Präsident Dr. Bogel eröffnet 11,10 Uhr die Sitzung. Am Regierungstische: Kultusminister Dr. Beck und Kommissare. Abg. Dr. Schanz (Kons.) berichtet für die Finanz deputation xV über Kapitel 94 und 95 des Etats: Gymnasien, Realgymnasien, Oberreal schulen, höhere Rkädchenbildungsanstalten und Semi nare, und beantragte, die Kapitel nach der Vorlage zu bewilligen. Damit verbunden wurde die S ch l uß- beratung über das Schulbeihilfengesetz, Dekret Nr. b und Kapitel 96 des Etats (Dolkschule), worüber Arg. Dr. Schanz berichtete: Er beantrage, Kapi tel 96 nach der Vorlage ^u bewilligen und das Gesetz in der von der Deputationsmehrheit vovge- schlagenen Fällung anzuneymen. Abg Dr. Seqsert (Natl.): Die Mehrzahl seiner Freunde nehme den Vorschlag der Deputations mehrheit an, obwohl sie manche Bedenken dagegen hätte, daß wieder die Zahl der Lehrerschaft als Akaßstab für di« Beihilfe genommen werden sollte. Der Minderheitsantrag scheine ihm das erstrebte Ziel nicht zu erreichen. Sie sähen die letzt vorgeschlagene Regelung der Schulbeikilfen nicht als endgültig <rn. Man wecke noch ein Schul - unterhaltsgesetz fordern müssen. Man muffe den Gemeinden di« Lasten, die sie durch die Schule zu tragen hätten, möglichst erleichtern. Die Zahl der Berufsanwärter für die höheren Schulen wäre sehr stark gewachsen. Um diesem Andrang einiger maßen zu steuern, möchte man doch die Zahl der höhe ren Schulen, namentlich in den Großstädten, nicht allzusehr vermehren. Redner warf dann die Frage auf, ob es richtig wäre, an den Seminaren so vi«le Vollakademiker, speziell Theologen, anzu stellen, und er verneinte dies, da die Seminare ost nicht in der Lage seien, die Theologen ausreichend ,zu beschäftigen, gefordert aber müsse werden, daß die Theologen das pädagogische Examen ab legen müßten, wie dies früher auch vorgeschriebcn gewesen scr. Redner vertrat weiter die Wünsche der nichtakademisch gebildeten Seminarlehrer und beantragte, die Regierung zu ersuchen, in den Er- gänzungsetat 40 000-U einzustcllen zur Befriedigung der nichtakademisch gebildeten Seminarlebrer. Dio technischen Lehrer müßten in ihrer Vorbildung gleichmäßig ausgebildet werden mit den übrigen Lehrern. Nicht erwünscht wäre es, wenn sich unter den Lehrern immer neue Gruppen bildeten, man könne es ihnen aber nicht verdenken. Das Fach- lchrerexamen solle man ganz streichen, denn es bringe keine praktischen Vorteile. Auf die An griffe, die jetzt anläßlich des Scheiterns des Volks schulgesetzes gegen seine Fraktion gerichtet worden seien, wolle er nicht eingehen. (Die Sitzung dauert fort.) anderen wurde auch der Vertreler des igaro" verhaftet, weil er demonstrierende Rufe ausgestoßen hatte. Die Streiks in England. London, 2. April. Die schwierigen inneren poli tischen Verhältnisse in England scheinen eine wirt schaftliche Krisis heraufbeschwören zu wollen, die sich dem englischen Erwerbsleben außerordentlich fühlbar machen dürfte. Nicht nur die Ulsterfrage, sondern auch die Bewegung unter den Elektrizi tätsarbeitern bereitet der Regierung schwere Sorge. Dazu gesellt sich noch als drittes gravierendes Moment der Streik der Kohlenarbeiter in den Steinkohlengebieten von Zorkshire, der sich immer mehr ausdehnt und die Versorgung der englischen Industriezentren mit Steinkohlen gefährdet. Bis jetzt feiern im ganzen 120 000 Arbeiter. Da heute die Frist abläuft, sie die Arbeiter den Minenbesitzern zur Erledigung ihrer Forderungen gestellt haben, so ist damit zu rechnen, daß morgen fast sämtliche Kohlenarbeiter des Ausstandsgebietes fireiken werden. Der neue englisch, Eeneralltabsch z. (Eigener Drahtbericht.) London, 2. April. General Douglas wurde als Nachfolger des Feld Marschalls French zum Ge neralstabschef ernannt. Generalinspektor wurde der General Hamilton. Die epirotische Krise vor dem albanischen Kabinett. Wien, 2. April. Die „Albanische Korrespondenz" meldet aus Durazzo: Eine Verordnung des Fürsten von Albanien erklärt die außer ordentliche Mission des Obersten Thomson als Kommissar von Epirus für beendet und überweist die Behandlung der epirotischen Frage dem Kabinett. Zusammentritt de» mexikanischen Kongreffes. Mexiko, 2. April. Der Kongreß ist zu sammengetreten. Präsident Huerta verlas per sönlich eine Botschaft, in L«r er erklärte, er beab sichtige, dem Lande den Frieden zu bringen. (Leb hafter Beifall.) Die Botschaft erwähnt darauf tn bitterer Meise die Schwierigkeiten Mexikos, sich Geld zu verschaffen, die auf den Einfluß zuruck- zuführen seien, den di« befremdliche Haltung einer gewissen Macht verursachte. — General Tarrauza erhielt von General Villa di« Meldung, daß die heftigen Kämpfe um Torreon fortdauern. Strandung eines Petroleumdampfer«. (Eigener Drahtbericht.) Cuxhaven, 2. April. Das große Motorschiff „Wo tan", mit Petroleum von N«w Pork nach Hamburg unterwegs, ist auf dem Gelben Sande bei der Ein fahrt tn die Elbmündung gestrandet. Hilfsdampfer sind nach der Unfallstelle abgegangen; Einzelheiten fehlen noch. Ein Hamburger Motorschiff gestrandet. Hamburg, 2. April. Das große Hamburger Motorschiff „W ot a n" mit Petroleum, von Skew Pork nach Hamburg unterwegs, ist auf dem Gelben Sand in der Elbmundung bei Kuxhaven gestran - det. Sechs Hrlfsdampfer sind an die Unfallstcll« ab gegangen. Das Befinden Paul Heyses. München, 2. April. Das Befinden Paul Heyses ist nach wie vor sehr ernst. Beide Lungenflügel sind entzündet, di« Herztätigkeit ist minimal. Zum Postraub in Freudenthal. Stuttgart, 2. April. Der gestern von verschiede nen Blättern gemeldete Po st raub in Freuden thal hat sich als Erfindung des Postagenten heraus gestellt, der den Ueberfall fingierte, um einen größeren Fehlbetrag zu verdecken, und sich auch die Schußverletzunqen selbst beibracht«. Nächtlicher Mord. (Eigener Drahtbericht.) Paris, 2. April. Bei Earpentras wurde der Ar beiter Morarc nachts auf der Landstraße durch einen Schutz in die Brust getötet. Der Mörder ist spurlos verschwunden. Ueberfall eines Schiffs durch Seeräuber. Hongkong, 2. April. Seeräuber hielten bei der Lintin-Znse! den chiuesisihen Dampfer „Shingtai", der auf der Fahrt »ach Wutfchou begriffen war, an, töteten den Magazinverwalter und einen Chinesen der von der Regierung gestellten Be deckungsmannschaft, verwundeten einen zweiten und nahmen 30 000 Dollar mit. Letzt« Sportnachrichten. Sturzflüge eines Osnabrücker Fliegers. .Flugplatz Bork (Mark), 2. April. Der Flug- prüser Vogler meldet: Der Osnabrücker Flug zeugführer Gustav Tweer machte gestern nachmittag auf einem 50-1'. 8. - Grade - Eindecker einen Sturz- und Rückenflug. Nach dem Aufstieg erreichte er in kurzer Zeit eine Höhe von 800 Meter. Er kam dann in einem senkrechten Sturzfluge nieder und überschlug sich hierbei zwei mal, ein doppeltes 8 beschreibend. Er näherte sich der Erde bis auf 20 Meter und richtete den Apparat dann wieder in die normale Lage auf. Der Flieger beabsichtigt, diesen Flug in verschiedenen Städten vorzuführen. Er geht zunächst nach Leipzig, wohin er bereits ein Engagement zu seiner Vorführung er halten hat. Der Apparat ist für Sturzslüge be sonders konstruiert und weift z. B. ein doppeltes Fahrgestell — oben und unten — auf. üücherschau. Vefprechungen einzelner Sücher vorbehalten. Prof. Angelo Zank: „Der deutsch-sran-ösischc Krieg 1870/71. Verlag Zos. Scholz, Mainz. Zn der von Wilhelm Kotzde herausgegebenen Sammlung „Scholz Vaterländischer Bilderwcrk" erschienen neu; Band 10: „Es braust ein Ruf wie Donnerhall." (Von der Kriegserklärung bis zu den Sieg«n vor Metz) Band 11: „Nun laßt di« Glocken von Turm zu Turm durchs Lanz frohlocken im Zubeisturm." (Von der be rühmten Rechtsschwenkung bis zur Einschließung von Paris.) Band 13: ^Der Einheit Bund, getauft im Heldenblut." (Der Kampf um Paris und gegen die Entsatzheere; die Kaiserverkündigung.) Jeder Band, «in in stch abgeschlossene», vollständiges Bilderwerk, enthält 8 große farbig« Vollbilder in Steinkunstdruck (19 :26 Zenttmeter) und zahlreiche Textzeichnnnaen und kostet 1 ^t. „Das Beste, was wir von der Ge schichte haben, ist der Enthusiasmus, d«n sie erregt." Dieses Goethe-Wort wird man auch an diesen neuen Bänden des Scholzschen Vaterländischen Bildcrwerks bekräftigt finden. Was an Begeisterung, hingebender, tatbereiter Liebe zum Vaterland, an fast übermensch licher Aufopferung von unseren Vätern an« jener Zett berübersttahlt, das läßt Wilhelm Kotzde in seinen Texten aufleuchten, und Angelo Jank, unser b.iter gegenwärtiger Soldaten und Schlachtenmaler, Hai ganz prächtige Bilder dazu entworfen, von einer Kraft und Bewegung, die so recht dem Geist jener Zeit ent sprechen. Alle« in allem ist Scholz' Vaterländisches Bilderwerk ein eindrucksvolles Ruhmesmal deutscher Geschichte, das unserer Jugend, an die es sich vor nehmlich wendet, den Sinn' des Dichterwortes: „Enkel mögen kraftvoll walten, schwer Errung ncs zu erhalten" klar machen wird besser und eindrucks voller. als dickdändige Geschichtsbefchreibungcn cs ver mögen. Man kann deshalb — und besonders auch der Wohlfeilheit der Bände wegen — die Bücher nur aufrichtig in die Hände jedes deutschen Knaben wün schen, in alle Schulen und in alle Häuser. »Bürgerliche» Gesetzbuch", nebst Einführungsgesetz ge meinoerständlich erläutert. Herausgegeoen von Heinrich Rosenthal Verlag Gustav Roethes, Graudenz. Von der bekannten Ausgabe des „Bürger lichen Gesetzbuchs" mit gemeinverständ lichen Erläuterungen von Landgerichtsdirektor Heinrich Rosenthal in Danzig ist soeben die 9. Auflage (56.-67. Tausend) im Verlage von Gustav Noethe in Graudenz erschienen. Di« Erläuterungen sind vollständig ireu bearbeitet, ent sprechend dem gegenwärtigen Stande der Rechtsprc chung und Wissensäzast. Namentlich sind die Bei spiele, bekanntlich das beste Erläuterungsmittel, den Entscheidungen des Reichsgerichts und der Oberlandesgerichte entnommen. Zahlreiche Formulare sowie einige Zeichnungen, z. B. zum Hypothekenrccht und zum Erbrecht veranschaulichen den Inhalt des Gesetzes. Das Sach register ist durch eine große Zahl von Stichworten, die im Gesetze selbst nicht Vorkommen, aber in der Rechts- und Eeschäftssprache üblich sind, bereichert, wodurch nicht bloß dem Juristen, sondern namentlich dem im Gesetz Auskunst suchenden Laien das Zurecht finden im Gesetz erleichtert wird. Die neue Auslage ist, um sie auf der Höhe praktischer Brauchbarkeit zu halten, erheblich vermehrt. Der außerordentliche buchhändl«rische Erfolg des Buches, nicht bloß bei Juristen und Vcrwaltungsbeamten, sondern auch in den Kreisen der gebildeten Laien, ist der beste Beweis für den Wert seines Inhalts. Der Preis der neuen Auflage von 8,50 <K ist in Ansehung des Umfanges des Buches (1216 Seiten Erotz-Oktav) und seiner guten Ausstattung ein sehr mäßiger. Die Hausbücherei der deutschen Dichter-Gcdächt- nis-Stiftung ließ den 7. Band der deutschen Humoristen eben erscheinen. Wir wollen nicht zögern, diese preiswerte Sammlung von lustigen Novellen eindringlich zu empfohlen. Die Namen Enking, Eroissant-Rusi, Rudolf Kreinz, Schüssen, Thoma und Fischer-Graz, die mit ihrem Besten ver treten sind, garantieren für ein gediegenes Rioean. H. Ist. * Romain Rolland: „Johann Christofs". Ver lag Rütten L Locning, Frankfurt a. M. Geh. 7 geb. 8,50 -tt. XIII. Band der Rundschau des Kunstgewerbes: „D i e Leipziger Messe." Moderner Kunstverlag Dr. Trenkler <L Co., Leipzig. lasckwnbuch und Frachtentaris für Kohlenhändler des Königreich» Sachsen für 1914. Kohlenhändler- Verlag, Inh Otto Dame, Berlin O. 34, Libauer- straße. Margarete Kiefer-Steffe: „Erdenheimat, du liebe!" Gedichte. L. Heoge, Verlag, Schweid nitz. Preis geh. 1,50 geb. 2,50 „Erfolge." Lebenserfahrungcneinesalten Mannes, n i e de r g e s ch r i c b e n für solche, die etwas erreichen wollen. Heraus- gegoben von Chr. L. Pochlnrann, Hugo Schmidt- Verlag, München. „Geschichte der französischen Literatur von den ältesten Zeiten bis zur Gegenwart." Zweiter Band. Hcr- ausgegebcn von Prof. Dr. Hermann Suchier und Prof. Dr. Adolf Birch-Hirschfeld. Verlag Biblio- grephisches Institut, Leipzig und Wien. Preis 10 Dr. Friedrich Harzendorf: „Die Ei niom men st euer in England." Verlag H. Lauppsch« Buchhandlung, Tübingen. Preis 6 „Handbuch der Deutschen Aktien-Eesellschasten." Aus- ,zabe 1913—1914, II. Verlag für Börsen und Finan.zlitcraiur, Berlin, Leipzig, Hamburg. Preis 24 „One Hundred Pitfalls on th« Eheßboard" by E. A. Greig, Verlag Frank Hollins, Loirdon, Great Turnstile, High Holborn, W- C. „The Zear-Boot os Lheß", fouuded by E. A. Michell, Verlag Frank Hollins, London. 7, Great Turns tile, XV. O. A. L. Bull: „Fein gesponne n." Verlag Moewig L Hoeffner, Dresden. Preis 2 R. Austin Freeman: „Gewagtes Spiel." Ver lag Moewig L Hoeffner, Dresden. Preis 2 .tt. Hesses Bolksbücherei Nr. 858—80 und Nr. 888—880: Adolf Stern: „DerStciger oonBerchtes- gade n." Alexander Puschkin: „Pique-Dame, Der Schutz, Der Le i ch c n b e sta t t e r." Alexander Puschkin: „Der Schncesturm und andere Novellen." Richard Wagner: „Der Ring desNibc- lungc n." Richard Wagner. „Parfisa l." Willibald Alexis: „Der Roland von Ber» l i n." Hermann Hirzel: „Stimmung« n." 22 Federzeich nungen, Holbein-Verlag, München. Preis 2,50 Ut. vom SroEeo, -en 1. fipril. Leit Anfang der Woche hat es den An schein, als wenn der Frühling ans dem Brocken seine» Einzug halten will. Seit dem 30. Marz haben wir aus dem Brocken machtvolle? Hrühlingswetlcr mit selten schöner Fernsicht; dabei lveht ein mäßiger Kind aus südwestlicher und westlicher Richtung, aber di-' höchste Temperatur erreichte in den Mittagsstunden nur 3 Ära» Wärme. Auch gestern lachte der Himmel tagsüber in strahlendem Bla», und die Sonn« leuchtete bereits mit srählingshotter Helligkeit Da4 Maximum-Thermometer erreichte gestern 8 Krad Wärme im Schatten t mithin war der 31. März bis heute der wärmste Tag im Jahre l!N4 aus dem Brocken Das TaqeS- mittel erreichte gestern -4- 5.2 Grad und lag um 8 Arad über dem normalen Werte Des Barometer fällt zwar schon wieder, aber die Abnahme des Druckes war bisher nicht bed »tend, und «L scheint auch, daß sich das Hock noch kurz« Ait über Kontinentale» rova behaupten wird Di« Schneedecke aus den« Brockengipsel ist durchbrochene di« Sportverhältnisse sind tm Brmkengebitt ungünstige geworden Heut« 10 Uhr varmtttags Barometerstand 668 Millimeter (fallend), Temperatur 8 Krad Wärme, mäßige Westwind, Windstärke 4. Dabei ist der Himmel halb bedeckt, di« Fernsicht günstig, gertdauer der milden Witterung erwarten. S«I«»vdtiwsstzörper"-"'7»' la Wecker krelslaxe. — IdomaMrinx 2, neben lleiebgkok. Die vorliegende An-gabe umfaßt 8 Seiten.